DE10064531A1 - Vorrichtung zum schwebenden Führen von Bahn- oder Bogenmaterial in einer Verarbeitungsmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum schwebenden Führen von Bahn- oder Bogenmaterial in einer VerarbeitungsmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum schwebenden Führen von Bahn- oder Bogenmaterial in einer Verarbeitungsmaschine. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine derartige Vorrichtung zu schaffen, die insbesondere einen gleichmäßig verteilten Druckaufbau zum schwebenden Führen von Bogen- oder Bahnmaterial entlang einer Führungsfläche gestattet und die Abschmiergefahr spürbar reduziert. DOLLAR A Gelöst wird das dadurch, indem die Vorrichtung eine geschlossene, pneumatisch beaufschlagbare Führungsfläche 13 aufweist, welche mit wenigstens einem mit einem Pneumatiksystem gekoppelten Strömungskanal in Funktionsverbindung ist und eine Mehrzahl von Düsen 23 mit Blasöffnungen und daran angrenzenden, schräg in die Innenseite des Strömungskanals abgesenkter Leitflächen aufweist. In Förderrichtung 12 weist die Führungsfläche 13 eine erste Führungszone I auf, in der die Blasöffnungen der Düsen 23 am Anfang der Führungsfläche 13 gegen die Förderrichtung 12 des Bahn- oder Bogenmaterials gerichtet sind und dass der ersten Führungszone I eine zweite Führungszone II nachgeordnet ist, in der die Düsen 23 mit Blasöffnungen in eine auf die Seitenränder 25 gerichtete Anordnung übergehen und dass der zweiten Führungszone II eine dritte Führungszone III nachgeordnet ist, in der die Düsen 23 mit Blasöffnungen rechtwinklig zur Förderrichtung 12 in Richtung beider Seitenränder 25 angeordnet sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum schwebenden
Führen von Bahn- oder Bogenmaterial in einer Verarbeitungsma
schine nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Diese Vorrichtung eignet sich insbesondere zur berührungslo
sen Bogenführung und Bogenförderung in einer Druckmaschine.
Eine bekannte Vorrichtung dieser Art beschreibt DE-OS 19 07 083
mit einem Blaskasten mit einer Führungsfläche und mehre
ren verteilt angeordneten Blasöffnungen, die jeweils eine in
den Blaskasten hinein abgesenkte schräge Leitfläche aufwei
sen. Allerdings weisen dort die Düsen eine Zunge auf und die
radialen Ränder der Leitfläche schließen einen Winkel zwi
schen 120° und 180° ein. Hiermit wird ein breit gefächerter
Strahl, kein gerichteter Strahl, mit flächiger Wirkung er
zeugt. Auch sind alle Blasdüsen in gleicher Richtung angeord
net. Dadurch kann nur in einer Richtung eine kaum straffende
Wirkung erzielt werden, was gerade bei dünnen Bogenmateria
lien nachteilig ist, da diese dadurch leicht zum Flattern
neigen.
Die DE 28 02 610 A1 zeigt Düsen, deren Seitenflächen zur
schrägen Leitfläche parallel verlaufen und mit abgesenkter
Zunge versehen sind. Diese Düsen sind eng nebeneinander an
Blaskästen angeordnet und es ist eine Führungsfläche be
schrieben, die aus mehreren Blaskästen besteht und oberhalb
und unterhalb von dem zu führenden Bedruckstoff angeordnet
sind. In einer Weiterbildung ist den Düsen eine Perforation
zugeordnet, welche als zusätzliches Blasmittel die Berührung
des Verarbeitungsmaterials mit dem Blaskasten (Führungsflä
che) verhindern soll.
Gemäß DE 44 06 847 A1 ist eine Vorrichtung zum schwebenden
Führen von Bahn- oder Bogenmaterial entlang einer Förderstrecke
in einer Förderrichtung mit einer Vielzahl von in einer
Führungsfläche eingearbeiteten Düsen bekannt. Über ihre
Breite ist die Führungsfläche in mindestens drei Zonen aufge
teilt, eine symmetrisch zur Symmetrieachse liegende Stabili
sierungszone mit gegen die Förderrichtung blasenden Düsen und
zwei sich an die Stabilisierungszone anschließende, die
Führungsfläche begrenzende, Straffzonen. Dabei bilden die
Düsen längs und quer zur Förderrichtung sich erstreckende
Düsenreihen. In den seitlichen Straffzonen blasen die Düsen
gegen die Förderrichtung und von der Symmetrieachse weg,
wobei die Düsen mit den Blasrichtungen abwechselnd einen
Winkel von 100° bis 120° und 160° bis 170° einschließen.
