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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Detektion des Abschaltzustandes
eines Brennstoffzellensystems.
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Hintergrund der Erfindung
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Brennstoffzellen
sind bei vielen Anwendungen als Energiequelle verwendet worden.
Beispielsweise sind Brennstoffzellen zur Verwendung in elektrischen
Fahrzeugantrieben als Ersatz für
Verbrennungsmotoren vorgeschlagen worden. Bei Brennstoffzellen mit
Protonenaustauschmembran (PEM) wird Wasserstoff an die Anode der
Brennstoffzelle und Sauerstoff als das Oxidationsmittel an die Kathode
geliefert. PEM-Brennstoffzellen umfassen einen Membranelektrodenaufbau
(MEA), der eine dünne, protonendurchlässige, nicht
elektrisch leitfähige Festpolymerelektrolytmembran
umfaßt,
die auf einer ihrer Seiten den Anodenkatalysator und auf der gegenüberliegenden
Seite den Kathodenkatalysator umfaßt. Der MEA ist zwischen ein
Paar elektrisch leitfähiger
Elemente geschichtet, die (1) als Stromkollektoren für die Anode
und Kathode dienen und (2) geeignete Kanäle und/oder Öffnungen
darin zur Verteilung der gasförmigen
Reaktanden der Brennstoffzelle über
die Oberflächen
der jeweiligen Anoden- und Kathodenkatalysatoren enthalten. Der
Begriff Brennstoffzelle wird abhän gig
vom Zusammenhang typischerweise als Bezeichnung für entweder
eine einzelne Zelle oder eine Vielzahl von Zellen (Stapel) verwendet.
Eine Vielzahl einzelner Zellen wird üblicherweise miteinander gebündelt, um
einen Brennstoffzellenstapel zu bilden, und gemeinsam in Serie angeordnet.
Jede Zelle in dem Stapel umfaßt
den Membranelektrodenaufbau (MEA), wie vorher beschrieben wurde,
und jeder derartige MEA liefert seinen Spannungszuwachs. Eine Gruppe
benachbarter Zellen innerhalb des Stapels wird als Cluster bezeichnet.
Typische Anordnungen von Mehrfachzellen in einem Stapel sind in
dem
U.S. Patent Nr. 5,763,113
A beschrieben, das der General Motors Corporation übertragen
ist.
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Bei
PEM-Brennstoffzellen ist Wasserstoff (H2)
der Anodenreaktand (d. h. Brennstoff) und Sauerstoff ist der Kathodenreaktand
(d. h. Oxidationsmittel). Der Sauerstoff kann entweder in reiner
Form (O2) oder als Luft (eine Mischung aus
O2 und N2) vorliegen.
Die Festpolymerelektrolyten bestehen typischerweise aus Ionentauscherharzen,
wie beispielsweise perfluorierter Sulfonsäure. Die Anode/Kathode umfaßt typischerweise
fein unterteilte katalytische Partikel, die oftmals auf Kohlenstoffpartikeln
getragen und mit einem protonenleitfähigen Harz gemischt sind. Die
katalytischen Partikel sind typischerweise kostbare Metallpartikel.
Diese Membranelektrodenaufbauten sind relativ teuer herzustellen
und erfordern für
einen wirksamen Betrieb bestimmte Bedingungen, wie beispielsweise
ein richtiges Wassermanagement und eine Befeuchtung und eine Regelung
von katalysatorschädlichen
Bestandteilen, wie beispielsweise Kohlenmonoxid (CO).
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Bei
Fahrzeuganwendungen ist es erwünscht,
einen flüssigen
Brennstoff, wie beispielsweise einen Alkohol (beispielsweise Methanol
oder Ethanol) oder Kohlenwasserstoffe (beispielsweise Benzin) als
Wasserstoffquelle für die
Brennstoffzelle zu verwenden. Derartige flüssige Brennstoffe für das Fahrzeug
sind leicht an Bord zu speichern und es besteht eine breite Infrastruktur
zur Lieferung flüssiger Brennstoffe.
Jedoch müssen
derartige Brennstoffe aufgespalten werden, um deren Wasserstoffgehalt zur
Befüllung
der Brennstoffzelle mit Brennstoff freizugeben. Die Aufspaltungsreaktion
wird in einem chemischen Brennstoffprozessor oder Reformer erreicht.
Der Brennstoffprozessor umfaßt
einen oder mehrere Reaktoren, in denen der Brennstoff mit Dampf
und manchmal Luft reagiert, um ein Reformatgas zu erzielen, das
hauptsächlich
Wasserstoff und Kohlendioxid umfaßt. Beispielsweise reagieren
bei dem Dampf-Methanol-Reformationsprozeß Methanol
und Wasser (als Dampf) idealerweise, um Wasserstoff und Kohlendioxid
zu erzeugen. In Wirklichkeit werden auch Kohlenmonoxid und Wasser
erzeugt. Bei einem Benzinreformationsprozeß werden Dampf, Luft und Benzin
in einem Brennstoffprozessor reagiert, der zwei Abschnitte umfaßt. Einer
ist hauptsächlich
ein Partialoxidationsreaktor (POX) und der andere ist hauptsächlich ein
Dampfreformer (SR). Der Brennstoffprozessor erzeugt Wasserstoff, Kohlendioxid,
Kohlenmonoxid und Wasser. Unterstromige Reaktoren können Wasser-Gas-Shift-Reaktoren (WGS-Reaktoren)
und Reaktoren für
selektive Oxidation (PROX-Reaktoren)
umfassen. In dem PROX wird Kohlendioxid (CO2)
aus Kohlenmonoxid (CO) unter Verwendung von Sauerstoff aus Luft
als ein Oxidationsmittel erzeugt. Hierbei ist die Steuerung der
Luftzufuhr wichtig, um CO selektiv in CO2 zu oxidieren.
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Brennstoffzellensysteme,
die einen Kohlenwasserstoff-Brennstoff verarbeiten, um ein wasserstoffreiches
Reformat zum Verbrauch durch PEM-Brennstoffzellen
zu erzeugen, sind bekannt und beschrieben in den ebenfalls anhängigen U.S. Patentanmeldungen
Seriennrn. 08/975,442 und 08/980,087, die im November 1997 eingereicht
wurden, und U.S. Seriennr. 09/187,125, die im November 1998 eingereicht
wurde und die jeweils der General Motors Corporation übertragen
sind, die Rechtsnachfolgerin der vorliegenden Erfindung ist; und
in der internationalen Anmeldung Veröffentlichungsnr.
WO 98/08771 A2 die am 5.
März 1998
veröffentlicht wurde.
Eine typische PEM-Brennstoffzelle und ihr Membranelektrodenaufbau
(MEA) sind in den
U.S. Patenten
Nr. 5,272,017 A und
5,316,871
A beschrieben, die am 21. Dezember 1993 bzw. 31. Mai 1994 eingereicht
wurden und auf die General Motors Corporation übertragen sind.
