DE10113785C1 - Verfahren zum Auftragen von Mörtel auf eine Auftragsfläche - Google Patents
Verfahren zum Auftragen von Mörtel auf eine AuftragsflächeInfo
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Abstract
Das Verfahren betrifft die Herstellung eines Mörtelgemisches in einem Zwangsmischer sowie das Auftragen über eine Spritzdüse auf eine zu beschichtende Auftragsfläche. Um größere Distanzen, auch Höhen, zu überbrücken, wird das trockene Mörtel-Ausgangsgemisch mittels Treibluft von einer Spritzmaschine aus über einen entsprechend langen Transportschlauch in einem Dünnstrom zu einem unmittelbar vor der im Bereich der Auftragsfläche befindlichen Spritzdüse vorgesehenen Mixer gefördert. In diesem wird das Ausgangsgemisch mit Wasser gemischt, in einem Dichtstrom zur Spritzdüse bewegt und unter dem Druck von an ihr eingeführter Druckluft auf die Auftragsfläche aufgebracht.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Auftragen eines Mörtelgemisches,
das nach Herstellung in einem Zwangsmischer über eine Spritzdüse auf eine zu beschich
tende Auftragsfläche aufgebracht wird.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art wird das trockene Ausgangsgemisch vom
Zwangsmischer über eine Naßspritzmaschine der angeschlossenen Spritzdüse zugeführt und
von dieser unter Treibluftbeigabe auf die Auftragsfläche aufgespritzt. Von der Naßspritzma
schine wird das nasse Gemisch als kompakte Mörtelsäule zur Spritzdüse transportiert. Diese
Mörtelsäule wird in der Spritzdüse durch Preßluft zerrissen. So entsteht das eigentliche Spritz
gut, welches mit einem materialabhängigen Luftdruck und einer entsprechend abhängigen
Luftmenge auf die Auftragsfläche aufgebracht wird.
Bei diesem Verfahren sind als Vorteile zu erwähnen: Ein gleichbleibender Was
ser/Feststoff-Wert, da das Mischungsverhälts vorgegeben ist, dementsprechend gleichblei
bende Qualität, niedriger Rückprall von ca. 2 bis 5% und aufgrund des Feuchtigkeitsgehalts
des Ausgangsgemisches eine geringe Staubentwicklung sowie eine kontinuierliche Förderung
des Mörtels im Dichtstromverfahren.
Nachteilig ist bei diesem Naßspritzverfahren, daß längere Spritzunterbrechungen von
mehr als ca. 30 Minuten nicht möglich sind. Die Förderweite ist auf 50 m beschränkt, woraus
ein geringer Aktionsradius resultiert, und die Förderhöhe ist auf ca. 30 m beschränkt. Schläu
che und Maschinen müssen nach mehr als ca. 30 Minuten Spritzunterbrechung sowie nach
Abschluß der Arbeiten, z. B. am Abend gereinigt werden. Dies führt zu einem relativ hohen
Reinigungsaufwand. Außerdem ergibt sich durch im Schlauch verbleibenden Mörtel ein fühl
barer Materialverlust.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren, dem sogenannten Trockenspritzverfahren
wird das trockene Ausgangsgemisch im Luftstrom durch eine Förderleitung zur Spritzdüse
transportiert. In dieser findet unter Zugabe von Wasser die Benetzung und der Mischvorgang
statt (Dünnstromförderung).
Bei diesem Verfahren ergeben sich folgende Vorteile: Die Trockenförderung ist mit
einer einfacheren Handhabung verbunden. Der Mischvorgang erfolgt erst in der Spritzdüse.
Gegenüber dem Naßspritzverfahren lassen sich große Förderlängen und Förderhöhen zwi
schen 40 bis 150 m erzielen. Der Reinigungsaufwand ist vergleichsweise geringer, da lediglich
Düsenmischkörper gereinigt werden müssen. Außerdem sind längere Spritzunterbrechnungen
möglich.
