DE10120185A1 - Tragbare Vorrichtung zur Bearbeitung von Rohrenden - Google Patents
Tragbare Vorrichtung zur Bearbeitung von RohrendenInfo
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Abstract
Es wird eine tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden vorgeschlagen, die eine Grundplatte (4) zum Abstellen der Vorrichtung auf einer beliebigen Unterlage, ein mit der Grundplatte verbundenes Aufnahmegehäuse (2) zur Aufnahme einer Antriebsanordnung (15) und einer Getriebeanordnung (14) zum Antreiben eines Bearbeitungswerkzeuges (10) und zur Aufnahme einer Vorschubanordnung (37) zum Vorschieben des Bearbeitungswerkzeuges in Richtung auf ein zu bearbeitendes Rohrende, eine Spanneinrichtung (6) zum Einspannen eines zu bearbeitenden Rohres, eine Kupplungsanordnung (12) zum Kuppeln der Vorrichtung an einer Antriebsquelle (13) und eine Vorschubsteuereinrichtung (8) zum Steuern des Vorschubs des Bearbeitungswerkzeuges umfasst, wobei in der Spanneinrichtung (6) ein Spannhebel (24) bewegbar von einer ersten ungespannten Stellung in einer zweiten gespannten Stellung befestigbar angeordnet ist, und wobei der Spannhebel (24) eine exzentrische Kontur (26, 27) aufweist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von
Rohrenden umfassend eine Grundplatte zum Abstellen der Vorrichtung auf einer
beliebigen Unterlage, ein mit der Grundplatte verbundenes Aufnahmegehäuse zur
Aufnahme einer Antriebsanordnung und einer Getriebeanordnung zum Antreiben
eines Bearbeitungswerkzeuges und zur Aufnahme einer Vorschubanordnung zum
Vorschieben des Bearbeitungswerkzeuges in Richtung auf ein zu bearbeitendes
Rohrende, eine Spanneinrichtung zum Einspannen eines zu bearbeitenden
Rohres, eine Kupplungsanordnung zum Kuppeln der Vorrichtung an einer
Antriebsquelle und eine Vorschubsteuereinrichtung zum Steuern des Vorschubs
des Bearbeitungswerkzeuges.
Im Rohrleitungsbau müssen als Vorbereitungsschritt vor dem Zusammenbau der
Rohrleitungsabschnitte und Armaturen durch Schweissverfahren die zu
verbindenden Stirnflächen der Rohrenden senkrecht zur Rohrleitungsachse
nachbearbeitet werden. Vor allem dünnwandige Rohre, das heisst solche mit
Wandstärken von weniger als 3 mm, werden stumpf geschweisst, und müssen
deshalb angeplant, das heisst genau rechtwinklig zur Rohrleitungsachse gemacht
werden. Diese Vorbereitungsarbeit ist notwendig, um eventuelle Späne oder
Unebenheiten, die nach dem Trenn- oder Sägevorgang am Rohrende vorhanden
sind, vor dem Schweissvorgang zu beseitigen.
Aus der US 5941145 ist eine gattungsgemässe Vorrichtung zur Bearbeitung von
Rohren oder zylindrischen Werkstücken bekannt. In einem Aufnahmegehäuse,
das im Bereich der Getriebeanordnung zweigeteilt wurde, sind eine Antriebswelle
und eine Vorschubsteuerung zur Steuerung eines Werkzeugträgers angeordnet.
