DE10107032A1 - Verfahren, Computerprogramm und Vorrichtung zum Messen der Einspritzmenge von Einspritzdüsen, insbesondere für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Verfahren, Computerprogramm und Vorrichtung zum Messen der Einspritzmenge von Einspritzdüsen, insbesondere für KraftfahrzeugeInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Messen der Einspritzmenge von Einspritzsystemen (32, 33) insbesondere für Kraftfahrzeuge und insbesondere in der Fertigungsprüfung wird ein Prüffluid von einem Einspritzsystem (32, 33) in eine Messkammer (45) eingespritzt. Eine Bewegung eines die Messkammer (45) wenigstens bereichsweise begrenzenden Kolbens (40) wird von einer Erfassungseinrichtung (68) erfasst. Diese liefert ein entsprechendes Messsignal. Um die Genauigkeit bei der Berechnung der eingespritzten Prüffluidmasse zu erhöhen, wird vorgeschlagen, dass der Druck (p) des Prüffluids in der Messkammer (45) erfasst und das Messsignal unter Berücksichtigung des erfassten Drucks (p) verarbeitet wird (80).
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren
zum Messen der Einspritzmenge von Einspritzsystemen
insbesondere für Kraftfahrzeuge und insbesondere in der
Fertigungsprüfung, bei dem ein Prüffluid von einem
Einspritzsystem in eine Messkammer eingespritzt wird und
die durch eine Einspritzung bewirkte Bewegung eines die
Messkammer wenigstens bereichsweise begrenzenden Kolbens
von einer Erfassungseinrichtung erfasst wird, welche ein
Messsignal abgibt.
Ein solches Verfahren ist vom Markt her bekannt. Die
Anwendung des Verfahrens erfolgt unter Verwendung einer
Vorrichtung, die als EMI (Einspritzmengenindikator)
bezeichnet wird. Dieser besteht aus einem Gehäuse, in dem
ein Kolben geführt ist. Der Innenraum des Gehäuses und der
Kolben begrenzen eine Messkammer. Diese weist eine Öffnung
auf, an die ein Einspritzsystem, beispielsweise ein
Injektor mit einer Einspritzdüse, druckdicht ansetzbar ist.
Spritzt das Einspritzsystem Kraftstoff in die Messkammer
ein, wird ein sich in der Messkammer befindliches Fluid
verdrängt. Hierdurch bewegt sich der Kolben, was von einem
Wegsensor erfasst wird. Aus dem Weg des Kolbens kann auf
die Volumenänderung der Messkammer bzw. des dort gehaltenen
Fluids und hierdurch auf die eingespritzte Kraftstoffmenge
geschlossen werden.
Zur Messung der Bewegung des Kolbens wird bei dem bekannten
Einspritzmengenindikator mit einer Anordnung aus einem
Messstößel und einem induktiven Wegmesssystem gemessen. Der
Messstößel ist als Taster ausgeführt oder fest mit dem
Kolben verbunden. Bei einer Bewegung des Kolbens wird also
auch der Messstößel in Bewegung versetzt, und letztlich
wird die Bewegung des Messstößels erfasst und ein
entsprechendes Signal an eine Auswerteeinheit
weitergeleitet.
Das bekannte Verfahren arbeitet im Hinblick auf die
erfasste Bewegung des Messstößels bereits mit sehr hoher
Genauigkeit. Die aus dieser Bewegung berechnete Masse des
eingespritzten Prüffluids sowie das ebenfalls hieraus
berechnete Volumen des eingespritzten Kraftstoffes liegen
im Hinblick auf die Genauigkeit aber hinter der Wegmessung
etwas zurück. Dieses Problem ist umso stärker, je geringer
die Bewegung des Kolbens ist, d. h. je geringer die
eingespritzte Prüffluidmenge ist. Gerade solche geringen
Prüffluidmengen müssen jedoch von heutigen und künftigen
Einspritzdüsen sicher eingespritzt werden können.
Die vorliegende Erfindung hat daher die Aufgabe, ein
Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden,
dass mit ihm die Bestimmung der eingespritzten
Prüffluidmasse und des eingespritzten Prüffluidvolumens
noch genauer möglich ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Druck des
Prüffluids in der Messkammer erfasst und das Messsignal
unter Berücksichtigung des erfassten Drucks verarbeitet
wird.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass bei einer
Einspritzung von Prüffluid die tatsächlich eingespritzte
Fluidmasse mit höherer Genauigkeit bestimmt werden kann.
Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass die Masse eines
bestimmten Volumens von der in diesem Volumen herrschenden
Dichte abhängt. Die Dichte innerhalb eines Volumens hängt
aber auch von dem im Volumen herrschenden Druck ab.
Indem erfindungsgemäß der Druck erfasst wird, welcher in
dem sich in der Messkammer befindenden Prüffluid herrscht,
können die Eigenschaften des Prüffluids in der Messkammer
genau bestimmt und somit auch die entsprechende
eingespritzte Masse aus dem gemessenen Volumen exakt
berechnet werden. Durch die Berücksichtigung des
tatsächlich in der Messkammer herrschenden Druckes ist es
darüber hinaus möglich, das bei einem bestimmten Druck
gemessene eingespritzte Volumen auf einen bestimmten
Vergleichswert (z. B. 1 bar) umzurechnen. Auf diese Weise
ist es sehr gut möglich, unterschiedliche Einspritzungen
bzw. unterschiedliche Einspritzsysteme miteinander zu
vergleichen, da diese gemessenen Einspritzmengen auf den
gleichen Umgebungsbedingungen basieren.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird also die
Bestimmung der Masse des in die Messkammer eingespritzten
Prüffluids genauer gemacht und darüber hinaus die
Berechnung eines auf bestimmte Umgebungsbedingungen
bezogenen Volumens ermöglicht, was wiederum einen besseren
Vergleich unterschiedlicher Einspritzsysteme ermöglicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
Unteransprüchen angegeben.
In einer ersten erfindungsgemäßen Weiterbildung wird
vorgeschlagen, dass die Temperatur des Prüffluids in der
Messkammer erfasst und das Messsignal unter
Berücksichtigung der Temperatur des Prüffluids verarbeitet
wird. Durch diese Weiterbildung wird berücksichtigt, dass
die Eigenschaften des sich in der Messkammer befindenden
Prüffluids nicht nur vom Druck, sondern auch von der
Temperatur abhängen, die das Prüffluid in der Messkammer
aufweist. Die Genauigkeit und die Vergleichbarkeit der
Prüfgrößen werden dadurch nochmals verbessert.
Weiterhin wird vorgeschlagen, das unter Berücksichtigung
des gemessenen Drucks und ggf. der gemessenen Temperatur
die Dichte des Prüffluids in der Messkammer ermittelt und
hieraus ein Vergleichsvolumen bei einem bestimmten
Vergleichsdruck und ggf. bei einer bestimmten
Vergleichstemperatur bestimmt wird. Dies ist eine einfache
und sehr genaue Methode, einen Parameter zu ermitteln, mit
dem die Qualität unterschiedlicher Einspritzsysteme genau
verglichen werden kann.
Bei einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahren ist genannt, dass der Verlauf des Druck während
einer Einspritzung erfasst und das Messsignal unter
Berücksichtigung des erfassten Verlaufs des Drucks
verarbeitet wird. Hierdurch kann der Tatsache Rechnung
getragen werden, dass sich der Druck in der Messkammer
während einer Einspritzung u. U. ändert.
Erfindungsgemäß wird darüber hinaus vorgeschlagen, dass
dann, wenn der Druck des Prüffluids in der Messkammer
außerhalb einer Grenze liegt, eine Fehlermeldung erfolgt.
Für die Genauigkeit der Messung ist es relativ wichtig,
dass der Druck des Prüffluids in der Messkammer innerhalb
eines bestimmten Wertebereichs liegt. Ein zu hoher Druck in
der Messkammer kann ebenso wie ein zu niedriger Druck zu
einer Verfälschung des Messergebnisses führen. Dem wird
durch diese Weiterbildung Rechnung getragen.
Dabei ist besonders bevorzugt, dass dann, wenn der Druck
des Prüffluids in der Messkammer eine Grenze überschreitet,
eine Sicherheitseinrichtung aktiviert wird, welche den
Druck des Prüffluids in der Messkammer absenkt. So kann es
z. B. vorkommen, dass die Bewegung des Kolbens blockiert
ist. In diesem Fall könnte es sein, dass der Druck in der
Messkammer bei einer Einspritzung auf ein Niveau ansteigt,
das für die Messvorrichtung kritisch ist. Dies kann durch
die Druckmessung erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen,
können eingeleitet werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein
Computerprogramm, welches zur Durchführung des obigen
Verfahrens geeignet ist, wenn es auf einem Computer
ausgeführt wird. Dabei ist besonders bevorzugt, wenn das
Computerprogramm auf einem Speicher, insbesondere auf einem
Flash-Memory, abgespeichert ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung
zum Messen der Einspritzmenge von Einspritzsystemen
insbesondere für Kraftfahrzeuge und insbesondere in der
Fertigungsprüfung, mit einer Messkammer, in welche ein
Prüffluid von einem Einspritzsystem eingespritzt werden
kann, mit einem Kolben, welcher wenigstens bereichsweise
eine Messkammer begrenzt, und mit einer
Erfassungseinrichtung, welche eine Bewegung des Kolbens
erfasst und ein entsprechendes Messsignal liefert.
