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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isomerisierung
von substituierten Diarylverbindungen, bei dem man die Diarylverbindungen
mit einer starken Säure
behandelt, sowie ein Verfahren zur Isomerisierung eines Isomerengemischs,
selektiven Abtrennung eines oder mehrerer gewünschter Isomere und Umisomerisierung
der restlichen Isomere.
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Substituierte
Diarylverbindungen, wie Dimethylbiphenyle und verschiedene andere
substituierte Diphenylderivative, lassen sich leicht zu anderen
Verbindungen, wie Bibenzoesäure,
funktionalisieren oder in Monomere für die Herstellung von verschiedenen
Hochleistungspolymeren, wie Polyestern oder Polyamiden, umwandeln.
Zwar können
alle Isomere von substituierten Diarylverbindungen funktionalisiert
werden, jedoch sind bestimmte Isomere aufgrund ihrer Geometrie,
die ihnen bestimmte strukturelle Vorteile gegenüber anderen Isomeren verleiht,
bevorzugt. So sind beispielsweise die 3,4'- und 4,4'-Isomere von disubstituiertem Biphenyl
aufgrund ihrer Linearität
gegenüber
den anderen vier Isomeren stark bevorzugt. Linearität und Symmetrie sind
bei Verwendung von Diarylverbindungen als Monomere für Hochleistungspolymere
von großer
Bedeutung, da einige physikalische Eigenschaften der resultierenden
Polymere, wie Schmelzpunkt, Kristallinität, Glasübergangspunkt und Modul, von
der geometrischen Struktur der Monomer-Wiederholungseinheiten bestimmt
werden. Daher besteht Bedarf an der Entwicklung von Verfahren zur
selektiven Herstellung bestimmter gewünschter Monomere von substituierten
Diarylverbindungen in hohen Ausbeuten unter Minimierung der Ausbeuten
an anderen Isomeren.
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Substituierte
Diarylverbindungen sind zwar direkt aus der Erdölraffination oder durch Funktionalisierung
von Raffinerieprodukten erhältlich,
werden aber üblicherweise
durch Kupplung von substituierten Monoarylverbindungen hergestellt.
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Über die
Kupplung von verschiedenen substituierten Monoarylverbindungen in
Gegenwart katalytischer Mengen von Palladium(II)-acetat oder Aluminiumchlorid
unter Erhalt von Biarylisomerengemischen berichten Iataaki et al.
in J. Org. Chem. Band, 76-79 (1973). Dort wird auch die selektive
Abtrennung eines einzigen Isomers aus einem Isomerengemisch beschrieben.
H. Yashimoto et al., Bull. Chem. Soc. Japan, 46, 2490-92, berichteten
ebenfalls über
die oxidative Kupplung von substituierten Monoaromaten in Gegenwart katalytischer
Mengen von Palladiumsalzen. Die Umsetzung ergibt ein Isomerengemisch
und wird in 2,4-Pentandion
durchgeführt.
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Über die
oxidative Dimerisierung von disubstituierten Monoaromaten wie Dimethylphthalat
berichtet A. Shiotani in J. Mol. Catal. 18, 23 (1983), und J. Mol.
Catal. 34, 57 (1986). In diesen Publikationen wird eine katalytische
Reaktion beschrieben, die einen Palladiumkatalysator erfordert und
die Tetramethylcarboxylatisomerengemische ergibt. Über eine
weitere Isomerisierung der Gemische finden sich keinerlei Angaben.
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In
einer unveröffentlichten
US-Anmeldung wird ein Verfahren zur Kupplung verschiedener Monoaromaten
in Gegenwart katalytischer Mengen von Palladium(II)-Verbindungen und
einer starken Säure
beschrieben. Das Kupplungsverfahren führt zu Isomerengemischen und
kann so eingestellt werden, daß selektiv
höhere
Mengen an gewünschten
einzelnen Isomeren erhalten werden. Für dieses Verfahren ist die
Gegenwart eines Palladiumkatalysators erforderlich. In der genannten
Anmeldung finden sich keinerlei Angaben über der Kupplungsreaktion nachgeschaltete
Isomerisierungsschritte, Abtrennung einer einzigen Verbindung oder nachfolgende
Reäquilibrierung
des Isomerengemischs.
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Nach
einem der oben aufgeführten
Kupplungsverfahren, aus der Erdölraffination
oder durch Funktionalisierung von Raffinerieprodukten erhaltene
substituierte Biarylverbindungen können Isomerengemische enthalten,
welche einige der gewünschten
Isomere mit linearer oder nahezu linearer Struktur enthalten, aber in
der Regel nur in geringer Menge.
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Zur
Erhöhung
der Menge der gewünschten
Isomere sind bereits einige Verfahren zur Isomerisierung von Isomerengemischen
von substituierten Biarylverbindungen vorgeschlagen worden. In der
japanischen Patentschrift
JP
76038710 wird die Isomerisierung von Dimethylbiphenyl in
Gegenwart von Siliciumoxid-, Aluminiumoxid- oder Silciumoxid-Aluminiumoxid-Katalysatoren
beschrieben. Dabei werden Dimethylbiphenylgemische mit geringem
Gehalt an 4,4'-Dimethylbiphenyl-Isomer zur Erhöhung des
Gehalts des 4,4'-Dimethylbiphenyl-Isomers
in flüssiger
Phase mit dem Katalysator in Berührung
gebracht. Als Produkt entsteht ein Gemisch aus allen sechs Isomeren
mit etwa 7% 4,4'-Produkt.
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Über die
Isomerisierung einzelner Dimethylbiphenylisomere durch Lichtbestrahlung
berichten Mende et al. in Tetrahedron Lett. (43), 3747-50 (1970).
