DE10103755C1 - Schleifscheibe zum Schleifen von stabförmigen Messern für die Herstellung von bogenverzahnten Kegel- und Hypoidrädern und zugehöriges Verfahren zum Schleifen - Google Patents

Schleifscheibe zum Schleifen von stabförmigen Messern für die Herstellung von bogenverzahnten Kegel- und Hypoidrädern und zugehöriges Verfahren zum Schleifen

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Abstract

Beschrieben sind eine Schleifscheibe (12) und ein Verfahren zum Schleifen von Stabmessern für die Herstellung von Bogenverzahnungen. Solche Stabmesser haben an einem Ende eine Freifläche, eine Nebenfreifläche und eine Kopffläche, die mit einer Spanfläche eine Schneidkante bilden. An ihrem Übergang zu einem Schaft des Stabmessers haben die Freifläche und die Nebenfreifläche jeweils eine Schulterfläche. Zum wirtschaftlichen Schleifen von solchen Stabmessern hat die Schleifscheibe (12) eine kegelige Schleiffläche (Pp), die sich von einem kleinen Durchmesser (d1) zu einem großen Durchmesser (d2) erweitert, eine zylindrische Schleiffläche (Ps), die sich an die kegelige Schleiffläche anschließt, und eine torusförmige Schleiffläche (G), die sich an die zylindrische Schleiffläche (Ps) anschließt. Die so ausgebildete Schleifscheibe (12) ermöglicht Formschleifen (Schrubben) und anschließendes Erzeugungsschleifen (Schlichten) der Flächen des Stabmessers, ohne daß dieses umgespannt werden müßte. Zweckmäßig rotiert das Schleifmesser (12) um eine feststehende Achse (S), und das zu schleifende Stabmesser wird unter Einstellung auf entsprechende Winkel an der Schleifscheibe entlang geführt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Schleifscheibe und ein Verfahren zum Schleifen von stabförmigen Messern, insbesondere Hartmetall-Messern, für die Herstellung von bogenverzahnten Kegel- und Hypoidrädern.
Ein bekanntes Messer zum Herstellen von bogenförmigen Verzahnungen ist als quaderför­ miger Stab ausgebildet, dessen Schaft am Ende trapezförmig ausgebildet ist. Die trapezför­ mige Endseite hat eine Freifläche, eine Nebenfreifläche und eine die Freifläche mit der Ne­ benfreifläche verbindende Kopffläche sowie eine Spanfläche.
Aus der EP 0 343 983 A2 sind ein Verfahren und eine Schleifscheibe bekannt zum Schleifen von Hartmetalleinsätzen, die an den Zähnen eines Schleifwerkzeuges angebracht sind. Die Schleifscheibe ist so ausgebildet, daß ihre Arbeitsbereiche zum Schleifen sowohl von Plan­ flächen an den Hartmetalleinsätzen als auch von benachbarten gekrümmten Oberflächen des Zahns in der Lage sind.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schleifscheibe und ein Verfahren zum schnellen, rationellen und genauen Schleifen von stabförmigen Messern zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 und durch die Schritte des Patentanspruchs 8.
Da die Schleifscheibe nach der Erfindung eine kegelige Schleiffläche, eine sich daran stu­ fenlos anschließende zylindrische Schleiffläche und eine sich daran stufenlos anschließende torusförmige Schleiffläche hat, können durch das Verfahren nach der Erfindung die Freiflä­ che, die Nebenfreifläche und die Spanfläche mit der kegeligen Schleiffläche und mit deren Übergangsbereich zu der zylindrischen Schleiffläche durch Formschleifen vorgeschliffen werden. An der torusförmigen Schleiffläche können die Freifläche und die Nebenfreifläche im Anschluß daran durch Erzeugungsschleifen feingeschliffen werden. Auf diese Weise ist es mit einer einzigen Schleifscheibe möglich, sowohl alle drei wichtigen Flächen, nämlich die Freifläche, die Nebenfreifläche und die Spanfläche vorzuschleifen, als auch die Freifläche und die Nebenfreifläche feinzuschleifen, ohne das Messer umzuspannen, wodurch eine schnelle, komplette und genaue Schleifbearbeitung des Messers ausgeführt werden kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargelegt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung haben die kegelige und die zylindrische Schleiffläche eine grobere Körnung als die torusförmige Schleiffläche, so daß das Vor­ schleifen der Nebenfreifläche und der Freifläche und das Schleifen der Spanfläche bei ho­ hem Materialabtrag schnell erfolgen kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung geht die zylindrische Schleifflä­ che tangential in die torusförmige Schleiffläche über, so daß es auf vorteilhafte Weise mög­ lich ist, die Kopffläche des Messers mit einer translatorischen Bewegung einerseits an der zylindrischen Schleiffläche vorzuschleifen und mit der daran angrenzenden torusförmigen Schleiffläche feinzuschleifen. Durch diese Kombination von Vorschleifen und Feinschleifen der Kopffläche in einem Arbeitsgang wird eine Zeitverkürzung der gesamten Schleifbearbei­ tung des Messers erzielt.
