DE10115973A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Beurteilung der Qualität einer Klebeverbindung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Beurteilung der Qualität einer KlebeverbindungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie die dazugehörige Vorrichtung zur Beurteilung der Qualität einer Klebeverbindung zwischen wenigstens zwei miteinander verklebten Bauteilen (10; 12). DOLLAR A Es ist vorgesehen, dass DOLLAR A (a) eine Ausgangstemperatur an einem der miteinander verbundenen Bauteile (10) oder (12) an mehreren beliebig gewählten Messstellen ermittelt wird, DOLLAR A (b) die ermittelten Werte einer Auswertungselektronik zugeführt und miteinander verglichen werden, DOLLAR A (c) das Bauteil (10) und/oder (12) durch Zuführung einer definierten Wärmemenge geringfügig erwärmt wird, DOLLAR A (d) an den festgelegten Messstellen die Temperaturdifferenz zur Ausgangstemperatur ermittelt und einer Auswertungselektronik zur Ermittlung eines für jede Messstelle zutreffenden spezifischen Wärmeleitfähigkeitswertes der Klebeverbindung zugeführt wird, DOLLAR A (e) in der Auswertungselektronik die Beurteilung der Qualität der Klebeverbindung durch einen Vergleich der jeweilig an den einzelnen Messstellen ermittelten Temperaturdifferenz und des spezifischen Wärmeleitfähigkeitswertes der Klebeverbindung zu einem vorgegebenen Referenzwert und/oder durch einen Vergleich der einzelnen Werte untereinander erfolgt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beurteilung der Qualität einer Klebeverbindung mit
den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen sowie die dazugehörige
Vorrichtung mit den im Oberbegriff des Anspruchs 2 genannten Merkmalen.
In der Industrie nimmt die Klebetechnik zur Verbindung von mehreren Teilen auch mit
unterschiedlichen Stoffeigenschaften immer mehr an Bedeutung zu. An die
Werkstoffprüfung wird dabei die Aufgabe gestellt, durch eine entsprechende
zerstörungsfreie Festigkeitsüberprüfung die Qualität der hergestellten Klebeverbindung
zwischen zwei Teilen nachzuweisen. Zur Bewertung der Qualität der hergestellten
Klebeverbindungen wurden bislang Prüfungen mittels einer aktiven Ultraschalltechnik, einer
passiven Schallemission oder einer Dehnungs- und Elastizitätsmessung durchgeführt. Diese
genannten Prüfungsverfahren sind messtechnisch aufwendig, indirekt in ihrer Bewertung
subjektiv und meistens nur auf einen Laboreinsatz beschränkt.
Aus der DE 34 07 911 A1 sind eine Anordnung und ein Verfahren zur Bestimmung der
Temperaturverteilung an Oberflächen von wärmedurchflossenen Bauteilen durch
Infrarotstrahlung empfindliche Aufnahmemittel bekannt. Mittels Farbmonitor wird der
Wärmefluss durch die miteinander verklebten Bauteile als Infrarot-Oberflächenbild sichtbar
gemacht. Verklebungsfehler der Bauteile haben einen schlechteren Wärmeübergang, der
auf dem Infrarotbild durch Farbabstufungen erkennbar ist und somit Rückschlüsse auf einen
Verklebungsfehler zulässt.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht ebenfalls in einem hohen messtechnischen
Aufwand. Die Auswertung des am Monitor aufgezeigten Infrarotbildes beschränkt sich auf
eine subjektive Beurteilung der jeweilig aufgezeigten Farbstruktur durch das Prüfpersonal.
Außerdem bedingt die Auswertung der sich ergebenden Infrarotbilder eine entsprechende
Schulung und Übung des Personals. Eine eindeutige Bewertung der Klebestelle hinsichtlich
vorhandener Verklebungsfehler ist durch dieses Verfahren nicht gegeben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und die dazugehörige
Vorrichtung zur Beurteilung der Qualität einer Klebeverbindung anzugeben, das/die einfach
und ortsungebunden anwendbar ist und mit dem/der eine schnelle und objektive Beurteilung
der Qualität der Klebeverbindung sowie ein Nachweis von Verklebungsfehlern erfolgt.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Beurteilung der Qualität einer Klebeverbindung
mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen sowie durch eine Vorrichtung mit den im
Anspruch 2 genannten Merkmalen gelöst. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur
Beurteilung der Qualität einer Klebeverbindung ist vorgesehen, dass
- a) eine Ausgangstemperatur an einem der miteinander verbundenen Bauteile an mehreren beliebig gewählten Messstellen ermittelt wird,
- b) die ermittelten Werte einer Auswertungselektronik zugeführt und miteinander verglichen werden,
- c) das Bauteil durch Zuführung einer definierten Wärmemenge geringfügig erwärmt wird,
- d) an den festgelegten Messstellen die Temperaturdifferenz zur Ausgangstemperatur ermittelt und einer Auswertungselektronik zur Ermittlung eines für jede Messstelle zutreffenden spezifischen Wärmeleitfähigkeitswertes der Klebeverbindung zugeführt wird,
- e) in der Auswertungselektronik die Beurteilung der Qualität der Klebeverbindung durch einen Vergleich der jeweilig an den einzelnen Messstellen ermittelten Temperaturdifferenz und des spezifischen Wärmeleiffähigkeitswertes der Klebeverbindung zu einem vorgegebenen Referenzwert und/oder durch einen Vergleich der einzelnen Werte untereinander erfolgt.