Aus EP 0 695 707 A2 ist eine Einrichtung zum berührungsfrei
en Führen von Bogenmaterial bekannt. Die Einrichtung weist
eine Leitfläche mit Luftblasdüsen auf, deren beim Führen des
Bogenmaterials sich ausbildendes, gemeinsames Strömungsbild
durch eine erste Geschwindigkeitskomponente in Förderrichtung
des Bogenmaterials sowie durch eine zweite und eine dritte
Geschwindigkeitskomponente in Richtung der jeweiligen Seiten
ränder ausgebildet ist.
Bei Düsenarten gemäß DE 19 07 083, DE 28 02 610 ist es
nachteilig, dass das Bahn- oder Bogenmaterial im Bereich des
stärksten Unterdruckes an den Düsenöffnungen stark angesaugt
wird und die Berandung der Düsen oder die Schnittkanten bzw.
die zungenförmigen Abschnitte berühren kann. Diese Gefahr
besteht insbesondere bei leichten bzw. biegeschlaffen Bahn-
oder Bogenmaterialien. Im Ergebnis treten unerwünschte Ab
schmiereffekte am Material und/oder der Führungsfläche
und/oder Markierungen am Material selbst auf. Bei den Vor
richtungen gemäß DE 44 06 847 und EP 0 695 707 besteht spe
ziell bei Verarbeitung von Bogenmaterial insbesondere in den
Übergabebereichen eine erhöhte Abschmiergefahr.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die die genannten
Nachteile vermeidet, die insbesondere einen gleichmäßig
verteilten Druckaufbau zum schwebenden Führen von Bogen- oder
Bahnmaterial entlang einer Führungsfläche gestattet und die
Abschmiergefahr spürbar reduziert.
Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale von Anspruch 1
gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
Die Vorrichtung zum schwebenden Führen geht von einer Füh
rungsfläche aus an der das Bahn- oder Bogenmaterial in einer
Förderrichtung entlang berührungslos mittels eines Luftpols
ters geführt wird. Das Luftpolster wird durch Düsen gespeist,
die nach dem aerodynamischen Paradoxon arbeiten, wonach das
Bahn- oder Bogenmaterial gleichzeitig getragen (Überdruckge
biet) und angesaugt (Unterdruckgebiet) wird. Die Führungsflä
che ist an sich geschlossen und weist nach einer vorgegebenen
Verteilung eine Vielzahl eingearbeiteter Düsen auf, die als
Luft beaufschlagte, bevorzugt baugleiche, Düsen ausgebildet
sind. Bei Ausbildung der Vorrichtung mit nachstehender Ver
teilung stellt sich eine stabile flatterfreie Schwebeführung
des Bahn- oder Bogenmaterials kontaktfrei zur Führungsfläche
ein.
Ein erster Vorteil ist dahingehend begründet, dass - bezogen
auf eine einzelne Führungsfläche - die Ausrichtung der Düsen
mit ihren Blasöffnungen (Blasmaul) am Anfang der Führungsflä
che mit einer Komponente gegen die Förderrichtung des Bahn-
oder Bogenmaterials angeordnet ist und anschließend in För
derrichtung kontinuierlich zu beiden Seitenrändern (der
Führungsfläche) übergehend angeordnet ist. Durch diese Ausrichtung
der Blasöffnungen der Düsen werden Blasluftströmun
gen erzeugt, die - bezogen auf die in Förderrichtung verlau
fende Symmetrielinie er Führungsfläche - beginnend von einer
Ausrichtung im Wesentlichen gegen die Förderrichtung spiegel
bildlich symmetrisch aufgefächert in eine Ausrichtung nach
außen in Richtung bei er Seitenränder der Führungsfläche bis
quer (annähernd rechtwinklig) zur Förderrichtung realisierbar
sind. Bei einer derartigen Anordnung nimmt somit die Neigung
der Blasöffnungen der Düsen in Förderrichtung zu bis diese
guer zur Förderrichtung seitlich gerichtet sind.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die zumindest über
die maximale Formatbreite des Bahn- oder Bogenmaterials sich
erstreckende Führungsfläche in Förderrichtung des Bahn- oder
Bogenmaterials drei Führungszonen I bis III (pro Führungsflä
che) aufweist. Dabei ist eine einzelne Führungsfläche eintei
lig oder modular aus mehreren Teilen ausführbar. Eine derar
tige Führungsfläche ist mit wenigstens einem mit wenigstens
einem Pneumatiksystem gekoppelten Strömungskanal in Funkti
onsverbindung. Von einem oder mehreren Strömungskanal/
Strömungskanälen wird Blasluft an die Blasöffnungen jeder
Düse zugeführt und über die Blasöffnungen zur Ausbildung des
Luftpolsters verteilt.
