DE1011659B - Verfahren zur Herstellung von essbarem Pilzgewebe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von essbarem PilzgewebeInfo
- Publication number
- DE1011659B DE1011659B DES35425A DES0035425A DE1011659B DE 1011659 B DE1011659 B DE 1011659B DE S35425 A DES35425 A DE S35425A DE S0035425 A DES0035425 A DE S0035425A DE 1011659 B DE1011659 B DE 1011659B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- nutrient solution
- nutrient
- molasses
- tissue
- culture
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G18/00—Cultivation of mushrooms
- A01G18/60—Cultivation rooms; Equipment therefor
- A01G18/64—Cultivation containers; Lids therefor
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G18/00—Cultivation of mushrooms
- A01G18/20—Culture media, e.g. compost
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G18/00—Cultivation of mushrooms
- A01G18/50—Inoculation of spawn
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Mycology (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
- Mushroom Cultivation (AREA)
Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft die Zucht von eßbarem Pilzgewebe der Familie Helvellaceae, insbesondere der Art
Morchella esculenta, in einer flüssigen Nährlösung.
Von den über 2000 bekannten Arten eßbarer Pilze sind bisher nur drei gewerblich mit Erfolg gezüchtet
worden: Erstens der im allgemeinen in Stalldünger gezogene Agaricus campestris, zweitens der chinesische
Pilz Volvaria, der auf Reis oder Reisstroh gezüchtet werden kann, und drittens der japanische Pilz Shii-take,
Cortinellus berkelyanus. Der Grund für diese geringe Auswahl liegt in der Notwendigkeit ganz spezifischer
Wachstumsbedingungen, ohne die ein Gedeihen von Pilzen ausgeschlossen ist. Diese Bedingungen sind
gewöhnlich nur in der Natur, und auch hier nur in bestimmten, meist recht kurzen Zeitabschnitten, gegeben.
Eine unter anderem wegen ihres Geschmackes und Aromas besonders begehrte Pilzfamilie ist die Helvellaceae,
insbesondere die Art Morchella esculenta. Clyde M. Christensen sagt diesbezüglich in »Common edible
mushrooms«· (»Gewöhnliche eßbare Pilze«·; University Press of Minnesota, 1947, S. 90): "Im Geschmack und
Gewebe übertreffen sie sowohl die gewöhnlich gezüchteten Arten als auch die meisten wildwachsenden anderen Pilze;
Versuche, sie gewerblich zu züchten, sind gemacht worden und werden noch gemacht, bisher jedoch ohne
Erfolg...«
Gemäß der Erfindung hat sich jedoch in nicht vorherzusehender Weise ergeben, daß Pilzgewebe der Familie
Helvellaceae, insbesondere von Morcheln, bei Einhaltung bestimmter Wachstumsbedingungen in Nährstoff lösungen
großer Mannigfaltigkeit gezüchtet werden kann. Das Erzeugnis ist hinsichtlich Geschmack, Aroma und
Gewebe von ausgezeichneter Beschaffenheit. Obwohl für die Nährstofflösungen nur billigste Ausgangsmaterialien
verwendet werden, wird eine sehr schnelle Verwertung der eingesetzten Kohlenhydrate und demgemäß
ein schnelles Wachstum erzielt. Die Nährstofflösungen brauchen überraschenderweise keine wachstumsfördernden
Stoffe wie z. B. Vitamine zu enthalten, diese werden vielmehr während des Gewebewachstums mitgebildet.
Das Zuchtverfahren ist in verfahrenstechnischer Hinsicht der unter anderem bei der Penicillinherstellung
angewandten Tiefenzüchtung verwandt. Die vorgezüchtete Impfkultur wird in einem geschlossenen Behälter
in der Nährlösung suspendiert und fortlaufend belüftet, vorzugsweise wird durch zusätzliches Rühren
ein Absetzen der Suspension oder Zusammenballen der Gewebeteilchen vermieden. Die Wachstumsbedingungen
hinsichtlich Zusammensetzung der Nährlösung, pH-Wert,
Intensität von Rührung und Belüftung, Fremdstoffzusatz, Dauer usw. werden auf den im einzelnen vorliegenden
Fall abgestimmt.