Nach der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Beurteilung der Qualität einer
Klebeverbindung gemäß Anspruch 2 sind Mittel zur Temperaturdifferenzbestimmung an
einem Bauteil, die mit einer Auswertungselektronik verbunden sind, und Mittel zur definierten
Zuführung einer Wärmemenge zu einem Bauteil vorgesehen.
Durch die aufgezeigten Mittel wird eine objektive Beurteilung der Qualität einer
Klebeverbindung erreicht. Basierend auf der Erkenntnis, dass die Klebestellen gegenüber
den Verklebungsfehlern einen unterschiedlichen Wärmeleiffähigkeitswert aufweisen, werden
zur Beurteilung der Qualität einer Klebeverbindung und zum Nachweis eines
Verklebungsfehlers die Wärmeleitfähigkeitswerte und die Temperaturdifferenzwerte von den
einzelnen Messpunkten herangezogen. Durch den Vergleich der einzelnen ermittelten Werte
untereinander und/oder zu einem vorgegebenen Referenzwert erfolgt eine objektive
Beurteilung der Qualität der Klebeverbindung. Aufgrund der angestellten Vergleiche zu
einem Referenzwert, der durch eine Kennlinie oder ein Kennfeld charakterisiert ist, können
exakte Entscheidungen über die Verwertbarkeit der Klebestelle getroffen werden. Die Wahl
der zu untersuchenden Messstellen ermöglicht eine besonders genaue Untersuchung von
kritischen Klebestellen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass die
entsprechenden Untersuchungen unabhängig von der Materialbeschaffenheit der
miteinander verklebten Materialien durchgeführt werden können. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist ohne großen Aufwand universell in der Industrie einsetzbar und beschränkt
sich nicht nur auf Laborprüfungen. Das Prüfungsverfahren lässt sich sowohl unmittelbar
nach dem Klebeprozess als auch nach einer entsprechenden Einsatzdauer an der
Klebeverbindung durchführen. Mit dem vorgeschlagenen Verfahren lassen sich
verhältnismäßig schnell qualifizierte Aussagen über die Qualität der Klebeverbindungen
erstellen, die auch entsprechend dokumentiert werden können.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen
Zeichnung, die eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Beurteilung der Qualität einer Klebeverbindung zeigt, näher erläutert.
Die erfindungsgemäße Lösung wird zur Beurteilung der Qualität einer Klebeverbindung
zwischen wenigstens zwei miteinander verklebten Bauteilen 10; 12 verwendet. Das Material
der zu verklebenden Bauteile 10; 12 kann dabei aus gleichen oder aus unterschiedlichen
Materialien bestehen. Der Einsatz der erfindungsgemäßen Lösung ist für alle, durch eine
Klebeverbindung miteinander verbundenen Teile möglich und beschränkt sich nicht auf das
nachfolgend angeführte Ausführungsbeispiel.
Die erfindungsgemäße Lösung wird erläutert am Beispiel der Beurteilung der Qualität einer
Klebeverbindung zwischen einer Metall-Sitzschiene, zur Aufnahme eines verschiebbaren
Kraftfahrzeugsitzes, und dem Bodenblech eines Kraftfahrzeuges. In den nachfolgenden
Darlegungen werden die miteinander zu verklebenden Bauteile 10 und 12 als Bodenblech 10
und als Sitzschiene 12 bezeichnet.
Die Prüfung der Qualität der Klebeverbindung kann entweder unmittelbar nach dem
Klebeprozess, bei dem der Aushärtungsprozess weitestgehend abgeschlossen ist, oder
nach einer längeren Einsatzdauer erfolgen. Zur Prüfung der Qualität der Klebeverbindung
werden an mehreren beliebig gewählten Stellen der Sitzschiene 12 entsprechende Sensoren
16 zur Erfassung der an der Messstelle jeweils herrschenden Ausgangstemperatur
angeordnet. Das Mittel 16 zur Temperaturerfassung kann auch ein Infrarotmessgerät, ein
thermographischer Scanner oder ein ähnlich bekanntes Temperaturmessgerät sein.
Voraussetzung für die Wahl des Einsatzes eines Temperaturmessgerätes ist die
Messgenauigkeit des einzusetzenden Gerätes. Die Genauigkeit der gemessenen Werte
sollte dabei 0,1°C nicht überschreiten. Die mittels der Sensoren 16 ermittelten Messwerte
werden einer nicht dargestellten Auswertungselektronik zugeführt, in der ein Vergleich der
einzelnen Werte miteinander erfolgt.
