DE10104737A1

DE10104737A1 - Bauplatte

Info

Publication number: DE10104737A1
Application number: DE2001104737
Authority: DE
Original assignee: ROMMERSBACH CARMEN
Current assignee: ROMMERSBACH CARMEN
Priority date: 2001-02-02
Filing date: 2001-02-02
Publication date: 2002-09-12

Abstract

Bauplatten, insbesondere Leichtbauplatten für mobile Trennwände im Messebau o. dgl., bestehen aus einer innere Kernschicht (2) mit äußeren Deckschichten (3, 4), die eine nach Art einer Sandwichplatte aufgebaute Plattenstruktur (P) bilden. Bei der erfindungsgemäßen Leitbauplatte ist in die Plattenstruktur (P; P') zumindest eine als Brandschutzschicht vorgesehene Mineralfaserplatte (M, M') integriert.

Description

Die Erfindung betrifft eine Bauplatte, insbesondere Leichtbauplatte für mobile Trennwände im Messebau o. dgl., gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bekannte Leichtbauplatten sind als mobile Konstruktions elemente für Messebau, Galerien u. dgl. vorgesehen. Diese Elemente sind in Sandwichbauweise hergestellt und durch ihr geringes Gewicht besonders einfach zu handhaben. Dar aus aufgebaute Wände, Decken, Zwischenwände, Verkleidungen und dgl. entsprechen mit den bekannten Leichtbauplatten nicht den Forderungen des Brandschutzes (Schwerentflamm barkeit gemäß DIN 4102/1), so daß nachträglich mit flam menhemmenden Anstrichstoffen eine kostenintensive Impräg nierung notwendig ist oder die Bauplatten mit einer Me tallschicht als feuerhemmende Lage ein nachteilig hohes Gewicht aufweisen.

Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem, eine Leichtbau platte für mobile Trennwände zu schaffen, die bei hoher Druckfestigkeit und Stabilität unter weitgehender Beibe haltung ihres geringen Gewichtes die Brandschutzanforde rungen von Teilen einer schwerentflammbaren Baustoffklasse erfüllt.

Ausgehend von einer Leichtbauplatte nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 löst die Erfindung diese Aufgabe mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1. Hin sichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis 14 verwiesen.

Die erfindungsgemäß ausgestaltete Leichtbauplatte ist in an sich bekannter Ausführung mit einer beispielsweise als Papierwabenstruktur ausgebildeten Kernschicht versehen, die ober- und/oder unterseitig eine als jeweilige Brand schutzschicht wirksame Mineralfaserplatte aufweist. Diese ist als Abdeckung der leicht brennbaren Kernschicht so an geordnet, daß über eine bestimmte Branddauer ein Abbrennen der inneren Teilbereiche der Platte verhindert und eine schnelle Ausbreitung der Flammen gebremst wird. Diese mehrschichtige Leichtbauplatte bildet damit einen schwer entflammbaren Baustoff gemäß DIN 4102/1. Mit der bzw. den Mineralfaserplatte(n) ist insbesondere in öffentlichen Ge bäuden eine schnelle Entzündung von mobilen Wand- oder De ckenelementen verhindert, so daß mit vergleichsweise geringem Aufwand hohe Brandschutzanforderungen erfüllt wer den.

Bei einem Einsatztest von Leichtbauplatten, die aus einer innenliegenden Papierwabenstruktur und beidseits aufge klebten Mineralfaserplatten bestanden, ergaben sich, daß bereits mit einer Mineralfaserplatte geringer Dicke, bei spielsweise 2 mm, ein verlangsamter Abbrand der stirnsei tig einer direkten Beflammung ausgesetzten Leichtbauplatte nachweisbar ist und im Bereich der ein hochverdichtetes Gemisch von mineralischen Stoffen mit Faserbestandteilen aufweisenden Brandschutzschicht eine verlangsamte Ausbrei tung des Brandherdes nachweisbar ist. Die Leichtbauplatte kann damit insgesamt in die Baustoffklasse B1 (schwer ent flammbare Baustoffe) eingeordnet werden.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnun gen, die mehrere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäß aufgebauten Leichtbauplatte veranschaulichen. In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 eine Schnittdarstellung der Leichtbauplatte mit innerer Papierwabenstruktur und ober- bzw. unter seitig vorgesehener Mineralfaserplatte,

Fig. 2 eine Schnittdarstellung ähnlich Fig. 1, wobei o berhalb der Mineralfaserplatten jeweils ein Schichtstoff vorgesehen ist, und

Fig. 3 eine Schnittdarstellung ähnlich Fig. 1 mit einer Spanplatte als Kernschicht.

In Fig. 1 ist in Schnittdarstellung eine insgesamt mit 1 bezeichnete Leichtbauplatte veranschaulicht, die für mo bile Trennwände im Messebau, Galerien o. dgl. vorgesehen ist. Derartige Leichtbauplatten bestehen aus einer inneren Kernschicht 2 und äußeren Deckschichten 3, 4, so daß eine Plattenstruktur P nach Art eines Sandwich-Verbundes gebil det ist.

