DE10103335A1 - Bedienelement für ein elektronisches Gerät - Google Patents
Bedienelement für ein elektronisches GerätInfo
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Abstract
Es wird ein Bedienelement für ein elektronisches Gerät offenbart, das an mindestens einer Seite, insbesondere der Oberseite, eine Anzeige aufweist, die unterschiedliche Funktionen des Gerätes kennzeichnet. Mit einem derartigen Bedienelement ist die Bedienung sowohl einfach als auch eindeutig. Dadurch kann die Steuerung des elektronischen Gerätes mit einigen wenigen Bedienelementen erfolgen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bedienelement für ein
elektronisches Gerät sowie ein entsprechend ausgestattetes
Gerät.
Moderne Informations-, Unterhaltungs- und Kommunikations-End
geräte weisen eine Vielzahl von Funktionen und Nutzungsmög
lichkeiten auf. So haben etwa bestimmte komfortable Mobil
funk-Endgeräte (Handys) neben den eigentlichen (für sich ge
nommen schon sehr komplexen) Telekommunikationsfunktionen ei
nen Terminplaner, einen Taschenrechner, eine Internet-Zu
griffsmöglichkeit, Spiele und mitunter auch bereits Diktier
gerät, Kamera oder Audioplayer etc.
Die Steuerung der umfangreichen und komplexen Funktionen
stellt insbesondere bei solchen mobilen Geräten hohe Ansprü
che an die verwendeten Eingabemittel, da die dafür zur Verfü
gung stehende Fläche aufgrund der Miniaturisierung relativ
klein ist. Dem hat man durch Mehrfachbelegung von Eingabetas
ten bzw. Bedienelementen mit je nach Kontext unterschiedli
chen Funktionen und/oder durch Einsatz von virtuellen Tasten
auf dem Display zu begegnen versucht. Für die Steuerung der
sehr umfangreichen und komplexen Möglichkeiten mobiler Geräte
werden die Eingabemittel typischerweise auf drei verschiedene
Arten, alternativ oder in Kombination miteinander, reali
siert.
Beim ersten Ansatz werden dauerhaft beschriftete Tasten, so
genannte Hardkeys, in verschiedenen Ausprägungen verwendet,
die aufgrund der Fülle der Funktionen einerseits und aufgrund
der begrenzten Fläche des Endgerätes andererseits mehrfach
belegt werden. Das bedeutet aber, daß je nach Kontext ein
Druck auf eine Taste unterschiedliche Funktionen auslöst. Die
verschiedenen Bedeutungen der jeweiligen Taste werden hierbei
durch eine entsprechende Mehrfachbedruckung der Taste vermit
telt, wobei das grundsätzliche Problem darin besteht, daß der
Benutzer jeweils selbst herausfinden bzw. wissen muß, welche
Funktion nun aktuell per Tastendruck aufgerufen wird. Dies
ist unkomfortabel und unpraktisch. Zudem ist die permanente
Mehrfach-Kennzeichnung aufgrund der geringen Tastengröße zur
Gewährleistung der Erkennbarkeit nur mit einzelnen Zeichen
oder Symbolen möglich.
Beim zweiten Ansatz werden eine oder mehrere Taste(n) mög
lichst dicht neben einem Display des Endgerätes angeordnet.
Die aktuelle Bedeutung der Taste wird nun im Display ange
zeigt, was den Vorteil bietet, daß der Benutzer eindeutig er
kennen kann, welche Funktion ein Tastendruck in der jeweili
gen Situation auslöst. Ein Nachteil ist jedoch, daß zunächst
einmal das Grundprinzip eines solchen (üblicherweise als
"Softkey" bezeichneten) Eingabemittels - also die Zuordnung
der Displayanzeige zur jeweiligen Taste - verstanden werden
muß. Problematisch ist dabei, daß in der Praxis aufgrund
konstruktiver Einschränkungen das Zusammenwirken zwischen
Tastenanordnung und Displaybeschriftung oft ergonomisch nicht
optimal ist. Ein Anwender kann hierdurch verwirrt werden und
aufgrund dessen das Gerät u. U. falsch bedienen.