Vorteilhaft ist ferne, dass innerhalb der Führungszonen I
bis III die Düsen bevorzugt mit unterschiedlicher Düsendichte
(Anzahl der Düsen pro Flächeneinheit) auf einer einzelnen
Führungsfläche angeordnet sind. Die in Förderrichtung des
Bahn- oder Bogenmaterials vorgeordnete Führungszone I und die
nachgeordnete Führung zone III weisen bevorzugt eine größere
Düsendichte (Anzahl der Düsen pro Flächeneinheit) auf, als
die zwischen den beiden Führungszonen I und III angeordnete
Führungszone II.
Die größere Düsendichte ist bevorzugt stets in den endseitigen
Bereichen (Anfangsbereich: Führungszone I bzw. Endbe
reich: Führungszone III) einer Führungsfläche angeordnet.
Insbesondere bei der Verarbeitung von Bogenmaterial sind der
jeweiligen Führungszone I bzw. III Übergabebereiche, bei
spielsweise von zwei Bogenhaltesystemen, benachbart zugeord
net, da durch eine größere Düsendichte ein verstärktes Luft
polster erzielbar ist und damit die Abschmiergefahr spürbar
reduziert ist.
In einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Führungsfläche
in der Führungszone I, im Vergleich zur Führungsfläche III,
die größere Düsendichte auf. Damit sind beispielsweise Stö
rungen in der Führung des Bahn- oder Bogenmaterials vermeid
bar, die von vorgeordneten Einrichtungen, beispielsweise von
einem Übergabebereich, resultieren.
Vorteilhaft ist ferner, dass die derart mit ihren Blasöffnun
gen ausgerichteten Düsen mit aus den Blasöffnungen austreten
den Blasluftströmungen stets zwischen (von Düsen freie)
7 Bereiche (der geschlossenen Führungsfläche) zweier vorgeord
neter Düsen hineinblasen. Bevorzugt ist die Luftströmung
einer nachgeordneten Düse mittig in den Freiraum zweier
benachbarter vorgeordneter Düsen gerichtet. Damit sind alle
Bereiche der Führungsfläche gleichmäßig mit Blasluftströmun
gen versorgbar und es bildet sich ein gleichmäßiger Druckauf
bau für die schwebende Führung des Bahn- bzw. Bogenmaterials
über die gesamte Führungsfläche aus.
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläu
tert werden. Dabei zeigen schematisch:
Fig. 1 eine Bogenrotationsdruckmaschine in
Reihenbauweise mit Vorrichtungen zum
schwebenden Führen von Bogenmaterial,
Fig. 2 eine Vorrichtung zum Führen von Bogenma
terial in Zuordnung zu einem Bogenfüh
rungszylinder,
Fig. 3 bis 8 Abwicklungen einer Führungsfläche mit
verschiedenen Düsenanordnungen,
Fig. 9 und 10 spezielle Düsenausbildungen.
Eine Bogenrotationsdruckmaschine gemäß Fig. 1 besteht bei
spielsweise aus mehreren Druckwerken 1 sowie einem Lackwerk
8, welche in Förderrichtung 12 des Bogenmaterials in Reihe
angeordnet sind. Dem Lackwerk 8 ist in Förderrichtung 12 ein
Ausleger 9 mit umlaufendem Fördersystem 14, welches das
Bogenmaterial im Greiferschluss auf einen Auslegerstapel
transportiert und dort ablegt, nachgeordnet.