2,X'-Isomere können durch
Bestrahlung bei 254 nm isomerisiert werden. 3,X'- und 4,4'-Isomere sind jedoch lichtstabil und
gehen keine lichtinitiierte Isomerisierung ein. Die Isomerisierung
von 2,X'-Isomeren
ergibt zwar ein Gemisch aus mehreren Isomeren, aber nicht das lineare 4,4'-Isomer in nachweisbarer
Menge.
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Die
Isomerisierung von Dimethylbiphenyl wird in der japanischen Patentschrift
JP 08099914 beschrieben.
Dort wird ein Gemisch von Dimethylbiphenylisomeren in Gegenwart
von ZSM-5- und/oder ZSM-11-Katalysatoren in der Dampfphase zu einem
Gemisch mit höheren
Anteilen an 3,3'-,
3,4'- und 4,4'-Produkten isomerisiert.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Isomerisierung
eines einzigen Isomers von substituierten Diarylverbindungen oder
eines Gemischs von Isomeren von substituierten Diarylverbindungen
unter Erhalt eines Gleichgewichts-Isomerengemischs mit hohem Gehalt an
gewünschten
Isomeren, bei dem man das Isomer oder Isomerengemisch mit einer
starken Säure
behandelt. Da die Isomerisierungsreaktion säurekatalysiert ist, sind keine
zusätzlichen
Katalysatoren erforderlich. Die Bedingungen der Isomerisierungsreaktion
können
so eingestellt werden, daß man
ein Gleichgewichtsgemisch mit verschiedenen Isomeren in verschiedenen
Mengen erhält.
Man kann aus dem Gleichgewichtsgemisch ein oder mehrere gewünschte Isomere
selektiv abtrennen und das Gemisch danach umisomerisieren oder reäquilibrieren.
Das Isomerisierungsverfahren kann: 1) zur wesentlichen Verringerung
der Menge oder Ausbeute mindestens eines in 2-Position substituierten
Isomers oder 2) zur wesentlichen Erhöhung der Menge mindestens eines
mindestens in 3-Position, 4-Position oder 4'-Position substituierten Isomers zwecks
Erhalt von Monomeren oder Reaktanden für die Herstellung von zumindest
weitgehend linearen oder kristallinen Polymeren angewandt werden.
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Die
Isomerisierung einer oder mehrerer substituierter Diarylverbindungen,
wie disubstituierten Biarylverbindungen, unter Erhalt von hohen
Ausbeuten an weitgehend linearen Isomeren, wie 4,4'- und 3,4'-substituierten Isomeren,
erfolgt durch Behandlung der substituierten Diarylverbindungen mit
einer starken Säure. Das
Isomerisierungsverfahren kann auch zur wesentlichen Verringerung
oder Beseitigung des Gehalts an weniger linearen Isomeren, wie 2-substituierten
Isomeren, angewandt werden. Für
die Isomerisierung geeignete Säuren
haben eine Hammett-Acidität
kleiner -12,6, vorzugsweise kleiner -14. Die Hammett-Acidität H0 ist definiert als H0 =
pKBH+ – log(CBH+/CB), wobei KBH++ die Ionisationskonstante für den Indikator,
CBH+ die Konzentration des protonierten
Indikators und CB die Konzentration des
unprotonierten Indikators bedeutet. (Siehe Van Nostrand's Scientific Encyclopedia,
5. Auflage)
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Diarylverbindungen,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
isomerisiert werden können,
enthalten als Substituenten an jedem der aromatischen Ringe eine
oder mehrere elektronenschiebende Gruppen. Beispielhafte substituierte
Diarylverbindungen, die zu linearen oder weitgehend linearen Diarylverbindungen isomerisiert
werden können,
entsprechen der allgemeinen Formel (A):
worin
sowohl n als auch m gleich oder verschieden sein können und
für ganze
Zahlen von 1 bis 4 stehen, p für eine
ganze Zahl von 0 bis 10 steht, R
1 jeweils
gleich oder verschieden ist und R
2 jeweils
gleich oder verschieden ist. R
1 und R
2 sind jeweils unter Gruppen, die Elektronendichte
in den Ring schieben, bzw. elektronenschiebenden Gruppen, wie Alkyl-,
Aryl-, Amino-, Alkoxy- oder Hydroxylgruppen, ausgewählt. R
1 und R
2 können gleich
oder verschieden sein. Vorzugsweise ist zumindest einer der Substituenten
unter elektronenschiebenden Kohlenwasserstoffgruppen, wie Alkyl-
oder Arylgruppen, ausgewählt.
Die gegebenenfalls verbrückende Gruppe
kann eine verzweigte oder geradkettige Alkylengruppe sein. Diarylverbindungen
mit p = 0 werden häufig
als Biaryle oder Biarylverbindungen bezeichnet.
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Nach
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung können
einzelne Isomere oder Isomerengemische von substituierten Biarylverbindungen
wie disubstituierten Biphenylen der Formel (I):
worin R
1 und
R
2 gleich oder verschieden sein können und
unter verschiedenen elektronenschiebenden Substituenten ausgewählt sind,
durch Isomerisierung eines einzigen Isomers oder von Isomerengemischen
in Gegenwart mindestens einer starken Säure mit einer Hammett-Acidität kleiner
-12,6 in ein Gleichgewichts-Isomerengemisch
mit hohem Gehalt an den gewünschten
3,4'- und 4,4'-Isomeren der Formeln
(II) und (III) umgewandelt werden:
worin
R
1 und R
2 den jeweiligen
Gruppen R
1 und R
2 in
den Edukten der Formel (I) entsprechen.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
vorteilhafterweise je nach verwendetem Verhältnis von Säure zu Diarylverbindung bei
niedrigen Temperaturen und Drücken
in kurzer Zeit, beispielsweise über
einen Zeitraum von 2 Stunden bis 20 Stunden bei Raumtemperatur oder
vorzugsweise über
einen Zeitraum von 10 Minuten bis 15 Minuten bei 100°C, durchgeführt werden.