Es überrascht, daß ein derartiges, für niederorganisierte Pilzarten wie Penicillinstämme geeignetes Zucht-Verfahren
zur Herstellung
von eßbarem Pilzgewebe
von eßbarem Pilzgewebe
Anmelder:
Joseph Szuecs, Younkers, N. Y. (V. St. A.)
Joseph Szuecs, Younkers, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. H. Albrecht, Patentanwalt,
Berlin-Frohnau, Edelhofdamm 26
Berlin-Frohnau, Edelhofdamm 26
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 19. Mai 1953
V. St. v. Amerika vom 19. Mai 1953
Joseph Szuecs, Younkers, N. Y. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
verfahren ohne grundlegende Abwandlungen auch zur Herstellung des hochorganisierten eßbaren Pilzgewebes
der Familie Helvellaceae geeignet sein soll. Es hat sich jedoch gezeigt, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ gute Ergebnisse erzielt werden, daß also die Nährstoffe
der Lösung sehr weitgehend zur Bildung des PiIzgewebes aufgebraucht werden, ohne daß ungewöhnlich
hohe Anforderungen hinsichtlich Reinheit oder Konzentrationsbedingungen der Lösung od. dgl. gestellt werden
müssen.
Die Nährstofflösungen müssen irgendein Kohlenhydrat und eine stickstoffliefernde Substanz enthalten, daneben natürlich kleine Mengen von Mineralstoffen. Als Kohlenhydrate können vorzugsweise billigste Ausgangsstoffe wie die verschiedenen Melassesorten (Rüben-, Holz-, Rohrzucker-, Zitrusmelasse od. dgl.), Extrakte der Jerusalem-Artischocke, Glucose usw. verwendet werden, der Stickstoffbedarf wird vorzugsweise ausschließlich durch billige Ammoniumsalze gedeckt.
Die Nährstofflösungen müssen irgendein Kohlenhydrat und eine stickstoffliefernde Substanz enthalten, daneben natürlich kleine Mengen von Mineralstoffen. Als Kohlenhydrate können vorzugsweise billigste Ausgangsstoffe wie die verschiedenen Melassesorten (Rüben-, Holz-, Rohrzucker-, Zitrusmelasse od. dgl.), Extrakte der Jerusalem-Artischocke, Glucose usw. verwendet werden, der Stickstoffbedarf wird vorzugsweise ausschließlich durch billige Ammoniumsalze gedeckt.
Zweckmäßig wird der Nährlösung ein feinteiliges Trägermaterial, z. B. in Form der schwerlöslichen und
gleichzeitig als Mineralstoffe dienenden Verbindungen CaCO3 oder CaSO4, zugesetzt. Hierdurch wird die
Bildung von Kolonien und Pilzgewebe, die auf diesen Trägerteilchen aufwachsen, gefördert und die in gleichen
Zeitspannen erzielbare Ausbeute gesteigert.
