DE10106670B4 - Oberbau für einen Falzapparat und Verfahren zum Zuführen einer Mehrzahl von Ausgangsmaterialbahnen - Google Patents
Oberbau für einen Falzapparat und Verfahren zum Zuführen einer Mehrzahl von Ausgangsmaterialbahnen Download PDFInfo
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Abstract
Oberbau für einen Falzapparat mit einem Falztrichter zum Einführen einer Mehrzahl von Ausgangsmaterialbahnen (02) in den Falzapparat, wobei vor dem Falztrichter eine Perforationseinrichtung zum Erzeugen wenigstens einer Längsperforation in mehrere Ausgangsmaterialbahnen (02) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Falztrichter eine Längstrenneinrichtung (16) zum Zertrennen der zu einem Stapel (22) übereinander gelegten Ausgangsmaterialbahnen (02) in mehrere Teilmaterialbahnen längs der Perforation angeordnet ist.
Description
- Oberbau für einen Falzapparat und Verfahren zum Zuführen einer Mehrzahl von Ausgangsmaterialbahnen Die vorliegende Erfindung betrifft einen Oberbau für einen Falzapparat und ein Verfahren zum Zuführen einer Mehrzahl von Ausgangsmaterialbahnen gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 10.
- Es ist bekannt, in einem solchen Oberbau Längstrenneinrichtungen einzusetzen, die eine Ausgangsmaterialbahn direkt nach ihrem Austritt aus der Rotationsdruckmaschine in mehrere Teilbahnen zerlegen, und diese Teilbahnen nebeneinanderliegend über einen Falztrichter dem Falzapparat zuzuführen. Dabei ergibt sich das Problem, dass die so erhaltenen Teilbahnen unabhängig voneinander über Zugwalzen geführt sein müssen, um eine benötigte Spannung in der Bahn aufrechtzuerhalten, und dass Materialinhomogenitäten der Bahn, Fertigungsstreuungen an verwendeten Führungselementen und äußere Einflüsse wie etwa Luftzug zu ungekoppelten Verlagerungen der Teilbahnen quer zu ihrer Transportrichtung führen können. Wenn sich aber die einzelnen Teilbahnen am Eingang des Falzapparats zum Teil überlappen, so führt dies zu erheblichen Problemen bei der weiteren Verarbeitung. Dieses Problem wird noch erheblich verschärft, wenn es darum geht, eine Mehrzahl von Materialbahnen in Teilbahnen längs zu zerschneiden, diese Teilbahnen zu Stapeln übereinander zu legen und diese Stapel nebeneinander in den Falzapparat einzuführen und darin zu verarbeiten.
- Die
DE 28 08 483 A1 zeigt einen Längsfalztrichter mit einer in dem Längsfalztrichter angeordneten Längsschneideinrichtung. - Die
DE 39 00 663 C2 beschreibt einen Falzapparat mit zwei Querschneideinrichtungen, wobei die erste Querschneideinrichtung die Bahn nur teilweise und erst die zweite Querschneideinrichtung die Bahn vollständig quer durchtrennt. - Die
DE 43 19 806 A1 offenbart einen Oberbau eines Falzapparates mit einer Längsschneideinrichtung und einem „Skip-Slitter". - Die
JP 57-038265 A - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Oberbau für einen Falzapparat und ein Verfahren zum Zuführen einer Mehrzahl von Ausgangsmaterialbahnen zu schaffen.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 10 gelöst.
- Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen darin, dass bei dem Oberbau eine seitliche Bewegung der Teilmaterialbahnen gegeneinander und damit ein teilweise überlappendes Eintreten der Teilmaterialbahnen in den Falzapparat dadurch ausgeschlossen ist, dass eine mechanische Verbindung zwischen den einzelnen Teilbahnen bis unmittelbar zum Eingang des Falzapparats hin aufrechterhalten bleibt.
- Dadurch wird, insbesondere wenn in dem Falzapparat Stapel von mehreren übereinanderliegenden Teilmaterialbahnen verarbeitet werden sollen, ein seitliches Ineinandergreifen benachbarter Stapel vermieden.
- Um die Teilmaterialbahnen an der Längstrenneinrichtung in Höhe des Eingangs des Falzapparats zuverlässig auftrennen zu können, ist vorzugsweise im Bereich des Eingangs des Oberbaus eine Perforationseinrichtung angeordnet, die als Vorstufe zur vollständigen Trennung eine Perforation zwischen benachbarten Teilmaterialbahnen herstellt.
