DE1010741B - Verfahren zur Herstellung kornstabilisierter Metalle der Platingruppe und Gold sowie ihrer Legierungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung kornstabilisierter Metalle der Platingruppe und Gold sowie ihrer Legierungen

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DE1010741B DEB25083A DEB0025083A DE1010741B DE 1010741 B DE1010741 B DE 1010741B DE B25083 A DEB25083 A DE B25083A DE B0025083 A DEB0025083 A DE B0025083A DE 1010741 B DE1010741 B DE 1010741B
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    • C22F1/00Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working
    • C22F1/02Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working in inert or controlled atmosphere or vacuum
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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    • C22C32/001Non-ferrous alloys containing at least 5% by weight but less than 50% by weight of oxides, carbides, borides, nitrides, silicides or other metal compounds, e.g. oxynitrides, sulfides, whether added as such or formed in situ with only oxides
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Description

  • Verfahren zur Herstellung kornstabilisierter Metalle der Platingruppe und Gold sowie ihrer Legierungen Die Erfindung bezieht sich auf kornstabilisierte Metalle und Legierungen, insbesondere kornstabilisierte Platinmetalle und -legierungen bzw. auf die sechs Metalle der Platingruppe, d. h. Pt, Ir, Os, Pd, Rh und Ru, sowie auf Legierungen, in denen eines dieser Metalle als Hauptbestandteil und eines oder mehrere der anderen Metalle dieser Gruppe in geringeren Mengen enthalten sind, aber auch auf Legierungen, in denen mehrere dieser Metalle als Hauptbestandteil und eines oder mehrere der restlichen Metalle dieser Gruppe in geringeren Mengen verwendet werden usw.
  • Die Erfindung ist insbesondere auf folgende Metalle und Legierungen anwendbar: Pt, Ir, Os, Pd, Rh und Ru, Pt-Rh-Legierungen mit bis zu 40 °/° Rh, Pt-Ir-Legierungen mit bis zu 30 O% Ir, Pt-Ru-Legierungen mit bis zu 110/, Ru, Pt-Os-Legierungen mit bis zu 10 °/° Os, Pt-Ru-Os-Legierungen mit bis zu 7 °/° Os und bis zu 5 0,10 Ru, Pt-Pd-Ru-Legierungen mit etwa 10 bis 77 °/° Pt, 12 bis 89 °/° Pd und 1 bis 110/, Ru, Pd-Ru-Legierungen mit bis zu etwa 10 °% Ru, Pd-Rh-Legierungen mit bis zu etwa 40 °/° Rh und alle Legierungen des Systems Pt-Pd. Die Erfindung ist ferner auf die Legierungen von Gold und den Platinmetallen mit Au oder mit W, Cr, Mo, Be usw. in Mengen von etwa 0;05 bis 8,00 °/° oder mit Metallen der Eisengruppe (Fe, Co, Ni) als Nebenbestandteilen anwendbar.
  • Die Erfindung erstreckt sich auch auf die Gegenstände, die aus diesen Metallen und Legierungen hergestellt sind, insbesondere solche für den Einsatz bei hohen Temperaturen, z. B. Katalysatornetze, Heizelemente, Thermoelemente, Zünddrähte, Gegenstände aus Platin, elektrische Kontaktstellen, Spinndüsen zum Verspinnen von Glas, Kontaktstellen an Kauterisationsinstrumenten, an Brennstiften usw., ferner für Verwendungszwecke, die große Härte und Verschleißfestigkeit erfordern, z. B. die Spitzen von Füllfedern, Spinndüsen für Kunstseide und ähnliche Anwendungszwecke.
  • Platinmetalle werden gewöhnlich im Schwammzustand auf einen extremen Reinheitsgrad raffiniert. Wenn derartige hochgereinigte Platinmetallschwämme oder Gemische derselben in den Zustand eines kompakten Metalls übergehen, was entweder nach den älteren Methoden der Pulvermetallurgie oder nach der neueren Schmelzmethode erfolgt, haben sie die Neigung zur Kornvergröberung, so daß das kompakte Metall entweder von Anfang an aus großen Kristallen besteht oder sich während des Anlassens oder während des Einsatzes bei hohen Temperaturen ziemlich schnell in grobkörnige Strukturen verschiedener Art umwandelt (übermäßige Kornvergrößerung). Ein solches Kornwachstum ist oft von mechanischer Verschlechterung, Rißbildungen usw. begleitet, wodurch die Metalle für die weitere Kaltbearbeitung und/oder die Fertigung wertlos werden oder die Fertigprodukte für längeren Einsatz ungeeignet werden.
  • Es ist heute allgemein bekannt, daß das übermäßige Kornwachstum bei reinen Metallen oder Legierungen derselben unter der Einwirkung hoher Temperaturen hauptsächlich darauf beruht, daß sie zu einem sehr hohen Grade frei von anderen Bestandteilen sind. Diese Erfahrung wurde vor etwa 40 Jahren bei der Herstellung von Drähten aus Reinwolfram gemacht. Bei Wolfram wurde das Problem der Stabilisierung der Korngröße für den Einsatz bei hohen Temperaturen durch bewußte Zusätze von Thoriumoxyd gelöst, wobei man nach der Methode der Pulvermetallurgie arbeitete. Die gleiche Technik zur Stabilisierung der Korngröße mittels zweckentsprechenden Zusätzen, insbesondere von Oxyden, wurde in den vergangenen Jahren auch auf die Metalle und Legierungen der Platingruppe angewendet, um die oben beschriebenen Schwierigkeiten zu beseitigen, die sich beim Einsatz dieser Metalle und Legierungen bei hohen Temperaturen ergeben.
  • Ein derartiger bewußter Zusatz von Oxyden zur Kornstabilisierung bei Platinmetallen und -legierungen folgt eng den Verfahren, die bei der Herstellung kornstabilisierter Wolframdrähte angewendet werden. Die Platinschwämme werden mit einer bestimmten Menge feinverteilter schwer schmelzbarer Oxyde vermischt, während sich die Schwämme noch in feinverteiltem Zustand befinden. Das Gemisch wird in Stahlformen gefüllt und unter Einhaltung bestimmter Drücke gepreßt. Die Preßlinge werden eine oder mehrere Stunden in Wasserstoffatmosphäre einige 100° unterhalb der Schmelztemperatur gesintert. Durch Heiß-, und anschließende Kaltbearbeitung werden die Metallpreßlinge in die für ihren technischen Einsatz erforderlichen Profile und Größen verarbeitet. Die hierbei verwendeten Oxydzusätze müssen bis zu den höchsten Temperaturen wasserstoffbeständig sein, und es konnten solche Oxyde allein verwendet werden, welche noch viel stärker schmelzbeständig als die Metalle und Legierungen sind, denen sie beigemischt werden. Der Oxydzuschlag, der für jedes Metall und jede Legierung notwendig ist, um eine ausreichende Kornstabilisierung zu bewirken, mußte durch Versuche ermittelt werden, da die verschiedenen Oxyde in dieser Hinsicht verschiedene Eigenschaften und nicht die gleiche kornstabilisierende Wirkung haben.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Kornstabilisierung der Platinmetalle und Platinlegierungen von der oben angegebenen Art durch Oxydzusatz bedeutend besser nach dem Schmelzverfahren als nach den Methoden der Pulvermetallurgie bewirkt werden kann, wenn man das Schmelzen in Gegenwart einer genau eingehaltenen oxydierenden Atmosphäre und in Abwesenheit jedes Flußmittels vornimmt.