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Ein
wirksamer Betrieb eines Brennstoffzellensystems hängt von
der Fähigkeit
ab, Gasströmungen
(H2-Reformat und Luft/Sauerstoff) zu dem
Brennstoffzellenstapel nicht nur während der Startphase und dem
normalen Systembetrieb wirksam zu steuern, sondern auch während der
Systemabschaltung. Während
der Abschaltung eines Brennstoffzellensystemes, das Wasserstoff
aus flüssigem
Brennstoff erzeugt, steigen die CO-Emissionen der Anode an und können den
Stapel schädigen.
Demgemäß besteht ein
Hauptanliegen während
der Abschaltung in der Umlenkung der Gasströmungen von H2 und Luft/Sauerstoff
um oder weg von dem Brennstoffzellenstapel und der Beseitigung des überschüssigen H2. Die H2- und Luftströmungen,
die von dem Stapel während
des Abschaltens umgelenkt werden, müssen auch getrennt gehalten
werden, um die Bildung einer brennbaren Mischung in dem System zu
vermeiden. Der Stapel muß auch
vor längeren
Druckunterschieden (beispielsweise größer als fünf Sekunden) geschützt werden,
die einen Bruch der dünnen Membrane
in dem Membranelektrodenaufbau (MEA), die die Anoden- und Kathodengase
trennen, zur Folge haben könnten.
Es ist daher wichtig, sicherzustel len, daß die Gasumlenkung von dem
Stapel weg beim Abschalten richtig erfolgt und beim Start richtig
wiederhergestellt wird.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren vorzusehen,
bei dem die Gasumlenkung von dem Stapel weg beim Abschalten richtig erfolgt,
so dass die Gasumlenkung beim Start richtig wiederhergestellt wird.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs.
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Bei
einem Aspekt wird die Umlenkung von Gasströmungen um den Stapel während der
Abschaltung mit Anoden- und Kathodenbypassventilen erreicht. Bei
dem Brennstoffzellensystem, das zur Verwendung in Fahrzeuganwendungen
angepaßt
ist, umfassen die Bypassventile sich relativ langsam bewegende Bypassventile
vom Kraftfahrzeugtyp. Die Erfindung löst die potentiellen Probleme,
die infolge eines Ausfalls eines Bypassventils aufgeworfen werden,
um eine Strömung
um den Stapel abzusperren und umzulenken, was den Stapel schädigen kann. Insbesondere
kann eine Betriebsunfähigkeit
des Anodenbypassventils beim Abschalten den Stapel mit überschüssigem CO
in dem H2-Reformat von dem Brennstoffprozessor
schädigen. Ähnlicherweise kann
ein Ausfall des Anodenbypassventils beim Öffnen in der Startphase des
Brennstoffzellensystems in einer Zellenumkehr resultieren. Eine
Zellenumkehr tritt auf, wenn der Brennstoffzellenstapel belastet
ist und nicht genug H2 an den Anodeneinlaß geliefert wird,
wodurch ein Membrandurchbruch und eine dauerhafte Stapelschädigung bewirkt
wird. Demgemäß sieht
die Erfindung ein Verfahren vor, um sicherzustellen, daß die Umlenkung
des Gases weg von der Anode beim Abschalten richtig erfolgt und
beim Start richtig wiederhergestellt wird. Hierbei wird ein Anodenbypassventil
und eine zugeordnete Ventilanordnung verwendet, um die richtige
Umlenkung und Wiederherstellung der Strömung sicherzustellen.
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Bei
einem anderen Aspekt sieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren
und eine Ventilanordnung vor, um sicherzustellen, daß das Anodenbypassventil
während
einer normalen Abschaltung geschlossen ist. Wenn bestimmt wird,
daß sich
das Anodenbypassventil während
der normalen Abschaltung nicht richtig geschlossen hat, wird das
Brennstoffzellensystem in einen Schnellabschaltmodus gesetzt, bei
dem CO-reiches H2-Reformat sofort von dem Anodeneinlaß entlüftet wird.
Dies schützt
den Stapel vor einer CO-Schädigung.
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Gemäß eines
Aspektes der Erfindung wird der Druck an dem Anodeneinlaß mit dem
Druck an dem Anodenauslaß verglichen.
Dieser anodenseitige Druckabfall über den Stapel nimmt während einer normalen
Abschaltung, bei der das Anodenbypassventil richtig arbeitet, ziemlich
schnell ab. Wenn das Anodenbypassventil schließt, kann durch Überwachung
des ”Spaltes” des Druckunterschiedes
zwischen dem Anodeneinlaß und
-ausaß während der ersten
einigen Sekunden der Abschaltung bestimmt werden, ob das Anodenbypassventil
richtig geschlossen ist. Ein ”geschlossenes” Bypassventil
ist als eine Ventilstellung definiert, die die gesamte Strömung um den
Stapel herum führt.
Wenn der Spalt zwischen den Druckverlusten des Anodeneinlasses und
-auslasses in den ersten einigen Sekunden schnell auf Null abfällt, ist
das Anodenbypassventil richtig geschlossen. Wenn der Spalt zwischen
den Druckverlusten des Anodeneinlasses und -auslasses während der
Abschaltung langsam abfällt
oder ansteigt, wird ein Signal durch die Brennstoffzellensystemsteuerung
oder -software erzeugt, das einen Anodenbypassfehler anzeigt und
eine Schnellabschaltung auslöst.
In dem Schnellabschaltmodus wird der Anodeneinlaß durch eine schnell wirkende
Entlüftung
in dem Strömungsweg
von dem Anodenbypassventil zu dem Anodeneinlaß sofort entlüftet.
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Bei
einem anderen Aspekt der Erfindung werden Drucksensoren an dem Anodeneinlaß und -auslaß vorgesehen,
und wahlweise werden irgendwelche Grenzschalter, Verdrahtung und
Eingangs-/Ausgangsstrukturen, die der Bypassventileinrichtung zur
physikalischen Verifizierung eines richtigen Betriebes zugeordnet
sind, entfernt. Der Unterschied der Drücke, die durch die Sensoren
an dem Anodeneinlaß und
-auslaß bestimmt
werden, wird zumindest während
einer normalen Abschaltprozedur vorsichtig überwacht und der Unterschied über eine
Zeitperiode entsprechend der Zeit verfolgt, in der typischerweise
zu erwarten ist, daß sich
der Druck an dem Anodeneinlaß mit
dem Druck an dem Anodenauslaß ausgleicht,
wenn das Anodenbypassventil richtig schließt. Wenn der Druckunterschied über die
vorgeschriebene Zeitperiode nicht signifikant abnimmt, wird ein
Signal erzeugt, das einen Anodenbypassfehler angibt, und das System
wird in einen Schnellabschaltmodus geschaltet, in dem der Anodeneinlaß sofort
entlüftet
wird.