Bei der erfindungsgemäß aufgebauten Leichtbauplatte 1 ist in die Plattenstruktur P zumindest eine aus hochverdichte ten Komponenten bestehende und als Brandschutzschicht vor gesehene Mineralfaserplatte M, M' so integriert, daß die leicht brennbare Kernschicht 2 im Brandfall gegen eine un mittelbare Flammeneinwirkung geschützt ist. In zweckmä ßiger Ausführung bestehen die beiden Deckschichten 3 und 4 jeweils aus der Mineralfaserplatte M bzw. M' (Fig. 1), wo bei ebenso denkbar ist, daß in die Plattenstruktur P le diglich eine Mineralfaserplatte integriert wird (nicht dargestellt).

Die Mineralfaserplatten M und M' sind über eine jeweilige Kleberschicht 5, 6 mit einer dünnen Papierlage 7, 8 der insgesamt als eine Papierwabe W ausgebildeten Kernschicht 2 so verbunden, daß eine vollflächige Abdeckung erreicht ist. Ebenso ist denkbar, daß als Kernschicht 2 eine aus Holzwerkstoff bestehende und in ihren physikalischen Ei genschaften weitgehend der Papierwabe W entsprechende Ras terwabe vorgesehen ist. In der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist als Kernschicht 2 eine Spanplatte S dargestellt, an deren Stelle auch eine marktübliche MDF-Platte (mittel dichte Faserplatte) vorgesehen sein kann. Zwischen den dargestellten Schichten 2, 3 und 4 der Plattenstruktur P ist jeweils die Kleberschicht 5 bzw. 6 vorgesehen, die insbesondere aus einem vollflächigen Weißleimauftrag be steht.

In der dargestellten Ausführung gemäß Fig. 2 ist über den jeweiligen Mineralfaserplatten M, M' zusätzlich eine eben falls über eine Klebeverbindung 5' bzw. 6' aufgeleimte Schichtstoffauflage 9 bzw. 10 (HPL-Laminat) vorgesehen.

Die dargestellten Mineralfaserplatten M, M' sind in weit gehend variabler Dicke (Pfeil D, Fig. 1) ausführbar, wobei beispielsweise Abmesssungen von D = 0,5 bis 12 mm, vor zugsweise 2 mm, für die Mineralfaserplatten vorgesehen sind. Damit ergibt sich für die mehrschichtige Platten struktur P gemäß Fig. 1 eine Gesamtdicke G von 10 mm bis 100 mm, vorzugsweise 50 mm, wobei die leicht brennbare Kernschicht 2 insbesondere mit einer Dicke K (Fig. 2) von mehr als 50% der Gesamtdicke G bemessen ist und die die hochverdichteten Faserstrukturen und mineralischen Be standteile aufweisenden Platten M und M' gewährleisten als Deckschichten die Stabilität und Druckfestigkeit des Leichtbauelementes 1 insgesamt langzeitig. Die Mineralfa serplatte besteht vorzugsweise aus Aluminiumsilicat mit der organischen Faserstruktur als Bindemittel, dessen An teil beispielsweise 5,5% beträgt.

Die gemäß Fig. 2 dargestellte HPL-Schichtstoffauflage weist eine Dicke H von 0,5 bis 1,5 mm, vorzugsweise 0,95 mm, auf und mit einer nicht maßstabgerechten Angabe L ist jeweils die Dicke der Klebeverbindung 5, 6 bzw. 5', 6' prinzipiell veranschaulicht.

Die vorbeschriebenen Leichtbauplatten 1 können nach kun denspezifisch unterschiedlichen Anforderungen in ihrer Plattenstruktur P variabel aufgebaut werden, wobei sich die Kernschicht 2, die Mineralfaserplatten M und M', die Schichtstoffauflagen 9 und 10 und die Kleberschichten 5, 6, 5', 6' zu einem Flächengewicht von 3000 g/m² bis 4000 g/m², vorzugsweise 3500 g/m² summieren. Eine derart aufge baute Platte 1 ist dann als Leichtbauelement noch einfach handhabbar, wobei dieses auch eine Größe von mehr als 2 m² aufweisen kann. Damit ist neben der vorteilhaften Schwer entflammbarkeit die für eine wiederholte Montage und Demontage erforderlich Handhabbarkeit der Elemente weiterhin problemlos gewährleistet.

Zur Prüfung der Schwerentflammbarkeit (Baustoffklasse B1) nach DIN 4102/1 wurde die in Fig. 2 dargestellte Platten struktur P verwendet, wozu diese als Proben-Plattenteil in einen Vierkant-Hohlprofilrahmen aus Aluminium (Wanddicke ca. 1,5 mm) eingefaßt wurde. Dieser nicht näher darge stellte Aluminiumrahmen hat am äußeren Rand vorder- und rückseitig einen Steg und an der Vorder- bzw. Rückseite des Rahmens waren jeweils breite Streifen der Mineralfa serplatten M, M' aufgeklebt. Innerhalb des Rahmens befand sich eine Papierwabe W, die ober- und unterseitig durch eine Papierschicht 7, 8 abgedeckt wurde.

Auf dieser Papierwabe wurde beidseits eine dünne Faser platte aufgeklebt, diese Faserplatte war bis zum Steg des umlaufenden Rahmens gezogen und dort mit dem auf dem Alu miniumrahmen umlaufenden Teil der Mineralfaserplatten M bzw. M' verklebt. Auf der Vor- bzw. Rückseite der Mineral faserplatten M, M' wurde eine jeweilige HPL-Schichtstoff auflage 9, 10 vollflächig aufgeklebt.

Die so vorbereitete Probe wurde einer Brandschachtprüfung unterzogen, wobei die maximalen Flammenhöhen am Probenkör per erfaßt und ein Nachbrennen bzw. Nachglimmen an den Probenkörpern bewertet wurden. Die Prüfung erfolgte frei hängend, wobei mittels eines Brenners eine Kantenbeflammung an der unteren Probenvorderkante auf die jeweilige Schichtstofflage 9, 10 erfolgte. Es kam bei der Prüfung zwar zu einer Entzündung der Probenkörper, an denen jedoch jeweilige den vorteilhaft hohen Brandwiderstand charakte risierende Meßmarken nicht erreicht wurden. Ein Selbstver löschen der Flammen trat kurzzeitig nach Ende der Beflam mung ein, wobei die Flammenhöhe ebenso wie die Rauchent wicklung gering waren und kein brennender Abfall entstand. Damit konnte die Schwerentflammbarkeit der erfindungsge mäßen Leichtbauplatte 1 nachgewiesen werden.

Claims

1. Bauplatte, insbesondere Leichtbauplatte für mobile Trennwände im Messebau o. dgl., bestehend aus einer inne ren Kernschicht (2) mit äußeren Deckschichten (3, 4), die eine nach Art einer Sandwichplatte aufgebaute Platten struktur (P) bilden, dadurch gekennzeichnet, daß in die Plattenstruktur (P; P') zumindest eine als Brandschutz schicht vorgesehene Mineralfaserplatte (M, M') integriert ist.

2. Leichtbauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Plattenstruktur (P, P') mehrere Mineral faserplatten (M, M') aufweist.

3. Leichtbauplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet, daß beidseits der inneren Kernschicht (2) jeweils eine Mineralfaserplatte (M, M') die Deckschicht (3, 4) bildet.

4. Leichtbauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten der Plattenstruktur (P; P') jeweils über eine zwischenliegende Kle berschicht (5, 6, 5', 6') verbunden sind.

5. Leichtbauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernschicht (2) aus einer Papierwabe gebildet und deren Ober- und Unterseite (7, 8) jeweils mit einer aufgeleimten Mineralfaserplatte (M, M') abgedeckt ist.

6. Leichtbauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Kernschicht (2) eine aus Holzwerkstoff bestehende Rasterwabe (W) vorgesehen ist.

7. Leichtbauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Kernschicht (2) eine Span platte (S) vorgesehen ist.

8. Leichtbauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Kleberschicht (5, 5, 5', 6') ein vollflächiger Weißleimauftrag vorgesehen ist.

9. Leichtbauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß über der Mineralfaserplatte (M, M') jeweils eine aufgeleimte HPL-Schichtstofflage (9, 10) vorgesehen ist.

10. Leichtbauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralfaserplatte (M, M') eine Dicke (D) von 0,5 bis 12 mm, vorzugsweise 2 mm, auf weist.

11. Leichtbauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die mehrschichtige Platten struktur (P; P') eine Gesamtdicke (G; G') von 10 mm bis 100 mm, vorzugsweise 50 mm, aufweist.

12. Leichtbauplatte nach Anspruch 11, dadurch gekenn zeichnet, daß die Kernschicht (2) mit einer Dicke (K; K') von mehr als 50% der Gesamtdicke der Plattenstruktur (P, P') bemessen ist.

13. Leichtbauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die HPL-Schichtstofflage (9, 10) eine Dicke von 0,3 bis 1,5 mm, vorzugsweise 0,95 mm, aufweist.

14. Leichtbauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenstruktur (P; P') mit Kernschicht (2), Mineralfaserplatte(n) (M, M'), Schichtstoffauflage(n) (9, 10) und Kleberschicht(en) (5, 5, 5', 6') ein Flächengewicht von 3000 g/m² bis 4000 g/m², vorzugsweise 3500 g/m², aufweist.