  • Platinmetalle und -legierungen bilden keine Oxyde, die bei der Schmelztemperatur dieser Metalle beständig sind. Ihr VerhaltengegenSauerstoffbeihohenTemperaturenläßt sich allgemein etwa wie folgt kennzeichnen: Sie bilden in geringen Mengen und mit einer ziemlich geringen Geschwindigkeit Oxyde, wenn sie in Gegenwart von Sauerstoff auf etwa 600 bis 1200° erhitzt werden. Die so gebildeten Oxyde haften nur an den Oberflächen dieser Metalle und nur in ziemlich dünnen Schichten. Wenn indessen die Temperatur über etwa 1200° steigt, zerfallen diese Platinmetalloxyde wieder in Metall und Sauerstoff, wobei der Sauerstoff quantitativ abgespalten wird. Deshalb sind Platinmetalle und -legierungen beim Schmelzen frei von jedem Oxydgehalt. Geschmolzene Platinmetalle absorbieren Sauerstoff auch nur in verhältnismäßig geringem Umfang.
  • Es wurde nun gefunden, daß ein zugesetztes metallisches oder nichtmetallisches chemisch hochaktives Element (es kann anfangs eine Legierung oder eine chemische Verbindung mit den Platinmetallen bilden) in Gegenwart von Sauerstoff bei der hohen Temperatur der Schmelze mit hoher Geschwindigkeit in das betreffende Oxyd umgewandelt wird. Diese Umwandlung zum Oxyd wird durch die stark katalytischen Eigenschaften der geschmolzenen Platinmetalle in Gegenwart von Sauerstoff erhöht. Es werden dadurch kolloidale Oxyddispersionen gebildet, welche in ihrem naszierenden Zustand mit den Metallen dieser Schmelzen innig vermischt bleiben, sofern die Schmelzen flußmittelfrei gehalten werden. Wenn die Schmelzen gegossen sind und erstarren, wirken die Oxyde als Kornstabilisatoren für die Platinmetalle.
  • Platinmetalle und ihre Legierungen behalten ihre plastischen Eigenschaften in Gegenwart der kolloidalen Oxyddispersionen nur dann, wenn diese Dispersionen in begrenzten Mengen enthalten sind. Eine gute Kornstabilisierung tritt ein, wenn die Oxyddispersionen in einer gut ausgewogenen, zweckentsprechenden Menge angewendet werden. Die richtige Menge muß für jedes Oxyd bestimmt werden. Die erforderlichen Oxydmengen werden bei dem gegenwärtigen Stand der Pulvermetallurgie nach Versuchen bestimmt, die keine eindeutigen Ergebnisse liefern und viele hierbei auftretenden Probleme ungelöst lassen, insbesondere im Hinblick auf die sogenannten spezifischen Wirkungen der verwendeten Oxyde.
  • Die erfindungsgemäße Herstellung der Oxyddispersionen hat eine überlegene Bestimmung der grundlegenden Erfordernisse der Kornstabilisierung ermöglicht. Diese grundlegenden Erkenntnisse wurden dadurch gefunden, daß man den Zusatz der in die Oxyddispersionen umzuwandelnden Elemente in Grammäquivalenten ausdrückte, bezogen auf die Volumeinheit des zu stabilisierenden Metalls, welches erzeugt werden soll. Durch diese Untersuchung der kornstabilisierenden Wirkungen der Oxyde in Abhängigkeit von der Anzahl Grammäquivalente der Oxyddispersion konnte ermittelt werden, daß die gleiche Anzahl Grammäquivalente jedes der zur Kornstabilisierung geeigneten Oxyde auf das gleiche Volumen Metall die gleiche kornstabilisierende Wirkung ausübt. Das gilt sowohl für Dispersionen der einzelnen Oxyde als auch für Dispersionen von Gemischen. Zum Beispiel übt 1 Grammäquivalent Be 0, d. h. 12,6 g Be 0, auf 1000 ccm Platin oder 1000 ccm Palladium die gleiche kornstäbilisierende Wirkung aus, wie 15,19 S'02, 20,1 g Ti 0, 30,7 g Zr02, 66,0 g Th02 oder 77,0 g Ba0. Das Äquivalentgewicht einer Verbindung wird bestimmt, indem man das Molekulargewicht dieser Verbindung durch die Wertigkeit seines Hauptatoms oder -radikals dividiert.
  • Die gewöhnlichen gewichtsprozentualen Angaben für Metalle lassen diese grundlegende Beziehung nicht erkennen, da 1000 ccm Platin ein Gewicht von etwa 21400 g, 1000 ccm Palladium von etwa 12 100 g haben. Die gewichtsprozentualen Angaben bieten keinen brauchbaren Weg zur Lösung des praktisch so wichtigen Problems, welche Menge der Dispersion des einen Oxyds verwendet werden muß, um die gleiche Kornstabilisierung wie bei Verwendung eines anderen Oxydes oder anderer Metalle und Legierungen zu erzielen, insbesondere, da die Metalle der Platingruppe hinsichtlich ihres spezifischen Gewichtes so außerordentlich stark variieren und die Grammäquivalente der zur Kornstabilisierung dieser Metalle geeigneten Oxyde in dem weiten Bereich von etwa 12,6 bis 77,0 liegen. Praktisch muß man bei Zugrundelegung der sonst üblichen gewichtsprozentualen Angaben endlos Versuche anstellen, um die für den jeweiligen Verwendungszweck am besten geeigneten Mengen zu bestimmen.
  • Durch Berechnung der Oxyddispersionenin Grammäquivalenten wurde für die Kornstabilisierung von Platinmetallen und -legierungen gefunden, daß mechanisch bearbeitbare Metalle und Legierungen gewonnen werden, wenn die kolloidalen Oxyddispersionen in Konzentrationen von etwa 0,02 bis 2,5 Grammäquivalent je Liter Metall verwendet werden. Eine vorteilhafte durchschnittlich gute Kornstabilisierung wird bei Oxydkonzentrationen von etwa 0,1 bis 2,0 Grammäquivalenten je Liter Metall erzielt.
  • Das Verschmelzen von Platinmetallen oder deren Legierungen mit einer geringen, aber bestimmten Menge eines Elementes, welches bei Oxydation eine kolloidale Oxyddispersion in den geschmolzenen Platinmetallen bildet, erfolgt am besten im Hochfrequenzofen. Das Verfahren verläuft folgendermaßen: Die Metalle, deren Kern man mittels einer Oxyddispersion stabilisieren will, werden im Schwammzustand mit der entsprechenden Menge des pulverförmigen Elementes (unedles Metall) vermischt; welches die Oxyddispersion bilden soll. Das entstandene Gemisch wird zu Briketts oder Pillen verpreßt und in den Schmelztiegel übergeführt. Der Preßling wird in einer nichtoxydierenden Atmosphäre, wie Wasserstoff, Helium, Argon, Stickstoff oder Gemischen dieser Gase, oder im Vakuum langsam auf Reaktionswärme erhitzt. Auf diese Weise werden die Bestandteile zur chemischen Reaktion gebracht, die bei etwa 500 bis 900° stattfindet. Dabei wird erhebliche Wärme frei. Sobald die Reaktion der Bestandteile beendet ist (in den meisten Fällen werden hierbei chemische Verbindungen der Metalle gebildet), wird die nichtoxydierende Atmosphäre durch eine oxydierende, z. B. Luft oder Sauerstoff, ersetzt. Die in Reaktion getretenen Bestandteile schmelzen nun. Die Oxydation der Schmelze beginnt sofort. Die anfangs gebildeten chemischen Verbindungen beginnen sich beim Schmelzen ixn Gegenwart von Sauerstoff infolge der hohen Temperaturen und der katalytischen Wirkung der Platinmetalle zu zersetzen, so daß die geringen Mengen des chemisch aktiven Bestandteiles in einem Zeitraum von einigen Sekunden bis zu etwa 5 Minuten in eine kolloidale Oxyddispersion umgewandelt werden.