Zur Ermittlung des für die Beurteilung der Qualität der Klebeverbindung notwendigen
spezifischen Wärmeleitfähigkeitswertes der Klebeverbindung an den jeweiligen einzelnen
Messstellen wird die Sitzschiene 12 durch eine definiert Wärmemenge erwärmt. Dazu
werden an vorgegebenen Stellen der Sitzschiene 12 form- und kraftschlüssig elektrische
Kontakte 14 angeschlossen. An die Kontakte 14 wird eine vorgegebene Spannung angelegt,
wobei die Sitzschiene 12 durch den durchfließenden Strom geringfügig erwärmt wird. Als
Mittel 14 zur definierten Wärmezuführung kann das Bauteil auch durch eine
Infrarotstrahlung, durch eine Mikrowelle, durch einen Laser, durch eine Induktionserhitzung
oder dergleichen erhitzt werden. Die definierte Wärmemenge kann entsprechend den
jeweilig vorliegenden Bedingungen der Sitzschiene 12 und/oder dem Bodenblech 10
zugeführt werden.
Unter Nutzung der Tatsache, dass die Klebestellen gegenüber den Verklebungsfehlern
einen unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeitswert aufweisen, werden an den vorher
gewählten und somit festgelegten Messstellen durch die Sensoren 16 die jeweilige
Differenztemperatur zur Ausgangstemperatur ermittelt und der Auswertungselektronik
zugeführt. Durch die Auswertungselektronik erfolgt eine Ermittlung eines für jede Messstelle
zutreffenden spezifischen Wärmeleitfähigkeitswertes der Klebeverbindung. Durch einen
Vergleich der einzelnen Werte untereinander und/oder mit einem vorgegebenen
Referenzwert, der für eine jeweilige Stoffpaarung der zu verbindenden Bauteile und für das
dazu verwendete Bindemittel ermittelt wurde und beispielsweise durch eine Kennlinie oder
ein Kennfeld charakterisiert ist, kann die Qualität der Klebeverbindung der entsprechenden
Messstelle eindeutig analysiert und dokumentiert werden. Aufgrund der ermittelten
Wärmeleitfähigkeits werte der Klebeverbindung kann eindeutig bestimmt werden, ob eine
ordnungsgemäße Klebestelle vorhanden ist oder ob ein Verklebungsfehler vorliegt, bei dem
entweder durch Lufteinschlüsse ein niedrigerer oder durch Berührung der beiden
miteinander zu verklebenden Flächen ein hoher Wärmeleitfähigkeitswert vorliegt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeichnet durch Mittel 16 zur
Temperaturdifferenzbestimmung an einem Bauteil 10 und/oder 12, die mit einer
Auswertungselektronik verbunden sind, und Mittel 14 zur definierten Zuführung einer
Wärmemenge zu einem Bauteil 10 und/oder 12.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass mit einfachen Mitteln eine
exakte Beurteilung der Qualität einer Klebeverbindung hinsichtlich eventueller
Verklebungsfehler erfolgen kann. Durch die Wahl der entsprechenden Messstellen können
besonders gefährdete Klebestellen durch Anordnung von mehreren nebeneinander
liegenden Messstellen einer besonders genauen Untersuchung unterzogen werden.
10
Bodenblech
12
Sitzschiene
14
Kontakte
16
Temperatursensoren
Claims (2)
1. Verfahren zur Beurteilung der Qualität einer Klebeverbindung zwischen wenigstens zwei
miteinander verklebten Bauteilen (10; 12), dadurch gekennzeichnet, dass
- a) eine Ausgangstemperatur an einem der miteinander verbundenen Bauteile (10) oder (12) an mehreren beliebig gewählten Messstellen ermittelt wird,
- b) die ermittelten Werte einer Auswertungselektronik zugeführt und miteinander verglichen werden,
- c) das Bauteil (10) und/oder (12) durch Zuführung einer definierten Wärmemenge geringfügig erwärmt wird,
- d) an den festgelegten Messstellen die Temperaturdifferenz zur Ausgangstemperatur ermittelt und einer Auswertungselektronik zur Ermittlung eines für jede Messstelle zutreffenden spezifischen Wärmeleiffähigkeitswertes der Klebeverbindung zugeführt wird,
- e) in der Auswertungselektronik die Beurteilung der Qualität der Klebeverbindung durch einen Vergleich der jeweilig an den einzelnen Messstellen ermittelten Temperaturdifferenz und des spezifischen Wärmeleitfähigkeitswertes der Klebeverbindung zu einem vorgegebenen Referenzwert und/oder durch einen Vergleich der einzelnen Werte untereinander erfolgt.
2. Vorrichtung zur Beurteilung der Qualität einer Klebeverbindung zwischen wenigstens
zwei miteinander verklebten Bauteilen (10; 12), gekennzeichnet durch Mittel (16) zur
Temperaturdifferenzbestimmung an einem Bauteil (10) und/oder (12), die mit einer
Auswertungselektronik verbunden sind, und Mittel (14) zur definierten Zuführung einer
Wärmemenge zu einem Bauteil (10) und/oder (12).
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