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Die
Erfindung betrifft eine Zarge, insbesondere für eine Brandschutztür, mit den
im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
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In
Gebäuden,
insbesondere in öffentlichen Gebäuden, besteht
die Notwendigkeit, im Brandfalle einzelne Gebäudeteile voneinander abzuschotten, so
dass ein Übergreifen
des Feuers auf einen noch nicht betroffenen Gebäudeteil verhindert beziehungsweise
zumindest erheblich verzögert
werden kann. Hierzu ist bekannt, in ansonsten passierbaren Durchgängen so
genannte Brandschutztüren
einzusetzen, die gegebenenfalls selbsttätig schließen. Diese Brandschutztüren umfassen
ein Türblatt
und eine das Türblatt
aufnehmende, mit der Wandkonstruktion verbundene Zarge. Um einen
möglichst
hohen Feuerwiderstand zu erreichen, ist bekannt, sowohl die Türblätter als
auch die Zargen aus einem, einen relativ hohen Wärmewiderstand aufweisenden Material,
insbesondere Stahl, zu fertigen.
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Ein
derartiger Feuerschutzabschluss wird beispielsweise in der
DE 44 28 470 C1 beschrieben, bei
der es sich um einen Feuerabschluss eines Raumes mit einem Türblatt,
einer Stahlzarge sowie Schottkonstruktionen handelt. Gemäß dieser
Lösung wird
vorgeschlagen, die Schenkel des Zargenprofils durch Querstege zu
verbinden und diese an einem zur Mittelachse des Zargenprofils parallel
angeordneten Versteifungsprofil zu befestigen. Die somit aus den
Querstegen und dem Versteifungsprofil gebildete Armierung soll aus
Stahlprofilen hergestellt werden. Von einem die Zarge im Übrigen ausfüllenden feuerwiderstandsfähigen Material
soll die Armierung aus Stahlprofilen so eingeschlossen werden, dass diese
einer unmittelbaren Hitzeeinwirkung im Brandfall entzogen sind.
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Die
DE 196 25 643 C2 beschreibt
eine weitere Tür,
insbesondere eine Metalltür,
mit einem aus zwei Schalen bestehenden Türblatt und einer Zarge, die
jeweils in feuerhemmender Bauweise ausgeführt sind. Randseitig des Türblattes
ist ein umlaufender Rohrrahmen angeordnet, der mit einem bei Hitzeeinwirkung
einen Kühlstrom
erzeugenden Material umgeben ist. Innerhalb des Türblattes
ist zwischen dem Rohrrahmen eine Platte aus einem hitzebeständigen Material
angeordnet.
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Es
ist bekannt, Zargen zweischalig auszubilden, wobei sie eine falzseitige
Schale und eine falzgegenseitige Schale aufweisen, die über Schraubverbindungen
miteinander verbunden werden. Die gesamte Zarge besteht in der Regel
aus einem Kopfteil und zwei Stielen, die jeweils zweischalig ausgebildet
sind. Mittels Schraubverbindungen werden die Zargenspiegel der Schalen
gegen die Außenwand der
zu verschließenden
Mauerwerksöffnung
verspannt. Eine kraftschlüssige Verbindung
der Zarge zur Wand wird vor der Schalenverbindung durch Befestigungsanker
und Schrauben hergestellt.
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Nachteilig
bei diesen bekannten Lösungen ist,
dass für
die Profile der Zargen nur solche Materialien verwendbar sind, die
eine geringe Wärmedehnung,
einen hohen Schmelzpunkt und damit im erhitzten Zustand eine hohe
Formbeständigkeit
besitzen. Der Einsatz anderer Materialien würde dazu führen, dass es im Brandfall
infolge der Ausdehnung der Profile zu einer Deformation oder einem
Schmelzen der Profile und damit der Zarge käme. Die Ausdehnung und Deformation
der Profile könnte
ein Ausknicken der Profile außerhalb
des Bereiches ihrer Verschraubung mit der Wand des Mauerwerkes zur
Folge haben. Damit wäre
die gewünschte
Abschottung des Raumes durch die Tür gegen die weitere Ausbreitung
eines Feuers nicht mehr gewährleistet.
Aus den genannten Gründen
ist deshalb der Einsatz von Leichtbaumaterialien, insbesondere von
Aluminium, für
Feuerschutztüren
nur begrenzt möglich,
nämlich nur
dann, wenn ein geringer Feuerwiderstandswert ausreichend ist.