Beim dritten Ansatz wird ein berührungssensitives Display,
ein sogenannter Touchscreen, verwendet, der in einer hier in
teressierenden Ausführung virtuelle Tasten mit kontextspezi
fischer Beschriftung darstellt, die der Benutzer dann berüh
ren kann. Diese an sich sehr flexible Lösung hat den wesent
lichen Nachteil, daß der Anwender auf eine glatte Fläche
drückt, die keinerlei taktiles Feedback bietet. Dies kann zu
Fehlbedienungen führen, da beispielsweise ein Finger wegrut
schen kann oder die virtuelle Taste aufgrund ihrer geringen
Größe nicht richtig getroffen wird. Auch der dritte Ansatz
ist also im Grunde für den Anwender unpraktisch und unkomfor
tabel.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist folglich die Angabe
eines Bedienelementes für ein elektronisches Gerät, mit dem
die Bedienung sowohl einfach als auch eindeutig ist und womit
die Steuerung des elektronischen Gerätes mit einigen wenigen
Bedienelementen erfolgen kann.
Diese Aufgabe wird durch ein Bedienelement nach Patentan
spruch 1 gelöst.
Die Erfindung schließt den wesentlichen Gedanken ein, unter
Abgehen von der bekannten Mehrfach-Kennzeichnung eine inhalt
lich eindeutig und räumlich klar und unverwechselbar ausge
führte Funktionsangabe für ein Bedienelement mit mehreren
möglichen Funktionen vorzunehmen. Sie schließt weiter den Ge
danken ein, unter Abgehen von der ebenfalls bekannten Neben
einander-Anordnung des eigentlichen Bedienelementes und der
Funktionsangabe eine Vereinigung beider vorzusehen. Dies
führt zu dem Gedanken, das Bedienelement selbst mit einer
veränderbaren Funktionsanzeige zu versehen.
Die vorgeschlagene Lösung ist in der speziellen Ausführung
als Drucktaste von besonderer praktischer Bedeutung, es kann
sich bei dem Bedienelement aber auch um einen Drehsteller,
Schieberegler, Wippschalter oder andere Bedienelemente mit
veränderlicher Eingabefunktion handeln.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der
Anwender weiterhin ein taktiles Feedback für seine Eingabe
erhält, obwohl er (bei Ausführung des Bedienelementes als
Taste) auf eine sich verändernde Anzeige ähnlich einem Touch
screen drückt. Weiterhin erfolgt die Bedienung und Steuerung
des elektronischen Gerätes auch für ungeübte Benutzer prak
tisch fehlerfrei, da die jeweils ausführbare Funktion auf dem
Bedienelement selbst angezeigt wird.
Vorzugsweise weist die Anzeige auf dem Bedienelement eine
derartig auf dessen Größe und den Augenabstand bei der Bedienung
abgestimmte Auflösung auf, daß die zu kennzeichnende
Funktion durch Text und/oder eindeutige Symbole (Piktogramme
o. ä.) darstellbar ist. Hierdurch ist auch bei kleinen Bedien
elementen ein eindeutiges und problemloses Ablesen der Funk
tion möglich.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
die Anzeige eine matrixförmig oder als Segmentanzeige struk
turierte leitfähige erste Folie, eine zweite Folie, die un
terhalb der leitfähigen Folie angeordnet ist, und eine zwi
schen den beiden Folien angeordnete Matrix mit Kugeln auf.
Eine Hälfte der Kugeloberfläche ist hell, die andere Hälfte
dunkel gefärbt. Mittels der leitfähigen Folien wird als An
steuersignal ein elektrisches Feld angelegt, das bewirkt, daß
sich die Kugeln in Abhängigkeit der Feldrichtung derart dre
hen, daß sich die einzelnen Matrixpunkte bzw. Segmente der
Anzeige in durch das Ansteuersignal vorbestimmten Weise hell
oder dunkel färben.
Neben optisch rein passiven Kugelfärbungen, die Umgebungs
licht oder das Licht einer im Bedienelement angeordneten
kleinen Lichtquelle nutzen, sind - speziell für handgehaltene
elektronische Geräte mit häufigem Outdoor-Einsatz - Anzeigen
mit phosphoreszierenden Elementen von praktischer Bedeutung,
bei denen z. B. eien Kugelhälfte der Kugeln einer elektroni
schen Tinte phosphoreszierende Färbung aufweist.
Vorzugsweise ist die Anzeige derart ausgebildet, daß sie ohne
Energiezufuhr stabil erhalten bleibt. Bei dieser Ausführungs
form wird nur Energie benötigt, wenn die dem Bedienelement
zugeordnete Funktion sich ändert.
Bevorzugt ist ein Bedienelement mit einer im wesentlichen ge
wölbten Form. Dadurch kann das Bedienelement taktilen Anfor
derungen angepaßt werden. Ein wesentlicher Punkt dabei ist,
daß die die Folien aufweisende Anzeige selbst gewölbt sein
kann. Eine derartige flexible Anzeige kann sich dabei unter
schiedlichen Formen eines Bedienelementes anpassen.