  • Das oben beschriebene Verfahren ist in den Fällen sehr wertvoll, in denen die Platinmetalle, deren Korn stabilisiert werden soll, im Zustand von Schwämmen vorliegen, wie er bei den üblichen Raffinationsverfahren erzeugt wird. Wenn indessen die Platinmetalle bereits nach den Methoden der Pulvermetallurgie oder durch Schmelzmethoden verdichtet sind, können sie durch Verwendung von Vorlegierungen kornstabilisiert werden.
  • Derartige Vorlegierungen werden hergestellt, indem man Pillen oder Briketts aus Schwammpulver, welche die später in die Oxyddispersion umzuwandelnden Elemente in wesentlichen Mengen enthalten, in einer nichtoxydierenden Atmosphäre oder im Vakuum zur Reaktion bringt. Zum Vorlegieren können diese Elemente in Mengen von etwa 0,1 bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf das Metall, verwendet werden. Ein anderer Weg zur Herstellung von Vorlegierungen besteht darin, daß man das Pulver des chemisch aktiven Elementes in Platin- oder Palladiumfolie einwickelt und diese Packung in einer nichtoxydierenden Atmosphäre oder im Vakuum bei bestimmten Temperaturen behandelt. Diese Vorlegierungen können in großen Posten hergestellt werden, insbesondere dann, wenn die in Reaktion gebrachte Vorlegierung schließlich in einer nichtoxydierenden Atmosphäre oder unter Vakuum geschmolzen wird. Die großen Posten können dann in die kleinen Mengen unterteilt werden, welche zur Bildung von Oxyddispersionen bestimmter Konzentrationen notwendig sind. Einfacher ist es, bereits die Vorlegierungen in kleinen Anteilen herzustellen, wie sie direkt in Schmelzen von Platinmetallen oder -legierungen bestimmter Normalgröße verwendet werden können.
  • Das bevorzugte Verfahren zur Anwendung dieser Vorlegierungen besteht darin, sie in die Schmelze der Platinmetalle oder -legierungen in einer nichtoxydierenden oder reduzierenden Atmosphäre einzuschmelzen, um die notwendige anfängliche gründliche Durchmischung der Bestandteile zu erreichen, bevor die Oxydation der Schmelze erfolgt. Die Schmelze wird dann oxydiert, indem man, sobald die Durchmischung erfolgt ist, eine oxydierende Atmosphäre herstellt. Die Vorlegierungen können ferner beigemischt werden, indem man die Platinmetalle in einer oxydierenden Atmosphäre, z. B. Luft, schmilzt und dann die Vorlegierung zusetzt, oder indem man Platinmetalle und Vorlegierungen in einer oxydierenden Atmosphäre zusammenschmilzt. Indessen erreicht man mit diesen Methoden kaum den Verteilungsgrad der Oxyde, der zu einer guten Stabilisierung des Gefüges notwendig ist, wie er nach der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsform erreicht wird, wobei die Oxyde in aaszierendem Zustand dispergiert werden.
  • Die oben beschriebenen Verfahren, für die Kornstabilisierung Vorlegierungen zu verwenden, lassen sich auch auf Preßlinge von Platinmetallen anwenden, die bereits nach den Methoden der Pulvermetallurgie oder nach der erfindungsgemäßen Arbeitsweise kornstabilisiert sind, um derartige Preßlinge zu modifizieren oder um kornstabilisiertes Abfallmetall erneut zu bearbeiten.
  • Eine große Anzahl von Oxyden kann zur Kornstabilisierung nach diesem Verfahren in der Schmelze der Platinmetalle fein dispergiert werden. Das gilt insbesondere, weil dieses Verfahren nicht nur auf kolloidal enthaltenes Oxyd anwendbar ist, welches bei der Entstehung in der Schmelze der Platinmetalle und -legierungen fest ist und dadurch die Dispersion eines Feststoffes in einer Flüssigkeit bildet, sondern es gilt auch für Oxyde, welche mit den flüssigen Platinmetallen und -legierungen disperse Systeme flüssig-in-flüssig bilden. Diese letztgenannten flüssigen, mit den Platinmetallen nicht mischbaren Oxyde wirken, wenn sie in den geringen Mengen gemäß der Erfindung anwesend sind, beim Erstarren der Schmelze in der gleichen Weise als Kornstabilisatoren wie die Oxyde, welche im aaszierenden Zustand fest sind und in diesem Zustand in den geschmolzenen Metallen dispergiert werden. Zum Beispiel werden nach der vorliegenden Arbeitsweise Kieselsäure, Nickeloxyd, Kobaltoxyd, Eisenoxyd, Vanadinoxyd, Boroxyd usw. in flüssigem Zustand gebildet. Sie sind aber in diesem flüssigen Zustand mit den flüssigen Platinmetallen nicht mischbar, bleiben aber, wenn sie in den erfindungsgemäß zu verwendenden geringen Mengen und in aaszierendem Zustand in der Schmelze gebildet und verteilt werden, mit den geschmolzenen Platinmetallen innig vermischt, insbesondere in einer stark oxydierenden Atmosphäre.
  • In der nachfolgenden Tabelle sind die im allgemeinen besonders wichtigen Oxyde zusammengestellt, die zur Kornstabilisierung der Platinmetalle und -legierungen nach dem oben beschriebenen Verfahren besonders geeignet sind. Die Tabelle gibt die Menge der betreffenden Elemente an, die einem Liter eines Metalls zugesetzt werden muß, um eine 1 n-Oxyddispersion zu bilden. Die beiden rechten Spalten geben lediglich für das erste und zuletzt angeführte Oxyd und lediglich zu Vergleichszwecken den Oxydgehalt von Platin und Palladium in Gewichtsprozent an. Angaben in Gewichtsprozent des Metalls sind, wie oben ausgeführt, heute allgemein gebraucht, aber sie verwirren, wie in der Tabelle gezeigt ist, die grundlegenden Fragen der Kornstabilisierung.
    1 Grammäquivalent Oxyd-
    dispersion in 1000 cm' Gewichtsprozent Oxyd in
    Platinmetall oder -legierung:
    Oxyd Oxyd I Element Pt I Pd
    I I
    BeO...... 12,6 I 4,57 0,056 0,104
    Si02...... 15,1 7,08
    A1203..... 17,0 9,01
    Ti02...... 20,0 11,74
    Mg0 ..... 20,1 11,80
    Sc, 0...... 23,0 15,00
    Cr203..... 25,3 17,31
    Nb205 .... 26,7 18,70
    CaO...... 28,0 20,01
    ZrO2 ..... 30,7 22,70
    NiO...... 37,3 29,31
    Y203 ..... 37,6 29,60
    Hf 02 ..... I 52,7 39,60
    La203 .... 54,3 46,31
    Ce203 .... 54,7 46,71
    Nd203.... 56,0 48,07
    Th02..... 66,0 58,00
    u o, ...... 67, 5 59,50
    Ta205 .... 73,7 1 63,48
    Ba0 ..... 76,7 68,75 0,358 0;634
    Die vorstehende Tabelle enthält nur die wichtigsten Oxyde für die Kornstabilisierung gemäß der Erfindung, wonach eine erfindungsgemäß begrenzte Menge eines chemisch aktiven Elementes mit den Platinmetallen oder -legierungen legiert und in diesen gründlich verteilt wird, um dann beim Schmelzen der Platinmetalle oder -legierungen in einer oxydierenden Atmosphäre in feinverteiltes Oxyd umgewandelt zu werden, Welche3 in aaszierendem Zustande entweder als Flüssigkeit od3r als Feststoff in der Schmelze der Platinmetalle oder -le-ierungen, die entweder nur Metalle der Platingruppe oder außerdem noch Gold enthalten können, kolloidal dispergiert wird.