In noch einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen der kegeligen Schleiffläche und der zylindrischen Schleiffläche ein erster Radius gebildet, wobei die torus­ förmige Schleiffläche einen kreisbogenförmigen Querschnitt mit einem zweiten Radius hat. Dabei ist der erste Radius größer als der zweite Radius. Beim Schruppen, also beim Form­ schleifen des Messers wird dieses mit der Freifläche oder Nebenfreifläche oder der Spanflä­ che derart mit der kegeligen Schleiffläche in Kontakt gebracht, daß durch den ersten Radius und den Übergang zwischen kegeliger und zylindrischer Schleiffläche oder zusätzlich durch einen Teil der zylindrischen Schleiffläche eine jeweilige Schulterfläche am Übergang der Frei- oder Spanfläche zum Schaft des Messers geschliffen wird. Im Anschluß an das Form­ schleifen findet durch Erzeugungsschleifen ein Schlichten der Freiflächen oder der Spanflä­ che durch eine überlagerte translatorische Relativbewegung zwischen Messer und Schleif­ scheibe gegenüber der torusförmigen Schleiffläche, statt. Da der Radius der torusförmigen Schleiffläche kleiner ist als der erste Radius im Übergangsbereich zwischen kegeliger Schleiffläche und zylindrischer Schleiffläche muß beim Schlichten der Freifläche oder der Nebenfreifläche die jeweils zugehörige Schulterfläche nicht mitgeschliffen werden. Dies be­ deutet, daß die torusförmige Schleiffläche geschont wird und somit eine längere Standzeit hat. Weiterhin wird der Schleifvorgang verkürzt, da die Schulterflächen zwischen der Freiflä­ che oder Nebenfreifläche und dem Schaft nicht geschlichtet werden muß.
Anhand der Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im folgenden beispiel­ haft näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein stabförmiges Hartmetall-Messer;
Fig. 2 eine seitliche Schrägansicht des stabförmigen Messers;
Fig. 3 eine vergrößerte Draufsicht auf die Spanfläche des stabförmigen Messers;
Fig. 4 eine Schnittansicht der Schleifscheibe;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer Schleifmaschine; und
Fig. 6a, b, c den Vorgang des Schleifens eines stabförmigen Messers mit der Schleif­ scheibe nach Fig. 4.
In den Fig. 1 bis 3 ist ein Stabmesser exemplarisch dargestellt. Es gibt eine große Vielfalt von Messertypen. Alle weisen aber eine Form wie die im folgenden beschriebene auf (z. B. die Flanke 6 könnte aber auf der in den Fig. 1 bis 3 linken Seite liegen).
Nach den Fig. 1 bis 3 hat ein quader- oder stabförmiges Messer 1 einen im Querschnitt rechteckigen Schaft 2 und eine trapezförmige Endseite 3. An der trapezförmigen Endseite 3 sind eine Spanfläche C, an der in Fig. 1 linken Flanke 5 eine sich von der Spanfläche C nach hinten erstreckende Nebenfreifläche B, an der in Fig. 1 rechten Flanke 6 eine sich von der Spanfläche C nach hinten erstreckende Freifläche A und oben an der Stirnseite eine sich von der Spanfläche C nach hinten erstreckende Kopffläche K ausgebildet. Zwischen der Ne­ benfreifläche B, der Kopffläche K, der Freifläche A und der Spanfläche C ist eine umlaufende Schneidkante 4 ausgebildet. Im Übergang von der Freifläche A und der Nebenfreifläche B zu dem Schaft 2 können, wie hier gezeigt, Schulterflächen As bzw. Bs ausgebildet sein. Ebenso kann im Übergangsbereich der Spanfläche C zu dem Schaft 2, wie hier gezeigt, eine ge­ krümmte Schulterfläche Cs ausgebildet sein. Kopf, Flanke und Schulter sind rechts in Fig. 2 mit 30, 6 bzw. 50 bezeichnet.