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Die
Entlüftungsventileinrichtung
zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann existierende Ventile und ein während einer Abschaltung gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens
gesteuertes Brennstoffzellensystem umfassen, oder kann eine Ventileinrichtung
nur zu diesem Zweck umfassen, die an das existierende Brennstoffzellensystem angefügt wird.
Eine Überwachung
des Druckunterschiedes über
die Drucksensoren kann durch eine zweckbestimmte Steuerung erfolgen,
die einen geeigneten Mikroprozessor, Mikrocontroller, Personalcomputer,
etc. umfaßt,
der eine Zentralverarbeitungseinheit (CPU) aufweist, die in der
Lage ist, ein Steuerprogramm und in dem Speicher gespeicherte Daten
auszuführen.
Die Steuerung kann zusätzlich eine
existierende Steuerung in einem Brennstoffzellensystem umfassen.
Die Steuerung der schnell wirkenden Entlüfungsventileinrichtung bei
einer Schnellabschaltung wird auf ähnliche Art und Weise erreicht.
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Zeichnungskurzbeschreibung
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Die
verschiedenen Merkmale, Vorteile und anderen Anwendungen der vorliegenden
Erfindung werden durch Bezugnahme auf die folgende Beschreibung
und die Zeichnungen offensichtlicher, in welchen:
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1 eine
Zeichnung ist, die ein Brennstoffzellensystem darstellt, auf das
das Verfahren zur Überwachung
des Bypassventiles und eine bevorzugte Entlüftungsanordnung gemäß der vorliegenden
Erfindung angewendet werden kann.
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2 eine
Zeichnung des in 1 gezeigten Brennstoffzellensystemes
ist, das bildlich dargestellt mit einer Gebrauchsanwendung verbunden
ist.
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2A ein
Flußdiagramm
ist, das eine beispielhafte Erzeugung von Normal- und Schnellabschaltanweisungen
durch ein Fahrzeugsystem an Bord darstellt.
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3 eine
vereinfachte idealisierte asströmungs-
und Entlüftungsdarstellung
des Brennstoffzellensystemes von 1 in einem
normalen Betriebsmodus (d. h. ohne Abschaltung) gerade vor der Aufnahme
einer Abschaltanweisung ist, das gemäß der vorliegenden Erfindung
mit einer Entlüftungsanordnung
versehen ist.
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3A die
Bypassventilsymbole zeigt, die dazu verwendet werden, die Erfindung
in den 3 bis 6 darzustellen.
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4 das
Brennstoffzellensystem von 3 in einer
Zwischenstufe einer normalen Abschaltung zeigt, bei der das Kathodenbypassventil
teilweise geschlossen ist und das Anodenbypassventil teilweise geschlossen
ist.
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5 das
Brennstoffzellensystem von 3 zeigt,
bei dem das Kathodenbypassventil vollständig geschlossen ist, und bei
dem das Anodenbypassventil angewiesen wird, sich zu schließen.
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6 das
Brennstoffzellensystem von 5 in einem
Schnellabschaltmodus zeigt, nachdem eine Betriebsunfähigkeit
des Anodenbypasses detektiert worden ist.
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7 das
Brennstoffzellensystem von 1 mit einer
hinzugefügten
Entlüftungsventileinrichtung zeigt,
um das Verfah ren der vorliegenden Erfindung zur Überwachung des Anodenbypasses
auszuführen.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
Erfindung ist insbesondere für
Brennstoffzellensysteme von Nutzen, die dazu verwendet werden, Leistung
für einen
Fahrzeugantrieb zu erzeugen. Dies wird weiter durch Bezugnahme auf
das in 1 nur beispielhaft gezeigte Brennstoffzellensystem
offensichtlich. Daher ist es vor der weiteren Beschreibung der Erfindung
von Nutzen, den Systemtyp zu verstehen, mit dem das Verfahren zur Überwachung
des Anodenbypasses verwendet werden kann, um den Stapel zu schützen, und
ferner, den Ort und das Zusammenspiel eines Bypasses und einer Entlüftungsventileinrichtung
in einem derartigen System zu veranschaulichen.
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1 zeigt
ein Beispiel eines Brennstoffzellensystemes. Das System kann in
einem Fahrzeug (nicht gezeigt) als eine Energiequelle zum Fahrzeugantrieb
verwendet werden. Bei dem System wird ein Kohlenwasserstoff in einem
Brennstoffprozessor beispielsweise durch Reformationsprozesse und
Prozesse mit selektiver Oxidation verarbeitet, um ein Reformatgas
zu erzeugen, das auf einer Volumen- oder Molbasis einen relativ
hohen Wasserstoffgehalt aufweist. Daher bezeichnet ”H2” wasserstoffreich
oder mit einem relativ hohen Wasserstoffgehalt.
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Die
Erfindung ist nachfolgend im Zusammenhang mit einer Brennstoffzelle,
die durch ein H2-reiches Reformat mit Brennstoff
befüllt
wird, ungeachtet des Verfahrens beschrieben, durch das ein derartiges
Reformat hergestellt wird. Es ist zu verstehen, daß die hier
ausgeführten
Prinzipien auf Brennstoffzellen anwendbar sind, die durch H2 mit Brennstoff befüllt werden, der von einer beliebigen
Quelle erhalten wird, einschließlich
reformierbarem Kohlenwasserstoff und wasserstoffhaltigen Brennstoffen, wie
beispielsweise Methanol, Ethanol, Benzin, Alken oder andere aliphatische
oder aromatische Kohlenwasserstoffe.
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Wie
in 1 gezeigt ist, umfaßt eine Brennstoffzellenvorrichtung
einen Brennstoffprozessor 2 zur katalytischen Reaktion
eines Brennstoffstromes 6 aus reformierbarem Kohlenwasserstoff
und Wasser in der Form von Dampf aus einem Wasserstrom 8. Bei
einigen Brennstoffprozessoren wird auch Luft in einer Kombination
aus Reaktion mit selektiver Oxidation/Dampfreformierungsreaktion
verwendet. In diesem Fall nimmt der Brennstoffprozessor 2 auch
einen Luftstrom 9 auf. Der Brennstoffprozessor umfaßt einen
oder mehrere Reaktoren 12, wobei der reformierbare Kohlenwasserstoff-Brennstoff
in dem Strom 6 in Anwesenheit von Wasser/Dampf 8 und
manchmal Luft (in Strom 9) eine Aufspaltung erfährt, um
das wasserstoffreiche Reformat zu erzeugen. Ferner kann jeder Reaktor 12 ein
oder mehrere Reaktorbetten umfassen. Der Reaktor 12 kann
einen oder mehrere Abschnitte oder Betten aufweisen, wobei eine Vielzahl
von Konstruktionen bekannt und anwendbar sind. Daher kann die Auswahl
und Anordnung der Reaktoren 12 variieren, wobei beispielhafte
Brennstoffreformierungsreaktor(en) 14 und unterstromige Reaktor(en) 16 unmittelbar
anschließend
beschrieben sind.