  • Deshalb ist die vorliegende Erfindung auf alle die (metallischen und nichtmetallischen) Elemente anwendbar, welche, wenn sie irgendeinem Platinmetall, einer Platinlegierung oder Legierungen von Gold oder einer Legierung von Platinmetallen mit Gold in den angegebenen geringen Mengen zugesetzt, geschmolzen und einer oxydierenden Atmosphäre ausgesetzt werden, ein flüssiges oder festes nicht flüchtiges und chemisch beständiges Oxyd ergeben und anschließend mit der Schmelze der Platinmetalle vor der Erstarrung derselben eine kolloidale Dispersion bilden, in welcher das flüssige Platinmetall oder die -legierung das dispergierende Medium und das Oxyd die (feste oder flüssige) disperse Phase darstellen.
  • Die oben angegebene Tabelle enthält zwar nur einige wenige Vertreter für Metalle der seltenen Erden, man kann aber alle Metalle dieser Gruppe verwenden, insbesondere auch ihre Gemische. Man kann auch Eisen, Kobalt und Nickel anwenden, trotzdem die Oxyde dieser Metalle gegenüber reduzierenden Atmosphären nicht beständig sind. Die Oxyde und Gemische derselben wirken aber trotzdem beim Gießen und Erstarren als Kornstabilisatoren, sofern die kornstabilisierten Preßlinge in oxydierenden Atmosphären verwendet werden. Das gleiche gilt für Systeme, die ähnlich leicht durch Wasserstoff reduzierbare Oxyde enthalten, wie Wolframoxyd, Uranoxyd usw. Die Möglichkeit, disperse Systeme flüssigin-flüssig mit Oxyden zu verwenden, die gegenüber reduzierenden Atmosphären beständig sind, z. B. Kieselsäure, Vanadinoxyd usw., ist bereits oben beschrieben worden. Ferner ist darauf hinzuweisen, daß man auch eine Mehrzahl von zwei oder mehr derartiger Nichtmetalle und Metalle verwenden kann, welche bei Oxydation Dispersionen von Gemischen schwer schmelzbarer Oxyde bilden, wie Aluminiumoxyd - Kieselsäure, Magnesiumoxyd - Aluminiumoxyd, Eisenoxyd - Chromoxyd oder Berylliumoxyd - Aluminiumoxyd.
  • Das oben angegebene Verfahren zur Herstellung der Oxyddispersionen ist chemischer Art. Die Oxyde werden in dem flüssigen Metall in chemisch naszierendem Zustand verteilt. Deshalb haben diese Oxyde einen extrem feinen Dispersionsgrad und wirken bei der Erstarrung des Systems viel besser kornstabilisierend.
  • Indessen haben bei allen chemisch gebildeten Dispersionen, insbesondere solchen vom System fest-in-flüssig, die dispergierten Oxyde die Neigung, zu aggregieren und zu kondensieren, d. h. ihren Verteilungsgrad zu verringern. Derartige Erscheinungen führen zur Kristallisation der dispergierten Oxyde. Ein Zeichen einer derartigen ; Kristallisation ist die Bildung von Häuten usw. Änderungen dieser Art ergeben beim Erstarren Schwierigkeiten an den Korngrenzen.
  • Es wurde gefunden, daß Agglomerierungen oder Kondensationen der dispergierten Oxyde kaum bei Oxyden auftreten, welche in der Schmelze Dispersionen des Systems flüssig-in-flüssig bilden, d. h. bei Si 02, Ti 02 usw. Ferner wurde gefunden, daß bei Dispersionen des Systems fest-in-flüssig die Kondensation der dispergierten Oxyde- weniger bei denjenigen Oxyden auftritt, die an der Spitze der oben angegebenen Tabelle angeführt sind und welche Äquivalentgewichte zwischen etwa 12 und 20 haben, d. h. Be0, A1203 und Mg0. Wenn indessen die Äquivalentgewichte zunehmen (vgl. die Tabelle), wird die Neigung zur Kondensation stärker, insbesondere bei den Oxyden, welche sich durch hohe Äquivalentgewichte kennzeichnen.
  • Andererseits nimmt die Kondensationsneig..ng der Oxyde des dispersen Systems fest-in-flüssig ab, wenn die Konzentration des festen Oxydes unter 0,75 Grammäquivalente je Liter Metall absinkt. Die Neigung zur Kondensation und Agglomerierung nimmt ferner ständig ab, wenn die Konzentration der festen Oxyde etwa in dem Verhältnis, in welchem die Äquivalentgewichte bis zu den hohen Werten bei Th02, Ba0 usw. zunehmen, bis auf eine Konzentration von etwa 1/5 (0,2) bis 1/11o (0>1) Grammäquivalente je Liter Metall gesenkt werden. Diejenigen kornstabilisierten Barren stellen die bevorzugten Produkte gemäß der Erfindung dar, deren Konzentration an kornstabilisierenden Oxyden zwischen 1,0 und 0,75 Grammäquivalenten Oxyd je Liter Metall bei den Oxyden liegt, welche in der Schmelze disperse Systeme flüssig-in-flüssig bilden, oder deren Konzentration an kornstabilisierenden Oxyden, welche in der Schmelze disperse Systeme fest-in-flüssig bilden, in einem Bereich zwischen 1,00 und etwa 0,2 bis 0,1 Grammäquivalent je Liter Metall liegt, wobei die obere Grenze für Oxyde mit den kleinsten Äquivalentgewichten (Be 0, A12 03 usw.) gilt und die Konzentration etwa in dem Verhältnis bis zur unteren Grenze absinkt, wie die Äquivalentgewichte bis zu ihren höchsten Werten ansteigen, die sie bei Th 02, Ba0 usw. haben.
  • Für einige Oxyde sind die bevorzugten Konzentrationen in Grammäquivalenten je Liter Metall oder Legierung in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.
    Die beschriebene Methode zur Herstellung der kornstabilisierenden Oxyde in dem Medium der flüssigen Platinmetalle und -legierungen beruht auf dem Schmelzen in einer oxydierenden Atmosphäre, wobei die Platin--metalle beim Schmelzen in Gegenwart einer oxydierenden Atmosphäre keine Oxyde bilden. Infolgedessen ist diese Methode auf die direkte Herstellung kornstabilisierter Metalle und Legierungen aus Metallen und Legierungen der Platingruppe sowie auf Metalle und Legierungen der Platingruppe beschränkt, die durch Zusatz von Gold. modifiziert sind, da Gold das einzige Nichtplatinmetall ist, welches beim Schmelzen in Gegenwart von Sauerstoff nicht verändert wird.
  • Indessen eignen sich derartig kornstabilisierte Platinmetalle und -legierungen (sowie ihre Modifikation durch Goldzusatz) für eine andere Modifizierung, nämlich durch Zusatz von Legierungsbestandteilen, wie W, Mo, U, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Be, Re, Cu usw. Es ist indessen wesentlieh, daß die für eine solche Modifizierung mit diesen leicht oxydierenden Metallbestandteilen verwendeten Preßlinge vor der Modifizierung mit solchen kornstabilisierenden Oxyden versehen werden, welche in einer reduzierenden Atmosphäre, z. B. in Wasserstoff, beständig sind. Die Modifizierung der Legierung wird am besten erreicht, indem man die kornstabilisierten Platinmetalle mit den erforderlichen Mengen solcher unedler Metalle unter einer starken Wasserstoffdecke oder im Vakuum zusammenschmilzt. Auf diese Weise können kornstabilisierende Legierungen folgender Systeme hergestellt werden Kornstabilisierte Legierungen von Pt-Ni mit bis zu etwa 100/, Ni, Pt-W mit bis zu etwa 60/, W, Pt-Cr mit bis zu etwa 6 °/o Cr, Pt-Cu mit bis zu etwa 5 % Cu, Pd-Cu mit bis zu etwa 30 % Cu, Pt-Be mit bis zu etwa 10 % Be usw.
