DE1009638B - Dampfdichte Ringflanschverbindung zweier Gehaeuseteile einer Dampfturbine - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Bei Dampfturbinen, die mit Dampf sehr hohen Druckes betrieben werden, insbesondere bei solchen, die ein Doppelmantelgehäuse aufweisen, stellt sich öfters die Aufgabe, ein größeres Gehäuse dampfdicht und starr mit einem kleineren zu verbinden. Bisher wurden solche Gehäuse in der Regel mittels Flanschen und Schraubenbolzen aneinandergeschraubt. Bei immer mehr steigenden Dampfdrücken ist eine bessere Löung der Aufgabe erwünscht.

Es ist schon vorgeschlagen worden, die Enden der aneinanderstoßenden Gehäuseteile eines quer zur Achse geteilten Turbinengehäuses mit gegenläufigen Gewinden zu versehen und sie mittels einer sie umgreifenden Schraubenmutter miteinander zu verbinden. Ferner ist auch die Verbindung von Turbinengehäuseteilen durch einen in einem größeren Gehäuseteil innen befindlichen Bajonettring bekannt. Schließlich ist auch schon eine Einrichtung zur Erzeugung eines Anpreßdruckes in Maschinen mit Über- oder Unterdruck, insbesondere für Einbaukörper von Dampfturbinen, bekanntgeworden, bei welcher zwischen die gegeneinander zu verspannenden Maschinenteile ein einen Kniehebel bildendes Elementenpaar oder deren mehrere zwischengeschaltet sind.

Die Erfindung verbindet bisher bekanntgewordene bauliche Einzelheiten miteinander zu einem Ganzen, das höchsten Anforderungen bei sehr hohem Dampfdruck gewachsen ist. Sie betrifft eine dampfdichte Ringflanschverbindung zweier Gehäuseteile einer Dampfturbine mittels Schraubenbolzen, die in einem der Gehäuseteile befestigt sind und einen Ring von Keilprofil axial pressen, und ist dadurch gekennzeichnet, daß von dem Keilprofilring ein zweiter keilförmig profilierter Ring, der in Segmente geteilt ist, gespreizt und dabei in den Ringraum zwischen einer Ringfläche des einen Gehäuseteils und einer zu ihr konischen Ringfläche des anderen Gehäuseteils gepreßt wird.

Die Zeichnung zeigt als Beispiel eine Ausführungsform der beschriebenen Gehäuseverbindung in einem Längsschnitt.

In der Figur bezeichnet 1 einen größeren Gehäuseteil, z.B. den Radkasten einer Dampf turbine, während 2 einen im Durchmesser keineren Teil, z. B. den Reaktionsteil des Turbinengehäuses darstellt. Ein mehrfach geteilter Gewindering 3 ist in den größeren Gehäuseteil innen eingeschraubt. Er preßt dabei den kleineren Gehäuseteil gegen eine Schulter 4 des größeren, die als Dichtfläche gegen den Innendruck dient. Die tragenden Gewindeflanken 5 des Gewinderinges und seine Druckfläche 6 schließen einen kleinen Winkel von etwa 10° ein, so daß der Gewindering wie ein Keil wirkt, wenn er nach außen gedrückt wird. Dies geschieht mittels eines zweiten, ebenfalls mehrfach geteilten Keilringes 7 der von Schraubenbolzen 8 angezogen Dampfdichte Ringflanschverbindung
zweier Gehäuseteile einer Dampfturbine

Anmelder:

Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie., Baden (Schweiz)

Vertreter: Dr.-Ing. E. Sommerfeld, Patentanwalt,
München 23, Dunantstr. 6

Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 7. Dezember 1965

Dr.-Ing. Wilhelm Endres, Ennetbaden (Schweiz),
ist als Erfinder genannt worden

sich zwischen den Gewindering 3 und den kleineren Gehäuseteil 2 preßt. Die nötige Verspannung der gesamten Verbindung wird durch geeignete Wahl der Winkel (und damit des Übersetzungsverhältnisses) und durch eine entsprechende Anzahl von Bolzen erreicht. Handelt es sich beim kleineren Gehäuseteil beispielsweise um ein in einer Achsebene bei 9 längsgeteiltes Stück, so wird dieses in der Trennebene zusammengepreßt, wenn die Gewindeflanken 5 derart geneigt sind, daß die in ihnen wirkenden Kräfte eine genügend große radiale Komponente haben.

Die beschriebene Verbindung erlaubt bei sehr hohem Dampfdruck Gehäuseteile kreisförmigen Querschnitts miteinander zu verbinden. Durch die Verwendung eines Gewindes ist sie festigkeitsmäßig einer Flanschverbindung überlegen. Auch erlaubt sie keine axialen Verschiebungen. Außerdem ermöglicht sie es, durch entsprechende Wahl der Gewindeflankenwinkel ein kleineres Gehäuse radial zusammenzupressen, so daß ein längs geteiltes Gehäuse mit einem einteiligen verbunden werden kann.

709 547/138

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Dampfdichte Ringflanschverbindung zweier Gehäuseteile einer Dampfturbine mittels Schraubenbolzen, die in einem der Gehäuseteile befestigt sind und einen Ring von Keilprofil axial pressen, dadurch gekennzeichnet, daß von dem Keilprofilring ein zweiter keilförmig profilierter Ring, der in Segmente geteilt ist, gespreizt und dabei in den Ringraum zwischen einer Ringfläche des einen Gehäuseteils und einer zu ihr konischen Ringfläche des anderen Gehäuseteils gepreßt wird.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 412 623, 696 873; österreichische Patentschrift Nr. 122 384; USA.-Patentschrift Nr. 1 666 627.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen