DE10116168A1

DE10116168A1 - Verfahren und Einrichtung zum Klippsen mit dem Endoskop

Info

Publication number: DE10116168A1
Application number: DE2001116168
Authority: DE
Inventors: Joachim Heinzl; Ralph Pelzer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2001-03-31
Filing date: 2001-03-31
Publication date: 2001-11-29

Abstract

Klipp zum Einführen durch ein Rohr oder ein Endoskop, wobei die Klipps einzeln oder aneinandergereiht eingeführt werden können und die Klipps nacheinander positioniert und geschlossen werden können.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft Klipps, die durch den Instrumentenkanal des Endoskops eingeführt und bedient werden können nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.

Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung ist das Klippsen im Bereich des Magens. Speziell im Bereich des Magens lassen sich mit mikroinvasiven Techniken komplizierte Eingriffe häufig vermei den. Mit Hilfe des Endoskops können gezielt hervorragende Bilder von fast allen Bereichen der Magenwand betrachtet werden, es können Proben entnommen werden und vieles andere. Häufig wäre es wünschenswert und hilfreich, einige wenige Stiche einer Naht legen zu können.

Laserkoagulation ist im Bereich des Magens problematisch, weil die Magensäure gewohnt ist, gebratenes Fleisch zu verdauen und so größerer Schaden entstehen kann. Deshalb soll ein Verfahren und eine Vorrichtung angegeben werden, die es erlauben einzelne Klipps mit Hilfe des Endoskops anstelle einer Naht zu setzen. Anstelle des Endoskops kann auch ein starres Rohr zum Einführen benutzt werden.

Es hat verschiedene Versuche gegeben, Näheinrichtungen an der Spitze des Endoskops anzu bringen, um mit Nadel und Faden einige Stiche durch das Endoskop hindurch zu steuern. Diese Einrichtungen waren jeweils zu umfangreich, um sie durch den Instrumentenkanal einzuführen. Die Unübersichtlichkeit an der Nahtstelle und die Schwierigkeit, einen Knoten am Ende der Naht anzubringen, haben die meisten Einrichtungen nicht über ein Versuchsstadium hinauskommen lassen. Ein weiterer Nachteil bestand darin, dass die zusätzliche Vorrichtung bereits vor dem Einführen des Endoskops aufgesetzt werden musste und damit die Sicht behindert und der Instrumentenkanal blockiert waren, oder man das ganze Endoskop ein zweites Mal einführen musste. Auch die Verwendung von Klipps anstelle von Faden und Nadel brachte bisher keine Lösung, die diese Nachteile vermeiden konnte.

Es besteht ein Verfahren und eine Vorrichtung der Firma Olympus, die es erlaubt, unter optischer Kontrolle einen Klipp durch einen Instrumentenkanal in einen Hohlraum einzuführen, sich dort entfalten zu lassen, zu positionieren, zu schließen und loszulassen. So kann ein Operateur durch den Instrumentenkanal des Endoskops nacheinander beliebig viele Klipps einführen, platzieren und schließen. Der Nachteil der Klipps liegt darin, das sie einen relativ geringen Öffnungswinkel haben. Außerdem müssen die Klipps einzeln nachgeladen werden, so dass durch das Einführen der Klipps durch den Instrumentenkanal bei der Operation wertvolle Zeit verloren geht. Die Handhabung der Bedieneinrichtung ist kompliziert und umständlich.

Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, dass sie es erlaubt, durch die gleiche Bewegungsrichtung des Bowdenzuges den Klipp zu öffnen und zu schließen. Der Greifwinkel ist wesentlich größer und kann in verschiedenen Positionen verrasten, so dass große und kleine Hautlappen oder Gefäße gefasst werden können. In einer besonderen Ausführung können die Klipps aneinandergereiht werden, wodurch das zeitraubende Nachladen der Setzeinrichtung vermieden wird.

Der neue Klipp besteht aus zwei Schenkeln, die über Kniehebel miteinander verbunden sind, mit denen sie durch die gleiche Bewegungsrichtung des Seilzugs geöffnet und anschließend geschlossen werden können. Der Öffnungs- und Schließmechanismus ist somit in den Klipp integriert. Die Schenkel sind an ihren Druckflächen mit Spitzen oder Nadeln versehen, so dass die zusammengepressten Gewebelappen fest fixiert sind. Im geschlossenen Zustand des Klipps rastet die Zugstange in eine Sperrklinke ein und hält den Klipp dadurch geschlossen. Das Zugseil ist an der Zugstange eingehängt.

In einer speziellen Form wird am Ende des Zugseils eine beheizbare Widerstandsschlinge angebracht, die in den Haken an der Zugstange eingehängt ist. Durch Erhitzen der Widerstandsschlinge wird der Haken durchgeschmolzen und die Verbindung dadurch gelöst.

In der besonderen Form, die ein Magazinieren erlaubt, sind die Klipps auf dem Zugseil aufgefädelt, so dass nach dem Lösen der Verbindung mit dem ersten Klipp der nächste Klipp mit dem Haken der Zugstange am Zugseil eingehängt wird und so mehre Klipps nacheinander geschlossen werden können.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Einrichtung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Im einzelnen zeigt

Fig. 1 ein zusammengefalteter Klipp mit Filmgelenken und Kniehebel

Fig. 2 ein geöffneter Klipp

Fig. 3 ein geschlossener Klipp

Fig. 4 aneinandergereihte Klipps im Kanal

Fig. 5 ein zusammengefalteter Klipp

Fig. 6 ein halb geöffneter Klipp

Fig. 7 ein geschlossener Klipp

Fig. 1 mit 3 zeigen einen Klipp, dessen Schenkel 101, 102 über Kniehebel 105, 106 durch Zug am Zugseil 107 mit einer Bewegungsrichtung geöffnet und geschlossen werden können. Der Kniehebel, die Zugstange 104 die Schenkel und das Distanzstück 103 sind über Filmscharniere 111-116 miteinander gelenkig verbunden. Die Zugstange ist mit dem Zugseil über einen Haken und eine beheizbare Widerstandsschlinge 108 verbunden. Beim Schließen des Klipps rasten die Sperrklinken 110 in die Verzahnung 109 ein und halten den Klipp dadurch geschlossen. Zum Lösen des Zugseils von der Zugstange wird die Widerstandsschlinge beheizt und schmilzt sich vom Haken frei. Um bei der Drehung der Klipps bestimmte Rastpositionen zu ermöglichen, ist am Klippumfang des Distanzstückes ein Raster 122 angebracht. Weiterhin sind am Distanzstück Nuten 121 vorhanden, in die der dahinterliegende Klipp bzw. Bowdenzug mit einem Zapfen 123 einrasten kann.

Fig. 4 zeigt zwei aneinandergereihte Klipps, die nacheinander gesetzt werden können. Der erste Klipp wird über das Zugseil 107 geöffnet und schließlich geschlossen. Ist der Klipp geschlossen, so rastet er mit der Verzahnung 109 an der Zugstange in der Sperrklinke 110 ein, so dass er nicht mehr geöffnet werden kann. Durch Beheizen des Kugelwiderstands 117 kann das Zugseil 107 von der Zugstange 104 abgetrennt werden. Der Klipp ist nun freigegeben und klemmt an dem Gewebeteil. Nun wird der nächste Klipp durch den Kanal 118 in die Klammerposition vorgeschoben und gleichzeitig wird das Zugseil etwas nachgelassen, so dass sich der Klipp nicht sofort schließt. Hat der Klipp den Instrumentenkanal verlassen, so springen die beiden Schenkel durch ihre Vorspannung etwas auf. Der Klipp kann durch Drehen des Bowdenzugs 124 in die ideale Position gebracht werden. Er wird über das Raster 119 und die Klinken 120 in seiner Position gehalten. Durch Ziehen am Zugseil, das durch alle aufgereihten Klipps gefädelt ist, hängt sich der Kugelwiderstand wieder in die Zugstange ein und der nächste Klippsvorgang kann erfolgen. Sind mehrere Klipps aneinander aufgereiht, so kann dieser Vorgang dementsprechend oft wiederholt werden.