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Allgemein
ist aus der
DE 295
17 193 U1 eine Aluminiumzarge bekannt. Diese Zarge ist
zweischalig ausgeführt,
wobei wenigstens eine der Schalen mit einem Dämmelement eine Baueinheit bildet
und das Dämmelement
gleichzeitig ein Verankerungsteil für ein durch die andere Schale
geführtes
Verbindungselement bildet. Die falzseitige Schale wird mittels eines
als Profilanker ausgebildeten Schenkels am Mauerwerk be festigt.
Beide Schalen der Zarge sind durch Verbindungselemente kraftschlüssig miteinander
verbunden. Aufgrund des relativ niedrigen Schmelzpunktes von Aluminium
ist die bekannte Zarge nicht als Zarge für relativ große Feuerschutzwiderstandswerte
geeignet.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Zarge zu schaffen,
die für
die Metallprofile beider schalenförmigen Zargenteile den Einsatz von
metallischen Werkstoffen mit einer großen Wärmedehnung und einem niedrigen
Schmelzpunkt ermöglicht
sowie einen einfachen Aufbau aufweist und einfach zu montieren ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Zarge mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen
gelöst.
Dadurch, dass der Bandstiel und/oder der Schlossstiel und/oder das
Kopfteil parallel verschiebbar zu einer die Zarge aufnehmenden Wandkonstruktion
mit dieser verbunden sind, insbesondere dass die Metallprofile der
falzseitigen Schale des Bandstieles, des Schlossstieles und des
Kopfteiles jeweils über
Befestigungsanker vertikal beziehungsweise horizontal verschiebbar
mit einer Wandkonstruktion in Verbindung stehen und die Metallprofile
der falzseitigen Schale einen Teilbereich der falzgegenseitigen
Schale formschlüssig
aufnehmen und mit der falzgegenseitigen Schale kraftschlüssig verbunden
sind, wird eine Zarge geschaffen, die den Einsatz von metallischen
Werkstoffen mit einer großen
Wärmedehnung und
einem niedrigen Schmelzpunkt ermöglicht. Durch
die verschiebbare Verbindung der Metallprofile der Zargenstiele über Befestigungsanker
mit der Wandseite der Wandkonstruktion, das heißt, die Befestigungsanker sind
einerseits fest mit der Wandkonstruktion verbunden und nehmen andererseits die
vertikal verschiebbaren Stiele führend
auf, wird auf vorteilhafte Weise die Voraussetzung dafür geschaffen,
dass im Falle eines Brandes und der daraus folgenden Erhitzung der
Zarge die Metallprofile der falzseitigen Schale und der falzgegenseitigen Schale
sich in deren Längsrichtung
ausdehnen können,
ohne dass es zu deren Deformation kommt. Die Lage der Zarge zu der
Wandkonstruktion bleibt auf diese Weise auch im erhitzten Zustand
erhalten. Hierdurch bleibt die Abschottung der die Zarge aufweisenden
Brandschutztür
erhalten. Ein Durchtritt von Feuer und/oder Rauch wird weit-gehend
verhindert, zumindest erheblich verzögert. Die Längsausdehnung der Profilteile
ist insbesondere dann möglich,
wenn zwischen unterem Abschluss der Metallprofile und einem Boden
eine Dehnungsfuge bereitgehalten wird.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass auch
das die Zargenstiele verbindende Kopfteil verschiebbar – hier horizontal – an der
Wandkonstruktion befestigt ist. So können auch bei besonders breiten
Durchgängen,
bei denen das Kopfteil eine relativ große Länge aufweist, Wärmedehnungen
ausgeglichen werden, ohne dass es zu einem Durchknicken oder dergleichen
des Kopfteiles kommt.
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Die
Erfindung ermöglicht
insgesamt in vorteilhafter Weise die Fertigung von Zargen in Leichtbauweise, wobei
insbesondere der Einsatz von Aluminium für die Metallprofile der Schalen
der Zarge zum Einsatz kommen kann. Die Ausführung der Metallprofile aus
Aluminium schafft insbesondere fertigungstechnische Vorteile hinsichtlich
Gewicht und Gestaltung. Der optische Effekt dieses Werkstoffes kann
auf einfache Weise durch eine geeignete Oberflächenbehandlung variabel gestaltet
werden. Darüber
hinaus weist Aluminium eine gute Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen auf,
die durch eine Oberflächenbehandlung
noch verbessert werden kann. Insofern sind zusätzliche Korrosionsschutzmaßnahmen
bei Aluminium, die bei den sonst üblichen Metallprofilen der
Zargen notwendig sind, überflüssig. Des
Weiteren führt
die Verwendung von Aluminium als Material der Profile zu einer beträchtlichen
Reduzierung des Gewichtes der Zarge, was insbesondere für deren
Handhabung bei der Montage und beim Transport von besonderem Vorteil
ist.