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Beispielsweise
reagieren in einem beispielhaften Dampf-Methanol-Reformationsprozeß Methanol und Wasser (als
Dampf) idealerweise in einem Reaktor 14, um Wasserstoff
und Kohlendioxid zu erzeugen, wie vorher im Hintergrund beschrieben
wurde. Tatsächlich
werden auch Koh lenmonoxid und Wasser erzeugt. Bei einem weiteren
Beispiel reagieren in einem beispielhaften Benzinreformationsprozeß Dampf,
Luft und Benzin in einem Brennstoffprozessor, der einen Reaktor 14 umfaßt, der
zwei Abschnitte aufweist. Ein Abschnitt des Reaktors 14 ist hauptsächlich ein
Partialoxidationsreaktor (POX) und der andere Abschnitt des Reaktors
ist hauptsächlich ein
Dampfreformer (SR). Wie in dem Fall der Methanolreformation erzeugt
die Benzinreformation den erwünschten
Wasserstoff, erzeugt aber zusätzlich
Kohlendioxid, Wasser und Kohlenmonoxid. Nach jedem Reformationstyp
ist es erwünscht,
den Kohlenmonoxidgehalt des Produktstromes zu verringern.
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Demgemäß umfaßt der Brennstoffprozessor typischerweise
auch einen oder mehrere unterstromige Reaktoren 16, wie
beispielsweise Wasser-Gas-Shift-Reaktoren
(WGS-Reaktoren) und Reaktoren für
selektive Oxidation (PROX-Reaktoren), die dazu verwendet werden,
aus Kohlenmonoxid Kohlendioxid zu erzeugen, wie vorher im Hintergrund beschrieben
wurde. Vorzugsweise wird der anfängliche
Reformatausgangsgasstrom, der Wasserstoff, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid
und Wasser umfaßt,
in einem Reaktor 16 für
selektive Oxidation (PROX-Reaktor) weiter behandelt, um die CO-Niveaus darin auf annehmbare
Niveaus, beispielsweise unterhalb 20 ppm zu reduzieren. Dann wird
während
des Laufmodus das H2-reiche Reformat 20 durch
Ventil 31 in die Anodenkammer eines Brennstoffzellenstapels 22 zugeführt. Gleichzeitig
wird Sauerstoff (beispielsweise Luft) von einem Oxidationsmittelstrom 24 in
die Kathodenkammer der Brennstoffzelle 22 zugeführt. Der Wasserstoff
von dem Reformatstrom 20 und der Sauerstoff von dem Oxidationsmittelstrom 24 reagieren in
der Brennstoffzelle 22, um Elektrizität zu erzeugen.
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Das
Abgas oder der Abfluß 26 von
der Anodenseite der Brennstoffzelle 22 enthält einigen
nicht reagierten Wasserstoff. Das Abgas oder der Abfluß 28 von
der Kathodenseite der Brennstoffzelle 22 enthält einigen
nicht reagierten Sauerstoff. Luft für den Oxidationsmittelstrom 24 wird
durch eine Luftversorgung, vorzugsweise einen Kompressor 30 vorgesehen.
Bei normalen Betriebszuständen
wird Luft von der Luftversorgung (Kompressor 30) an die
Brennstoffzelle 22 durch ein Ventil 32 geführt. Während der Startphase
wird jedoch das Ventil 32 betätigt, um Luft direkt an den
Eingang eines Brenners 34 zu liefern. Die Luft wird in
dem Brenner 34 dazu verwendet, mit einem Brennstoff zu
reagieren, der durch Leitung 46 geliefert wird. Die Verbrennungswärme wird
dazu verwendet, verschiedene Teile des Brennstoffprozessors 2 zu
erwärmen.
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Es
sei angemerkt, daß einige
der Reaktionen, die in dem Brennstoffprozessor 2 auftreten,
endotherm sind und somit Wärme
erfordern. Andere Reaktionen verlaufen exotherm und erfordern eine Beseitigung
von Wärme.
Typischerweise erfordert der PROX-Reaktor 16 eine Beseitigung
von Wärme. Eine
oder mehrere der Reformationsreaktionen in dem Reaktor 14 sind
typischerweise endotherm und erfordern eine Zugabe von Wärme. Dies
wird typischerweise durch Vorerwärmen
der Reaktanden (Brennstoff 6, Dampf 8 und Luft 9)
und/oder durch Erwärmen
ausgewählter
Reaktoren erreicht.
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Wärme von
dem Brenner 34 erwärmt
während
der Startphase ausgewählte
Reaktoren und Reaktorbetten in dem Brennstoffprozessor 2.
Der Brenner 34 erzielt eine Erwärmung der ausgewählten Reaktoren
und Betten in dem Brennstoffprozessor je nach Erfordernis durch
indirekte Wärmeübertragung damit.
Typischerweise umfassen derartige indirekt er wärmte Reaktoren eine Reaktionskammer
mit einem Einlaß und
einem Auslaß.
In der Reaktionskammer sind die Betten in der Form von Trägerelementsubstraten
vorgesehen, von denen jedes eine erste Oberfläche aufweist, die katalytisch
aktives Material zur Erzielung der gewünschten chemischen Reaktionen
trägt.
Eine zweite Oberfläche,
die der ersten Oberfläche
entgegengesetzt ist, dient zum Wärmeübergang
von heißen
Gasen auf die Trägerelementsubstrate.
Zusätzlich
ist der Brenner 34 verwendbar, um den Brennstoff 6,
das Wasser 8 und die Luft 9 vorzuerwärmen, die
als Reaktanden an den Brennstoffprozessor 2 geliefert werden.
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Es
sei angemerkt, daß die
Luft 9, die an den Brennstoffprozessor 2 geliefert
wird, in einem oder mehreren der Reaktoren 12 verwendet
werden kann. Wenn Reaktor 14 ein Benzinreformationsreaktor
ist, dann wird Luft von Leitung 9 an den Reaktor 14 geliefert.
Der PROX-Reaktor 16 verwendet auch Luft, um CO in CO2 zu oxidieren, und empfängt auch Luft von der Luftlieferquelle
(Kompressor 30) über
Leitung 9.
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Der
Brenner 34 definiert eine Kammer 41 mit einem
Einlaßende 42,
einem Auslaßende 44 und
einem Katalysatorabschnitt 48 zwischen den Enden. Kohlenwasserstoff-Brennstoff
wird in den Brenner eingespritzt. Der Kohlenwasserstoff-Brennstoff
wird, wenn er in flüssiger
Form vorliegt, vorzugsweise verdampft und zwar entweder vor der
Einspritzung in den Brenner oder in einem Abschnitt des Brenners, um
den Brennstoff zur Verbrennung zu verteilen. Die Verdampfung kann
mit einem elektrischen Heizer ausgeführt werden. Sobald das System
arbeitet und der Brenner aufgewärmt
worden ist, kann die Verdampfung durch Wärmeaustausch. unter Verwendung
von Wärme
von dem Brennerabgas stattfinden, um den eintretenden Brennstoff
zu verdampfen. Vorzugsweise ist eine Brennstoff meßvorrichtung 43 vorgesehen,
um die Rate zu steuern, mit der Kohlenwasserstoff-Brennstoff an
den Brenner geliefert wird.