Jedes Druckwerk 1 besteht aus einem Plattenzylinder 2, einem
Gummituchzylinder 3 und einem Bogenführungszylinder 4. Jedem
Plattenzylinder 2 ist ein Farbwerk zugeordnet und ggf. ein
Feuchtwerk. Das Lackwerk 8 weist ein Dosiersystem 7 auf,
welches mit einem Formzylinder 6 in Funktionsverbindung ist.
Dem Formzylinder 6 ist wiederum ein Bogenführungszylinder 4
zugeordnet. Zwischen den Druckwerken 1 sowie dem letzten
Druckwerk 1 und dem Lackwerk 8 sind Bogenführungszylinder 5
angeordnet, die hier als Transfertrommeln und/oder Wendetrom
meln ausgebildet sind. Die Bogenführungszylinder 4, 5 sowie
die Fördersysteme 14 weisen umfangsseitig angeordnete Bogen
haltesysteme, vorzugsweise Greifersysteme, für den Bogen
transport auf.
Den als Transferzylinder bzw. Wendetrommel ausgebildeten
Bogenführungszylindern 5 sowie den Fördersystemen 14 sind
mehrere feststehende, eine durchgängige Führungsfläche 13
bildende Bogenleiteinrichtungen 11 zur berührungslos schwe
benden Führung von Bogenmaterial in einem definierten Abstand
zum Bogenführungszylinder 5 bzw. den Fördersystemen 14 be
nachbart zugeordnet.
Dabei ist eine einzelne Führungsfläche 13 in Förderrichtung
12 durch einen ersten Übergabebereich 10 und einen zweiten
Übergabebereich 10, beispielsweise Bogenhaltesystemen der
Bogenführungszylinder 4, 5, bei Zuordnung zu einem Bogenfüh
rungszylinder 5 begrenzt. Alternativ ist eine einzelne Füh
rungsfläche 13 in Förderrichtung 12 durch einen ersten Über
gabebereich 10, beispielsweise einem Bogenhaltesystem des
Bogenführungszylinders 4 und einem Bogenhaltesystem des
Fördersystems 14, und einer im Ausleger 9 angeordneten Bogen
bremseinrichtung, begrenzt.
Gemäß Fig. 2 ist eine Vorrichtung zum schwebenden Führen von
beispielsweise Bogenmaterial gezeigt, die an einem Bogenfüh
rungszylinder 5, speziell einem Transferzylinder, mit je
einem vor- und nachgeordneten Bogenführungszylinder 4, spe
ziell einem Druckzylinder, näher erläutert werden soll.
Zwischen dem Bogenführungszylinder 5 und dem vorgeordneten
Bogenführungszylinder 4 und zwischen dem Bogenführungszylin
der 5 und dem nachgeordneten Bogenführungszylinder 4 ist im
jeweiligen Tangentenpunkt der Übergabebereich 10 zweier
Bogenhaltesysteme angeordnet. In einem derartigen Übergabebe
reich 10 wird das Bogenmaterial von einem Bogenhaltesystem an
ein zweites Bogenhaltesystem übergeben. In Förderrichtung 12
des Bogenmaterials ist dem ersten Übergabebereich 10 ein
Bogenabgang 17 nachgeordnet und in Förderrichtung 12 ist dem
Bogenabgang 17 ein Bogenaufgang 18 mit nachfolgendem zweiten
Übergabebereich 10 nachgeordnet.
Im vorliegenden Beispiel sind unterhalb des Bogenführungszy
linder 5 zwei Bogenleiteinrichtungen 11, bezogen auf eine
Symmetrieachse 22, spiegelbildlich zueinander modular (Stoß-
an-Stoß-Montage) angeordnet und bilden gemeinsam die einheit
liche Führungsfläche 13.
Jede Bogenleiteinrichtung 11 ist kastenförmig als pneumatisch
beaufschlagbarer erster Strömungskanal ausgebildet und weist
einen Teil der Führungsfläche 13 mit Düsen 23 für den Aus
tritt von Blasluft nach dem Blas-Sog- bzw. Venturi-Prinzip
(aerodynamisches Paradoxon) auf. Jeder Bogenleiteinrichtung
11 ist hierzu ein erstes Pneumatiksystem 15, vorzugsweise
wenigstens ein Lüfter zugeordnet, welches mit dem ersten
Strömungskanal der Bogenleiteinrichtung 11 in Funktionsver
bindung ist und die Luftversorgung der Bogenleiteinrichtung
11 realisiert. Jede Bogenleiteinrichtung 11 ist unterhalb des
Bogenführungszylinders in einem definierten Abstand zu dessen
Umfang angeordnet, um eine berührungslos schwebende Bogenfüh
rung zu gewährleisten.
