DE10101821C1 - Verfahren zum Herstellen von flächigen Glaskeramikkörpern - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von flächigen GlaskeramikkörpernInfo
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Abstract
Bei der Herstellung von flächigen Glaskeramikkörpern, bestehend aus einem Mittelteil mit beidseitig symmetrisch abgebogenen Schenkeln, aus einem zuvor entsprechend geformten Grünglaskörper (2), wird dieser von einer Form (1) aufgenommen, die eine der geometrischen Struktur des Grünglaskörpers angepaßte, ihn flächig mechanisch unterstützend halternde Formfläche aufweist. Um Verwerfungen des Grünglaskörpers (2) beim Keramisieren zu vermeiden, wird das Verfahren so geführt, daß die den Grünglaskörper (2) aufnehmende Form (1) zum Keramisieren in eine Schräglage gebracht wird, derart, daß einer der abgebogenen Schenkel (2a1) zumindest während des Keramisierungsvorganges vertikal verläuft.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von flächigen
Glaskeramikkörpern, bestehend aus einem Mittelteil mit beidseitig
abgebogenen Schenkeln, aus einem geformten Grünglaskörper, der von einer
Form aufgenommen ist, die eine der geometrischen Struktur des
Glaskeramikkörpers angepaßte, ihn flächig mechanisch unterstützend halternde
Formfläche aufweist.
Derartig flächige Glaskeramikkörper finden typischerweise als Sichtscheiben
für Öfen und Kamine Anwendung.
Bei der Herstellung von derartigen Glaskeramikkörpern mit abgebogenen
Schenkeln wird zunächst mit bekannten Verfahren ein sogenannter
Grünglaskörper hergestellt, der in sich formstabil ist, und der bereits die
abgewinkelten Schenkel aufweist. Anschließend wird dieser Grünglaskörper,
auch Grünglas-Biegeteil genannt, bei Raumtemperatur auf eine Form aufgelegt,
die eine der geometrischen Struktur des Grünglaskörpers angepaßte, ihn bei
dem nachfolgenden keramisierenden Herstellungsvorgang flächig mechanisch
unterstützend halternde Formfläche aufweist. Zur Keramisierung wird der
Grünglaskörper mit der Form zunächst von Raumtemperatur auf
Keramisierungstemperatur erwärmt. Dabei kommt das anfänglich formstabile
Grünglas-Biegeteil in einen weichen Zustand und dehnt sich durch das
sogenannte Glasteilwachsen aus. Bei der anschließenden eigentlichen
Keramisierung schrumpft dann das Grünglas-Biegeteil aus dem zunächst
weichen Zustand auf seine kleineren Endmaße im verfestigten Zustand
zusammen.
Bei den Verfahren zum Herstellen der vorgenannten flächigen
Glaskeramikkörper gemäß dem Stand der Technik wurden die
Keramisierungsformen in horizontaler Lage mit dem Grünglaskörper beladen.
Dadurch kann der erweichte Grünglaskörper bei der Keramisierung von der
Form nur ungenügend unterstützt werden, wie anhand der Fig. 3 mit den drei
Zuständen A, B und C nachfolgend erläutert werden soll.
Der Figurenteil A zeigt den Zustand der starren waagrecht angeordneten Form
1 und des Grünglaskörpers 2 mit seinem flachen Mittelteil 2c und mit seinem
abgebogenen Schenkel 2a vor dem Aufheizen auf die
Keramisierungstemperatur. Sowohl die Form 1 als auch der Grünglaskörper 2
sind dabei nur in Ausschnitten dargestellt. Wegen des Schrumpfens des
Grünglaskörpers 2 bei dem Keramisierungsvorgang muß dabei zwischen der
Formfläche und dem Grünglaskörper ein ausgleichender Spalt "S" bestehen
bleiben, d. h. der abgewinkelte Schenkel 2a liegt nicht flächig auf der
Formfläche auf.