Die Erkenntnis der Fähigkeit der Familie Helvellaceae, im beschriebenen Zuchtverfahren ohne Zusatz
wachstumsfördernder Stoffe zu gedeihen, bedeutet einen erheblichen wirtschaftlichen Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Bei der von uns entwickelten,
709 586/408
1 Oil 659
3 4
submergierten aeroben Zucht des Pilzes Agaricus cam- Schütteln kann das Myzelium geschädigt werden. Nach
pestris macht der —■ dort notwendige —· Zusatz wachs- dreitägigem Schütteln bei Raumtemperatur kann die
tunisfördernder Stoffe einen nennenswerten Anteil an Kultur in die zweite Stufe übergeführt werden,
den Kosten der Nährstofflösung aus. Dieser Posten fällt In der zweiten Stufe wird ein größerer Behälter, etwa
bei dem hier beschriebenen Verfahren fort. Die Mög- 5 ein 3-1-Gefäß ähnlich der in Fig. 1 dargestellten Vor-
lichkeit der Verwendung von Nährlösungen ohne wachs- richtung mit Fritte und Rührwerk verwendet. Die
tumsfördernde Stoffe bildet demgemäß ein wesentliches Nährfiüssigkeit, z. B. Kartoffel-Dextrose-Lösung mit
Merkmal der Erfindung. Die Durchführung eines solchen einem ρπ-Wert von 4,5, wird mit ungefähr 100 U/min
Zuchtverfahrens wurde bisher für ausgeschlossen gehal- kräftig gerührt. In dieser Stufe sind die verschiedensten
ten, wie z. B. aus: Cecil Treshow, Dansk Botanish io Nährlösungen verwendbar, sie müssen lediglich die
Archiv, Bd. XI, Nr. 6 (1944), zu entnehmen ist. erforderlichen Mineralstoffe, ein Kohlenhydrat, wie etwa
In den Zeichnungen ist ein Monosaccharid, ein Disaccharid oder ein entsprechen-
Fig. 1 eine schematische Skizze einer zur Durch- des Hydrolysat und eine stickstoffliefernde Verbindung
führung des Zuchtverfahrens geeigneten Vorrichtung; wie ein Ammoniumsalz, eine Aminosäure oder ein
Fig. 2 zeigt die Struktur eines Produktes bei Zucht 15 Protein-Hydrolysat enthalten.
von Helvellaceae morchella esculenta. Die Impfkultur bleibt etwa 3 Tage in der zweiten
Die Vorrichtung gemäß Fig. 1 besteht aus einem Zuchtstufe, nach dieser Zeit ist die Dextrose verbraucht.
Kolben 1, dessen Hals 9 mit einem Quecksilberverschluß 2 Hierbei bildet sich ein lockrer, wäßriger Pilzschwamm
abgedichtet ist. Dieser Verschluß verhindert das Ein- mit einem Trockensubstanzgehalt von 0,5 bis 2%, der
dringen nicht keimfreier Luft. Durch den Quecksilber- 20 über die ganze Lösung verteilt ist. Diese fertige Impfverschluß
führt eine von einem Elektromotor od. dgl. kultur kann in einem Büchnertrichter von der Lösung
angetriebene Welle 3, an deren Unterende ein Rühr- getrennt werden, eine Trennung ist jedoch nicht notpropeller
8 angebracht ist. Die Nährstofflösung und die wendig.
Impfkultur werden durch einen Ansatz 4 eingefüllt, die Die eigentliche Zucht des eßbaren, verkaufsfähigen
vorher entkeimte Luft wird durch eine Rohrleitung 6 25 Produktes wird nachfolgend in drei Beispielen beschrieben,
eingeleitet und mittels einer Glas-, Porzellan- oder
Metallfritte 5 fein verteilt. Die durch die Nährlösung Beispiel 1
aufperlende Luft entweicht durch einen Auslaßstutzen 7. Nährflüssigkeit
Für eine Zucht in kleinerem Maßstab, wie sie in den Rübenmelasse 120 g
folgenden Beispielen erläutert wird, haben sich Gefäße 30 (NH) HPO 6 g
gemäß obiger Ausführung mit einem Fassungsvermögen CaCO3 4,8 g
zwischen 6 und 12 Litern bewährt. Für die gewerbliche K2S O 1,7 g
Erzeugung können natürlich auch erheblich größere MgSO · 7 H2O 0,7 g
Behälter verwendet werden, deren Konstruktion unter Wasser auffüllen auf 2 1
Einhaltung der beschriebenen Erfordernisse behebig 35
abgewandelt sein kann. Diese Lösung wurde auf einen pH-Wert von 6,5 ein-Um
den gesamten Vorgang des Zuchtverfahrens zu gestellt und ohne vorherige Filtration mit 2 g (Trockenschildern,
sei zunächst die Herstellung der Impfkultur gewicht) der beschriebenen Impfkultur versetzt. Dann
beschrieben. Es ist klar, daß diese nicht für jeden wurde die Suspension in der Apparatur gemäß Fig. 1
Produktionsansatz neu bereitet werden muß, sondern 40 unter Rühren belüftet, wobei die Luft mit einer Durchauf
mehrere Ansätze aufgeteilt werden kann. Satzgeschwindigkeit von etwa 1 1/1 Kolbenflüssigkeit
Die Impfkultur wird in zwei aufeinanderfolgenden und Minute zugeführt wurde.
Arbeitsstufen hergestellt. Ausgangsmaterial ist eine Bei Impfung mit Morchella esculenta hatten sich nach
Reinkultur der gewählten Pilzart, die in bekannter Weise 72 Stunden 36,7 g Myzel gebildet. Die Ausbeute, Zu-
auf Kartoffel-Dextrose Agar gezüchtet sein kann. 45 wachs an Morchella esculenta (Trockengewicht), bezogen
Folgende Arten sind für das Verfahren der Erfindung auf Zucker, betrug 57,8%.
besonders geeignet: Von der Morchel-Art: die Spezies Das Ca C O3 kann mit gutem Erfolg durch CaS O4-2 H2 O
esculenta; angusticeps Pk; bispora Sor; conica Pers.; ersetzt werden, in diesem Fall werden 5,1 g CaSO4 zu-
delicosa Fr.; hortensis Boud.; crassipes (Vent) Pers.; gegeben. Die Nähröüssigkeit wird nicht filtriert. Bei
H. elastica Bull.; allgemein aus der Familie Helvellaceae: 50 Impfung mit 2 g (Trockengewicht) wäßriger Morchella
Helvella lacunosa, Afz.; Gyromitra esculenta (Pers.) Fr.; esculenta Kultur ergab sich ein Ertrag von ungefähr
aus der Verpa-Art: conica (Muell) Swartz; bohemica 31,2 g (Trockengewicht), das entspricht einer Ausbeute
(Kromb) Schroet. Von diesen ist die Morchella esculenta von 48,66 %.
am geeignetsten. In gleicher Weise können andere Melassearten ver-In
der ersten Stufe der Impfstoffbereitung werden die 55 wendet werden; die Nährlösungen können auf einen
Reinkulturen auf kleine Erlenmeyerkolben geimpft, die Zuckergehalt von 5% gebracht werden, ohne daß das
mit etwa 50 ecm Kartoffel-Dextrose-Lösung eines Wachstum wesentlich beeinflußt wird. Auch andere
PH-Wertes zwischen 4,5 und 8 beschickt sind. Mit Arten der Familie Helvellaceae wachsen gut in Nährfallendem
pH-Wert nimmt die Empfindlichkeit gegen Stofflösungen auf Melassebasis und ergeben Ausbeuten
bakterielle Verunreinigungen ab. Es ist wichtig, daß 60 (auf Trockengewicht berechnet) bis zu 60%.
eine gute Verteilung des Myzeliums erreicht wird, damit Ein anderer billiger Nährstoff kann durch Extraktion
das Gewebewachstum von möglichst vielen Punkten der Jerusalem-Artischocke, Helianthus tuberosus, mit
aus einsetzt. Für eine feinteilige Suspendierung ist eine kochendem Wasser gewonnen werden. Der Extrakt
Gewebemühle, etwa der von Brendler in »Science«-, enthält alle notwendigen Bestandteile, auch das Kohlen-114,
S. 61, 62 (1951), beschriebene Mikrohomogenisator, 65 hydrat (Inulin), in günstigem Verhältnis zueinander,
geeignet.