Von Nachteil ist bei der Trockenspritztechnik die Tatsache, daß aufgrund der
schlechteren Durchfeuchtung ein größerer Rückprall von 10 bis 20% in Kauf zu nehmen ist.
Infolgedessen ergibt sich auch eine relativ hohe Staubentwicklung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren so weiter
auszugestalten, daß auf einfache Weise die Vorteile des Naßspritzverfahrens mit denen des
Trockenspritzverfahrens kombinierbar sind, ohne die genannten Nachteile beider Verfahren in
Kauf nehmen zu müssen.
Das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem die genannte Aufgabe gelöst ist, zeichnet
sich im wesentlichen dadurch aus, daß das trockene Mörtel-Ausgangsgemisch in einem
unmittelbar vor der Spritzdüse angeordneten Mixer gefördert, in ihm mit Wasser gemischt, in
einem Dichtstrom zur Spritzdüse bewegt und unter dem Druck von an ihr eingeführter
Druckluft auf die Auftragsfläche aufgebracht wird. Die Förderung im Dichtstrom führt zu einer
ausreichenden Durchfeuchtung des Materials.
Auf diese Weise lassen sich sowohl die Vorteile des Naßspritzverfahrens wie auch die
des Trockenspritzverfahrens kombinieren: Da der Mörtel-Wasser-Mischvorgang erst im Be
reich nahe der Spritzdüse stattfindet, ergibt sich aufgrund der Förderung in trockenem Zu
stand eine einfache Handhabung des Fördergutes, und es sind Förderlängen von weit über
100 m und auch große Förderhöhen erreichbar. Da es sich auf dem Weg zum Mixer um
Trockenmörtel handelt, sind in sehr günstiger Weise auch längere Spritzunterbrechungen
möglich. Auch am Einsatzort und seiner Umgebung ist nur eine geringe Verschmutzung ge
geben, bedingt durch den geringen Rückprall von weniger als 5% und eine minimale Staub
entwicklung.
Wird beim Abschalten zunächst nur die Materialzufuhr unterbunden, so wird die Misch-
und Förderwelle durch den verbleibenden Luft- und Wasserstrom gereinigt.
In der beigefügten schematischen Darstellung des erfindungsgemäßen Prinzips zum
Auftrag eines Mörtelgemisches ist mit 1 ein Silo für das Ausgangsmaterial in Form eines
trockenen Mörtelgemisches bezeichnet, das einer zum Einsatz gelangenden Trocken-
Spritzmaschine 2 zugeführt wird. Über eine Leitung 3 gelangt ferner Treibluft unter einem
Druck von 1,5 bis 3 bar zur Spritzmaschine 2, von der das mit der Treibluft mitgeführte
Mörtelgemisch über einen Transportschlauch 4, der mehr als 100 Meter lang sein kann, in
einem stetigen Dünnstrom zu einem Mixer 5 geleitet wird, der einer Spritzdüse 6 vorgeschaltet
ist. Letztere ist in der Zeichnung mit dem Mixer 5 schematisch als Einheit dargestellt, die in
der Praxis ca. 60 bis 70 cm lang ist. In dieser Einheit, nämlich im durch den Mixer 5 gebildeten
Teil, wird das Mörtel-Ausgangsgemisch mit über eine Zufuhrleitung 7 zugeführtem Wasser
gemischt und gelangt in Form einer Mörtelsäule, d. h. in einem Dichtstrom zum Ausgang der
Spritzdüse 6, in dessen Bereich das Material unter dem Druck von an ihr über eine Zuleitung 8
eingeführter Treibluft vom Dichtstrom abgetrennt, zerteilt und partikelförmig an die
Auftragsfläche 9 gespritzt wird, auf die die Düse 6 gerichtet ist.