Der Figurenteil B zeigt den Zustand nach dem Aufheizen des Grünglaskörpers
2 vor dem eigentlichen Keramisierungsvorgang. Wegen des Glasteilwachsens
hat sich der Grünglaskörper ausgedehnt unter Verbreiterung des ausgleichenden
Spaltes "S", der nunmehr die größere Breite "T" besitzt. Dieser Abstand "T"
kann dabei so groß werden, daß, wie gestrichelt angedeutet, der erweichte
Grünglaskörper 2 mit seinem abgebogenen Schenkel 2a aufgrund der
Schwerkraft abknicken kann.
Beim anschließenden Keramisieren schrumpft dann der Grünglaskörper 2 und
legt sich mit seinem abgebogenen Schenkel 2a an die Formfläche an. Dieser
Zustand ist im Figurenteil C dargestellt. Es entsteht dabei ein abgeknickter
Bereich 2b, wie in Fig. 1C gestrichelt dargestellt, der sich mit großem
Nachteil als unerwünschte Unregelmäßigkeit bemerkbar machen würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs bezeichnete Verfahren
so durchzuführen, daß der zu keramisierende Grünglaskörper mit seinen
abgebogenen Schenkeln während der gesamten Keramisierung, einschließlich
der Erwärmung auf die Keramisierungstemperatur, ständig vollflächig
unterstützt ist, um Deformationen im weichen Zustand unter Einwirkung der
Schwerkraft zu vermeiden.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt ausgehend von dem eingangs bezeichneten
Verfahren zum Herstellen von flächigen Glaskeramikkörpern, bestehend aus
einem Mittelteil mit beidseitig symmetrisch abgebogenen Schenkeln, aus einem
geformten Grünglaskörper, der von einer Form aufgenommen ist, die eine der
geometrischen Struktur des Glaskeramikkörpers angepaßte, ihn flächig
mechanisch unterstützend halternde Formfläche aufweist, gemäß der Erfindung
dadurch, daß die den Grünglaskörper aufnehmende Form beim Keramisieren in
eine Schräglage gebracht wird, derart, daß einer der abgebogenen Schenkel
zumindest während des Keramisierungsvorganges vertikal verläuft.
Durch die vertikale Lage des einen Schenkels einerseits und den aufgrund der
Symmetrie des Grünglaskörpers gegenläufigen schiefen Ebenen im anderen,
erhöhten Abbiegebereich andererseits, werden mit großem Vorteil störende
Verformungen des Glaskeramikkörpers beim Keramisieren vermieden, so daß
auch rahmenlose Glaskeramik-Sichtscheiben mit hoher Qualität herstellbar
sind.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich sowohl Glaskeramikkörper
mit flachem, ebenen Mittelteil als auch solche mit gebogenem Mittelteil
herstellen. Im ersten Fall erfolgt dies gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung
durch flächiges Auflegen eines entsprechend geformten Grünglaskörpers auf
eine schräg liegende, im Querschnitt trapezförmige, Form mit ebener mittiger
Formfläche. In diesem Fall verläuft somit der eine abgebogene Schenkel
bereits im Ausgangszustand vertikal, da er flächig an der entsprechenden
vertikalen Formseite anliegt.
Im zweiten Fall erfolgt die Herstellung des Glaskeramikkörpers mit gebogenem
Mittelteil gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung aus einem
Grünglaskörper mit flachem, ebenen Mittelteil durch ein Verfahren, bei dem
ein Schenkel des Grünglaskörpers an der erhöhten Seite der in die Schräglage
gebrachten tunnelartig ausgebildeteten Form befestigt wird, die ein gebogenes
Mittelteil aufweist und deren der erhöhten Seite gegenüberliegende Seite
vertikal verläuft, an die sich der andere Schenkel des Grünglaskörpers nach
Erwärmen auf Keramisierungstemperatur selbsttätig unter
Schwerkraftverformung anlegt.
In diesem Fall kommt der besagte Schenkel erst nach Erreichen der
Keramisierungstemperatur in eine vertikale Lage.
Um dabei eine Beeinträchtigung des an der Form befestigten Schenkels zu
vermeiden, ist in einer Ausgestaltung ein Verfahren vorgesehen, bei dem der
Schenkel an der erhöhten Seite der schrägliegenden Form an zwei
beabstandeten Stellen an der Form gehaltert wird.
Anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen wird die
Erfindung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Herstellen eines Glaskeramikkörpers,
bestehend aus einem ebenen Mittelteil mit beidseitig
symmetrisch abgebogenen Schenkeln nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 2 eine weitere Vorrichtung zum Herstellen eines
Glaskeramikkörpers, bestehend aus einem gebogenen Mittelteil
mit beidseitig symmetrisch abgebogenen Schenkeln nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren, und
Fig. 3 eine Darstellung des entsprechenden Verfahrens nach dem Stand
der Technik.
Die Fig. 1 zeigt einen zu keramisierenden Grünglaskörper 2, bestehend aus
einem flachen, plattenförmigen Mittelteil 2c und zwei sich daran
anschließenden symmetrisch abgewinkelten Schenkeln 2a 1 und 2a 2. In
Einzelfällen können die Schenkel auch mit unterschiedlichen Winkeln, d. h.
asymmetrisch, abgewinkelt sein.
Derartige Glaskeramikkörper finden vorzugsweise als
Ofen-/Kaminsichtscheiben Anwendung, überwiegend eingefaßt in metallische
Rahmenteile.
Neuerdings werden auch solche Sichtscheiben ohne Einfaßrahmen verlangt,
wodurch noch stärker darauf geachtet werden muß, daß im Randbereich keine
störenden Unregelmäßigkeiten beim Keramisieren auftreten.
Der Grünglaskörper 2 liegt auf einer Keramisierungsform 1 aus
temperaturfestem Material auf, die sich ihrerseits auf dem Boden 3 eines
Korbes befindet, der von einem nicht dargestellten Förderband durch die
einzelnen Behandlungsstationen bei der bekannten Keramisierung gefördert
wird.
Überraschenderweise können die erläuterten Unregelmäßigkeiten beim
Keramisieren dadurch vermieden werden, daß die Form 1 nicht waagrecht
ausgerichtet ist, d. h. der Grünglaskörper symmetrisch aufliegt, sondern geneigt
im Korb aufgebaut ist, und zwar derart, daß ein Schenkel exakt vertikal
verläuft, im Beispiel der Schenkel 2a 1. Durch die daraus resultierende
vertikal gerichtete Schwerkraftabsenkung des während des Keramisierens
erweichten Grünglaskörpers im linken Schenkelbereich kann die anhand der
Fig. 3C erläuterte Ausbuchtung 2b im Übergang des Schenkels 2a 1 zum
Mittelteil vermieden werden, wobei im anderen Schenkelbereich 2a 2 durch
die beiden gegenläufigen schiefen Ebenen eine Ausbuchtung verhindert wird.
Der geneigte Aufbau der Keramisierungsform 1 wird im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 einerseits durch eine Balkenstütze 4 aus
hochtemperaturbeständigem Material, die die erhöhte Kante der Form
unterstützt, und andererseits durch eine Auflageplatte 5 mit Anschlägen zur
Abstützung der anderen Kante der Form erreicht. Unterschiedliche Anschläge
an der Auflageplatte dienen dabei zum Anpassen an unterschiedlich große
Formen-Basislängen.
In den Auflagebereichen befinden sich Steifen 6 aus einem keramischen
Fasermaterial, die einmal für einen sicheren Halt der Keramisierungsform 1
auf der Balkenstütze 4 und der Auflageplatte 5 sowie dieser Teile auf dem
Boden 3 des Korbes sorgen und zum anderen neben dem Antirutscheffekt einen
Kratzschutz der aufeinanderliegenden Teile bilden.
Die Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zwecks Herstellung einer Sichtscheibe mit gebogenem Mittelteil
und abgewinkelten Schenkeln. Diese Vorrichtung benutzt eine
Keramisierungsform 1', die ein gewölbtes Mittelteil 1'a und zwei lineare
Schenkel 1'b 1 und 1'b 2 besitzt. Der linke Schenkel 1'b 1 steht auf dem
nicht dargestellten Korbboden auf, während der rechte Schenkel 1'b 2 von
einer Stütze 4' angehoben ist, und zwar derart, daß der linke Formschenkel
1'b 1 vertikal verläuft. Vor dem Keramisieren wird der Grünglaskörper 2, der
die gleiche Ausgangsform wie in Fig. 1 hat, mit seinem rechten Schenkel 2a 2
an dem Schenkel 1'b 2 der Form 1' fixiert. Dazu ist an der Stütze 4' ein
Riegel 7 zum Fixieren des unteren Endes des Schenkels 2a 2 vorgesehen, der
zweckmäßig durch einen an dem Schenkel 1'b 2 der Form angebrachten
zweiten Riegel 8 im oberen Schenkelbereich unterstützt wird. Diese abgestufte
Fixierung verhindert eine Deformation des Schenkels 2a 2 durch zu hohe
punktuelle Klemmkräfte.