In einer bevorzugten Anwendung ist das Bedienelement in einem
Telekommunikations-Endgerät, beispielsweise einem Mobilfunk-
Endgerät oder einem Festnetz-Endgerät, integriert. Vorzugs
weise wird bei einem solchen die aktuell ausführbare Geräte
funktion mittels einer Steuerungseinheit mit einer entspre
chenden Anzeige synchronisiert. Ein wesentlicher Punkt dabei
ist, daß diese Steuerungseinheit nicht Bestandteil des Be
dienelementes selber ist. Dadurch wird eine große Flexibili
tät der Anwendbarkeit desselben erreicht.
In einer alternativen bevorzugten Anwendung ist das Bedien
element in einen Taschencomputer (Handheld, PDA) integriert.
Auch hier wird die ausführbare Gerätefunktion mittels einer
Steuerungseinheit mit einer entsprechenden Anzeige synchroni
siert und die Steuerungseinheit ist nicht Bestandteil des Be
dienelementes selbst.
Vorteile und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich im
übrigen aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Be
schreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Figu
ren. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine alternative Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 3 ein erstes Beispiel für eine Anwendung, und
Fig. 4 ein zweites Beispiel für eine Anwendung der vorliegen
den Erfindung.
Gemäß Fig. 1 ist ein Bedienelement 10 als Drucktaster mit
Taste 14 ausgebildet. An der konkav gewölbten Oberseite weist
die Taste 14 eine in diese integrierte Anzeige 12 auf. Die
Anzeige 12 basiert auf dem Prinzip der elektronischen Tinte
bzw. des elektronischen Papiers, das den jeweiligen Inhalt
nach der "elektronischen Beschriftung" ohne jeglichen Strom
verbrauch permanent mit hoher Darstellungsqualität anzeigt.
Permanente Anzeige heißt in diesem Zusammenhang, daß nur zum
Verändern der Anzeige Energie benötigt wird.
Die Anzeige weist eine erste, transparente leitfähige Folie
mit Matrixstruktur und eine zweite Folie auf, die unterhalb
der ersten angeordnet ist. Zwischen diesen beiden Folien ist
eine Matrix aus Kugeln angeordnet, wobei jede Kugel eine hel
le Hälfte und eine dunkle Hälfte aufweist. Beispielsweise
sind sie auf einer Hälfte schwarz, auf der anderen Hälfte
weiß gefärbt. Für spezielle Einsatzgebiete ist es sinnvoll,
daß eine der beiden Hälften phosphoreszierend bzw. fluores
zierend ist, um dadurch eine auch in der Dunkelheit oder bei
schwacher Beleuchtung eindeutig ablesbare Anzeige für ein
häufig im Outdoor-Bereich bei schlechtem Licht genutztes Ge
rät, z. B. ein Mobiltelefon, zu erhalten. Diese Kügelchen
sind innerhalb der Matrix drehbar gelagert und drehen sich in
Abhängigkeit von der Feldrichtung des mittels der leitfähigen
Folie angelegten elektrischen Feldes.
Die konkrete Ausführung des elektronischen Papieres wird in
Abstimmung auf Funktion, Form und Größe des damit zu verse
henden Bedienelementes so gewählt, daß ein Benutzer mit nor
malem bis mäßigem Sehvermögen bei normalem Betrachtungsab
stand die Funktionen sicher erkennen kann. Für die Beschrif
tung einer Drucktaste eines handgehaltenen elektronischen Ge
rätes mit heute üblichen Abmessungen und von herkömmlicher
Bauart (beispielsweise eines Mobiltelefons) mit einer Ziffer
oder einem Buchstaben oder wenigen Ziffern bzw. Buchstaben
wird ein Durchmesser der Kügelchen von 200 µm oder darunter,
speziell 100 µm oder darunter, eine ausreichende Auflösung
und ein Schriftbild mit befriedigender Kantenschärfe ergeben.
Das Material der Einbettungsmatrix ist für häufig im Freien
benutzte Geräte so zu wählen, daß eine Veränderung der Anzeige
im Ansprechen auf eine veränderte Funktionsbelegung des
Bedienelementes auch bei niedrigen Temperaturen bis zu -10°C
und darunter möglich ist.