Nach Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
die Reaktionstempertauren und -zeiten im Bereich von 20°C bis 150°C und 0,1
Stunden bis 100 Stunden liegen. Die Reaktionsdrücke können dabei im Bereich von Normaldruck
bzw. 14 psi abs. bis 2000 psi abs. (ca. 96 kPa bis 14.000 kPa) liegen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann zur selektiven Herstellung eines einzigen gewünschten
Isomers durch Isomerisierung eines einzigen Ausgangsisomers oder
eines Isomerengemischs unter Erhalt eines Gleichgewichts-Isomerengemischs,
selektive Abtrennung des einzigen gewünschten Isomers, Umisomerisierung
oder Reäquilibrierung
des Isomerengemischs nach der Abtrennung des einzelnen Isomers und
erneute Abtrennung des gewünschten
Isomers oder Rückgewinnung
des erhaltenen Isomerengemischs angewandt werden.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zur Isomerisierung von substituierten Diarylverbindungen, umfassend
ein einziges Isomer oder Gemische von einigen oder allen Isomeren
von substituierten Diarylverbindungen, ermöglicht eine hohe Ausbeute an
einem oder mehreren der bevorzugten oder gewünschten Isomere. Aus der Erdölraffination,
durch Funktionalisierung von Raffinerieprodukten oder durch Kupplung
von Monoarylverbindungen erhaltene und Gemische verschiedener Isomere
enthaltende Diarylverbindungen können durch
Behandlung der Ausgangsisomere oder ihrer Gemische mit mindestens
einer starken Säure
in Gleichgewichtsgemische mit überwiegendem
Anteil an wünschenswerten
Isomeren umgewandelt werden. Bei den wünschenswerten Isomeren handelt
es sich im allgemeinen um diejenigen mit symmetrischer und nahezu
linearer Struktur wie 4,4'-
oder 3,4'-Isomere
von disubstituierten Diarylverbindungen. Diese wünschenswerten Isomere können weiter
funktionalisiert und dann zur Herstellung von Polymeren, wie Polyestern
und Polyamiden, eingesetzt werden. Die Isomerisierung kann zwar
in Gegenwart eines Lösungsmittels
erfolgen, jedoch ist für
das erfindungsgemäße Verfahren
die Gegenwart von anderen Substanzen als der Diarylverbindung und der
Säure nicht
erforderlich. Die Isomerisierungsreaktion wird durch die starke
Säure katalysiert
und wird ohne Zusatz von anderen Cokatalysatoren oder Isomerisierungspromotoren
abgeschlossen.
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Nach
Ausführungsformen
der Erfindung kann die Isomerisierung zur wesentlichen Verringerung
der Menge mindestens eines in 2-Stellung substituierten Isomers
des Einsatzstoffs und/oder zur wesentlichen Erhöhung der Menge mindestens eines
Isomers, das mindestens in 3-Position, 4-Position oder 4'-Position substituiert
ist, im Produkt eingesetzt werden. So kann man beispielsweise dann,
wenn eine oder mehrere der als Reaktand oder Edukt dienenden Diarylverbindungen
mindestens ein Isomer, das mindestens in 2-Position substituiert
ist, enthalten, die Isomerisierung zur wesentlichen Verringerung
der Menge mindestens eines in 2-Position substituierten Isomers
und zur wesentlichen Erhöhung
der Menge mindestens eines Isomers, das mindestens in 3-Position
und 4'-Position
substituiert ist, einsetzen.
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Nach
anderen Ausführungsformen
kann man die Isomerisierung zur Herstellung oder wesentlichen Erhöhung der
Menge mindestens eines Isomers, das: 1) mindestens in 3-Position, 2) mindestens
in 4-Position, 3) mindestens in 3-Position und 4'-Position, oder 4) mindestens in 4-Position
und 4'-Position
substituiert ist, über
die im Einsatzmaterial vorhandenen Mengen der wünschenswerten Isomerprodukte
hinaus einsetzen. Nach Ausführungsformen
der Erfindung kann ein derartiges Einsatzmaterial 2-Isomere enthalten
oder auch nicht.
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So
kann man beispielsweise bei Ausführungsformen
der Erfindung die Menge eines gegebenen Isomers um mindestens etwa
25%, vorzugsweise mindestens etwa 50%, bezogen auf die ursprünglich vorhandene
Menge des Isomers, verringern. Die Menge eines gegebenen gewünschten
Isomers kann um mindestens etwa 5%, vorzugsweise mindestens etwa
10%, bezogen auf die ursprünglich
vorhandene Isomermenge, erhöht
werden.
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Zu
den Diarylverbindungen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
isomerisiert werden können, gehören verschiedene
einzelne Isomere von Diaryl- oder Biarylverbindungen mit mindestens
einem Substituenten an jedem der aromatischen Ringe und Gemische
beliebiger oder aller Isomere. Beispielhafte substituierte Diarylverbindungen
oder Reaktanden, die der erfindungsgemäßen Isomerisierung unterworfen
werden können,
entsprechen der allgemeinen Formel (A):
worin
sowohl n als auch m für
ganze Zahlen von 1 bis 4 stehen und gleich oder verschieden sein
können,
p für eine
ganze Zahl von 0 bis 10 steht, und R
1 und
R
2 jeweils gleich oder verschieden sein
können
und unter Gruppen, die Elektronendichte in den Ring schieben, bzw.
elektronenschiebenden Gruppen, wie Alkyl-, Aryl-, Amino-, Alkoxy-
oder Hydroxylgruppen, ausgewählt
sind.