  • Die gemäß der Erfindung hergestellten Ingots oder Barren können heiß oder kalt mit Zwischenanlassen oder heiß und kalt bearbeitet werden, d. h. zuerst können die noch ziemlich dicken Barren heiß und dann kalt bearbeitet werden, sobald die Barren auf eine verhältnismäßig geringe Größe verkleinert sind. Es wurde indessen gefunden, daß alle kornstabilisierten Platinmetalle. und -legierurgen am besten bearbeitet werden können, wenn die Barren vor der Kalt- oder Heißbearbeitung bei den Anlaßtemperaturen vorbehandelt werden, die sich für das Zwischenanlassen und die Heißbearbeitung als am geeignetsten erwiesen haben. Dieses Voranlassen muß dann dem Abkühlen auf Raumtemperatur vorausgehen, und wie weiter gefunden wurde, erfolgt jede Heißbearbeitung am besten dadurch, daß man den Barren von seiner hohen Herstellungstemperatur auf die Temperatur abkühlen läßt, die für das Heißschmieden, Heißwalzen, Heißgesenkschmieden usw. am besten geeignet ist, d. h. wenn man den gegossenen Barren nur auf die Temperatur des Voranlassens vor der Heißbearbeitung abkühlen läßt.
  • Für das Anlassen vor einer Kalt- oder Heißbearbeitung der gemäß der Erfindung kornstabilisierten Barren sowie für das Zwischenglühen sind am besten Temperaturen von etwa 500 bis 1100° geeignet. Das sind lediglich die Temperaturen, die für eine normale Erholung und Beseitigung innerer Spannungen bei Metallen und Legierungen der Erfindung nach jeder Art Kalt- und Heißbearbeitung verwendet werden, auch wenn die betreffenden Metalle frei von Oxyden sind. Die niedrigeren und niedrigsten Temperaturen des oben angegebenen Bereiches gelten für die reinen Metalle, wie Pt, Pd usw., die hohen und höchsten Temperaturen dagegen für die Legierungen der Platinmetalle, insbesondere diejenigen Pt- und/oder Pd-Legier ungen, die durch Zusatz von Rli, Ir, Ru, Os und/oder W, U, Mo, Cu, Ni, Co, Fe usw. modifiziert sind. Mit anderen Worten erfordern die erste Anlaßbehandlung sowie das Zwischenanlassen der erfindungsgemäß kornstabilisierten Metalle und Legierungen Verarbeitungstemperaturen, die unterhalb derjenigen Werte liegen, welche bei den Metallen und Legierungen ein Kornwachstum und eine sekundäre Rekristallisation begünstigen, die keine Oxyde enthalten.
  • Die Heiß- und Kaltbearbeitung der erfindungsgemäß hergestellten Barren aus kornstabilisierten Metallen in Bleche, Folien, Drähte ucw. kann in der üblichen Weise bei Gesamtquerschnittsverminderungen von etwa 40 bis 75 % erfolgen. Wenn indessen aus den Metallen und Legierungen Katalysatoren, z. B. in Form von Drahtnetzen, oder elektrische Kontakte uw. hergestellt werden sollen, welch letztgenannte bekanntlich für überlegene elektrische Eigenschaften ebenfalls besondere katalytische Eigenschaften haben sollen, erwiesen sich Querschnittsverminderungen im wesentlichen oberhalb der 75 0/,-Grenze für die Erzeugung dieser katalystischen Eigenschaften als besonders geeignet. Die stärksten katalytischen Eigenschaften erhielt man bei kornstabilisierten -Metallen und Legierungen, wenn die gesamte Querschnittsverminderung zumindest 99°/o betrug oder wenn vor dieser Gesamtverringerung von zumindest 99"/, eine Gesamtquerschnittsverringerung von mindestens 9801, erfolgt, d. h. vor dem letzten Zwischenanlassen.
  • Die folgenden Beispiele dienen lediglich der Erläuterung der Erfindung, ohne sie zu begrenzen. Beispiel 1 777,5 g reines platinschwammpulver wurden mit 0,125 g gepulvertem Beryllium innig gemischt. Das Gemisch wurde in kleine Briketts oder Pillen gepreßt. Diese wurden in den Schmelztiegel eines Hochfrequenzofens eingebracht und in diesem eine Wasserstoffatmosphäre hergestellt. Dann wurde der Schmelztiegel langsam auf mittlere Rotgluttemperatur erhitzt (etwa 700°). Das Beryllium reagiert chemisch ziemlich plötzlich mit dem Platinschwamm und bildete dabei eine Be-Pt-Verbindung. Sobald die Reaktion erfolgt war, wurde die Temperatur noch in Wasserstoffatmosphäre bis zum Schmelzen gesteigert, bis die Masse geschmolzen und die Be-Pt-Verbindung in dem überschüssigen Platin gleichmäßig verteilt war. Die Wasserstoffatmosphäre über dem Schmelztiegel wurde nun durch Luft verdrängt. Die Oxydation der geringen Berylliummenge (etwa 0,016 Gewichtsprozent des Metalls) setzte infolge der katalytischen Eigenschaften der Schmelze und der hohen Bildungswärme des Berylliumoxydes (etwa 144 kcal je Grammatom Sauerstoff) sofort ein und war in etwa 1 oder 2 Minuten beendet. Das Metall wurde nun in eine Graphitform gegossen. Nach dem Erstarren wurde der Barren'30 Minuten in einem Ofen belassen, der auf etwa 600 bis 750° gehalten wurde. Nach diesem vorbereitenden Anlassen wurde der Barren heiß geschmiedet oder gewalzt usw. und schließlich je nach Erfordernis kalt durch Walzen oder Ziehen mit Zwischenanlassen, vorzugsweise bei etwa 600 bis 750', bearbeitet. Dieser Barren enthielt die Dispersion des Berylliumoxydes in einer Konzentration von etwa 0,75 Grammäquivalent je Liter Metall. Beispiel 2 10 g feiner Platinschwamm wurden sorgfältig mit 0,193 g gereinigtem Siliciumpulver gemischt. Dieses Gemisch wurde in 25 g Platinfolie von einer Stärke von etwa 0,025 mm (etwa 452 cm2 Folie) eingewickelt. Dies erfolgte am einfachsten, indem man die Folie in drei gleichmäßig große Stücke zerschnitt. Eines dieser Stücke wurde zur Aufnahme des oben beschriebenen Silicium-Platin-Pulvers taschenförmig ausgebaucht, während die beiden anderen Teile der Folie zur Umhüllung der kleinen das Silicium-Platin-Pulver enthaltenden Tasche dienten.
  • Diese Packung wurde in den Schmelztiegel eines Hochfrequenzofens eingebracht. In diesem wurde eine Wasserstoffatmosphäre hergestellt, worauf man langsam auf Reaktionstemperatur, d. h. auf etwa 700° erhitzte. Man ließ die in Reaktion getretene Masse unter Wasserstoff abkühlen.
  • Die so -hergestellte Vorlegierung enthielt eine solche Menge Silicium, daß man beim Schmelzen mit 742,5 g reinem Platin an Luft eine Si 02 Dispersion von etwa 0,75 Grammäquivalent SiO2 je Liter Metall erhielt.