Wird der Grünglaskörper während des Keramisierungsvorganges erhitzt,
erweicht das Glas und der flache Mittelteil 2c legt sich an die Wölbung 1'a
der Form an, die mit einer Matte 9 bedeckt ist, um eine Beschädigung des
Glaskörpers zu vermeiden, wenn dieser auf die Form auftrifft. Gleichzeitig
wird der Schenkel 2a 1 in Pfeilrichtung verschwenkt. Im endgültigen Zustand
liegt dadurch der Schenkel 2a 1 des Grünglaskörpers 2 an dem Schenkel
1'b 1 der Form 1' an und es ist die gleiche Ausgangssituation wie im Fall der
Fig. 1 gegeben.
Dadurch können aus den gleichen Gründen, wie zur Fig. 1 beschrieben,
Verwerfungen des Glaskörpers während des Keramisierungsvorganges
vermieden werden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen von flächigen Glaskeramikkörpern, bestehend
aus einem Mittelteil (2c) mit beidseitig abgebogenen Schenkeln (2a 1,
2a 2), aus einem geformten Grünglaskörper (2), der von einer Form
(1) aufgenommen ist, die eine der geometrischen Struktur des
Glaskeramikkörpers angepaßte, ihn flächig mechanisch unterstützend
halternde Formfläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die den
Grünglaskörper (2) aufnehmende Form (1) beim Keramisieren in eine
Schräglage gebracht wird, derart, daß einer der abgebogenen Schenkel
(2a 1) zumindest während des Keramisierungsvorganges vertikal
verläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zum Herstellen eines Glaskeramikkörpers
mit einem flachen, ebenen Mittelteil (2c) durch flächiges Auflegen
eines entsprechend geformten Grünglaskörpers (2) auf eine schräg
liegende im Querschnitt trapezförmige Form mit ebener mittiger
Formfläche.
3. Verfahren nach Anspruch 1 zum Herstellen eines Glaskeramikkörpers
mit einem gebogenen Mittelteil aus einem Grünglaskörper (2) mit
flachem, ebenen Mittelteil (2c), bei dem ein Schenkel (2a 2) des
Grünglaskörpers (2) an der erhöhten Seite (1'b 2) der in die Schräglage
gebrachten tunnelartig ausgebildeten Form (1') fixiert wird, die ein
gebogenes Mittelteil (1'a) aufweist und deren der erhöhten Seite
gegenüberliegende Seite (1'b 1) vertikal verläuft, an die sich der andere
Schenkel (2a 1) des Grünglaskörpers nach Erwärmen auf
Keramisierungstemperatur selbsttätig unter Schwerkraftverformung
anlegt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem der Schenkel (2a 2) an der
erhöhten Seite (1'b 2) der schrägliegenden Form (1') an zwei
beabstandeten Stellen an der Form fixiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001101821 DE10101821C1 (de) | 2001-01-17 | 2001-01-17 | Verfahren zum Herstellen von flächigen Glaskeramikkörpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001101821 DE10101821C1 (de) | 2001-01-17 | 2001-01-17 | Verfahren zum Herstellen von flächigen Glaskeramikkörpern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10101821C1 true DE10101821C1 (de) | 2002-05-29 |
Family
ID=7670764
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001101821 Expired - Lifetime DE10101821C1 (de) | 2001-01-17 | 2001-01-17 | Verfahren zum Herstellen von flächigen Glaskeramikkörpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10101821C1 (de) |
-
2001
- 2001-01-17 DE DE2001101821 patent/DE10101821C1/de not_active Expired - Lifetime
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
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