Um die Genauigkeit bei der Bestimmung der eingespritzten
Fluidmasse zu erhöhen und außerdem einen besseren Vergleich
der bei verschiedenen Einspritzungen gemessenen
Einspritzmengen und Einspritzvolumina zu ermöglichen, wird
erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Vorrichtung eine
Erfassungseinrichtung für den Druck des Prüffluids in der
Messkammer aufweist sowie eine Verarbeitungseinheit
umfasst, in der das Messsignal unter Berücksichtigung des
erfassten Drucks verarbeitet wird.
Dabei ist besonders bevorzugt, wenn die
Verarbeitungseinheit der Vorrichtung mit einem
Computerptrogramm nach einem der obigen Ansprüche versehen
ist.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung im Detail
erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1: einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer
Vorrichtung zum Messen der Einspritzmenge von
Einspritzdüsen; und
Fig. 2: ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben
der Vorrichtung von Fig. 1.
In Fig. 1 trägt eine Vorrichtung zum Messen der
Einspritzmenge von Einspritzsystemen insgesamt das
Bezugszeichen 10. Sie umfasst einen zentral angeordneten
Körper 12, der auf einer Hülse 14 gehalten ist. Diese steht
wiederum auf einer Grundplatte 16. Die Fixierung der
Vorrichtung 10 erfolgt an der Grundplatte 16.
In den zentralen Körper 12 ist eine im Wesentlichen
zentrische Stufenbohrung 18 eingebracht. In deren obersten
Abschnitt ist ein zylindrischer Einsatz 20 eingesetzt, der
sich mit einem Kragen 22 an der Oberseite des zentralen
Körpers 12 abstützt. Auf den Einsatz 20 ist ein Kopf 24
druckdicht aufgesetzt, in den ebenfalls eine Stufenbohrung
26 eingebracht ist, die in dem in Fig. 1 dargestellten
zusammengebauten Zustand koaxial zur Stufenbohrung 18
verläuft. In die Stufenbohrung 26 ist von oben her ein
Adapter 28 eingesetzt und gegenüber der Stufenbohrung 26
durch O-Ringe 30 abgedichtet. In den Adapter 28 wird ein
Einspritzsystem, vorliegend ein Injektor 32, mit seiner
Einspritzdüse 33 eingesetzt. Der Injektor 32 ist wiederum
mit einer Hochdruck-Prüffluidversorgung (nicht dargestellt)
verbunden. In den unteren Bereich der Stufenbohrung 26 im
Kopf 24 ist ein Spritzdämpfer 34 eingesetzt.
Im Einsatz 20 ist ebenfalls eine Bohrung 38 vorhanden, die
in der in Fig. 1 dargestellten Einbaulage koaxial zur
Stufenbohrung 18 bzw. zur Stufenbohrung 26 verläuft. In der
Bohrung 38 ist ein Kolben 40 gleitend geführt. Der Kolben
40 wird von einer Schraubenfeder 42 nach oben gedrückt, die
sich an einer Messgeberaufnahme 44 abstützt. Eine
Messkammer 45 wird durch die Oberseite des Kolbens 40, den
unteren gewindelosen Bereich des Spritzdämpfers 34 und den
unteren Bereich der Stufenbohrung 26 begrenzt. Der Kolben
40 ist als geschlossener Hohlkörper ausgeführt.