  • 742,5 g Platin (hierfür kann reiner Platinschrott oder Platinschwamm oder beides verwendet werden) wurden in den Schmelztiegel eines Hochfrequenzofens eingebracht und wie üblich an Luft geschmolzen. Sobald die Masse geschmolzen war, wurde über der Schmelze eine Wasserstoffatmosphäre hergestellt. Dann wurde die in obiger Weise hergestellte Packung der Vorlegierung der Schmelze zugesetzt und unter Wasserstoff vollständig geschmolzen. Die Wasserstoffhülle wurde dann durch Luft ersetzt. Es waren 1 bis 2 Minuten erforderlich, um die Si 0z Dispersion zu bilden. Die Schmelze wurde schließlich in der üblichen Weise in eine Graphitfornl gegossen und der so gewonnene Barren bearbeitet, wie es im Beispiel 1 beschrieben ist.
  • Beispiel 3 777,5 g Palladiumschwamm und 0,341 g feingemahlenes gereinigtes Silicium wurden innig gemischt. Das Gemisch wurde in der üblichen Weise in Briketts oder Pillen gepreßt. Die Pillen oder Briketts wurden in den Tiegel eines Hochfrequenzofens eingebracht und unter Wasserstoff auf mittlere Rotglut (etwa 700°) erhitzt, um die chemische Reaktion .7"-ischen Silicium und Palladium zu bewirken. Die Temperatur wurde noch in Wasserstoffatmosphäre bis zum vollständigen Schmelzen gesteigert, bis die Masse vollständig geschmolzen war und die Si-Pd-Verbindung sich gut in der Schmelze gelöst hatte. Dann wurde die Wasserstoffatmosphäre entfernt und Luft in den Schmelztiegel eingeleitet. Bekanntlich nimmt flüssiges Palladium Sauerstoff aus der Luft stärker auf als flüssiges Platin. Deshalb wird Silicium ziemlich schnell in Kieselsäure umgewandelt. Diese Umwandlung erfordert etwa 1 Minute. Um aus der Schmelze jeden Sauerstoffüberschuß zu entfernen, wird diese vor dem Gießen mit einer geringen Menge Aktivkohle bedeckt. Die Schmelze wurde nun in der üblichen Weise in einen Graphittiegel gegossen. Nach der Erstarrung wurde der Barren in einen Ofen übergeführt, der auf einer Temperatur von etwa 600 bis 700° gehalten wurde, und in diesem für eine. 30minütige Anlaßbehandlung belassen. Nach diesem Anlassen ließ man den Barren langsam an Luft zur Kaltbearbeitung abkühlen.
  • Der nach diesem Verfahren hergestellte Palladiumbarren enthielt den Kieselsäure-Kornstabilisator in einer Konzentration von etwa 0,75 Grammäquivalent je Liter Metall.
  • Beispiel 4 Zu einem Gemisch von 1399,6 g reinem Platinschwammpulver und 155,5 g reinem Rhodiumschwammpulver wurden 0,412 g feingemahlenes gereinigtes Silicium zugesetzt. Das Siliciumpulver wurde mit dem Platin-Rhodium-Schwamm innig vermischt. Das fertige Gemisch wurde in der üblichen Weise in Briketts verpreßt und in den Schmelztiegel eines Hochfrequenzofens eingebracht und in diesem in Wasserstoffatmosphäre auf Rotglut (etwa 700°) erhitzt. Auf diese Weise wurde die chemische Reaktion zwischen Si und den Platinmetallen bewirkt. Dann erhitzte man unter Wasserstoff weiter, bis die Bestandteile völlig geschmolzen waren. Nun wurde die Wasserstoffatmosphäre durch Luft verdrängt. Die Oxydation des Siliciums begann sofort. Nach etwa 1 bis 2 Minuten wurde die Schmelze in den üblichen Graphittiegel gegossen (vor dem Ausgießen kann man das Metall etwas im Tiegel abkühlen lassen). Nach dem Erstarren wurde der Barren in einen Ofen übergeführt, der auf etwa 650 bis 800° gehalten wurde, und in diesem 30 Minuten zum Anlassen belassen. Nach dieser Anlaßbehandlung wurde der Barren in einen Draht von einem Durchmesser von etwa 7,62 mm heiß geschmiedet und heiß gewalzt. Dieser Draht wurde nochmals einer Anlaßbehandlung von etwa 2 bis 3 Stunden bei etwa 650 bis 800° unterworfen, vorteilhaft in einem elektrischen Ofen an Luft. Nach diesem Anlassen ließ man den Draht langsam an Luft abkühlen.
  • Zur weiteren Verarbeitung in einen zur Herstellung von Katalysatornetzen geeigneten Draht wurde die oben beschriebene Bearbeitung wie folgt fortgesetzt: Die Oberfläche des Drahtes von dem Durchmesser von 7,62 mm wurde durch Abbeizen mit verdünntem Königswasser gereinigt, welchem etwas Ammoniumchlorid zugesetzt war. Nach diesem Abbeizen wurde der Draht auf einen Durchmesser von 3,81 mm kalt gewalzt, darauf nochmals 3 Stunden bei etwa 650 bis 800° in einem elektrischen Muffelofen angelassen, darauf an Luft abkühlen gelassen und nochmals mit Säure abgebeizt. Der Draht wurde nun auf einen Durchmesser von 0,635 mm gezogen. In diesem Stadium wurde nochmals 3 Stunden bei etwa 650 bis 800° angelassen. Diese Behandlung war das letzte Zwischenanlassen. Vom Durchmesser von 0,635 mm wurde der Draht in der üblichen Weise auf die Endgröße von 0,061 mm kalt gezogen.
  • Das Metall dieses Drahtes enthielt eine Kieselsäuredispersion von einer Konzentration von etwa 0,75 Grammäquivalent je Liter Metall. Beispiel 5 62,2 g reines Platinschwammpulver und 0,422 g gepulvertes Thorium werden sorgfältig gemischt und tablettiert. Die Tablette wurde in eine Platinfolie von einer Stärke von etwa 0,025 mm eingewickelt. Hierzu waren weitere 31,1g Platin erforderlich. Die so hergestellte. Packung wurde im Vakuum auf etwa 650 bis 750° erhitzt, um eine "Reaktion zu erzielen. Dieses Erhitzen kann entweder in einem elektrisch beheizten Röhrenofen oder in einem Hochfrequenz-Vakuumofen erfolgen: Man läßt die in Reaktion getretene Packung im Vakuum abkühlen.
  • 1306,3 g reines Platinschwammpulver und 155,5 g reines Rhodiumschwammpulver wurden innig gemischt. Das Gemisch wurde mittels einer mechanisch angetriebenes Tablettiermaschine in kleine Pillen geformt. Diese wurden zusammen mit der wie oben hergestellten, in Reaktion getretenen Packung in den Schmelztiegel eines Hochfrequenzofens eingebracht, und zwar so, daß die Packung von den Pillen gut bedeckt war.
  • Das Verschmelzen der Pillen und der in Reaktion getretenen Packung wurde unter einer starken Wasserstoffhülle durchgeführt. Nach vollständigem Schmelzen wurde der Wasserstoff durch Luft verdrängt und das Schmelzen fortgesetzt. Infolge der erheblichen Bildungswärme von Th 02 wurde Th ziemlich schnell in Th 02 umgewandelt. Diese Reaktion erforderte etwa 1 Minute. Die Schmelze wurde nun in der üblichen Weise in eine Graphitform ausgegossen. Nach dem Erstarren des Barrens wurde dieser in der gleichen Weise behandelt, wie es im Beispiel 4 beschrieben ist.