Das Gehäuse ist an einer Grundplatte befestigt. Dem Gehäuse vorgelagert ist eine
Spanneinrichtung angeordnet. In der Spanneinrichtung wird das Rohr oder das zu
bearbeitende zylindrische Werkstück durch die Schraubbewegung einer Spindel
ähnlich wie bei einem Maschinenschraubstock eingespannt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine
tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden anzugeben, die auch bei
dünnwandigen Edelstahlrohren mit einer hohen Präzision arbeitet, einfach zu
handhaben und zu bedienen ist und die bei wechselnden Rohrdurchmessern in
möglichst kurzer Zeit den wechselnden Bedingungen angepasst werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von
Rohrenden umfassend eine Grundplatte zum Abstellen der Vorrichtung auf einer
beliebigen Unterlage, ein mit der Grundplatte verbundenes Aufnahmegehäuse zur
Aufnahme einer Antriebsanordnung und einer Getriebeanordnung zum Antreiben
eines Bearbeitungswerkzeuges und zur Aufnahme einer Vorschubanordnung zum
Vorschieben des Bearbeitungswerkzeuges in Richtung auf ein zu bearbeitendes
Rohrende, eine Spanneinrichtung zum Einspannen eines zu bearbeitenden
Rohres, eine Kupplungsanordnung zum Kuppeln der Vorrichtung an einer
Antriebsquelle und eine Vorschubsteuereinrichtung zum Steuern des Vorschubs
des Bearbeitungswerkzeuges, wobei in der Spanneinrichtung ein Spannhebel
bewegbar von einer ersten ungespannten Stellung in einer zweiten gespannten
Stellung befestigbar angeordnet ist, und wobei der Spannhebel eine exzentrische
Kontur aufweist.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
Es ist von Vorteil, dass das zu bearbeitende Rohr sowohl schnell als auch sicher
eingespannt werden kann. Dies wird dadurch erreicht, dass die Spanneinrichtung
im Wesentlichen aus einem einstückigen ringförmig ausgebildeten Haltering
aufgebaut ist, der mit dem Aufnahmegehäuse fest verbunden angeordnet ist, und
wobei innerhalb des Halteringes ein bogenförmiges und bewegbares Halteelement
angeordnet ist, das von dem Spannhebel in Bezug auf dem Haltering in dem vom
Haltering umschlossenen Kreisraum bewegbar angeordnet ist. Dies wird auch
dadurch erreicht, dass in dem vom Haltering umschlossenen Kreisraum zwei
halbkreisförmig ausgebildete Halbschalen zum Einspannen des zu bearbeitenden
Rohres lösbar befestigbar angeordnet sind. Das Einspannen wird weiter dadurch
vereinfacht, dass die zwei Halbschalen identisch und gegeneinander
austauschbar ausgebildet sind.
Es ist auch von Vorteil dass der Arbeitsschritt des Einspannens des Rohres leicht
automatisiert werden kann. Dies wird dadurch erreicht, dass der Spannhebel im
Haltering mittels eines Exzenterbolzens bewegbar befestigbar angeordnet ist. Dies
wird auch dadurch erreicht, dass der Spannhebel eine Spannfläche mit einer
exzentrischen Kontur aufweist, die derart ausgebildet ist, dass bei der drehend
spannenden Bewegung des Spannhebels um den Exzenterbolzen das
Halteelement auf die Halbschalen zu bewegbar ist.
Es ist weiter von Vorteil, dass mit dem Spannhebel das Rohr mit einer einfachen
Bewegung in einer Richtung in der Vorrichtung zum Bearbeiten des Rohrendes
sowohl positioniert als auch eingespannt werden kann. Dies wird dadurch erreicht,
dass der Spannhebel eine Spannfläche mit einer exzentrischen Kontur aufweist,
die derart ausgebildet ist, dass bei der drehend spannenden Bewegung des
Spannhebels um den Exzenterbolzen die Halbschalen aufeinander zu bewegt
werden. Dies wird auch dadurch erreicht, dass die Exzenterkontur aus zwei
aneinander anschliessend angeordneten und unterschiedlich ausgebildete
Teilkonturen aufgebaut ist, derart, dass eine erste Teilkontur bei der drehend
spannenden Bewegung des Spannhebels um den Exzenterbolzen in einem ersten
Drehwinkelbereich von etwa 90° die Halbschalen um eine erste Wegstrecke S
aufeinander zu bewegt und dass eine zweite Teilkontur bei der drehend
spannenden Bewegung des Spannhebels um den Exzenterbolzen in einem
zweiten Drehwinkelbereich von etwa 120° die Halbschalen um eine zweite
Wegstrecke S/2 auf einander zu bewegt.
Es ist weiter auch von Vorteil, dass der Vorschub des Bearbeitungswerkzeuges
vom Bedienpersonal einfach und genau beurteilt werden kann. Dies wird dadurch
erreicht, dass mit der Vorschubsteuereinrichtung eine Digitalanzeige zur Anzeige
des Werkzeugvorschubs verbindbar angeordnet ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figuren beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Sicht auf eine erfindungsgemässe tragbare
Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden,
Fig. 2 eine Sicht auf die Vorrichtung von Fig. 1, gesehen auf die
Spanneinrichtung,
Fig. 3 eine seitliche Ansicht der Vorrichtung von Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt durch die Spanneinrichtung von Fig. 2, geschnitten quer zur
Achse eines zu bearbeitenden Rohres,
Fig. 5a eine perspektivische Sicht auf einem Exzenterbolzen,
Fig. 5b eine seitliche Ansicht des Exzenterbolzens von Fig. 5a,
Fig. 6 einen Schnitt durch die Vorrichtung von Fig. 1, geschnitten entlang der
Achse eines zu bearbeitenden Rohres und
Fig. 7 eine Sicht auf einem Spannhebel mit einer exzentrischen Kontur.