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Der
Kohlenwasserstoff-Brennstoff 46 und der Anodenabfluß 26 reagieren
in dem Katalysatorabschnitt 48 des Brenners 34,
wobei dieser Abschnitt zwischen den Einlaß- und Abgasenden 42 bzw. 44 des
Brenners 34 liegt. Sauerstoff wird entweder von der Luftversorgung
(d. h. Kompressor 30) über
Ventil 32 oder von einem zweiten Luftströmungsstrom,
wie beispielsweise einem Kathodenabflußstrom 28, abhängig von
den Systembetriebsbedingungen an den Brenner 34 geliefert.
Ein Ventil 50 erlaubt die Freigabe des Brennerabgases 36 an
die Atmosphäre,
wenn es nicht erforderlich ist, um Reaktoren in dem Brennstoffprozessor 2 zu
erwärmen.
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Wie
ersichtlich ist, ergänzt
der Kohlenwasserstoff-Brennstoffstrom 46 den Anodenabfluß 26 als Brennstoff
für den
Brenner 34, wie erforderlich ist, um die Übergangs-
und Festzustandserfordernisse des Brennstoffzellensystems zu erfüllen. In
einigen Situationen gelangt Abgas durch einen Regler 38,
ein Absperrventil 140 und einen Schalldämpfer 142, bevor es
an die Atmosphäre
freigegeben wird. In 1 sind die Symbole wie folgt: ”V” ist Ventil, ”MFM” ist Massenflußmeter, ”T” ist Temperaturüberwachung, ”R” ist Regler, ”C” ist Kathodenseite, ”A” ist Anodenseite
der Brennstoffzelle, ”INJ” ist Einspritzeinrichtung
und ”COMP” ist Kompressor.
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Die
Menge an Wärme,
die von den gewählten
Reaktoren in dem Brennstoffprozessor 2 gefordert wird und
an den Brenner 34 geliefert werden soll, ist abhängig von
der Menge an Brennstoff- und Wassereingang und schließlich der
Sollreaktionstemperatur in dem Brennstoffprozessor 2. Wie
vorher angemerkt wurde, wird manchmal auch Luft in dem Brennstoffpro zessorreaktor
verwendet und muß zusammen
mit dem Brennstoff- und dem Wassereingang auch berücksichtigt
werden. Um die Wärmeanforderung
des Brennstoffprozessors 2 liefern zu können, verwendet der Brenner 34 das
gesamte Anodenabgas oder -abfluß 26 und
möglicherweise
einigen Kohlenwasserstoff-Brennstoff. Enthalpiegleichungen werden
dazu verwendet, um die Menge an Kathodenabgasluft zu bestimmen,
die an den Brenner 34 geliefert werden soll, um die Solltemperaturanforderungen
des Brenners 34 erfüllen
zu können,
damit der Brenner 34 schließlich die durch den Brennstoffprozessor 2 geforderte
Wärme erzielt.
Der Sauerstoff oder die Luft, die an den Brenner 34 geliefert
werden, umfaßt
Kathodenabflußabgas 28,
das typischerweise einen Prozentsatz des Gesamtsauerstoffes darstellt,
der zu der Kathode der Brennstoffzelle 22 geliefert wird,
und/oder einen Luftstrom von dem Kompressorausgang abhängig davon,
ob die Vorrichtung in einem Startmodus, bei dem ausschließlich der Kompressorluftstrom
verwendet wird, oder in einem Laufmodus unter Verwendung des Kathodenabflusses 28 und/oder
der Kompressorluft arbeitet. In dem Laufmodus wird die Gesamtluft-,
Sauerstoff- oder Verdünnungsanforderung,
die von dem Brenner 34 erforderlich ist und nicht durch
den Kathodenabfluß 28 erfüllt wird,
durch den Kompressor 30 in einer Menge geliefert, um die
Temperatur und Wärme
zu erfüllen,
die von dem Brenner 34 bzw. dem Brennstoffprozessor 2 gefordert
sind. Die Luftsteuerung ist über
ein Luftverdünnungsventil 47 implementiert,
das vorzugsweise ein über
Schrittmotor angetriebenes Ventil mit einer variablen Mündung ist,
um die Austrittsmenge an Kathodenabgas 28, die zu dem Brenner 34 geliefert
wird, steuern zu können.
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Bei
dieser beispielhaften Darstellung einer Brennstoffzellenvorrichtung
verläuft
der Betrieb des Brenners wie folgt. Zu Beginn des Betriebs, wenn die Brennstoffzellenvorrichtung
kalt ist und startet: (1) wird der Kompressor 30 durch
einen Elektromotor angetrieben, der von einer externen Quelle (beispielsweise
einer Batterie) gespeist ist, um die erforderliche Luft an das System
zu liefern; (2) wird Luft in den Brenner 34 eingeführt und
Kohlenwasserstoff-Brennstoff 46 (beispielsweise MeOH oder
Benzin) in den Brenner 34 eingesprüht; (3) reagieren die Luft
und der Brennstoff in dem Brenner 34, wobei eine im wesentlichen
vollständige
Verbrennung des Brennstoffes bewirkt wird; und (4) werden die heißen Abgase,
die den Brenner 34 verlassen, an die gewählten Reaktoren 12 befördert, die
mit dem Brennstoffprozessor 2 in Verbindung stehen.
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Sobald
die Reaktoren 12 in dem Brennstoffprozessor 2 eine
erreichte angemessene Temperatur aufweisen, beginnt der Reformationsprozeß und der Prozeß umfaßt wie folgt:
(1) Kathodenbypassventil 32 wird aktiviert (d. h. geöffnet),
um Luft an die Kathodenseite der Brennstoffzelle 22 zu
führen;
(2) Brennstoff und Wasser werden an den Brennstoffprozessor 2 zugeführt, um
die Reformationsreaktion zu beginnen; (3) Reformat, das den Brennstoffprozessor 2 verläßt, wird
an die Anodenseite der Brennstoffzelle 22 zugeführt; (4)
Anodenabfluß 26 von
der Brennstoffzelle 22 wird in den Brenner 34 geführt; (5)
Kathodenabfluß 28 von
der Brennstoffzelle 22 wird in den Brenner 34 geführt; (6)
der Brennstoff, Luft, Kathodenabfluß 28 und Anodenabfluß 26 werden
in dem Brenner 34 verbrannt. Bei einer bevorzugten Sequenz
wird Schritt (2) zunächst
zusammen mit der Lieferung von Luft direkt zu dem Brenner implementiert.
Anschließend
werden, wenn der wasserstoffreiche Strom angemessen niedrige CO-Niveaus
aufweist, die Schritte (1) und (3) gefolgt durch die Schritte (4),
(5) und (6) implementiert.