  • Das Metall dieses Barrens enthielt eine kornstabilisierend wirkende Throiumoxyddispersion in einer Konzentration von etwa 0,1 Grammäquivalent Th0z je Liter Legierung. Beispiel 6 l 964,2 g Platinschwamm, 435,4 g Palladiumschwamm und 155,5 g Rutheniumpulverwsrden miteinander vermischt. Diesem Gemisch wurden etwa 0,500 g feingemahlenes gereinigtes Silicium innig beigemischt. Die Masse wurde in Pillen oder Briketts verpreßt und diese in Quarzschiffchen gelegt und durch einen für Gutförderung eingerichteten Ofen geleitet, der bei einer etwa 650 bis 750° betragenden Temperatur betrieben wurde und eine Wasserstoffatmosphäre enthielt. In diesem wurde die Reaktion zwischen den Metallpulvern und dem Silicium bewirkt. Die in Reaktion getretenen Pillen wurden nun in den Schmelztiegel eines Hochfrequenzofens eingebracht und dort in Wasserstoffatmosphäre geschmolzen. Nach dem Schmelzen wurde die Schmelze zur Oxydation der Luft ausgesetzt, und zwar etwa 1 bis 3 Minuten. Vor dem Gießen ließ man die Schmelze etwas abkühlen und gab eine geringe Menge Holzkohle zu, um den Sauerstoffüberschuß aus der Schmelze zu entfernen.
  • Die so hergestellten Barren enthielten nach dem Erstarren eine Kieselsäuredispersion von etwa 0,75 Grammäquivalent Si 02 j e Liter Legierung.
  • Der Barren wurde in weißglühendem Zustand aus der Graphitform in einen Ofen übergeführt, welcher auf einer Temperatur von etwa 600 bis 750° gehalten wurde, und darin langsam auf diese Temperatur abkühlen gelassen und einer weiteren Anlaßbehandlung von zumindest 1/a Stunde unterworfen. Der Block wurde nun auf etwa 2,54 mm heiß geschmiedet und heiß gewalzt, wenn Blechstreifen hergestellt werden sollten, wobei das Zwischenanlassen bei den oben angegebenen Temperaturen erfolgte. Nach einer letzten Anlaßbehandlung von etwa 1/2 Stunde wurde das Blech zur weiteren Kaltbearbeitung langsam auf Raumtemperatur abgekühlt.
  • Die Kaltbearbeitung erfolgte mit stark unterschiedlichen Durchgängen und mit steigender Querschnittsverminderung für jeden einzelnen Durchgang. Zwischen dem Anlassen wurden Querschnittsverminderungen von mindestens 750,', und mehr vorgenommen, wenn die Legierung für elektrische Kontakte verwendet werden sollte. Das Zwischen anlassen erfolgte bei etwa 600 bis 750°, wobei man das Metall nach jedem Zwischenanlassen langsam auf Raumtemperatur abkühlen ließ.
  • Die vorstehenden Beispiele, in denen einige Au3führungsformen der Erfindung erläutert sind, können mit reinem Handelsplatin durchgeführt werden, wie es allgemein für die Fabrikation von Platinwaren, Platinlegierungen usw. verwendet wird, sowie mit handelsüblichem Reinpalladium, welches ebenfall> zur Herstellung von Legierungen sowie von Katalysatoren aus kompaktem Metall usw. verwendet wird, ferner mit den hochwertigen Platin- und Rhodiummetallen, wie sie zur Herstellung der in der Katalysatortechnik besonders wichtigen, heute allgemein verwendeten Netze aus Pt-Rh-Legierungen verwendet werden, sowie mit den reinen Metallen Pt, Pd und Ru, wie sie zur Herstellung ternärer Legierungen für elektrische Kontakte verwendet werden. Die Erfindung ist aber in gleicher Weise auf alle Sorten von Platinmetallen anwendbar, auf C. P. (d. 11. chemisch und spektroskopisch reine) Platinmetalle sowie auf alle handelsüblichen Reinheitsgrade dieser Metalle und Legierungen. Die Erfindung ist insbesondere auf die obenerwähnten L e-ierungen anwendbar, welche gegenwärtig am meisten verwendet werden. Die Erfindung ist aber ebenso auf solche Platinlegierungen und -metalle anwendbar, welche durch Zusatz von unedlen Metallen modifiziert sind, z. B. durch W, Mo, Cr, Ni, Co, Cu, Fe usw. In diesem besonderen Falle werden die unedlen Metalle den bereits kornstabilisierten Platinmetallen und -legierungen durch Einschmelzen in Gegenwart von Wasserstoff oder im Vakuum einverleibt.
  • Es wurde ferner gefunden, daß das Prinzip, die Methoden und die Verfahren, wie sie oben für die '.Metalle der Platingruppe und ihre Legierungen beschrieben wurden, ebenso auf die Kornstabilisierung von Feingold und Goldlegierungen mit Metallen der Platingruppe angewendet werden können, wobei Gold in diesem Falle der Hauptbestandteil ist. Das kornstabilisierte Feingold bzw. die Goldlegierungen mit Metallen der Platingruppe als Nebenbestandteilen können auch durch Schmelzen in einer reduzierenden Atmosphäre oder im Vakuum mit einem geeigneten unedlen Metall modifiziert werden.
  • Das Verfahren, wie man die Bestandteile zusammenbringt, kann in vieler Beziehung anders durchgeführt werden, als in den Beispielen angegeben ist, insbesondere die Art, wie man die Bestandteile, welche beim Schmelzen in Gegenwart der oxydierenden Atmosphäre (z. B. Luft, sauerstoffangereicherte Luft, Reinsauerstoff oder mit anderen Gasen außer Stickstoff verdünnter Sauerstoff usw.) die Oxyddispersionen bilden, anfänglich mit den Platinmetallen vermischt, bevor die Schmelzung erfolgt. Anstatt die chemische Reaktion direkt im Schmelztie,;el des Hochfrequenzofens in Gegenwart von Wasserstoff oder durch eine Wärmebehandlung in einem für Gutförderung eingerichteten Ofen in einer Atmosphäre von Wasserstoff oder Ammoniakspaltgas zu bewirken, kann die Reaktion ebenso mit Hilfe eines reduzierenden Brenners im Vakuum oder in Gegenwart von Argon, Helium usw. bewirkt werden. Die wirksam3ten Oxyddispersionen werden nach den . oben . beschriebenen chemischen Verfahren ller"estellt, wenn die oxydbildenden Bestandteile vor ihrer Oxydation in der als dispergierendes Medium dienenden Schmelze sehr gleichmäßig verteilt werden.
  • Infolge der zur Bildung der Oxyddispersion erforderlichen oxydierenden Führung der Schmelze kann es vorkommen, daß zuweilen Schmelzen in einem übermäßig überhitzten Zustand gegossen werden, wodurch die bekannten, von überhitztem Material herrührenden Fehler an den Ingots auftreten. Derartige Barren können indessen umgeschmolzen und in der normalen Weise umgegossen werden, ohne daß der die Kornstabilisierung bewirkende Zustand der Oxyddispersionen beeinträchtigt wird, sofern die Umschmelzung in Abwesenheit von jeglichem Flußmittel erfolgt. Das Umschmelzen kann entweder in Wasserstoffatmosphäre erfolgen, wenn es den Zweck verfolgt, kornstabilisierte Legierungen zu gewinnen, die Platinmetalle und unedle Metalle (z. B. W, Ni usw.) enthalten, oder an Luft oder im Vakuum.