In den Fig. 1, 2 und 3 ist eine tragbare Vorrichtung 1 zur Bearbeitung von
Rohrenden dargestellt. Die Vorrichtung 1 ist besonders ausgelegt für die
Bearbeitung von dünnwandigen Rohren aus korrosionsbeständigen
Edelstahllegierungen, wie beispielsweise Legierungen gemäss der DIN-Normen
1.4304 oder 1.4435. Diese Legierungen werden häufig eingesetzt für
Rohrleitungen in Anlagen, die höchste Anforderungen an die Reinheit stellen, wie
beispielsweise in der pharmazeutischen Industrie oder in der Herstellung von
Elementen für die Mikroelektronik. In diesen Industrien dürfen bei der Bearbeitung
der Rohre kein Kühl- oder Schmieroel verwendet werden. Auch die Späne, die bei
der Verarbeitung der Rohre entstehen, sind auf ein Minimum zu beschränken. Die
entstehenden Späne dürfen nicht in die Umgebung der Anlage gelangen und
müssen auf einfache Art und Weise aus der Anlage entsorgt werden können.
Diese Einschränkungen bedeuten unter anderem, dass die Rohre beispielsweise
nicht gesägt werden dürfen. Die Stahllegierungen, die hoch korrosionsbeständig
sind, können oft nur schlecht oder gar nicht geschnitten werden, weil das Material
zu zäh ist.
Die tragbare Vorrichtung 1 besteht im Wesentlichen aus einem Aufnahmegehäuse
2, das beispielsweise mittels Schrauben an einer Grundplatte 4 befestigt ist. Die
Grundplatte 4 erlaubt es, die Vorrichtung 1 auch auf einer nicht vollständig ebenen
Unterlage, beispielsweise auf einer Baustelle aufzustellen und trotzdem eine
stabile Aufstellung zu erreichen. Auf einer Vorderseite 5 des Aufnahmegehäuses 1
ist in den Fig. 1, 2 und 3 eine Spanneinrichtung 6 ersichtlich. Das
Aufnahmegehäuse 1 ist aus einem Guss, beispielsweise einer Stahl- oder
Aluminiumlegierung gefertigt und erstreckt sich von der Vorderseite 5 bis zu einer
Rückseite 7, an die eine Werkzeugvorschubsteuereinrichtung 8 anschliesst. Die
Steuereinrichtung 8 dient zur Steuerung des Vorschubes eines
Bearbeitungswerkzeuges 10, beispielsweise eines Schneidwerkzeuges 10, das in
einem Werkzeughalter 11 eingespannt ist und das zur Bearbeitung der
Stirnflächen von Metallrohren ausgelegt ist.
Ein Teilbereich des Werkzeughalters 11 ist in Fig. 2 ersichtlich. Beispiele für das
Schneidwerkzeug 10 und für den Werkzeughalter 11 sind in einer früheren
Patentschrift US 6082235 des gleichen Anmelders beschrieben worden. Die
Spanneinrichtung 6, der Werkzeughalter 11, das Aufnahmegehäuse 2 und die
Vorschubsteuereinrichtung 8 sind auf einer Linie, die übereinstimmt mit der Achse
des zu bearbeitenden Rohres, hintereinander angeordnet. Quer zu dieser
Rohrachse ist am Aufnahmegehäuse 2 eine Kupplungsanordnung 12 und eine
Antriebsquelle 13 ersichtlich. Die Antriebsquelle 13 ist beispielsweise die
Antriebseinheit einer handelsüblichen Bohrmaschine, oder eine andere elektrische
oder pneumatische Antriebsquelle mit der für die Aufgabe der Vorrichtung
erforderlichen Leistung und dem notwendigen Drehzahlbereich. Die Antriebsquelle
13 wird mittels der Kupplungsanordnung 12 an einer Getriebeanordnung 14 und
einer Antriebsanordnung 15 im Aufnahmegehäuse 2 mit dem
Bearbeitungswerkzeug 10 lösbar verbunden. Die Getriebeanordnung 14 und die
Antriebsanordnung 15 für den Antrieb des Werkzeughalters 11 und des
Bearbeitungswerkzeuges 10 sind in der geschnittenen Darstellung von Fig. 6
ersichtlich.