In einer bevorzugten Ausbildung weist die dem Bogenabgang 17
benachbarte Bogenleiteinrichtung 11 ein in Richtung Übergabe
bereich 10 zeigendes vorgeordnetes, erstes Kammblech 16 auf.
Das Kammblech 16 unterstützt mechanisch oder pneumatisch die
Bogenführung im Bogenabgang 17.
In einer bevorzugten Weiterbildung ist unterhalb der Bogen
leiteinrichtung 11 (erster Strömungskanal) ein zweiter Strö
mungskanal 20 angeordnet, der mit dem zweiten Pneumatiksystem
19 in Funktionsverbindung ist. Das zweite Pneumatiksystem 19
ist an der Rückseite des zweiten Strömungskanals 20 angeord
net und versorgt über eine Öffnung den Strömungskanal 20 mit
Luft, so dass an einer Ausströmöffnung 21 eine Strömung von
geringerem Blasdruck und hohem Volumenstrom austritt. Dabei
weist der zweite Strömungskanal 20 wenigstens eine, bevorzugt
mehrere über die maximale Formatbreite reichende, Ausström
öffnungen 21 für die Blasluft auf, welche in Richtung Überga
bebereich 10 gegen die Bogenunterseite in den Bogenabgang 17
gerichtet sind.
Analog zum Bogenabgang 17 ist dem Bogenaufgang 18 spiegel
bildlich zur Symmetrieachse 22 unterhalb des nachgeordneten
Übergabebereiches 10 ebenso ein zweites, separat regelbares
Pneumatiksystem 19 gestellfest angeordnet, welches bevorzugt
durch mehrere Lüfter gebildet ist und analog zum Bogenabgang
17 eine Blasluftströmung mit geringem Blasdruck und hohem
Volumenstrom gegen die Unterseite des Bogens in Richtung
Übergabebereich 10 erzeugt. Im Bogenaufgang 18 ist analog zum
Bogenabgang 17 unterhalb der Bogenleiteinrichtung 11 ein
zweiter Strömungskanal 20 angeordnet der mit dem zweiten
Pneumatiksystem 19 in Funktionsverbindung ist. Das zweite
Pneumatiksystem 19 ist an der Rückseite des zweiten Strö
mungskanals 20 angeordnet und versorgt über eine Öffnung den
Strömungskanal 20 mit Luft, so dass an einer Ausströmöffnung
21 eine Strömung von geringem Blasdruck und hohem Volumen
strom, welche im wesentlichen in Richtung Übergabebereich 10
und somit auf die Bogenunterseite gerichtet ist austritt.
Dabei weist der zweite Strömungskanal 20 wenigstens eine,
bevorzugt mehrere über die maximale Formatbreite reichende
Ausströmöffnung 21 für die Blasluft auf, welche in Richtung
Übergabebereich 10 gegen die Bogenunterseite in den Bogenauf
gang 18 gerichtet sind.
In den Fig. 3 bis 8 sind Abwicklungen einer an sich geschlos
senen Führungsfläche 13 gezeigt und die Düsen 23 sind über
die Breite und über die Länge der Führungsfläche 13 (in
Förderrichtung 12) verteilt angeordnet.
In Förderrichtung 12 (längs der Führungsfläche 13) weist jede
Führungsfläche 13 eine erste Führungszone I auf, in der die
unterhalb der Ebene der Führungsfläche 13 liegenden Blasöff
nungen 24 (Blasmaul) der Düsen 23 zu Beginn der Führungsflä
che 13 mit einer Komponente gegen die Förderrichtung 12 des
Bogenmaterials gerichtet sind. Bevorzugt ist die Führungszone
I durch wenigstens zwei Reihen von Düsen 23 gebildet. Dabei
ist insbesondere in der ersten Reihe eine gegen die Förder
richtung 12 oder schräg zur Förderrichtung 12 gerichtete
Anordnung der Blasöffnungen 24 vorteilhaft, um das Abschmie
ren zu vermeiden.