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Unter
bestimmten Bedingungen könnte
der Brenner 34 ausschließlich mit den Anoden- und Kathoden-Abflüssen ohne
Erfordernis für
zusätzlichen Kohlenwasserstoff-Brennstoff 46 arbeiten.
Unter diesen Bedingungen ist die Brennstoffeinspritzung zu dem Brenner 34 unterbrochen.
Unter anderen Bedingungen, beispielsweise erhöhten Leistungsanforderungen,
wird ergänzender
Brennstoff 46 vorgesehen, um den Aaus (26)
zu dem Brenner 34 zu ergänzen. Es ist zu sehen, daß der Brenner 34 mehrere
Brennstoffe aufnimmt, wie beispielsweise einen Kohlenwasserstoff-Brennstoff
wie auch Anodenabfluß 26 von der
Anode der Brennstoffzelle 22. Sauerstoffabgereicherte Abgasluft 28 von
der Kathode der Brennstoffzelle 22 und Luft von dem Kompressor 30 werden auch
an den Brenner 34 geliefert.
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Gemäß dem Beispiel
des vorliegenden Brennstoffzellensystemes steuert eine Steuerung 150,
die in 1 gezeigt ist, verschiedene Aspekte des Betriebs
des in 1 gezeigten Systemes. Die Steuerung 150 kann
einen geeigneten Mikroprozessor, Mikrocontroller, Personalcomputer,
etc. umfassen, der eine Zentralverarbeitungseinheit (CPU) aufweist,
die in der Lage ist, ein Steuerprogramm und in einem Speicher gespeicherte
Daten auszuführen. Die
Steuerung 150 kann eine zweckbestimmte Steuerung sein,
die für
eine der Komponenten in 1 spezifisch ist, oder kann
als Software implementiert sein, die in dem elektronischen Hauptfahrzeugsteuermodul
gespeichert ist. Ferner sei, obwohl auf Software basierende Steuerprogramme
zur Steuerung von Systemkomponenten in verschiedenen Betriebsmoden,
wie oben beschrieben ist, verwendbar sind, zu verstehen, daß die Steuerung
auch in Teilen oder im Ganzen durch eine zweckbestimmte elektronische
Schaltung implementiert sein kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
verwendet das Brennstoffzellensystem die Brennstoffzelle 22 als
Teil eines Fahrzeugantriebssystemes 60 (2).
Hier umfaßt
ein Abschnitt des Antriebssystems 60 eine Batterie 62,
einen Elektromotor 64 und eine zugeordnete Antriebselektronik
in der Form eines Inverters 65, der derart aufgebaut und
angeordnet ist, um elektrische Energie von einem DC/DC-Wandler 61 aufnehmen
zu können,
der dem Brennstoffzellensystem und insbesondere Brennstoffzelle 22 zugeordnet
ist, und um diese in durch den Motor 64 erzeugte mechanische
Energie umzuwandeln. Die Batterie 62 ist derart aufgebaut
und angeordnet, um elektrische Energie aufnehmen und speichern zu
können,
die von der Brennstoffzelle 22 geliefert wird, und um elektrische
Energie aufnehmen und speichern zu können, die von dem Motor 64 während einer
Rückarbeitsbremsung
geliefert wird, und um elektrische Energie an den Motor 64 liefern
zu können.
Der Motor 64 ist mit einer Antriebsachse 66 gekoppelt,
um Räder
eines Fahrzeugs (nicht gezeigt) zu drehen. Ein elektrochemisches
Motorsteuermodul (EECM) 70 und ein Batteriepaketmodul (BPM) 71 überwachen
verschiedene Betriebsparameter, die beispielsweise die Spannung
und den Strom des Stapels umfassen können. Beispielsweise wird dies durch
das Batteriepaketmodul (BPM) 71 oder durch das BPM 71 zusammen
mit dem EECM 70 durchgeführt, um ein Ausgangssignal
(Nachricht) an die Fahrzeugsteuerung 74 auf der Grundlage
von Bedingungen zu senden, die durch das BPM 71 überwacht werden.
Die Fahrzeugsteuerung 74 steuert den Elektromotor 64,
den Inverter 65, den DC/DC-Wandler 61 und fordert
ein Energieniveau von dem EECM 70.
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Die
Gasströmungen
(H2 und Luft) an die Brennstoffzelle 22 und
den Brenner 34 in dem Brennstoffzellensystem von 1 sind
für einen
Start- und Laufmodus
beschrieben worden. Derartige Systeme besitzen auch ei nen Abschaltmodus,
bei dem die Gasströmungen
an die Brennstoffzelle 22 umgelenkt und schließlich beendet
werden, beispielsweise, wenn ein Fahrzeug, das das Brennstoffzellensystem zum
Antrieb verwendet, abgeschaltet wird. Diese Umlenkung und Beendigung
der Gasströmung
wird durch die vorher dargestellten Ventile 31 und 32 für die H2- bzw. Luftströmungen erreicht. Bei dem veranschaulichten
System zum Fahrzeugantrieb nehmen die Ventile 31 und 32 typischerweise
die Form von Bypassventilen vom Kraftfahrzeugtyp an, die gewöhnlich solenoidbetätigte Kugelhähne mit
einem Rohrdurchmesser von etwa 25 bis 38 mm (etwa 1 bis 1 1/2 Inch)
sind. Diese sind allgemein Dreiwegeventile (ein Eingang, zwei mögliche Ausgänge), deren Funktion
ein Schließen
umfaßt,
um während
des Abschaltens die Strömung
von H2 und Luft von der Brennstoffzelle 22 an
den Brenner 34 zu umgehen.
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Eine
Luftströmung
an den Brenner durch Kathodenbypassventil 32 verhindert,
daß sich
der Brenner überhitzt,
wenn dieser das restliche H2 von dem Anodenbypassventil 31 und
den Abfluß verbrennt, der
von dem Anodenauslaß der
Brennstoffzelle 22 gedrosselt wird. Eine kontinuierliche
Luftströmung unterstützt dann
ein Abkühlen
des Brenners, nachdem das gesamte restliche H2 verbrannt
worden ist. Eine typische Betriebstemperatur für einen Brenner, der in einer
Brennstoffzellenvorrichtung des in 1 gezeigten
Typs verwendet wird, beträgt
600°C. Eine Überhitzung
kann den Brenner schädigen,
was teure Reparaturen oder einen teuren Ersatz erforderlich macht.
Demgemäß muß während der
Abschaltprozedur der Lieferung von ausreichend Luftströmung an den
Brenner beim Abschalten Priorität
gegeben werden, um sowohl eine konstante Temperatur zum Verbrennen
der Reste beizubehalten als auch zum Abkühlen des Brenners.
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Die
in 1 gezeigte Steuerung 150, die durch das
nicht beschränkende
Beispiel mit der BPM 71 und/oder der EECM 70 implementiert
sein kann, überwacht
den Betrieb des Brennstoffzellensystemes bezüglich Drücken, Temperaturen, Startzeiten, Zyklen,
etc. und erzeugt laufend Abschaltanweisungen in Ansprechen auf gewählte Übergangsbedingungen
des Systemes zur Übertragung
in eine Algorithmenlogik (siehe 2A).