Die Erlenmeyer-Kolben werden auf einer rotierenden Beispiel 2 Schüttelmaschine bei einer Drehzahl von ungefähr
U/min geschüttelt. Bei schwächerem Schütteln Um die Bedeutung des Trägermaterials aufzuzeigen,
neigt das Myzelium zur Klumpenbildung, bei stärkerem 70 wurde in einer Nährlösung gemäß Beispiel 1 das CaCO3
Claims (1)
1 Oil 659
5 6
(bzw. CaSO4) durch 6 g CaCl2, 2 H2O ersetzt und die Patentansprüche:
Lösung filtriert. Bei sonst gleicher Behandlung (pH-Wert 1. Verfahren zur Herstellung von eßbarem PiIz-6,5, Impfung mit [Trockengewicht] 2 g wäßriger Mor- gewebe der Familie Helvellaceae, insbesondere der chella esculenta Kultur) wurden nach 72 Stunden 16 g Art Morchella esculenta, nach Art der bei der Peni-(Trockengewicht) Myzelium erhalten. Die Ausbeute 5 cillinherstellung angewandten Tiefenzüchtung unterbetrug demnach nur 23,3 %, war also wesentlich geringer getaucht wachsender Stämme, dadurch gekennzeichals bei der unfiltrierten Lösung mit CaCO3- bzw. CaSO4- net, daß ein vorgezüchteter Pilz-Impfstoff der Familie Zusatz. Helvellaceae in eine wäßrige Nährlösung eingebracht Be' ο'el 3 wird, die einen Kohlenhydrat-Nährstoff, eine stick-" ίο stoff liefernde Verbindung und geringe Mengen not-Nährflüssigkeit wendiger Mineralstoffe sowie ein feinteiliges Träger-
Lösung filtriert. Bei sonst gleicher Behandlung (pH-Wert 1. Verfahren zur Herstellung von eßbarem PiIz-6,5, Impfung mit [Trockengewicht] 2 g wäßriger Mor- gewebe der Familie Helvellaceae, insbesondere der chella esculenta Kultur) wurden nach 72 Stunden 16 g Art Morchella esculenta, nach Art der bei der Peni-(Trockengewicht) Myzelium erhalten. Die Ausbeute 5 cillinherstellung angewandten Tiefenzüchtung unterbetrug demnach nur 23,3 %, war also wesentlich geringer getaucht wachsender Stämme, dadurch gekennzeichals bei der unfiltrierten Lösung mit CaCO3- bzw. CaSO4- net, daß ein vorgezüchteter Pilz-Impfstoff der Familie Zusatz. Helvellaceae in eine wäßrige Nährlösung eingebracht Be' ο'el 3 wird, die einen Kohlenhydrat-Nährstoff, eine stick-" ίο stoff liefernde Verbindung und geringe Mengen not-Nährflüssigkeit wendiger Mineralstoffe sowie ein feinteiliges Träger-
Glucose 75 g material enthält, aber von wachstumsfördernden
(NH4)2HPO4 6,0 g Stoffen wie Vitaminen u. dgl. frei sein kann, und daß
MgSO4 · 7H2O 2,26 g diese Nährlösung während der Wachstumsperiode des
K2SO4 1,7 g *5 Pilzgewebes in an sich bekannter Art durch gelindes
MnSO4 · 4H2O 50 mg Rühren und gleichzeitige Belüftung in ausreichender
FeCl3 10 mg Bewegung gehalten wird, um den Impfstoff, das fein-
CaCO3 10 g teilige Trägermaterial und das entstehende Pilzgewebe
Wasser auffüllen auf 2 1 in feiner Verteilung in der Schwebe zu halten und an
ao einem vorzeitigen Zusammenballen zu hindern.
Die Flüssigkeit hatte einen pH-Wert von 6,5; sie wurde 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennmit
1 g (Trockengewicht) wäßriger Morchella esculenta zeichnet, daß die Nährlösung als Kohlenhydratträger
Kultur versetzt und 72 Stunden lang wie im Beispiel 1 Melasse beliebiger Art enthält, beispielsweise Rübenbelüftet
und geschüttelt. Ex wurden 44,3 g Myzelium melasse, durch Hydrolyse von Hartholzstücken mit
(Trockengewicht) erhalten, das entspricht einer Ausbeute 25 verdünnter Schwefelsäure erzeugte Holzmelasse, Rohrvon
59%. zuckermelasse, Zitrusmelasse od. dgl.