Es folgt der ersten Führungszone I in Förderrichtung 12 eine
zweite Führungszone II, in der Blasöffnungen 24 der Düsen 23
von im Wesentlichen gegen die Förderrichtung 12 gerichteten
Blasöffnungen 24 in beidseitig zu den Seitenrändern 25 ge
richtete Blasöffnungen 24 übergehend angeordnet sind. Mit
Bezug zur Symmetrielinie 26 sind die Blasöffnungen 24 bevor
zugt spiegelbildlich angeordnet. In der Führungszone II sind
die Düsen 23 bevorzugt auf gekrümmten, zueinander beabstande
ten Bahnen 27 angeordnet, von denen mindestens ein Schnitt
punkt auf der Symmetrielinie 26 liegt. Bevorzugt ist der
Schnittpunkt gegen die Förderrichtung 12 gerichtet.
Schließlich folgt der zweiten Führungszone II in Förderrich
tung 12 eine dritte Führungszone III in der die Blasöffnungen
24 der Düsen 23 im Wesentlichen rechtwinklig (quer) zur
Förderrichtung 12 in Richtung beider Seitenränder 25 der
Führungsfläche 13 gerichtet sind. Diese Führungszone III ist
durch wenigstens zwei Reihen von Düsen 23 gebildet.
Bei Anordnung der Düsen 23 auf der Führungsfläche 13, insbe
sondere im Bereich der Führungszonen II und III nimmt bei
jeder Düsenreihe die Neigung der Düsen 23, ausgehend von
einer Anordnung annähernd gegen die Förderrichtung 12 hin zu
einer Anordnung quer zur Förderichtung 12, um einen definier
ten Betrag zu.
Bei Anordnung von Düsen 23 auf der Symmetrielinie 26 sind
diese zum überwiegenden Teil mit den Blasöffnungen 24 gegen
die Förderrichtung 12 angeordnet.
In bevorzugter Ausbildung weist die Führungsfläche 13 in
Förderrichtung 12 in der ersten und der dritten Führungszone
I, III jeweils eine größere Düsendichte und in der dazwischen
liegend angeordneten zweiten Führungszone II eine geringere
Düsendichte auf. Dabei ist die Düsendichte in Förderrichtung
12 als auch quer zur Förderrichtung 12 variabel ausführbar.
Insbesondere bei einem der Führungsfläche 13 vorgeordneten
Übergabebereich 10 weist die Führungsfläche 13 in der ersten
Führungszone I die größte Düsendichte auf. Dadurch ist ein
verstärktes Luftpolster in der Führungszone I erzielbar,
welches das Bogenmaterial beim abschmierfreien Einlauf in den
Bogenabgang 17 stützt.
Die Anordnung der Düsen 23 geht ausgehend von der Führungszo
ne I bis zur Führungszone III kontinuierlich über.
Bevorzugt sind bezogen auf eine in Förderrichtung 12 verlau
fende Symmetrielinie 26 alle Düsen 23 mit Blasöffnungen 24
auf der Führungsfläche 13 spiegelbildlich von der Führungszo
ne I bis zur Führungszone III angeordnet.
Innerhalb einer Führungsfläche 13 ist bevorzugt die Führungs
zone II in Förderrichtung 12 des Bogenmaterials längenmäßig
am größten ausgebildet.
Die Düsen 23 sind bevorzugt in den Führungszonen I-III einer
Führungsfläche 13 derart angeordnet, dass die Blasströmung
einer nachgeordneten Düse 23 stets in den Freiraum (Teil der
geschlossenen Führungsfläche 13) zweier vorgeordneter benach
barter Düsen 23 gerichtet ist. Vorzugsweise ist die Blasströ
mung der nachgeordneten Düse 23 mittig in den Freiraum der
beiden vorgeordneten Düsen 23 gerichtet.
Zumindest in der Führungszone II erstrecken sich die spiegel
bildlich zur Symmetrielinie 26 angeordneten Düsen 23 auf
gekrümmten, zueinander beabstandeten Bahnen 27. Dabei liegt
wenigstens ein Schnittpunkt der spiegelbildlich angeordneten
Bahnen 27 auf der Symmetrielinie 26. Bevorzugt ist der
Schnittpunkt von zwei Bahnen 27 gegen die Förderrichtung 12
gerichtet.