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Die
Systemabschaltsteuerung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann entweder als Hardware oder Software implementiert
sein. Vorzugsweise ist die Steuerung als Software als Teil des Steuerprogrammes
in der Steuerung 150 implementiert. 2A ist
eine beispielhafte Darstellung der Steuerung als eine Logikschaltung,
wie in der U.S. Patentanmeldung, Seriennr. 09/345,139 [H-204426] [GMLS-4426]
offenbart ist, die mit der vorliegenden Anmeldung dem Anmelder der
vorliegenden Anmeldung gehört.
Die Logik in 2A überprüft jedes Abschaltanweisungssignal,
das von der Steuerung 150 empfangen wird, und führt eine
Bestimmung oder eine Unterscheidung bezüglich dessen durch, ob die Abschaltanweisung
als eine Schnellabschaltanweisung oder eine Normalabschaltanweisung
angesehen werden soll. Die Unterscheidung betrifft die Überprüfung von
Kriterien, die kurz in 2A dargestellt sind und detailliert
in der oben angeführten
und ebenfalls anhängigen
Anmeldung beschrieben sind. Die Einzelheiten der Entscheidung für eine Normalabschalt-
und Schnellabschaltanweisung und Signalerzeugung sind für die vorliegende
Erfindung nicht kritisch, deren Anodenbypassüberwachungsverfahren und Entlüftungsventilanordnungen
mit vielen verschiedenen Formen von Abschaltanweisungsschemas verwendet
werden können.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die Überwachung des Betriebes eines
Anodenbypassventiles 31 während einer normalen Abschaltung
und eine Auslösung
einer Schnellabschaltung gerichtet, wenn der Anodenbypass beim Schließen versagt.
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Die 3–6 zeigen
eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
und einer bevorzugten Entlüftungs-
und Druckerfassungsanordnung zur Verwendung mit einem System, wie
beispielsweise demjenigen, das in 1 dargestellt
ist. Es sei zu verstehen, daß die 3–6 vereinfachte
Darstellungen basierend auf dem in 1 gezeigten
System sind, wobei Gasströmungen,
der Ventilbetrieb und der Zusatz von Drucksensoren zur Ausführung der
Erfindung hervorgehoben sind. Die zusätzlichen Drucksensoren sind als
Drucksensor 100 in dem H2-Versorgungsweg 20 zwischen
dem Anodenbypassventil 31 und dem Anodeneinlaß 22a an
oder in der Nähe
des Anodeneinlasses, um den Anodeneinlaßdruck wirksam erfassen zu
können,
und als Drucksensor 102 in Druckverbindung mit dem Anodenauslaß 22c über Leitung oder
Weg 21 von dem Anodenauslaß zu dem Brenner gezeigt. Zwischen
dem Anodenauslaß 22c und dem
Kathodenauslaß 22d und
dem Brenner ist vorzugsweise eine Rückschlagventileinrichtung 90, 92 vorgesehen,
um einen Rückfluß in den
Strömungswegen
zu verhindern. Der Drucksensor 102 ist unterstromig des
Rückschlagventiles 90 in
Leitung 21 angeordnet. Eine zusätzliche Entlüftungsventileinrichtung
ist bei 80, 82 in Verbindung mit dem Anodenbypassventil 31 und
bei 86 in Verbindung mit dem Kathodenbypassventil 32 und
Kathodeneinlaß 22b gezeigt.
Oberstromig des Kathodeneinlasses 22b ist eine optionale
Kühleinrichtung
vorgesehen.
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Bei
einer bevorzugten Form sind die Entlüftungsventile 80, 82 und 86 schnell
wirkende Solenoidentlüftungen.
Die brennbare Entlüftung 84 und
die Oxidationsmittelentlüftung 88 können einfach
an die Atmosphäre
austragen und werden getrennt gehalten, um die Bildung einer brennbaren
Mischung von H2 und Luft in dem System während des
unten beschriebenen Entlüftungsprozesses
zu vermeiden. Die Drucksensoren 100 und 102 können von
einem beliebigen Typ sein, der in der Lage ist, Signale zu erzeugen,
die den Druck an dem Anodeneinlaß und -auslaß repräsentieren,
wobei diese Signale ferner auf Echtzeitbasis mit der Verfolgung
des Druckunterschiedes zwischen dem Anodeneinlaß und -auslaß verglichen
werden können.
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Es
sei angemerkt, daß,
obwohl die Enlüftungen 84 und 88 vorzugsweise
einen einfachen Austrag an die Atmosphäre vorsehen, diese auch andere Formen
annehmen können,
wie beispielsweise Speichertanks, Adsorberbetten und andere bekannte
Vorrichtungen zur Speicherung und Handhabung von Gasströmungen.
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3 zeigt
das Brennstoffzellensystem gemäß der Erfindung
in einem normalen Betriebsmodus gerade vor der Aufnahme einer Abschaltanweisung
(d. h. vor der Abschaltung). H2 strömt frei
von dem Bypassventil 31 durch Leitung 20 an dem
Drucksensor 100 vorbei zu dem Anodeneinlaß 22a.
Nach der Verarbeitung in dem Brennstoffzellenstapel verläßt der Abfluß den Anodenauslaß 22c und
gelangt durch Leitung 21 an dem Drucksensor 102 vorbei und
dann zu dem Brenner 34, wo er, wie oben beschrieben ist,
verbrannt wird. Die Bypassventilsymbole sind ferner in 3A gezeigt.
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Während des
normalen Betriebszustandes des Systems in 3 weist
die H2-Strömung durch die Anodenseite
des Stapels einen erheblichen meßbaren Druckverlust auf, der
zur Folge hat, daß der Anodenauslaßdruck,
der durch Sensor 102 gemessen wird, erheblich niedriger
als der Anodeneinlaßdruck
wird, der durch Sensor 100 gemessen wird. Dieser Druckverlust
oder -unterschied ist während des
Normalbetriebes gut voraussagbar und wird durch die Systemsteuerung
(1) überwacht.
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Bei
Aufnahme einer normalen Abschaltanweisung von der Steuerung beginnt
das Anodenbypassventil 31, sich zu schließen, wie
in 4 gezeigt ist. Der Anodeneinlaßdruck, der durch Sensor 100 gemessen
wird, beginnt über
die wenigen Sekunden, die es normalerweise dauert, damit sich das
Bypassventil schließen
kann, schnell abzufallen. Eine typische Betriebsgeschwindigkeit
für ein
Bypassventil vom Kraftfahrzeugtyp, wie bei 31 gezeigt ist,
beträgt zum
vollständigen
Schließen
1 bis 5 Sekunden.
