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Die
Erfindung betrifft eine Sicherungsvorrichtung für eine Kipplaufwaffe nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Waffen
sind üblicherweise
mit Sicherungseinrichtungen versehen, die ein unbeabsichtigtes Auslösen des
Schusses verhindern sollen. Derartige Sicherungseinrichtungen können an
unterschiedlichen Schloßteilen
angreifen. Je nachdem, welcher Schloßteil gesichert wird, unterscheidet
man zwischen sogenannten Abzugssicherungen, Abzugsstangensicherungen,
Schlagstücksicherungen
und Schlagfedersicherungen. Bei Schlagstücksicherungen wird das Schlagstück in der
Regel durch gesonderte Schieber oder Hebel gesperrt, die entweder seitlich
am Verschlußgehäuse oder
am Kolbenhals angebracht sind. Derartige Sicherungseinrichtungen sind
jedoch vielfach konstruktiv aufwendig und damit störungsanfällig.
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Aus
der DE-PS 295 017 ist eine gattunsgemäße Sicherungsvorrichtung für eine Kipplaufwaffe bekannt.
Dort ist zur gleichzeitigen Verriegelung der Zündstifte und Feststellung der
Abzüge
einer Kipplaufwaffe eine mit Zündstiftlöchern versehene Zündstiftplatte
quer zur Waffenlängsachse
verschiebbar an der Vorderseite zweier zueinander paralleler Zündstifte
angeordnet. Die Zündstiftplatte steht
zur Seite vor und kann durch Verschiebung über einen Hebelmechanismus
so verstellt werden, daß die
Zündstiftlöcher bei
geöffnetem
Verschlußhebel
nicht mehr mit den Zündstiften
fluchten. Gleichzeitig wird mittels eines Hebelarmes und eines an diesem
angelenkten Hebels ein Keil gegen einen Vierkant eines Klotzes gedrückt, der
die Abzüge
blockiert. Die Kipplaufwaffe kann also nicht geöffnet und geladen werden, ohne
daß gleichzeitig
eine Sicherung der Zündstifte
und der Abzüge
stattfindet.
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Bei
einer in der DE-PS 443 654 offenbarten Verschlußsicherung für hammerlose
Schrotflinten und Stutzen erfolgt eine Sicherung der Abzüge und der
Hahnstangen durch einen innerhalb des Schloßkastens angeordneten Schwenkhebel,
der beim Öffnen
der Waffe durch einen Verschlußhebel über eine Gleitstange
in eine Verriegelungsstellung und bei geschlossener Waffe durch
einen Schieber über
eine Gelenkstange in eine entsicherte der Stellung zur Freigabe
der Abzüge
und Hahnstangen bewegbar ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine einfach aufgebaute und zuverlässige Sicherungsvorrichtung für eine Kipplaufwaffe
zu schaffen, die eine Betätigung
der Schlagbolzen beim Öffnen
des Verschlusses verhindert.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung
sind den Unteransprüchen
entnehmbar.
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In
einer zweckmäßigen Ausführungsform
der Erfindung ist auf beiden Seiten der Verschlußwelle jeweils eine Führungsbohrung
und eine entsprechende Ausnehmung zur Aufnahme eines Sperrschiebers vorgesehen.
Dadurch wird eine einfache Umrüstung der
Sicherungsvorrichtung bei Rechts- oder Linkshandbedienung des Verschlußhebels
ermöglicht.
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Weitere
Besonderheiten und Vorzüge
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigt:
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1 ein
Verschlußgehäuse einer
Kipplaufwaffe mit geschlossenem Verschlußhebel in einer eine zum Teil
geschnittenen Seitenansicht;
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2 eine
Querschnittsansicht in Richtung der Pfeile A-A von 1;
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3 einen
Sperriegel in einer Seitenansicht und einer Draufsicht;
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4 einen
Verschlußhebel
mit einer Verschlußwelle
in einer Seitenansicht und einer Schnittansicht;
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5 ein
Verschlußgehäuse einer
Kipplaufwaffe mit geöffnetem
Verschlußhebel
in einer eine zum Teil geschnittenen Seitenansicht;
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6 eine
Querschnittsansicht in Richtung der Pfeile A-A von 5;
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Die 1 zeigt
ein Verschlußgehäuse 1 einer
mehrläufigen
Kipplaufwaffe, in dem ein oberer und unterer Schlagbolzen 2 und 3 für zwei übereinander
angeordnete Läufe
axial verschiebbar geführt sind.
An der Unterseite des Verschlußgehäuses 1 ist ein
Schloßblech 4 mit
den daran angeordneten Schloßteilen
lösbar
montiert. Das Schloßblech 4 trägt zwei nebeneinander
angeordnete und parallel zur Längsachse
der Kipplaufwaffe verschiebbare Schlagstücke 5 und 6,
die getrennt voneinander betätigbar
sind. Die Freigabe der beiden über
Schlagfedern vorgespannten Schlagstücke 5 und 6 zum
Vorschlagen der beiden Schlagbolzen 2 und 3 erfolgt über eine
Abzugsvorrichtung, die bei der gezeigten Ausführung als Einabzug-System ausgeführt ist.
Dadurch können
in an sich bekannter Weise zwei aufeinanderfolgende Schüsse mit
einem einzelnen Abzug 7 abgegeben werden.