In Fig. 4 ist die Spanneinrichtung 6 senkrecht zur Rohrachse, das heisst
senkrecht zur Hauptachse des Aufnahmegehäuses 2 geschnitten und gesehen
von der Vorderseite 5 des Aufnahmegehäuses 2 dargestellt. Die Spanneinrichtung
6 umfasst im Wesentlichen einen einstückigen und ringförmigen Haltering 16, in
der ein bogenförmiges Halteelement 17 bewegbar angeordnet ist. Im Kreisraum,
der vom Haltering 16 umschlossen wird, und in der sich das Halteelement 17
bewegen lässt, sind zwei Halbschalen, eine obere erste Halbschale 18 und eine
untere zweite Halbschale 19 angeordnet. Der Haltering 16 ist im unteren Bereich
der Spanneinrichtung 6 fest mit dem Aufnahmegehäuse 1 oder mit der
Grundplatte 4 verbunden. Das im Wesentlichen halbringförmige Halteelement 17
ist in dem Kreisraum in bezug auf dem Haltering 16 bewegbar angeordnet und
weist einen Innenradius auf, der übereinstimmt mit dem Aussenradius der
Halbschalen 18, 19. Die Halbschalen 18, 19 sind identisch und gegeneinander
austauschbar ausgebildet. Die Halbschalen 18, 19 weisen einen Innenradius auf,
der mit dem Aussenradius des jeweils zu bearbeitende Rohr übereinstimmt.
Die Halbschalen 18, 19 weisen am Aussenumfang eine radial ausgebildete Nut 20
auf, in die Passstifte 21, 22, 23 passen, die im Haltering 16 und im Halteelement
17 eingesetzt sind. Hierdurch wird erreicht, dass die Halbschalen 18, 19 im
betriebsbereiten Zustand in der Richtung der Rohrachse unbewegbar festgehalten
werden, jedoch vor und nach dem eigentlichen Bearbeitungsvorgang zum Lösen
und zum Anpassen der Halbschalen 18, 19 an unterschiedlichen
Rohrdurchmessern in einer Ebene quer zur Rohrachse bewegt und
ausgewechselt werden können. Im unteren Bereich des Halteringes 16 ist ein
besonders ausgebildeter Passstift 23 ersichtlich, der mittels einer Feder 33 unter
Federspannung gehalten wird.
Wenn die Halbschalen 18, 19 ausgetauscht werden müssen, wird die untere
Halbschale 19 von dem Passstift 23 und der sich entspannenden Feder 33 nach
oben angehoben. Durch die Verwendung der Passstifte 21, 22, 23 in die Nut 20
wird im betriebsbereiten Zustand eine stabile, unbewegliche Einheit gebildet. Die
obere Halbschale 18 bildet eine stabile Einheit mit dem Halteelement 17 und die
untere Halbschale 19 bildet eine stabile Einheit mit dem Haltering 16. Die
Kombination von Nut und Passstiften ist für den Anwender einfacher als eine
Verbindung mittels Schrauben, die nur mittels Spezialschlüssel und unter
zusätzlichen Zeitaufwand gelöst und befestigt werden können. Der federnde
Passstift 23 bewirkt, dass die untere Halbschale 19 ohne zusätzlichen Aufwand
und ohne extra Handgriffen nach oben angehoben wird, wenn die Halbschalen
ausgewechselt werden müssen. In Fig. 1 und besonders in Fig. 4 ist auch ein
Spannhebel 24 ersichtlich, der innerhalb des Halteringes 16 drehbar befestigt ist.
Der Spannhebel 24 ist mittels eines Exzenterbolzen 25 im Haltering 16
angeordnet. Der Exzenterbolzen 25 ist für sich alleine in den Fig. 5a und 5b
dargestellt.