Fig. 5 mit 7 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Klipp, dessen Distanzstück 125 einklappbar ist, so dass der Klipp durch einen engen Instrumentenkanal eingeführt werden kann. Nach dem Verlassen des Instrumentenkanals öffnet sich der Klipp von alleine ein Stück. Durch Ziehen am Zugseil 126 öffnet sich der Klipp weiter und das Distanzstück klapp so weit auf, bis es am Schenkel 127 anschlägt, dann öffnet sich der Klipp vollständig und wird mit der gleichen Bedienbewegung wieder geschlossen. Durch das Distanzstück erreicht man eine weitere Öffnung zum Greifen. Sobald die Klinken 128 zum ersten Mal in das Raster der Zugstange Eingriff haben wird der Klipp in beliebigen Positionen fixiert. Dadurch kann man unterschiedlich dicke Gewebestücke oder Hautlappen mit beliebiger Klemmkraft zusammenklippsen. Nach dem Klippvorgang wird die beheizbare Widerstandsschlinge durch Erhitzen von der Zugstange abgetrennt. Vorteil dieses Klipps ist es, dass man durch das Distanzstück den Hebelarm vergrößert und somit die Klemmkraft erhöht.

Claims

1. Klipp zum Setzen durch einen engen Kanal, der mit einer Setzeinrichtung durch den Kanal eingeführt wird und durch die Setzeinrichtung positioniert und geschlossen werden kann dadurch gekennzeichnet, dass der Klipp aus Teilen besteht, bei denen die Greifarme durch einen Kniehebelmechanismus geöffnet und geschlossen werden können.

2. Klipp nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Greifarme (101, 102) über ein Distanzstück (103) gelenkig miteinander verbunden sind.

3. Klipp nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugstange (104) über den Kniehebel (105, 106) gelenkig mit den beiden Greifarmen verbunden ist.

4. Klipp nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugstange am Zugseil (107) eingehängt werden kann und sich die Greifarme auf Zug öffnen und durch weiteren Zug schließen lassen.

5. Klipp nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gesperre mit Verzahnung (109) und Klinke (110) vorgesehen ist, das ein selbständiges Öffnen des Klipp nach dem Schließvorgang verhindert.

6. Klipp nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das die Greifarme vorgespannt sind, so dass sie sich nach Austritt aus dem Instrumentenkanal von alleine ein Stück öffnen.

7. Klipp nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Greifarme, Kniehebel und Zugstange durch Filmscharniere als Gelenke verbunden sind.

8. Klipp nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzstück eingefaltet werden kann um so eine kompakte Form des Klipps beim Einführen durch den Kanal zu ermöglichen.

9. Klipp nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kniehebel um etwa die halbe Länge des Distanzstückes kürzer ist, so dass der Klipps im eingeklappten Zustand durch den Kanal eingeführt werden kann und sich nach Verlassen des Kanals entfalten lässt.

10. Klipp nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klipp aus einem Material besteht, das sich nach einer entsprechend langen Zeit im Körper auflöst und abgebaut wird.

11. Klipp zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugstange mit dem Zugseil über eine beheizbare Widerstandsschlinge (117) verbunden ist und abgeschmolzen werden kann.

12. Klipp nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschlag und eine Drehsicherung vorgesehen sind, die wirksam werden, wenn die Halteeinrichtung ihre Position an der Spitze des Endoskops erreicht hat.

13. Verfahren zum Setzen von Klipps nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Setzeinrichtung zusammen mit mehreren Klipps durch den Kanal eingeführt wird und die Klipps positioniert und geschlossen werden und die Klipps im Kanal aneinandergereiht sein können und so mehrere Klipps gesetzt werden können, ohne die Setzeinrichtung durch den Kanal zurückziehen zu müssen.

14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugseil am Ende einen Heizwiderstand zum Abtrennen der Zugstange des ersten Klipps hat und diesen abtrennt, so dass das Zugseil bis zum nächsten dahinterliegenden Klipp durchläuft und an dessen Zugstange einhängt.