Anhand von Fig. 3 wird der Verlauf der rechten und linken Flanke der trapezförmigen End­ seite 3 beschrieben, wobei aber wegen im wesentlichen ähnlicher Form der drei Flanken le­ diglich der Verlauf der rechten Flanke 6 näher dargelegt wird. Die Schulterfläche As an der rechten Flanke 6 hat einen geraden Abschnitt 7 und einen gekrümmten Abschnitt 8, der ei­ nen Radius Rs aufweist. Der gerade Abschnitt 7 der Schulterfläche As geht tangential in den gekrümmten Abschnitt 8 über, der wiederum im Punkt F in die Freifläche A tangential über­ geht. An der Stirnseite der trapezförmigen Endseite 3 geht die Freifläche A im Punkt L in ei­ nen gekrümmten Abschnitt mit dem Radius R2 tangential über. Der gekrümmte Abschnitt geht wiederum tangential in die Kopffläche K über, und die Kopffläche K geht tangential in eine gekrümmte Fläche 10 mit einem Radius R1 tangential über, die sich wiederum tangen­ tial an die Nebenfreifläche B anschließt. Die rechte Flanke 6 und linke Flanke 5 haben jeweils eine Länge PL, wobei der gerade Abschnitt der Schulterfläche As bzw. Bs eine Länge SL hat. Die Formen des Profils der Flanke 6 (Länge PL) und des Profils der Flanke 5 sind vom Verzahnungsprozeß abhängig und sind in keinem Fall geradlinig.
In Fig. 4 ist eine Schleifscheibe 12 dargestellt, mit der das Messer nach den Fig. 1 bis 3 ge­ schliffen werden kann. Die Schleifscheibe 12 hat eine Rotationsachse S, zu der die Schleif­ scheibe rotationssymmetrisch aufgebaut ist. Die Schleifscheibe 12 hat an einer Endseite ei­ ne zu der Rotationsachse S rechtwinklige, kreisrunde Aufspannfläche 13. Vom äußeren Umfang der Aufspannfläche 13 erstreckt sich eine kegelige Schleiffläche Pp mit einem klei­ nen Durchmesser d1 und einem großen Durchmesser d2, wobei sich der kleine Durchmes­ ser d1 an der Aufspannfläche 13 befindet. An der Seite mit dem großen Durchmesser d2 der kegeligen Schleiffläche Pp schließt sich tangential eine den Radius Rs aufweisende ge­ krümmte Schleiffläche 14 an, die wiederum tangential in eine zylindrische Schleiffläche Ps übergeht. An die zylindrische Schleiffläche Ps schließt sich tangential eine torusförmige Schleiffläche G an, die einen kreisbogenförmgen Querschnitt mit einem Radius Rg hat. Die torusförmige Schleiffläche G erstreckt sich radial nach innen und geht tangential in eine zweite, zur torusförmigen Schleiffläche G hinterschnittene kegelförmige Fläche 15 über.
Die Schleifscheibe 12 kann als einstückige Schleifscheibe aufgebaut sein, wobei die kegeli­ ge Schleiffläche Pp, die zylindrische Schleiffläche Ps und auch die torusförmige Schleiffläche G die gleiche Körnung und das gleiche Bindemittel aufweisen können.