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Vorzugsweise
ist jedoch mindestens einer der Substituenten unter elektronenschiebenden
Kohlenwasserstoffgruppen, wie Alkyl- oder Arylgruppen, ausgewählt. So
wird beispielsweise eine disubstituierte Verbindung (n = m = 1),
in der R1 für eine Hydroxylgruppe und R2 für
eine Alkylgruppe steht, leicht eine Isomerisierung eingehen. Die
Isomerisierung von disubstituierten Verbindungen, bei denen keiner
der Substituenten für
eine Kohlenwasserstoffgruppe steht, kann jedoch viel langsamer oder
in geringerem Maße
ablaufen. Da Gruppen mit elektronenziehenden Eigenschaften, wie
Carboxyl- oder Estergruppen oder Halogene, die Isomerisierung generell
inhibieren, sollten die Gruppen R1 und R2 im allgemeinen keine Gruppen mit elektronenziehenden
Eigenschaften darstellen. Falls eine der Gruppen R1 oder
R2 für
eine elektronenziehende Gruppe steht, so sollten ihre elektronenziehenden
Eigenschaften durch eine andere, elektronenschiebende Gruppe R1 oder R2 ausgeglichen
werden, damit die Isomerisierung in wesentlichem Maße abläuft.
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Beispielhafte
Alkylgruppen für
R1 und R2 in obiger
Formel (A) sind lineare oder verzweigte Alkylgruppen mit eins bis
acht Kohlenstoffatomen, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl,
Isobutyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, Pentyl, Isopentyl, Neopentyl,
Hexyl, Dimethylbutyl, n-Octyl, Isooctyl und 2-Ethylhexyl.
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Beispiele
für Alkoxygruppen
für R1 und R2 sind diejenigen,
bei denen mindestens ein Sauerstoffatom an eine lineare oder verzweigte
Alkylgruppe mit eins bis vier Kohlenstoffatomen gebunden ist. Beispiele
für derartige
Alkoxygruppen sind Methoxy-, Ethoxy-, Propoxy-, Isopropoxy-, Butoxy-,
Isobutoxy-, sec.-Butoxy- und tert.-Butoxygruppen.
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Beispiele
für Arylgruppen
für R1 und R2 sind Phenyl,
Benzyl und Alkylphenyl, wie mit einer oder mehreren Niederalkylgruppen
substituiertes Phenyl.
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Ist
p größer als
1, so kann die zwei aromatische Ringe verbrückende Alkylengruppe linear
oder verzweigt sein. Beispiele für
die beiden aromatischen Ringe verbrückende Alkylengruppen sind
lineare oder verzweigte Alkylengruppen mit eins bis sechs Kohlenstoffatomen,
wie Methylen (-CH2-), Ethylen (-CH2CH2-), Propylene
(-CH2CH2CH2-), 2-Methylpropylen (-CH2CH(CH3)CH2-), Butylen
(-CH2CH2CH2CH2-), Pentylen (-CH2CH2CH2CH2CH2-) und Hexylen
(-CH2CH2CH2CH2CH2CH2-).
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Nach
bevorzugten Ausführungsformen
ist sowohl n als auch m gleich 1 oder 2, und R1 und
R2 stehen jeweils für eine Niederalkylgruppe, wie
eine C1- bis C4-Alkylgruppe,
und p ist kleiner als etwa 5. Ganz besonders bevorzugt ist p gleich
null, und als Biarylverbindungen sind disubstituierte Biphenyle
ganz besonders bevorzugt.
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Beispiele
für Diarylverbindungen
der Formel (A), die erfindungsgemäß isomerisiert werden können, sind
disubstituierte Diarylverbindungen wie Dialkylbiphenyle (p = 0)
(Dialkyldiphenylmethane (p = 1), Dialkyldiphenylethane (p = 2) und
Dialkyldiphenylpropane (p = 3)).
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Einzelne
Isomere oder Isomerengemische von disubstituierten Biphenylen, die
erfindungsgemäß isomerisiert
werden können,
entsprechen der Formel (I):
worin R
1 und
R2 gleich oder verschieden sein können und unter verschiedenen
elektronenschiebenden Substituenten, wie sie oben für Formel
(A) (p = 0) definiert sind, ausgewählt sind. Die disubstituierten
Diphenyle der Formel (I) können
durch Isomerisierung eines einzigen Isomers oder von Gemischen von
Isomeren der Formel (I) in Gegenwart mindestens einer starken Säure mit
einer Hammett-Acidität
kleiner -12,6 in ein Gleichgewichts-Isomerengemisch mit hohem Gehalt
an den gewünschten
3,4'- und 4,4'-Isomeren der Formeln
(II) und (III) umgewandelt werden:
worin
R
1 und R
2 den jeweiligen
Gruppen R
1 und R
2 in
den Edukten der Formel (I) entsprechen.
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Ganz
besonders bevorzugt handelt es sich bei der der erfindungsgemäßen Isomerisierung
unterworfenen Biarylverbindung der Formel (I) um ein einziges Dimethylbiphenyl-Isomere
oder Gemische von 6 oder weniger Dimethylbiphenyl-Isomeren.
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Als
starke Säure
kann man im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine beliebige starke
Säure mit einer
Hammett-Acidität
kleiner etwa -12,6 einsetzen. Es kommen auch Gemische von Säuren mit
einer Hammett-Acidität
kleiner etwa -12,6 in Betracht.
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Beispiele
für Säuren mit
einer Hammett-Acidität
kleiner -12,6, die als erfindungsgemäßes katalytisches System eingesetzt
werden können,
sind Trifluormethansulfonsäure
(die im folgenden als HOTf bezeichnet wird), Fluorsulfonsäure, Gemische
von Antimonpentafluorid und Fluorwasserstoffsäure in einem Gewichtsverhältnis von
1:1 bis 1:0,15 und Gemische von Fluorsulfonsäure mit Antimonpentafluorid
oder Tantalpentafluorid in einem Gewichtsverhältnis von 1:0,2. Trifluormethansulfonsäure besitzt
eine Hammett-Acidität
kleiner -14 und stellt die zur Verwendung im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bevorzugte Säure
dar. Verschiedene Gemische von Säuren
einschließlich
wäßriger Gemische,
kommen ebenfalls in Betracht, so lange die Hammett-Acidität der Gemische
kleiner als -12,6 ist. So kann beispielsweise erfindungsgemäß ein Gemisch
von Trifluor-methansulfonsäure
mit Trifluoressigsäure
verwendet werden. Die Trifluormethan-sulfonsäuremenge in einem Gemisch mit
Trifluoressigsäure
kann bis zu 99 Gew.-% betragen und muß sich auf mindestens etwa
5 Gew.-% belaufen, damit das Gemisch eine Hammett-Acidität kleiner
etwa -12,6 aufweist.