Die zwischen dem Kolben 40 und dem Kopf 24 gebildete
Messkammer 45 ist mit einem Prüffluid (ohne Bezugszeichen)
gefüllt. Der Druck dieses Prüffluids in der Messkammer 45
wird durch einen Drucksensor 50 gemessen, der außerhalb der
Schnittebene von Fig. 1 angeordnet ist und daher in der
Figur nur symbolisch dargestellt ist. Der Drucksensor 50
ist durch eine schräge Durchgangsbohrung (nicht
dargestellt) bis in die Messkammer 45 eingeführt. Die
Temperatur des Prüffluids in der Messkammer 45 wird durch
einen Temperatursensor 46 erfasst. Der Drucksensor 50 und
der Temperatursensor 46 sind mit einer Steuer- und
Verarbeitungseinheit 52 verbunden, welche ausgangsseitig
mit einem magnetischen Entleerungsventil 53 verbunden ist,
mit dem das Prüffluid aus der Messkammer 45 abgeleitet
werden kann. Links vom zentralen Körper 12 ist ferner ein
Gleichdruckventil 54 dargestellt, welches auch bei sehr
unterschiedlichen Gasdrücken unterhalb des Kolbens 40 für
eine nahezu vom Gasdruck unterhalb des Kolbens 40
unabhängige Entleerungsrate der Messkammer 45 sorgt, wenn
das elektromagnetisch betätigbare Enteleerungsventil 53
geöffnet ist.
In der Messgeberaufnahme 44 ist ebenfalls eine
Stufenbohrung 56 vorhanden, die in der in Fig. 1
dargestellten Einbaulage ebenfalls koaxial zu den anderen
Stufenbohrungen 18, 26 und 38 ist. An der Unterseite der
Messgeberaufnahme 44 ist ein Federhalter 58 mit einem
zylindrischen Ansatz 60 montiert. Der Ansatz 60 greift in
die Stufenbohrung 56 ein. Auch der Federhalter 58 bzw. sein
Ansatz 60 weisen eine zentrische Stufenbohrung 62 auf,
welche nach unten hin offen ist.
An einem Absatz der Stufenbohrung 62 im Federhalter 58
stützt sich eine Schraubenfeder 64 ab, welche eine
Sensorhalterung 66 nach oben hin gegen einen radial nach
innen weisenden Kragen der Messgeberaufnahme 44
beaufschlagt. Die Sensorhalterung 66 ist insgesamt rohr-
bzw. hülsenförmig, und in ihrem oberen Bereich ist ein
Wirbelstromsensor 68 so eingeschraubt, dass sein oberes
Ende in geringem Abstand unterhalb des unteren Endes des
Kolbens 40 liegt. Eine Anschlussleitung 70 des
Wirbelstromsensors 68 ist durch die rohrförmige
Sensorhalterung 66 und den Federhalter 58 nach außen
geführt und an die Steuer- und Verarbeitungseinheit 52
angeschlossen.
Sollte der Kolben 40 im Störfall, beispielsweise durch eine
zu geringe Entleerung der Messkammer 45 zwischen zwei
Einspritzungen bzw. zwei Einspritzzyklen, zu weit nach
unten absinken, dann kommt er mit seiner Unterseite in
Anlage an die Oberseite des Wirbelstromsensors 68. Aufgrund
der Abstützung der Sensorhalterung 66 durch die
Schraubenfeder 64 kann sich der Kolben 40 gemeinsam mit dem
Wirbelstromsensor 68 und der Sensorhalterung 66 noch weiter
nach unten bewegen, in diesem Fall dann gegen die Feder-
Vorspannung der Schraubenfeder 64. Ein Absinken des Kolbens
40 ist soweit möglich, bis das Prüffluid durch eine
Umfangsnut (ohne Bezugszeichen) in der Stufenbohrung 38 des
Einsatzes 20 aus der Messkammer 45 abströmen kann. Auf
diese Weise wird eine Beschädigung der Vorrichtung 10 im
Störfall verhindert.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 10 zur Messung der
Einspritzmenge einer Einspritzdüse 28 arbeitet nach
folgendem Verfahren (vgl. Fig. 2):
Über die Hochdruck-Prüffluidversorgung wird dem Einspritzsystem 32 und seiner Einspritzdüse 33 Prüffluid (nicht dargestellt) zugeführt und über den Spritzdämpfer 34 in die ebenfalls mit Prüffluid gefüllte Messkammer 45 eingespritzt. Durch den Spritzdämpfer 34 wird verhindert, dass die Einspritzstrahlen direkt auf die Oberseite des Kolbens 40 treffen. Ein direktes Auftreffen der Einspritzstrahlen auf den Kolben 40 könnte diesen in Schwingungen versetzen, welche nicht dem tatsächlichen Verlauf der Einspritzung entsprechen. Durch die Einspritzung von Prüffluid in die Messkammer 45 erhöht sich das Prüffluidvolumen in der Messkammer 45. Das zusätzlich in die Messkammer 45 gelangende Volumen bewegt den Kolben 40 nach unten gegen die Kraft der Schraubenfeder 42 und den Gasdruck unterhalb des Kolbens 40. Hierdurch verändert sich der Abstand zwischen der Unterseite des Kolbens 40 und dem Wirbelstromsensor 68.