Die zur Anzeige 12 verwendeten Folien sind flexibel, so daß
die Anzeige auf unterschiedlich geformte Tasten angebracht
werden kann.
Das in Fig. 2 dargestellte Bedienelement 20 entspricht im we
sentlichen dem ersten Ausführungsbeispiel. Lediglich die Form
weicht ab, so daß auf eine ausführliche Beschreibung an die
ser Stelle verzichtet werden kann.
In Fig. 3 ist als erstes Anwendungsbeispiel ein Mobilfunk-
Endgerät 30 dargestellt. Das Gerät 30 weist ein Display 33
und ein Tastaturfeld 34 auf. Ein Bedienelement 36 ist Be
standteil des Tastaturfeldes 34. Einzelne oder auch alle Be
dienelemente des Tastaturfeldes 34 sind gemäß der vorliegen
den Erfindung aufgebaut.
In Fig. 4 ist als zweites Anwendungsbeispiel ein Taschencom
puter 40 dargestellt. Der Taschencomputer 40 weist ein Dis
play 42, ein Touchscreenfeld 44 und Bedienelemente 46 auf.
Über das Touchscreenfeld 44 kann mittels eines Stiftes Text
information in das System eingegeben werden. Die Bedienele
mente 46 entsprechen hierbei der vorliegenden Erfindung. Der
Taschencomputer 40 entspricht im übrigen einem üblichen Hand
held-PC je nachdem, in welchem Programm und in welcher Funk
tion er sich gerade befindet (beispielsweise Terminplaner,
Textverarbeitung, Tabellenkalkulation etc.), können die Be
dienelemente 46 unterschiedliche Anzeigen zur Kennzeichnung
der gerade aktuellen Funktion aufweisen. Somit ist der Anwen
der in der Lage, mit nur wenigen Bedienelementen, nämlich den
Bedienelementen 46 und dem Touchscreen 44, den Taschencompu
ter 40 in seiner vollen Funktionalität zu steuern.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß alle oben be
schriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination,
insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten
Details als erfindungswesentlich beansprucht werden.
Claims (7)
1. Bedienelement (10, 20) für ein elektronisches Gerät, das
an mindestens einer Seite, insbesondere der Oberseite, eine
steuerbare Anzeige (12, 22) aufweist, die unterschiedliche
Funktionen des Gerätes kennzeichnet.
2. Bedienelement (10, 20) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzeige (12, 22) eine Auflösung derart aufweist, daß die
Funktion durch Buchstaben, Ziffern und/oder Symbole bezeich
net werden kann.
3. Bedienelement (10, 20) nach einem der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzeige (12, 22) folgendes aufweist:
eine erste leitfähige Folie,
eine zweite Folie, die unterhalb der ersten leitfähigen Fo lie angeordnet ist, und
eine zwischen den beiden Folien angeordnete Matrix mit Ku geln, deren eine Hälfte hell und die andere Hälfte dunkel ge färbt ist,
wobei bei Anlegen eines elektrischen Feldes mittels der leit fähigen Folie sich die Kugeln in Abhängigkeit von der Feld richtung drehen, so daß sich die einzelnen Matrixpunkte der Anzeige (12, 22) hell bzw. dunkel färben.
eine erste leitfähige Folie,
eine zweite Folie, die unterhalb der ersten leitfähigen Fo lie angeordnet ist, und
eine zwischen den beiden Folien angeordnete Matrix mit Ku geln, deren eine Hälfte hell und die andere Hälfte dunkel ge färbt ist,
wobei bei Anlegen eines elektrischen Feldes mittels der leit fähigen Folie sich die Kugeln in Abhängigkeit von der Feld richtung drehen, so daß sich die einzelnen Matrixpunkte der Anzeige (12, 22) hell bzw. dunkel färben.
4. Bedienelement (10, 20) nach einem der vorstehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzeige (12, 22) derart ausgebildet ist, daß sie ohne E
nergiezufuhr stabil erhalten bleibt.
5. Bedienelement (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine im wesentlichen gewölbte Form.
6. Handgehaltenes elektronisches Gerät, insbesondere Telekom
munikations-Endgerät (30) oder Taschencomputer (40),
gekennzeichnet durch
die Ausstattung mit mindestens einem Bedienelement (10; 14;
24; 36; 46) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
7. Gerät nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
eine Steuerungseinheit zur Synchronisierung einer Darstellung
der steuerbaren Anzeige (12; 22) mit einer mittels des die
Anzeige tragenden Bedienelementes (10; 20) aktuell ausführba
ren Eingabefunktion.
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