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Die
bei dem Isomerisierungsverfahren zugesetzte oder eingesetzte Menge
an starker Säure
oder Säurengemisch
kann sich auf 0,005 mol bis 250 mol pro mol der Isomerisierungsreaktion
unterworfene substituierte Diarylverbindung oder Verbindungen der
Formel (A) belaufen. Die Menge an Säure oder Säurengemisch kann von der nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zu isomerisierenden Diarylverbindung und der Menge und Art jeglichen,
bei der Isomerisierungsreaktion gegebenenfalls eingesetzten Lösungsmittels
abhängen.
Die Säuremenge
kann auch von der Temperatur der Isomerisierungsreaktion und der
gewünschten
Isomerenzusammensetzung des Endprodukts abhängen. Außerdem kann ein großer Überschuß die Handhabung
der Säure
problematisch gestalten und führt
im allgemeinen zu einem weniger praktischen Verfahren.
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Bevorzugte
Mengen der starken Säure
oder des Säurengemischs
können
im Bereich von 1 mol bis 200 mol, ganz besonders bevorzugt von 3
mol bis 100 mol, pro mol substituierte Diarylverbindung bzw. Substratverbindung,
bezogen auf die Gesamtmolzahl an substituierten Diarylverbindungen
oder Reaktanden, liegen. Durch Variation der Menge der Säure pro
mol des Substrats sowie der anderen Reaktionsbedingungen kann das
Endprodukt der Isomerisierung von Reaktanden, die mindestens ein
2,X'-Isomer enthalten,
weitgehend (d.h. etwa ≤4
Gewichtsprozent), im wesentlichen (d.h. etwa ≤1 Gewichtsprozent) oder vollkommen
frei von 2,X'-Isomeren (d.h. 2,2'-, 2,3'-, oder 2,4'-Isomeren) sein.
Somit können
zumindest weitgehend alle im Reaktanden vorhandenen 2,X'-Isomere in andere,
linearere Isomere umgewandelt werden, und das Isomerisierungsendprodukt
kann nur die lineareren 3,3'-,
3,4'- und 4,4'-Isomere enthalten.
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Die
Isomerisierung kann in Gegenwart eines Lösungsmittel oder lösungsmittelfrei
durchgeführt
werden. Die Verwendung eines Lösungsmittels
kann zum Lösen
von festem Biaryl-Edukt vor der Zugabe der Säure vorteilhaft sein, um die
Edukte besser in der Säure
zu verteilen. Das zum Lösen
des Substrats verwendete Lösungsmittel
sollte ein gutes Lösungsmittel
für die
biaromatischen Edukte sein und mit der bei der Isomerisierungsreaktion
verwendeten Säure
nicht stark wechselwirken. Falls das Lösungsmittel mit der Säure wechselwirkt
oder reagiert, so sollte die bei der Isomerisierung verwendete Säure im Überschuß vorliegen,
damit gewährleistet
ist, daß in
der Mischung eine für
die Isomerisierungsreaktion ausreichende Menge an nicht umgesetzter
Säure verbleibt.
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Als
Lösungsmittel
eignen sich beispielweise unsubstituierte or einfach substituierte
alkylaromatische Verbindungen, wie Toluol oder Benzol, oder mit
einer oder mehreren C2-C6-Alkylgruppen
substituierte aromatische Verbindungen. Als Lösungsmittel kommen weiterhin
halogenierte aromatische Verbindungen der Formel C6X6, worin X für ein Halogen steht, wie Perfluorbenzol;
und paraffinische CnH2n+2-Lösungsmittel, worin n für eine ganze
Zahl von 8 bis etwa 30 steht, wie n-Octan, in Betracht. Als Lösungsmittel
kommen auch starke Säuren
wie Trifluoressigsäure
in Frage. Polare Verbindungen wie Wasser oder Ester sowie mehrfach
substituierte alkylaromatische Verbindungen sollten im allgemeinen
vermieden werden, da sie entweder schlechte Lösungsmittel sind oder die Isomerisierungsreaktion
inhibieren. Basische Lösungsmittel
einschließlich
Aminen und Amiden, wie Pyridin und/oder Dimethylformamid sollten
ebenfalls vermieden werden, da sie den stark sauren Katalysator
in exothermer Reaktion komplexieren.
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Das
Molverhältnis
der bei der Reaktion verwendeten starken Säure oder des bei der Reaktion
verwendeten Gemischs von starken Säuren zum gegebenenfalls verwendeten
Lösungsmittel
kann 0,1:1 bis 15:1, vorzugsweise 0,8:1 bis 10:1, betragen. Die
eingesetzte Lösungsmittelmenge
kann von der Reaktivität
des Lösungsmittels
gegenüber
der starken Säure
und dem Lösungsvermögen des
Lösungsmittels
für die
Diarylverbindung abhängen.
Die Lösungsmittelmenge
kann im allgemeinen so gewählt
werden, daß sich
ein Gewichtsverhältnis
von Diarylverbindung bzw. Substrat zum Lösungsmittel von 0,01:1 bis
1:1, vorzugsweise von 0,1:1 bis 0,5:1, ergibt.