Obwohl die Nährflüssigkeit als einzigen organischen 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
Bestandteil Glucose und als stickstoffliefernde Substanz zeichnet, daß die Nährlösung einen gekühlten, mit
ausschließlich Ammoniumphosphat enthielt, besteht das kochendem Wasser hergestellten Extrakt der Jeru-
erhaltene Pilzgewebe, je nach dem Gehalt an Ammon- 30 salem-Artischocke, Helianthus tuberosus, enthält oder
phosphat, zu 20 bis 45 % aus Proteinen. Der Nährflüssig- einzig aus diesem Extrakt besteht,
keit wurden keine wachstumsfördernden Stoffe zugesetzt, 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
trotzdem zeigte die Analyse der Gewebesubstanz die An- zeichnet, daß die Nährlösung als Kohlenhydratquelle
Wesenheit folgender Vitamine: Glucose und als Stickstoffquelle Ammoniumphosphat
Thiamin 3,92 Mg/g Trockensubstanz 5_ Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
Riboflavin 24,6 Mg/g „ gekennzeichnet, daß der Nährlösung als feinteiliges
Niacin °^,0 Mg/g ,, Trägermaterial beispielsweise Kalziumkarbonat, KaI-
Pyridoxine 5,8 Mg/g „ ziumsulfat od. dgl. beigemischt wird.
Pantothensäure 8,7 Mg/g „ 40 6 Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
Biotin °'75 MS/& " gekennzeichnet, daß der pH-Wert der Nährlösung
Folsäure 3,48 Mg/g „ während der Gewebezüchtung im wesentlichen kon-
VitaminB12 0,00362 Mg/g „ stant gehalten wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
Die Pilzart Agaricus campestris kann nicht mit be- 45 gekennzeichnet, daß der Pilz-Impfstoff vorgezüchtet
friedigenden Ausbeuten nach dem erfindungsgemäßen wird, indem eine erste wäßrige Nährlösung mit einer
Verfahren ohne Zusatz wachstumsfördernder Stoffe ge- in bekannter Art bereiteten Kultur einer Pilzart dieser
züchtet werden. Arbeitet man gemäß Beispiel 3 jedoch Familie beimpft und dann etwa 3 Tage bei Raumunter
Impfung mit 1 g wäßriger Agaricus campestris temperatur gerührt oder anderweitig durchmischt
Kultur, so werden nur 2,7 g . (Trockengewicht) Myzel, 50 wird, um eine gleichmäßige Verteilung der Kultur in
entsprechend einer Ausbeute von 2,3 %, erhalten. Durch der Nährlösung zu gewährleisten, worauf die Kultur
Zusatz von 5 g Hefeextrakt bei sonst gleichen Bedin- in eine zweite, eine Mineralstoff-, eine Kohlenhydratgungen
kann die Ausbeute auf 10,8 g Myzel entsprechend und eine Stickstoffquelle enthaltende Nährlösung über-13%
gesteigert werden, sie liegt damit aber auch noch geführt und hierin erneut etwa 3 Tage unter gleichweit unter den ohne Hefezusatz bei Morchella esculenta 55 zeitiger Belüftung und Rührung in Bewegung gehalten
erzielten Werten von 44,3 g (Trockengewicht) Myzel wird und anschließend der gebildete Pilz-Impfstoff
gleich 59% (Beispiel 3). In Nährflüssigkeiten, die gemäß aus der zweiten Nährlösung zum Beimpfen der Haupt-Beispiel
1 und 2 als Kohlenhydrat geringwertige Melasse lösung benutzt wird.
enthalten, wächst Agaricus campestris überhaupt nicht. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn-Bei
hochwertigen Melassen ist ein geringes Wachstum zu 60 zeichnet, daß die erste Nährlösung aus einer Kartoffelbeobachten,
die Ausbeuten liegen jedoch unter 2%. Dextrose-Lösung besteht.