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Die
Zarge weist insgesamt einen einfachen Aufbau auf und besteht aus
vorgefertigten Einzelteilen, die im Wesentlichen durch das Kopfteil,
den Bandstiel und den Schlossstiel gebildet werden. Die Einzelteile
der Zarge können
in vorteilhafter Weise in einem vorgefertigten Zustand an die Baustelle
ausgeliefert und für
die Montage bereitgestellt werden. Die Montage der Zarge als vorgefertigte
Baueinheit kann dann auf einfache Weise vor Ort vorgenommen werden.
Dadurch werden sowohl Materialkosten eingespart als auch die Montagezeiten
verkürzt.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Befestigungsanker
zur Befestigung der Metallprofile der falzseitigen Schalen des Bandstieles
und des Schlossstieles mindestens jeweils im oberen und unteren
Bereich des Bandstieles und des Schlossstieles der Zarge, insbesondere im
Bereich von Scharnierbändern
und einer Schließausnehmung,
angeordnet sind. Durch eine derartige Punkt- beziehungsweise abschnittsweise
Lagerung der Zargenstiele beziehungsweise des Kopfteiles wird einerseits
eine gute Lagefixierung erreicht, die jedoch die Längsverschiebbarkeit
im Ausdehnungsfalle durch Wärmeeinwirkung
nicht behindert. Es wird also deutlich, dass die Zargenprofile eine
Längenausdehnung
erfahren können,
ohne dass diese seitlich von der Wandkonstruktion abknicken. Hierdurch wird
das Entstehen eines Spaltes zwischen Zarge und Wandkonstruktion
verhindert, der den Durchtritt von Feuer und/oder Rauch begünstigen
könnte.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Hohlraum
der Metallprofile der falzseitigen Schale und der falzgegenseitigen
Schale der Zarge mit einem vorgefertigten Steckteil ausgefüllt. Die
vorgefertigten Steckteile sind vorteilhafterweise aus Spezialgips
oder aus einem anderen Material hergestellt, durch das im erhitzten
Zustand ein Kühleffekt
freisetzbar ist. Dieser Effekt bewirkt eine Kühlung der Metallprofile der
Zarge.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Zarge;
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2 eine
Teilansicht X nach 1, ohne das Türblatt,
und
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3 eine
schematische Vorderansicht der falzseitigen Schale der erfindungsgemäßen Zarge, bestehend
aus einem Kopfteil, einem Bandstiel und einem Schlossstiel.
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In
den drei Figuren sind die einzelnen Teile der erfindungsgemäßen Feuerschutzzarge
(nachfolgend nur Zarge genannt) schematisch und nur mit den für die Erfindung
wesentlichen Bestandteilen dargestellt. Gleiche Teile der Zarge
sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen und werden
in der Regel auch jeweils nur einmal beschrieben.
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Die 1 zeigt
die erfindungsgemäße zweischalige
Zarge in der Ausführung
als Umfassungszarge, die insbesondere für eine Brandschutztür Anwendung
finden soll. Die Umfassungszarge besteht aus einer falzseitigen
Schale 10 und einer falzgegenseitigen Schale 12,
wobei beide Schalen 10, 12 von mehrfach abgewinkelten
Metallprofilen 14, 16 gebildet sind. Die Schalen 10, 12 besitzen
jeweils einen Zargenspiegel 56, der in einen rechtwinklig
dazu verlaufenden Umbug 58 übergeht. Der Umbug 58 besitzt eine
Aufnahme 60 für
jeweils eine wahlweise einsetzbare Wandabschlussdichtung 62.
Die Aufnahme 60 dient gleichzeitig als Schraubkanal bei
der Verbindung des Kopfteiles 24 mit den Stielen 18, 20 der Zarge.