Die Schleifscheibe 12 kann aber auch mit unterschiedlichen Körnungsgrößen des Schleif­ mittels versehen sein, wobei die kegelige Schleiffläche Pp und die zylindrische Schleiffläche Ps eine grobere Körnung des Schleifmittels haben als die torusförmige Schleiffläche G. Es ist vorteilhaft die unterschiedlichen Körnungsgrößen des Schleifmittels mit derselben Bin­ dung aufzubringen. Um die Bereiche mit unterschiedlichen Körnungsgrößen des Schleifmit­ tels kenntlich zu machen, kann ein kleiner Einstich (nicht dargestellt) zwischen der torusför­ migen Schleiffläche G und der zylindrischen Schleiffläche Ps vorgesehen sein. Als Binde­ mittel für das Schleifmittel kann entweder eine galvanische Bindung oder Kunstharz als Bin­ demittel vorgesehen sein. Als Schleifmittel kann entweder CBN (für HSS) oder Diamant (für HM) verwendet werden.
Weiterhin ist es möglich, die Scheibe 12 zweigeteilt auszubilden, wobei die torusförmige Schleiffläche G an einem Ring (nicht dargestellt) vorgesehen sein würde, der an der zylindri­ schen Schleiffläche Ps mittels einer Flanschverbindung montiert wäre. Hierbei wäre es mög­ lich, den jeweiligen Bereich mit dem für die jeweilige Aufgabe optimalen Schleifmittel und Bindemittel zu versehen. Auch ist es möglich die zwei Bereiche in Abhängigkeit vom jeweili­ gen Verschleiß unabhängig voneinander zu verschiedenen Zeitpunkten auszutauschen.
In Fig. 5 ist eine Schleifmaschine dargestellt, die mit der Schleifscheibe 12 gemäß Fig. 4 ver­ sehen ist und mit der das Messer 1 geschliffen werden kann. Die Maschine hat einen Tisch 17, auf dem ein Schlitten längs einer X-Achse hin und her beweglich ist. Eine Säule 19 ist längs einer Z-Achse senkrecht zur X-Achse hin und her beweglich. Auf der Säule ist ein zweiter Schlitten 20 entlang einer Y-Achse senkrecht zur X-Achse und zur Z-Achse hin und her beweglich. Die X-Achse, die Y-Achse und die Z-Achse bilden ein rechtwinkeliges Koordi­ natensystem. An dem zweiten Schlitten 20 ist die Schleifscheibe 12 rotierend befestigt. An dem Schlitten 18 ist eine Spannvorrichtung 21 zum Spannen des Messers 1 angebracht. Die Spannvorrichtung ist gegenüber dem Schlitten 18 durch eine Schwenkachse C und eine auf der Schwenkachse C senkrecht stehende Drehachse A gelagert. Die X-Achse, die Y-Achse, die Z-Achse, die A-Achse und die B-Achse können nicht nur positionieren, sondern auch CNC-gesteuerte Bahnkurven fahren.
Nachstehend wird in chronologischer Abfolge der Ablauf des Schleifens des Messers 1 mit der Schleifscheibe 12 dargelegt.
Schleifen der Spanfläche C
Die Spanfläche C wird parallel zur kegeligen Schleiffläche Pp derart ausgerichtet, daß die Schulterfläche Cs der Spanfläche C an der gekrümmten Schleiffläche 14 mit dem Radius Rs positioniert wird. Mittels Pendelschleifen unter relativ sukzessivem Zustellen des Messers 1 gegenüber der Schleifscheibe 12 werden die Spanfläche C und die zugehörige Schulterflä­ che Cs geschliffen.
Schleifen der Nebenfreifläche B
Die linke Flanke 5 wird mit der Nebenfreifläche B parallel zu der kegeligen Schleiffläche Pp ausgerichtet, wobei die Schulterfläche Bs an der gekrümmten Schleiffläche 14 mit dem Ra­ dius Rs positioniert wird. Dann erfolgt Schleifen der Nebenfreifläche B zusammen mit der zugehörigen Schulterfläche Bs mittels Pendelschleifen unter sukzessivem Zustellen, bis der gewünschte Betrag abgeschliffen ist.
Schleifen der Freifläche A
Orientieren der Freifläche A parallel zur kegeligen Schleiffläche Pp, wobei die Schulterfläche As an der gekrümmten Schleiffläche 14 mit dem Radius Rs positioniert wird. Schleifen der Freifläche A zusammen mit der zugehörigen Schulterfläche As mittels Pendelschleifen unter sukzessivem Zustellen, bis der gewünschte Betrag abgetragen ist.