  • Die kornstabilisierten Platinmetalle und -legierungen sowie ihre durch unedle Metalle usw. modifizierten Produkte, wie sie gemäß vorliegender Erfindung hergestellt werden, haben die gleichen Eigenschaften wie diejenigen Metallpreßlinge, welche heterogene Bestandteile enthalten, die ihnen nach den bekannten Methoden der Pulvermetallurgie einverleibt sind. Sie haben auch bei den stärksten Temperaturbeanspruchungen eine hohe mechanische Festigkeit und stellen deshalb ein überlegenes Material zur Herstellung von Gegenständen dar, die bei hohen Temperaturen eine hohe Stabilität haben müssen. Mit dieser Wärmebeständigkeit verbinden sie eine ausgezeichnete mechanische Bearbeitb irkeit. Da gemäß vorliegender Erfindung die Kornstabilisierung ohne Rücksicht auf die Art der Oxyddispersion gelenkt werden kann, lassen sich die so behandelten Metalle und Legierungen gut in kompliziert geformte Gegenstände verarbeiten, wie elektrische Kontaktstellen, Katalysatornetze, Spinndüsen, Gegenstände allgemeiner Art usw., welche bei hohen Temperaturen ein be>onders gutes Verhalten haben müssen.
  • Ebenso wie in der Beschreibung werden die kornstabilisierend wirkenden Konzentrationen der dispergierten Oxyde in den festen Metallen auch in den Ansprüchen in Grammäquivalent je 1000 ccm Metall oder Legierung angegeben.
  • Die zur Kornstabilisierung geeigneten Oxyde mußten nach der bisherigen Anschauung schwer scllm21zbar, d. h. nicht flüchtig, und chemisch beständig sein, und sie mußten schmelzbeständiger als die Metalle und LePerungen sein, denen sie zugesetzt werden sollten. Deshalb wird der Ausdruck »schwer schmelzbar« in Beschreibung und Ansprüchen im engsten Sinne dieser Definition verwendet. Wie indessen bereits ausgeführt wurde, ist die Kornstabilisierung von Metallen in keiner Weise auf diese Art von Oxyden beschränkt. Sie kann ebenso mit Oxyden bewirkt werden, welche in der Metallschmelze in flüssiger Phase vorliegen.
  • Der Ausdruck ;)Zwischenanläßtemperaturencc, wie er in den Ansprüchen gebraucht wird, bezeichnet diejenigen Temperaturen, welche allgemein bekannt und für die normale Erholung und Entspannung von Metallen nach jeder Kalt- oder Heißbearbeitung allgemein bekannt und im Gebrauch sind, wenn die betreffenden Metalle keine kornstabilisierenden Oxyde enthalten.
  • Dem Fachmann werden sich im Rahmen der Erfindung im Bedarfsfalle zweckentsprechende Änderungen der Arbeitsweise anbieten.

Claims (15)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung kornstabilisierter Metalle der Platingruppe (Pt, Ir, Os, Pd, Rh, Ru) und Gold sowie ihrer Legierungen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Metall in Abwesenheit eines Flußmittels schmilzt, der Schmelze in einer nicht oxydierenden Atmosphäre ein Element, aus welchem bei Schmelztemperatur des Platinmetalls durch Oxydation ein nichtflüchtiges chemisch beständiges Oxyd gebildet wird, in solchen Mengen zusetzt, daß aus ihm etwa 0,02 bis 2,5, insbesondere 0,1 bis 2,0, vorzugsweise 0,75 bis 1,0 Grammäquivalent Oxyd je Liter Metall gebildet werden, dieses Element in nichtoxydierender Atmosphäre in der Schmelze des Platinmetalls gleichmäßig verteilt und die nichtoxydierende Atmosphäre der Metallschmelze durch eine oxydierende Atmosphäre verdrängt, wodurch das Element in das Oxyd umgewandelt und eine kolloidale Dispersion dieses Oxydes in der Metallschmelze gebildet wird, wobei die letztgenannte als dispergierendes Medium wirkt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die zusätzliche Maßnahme, daß man die das dispergierte Oxyd enthaltende Metallschmelze in einen Ingot vergießt, diesen auf Zwischenanlaßtemperaturen des Metalls kühlt und ihn bei dieser Temperatur vor der Bearbeitung hält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man der Metallschmelze ein solches Element zusetzt, welches bei der Temperatur der Schmelze ein flüssiges Oxyd bildet, das mit dem geschmolzenen Metall nicht mischbar ist, wodurch eine kolloidale Dispersion des Systems flüssig-inflüssig entsteht, bei der die Metallschmelze als dispergierendes Medium wirkt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man der Metallschmelze ein solches Element zusetzt, welches bei der Temperatur der Schmelze ein festes Oxyd bildet, wodurch eine kolloidale Dispersion des Systems fest-in-flüssig entsteht, bei der die Metallschmelze als dispergierendes Medium wirkt.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die zuzusetzende Menge des Elementes innerhalb der angegebenen Grenzen etwa umgekehrt proportional dem Äquivalentgewicht des Elementes variiert, so daß ein Element mit einem niedrigeren Äquivalentgewicht in größeren Mengen und ein Element mit einem höheren Äquivalentgewicht in geringeren Mengen zugesetzt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch Bekennzeichnet, daß man als oxydbildendes Element Silicium in einer solchen Menge zusetzt, daß etwa 0,5 bis 2,0 Grammäquivalente SiO2 je Liter flüssiges Metall gebildet werden, gegebenenfalls unter weiterem Zusatz eines anderen, ein schwerschmelzbares Oxyd bildenden Elementes, wobei die Gesamtkonzentration an Oxyden etwa 0,25 bis 2,0 Grammäquivalente je Liter flüssiges Metall beträgt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als oxydbildendes Element Titan zusetzt. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Metall der Platingruppe, insbesondere Platin oder Palladium, als oxydbildendes Element Beryllium in einer solchen Menge zusetzt, daß etwa 0,20 bis 2,50 Grammäquivalente Berylliumoxyd je Liter Metall gebildet werden.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als oxydbildendes Element Thorium vorzugsweise in einer solchen Menge zusetzt, daß etwa 0,02 bis 0,5 Grammäquivalente Thoriurnoxyd je Liter flüssiges Metall gebildet werden.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Metall der Platingruppe, insbesondere Platin oder Palladium, als oxydbildendes Element Silicium zusetzt, vorzugsweise in einer solchen Menge, daß etwa 0,5 bis 1,0 Grammäquivalente SiO2 je Liter flüssiges Metall gebildet werden.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einer Platin-Rhodium-Legierung, deren Hauptbestandteil Platin ist und deren Rhodium-Behalt 40 °/o nicht überschreitet, als oxy dbildendes Element Silicium oder Beryllium in solchen Mengen zusetzt, daß etwa 0,10 bis 1,0 Grammäquivalente SiO2 bzw. etwa 0,50 bis 2,0 Grammäquivalente Berylliumoxyd je Liter Metall gebildet werden.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einer ternären Pt-Pd-Ru-Legierung mit etwa 10 bis 770f, Pt, etwa 12 bis 890f, Pd und etwa 1 bis 110/, Ru als oxydbildendes Element 5i oder Be zusetzt, vorzugsweise in einer solchen Menge, daß etwa 0,10 bis 1,0 Grammäquivalente SiO2 bzw. 0,50 bis 2,0 Grammäquivalente BeO je Liter Metall gebildet werden.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das gemäß Anspruch 1 hergestellte kornstabilisierte Metall in einer nichtoxydierenden Atmosphäre umschmilzt und ein unedles Metall aus der Gruppe W, Mo, Cr, Be, Fe, Ni, Co, Cu, Ag und Au zusetzt, wobei man die nichtoxydierende Atmosphäre aufrechterhält.
  14. 14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das zur Stabilisierung zu verwendende Metall in Form einer Vorlegierung zusetzt:
  15. 15. Verwendung der nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14 hergestellten Metalle für hochtemperaturbeständige Gegenstände, insbesondere elektrische Kontakte, Katalysatornetze, Heizelemente,, Spinndüsen zum Verspinnen von Glas, Thermoelemente, Zünddrähte, Gefäße, Verkleidungen.
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