Die im Mischer 5 wirksamen, in der Zeichnung nicht näher veranschaulichten Misch-
und Förderorgane, z. B. eine Misch- und Förderwelle, sind der abrasiven Wirkung des über
den Förderschlauch 4 mit einer Geschwindigkeit von ca. 90 km/Std auftretenden Trocken
mörtels ausgesetzt. Dieser Effekt läßt sich durch eine solche Regelung der Menge des dem
Mixer 5 zugeführten Gemisches in Abhängigkeit von der in seinem Bereich mit Wasser
mischbaren und im Dichtstrom weiter bewegbaren Mörtelmenge weitgehend reduzieren, daß
sich eingangsseitig des Mixers 5 durch einen Stauvorgang eine wenige Zentimeter dicke Mör
telschicht 10 bildet, in der die mit dem nachfolgenden Dünnstrom zugeführten Gemischpartikel
abgefangen werden, ehe sie zu den Misch- bzw. Förderorganen des Mixers 5 gelangen und
ihre zerstörerische Wirkung entfalten können.
Zur Verwendung gelangt dabei eine die Stärke der sich eingangsseitig des Mixers 5
bildenden jeweiligen Mörtelschicht 10 messenden Sonde 11 zur Regelung der Geschwindig
keit des Mixers 5.
In Verbindung mit dem Stauvorgang der Mörtelschicht 10 wird vom Transportschlauch
ende der sich gleichfalls ergebende Luftrückstau abgeleitet und über einen parallel zum Dicht
strom geleiteten Luftschlauch 8 der Spritzdüse 6 regelbar zugeführt.
Überflüssige Luft wird vorzugsweise über ein Dreiwegeventil 12 an der Spritzdüse 6
abgeleitet.
Für den Antrieb des Misch- und Fördervorgangs des Mixers 5 findet bevorzugt
Treibluft, oder ein Elektromotor Anwendung.
Claims (6)
1. Verfahren zum Auftragen eines Mörtelgemisches, das nach Herstellung in einem
Zwangsmischer als trockene Mörtel-Ausgangsmischung mittels Treibluft von einer Spritz
maschine (2) aus über einen Transportschlauch (4) in einem Dünnstrom zu einer Spritzdüse
(6), mit der es auf eine zu beschichtende Auftragsfläche aufgebracht wird, gefördert wird, da
durch gekennzeichnet, daß das trockene Mörtel-Ausgangsgemisch in einen unmittelbar vor
der Spritzdüse (6) angeordneten Mixer (5) gefördert, in ihm mit Wasser gemischt, in einem
Dichtstrom zur Spritzdüse bewegt und unter dem Druck von an ihr eingeführter Druckluft auf
die Auftragsfläche aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit des
Mixers (5) derart regelbar ist, daß sich eingangsseitig des Mixers (5) durch einen Stauvorgang
eine wenige Zentimeter dicke Mörtelschicht (10) bildet, in der die mit dem nachfolgenden
Dünnstrom zugeführten Gemischpartikel abgefangen werden, ehe sie zu den Misch- bzw.
Förderorganen des Mixers gelangen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Verwendung einer die Stärke der
sich eingangsseitig des Mixers (5) bildenden jeweiligen Mörtelschicht (10) messenden Sonde
(11) zur Regelung der Umdrehungsgeschwindigkeit der Misch- und Förderwelle des Mixers
(5).
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die das
Gemisch von der Spritzmaschine zum Mixer im Dünnstrom transportierende Luft im Bereich
des sich am Transportschlauchende ergebenden Luftrückstaus abgeleitet und über einen pa
rallel zum Dichtstrom geleiteten Luftschlauch der Spritzdüse (6) über ein Dreiwegeventil (12)
regelbar zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
Misch- und Förderorgan des Mixers eine vorzugsweise mit regelbarer Drehzahl antreibbare
Misch- und Förderwelle verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß für den Antrieb
des Misch- und Förderorgangs des Mixers (5) bevorzugt Treibluft oder ein Elektromotor
Anwendung findet.
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