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An
dem Verschlußgehäuse 1 ist
ein in 4 gesondert dargestellter Verschlußhebel 8 mit
einer Verschlußwelle 9 zum Öffnen und
Schließen
eines Verschlusses vorgesehen. Die Verschlußwelle 9 ist in einer
quer zur Längsachse
der Kipplaufwaffe verlaufenden Aufnahmebohrung 10 im Verschlußgehäuse 1 drehbar
angeordnet. An dem unteren Ende der Verschlußwelle 9 ist stirnseitig
ein zu deren Drehachse exzentrische Bohrung 11 für einen
Zapfen eines nicht dargestellten Keilschiebers vorgesehen, der bei
geschlossener Waffe z.B. in eine entsprechende Nut an dem Laufhaken
eines nicht gezeigten Laufteils eingreift. In der Schließstellung
der Verschlußwelle 9 ist die
Mittelachse des Verschlußhebels 8 zur
Längsachse
der Waffe ausgerichtet. Durch Betätigen des Verschlußhebels 8 kann
die Verschlußwelle
aus der in 2 gezeigten Schließstellung
in die gemäß 6 dargestellte Öffnungsstellung
gedreht werden. Dadurch kann der Keilschieber aus dem Laufhaken zurückgezogen
und der Laufteil abgekippt werden.
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In
dem Verschlußgehäuse 1 sind
zwischen dem oberen und unteren Schlagbolzen 2 und 3 zwei zu
diesen parallele Führungsbohrungen 12 und 13 für einen
im wesentlichen L-förmigen
Sperrschieber 14 vorgesehen. Wie aus 2 hervorgeht,
sind die Führungsbohrungen 12 und 13 auf
beiden Seiten der Verschlußwelle 9 angeordnet.
Je nach Rechts- oder Linkshandbedienung des Verschlußhebels 8 kann der
Sperrschieber 14 so in der einen oder anderen Führungsbohrung 11 bzw. 12 angeordnet
werden.
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Der
in 3 einzeln dargestellte Sperrschieber 14 weist
einen in der Führungsbohrung 12 oder 13 angeordneten
Führungsstift 15 und
ein dazu rechtwinkliges Anschlagteil 16 auf, das in einer
entsprechenden Ausnehmung 17 im Verschlußgehäuse 1 liegt.
An dem zylindrischen Führungsstift 15 sind zwei
gegenüberliegende
Vertiefungen 18 und 19 für den Eingriff eines Querstifts 20 vorgesehen.
Dadurch kann die Verschiebebewegung des Sperrschiebers 14 begrenzt
und ein Herausfallen aus der Führungsbohrung 12 verhindert
werden. Das Anschlagteil 16 enthält eine vordere Anlagefläche 21 und
eine hintere Anschlagfläche 22.
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An
der Verschlußwelle 9 befindet
sich eine hintere Abflachung 23, die rechtwinklig zur Mittelachse
des Verschlußhebels 8 verläuft und
bei der in 2 gezeigten Mittelstellung des
Verschlußhebels 8 parallel
zu der vorderen Anlagefläche 21 des
Anschlagteils 15 steht. In der Mittelstellung des Verschlußhebels 8 liegt
die vordere Anlagefläche 21 auf der
Abflachung 23 vollständig
auf. In dieser Stellung schließt
die hintere Anschlagfläche 22 mit
einer inneren Fläche 24 im
Verschlußgehäuse 1 ab,
so daß die gegenüber der
Fläche 24 vorstehenden
Schlagbolzen 2 und 3 durch die Schlagstücke 5 und 6 betätigt werden
können.
Wenn jedoch der Verschlußhebel 8 zum Öffnen der
Kipplaufwaffe betätigt
und dabei die Verschlußwelle 9 gedreht
wird, wird der Sperrschieber 14 durch eine Kante 25 am
Rand der Abflachung 23 in Richtung der Schlagstücke verschoben.
Die Breite des Anschlagteils 16 und die Tiefe der Abflachung 23 sind
derart abgestimmt, daß die
Anschlagfläche 22 in
der gemäß 5 gezeigten Öffnungsstellung
um einen vorgegebenen Betrag a gegenüber der inneren Fläche 24 vorsteht.
Dieses Maß ist
um einen festgelegten Sicherheitsabstand größer als der Abstand b, um den
die Schlagbolzen 2 und 3 bei nicht abgezogenem
Schloß gegenüber der
hinteren Fläche 24 vorstehen.
Die Länge
des Anschlagstücks 16 wird
so gewählt,
daß beide
Schlagstücke 5 und 6 blockiert
werden können.
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Die
vorstehend beschriebene Sicherungsvorrichtung für eine doppelläufige Kipplaufwaffe
funktioniert wie folgt:
Wenn der Verschlußhebel 8 zum Öffnen des
Verschlusses aus der in 2 gezeigten Mittelstellung bei
geschlossener Waffe in die Öffnungsstellung
von 6 gedreht wird, wird dabei auch die Verschlußwelle 9 gedreht,
die den Sperrschieber 14 um das vorgegebene Maß a herausschiebt.
Wenn dann ein ungewolltes Vorschlagen der Schlagstücke 5 und 6 erfolgt,
werden diese vom Sperrschieber 14 vor dem Auftreffen auf
den entsprechenden Schlagbolzen 2 bzw. 3 blockiert.
Dadurch kann ein ungewolltes Auslösen eines Schusses beim Öffnen des
Kipplaufwaffe verhindert werden.