Über die Hochdruck-Prüffluidversorgung wird dem Einspritzsystem 32 und seiner Einspritzdüse 33 Prüffluid (nicht dargestellt) zugeführt und über den Spritzdämpfer 34 in die ebenfalls mit Prüffluid gefüllte Messkammer 45 eingespritzt. Durch den Spritzdämpfer 34 wird verhindert, dass die Einspritzstrahlen direkt auf die Oberseite des Kolbens 40 treffen. Ein direktes Auftreffen der Einspritzstrahlen auf den Kolben 40 könnte diesen in Schwingungen versetzen, welche nicht dem tatsächlichen Verlauf der Einspritzung entsprechen. Durch die Einspritzung von Prüffluid in die Messkammer 45 erhöht sich das Prüffluidvolumen in der Messkammer 45. Das zusätzlich in die Messkammer 45 gelangende Volumen bewegt den Kolben 40 nach unten gegen die Kraft der Schraubenfeder 42 und den Gasdruck unterhalb des Kolbens 40. Hierdurch verändert sich der Abstand zwischen der Unterseite des Kolbens 40 und dem Wirbelstromsensor 68.
Diese Veränderung des Abstandes zwischen dem
Wirbelstromsensor 68 und der Unterseite des Kolbens 40 hat
auf der Eingangsseite der Wicklung des Wirbelstromsensors
68 eine Änderung der komplexen Eingangsimpedanz zur Folge.
Diese Änderung wird in der Steuer- und Verarbeitungseinheit
52 messtechnisch ausgewertet und hieraus eine Strecke sm
(Block 72 in Fig. 2) bestimmt, über die sich der Kolben 40
bewegt hat.
Aus dem gemessenen Weg sm wird - nach dem Start der
Berechnung im Block 71 - im Block 74 ein Volumen Vm
ermittelt. Dieses entspricht dem Volumen, um das sich die
Messkammer 45 aufgrund der Bewegung des Kolbens 40
vergrößert hat. Berechnet wird dieses Volumen aus dem
gemessenen Weg sm und der Querschnittsfläche des Kolbens
40, welche im Block 76 bereitliegt und aus einem Speicher
78 abgerufen wird.
Im Block 80 wird aus diesem auch als "Verdrängungsvolumen"
bezeichneten Volumen Vm die eingespritzte Masse mi an
Prüffluid berechnet. Dies geschieht durch Multiplikation
des Verdrängungsvolumens Vm mit der Dichte ρ des
Prüffluids. Die Dichte ρ des sich in der Messkammer 45
befindenden Prüffluids hängt jedoch einerseits von der
Temperatur T (Block 82) und andererseits vom Druck p (Block
84) ab, welche im Prüffluid in der Messkammer 45 herrschen.
Diese werden vom Drucksensor 50 bzw. vom Temperatursensor
46 erfasst, und aus den erfassten Werten wird im Block 80
zunächst die in dem erfassten Druck p bzw. der erfassten
Temperatur T im Prüffluid in der Messkammer 45 herrschende
Dichte ρ und anschließend hieraus die eingespritzte Masse
mi bestimmt.
Aus der tatsächlich eingespritzten Masse mi an Prüffluid,
welches in die Messkammer 45 eingespritzt wurde, wird nun
im Block 86 ein auf einen bestimmten Druck pnorm und eine
bestimmte Temperatur tnorm (Block 88) bezogenes Vergleichs-
bzw. Normvolumen Vnorm berechnet. Dieses Vergleichs- bzw.
Normvolumen Vnorm eignet sich besonders gut zum Vergleich
verschiedener Einspritzungen bzw. zum Vergleich
verschiedener Einspritzsysteme 32. Das in Fig. 2
dargestellte Verfahren endet im Block 92.
Mit der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung bzw. dem in
Fig. 2 angegebenen Verfahren kann so die Genauigkeit bei
der Berechnung eines in die Messkammer 45 eingespritzten
Volumens bei definierten Normbedingungen (Normtemperatur
und Normdruck) und die Berechnung der tatsächlich
eingespritzten Prüffluidmasse erheblich verbessert werden.