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Das
Metallprofil 14 der falzseitigen Schale 10 der
Zarge nimmt Scharnierbänder 44 (in
der Regel zwei oder drei) auf, über
die ein Türblatt 38 drehbeweglich
an einem Bandstiel 18 der Zarge angelenkt ist. Türblätter 38 in
feuerhemmender Ausführung sind
an sich bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung. Aus diesem Grunde
wird in den folgenden Ausführungen
hierauf auch nicht näher
eingegangen. Das Türblatt 38 liegt
im geschlossenen Zustand der Tür
mit seiner Innenseite an einer Anschlagdichtung 48 an,
die den vorderen Abschluss eines Falzgrundes 34 des Metallprofils 14 der
falzseitigen Schale 10 bildet. Das Metallprofil 14 der
falzseitigen Schale 10 besitzt ferner einen Leibungsschenkel 28 und
einen hierzu im Wesentlichen parallel verlaufenden Wandschenkel 30.
Der Leibungsschenkel 28 und der Wandschenkel 30 bilden
einen U-förmigen
Bereich aus.
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Das
Metallprofil 14 der falzseitigen Schale 10 steht über Befestigungsanker 22 mit
einer Wandseite 54 der Öffnung
einer Wandkonstruktion 40 (beispielsweise Mauerwerk, Ständerwerk
oder dergleichen) vertikal beziehungsweise beim Kopfteil horizontal verschiebbar
in Verbindung. Die Befestigungsanker 22 sind kraftschlüssig mit
der Wandkonstruktion 40 über Befestigungsmittel 50 (beispielsweise
Schrauben) verbunden. Zum Ausgleich von Unebenheiten der Wandkonstruktion 40 sind
zwischen den Befestigungsankern 22 und der Wandkonstruktion 40 Distanzelemente 52 angeordnet,
mit denen Hohlräume zwischen
den Befestigungsankern 22 und der Wandkonstruktion 40 ausgefüttert werden
können.
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Die
Befestigungsanker 22 besitzen in Draufsicht betrachtet
ein etwa h-förmiges
Profil. Hierbei ist ein Schenkel 23 über die Befestigungsmittel 50 (Schrauben)
kraftschlüssig
mit der Wandkonstruktion 40 verbunden. Ein zweiter Schenkel 25 der
Befestigungsanker 22 verläuft parallel zu einem Abschnitt 27 des
Metallprofils 14. Schenkel 25 und Abschnitt 27 liegen
plan aneinander. Das Metallprofil 14 bildet nasenartige
Vorsprünge 29 aus,
die den Schenkel 25 hintergreifen. Der Schenkel 25 ist
somit zwischen den nasenartigen Vorsprüngen 29 und dem Abschnitt 27 formschlüssig geführt.
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Es
wird deutlich, dass das Metallprofil 14 der falzseitigen
Schale 10 über
die Befestigungsanker 22 derart an der Wandkonstruktion 40 geführt ist,
dass durch die formschlüssige
Verbindung des Metallprofils 14 mit dem Schenkel 25 und
die kraftschlüssige Verbindung
zwischen dem Schenkel 23 und der Wandkonstruktion 40 eine
definierte Lagefixierung erreicht ist. Vertikal – gemäß der Darstellung in die Papierebene
hinein beziehungsweise aus der Papierebene hinaus – ist das
Metallprofil 14 verschiebbar gelagert. Eine Führung wird
hierbei durch die Vorsprünge 29 beziehungsweise
den Abschnitt 27 übernommen.
In horizontaler Richtung betrachtet – gemäß der Darstellung in der Papierebene – erfolgt durch
diese vertikale Verschiebemöglichkeit
keinerlei Abstandsänderung
zur Wandkonstruktion 40.
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Die
gefundene Ausbildung der Befestigungsanker 22 und deren
Befestigung an der Wandkonstruktion 40 und Führung am
Profilteil 14 gewährleistet
gleichzeitig eine Kraftübertragung
zwischen Türblatt,
Bandscharnier und Anker zur Wandkonstruktion.
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Die
falzgegenseitige Schale 12 besitzt eine Leibung 64 sowie
einen Haltewinkel 66. An der der Wandkonstruktion 40 zugewandten
Innenseite der Leibung 64 ist ein Kühlelement in Sandwichbauart angeordnet.