Das gemäß der Erfindung erzeugte Pilzgewebe besteht
aus einer Vielzahl annähernd kugelförmiger Teilchen mit In Betracht gezogene Druckschriften:
kräftiger, elastischer Struktur; die Fig. 2 gibt ein der- Fleming, 'Penicillin», Thomas-Verlag, Kempen/Nieartiges Gewebe in etwa natürlicher Größe wieder. 65 derrhein, 1950, S. 40.
kräftiger, elastischer Struktur; die Fig. 2 gibt ein der- Fleming, 'Penicillin», Thomas-Verlag, Kempen/Nieartiges Gewebe in etwa natürlicher Größe wieder. 65 derrhein, 1950, S. 40.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 709 586/408 6. 57
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1011659XA | 1953-05-19 | 1953-05-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1011659B true DE1011659B (de) | 1957-07-04 |
Family
ID=22283333
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES35425A Pending DE1011659B (de) | 1953-05-19 | 1953-09-24 | Verfahren zur Herstellung von essbarem Pilzgewebe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1011659B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1087321B (de) * | 1958-02-21 | 1960-08-18 | Sandoz Ag | Verfahren zur Herstellung und Gewinnung von Psilocybin und Psilocin |
-
1953
- 1953-09-24 DE DES35425A patent/DE1011659B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1087321B (de) * | 1958-02-21 | 1960-08-18 | Sandoz Ag | Verfahren zur Herstellung und Gewinnung von Psilocybin und Psilocin |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3343551A1 (de) | Verfahren zur biotechnologischen herstellung von poly-d(-)-3-hydroxybuttersaeure | |
DE3343576A1 (de) | Verfahren zur biotechnologischen herstellung von poly-d(-)-3-hydroxybuttersaeure | |
DE2939189C2 (de) | Verfahren zum Züchten von Coriulus versicolor (FR.) Quél. ATCC 20548, Laetiporus sulphureus FERM BP-34, Armilariella mellea FERM BP-281 und Grifola frondosa FERM BP-35 | |
WO1988007580A2 (en) | Biophysically derived ascomycetes, schizomycetes and yeast preparation, process for the manufacture thereof and fodder and plant hormones containing this preparation, and use of the preparations for skin treatment and probiotic activation | |
EP0285750A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Pilzaroma in Pilzzellmassen | |
DE2401519A1 (de) | Mikrobiologisches verfahren zur herstellung fluessigen und trockenen futterkonzentrates von l-lysin und kristallinen l-lysins | |
DE1011659B (de) | Verfahren zur Herstellung von essbarem Pilzgewebe | |
DE2322959C3 (de) | Verfahren zur Züchtung der Hefe Torulopsis utilis in Lösungen mit 2,5 bis 7 % Zuckergehalt | |
DE69432240T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von bakterien Zellen, welche poly-3-hydroxy Buttersäure enthalten | |
DE859194C (de) | Verfahren zur Zuechtung von Streptomycin erzeugenden Bakterienstaemmen | |
CH632638A5 (de) | Verfahren zum zuechten von basidiomyzeten. | |
AT115622B (de) | Verfahren zur Herstellung von Zitronensäure durch Gärung. | |
DE936413C (de) | Herstellung von Erythromycin | |
DE697311C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Futterhefe | |
DE959584C (de) | Verfahren zur Herstellung eines praktisch chlorionenfreien Naehrmediums zur Erzeugung von Tetracyclin durch Biosynthese | |
DE940422C (de) | Verfahren zur Herstellung von Vitaminsubstanzen | |
DE1925952C3 (de) | Mikrobiologisches Verfahren zur Herstellung von L-Asparaginase mit Antitumorwirksamkeit | |
DE2738593A1 (de) | Verfahren zur herstellung von vergorenem futter | |
DE2308059C3 (de) | Verfahren zur biosynthetischen Herstellung von Griseofulvin | |
DE964089C (de) | Verfahren zur biologischen Erzeugung von Vitamin B | |
CH632637A5 (de) | Verfahren zur zuechtung von basidiomyzeten. | |
DE2121383C3 (de) | Herstellung einer Kultur für die Bodenverbesserung | |
DE954002C (de) | Erzeugung von Chlortetracyclin und Cobalaminen auf biologischem Wege | |
DE1086654B (de) | Verfahren zur Erzeugung von Itaconsaeure durch Gaerung | |
DE810534C (de) | Verfahren zur Erzeugung von Streptomycin |