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Die
Reaktion kann je nach der gewünschten
Isomerenzusammensetzung des Endprodukts bei verschiedenen Temperaturen
durchgeführt
werden. Die Reaktion kann bei Temperaturen bis hinab zu -10°C oder bis
300°C, beispielsweise
im Bereich von 20°C
bis 150°C,
erfolgen. Sehr niedrige Temperaturen, wie -10°C, sind jedoch für die technische
Anwendung in der Praxis ungeeignet, da die Reaktionsgeschwindigkeit
gering ist und die Vervollständigung
der Isomerisierungsreaktion einen langen Zeitraum beansprucht. Bei
Temperaturen über
150°C tritt
im allgemeinen eine Disproportionierungsreaktion auf, bei der es
zu einer Verschiebung der aromatischen Methylgruppen (sofern sie
im Einsatzstoff vorhanden sind) von einer Verbindung zu einer anderen
kommt, wobei als Nebenprodukt ein Gemisch aus höher und niedriger substituierten
Diarylverbindungen in großer
Menge anfällt.
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Die
Reaktionszeit für
die Isomerisierung kann im Bereich von 0,01 Stunden bis 200 Stunden,
beispielsweise von 2 Minuten bis 100 Stunden, vorzugsweise von 0,1
Stunden bis 2 Stunden, liegen. Die Reaktionszeit hängt von
der Reaktionstemperatur, dem Verhältnis von Säure zu Substratverbindung und
der gewünschten Verteilung
der Isomeren im Endprodukt ab. So können die Reaktionszeiten für die Isomerisierung
beispielsweise bei Reaktionstemperaturen von 20°C bis 150°C im Bereich von 0,1 Stunden
bis 100 Stunden liegen. Nach Ausführungsformen der Erfindung
kann die Isomerisierungsreaktion bei Raumtemperatur 2 Stunden bis
20 Stunden, vorzugsweise 3 Stunden bis 5 Stunden dauern, beispielsweise
je nach eingesetzter Säuremenge. Nach
bevorzugten Ausführungsformen
kann eine Reaktionszeit von 10 Minuten bis 15 Minuten bei einer
Reaktionstemperatur von etwa 100 °C
zur Anwendung kommen. Höhere
Reaktionstemperaturen und größere Säuremengen
führen
im allgemeinen zu einer Verkürzung
der Reaktionszeit.
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Die
Reaktion kann bei Drücken
von etwa Normaldruck bzw. 14 psi abs. bis 2000 psi abs. (ca. 96
kPa bis 14.000 kPa) und vorzugsweise bei Drücken von weniger als 1000 psi
abs. (ca. 7000 kPa) durchgeführt
werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann zur Isomerisierung eines einzigen Ausgangsisomers angewandt
werden. Nach anderen Ausführungsformen
kann man ein, einige oder alle Isomere in einem Gemisch von Ausgangsisomeren
erfindungsgemäß isomerisieren.
Während
oder nach Abschluß der
Isomerisierung enthält
das erhaltene Produkt ein Isomerengemisch. Im Endprodukt sind jedoch
möglicherweise
nicht alle möglichen
Isomeren vorhanden, und die Isomerenmengen im Endprodukt variieren
je nach den Reaktionsbedingungen. So stellt die vorliegende Erfindung
beispielsweise ein einzigartiges Verfahren bereit, mit dem man ein
Gemisch von disubstituierten Biarylverbindungen, wie Dialkylbiarylverbindungen,
so isomerisieren kann, daß das
Endprodukt nur 3,X'-,
d.h. 3,3'-, 3,4'-Isomere, und 4,4'-Isomere und keines der 2,X'-Isomere enthält. Die
lineareren 3,X'-
und 4,4'-Isomere,
insbesondere 3,4'-
und 4,4'-Isomere,
sind im allgemeinen zur weiteren Funktionalisierung oder als Edukte
zur Herstellung von Hochleistungspolymeren, wie Polyestern oder
Polyamiden, stark bevorzugt.
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Nach
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung kann man ein gewünschtes
einzelnes Isomer herstellen oder dessen Anteil in einem Gemisch
wesentlich erhöhen.
So kann man beispielsweise die Herstellung von 3,4'- oder 4,4'-Dimethylbiphenyl
aus einem anderen Dimethylbiphenyl-Isomer oder einem Gemisch von
Dimethylbiphenyl-Isomeren
erfindungsgemäß durchführen. Das
Ausgangsisomer oder ein Ausgangsisomerengemisch wird der Isomerisierungsreaktion
in Gegenwart einer starken Säure
gemäß dem erfindungsgemäßen Isomerisierungsverfahren
unterworfen. Das Ausgangsisomer oder ein Ausgangsisomerengemisch
einer substituierten Diarylverbindung wird isomerisiert, bis die
Reaktion vollständig
ist, wobei man ein erstes Gleichgewichtsisomerengemisch oder ein
erstes, in der Nähe
des Gleichgewichts liegendes Isomerengemisch erhält, welches ein gewünschtes
Isomer enthält.
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Nach
Ausführungsformen
der Erfindung kann das gewünschte
Isomer (wie 3,4'-
oder 4,4'-Dimethylbiphenyl)
dann selektiv aus dem Gleichgewichtsgemisch abgetrennt werden. Danach
kann man das verbleibende Gemisch umisomerisieren oder reäquilibrieren,
indem man es erneut mit der starken Säure unter Isomerisierungsbedingungen
in Berührung
bringt, wobei man ein zweites Gleichgewichtsgemisch oder ein zweites,
in der Nähe
des Gleichgewichts liegendes Gemisch erhält, welches eine Gleichgewichtsmenge
oder eine in der Nähe
des Gleichgewichts liegende Menge des gewünschten Isomers enthält. Die
Schritte der Umisomerisierung oder Reäquilibrierung des verbleibenden
Gemischs können
mehrmals wiederholt werden, wobei das gewünschte Isomer jeweils vor der
Umisomerisierung oder Reäquilibrierung
abgetrennt wird. Das nach jedem Umisomerisierungsschritt abgetrennte
Isomer kann das gleiche Isomer wie das nach dem ersten oder einem anderen
vorhergehenden Isomerisierungsschritt abgetrennte gewünschte Isomer
sein oder sich davon unterscheiden (wenngleich die Entfernung des
gleichen Isomers bei jedem Schritt im allgemeinen bevorzugt ist). Das
abgetrennte, nach jedem der Abtrennungsschritte isolierte gewünschte Isomer
kann mit den nach einem anderen Isolierungs- und Abtrennungsschritt
abgetrennten Isomeren oder einem am Ende des Verfahrens zurückgewonnenen
Isomerengemisch vereinigt werden.