- Die Konstruktion einer solchen Perforationseinrichtung kann an herkömmliche Längstrenneinrichtungen mit einem rotierenden Messer, insbesondere einem Kreismesser, angelehnt sein, wobei allerdings bei der Perforationseinrichtung die umlaufende Schneidkante des Kreismessers wenigstens eine nicht schneidende Unterbrechung aufweist.
- Der optimale Anteil der Länge solcher nicht schneidenden Unterbrechungen an der Umfangslänge des Kreismessers kann durch experimentelle Optimierung in Abhängigkeit von dem Material der zu perforierenden Bahn ermittelt werden, wobei die Länge der Unterbrechungen bzw. der zwischen den Teilbahnen bestehenbleibenden Stege um so kleiner sein kann, je steifer das Material der Bahn in sich ist. Für eine Papierbahn wird ein Verhältnis der Länge der nicht schneidenden Unterbrechungen zur Umfangslänge von weniger als 10 %, vorzugsweise zwischen 1 und 3 %, als gut geeignet angesehen.
- Auch die Länge der Unterbrechungen kann je nach zu verarbeitendem Material variieren; hier ist typischerweise ein Wert von 1 bis 5 mm geeignet.
- Wenn in dem Oberbau mehrere Materialbahnen zu einem Stapel übereinandergelegt werden sollen, so ist vorzugsweise für jede Materialbahn ein eigener Zufuhrweg mit einer Perforationseinrichtung vorgesehen. D. h. die Perforation wird in jeder Materialbahn einzeln erzeugt, wohingegen das Auftrennen, anschließend an dem übereinandergelegten Stapel durchgeführt werden kann.
- Um beim Auftrennen der beim Perforieren zwischen zwei Teilmaterialbahnen stehengebliebenen Stege einen gleichmäßigen Lauf der Materialbahn zu erreichen und ein Steckenbleiben auszuschließen, werden die Perforationseinrichtungen vorzugsweise mit einer solchen Phasenlage betrieben, dass die stehengebliebenen Stege verschiedener Ausgangsmaterialbahnen an der Längstrenneinrichtung gegeneinander in Transportrichtung versetzt sind. Dadurch wird erreicht, dass die Längstrenneinrichtung niemals die gesamte Dicke des übereinandergelegten Stapels auftrennen muss, sondern vorzugsweise immer nur einen Steg nach dem anderen durchtrennt.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 eine Perforationseinrichtung eines Oberbaus für einen Falzapparat; -
2 eine Längstrenneinrichtung des Falzapparats; -
3 die Lage von Stegen mehrerer übereinanderliegender zu zertrennender Materialbahnen beim Einsatz des Oberbaus zur gleichzeitigen Verarbeitung mehrerer Materialbahnen. -
1 zeigt eine schematische Ansicht einer Perforationseinrichtung für den erfindungsgemäßen Oberbau. Die Perforationseinrichtung umfasst eine zwischen zwei (nicht dargestellten) Seitenplatten drehbar gelagerte Umlenkwalze01 , über die eine Ausgangsmaterialbahn02 straffgespannt geführt ist. Zwischen den zwei Seitenplatten ist ferner eine Stange03 unbeweglich gehalten. An der Stange03 ist ein Spannklotz04 mit Hilfe einer oder mehrerer Schrauben lösbar befestigt. Der Spannklotz04 ist im gelösten Zustand um die Stange03 drehbar und in ihrer axialen Richtung, d.h. senkrecht zur Ebene der1 , verschiebbar. Ein Ring06 ist an der Stange03 drehbar, aber in seiner axialen Position durch den Spannklotz04 festgelegt. - Der Ring
06 trägt an einem Arm07 ein Gehäuse08 , das in der1 teilweise aufgeschnitten gezeigt ist. In dem Gehäuse08 ist ein Kreismesser09 drehbar. Das Kreismesser09 ist dort, wo es innerhalb des Gehäuses08 liegt, gestrichelt dargestellt; lediglich im unteren, der Umlenkwalze01 zugewandten Bereich des Gehäuses08 ragt das Kreismesser09 heraus. Die Schneidkante des Kreismessers weist zwei diametral einander gegenüberliegende Unterbrechungen11 auf, die jeweils eine Länge von 3 mm aufweisen, der Gesamtumfang des Kreismessers09 beträgt ca. 300 mm. - Die Schneidkante des Kreismessers