Das Kühlelement
ist im Wesentlichen plattenförmig
ausgebildet und vollflächig
mit der Innenseite der Leibung 64 der falzgegenseitigen
Schale 12 verbunden, beispielsweise verklebt. Zur Fixierung
des Kühlelementes
ist dieses in den Haltewinkel 66 der falzgegenseitigen
Schale 12 eingelegt. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung ist vorgesehen, dass die falzgegenseitige Schale 12 mit
einem das Kühlelement
bildenden vorgefertigten Steckteil 26 ausgefüllt ist.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
das vorgefertigte Steckteil 26 aus Gips oder aus einem
anderen Material in schraubfester Ausführung hergestellt ist, durch das
im erhitzten Zustand ein Kühlmedium
freisetzbar ist. Die falzgegenseitige Schale 12 und das
Steckteil 26 bilden somit eine Baueinheit, die bereits
vor der Montage der Zarge vormontiert ist. Durch das stoffschlüssige Verbinden
des Steckteiles 26 mit der Leibung 64 bildet die
Baueinheit ein Sandwichelement. Das Steckelement 26 besitzt
hierbei vorteilhafterweise eine der Leibung 64 der falzgegenseitigen
Schale 12 entsprechende Breite und Höhe. Durch die Festigkeit des
Steckelementes 26 und dessen Verbindung mit der Leibung 64 (Sandwichelement)
kann die Materialstärke
der Leibung 64 gering gewählt werden, ohne eine notwendige
Stabilität
zu gefährden.
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In
der 1 ist die Umfassungszarge im montierten Zustand
dargestellt, wobei ein Teilbereich der falzgegenseitigen Schale 12 von
dem U-förmig ausgebildeten
Bereich des Metallprofils 14 der falzseitigen Schale 10,
bestehend aus dem Leibungsschenkel 28 und dem Wandschenkel 30,
formschlüssig
aufgenommen wird. Des Weiteren sind die falzseitige Schale 10 und
die falzgegenseitige Schale 12 kraftschlüssig durch
Verbindungselemente, vorzugsweise durch Befestigungsmittel 32,
miteinander verbunden sind. Die Befestigungsmittel 32 werden durch
den Falzgrund 34 des Metallprofils 14 der falzseitigen
Schale 10 geführt
und greifen mit ihrem Gewindeteil in das Steckelement 26 der
falzgegenseitigen Schale 12 ein. Infolge der Materialeigenschaften des
Steckelementes 26 kann das Gewinde des Befestigungsmittels 32 mit
einer hohen Anzugskraft angreifen. Während des Herstellens der Schraubverbindungen
werden die falzseitige Schale 10 und die falzgegenseitige
Schale 12 auf Zug beansprucht, so dass die Umbuge 58 gegen
die Wandkonstruktion 40 gedrückt werden. Im Falzgrund 34 des
Metallprofils der falzseitigen Schale sind vorteilhafterweise mehrere
Durchgangsbohrungen eingebracht, die so das Einbringen der Befestigungsmittel 32 nach
Erfordernis ermöglichen.
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Die 2 zeigt
eine Teilansicht X nach 1, ohne das Türblatt 38.
Wie in dieser Teilansicht X veranschaulicht wird, sind im Falzgrund 34 der
falzseitigen Schale 10 durchgehende Ausnehmungen 36 (Langlöcher) in
Form von Ausfräsungen
angeordnet. Die Ausnehmungen 36 reduzieren im Falle eines Brandes
und einer Erhitzung der Zarge in vorteilhafter Weise einen Wärmeübergang
von der falzseitigen Schale 10 zur falzgegenseitigen Schale 12.
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In
der 3 ist die falzseitige Schale 10 der Zarge
mit ihren wesentlichen Bestandteilen dargestellt. Die Zarge besteht
im Wesentlichen aus einem Bandstiel 18, einem Schlossstiel 20 und
einem Kopfteil 24, die vorteilhafterweise als Einzelteile
der Zarge vorgefertigt sind. Der Bandstiel 18 und der Schlossstiel 20 sind
jeweils auf beiden Seiten der Türöffnung der
Wandkonstruktion 40 (nicht dargestellt) vertikal angeordnet
und mit der Wandkonstruktion 40 über die zuvor beschriebenen
Befestigungsanker 22 verbunden. An den oberen Enden weisen
der Bandstiel 18 und der Schlossstiel 20 Gehrungsschnitte 46 auf, über die
sie mit einem horizontal angeord neten Kopfteil 24 mittels
Verbindungselementen miteinander verbunden sind.