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Nach
anderen Ausführungsformen
kann man die Reaktion nach einem oder mehreren Schritten vor Erreichen
des Gleichgewichts stoppen, wenn die Menge des gewünschten
Isomers ein annehmbares oder vorbestimmtes Niveau erreicht.
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Die
Reäquilibrierungs-
oder Umisomerisierungsreaktionen können unter den gleichen Bedingungen wie
das oben beschriebene Isomerisierungsverfahren durchgeführt werden,
d.h. die Temperaturen, Säuren, Säure/Substrat-Verhältnisse,
Zeiten und möglichen
Lösungsmittel,
die für
die Isomerisierungsreaktion eines einzigen Isomers oder eines Isomerengemischs
wie oben beschrieben geeignet sind, können auch bei den Umisomerisierungsreaktionen
zur Anwendung kommen.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele näher erläutert. Dabei
sind alle Teile, Prozente und Verhältnisse auf Molbasis, alle
Temperaturen in °C
und alle Drücke
in Atmosphären
oder psi abs. angegeben, sofern nicht anders vermerkt.
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BEISPIEL 1
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In
diesem Beispiel wird ein einziges Isomer, nämlich 4,4'-Dimethylbiphenyl (dmbp), nach dem erfindungsgemäßen Isomerisierungsverfahren
isomerisiert. In einem mit einem Rührer ausgestatteten Reaktionsgefäß aus Pyrex-Glas
wurden 4,4'-Dimethylbiphenyl
(dmbp) und Trifluormethansulfonsäure
in einem Säure/dmbp-Verhältnis von
10 mol/mol vorgelegt. Bei der Reaktion wurde kein Lösungsmittel
verwendet. Der Ansatz wurde bei 25°C 67 Stunden reagieren gelassen.
Nach 2, 18, 43 und 67 Stunden wurden Proben gezogen und mittels
GS/MS analysiert. Das organische Produkt wurde mit Wasser gewaschen.
Die organische Phase wurde abgetrennt und zur Entfernung von Trifluormethansulfonsäureresten
in der organischen Schicht mit Natriumhydrogencarbonat behandelt.
Die Ergebnisse der GC/MS-Analyse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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BEISPIELE 2-3
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In
diesen Beispielen wird ein einziges Isomer, nämlich 4,4'-Dimethylbiphenyl (dmbp), nach dem erfindungsgemäßen Isomerisierungsverfahren
isomerisiert. Es wurde analog Beispiel 1 verfahren, jedoch unter Verwendung
anderer Trifluormethansulfonsäure/dmbp-Molverhältnisse
(20:1 und 50:1). Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt:
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BEISPIEL 4
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In
diesem Beispiel wird ein einziges Isomer, nämlich 3,3'-Dimethylbiphenyl (dmbp), nach dem erfindungsgemäßen Isomerisierungsverfahren
isomerisiert. Es wurde analog Beispiel 1 verfahren, jedoch mit der Abwandlung,
daß anstelle
von 4,4'-dmbp 3,3'-dmbp-Isomer verwendet und die Reaktionstemperatur
auf 100°C erhöht wurde.
Die Reaktionsdauer betrug 2 Stunden. Nach 10 Minuten, 30 Minuten,
1 Stunde und 2 Stunden wurden Proben gezogen. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 2 aufgeführt.
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BEISPIEL 5
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In
diesem Beispiel wird ein einziges Isomer, nämlich 3,3'-Dimethylbiphenyl (dmbp), nach dem erfindungsgemäßen Isomerisierungsverfahren
isomerisiert. Es wurde analog Beispiel 4 verfahren, jedoch mit der Abwandlung,
daß ein
anderes Trifluormethansulfonsäure/3,3'-dmbp-Molverhältnis, nämlich 25
mol/mol verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt:
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BEISPIELE 6-7
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In
diesen Beispielen wird ein einziges Isomer, nämlich 3,3'-Dimethylbiphenyl (dmbp), nach dem erfindungsgemäßen Isomerisierungsverfahren
isomerisiert. Es wurde analog Beispiel 4 verfahren, jedoch mit der Abwandlung,
daß die
Reaktion bei anderen Temperaturen, nämlich 30°C und 50°C, durchgeführt wurde und die Reaktionsdauer
94 Stunden betrug. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 aufgeführt.
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BEISPIEL 8
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In
diesem Beispiel wird ein einziges Isomer, nämlich 3,3'-Dimethylbiphenyl (dmbp), nach dem erfindungsgemäßen Isomerisierungsverfahren
isomerisiert. Es wurde analog Beispiel 4 verfahren, jedoch mit der Abwandlung,
daß die
Reaktionsdauer 94 Stunden betrug. Die Ergebnisse sind in Tabelle
3 aufgeführt:
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BEISPIELE 9-11
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In
diesen Beispielen wird ein einziges Isomer, nämlich 4,4'-Dimethylbiphenyl (dmbp), nach dem erfindungsgemäßen Isomerisierungsverfahren
isomerisiert. Es wurde analog Beispiel 1 verfahren, jedoch unter Änderung
der Reaktionstemperatur auf 30°C
und 50°C.