09 greift in eine (nicht dargestellte) Schneidnut in der Umlenkwalze01 ein, die so als Untermesser zu dem Kreismesser wirkt. Die Tiefe der Unterbrechungen11 in der Schneidkante ist größer als die der Schneidnut, so dass selbst dann, wenn das Kreismesser09 bis zum Boden der Nut in diese eintaucht, die Ausgangsmaterialbahn02 nicht auf ihrer gesamten Länge geschnitten werden kann und zwischen benachbarten Teilbahnen jeweils in einem Abstand von ca. 150 mm Stege mit einer den Abmessungen der Unterbrechungen11 entsprechenden Länge von 3 mm verbleiben. - Ein Hydraulikzylinder
12 , dessen Versorgungsleitungen in der1 der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt sind, ist zwischen dem Spannklotz04 und einem abgewinkelten Verlängerungsabschnitt13 des Arms07 gelenkig angeordnet. Durch eine entsprechende Ansteuerung des Hydraulikzylinders12 kann der Arm07 aus seiner in der1 gezeigten Stellung, in der das Kreismesser09 in die Schneidnut eingreift, in eine inaktive Stellung angehoben werden, in der keine Perforation gebildet wird. - Eine Perforationseinrichtung kann eine Mehrzahl von Anordnungen aus Arm
07 , Kreismesser09 und Hydraulikzylinder12 umfassen, die jeweils an unterschiedlichen . axialen Positionen der Stange03 angeordnet sind. Durch Verschwenken einzelner dieser Anordnungen in die inaktive Position kann die gewünschte Zahl von Teilmaterialbahnen festgelegt werden, in die die Ausgangsmaterialbahn02 zerlegt werden soll. - Da nach dem Durchgang durch die Perforationseinrichtung der
1 die Teilmaterialbahnen jeweils noch durch Stege19 verbunden sind, können sie über längere Strecken weiter gefördert werden, ohne dass die Gefahr einer unkontrollierten seitlichen Wanderbewegung der Teilbahnen auftritt, die zu einem teilweisen Überlappen der Teilbahnen bei ihrem Eintritt in den Falzapparat führen könnte. -
2 zeigt schematisch die Zuführung einer perforierten Ausgangsmaterialbahn02 entlang einer Wand14 eines Falzzylinders am Eingang eines Falzapparats. Die s perforierte Materialbahn02 läuft zwischen der Wand14 und eine Längstrenneinrichtung 16 durch. Diese Längstrenneinrichtung16 umfasst eine ortsfeste Stange17 , an der Trennklingen18 jeweils in einer der Zahl der Kreismesser09 entsprechenden Anzahl und in entsprechenden, veränderbaren axialen Positionen entlang der Stange17 montiert sind. Jeder Trennklinge18 ist ein Hydraulikzylinder21 als Stellglied zugeordnet, mit dem die Trennklinge18 aus der in der2 gezeigten, inaktiven Position in eine Position verstellbar ist, in der sie jeweils in eine Perforation der Materialbahn02 eingreift und mit der Spitze die Wand14 berührt oder in einen Schlitz dieser Wand eingreift. -
3 zeigt den Fall einer Trennklinge18 , die zum Auseinandertrennen mehrerer, zu einem Stapel22 übereinandergelegter, vorperforierter Ausgangsmaterialbahnen02 eingesetzt wird. Diese Ausgangsmaterialbahnen02 sind jeweils über getrennte Zufuhrwege mit jeweils einer eigenen Perforationseinrichtung zu dem Falztrichter geführt, an dessen Wand14 die Trennklinge18 angeordnet ist. Diese mehreren Perforationseinrichtungen haben jeweils Kreismesser mit gleichen Abmessungen, diese werden allerdings mit solchen Drehwinkeln relativ zueinander betrieben, dass unter Berücksichtigung der von jeder einzelnen Perforationseinrichtung zu der Trenneinrichtung16 zurückzulegenden Wege die einzelnen Ausgangsmaterialbahnen02 an der Trenneinrichtung16 mit gegeneinander versetzten Stegen19 eintreffen. Wie man in3 erkennt, durchtrennt die Trennklinge18 daher zu jeder Zeit höchstens einen Steg19 . Die von der Trennklinge18 auf die Materialbahnen02 ausgeübte Bremskraft ist daher immer gering und schwankt nur in geringem Umfang, so dass Gleichlaufstörungen der Materialbahnen oder Reißen vermieden werden, die andernfalls beim gleichzeitigen Eintreffen einer Mehrzahl von Stegen19 an der Trennklinge18 auftreten könnten. Selbstverständlich könnte die Trenneinrichtung16 anstelle einer einfachen festen Klinge18 auch eine mit der Geschwindigkeit der Materialbahnen02 rotierende Klinge aufweisen, um Bremsbelastungen der Materialbahnen zu vermeiden. -