Gerade bei der Messung von kleinen Einspritzmengen wirkt
sich diese Erhöhung der Genauigkeit besonders deutlich aus.
In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel wird der
vom Drucksensor erfasste Druck, der im Prüffluid in der
Messkammer herrscht, auch zur Fehler- bzw.
Sicherheitsüberwachung der Vorrichtung verwendet. Liegt der
Druck des Prüffluids in der Messkammer außerhalb einer
definierten Grenze, kann von einem Fehler im System
ausgegangen werden, so dass dann eine Fehlermeldung
erfolgt. So kann es z. B. bei klemmendem Kolben zu einer
sehr raschen Erhöhung des Drucks in der Messkammer kommen,
der zu einem Schaden der Vorrichtung führen kann. In diesem
Fall wird dann, wenn der Druck des Prüffluids in der
Messkammer eine Grenze überschreitet, von der Steuer- und
Verarbeitungeinheit das magnetische Entleerungsventil
angesteuert, so dass dieses öffnet und Prüffluid aus der
Messkammer abgeführt und der Druck in der Messkammer
abgesenkt wird. Hierdurch wird eine Beschädigung der
Vorrichtung aufgrund z. B. eines klemmenden Kolbens
zuverlässig verhindert.
Claims (10)
1. Verfahren zum Messen der Einspritzmenge von
Einspritzsystemen insbesondere für Kraftfahrzeuge und
insbesondere in der Fertigungsprüfung, bei dem ein
Prüffluid von einem Einspritzsystem (32, 33) in eine
Messkammer (45) eingespritzt wird und die durch eine
Einspritzung bewirkte Bewegung eines die Messkammer (45)
wenigstens bereichsweise begrenzenden Kolbens (40) von
einer Erfassungseinrichtung (52) erfasst wird, welche ein
Messsignal (sm) liefert, dadurch gekennzeichnet, dass der
Druck (p) des Prüffluids in der Messkammer (45) erfasst und
das Messsignal (sm) unter Berücksichtigung des erfassten
Drucks (p) verarbeitet wird (80).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperatur (T) des Prüffluids in der Messkammer
(45) erfasst und das Messsignal (sm) unter Berücksichtigung
der Temperatur (T) des Prüffluids verarbeitet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass unter Berücksichtigung des erfassten
Drucks (p) und ggf. der erfassten Temperatur (T) die Dichte
des Prüffluids in der Messkammer (45) ermittelt und hieraus
ein Vergleichsvolumen (Vnorm) bei einem bestimmten
Vergleichsdruck (pnorm) und ggf. bei einer bestimmten
Vergleichstemperatur (Tnorm) bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verlauf des Druck während
einer Einspritzung erfasst und das Messsignal unter
Berücksichtigung des erfassten Verlaufs des Drucks
verarbeitet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn der Druck (p) des
Prüffluids in der Messkammer (45) außerhalb einer Grenze
liegt, eine Fehlermeldung erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass dann, wenn der Druck (p) des Prüffluids in der
Messkammer (45) eine Grenze überschreitet, eine
Sicherheitseinrichtung (53) aktiviert wird, welche den
Druck (p) des Prüffluids in der Messkammer (45) absenkt.
7. Computerprogramm, dadurch gekennzeichnet, dass es zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
6 geeignet ist, wenn es auf einem Computer ausgeführt wird.
8. Computerprogramm nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, dass es auf einem Speicher, insbesondere
auf einem Flash-Memory, abgespeichert ist.
9. Vorrichtung zum Messen der Einspritzmenge von
Einspritzsystemen (32, 33) insbesondere für Kraftfahrzeuge
und insbesondere in der Fertigungsprüfung, mit einer
Messkammer (45), in welche ein Prüffluid von einem
Einspritzsystem (32, 33) eingespritzt werden kann, mit
einem Kolben (40), welcher wenigstens bereichsweise eine
Messkammer (45) begrenzt, mit einer Erfassungseinrichtung
(68), welche eine Bewegung des Kolbens (40) erfasst und ein
entsprechendes Messsignal (sm) liefert, dadurch
gekennzeichnet, dass sie eine Erfassungseinrichtung (50)
für den Druck des Prüffluids in der Messkammer (45)
aufweist sowie eine Verarbeitungseinheit (52) umfasst, in
der das Messsignal (sm) unter Berücksichtigung des
erfassten Drucks (p) verarbeitet wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verarbeitungseinheit mit einem Computerprogramm
nach einem der Ansprüche 7 oder 8 versehen ist.
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