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Im
oberen und unteren Bereich des Bandstiels 18 sind Scharnierbänder 44 angedeutet, über die
das nicht dargestellte Türblatt 38 in
an sich bekannter Weise drehbeweglich mit dem Bandstiel 18 verbunden
ist. Im Schlossstiel 20 befindet sich eine Schließausnehmung 42,
die in dieser Figur nur andeutungsweise gezeigt wird, da sie ebenfalls
als an sich bekannt vorausgesetzt werden kann. Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Befestigungsanker 22 mindestens
jeweils im oberen und unteren Bereich des Bandstieles 18 und
des Schlossstiels 20 der Zarge, insbesondere im Bereich der
Scharnierbänder 44 und
der Schließausnehmung 42,
angeordnet. Bei überbreiten
Zargen können
die Befestigungsanker auch im Kopfteil 24 vorgesehen sein.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Zargenstiele
der falzseitigen Schale 10 und der falzgegenseitigen Schale 12 an
ihren oberen Enden jeweils Gehrungsschnitte 46 aufweisen, über die
sie mit dem Kopfteil 24 der Zargenschale durch an sich
bekannte Eckverbindungsteile in Kombination mit Schraubkanälen verbindbar
sind.
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Eine
andere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass jeweils
die Zargenstiele 18, 20 der falzseitigen Schale 10 und
der falzgegenseitigen Schale 12 mit dem Kopfteil 24 der
Zargenschale stoffschlüssig
verbunden sind. Als stoffschlüssige Verbin dungen
sind bei der erfindungsgemäßen Zarge
bevorzugt Schweiß-
oder Klebeverbindungen vorgesehen. Die beiden Schalen 10, 12 der
Zarge werden in dieser bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung dann
bereits in vorverschraubter Form, in der die Zarge aus zwei kompletten
Schalen 10, 12 besteht, an die Baustelle ausgeliefert
und für
die Montage zerlegt und wieder verschraubt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Hohlräume der
falzseitigen Schale 10 und der falzgegenseitigen Schale 12 der
Zarge mit Spezialgips oder einem anderen Material ausgefüllt sind,
durch das im erhitzten Zustand ein Kühleffekt erzielbar ist. Die
Hohlräume der
Schalen 10, 12 können dabei vorteilhafterweise mit
bereits vorgefertigten Elementen aus diesen Materialien ausgefüllt und/oder
vor Ort mit diesen Materialien vergossen werden.
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Die
erfindungsgemäße Zarge
hält den
Einwirkungen von hohen Temperaturen in einem Brandfall über einen
längeren
Zeitraum Stand und bietet somit einen sicheren Schutz gegen die
Ausbreitung eines Feuers. Von besonderer Bedeutung ist dabei die
Art der Befestigung der Zargenstiele 18, 20 und gegebenenfalls
des Kopfteiles 24 an der Wandkonstruktion 40 mittels
der Befestigungsanker 22, die eine geführte Ausdehnung der Zargenstiele 18, 20 in vertikaler
Richtung bei Hitzeeinwirkung ermöglichen. Die
Wärmeausdehnung
kann insbesondere nach unten erfolgen, wenn zwischen den Zargenstielen 18, 20 und
dem Boden Dehnungsfugen vorgehalten werden. Wesentlich ist, dass
die Zarge auch im Brandfall im Wesentlichen frei von Deformationen
und/oder Zerstörungen
von Teilen der Zarge bleibt, so dass Spaltbildungen, die den Durchtritt
von Feuer und Rauch begünstigen,
für einen
relativ langen Zeitraum vermieden werden können. Insgesamt schafft die
Erfindung in vorteilhafter Weise insbesondere die Voraussetzung
für den
Einsatz von Aluminiumprofilen als Zargen für Brandschutztüren.
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- 10
- falzseitige
Schale
- 12
- falzgegenseitige
Schale
- 14
- Metallprofil
(falzseitige Schale)
- 16
- Metallprofil
(falzgegenseitige Schale)
- 18
- Bandstiel
- 20
- Schlossstiel
- 22
- Befestigungsanker
- 23
- Schenkel
- 24
- Kopfteil
- 25
- Schenkel
- 26
- Steckteil
- 27
- Abschnitt
des Metallprofils 14
- 28
- Leibungsschenkel
- 29
- Vorsprünge
- 30
- Wandschenkel
- 32
- Befestigungsmittel
- 34
- Falzgrund
- 36
- Ausnehmung
- 38
- Türblatt
- 40
- Wandkonstruktion
- 42
- Schließausnehmung
- 44
- Scharnierband
- 46
- Gehrungsschnitte
- 48
- Anschlagdichtung
- 50
- Befestigungsmittel
- 52
- Distanzelemente
- 54
- Wandseite
- 56
- Zargenspiegel
- 58
- Umbug
- 60
- Aufnahme
- 62
- Wandabschlussdichtung
- 64
- Leibung
- 66
- Haltewinkel