Nach dem Schleifen der Freiflächen A und B ist das Messer von der in Fig. 6a mit strich­ punktierter Linie dargestellten Form in die mit dünner Linie in Fig. 6b dargestellte Form ge­ bracht worden, wobei insbesondere auf der Kopfseite des Messers 1 noch ein großes Auf­ maß 24 verblieben ist. Weiterhin ist an den Freiflächen A und B noch ein von der Profilform abhängiges kommaförmiges oder sichelförmiges Aufmaß 60 verblieben.
Schleifen der Kopffläche K
Nach dem Schleifen der Freifläche A wird das Messer 1 gegenüber der kegeligen Schleifflä­ che Pp im wesentlichen längs seiner Schaftlängserstreckung zurückgefahren und unter ei­ nem Winkel derart gegenüber der zylindrischen Schleiffläche Ps und der torusförmigen Schleiffläche G orientiert, daß mit einer Bewegung in Richtung eines Pfeils 22 das an dem Kopf 30 des Messers 1 befindliche Aufmaß 24 zunächst mittels der zylindrischen Schleifflä­ che Ps abgetragen wird und gegen Ende der Bewegung entlang des Pfeils 22 an der torus­ förmigen Schleiffläche G vorbeibewegt wird und eine Kopffläche K erzeugt wird.
Schlichten der Nebenfreifläche B
Im Anschluß an das vorstehend dargelegte Schleifen der Kopffläche K wird das Messer 1 mittels einer überlagerten Bewegung entlang der torusförmigen Schleiffläche G geführt, so daß sowohl der Radius R1 als auch das noch verbliebene kommaförmige Aufmaß geschlif­ fen werden. Da der Radius Rg der torusförmigen Schleiffläche G kleiner ist als der Radius Rs der gekrümmten Schleiffläche 14, ist der Schlichtvorgang der Nebenfreifläche B bei Er­ reichen des Punktes Fb abgeschlossen, so daß die Schulterfläche Bs durch die torusförmige Schleiffläche G nicht mehr geschliffen wird.
Schlichten der Freifläche A
Das Messer 1 wird derart umorientiert, daß die Freifläche A in dem Punkt Fa an einem Um­ fangspunkt der torusförmigen Schleiffläche G positioniert ist. Durch eine überlagerte Bewe­ gung des Messers 1 und der Schleifscheibe 12 wird das auf der Freifläche A befindliche kommaförmige Aufmaß bis zur endgültigen Form des Messers 1 abgeschliffen. In der glei­ chen Orientierung des Messers 1 werden durch eine fortgesetzte überlagerte Bewegung der Radius R2 und die Kopffläche K fertiggeschliffen. Auch beim Schleifen der Freifläche A mit der torusförmigen Schleiffläche G wird wie beim Schlichten der Nebenfreifläche B die Schulterfläche As der Freifläche A nicht mehr geschliffen. Der Übergang zwischen Pendeln und Generieren erfolgt genau im Fußpunkt F, so daß die Schulter nicht unnötig geschlichtet wird.
Beim vorstehend dargelegten Schleifvorgang des Messers 1 mittels der Schleifscheibe 12 ist es nicht jedesmal erforderlich, auch die Spanfläche C zu schleifen. Vielmehr wird die Span­ fläche C nur im Bedarfsfall geschliffen.
Gemäß Fig. 3 ist zwischen der rechten Flanke 6 und der Schulterfläche As und auch zwi­ schen der linken Flanke 5 und der Schulterfläche Ws ein Schulterwinkel Sw ausgebildet. Weiterhin ist gemäß Fig. 4 an der Schleifscheibe 12 zwischen der kegeligen Schleiffläche Pp und der zylindrischen Schleiffläche Ps ein Pendelwinkel Pw ausgebildet. Beim Schrupp­ schleifen der Freifläche A und der zugehörigen Schulterfläche As sowie der Nebenfreifläche B und der zugehörigen Schulterfläche Bs wird der jeweilige Schulterwinkel Sw durch den Pendelwinkel Pw und die räumliche Orientierung zwischen dem Messer 1 und der Schleif­ scheibe 12 bestimmt. Zwischen dem Schulterradius Rs und dem Generierungsradius Rg e­ xistiert die Wechselbeziehung RS < RG. Der Schulter- oder der Pendelwinkel hat sowohl eine geometrische als auch eine technologische Bedeutung.