Die Ergebnise sind in Tabelle 4 aufgeführt:
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BEISPIELE 12-16 und VERGLEICHSBEISPIELE
1-6
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In
diesen Beispielen und Vergleichsbeispielen wird ein einziges Isomer,
nämlich
3,3'-Dimethylbiphenyl (dmbp),
ohne Lösungsmittel
und mit verschiedenen Lösungsmitteln
isomerisiert. In einem mit einem Rührer ausgestatteten Reaktionsgefäß aus Pyrex-Glas
wurden das 3,3'-Dimethylbiphenyl
(dmbp) und Trifluormethansulfonsäure
in einem Säure/dmbp-Verhältnis von
10 mol/mol vorgelegt. Bei der Umsetzung gemäß Beispiel 12 wurde kein Lösungsmittel
verwendet. Bei den Umsetzungen gemäß den Beispielen 13-16 und
Vergleichsbeispielen 1-6 wurden verschiedene Lösungsmittel verwendet. Dabei
betrug das Säure/Lösungsmittel-Molverhältnis 1
mol/mol und das Substrat/Lösungsmittel-Verhältnis 0,05
mol/mol. Jeder Ansatz wurde bei 25°C 94 Stunden reagieren gelassen.
Nach 20 und 94 Stunden wurden Proben gezogen und mittels GS/MS analysiert. Das
organische Produkt wurde mit Wasser gewaschen. Die organische Phase
wurde abgetrennt und zur Entfernung von Trifluormethansulfonsäureresten
in der organischen Schicht mit Natriumhydrogencarbonat behandelt.
Die Ergebnisse der GC/MS-Analyse sind in Tabelle 5 aufgeführt. Wie
aus den in Tabelle 5 dargestellten Ergebnissen hervorgeht, neigen
Lösungsmittel,
bei denen es sich um aromatische Verbindungen mit mehr als einem
Alkylsubstituenten im Ring handelt, wie Xylole, Cumole oder 1,3,5-Trimethylbenzol,
zur Inhibierung der Isomerisierungsreaktion:
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BEISPIEL 17
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In
diesem Beispiel wird ein Isomerengemisch nach dem erfindungsgemäßen Isomerisierungsverfahren
isomerisiert. Ein durch oxidative Kupplung von Toluol nach den beispielsweise
in den U.S.-Patentschriften 3,895,055 und 4,294,976 beschriebenen
Methoden erhaltenes Gemisch von 6 dmbp-Isomeren wurde in einem mit
einem Rührer
ausgestatteten Reaktionsgefäß aus Pyrex-Glas
zusammen mit Trifluormethansulfonsäure als Isomerisierungskatalysator
in einem Säure/dmbp-Verhältnis von
3,6 mol/mol in Gegenwart von Toluol als Lösungsmittel vorgelegt. Das
dmbp/Toluol-Verhältnis
betrug etwa 5%. Das Trifluormethansulfonsäure/Toluol-Molverhältnis betrug etwa 0,18:1. Die
Reaktionsdauer betrug 140 Stunden bei 25 °C. Nach 20 und 140 Stunden wurden
Proben gezogen und mittels GS/MS analysiert. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 6 aufgeführt.
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BEISPIELE 18-20
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In
diesen Beispielen wird ein Isomerengemisch nach dem erfindungsgemäßen Isomerisierungsverfahren
isomerisiert. Es wurde analog Beispiel 17 verfahren, jedoch mit
der Abwandlung, daß das
Säure/dmbp-Verhältnis zu
18,1, 91,7 und 183,4 mol/mol geändert
wurde. Das Trifluormethansulfonsäure/Toluol-Molverhältnis betrug
etwa 0,90:1, 4,6:1 bzw. 9,2:1. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6
aufgeführt:
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BEISPIELE 21-22
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In
diesen Beispielen wird ein Gemisch von Dimethylbiphenyl-Isomeren
nach dem erfindungsgemäßen Isomerisierungsverfahren
isomerisiert. Es wurde analog Beispiel 17 verfahren, jedoch mit
der Abwandlung, daß die
Reaktionstemperatur auf 100°C
geändert
wurde und das Säure/Substrat-Verhältnis 5
und 10 mol/mol betrug. Die Reaktion war in 10 Minuten abgeschlossen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 aufgeführt: TABELLE
7 Effekt
des Säure/Substrat-Verhältnisses
auf die Isomerisierung des Toluolkupplungsprodukts bei 100°C
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Die
Isomerisierung erfolgt in Toluol bei einem dmbp/Toluol-Verhältnis von
5%
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VERGLEICHSBEISPIELE 7-8
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Bei
den Vergleichsbeispielen 7 und 8 wurde analog Beispiel 5 verfahren,
jedoch mit der Abwandlung, daß die
Trifluormethansulfonsäure
aus Beispiel 5 in den Vergleichsbeispielen 7 und 8 durch Trifluoressigsäure (Hammett-Acidität -8) bzw.
98%ige Schwefelsäure
(Hammett-Acidität
-12,6) ersetzt wurde. Die Reaktionsdauer betrug für Trifluoressigsäure in Vergleichsbeispiel
7 16 Stunden und für
Schwefelsäure
in Vergleichsbeispiel 8 42 Stunden. Weder bei Verwendung von Trifluoressigsäure noch
bei Verwendung von Schwefelsäure
konnte eine Isomerisierung festgestellt werden.
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Wie
aus den Ausführungsbeispielen
und den Vergleichsbeispielen ersichtlich ist, können substituierte Diarylverbindungen
durch Behandlung eines einzigen Isomers oder eines Isomerengemischs
mit einer starken Säure
isomerisiert werden. Die Rektionsbedingungen wie Temperatur, Säure/Substrat-Verhältnis und
Lösungsmittelart
und -menge können
so variiert werden, daß man
Isomerengemische erhält,
die verschiedene Mengen verschiedener Isomere enthalten, was die
selektive Herstellung von gewünschten
Isomeren in größeren Mengen
ermöglicht.
Die Wahl der die Isomerisierung katalysierenden Säure und
eines Lösungsmittels
ist für
das Isomerisierungsverfahren von großer Bedeutung. Die Isomerisierung
wird nur durch starke Säuren
katalysiert, und die Isomerisierungsreaktion kann durch einige Lösungsmittel
inhibiert werden.