- 01
- Umlenkwalze
- 02
- Ausgangs-Materialbahn
- 03
- Stange
- 04
- Spannklotz
- 05
- 06
- Ring
- 07
- Arm
- 08
- Gehäuse
- 09
- Kreismesser
- 10
- 11
- Unterbrechung
- 12
- Hydraulikzylinder
- 13
- Verlängerungsabschnitt
- 14
- Wand
- 15
- –
- 16
- Längstrenneinrichtung
- 17
- Stange
- 18
- Trennklinge
- 19
- Steg
- 20
- –
- 21
- Hydraulikzylinder
- 22
- Stapel
Claims (12)
- Oberbau für einen Falzapparat mit einem Falztrichter zum Einführen einer Mehrzahl von Ausgangsmaterialbahnen (
02 ) in den Falzapparat, wobei vor dem Falztrichter eine Perforationseinrichtung zum Erzeugen wenigstens einer Längsperforation in mehrere Ausgangsmaterialbahnen (02 ) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Falztrichter eine Längstrenneinrichtung (16 ) zum Zertrennen der zu einem Stapel (22 ) übereinander gelegten Ausgangsmaterialbahnen (02 ) in mehrere Teilmaterialbahnen längs der Perforation angeordnet ist. - Oberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationseinrichtung an einer Umlenkwalze (
01 ) angebracht ist. - Oberbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationseinrichtung wenigstens ein Messer, insbesondere ein Kreismesser (
09 ) umfasst, dessen umlaufende Schneidkante wenigstens eine nicht schneidende Unterbrechung (11 ) aufweist. - Oberbau nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkante des Kreismessers (
09 ) zwei diametral gegenüberliegende Unterbrechungen (11 ) aufweist. - Oberbau nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht schneidende Unterbrechung (
11 ) eine Kerbe im Kreismesser (09 ) ist, deren Tiefe größer ist als die einer mit dem Kreismesser (09 ) zusammenwirkenden Nut eines Untermessers. - Oberbau nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterbrechung (
11 ) eine Länge von 1 mm bis 5 mm hat. - Oberbau nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Länge der nicht schneidenden Unterbrechungen (
11 ) zur Umfangslänge des Kreismessers (09 ) weniger als 10%, vorzugsweise zwischen 1 % und 3%, beträgt. - Oberbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Zufuhrwegen zum Zuführen jeweils einer Ausgangsmaterialbahn (
02 ) zu dem Falztrichter vorgesehen sind und dass jeder Zufuhrweg eine Perforationseinrichtung aufweist. - Oberbau nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationseinrichtungen mit einer solchen Phasenlage betreibbar sind, dass nach dem Perforieren zwischen benachbarten Teilbahnen verschiedener Ausgangsmaterialbahnen (
02 ) stehen gebliebene Stege (19 ) an der Längstrenneinrichtung (16 ) gegeneinander in Transportrichtung versetzt sind. - Verfahren zum Zuführen einer Mehrzahl von Ausgangsmaterialbahnen (
02 ) in einen Falzapparat mit Falztrichter, wobei eine Längsperforation in den Ausgangsmaterialbahnen (02 ) vor dem Falztrichter erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die perforierten Ausgangsmaterialbahnen (02 ) zu einem Stapel (22 ) übereinandergelegt werden und dass Teilmaterialbahnen auf dem Falztrichter durch Trennen des Stapels (22 ) entlang der Perforation gebildet werden. - Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforation in einem Abstand vom Eingang des Falzapparates erzeugt wird.
- Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass beim Bilden des Stapels (
22 ) stehen gebliebene Stege (19 ) der Perforierungen verschiedener Ausgangsmaterialbahnen (02 ) in Transportrichtung versetzt übereinandergelegt werden.
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