Der Spannhebel 24 ist in der Seitenansicht in Fig. 7 im einzelnen dargestellt. Wie
in Fig. 7 ersichtlich, weist der Spannhebel 24 in dem Bereich, mit dem der
Spannhebel 24 mittels des Exzenterbolzens 25 drehbar am Haltering 16 befestigt
ist, eine Spannfläche mit einer exzentrischen Kontur 26, 27 auf. Durch die
exzentrische Kontur 26, 27 des Spannhebels 24 wird erreicht, dass die
Drehbewegung des Spannhebels 24 um den Exzenterbolzen 25 in eine
geradlinige Bewegung des Halteelementes 17 und der oberen Halbschale 18, die
zusammen eine Einheit bilden, umgewandelt wird.
In Fig. 7 ist auch ersichtlich, wie die exzentrische Kontur aus zwei Teilkonturen,
einer ersten Teilkontur 26 und einer zweiten Teilkontur 27 zusammengesetzt ist.
Die erste Teilkontur 26 umfasst einen ersten Drehwinkelbereich des Spannhebels
24 von etwa 90° und die zweite Teilkontur 27 umfasst einen zweiten
Drehwinkelbereich von etwa 120°. Im ersten Drehwinkelbereich ändert sich der
Aussenradius des Spannhebels 24 um einen grösseren Wert, beispielsweise 9 mm.
Im zweiten Drehwinkelbereich ändert sich der Aussenradius des
Spannhebels 24 um einen wesentlich kleineren Wert, beispielsweise 3 mm.
Zusammen mit dem grösseren Drehwinkel ergibt sich, dass die Steigung im
Bereich der ersten Teilkontur 26 um ein Vielfaches grösser ist als im Bereich der
zweiten Teilkontur 27. Im Bereich der zweiten Teilkontur 27 ist die Steigung so
klein, beispielsweise kleiner als 5°, dass eine Selbsthemmung erreicht wird. Im
Bereich der ersten Teilkontur 26 wird somit durch die Drehbewegung des
Spannhebels die erste Halbschale 18 in einem Schnellvorschub an die zweite,
untere Halbschale 19 herangeführt, und im Bereich der zweiten Teilkontur 27 wird
durch die Selbsthemmung die obere Halbschale 18 in der Spanneinrichtung 6 um
das Rohr fixiert.
Durch die einfache durchgehende Hebelbewegung des Spannhebels 24 wird das
Rohr in die Spannvorrichtung 6 eingespannt und fixiert. Diese Hebelbewegung
kann leicht von einem Roboter ausgeführt werden oder sonst automatisiert betätigt
werden. Der Spannhebel 24 kann statt mit einem Exzenterbolzen 25 auch mittels
einem Gewindestift an den Haltering 16 verbunden sein. Für den Schnellvorschub
wird dann das Halteelement 17 durch eine oder mehrere Drehbewegungen des
Spannhebels nach oben nahe an dem Spannhebel 24 gebracht. Für die
abschliessende Fixierung sorgt dann wiederum eine Exzenterkontur, die
übereinstimmt mit der zweiten Teilkontur 27 und die eine Selbsthemmung bewirkt.
In Fig. 4 sind auch zwei Spiralfedern 28 ersichtlich, die auf gegenüberliegenden
Seiten in dazupassenden Federaufnahmen im Halteelement 17 angeordnet sind.
Die Spiralfedern 28 wirken auf Vorsprüngen 34 am Haltering 16 und bewirken,
dass das Halteelement 17 von der oberen ersten Halbschale 18 gelöst werden
kann und nach oben angehoben wird, wenn der Spannhebel 24 von einer
angespannten Stellung, die etwa in Fig. 1, 2 und 4 dargestellt ist, in der
ungespannten Stellung bewegt wird. Dabei werden die Passstifte 21 aus der Nut
20 angehoben und die obere Halbschale 18 gibt das eingespannte Rohr frei.
Wenn nötig, beispielsweise, wenn ein neues Rohr mit einem abweichenden
Rohrleitungsdurchmesser bearbeitet werden muss, können die Halbschalen 18, 19
ausgewechselt werden.