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5 zeigt
das Brennstoffzellensystem, wenn das Anodenbypassventil 31 vollständig geschlossen
ist, um den Anodeneinlaß und
Brennstoffstapel 22 vollständig zu umgehen. Wenn das Anodenbypassventil 31 richtig
funktioniert hat, existiert keine Strömung an dem Sensor 100 vorbei
und der Druck über
den Stapel gleicht sich im wesentlichen so aus, daß die Drucksignale,
die durch die Sensoren 100 und 102 berichtet werden,
annähernd
gleich sind.
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Während einer
normalen Abschaltung liefert die H2-Versorgung
für eine
kurze Zeit dasselbe Niveau an H2. Abhängig von
dem Ort des Sensors 102 kann dies an Sensor 102 einen
Druckanstieg zur Folge haben. Jedoch wird dieser Anstieg infolge
des Rückschlagventiles 90 in
Leitung 21 nicht an den Anodeneinlaß zu dem Drucksensor 100 übertragen. Schließlich fällt jedoch
der Druck von der H2-Versorgung bei Sensor 102 ab,
wenn die H2-Versorgung während der Abschaltprozedur
allmählich
abgeschaltet wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bestimmt, ob das Anodenbypassventil 31 in der normalen
Abschaltsituation von 5 tatsächlich geschlossen ist. Dies
wird durch Verfolgung des Druckunterschiedes zwischen den Sensoren 100 und 102 über eine
Zeitperiode entsprechend allgemein der Abschaltperiode, beispielsweise
1 bis 5 Sekunden, bestimmt. Das Anodenbypassventil 31 wird
als richtig geschlossen betrachtet, solange die folgende Beziehung
erreicht ist: Druck (100) – Druck (102)t=0 >> Druck(100) – Druck
(102)t=1, wobei: t = 0 der Zeitpunkt
vor der Bewegung des Anodenbypassventiles ist (Strömung durch
den Stapel) und t = 1 der Zeitpunkt ist, nachdem das Anodenbypassventil
entsprechend der Strömungsumgehung
des Stapels geschlossen sein sollte. Es sei zu verstehen, daß der Zeitpunkt
t = 0 der Einleitung einer Abschaltanweisung oder dem Zeitpunkt
gerade vor oder unmittelbar nach einer Einleitung der Abschaltanweisung
entspricht.
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Wenn
sich der Druckunterschied zwischen dem Anodeneinlaß und dem
Anodenauslaß,
wie durch die Drucksensoren gemessen ist, nicht während der
erwarteten Abschaltzeitperiode grob ausgleicht, betrachtet die Systemsteuerung
das Anodenbypassventil als betriebsunfähig oder als nicht geschlossen
und weist das System zu einer Schnellabschaltung an, wie unter Bezugnahme
auf die 2A beschrieben ist.
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Bei
der Schnellabschaltung, um eine Schädigung des Stapels 22 von
dem nun CO-reichen H2-Reformat zu verhindern,
das von der H2-Versorgung kommt, besteht
das Ziel darin, dieses CO-reiche H2 so schnell
wie möglich
von dem Stapel zu entlüften.
Gemäß dieser
Aufgabe öffnen
sich bei der Erfindung in 6 die schnell
wirkenden Entlüftungsventile 80 und 82,
um das CO-reiche Reformat von dem Stapel an die brennbare Entlüftung 84 zu
entlüften.
Die Offenstellung ist in 6 durch die offenen Kreise dargestellt,
die den Ort der schnell wirkenden (schnellen) Entlüftungsventile 80 und 82 angeben. Dies
beseitigt die Gefahr einer CO-Schädigung des Stapels. In 6 sind
die Bypassventile 31 und 32 vollständig geschlossen,
d. h. sie haben das H2-Reformat und die
Luft vollständig
von dem Brennstoffzellenstapel 22 umgelenkt und sind nun
durch Leitungen 20a bzw. 24a nur zu dem Brenner 34 offen.
Optional kann zur Beseitigung längerer
Druckunterschiede über
den Stapel, die durch die Entlüftung
des Anodeneinlasses erzeugt werden, eine schnell wirkende Entlüftung 86 an
die Oxidationsmittelentlüftung 88 entlüftet werden,
um den Druck von der Kathodenseite des Stapels zu entlasten. Gemäß einer Erfindung,
die Gegenstand der ebenfalls anhängigen Anmeldung
ist, die am 11. Februar 2000 mit der Seriennummer 09/502,640 (H-205764)
eingereicht wurde und dem Anmelder dieser Anmeldung gehört, kann
das Entlüftungsventil 86 entlüftet werden,
nachdem das Kathodenbypassventil 32 vollständig geschlossen
ist, um so die Strömung
an Kühlluft
zu dem Brenner während
der Schnellabschaltung nicht zu behindern.
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In 7 ist
das Brennstoffzellensystem von 1 mit dem
Zusatz der Drucksensoren 100, 102 und schnell
wirkenden Schnellentlüftungen 80, 82 gezeigt.
Mit dem Drucksensor und der Entlüftungsventilanordnung
von 7 kann das Brennstoffzellensystem auf ein richtiges
Schließen
des Anodenbypassventiles 31 durch die Steuerung 150 und
durch Verwendung des oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens überwacht
werden.
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Obwohl
der Hauptzweck der Erfindung darin besteht, den Anodeneinlaß während einer
normalen Abschaltung zu entlüften,
wenn das Anodenbypassventil beim Schließen versagt, ist ein anderes
wichtiges Merkmal die Fähigkeit
der Steuerung, in dem Falle einer Betriebsunfähigkeit des Anodenbypasses einen
Diagnoseflag zu setzen. Demgemäß kann, wenn
das System in eine Schnellabschaltung angewiesen wird, der Bediener
schnell die Ursache bestimmen, wie beispielsweise die Betriebsunfähigkeit des
Anodenbypassventiles während
einer normalen Abschaltung.
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Obwohl
das erfindungsgemäße Verfahren unter
Bezugnahme auf ein bestimmtes Brennstoffzellensystem beschrieben
worden ist, wie in den 1 und 7 gezeigt
ist, ist selbstverständlich
zu verstehen, daß das
erfindungsgemäße Verfahren
auch auf andere Brennstoffzellensystemanordnungen unter Verwendung
einer Anodenbypassventileinrichtung angewendet werden kann. In 7 sind
die Drucksensoren 100 und 102 als Zusätze für ein existierendes
System gezeigt. Brennstoffzellensysteme, die Drucksensoren an diesen
Orten umfassen, um lediglich als eine Gesamtdruckdiagnose zu dienen, sind
gemäß der Erfindung
so verwendbar, daß die
Signale von diesen Drucksensoren durch die Systemsteuerung für die erfindungsgemäße Anodenbypassüberwachung
durch Neuprogrammierung der Steuerung verwendet werden können, um
den Druckunterschied zwischen diesen gemäß der oben dargelegten Formel
zu überwachen.
Diese und andere Abweichungen und Modifikationen von dem hier veranschaulichten
spezifischen Beispiel sind für
Fachleute offensichtlich.