Fig. 6c zeigt die Wahl eines Anstellwinkels AW, der beiderseits einer Position mit einem An­ stellwinkel AW von null Grad gewählt werden kann. Über den Anstellwinkel AW, der vom Schulterwinkel (30° oder 45°) unterschiedlich sein kann, wird das Aufmaß für das anschlie­ ßende Schlichten optimiert. Das kommaförmige Aufmaß, das so entsteht, wird auf diese Weise optimal gestaltet. Wenn eine bestimmte Anzahl von Messern mit einem bestimmten Anstellwinkel AW geschliffen worden ist, wird, bevor es zu einem ins Gewicht fallenden Ver­ schleiß kommt, auf einen anderen Anstellwinkel übergegangen. Jeder Anstellwinkel wird in dem Arbeitsbereich der Schleifscheibe 12 eine Abtragung oder Abflachung ergeben. Der nächste Anstellwinkel AW wird so gewählt, daß die nächste Abflachung an die vorhergehen­ de Abflachung anschließt, so daß zum Schluß der Arbeitsbereich im Querschnitt von einem Polygonzug berandet ist, wobei die Polygonseiten aus den Abflachungen gebildet sind. Die Breite der zulässigen Abflachungen liegt beispielshalber maximal in einer Größenordnung von 1 µm.
Um den Zeitpunkt feststellen zu können, in welchem es zu einem ins Gewicht fallenden Ver­ schleiß kommt, werden durch das Schleifen erzeugte Abtragungen oder Abflachungen des Arbeitsbereiches der Schleifscheibe laufend gemessen und mit einem Wert der maximal zulässigen Abtragungen oder Abflachungen, der einem ins Gewicht fallenden Verschleiß in dem Arbeitsbereich G der Schleifscheibe 12 entspricht, verglichen. Rechtzeitig vor dem Zeit­ punkt, in welchem es zu einem ins Gewicht fallenden Verschleiß kommt, wird auf einen an­ deren Anstellwinkel umgeschaltet. Durch dieses Verfahren läßt sich die torusförmige Schleif­ fläche G optimal ausnutzen und dadurch die Werkzeuglebensdauer maximieren.

Claims (16)

1. Schleifscheibe zum Schleifen von stabförmigen Messern für die Herstellung von bogen­ verzahnten Kegel- und Hypoidrädern, mit
einer Rotationsachse (S),
einer kegeligen Schleiffläche (Pp), die sich von einem kleinen Durchmesser (d1) zu einem großen Durchmesser (d2) erweitert,
einer zylindrischen Schleiffläche (Ps), die sich stufenlos an die Seite mit dem großen Durchmesser (d2) der kegeligen Schleiffläche (Ps) anschließt, und
einer sich an die zylindrische Schleiffläche (Ps) anschließenden torusförmigen Schleiffläche (G).
2. Schleifscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kegelige Schleiffläche (Pp), die zylindrische Schleiffläche (Ps) und die torusförmige Schleiffläche (G) die gleiche Körnung haben.
3. Schleifscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kegelige Schleiffläche (Pp) und die zylindrische Schleiffläche (Ps) die gleiche Körnung haben und daß die to­ rusförmige Schleiffläche (G) eine feinere Körnung als die kegelige und die zylindrische Schleiffläche (Pp, Ps) hat.
4. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zy­ lindrische Schleiffläche (Ps) tangential in die torusförmige Schleiffläche (G) übergeht.
5. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Ü­ bergangsbereich zwischen der kegeligen Schleiffläche (Pp) und der zylindrischen Schleiffläche (Ps) ein erster Radius (Rs) ausgebildet ist und daß die torusförmige Schleiffläche einen kreisbogenförmigen Querschnitt mit einem zweiten Radius (Rg) hat, wobei der erste Radius (Rs) größer als der zweite Radius (Rg) ist.
6. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die torusförmige Schleiffläche (G) nach innen zur Rotationsachse (S) hin in eine als Hinter­ schneidung zur torusförmigen Schleiffläche (G) ausgebildete zweite kegelige Schleifflä­ che (15) übergeht.
7. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Aufspann­ fläche (13), die rechtwinkelig zur Rotationsachse (S) angeordnet ist, wobei die kegelige Schleiffläche (Pp) mit ihrem kleinen Durchmesser (d1) an die Aufspannfläche (13) an­ grenzt.
8. Verfahren zum Schleifen von stabförmigen Messern für die Herstellung von Bogenver­ zahnungen mit einer Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Mes­ ser (1) als quaderförmiger Stab mit einem Schaft (2) und einer trapezförmigen Endseite (3) ausgebildet ist und wobei die trapezförmige Endseite (3) eine Freifläche (A), eine Ne­ benfreifläche (B), eine zwischen den beiden Freiflächen (A, B) vorgesehene Kopffläche (K) und eine den Freiflächen (A, B) und der Kopffläche (K) gemeinsame Spanfläche (C) hat, so daß zwischen den Freiflächen (A, B), der Kopffläche (K) und der Spanfläche C ei­ ne Schneidkante (4) ausgebildet ist, mit den Schritten:
  • a) Formschleifen der Freifläche (A) und/oder der Nebenfreifläche (B) und/oder der Span­ fläche (C) mit der kegeligen Schleiffläche (Pp), wobei an dem Messer (1) eine Schulterfläche (As, Bs, Cs) an dem Übergang zu dem Schaft (2) durch den Über­ gangsbereich zwischen der kegeligen Schleiffläche (Pp) und der zylindrischen Schleiffläche (Ps) ausgebildet wird;
  • b) Erzeugungsschleifen der Freifläche (A) und/oder der Nebenfreifläche (B) und/oder der Kopffläche (K) durch Überlagerung zweier translatorischer Bewegungen entlang der torusförmigen Schleiffläche (G).
9. Verfahren nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch den weiteren Schritt c) Schleifen der Kopffläche (K) des Messers (1), indem die Kopffläche (K) mittels einer translatorischen Relativbewegung unter einem Neigungswinkel (a) der Kopffläche (K) gegen eine Mantellinie der zylindrischen Schleiffläche (Ps) auf die zylindrische Schleiffläche (Ps) zubewegt und an der torusförmigen Schleiffläche (G) vorbeibewegt wird, wobei die Kopffläche (K) durch die zylindrische Schleiffläche (Ps) vorgeschliffen und anschließend durch die torusförmige Schleiffläche (G) feingeschliffen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schritt c) auf der Kopffläche (K) ein Aufmaß (24) abgeschliffen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch den weiteren Schritt d) Feinschleifen der Nebenfreifläche (B) und eines zwischen der Kopffläche (K) und der Nebenfreifläche (B) ausgebildeten Radius (R1) im Anschluß an den Schritt c) durch eine Überlagerung zweier translatorischer Bewegungen entlang der torusförmigen Schleiffläche (G).
12. Verfahren nach Anspruch 10 und 11, gekennzeichnet durch den weiteren Schritt e) Feinschleifen der Freifläche (A) und eines zwischen der Kopffläche (K) und der Frei­ fläche (A) ausgebildeten Radius (R2) und der Kopffläche (K) im Anschluß an den Schritt d) durch eine Überlagerung zweier relativ translatorischer Bewegungen ent­ lang der torusförmigen Schleiffläche (G).
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schritt e) mit dem Schleifen benachbart zu der Schulterfläche (As) an dem Übergang Fa zwischen der Frei­ fläche (A) und der Schulterfläche (As) begonnen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schritt a) die Schulter­ fläche (As) zwischen der Freifläche (A) und dem Schaft (2) und/oder die Schulterfläche (Bs) zwischen der Nebenfreifläche (B) und dem Schaft (2) und/oder die Schulterfläche (Cs) zwischen der Spanfläche (C) und dem Schaft (2) fertiggeschliffen werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schritt b) und/oder in dem Schritt c) und/oder in dem Schritt d) und/oder in dem Schritt e) eine Facette zwischen der Schneidkante (4) und der Freifläche (A) und/oder der Neben­ freifläche (B) und/oder der Kopffläche (K) gebildet wird, die einen kleineren Freiwinkel als die Freifläche (A) und/oder die Nebenfreifläche (B) und/oder die Kopffläche (K) hat.
16. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifen in dem Schritt a) als Pendel- oder Tiefschleifen ausgeführt wird.
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