Auf einer Seite der Halbschalen 18, 19 sind im Haltering 16 auch zwei federnde
Rastklinken 29, 30 dargestellt. Die Rastklinken 29, 30 werden von dazupassenden
Federn 31 federnd in eine Ruhestellung bewegt, die etwa die Darstellung von
Fig. 4 entspricht. Die Federn 31 drücken die Rastklinken 29, 30 von aussen nach
innen an die Halbschalen 18, 19. Die obere erste Rastklinke 29 bewegt sich durch
die Entspannung der Feder 31 durch den Haltering 16 und durch das
Halteelement 17 hindurch in Richtung auf einem Rastabsatz 32, der an der ersten
oberen Halbschale 18 ausgebildet ist. Die zweite untere Rastklinke 30 greift in
gleicher Art und Weise ein an einem identischen Absatz 32 der zweiten unteren
Halbschale 19 und führt ebenfalls durch den Haltering 16 hindurch. Durch das
Eingreifen der Rastklinken 29, 30 an den Rastabsätzen 32 der Halbschalen 28, 29
werden diese zusätzlich in ihrer Lage gesichert, was zu einer erschütterungsfreien
Lagerung des zu bearbeitenden Rohres beiträgt. Wenn die Rastklinken 29, 30 vom
Anwender herausgezogen werden, nachdem der Spannhebel 24 gelöst wurde,
werden die Halbschalen 18, 19 vom eingespannten Rohr gelöst und können nach
oben bewegt werden, beispielsweise wenn die Halbschalen ausgetauscht werden
müssen.
In Fig. 6 ist die Steuereinrichtung 8 zur Steuerung des Vorschubes des
Werkzeughalters 11 mit dem darin befestigten Bearbeitungswerkzeuges 10
geschnitten dargestellt. Zwischen dem Werkzeughalter 11 und der
Werkzeugvorschubsteuereinrichtung 8 ist die Antriebsanordnung 15, hier eine
massive Welle 15 dargestellt. Die Welle 15 ist über einer Getriebeanordnung 14,
hier ein Schneckengetriebe 14 mit der Antriebsquelle 13 verbunden. In den
Fig. 2, 3 und 6 ist auch eine Wanne 35 ersichtlich, die unter dem
Werkzeughalter 11 angeordnet ist. Zusammen mit einer Abdeckhaube 36, die in
Fig. 3 am besten ersichtlich ist, dient die Wanne 35 dazu, dass die Späne, die
beim rotierenden Betrieb des Werkzeughalters 11 weggeschleudert werden,
aufgefangen werden können und nicht in die Umgebung des zu bearbeitenden
Rohres gelangen.
Im Aufnahmegehäuse 2, dass einstückig aus einem Guss, beispielsweise aus
einer Gusseisen- oder Leichtmetalllegierung hergestellt wird, ist auch die
Vorschubanordnung 37 zum Vorschieben des Werkzeughalters 11 durch eine
durchgehende zylindrische Bohrung durch das Aufnahmegehäuse 2 dargestellt.
Die Steuereinrichtung 8 zur Steuerung des Vorschubes kann auch mit einer
Digitalanzeige verbunden sein. Hierdurch wird erreicht, dass der Anwender auch
bei sehr kleinen Werten des Vorschubes den Fortschritt des Vorschubes genau
überwachen kann. Dies ist besonders von Vorteil bei zähen Stahllegierungen die
bei zu schnellem Vorschub zu Überhitzung neigen.
Claims (14)
1. Tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden umfassend eine
Grundplatte (4) zum Abstellen der Vorrichtung auf einer beliebigen Unterlage, ein
mit der Grundplatte verbundenes Aufnahmegehäuse (2) zur Aufnahme einer
Antriebsanordnung (15) und einer Getriebeanordnung (14) zum Antreiben eines
Bearbeitungswerkzeuges (10) und zur Aufnahme einer Vorschubanordnung (37)
zum Vorschieben des Bearbeitungswerkzeuges in Richtung auf ein zu
bearbeitendes Rohrende, eine Spanneinrichtung (6) zum Einspannen eines zu
bearbeitenden Rohres, eine Kupplungsanordnung (12) zum Kuppeln der
Vorrichtung an einer Antriebsquelle (13) und eine Vorschubsteuereinrichtung (8)
zum Steuern des Vorschubs des Bearbeitungswerkzeuges, dadurch
gekennzeichnet, dass in der Spanneinrichtung (6) ein Spannhebel (24) von einer
ersten ungespannten Stellung in einer zweiten gespannten Stellung bewegbar
angeordnet ist, wobei der Spannhebel (24) eine exzentrische Kontur (26, 27)
aufweist.
2. Tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden nach dem Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (6) im Wesentlichen aus
einem einstückigen ringförmig ausgebildeten Haltering (16) aufgebaut ist, der mit
dem Aufnahmegehäuse (2) fest verbunden angeordnet ist, und wobei innerhalb
des Halteringes (16) ein bogenförmiges und bewegbares Halteelement (17)
angeordnet ist, das von dem Spannhebel (24) in Bezug auf dem Haltering (16) in
dem vom Haltering (16) umschlossenen Kreisraum bewegbar angeordnet ist.
3. Tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden nach dem Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem vom Haltering (16) umschlossenen
Kreisraum zwei halbkreisförmig ausgebildete Halbschalen (18, 19) zum
Einspannen des zu bearbeitenden Rohres lösbar befestigbar angeordnet sind.
4. Tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannhebel (24) im
Haltering (16) mittels eines Exzenterbolzens (25) bewegbar befestigbar
angeordnet ist.
5. Tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannhebel (24) eine
Spannfläche mit einer exzentrischen Kontur (26, 27) aufweist, die derart
ausgebildet ist, dass bei der drehend spannenden Bewegung des Spannhebels
(24) um den Exzenterbolzen (25) das Halteelement (17) mit der ersten Halbschale
(18) in Richtung auf die zweite Halbschale (19) in dem Haltering (16) bewegbar ist.
6. Tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die exzentrische Kontur (26, 27)
des Spannhebels (24) aus zwei aneinander anschliessend angeordneten und
unterschiedlich ausgebildeten Teilkonturen (26, 27) aufgebaut ist, derart, dass eine
erste Teilkontur (26) bei der drehend spannenden Bewegung des Spannhebels
(24) um den Exzenterbolzen (25) in einem ersten Drehwinkelbereich von etwa 900
die Halbschalen (18, 19) um eine erste Wegstrecke auf einander im
Schnellvorschub zu bewegt und dass eine zweite Teilkontur (27) bei der drehend
spannenden Bewegung des Spannhebels (24) um den Exzenterbolzen (25) in
einem zweiten Drehwinkelbereich von etwa 120° die Halbschalen (18, 19) um eine
zweite um ein Vielfaches kleinere Wegstrecke unter Selbsthemmung auf einander
zu bewegt.
7. Tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Haltering (16) Rastklinken
(29, 30) angeordnet sind, derart, dass die zwei Halbschalen (18, 19) zwischen dem
Haltering (16) und dem Halteelement (17) verrastbar befestigbar angeordnet sind.
8. Tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Halbschalen (18, 19)
identisch und gegeneinander austauschbar ausgebildet sind.
9. Tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden nach einem der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Halteelementes
(17) auf gegenüberliegenden Seiten der Halbschalen (18, 19) zwei Federn (28)
angeordnet sind, die entgegen der Spannkraft auf dazupassenden Vorsprüngen
(34) des Halteringes (16) wirken.
10. Tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden nach einem der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmegehäuse (2)
einstückig ausgebildet ist.
11. Tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden nach einem der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmegehäuse (2)
zwischen einer Vorderseite (5), die benachbart zum Bearbeitungswerkzeug (10)
angeordnet ist, und einer Rückseite (7), die benachbart zur
Vorschubsteuereinrichtung (8) angeordnet ist, eine durchgehende zylindrische
Bohrung zur Aufnahme der Antriebsanordnung (15) und der Vorschubanordnung
(37) aufweist, wobei die Achse der durchgehenden zylindrischen Bohrung
fluchtend mit der Achse des zu bearbeitenden Rohres angeordnet ist, und eine
weitere quer zur Gehäuseachse angeordnete zylindrische Sackbohrung zur
Aufnahme der Getriebeanordnung (14) und zur Aufnahme der Antriebsquelle (13)
aufweist.
12. Tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass mit der
Vorschubsteuereinrichtung (8) eine Digitalanzeige zur Anzeige des
Werkzeugvorschubs verbindbar angeordnet ist.
13. Tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden nach einem der
Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zu bearbeitenden Rohre
Wandstärken von weniger als 3 mm aufweisen und aus korrosionsbeständigen
Stahllegierungen hergestellt sind.
14. Tragbare Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohrenden nach einem der
Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zu bearbeitenden Rohren
Wandstärken von weniger als 1/12 des Rohrinnendurchmessers aufweisen und
aus korrosionsbeständigen Stahllegierungen hergestellt sind.
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