Die Ausbildung der Vorrichtung zum schwebenden Führen von
Bahn- oder Bogenmaterial ist nicht auf wenigstens eine Bogen
leiteinrichtung 11 mit einer Führungsfläche 13 beschränkt.
Vielmehr sind auch mehrere pneumatisch beaufschlagbare, mit
mehreren Strömungskanälen gekoppelte Bogenleiteinrichtungen
11 in modularer Ausbildung als eine Führungsfläche 13 aus
führbar.
Weiterhin ist die Führungsfläche 13 nicht auf eine Zuordnung
zu wenigstens einem Bogenführungszylinder 5 beschränkt.
Darüber hinaus ist auch eine Führungsfläche 13 im Ausleger
einer Bogenmaterial verarbeitenden Maschine anordbar.
Ebenso ist eine derartige Führungsfläche 13 in Bahnmaterial
verarbeitenden Maschinen einsetzbar, beispielsweise in einer
Trocknerstrecke einer Rollendruckmaschine.
Die auf der Führungsfläche 13 angeordneten Düsen 23 sind
bevorzugt Ausbildungen gemäß Fig. 9 und 10.
In Fig. 9 ist eine Düse 23 gezeigt, die im rückseitigen
Bereich eine zur Führungsfläche 13 vertieft angeordnete,
flächige Absenkung 28 aufweist, welche an einer Kante 29
endet und in die Führungsfläche 13 übergeht. Unterhalb der
Kante 29 sind eine erste Blasöffnung 24.1 und eine zweite
Blasöffnung 24.2 angeordnet, welche durch eine vertikale
Trennstelle 30 als separate Blasöffnungen 24 wirksam sind. An
die Blasöffnungen 24.1, 24.2 schließt sich eine geneigt in
die Führungsfläche 13 übergehende Leitfläche 31 an, die durch
Flanken 32, 33 als seitlich geschlossene, in die Führungsflä
che 13 übergehende Seitenflächen ausgebildet sind.
In Fig. 10 ist eine Düse 23 gezeigt, die im rückseitigen
Bereich eine zur Führungsfläche 13 vertieft angeordnete,
flächige Absenkung 28 aufweist, welche an einer Kante 29
endet und in die Führungsfläche 13 übergeht. Die Absenkung 28
weist weiterhin wenigstens eine zweite, von der ersten Kante
29 abgewandte, die Absenkung 28 begrenzende Kante 34 auf. Im
vorliegenden Beispiel weist die Absenkung 28 eine dritte
Kante 35 auf. Unterhalb der ersten Kante 29 ist eine Blasöff
nung 24 für den vorderseitigen Bereich (größte Blaskraft)
angeordnet und unterhalb der zweiten und dritten Kante 34, 35
ist je eine Blasöffnung 36 (für die Kante 34) und eine Blas
öffnung (nicht sichtbar) für die Kante 35 angeordnet. An die
Blasöffnungen 24, 36 und die nicht sichtbare Blasöffnung an
der Kante 35 schließen sich geneigt in die Führungsfläche 13
übergehende Leitflächen 31 an, die durch Flanken 32, 33 als
seitlich geschlossene Seitenflächen begrenzt sind.
1
Druckwerk
2
Plattenzylinder
3
Gummituchzylinder
4
Bogenführungszylinder
5
Bogenführungszylinder
6
Formzylinder
7
Dosiersystem
8
Lackwerk
9
Ausleger
10
Übergabebereich
11
Bogenleiteinrichtung (erster Strömungska
nal)
12
Förderrichtung
13
Führungsfläche
14
Fördersystem
15
erstes Pneumatiksystem
16
Kammblech
17
Bogenabgang
18
Bogenaufgang
19
zweites Pneumatiksystem
20
zweiter Strömungskanal
22
Symmetrieachse
23
Düsen
24
Blasöffnung
25
Seitenrand
26
Symmetrielinie
27
Bahn
28
Absenkung
29
Kante
30
Trennstelle
31
Leitfläche
32
Flanke
33
Flanke
34
Kante
35
Kante
36
Blasöffnung
I erste Führungszone
II zweite Führungszone
III dritte Führungszone
I erste Führungszone
II zweite Führungszone
III dritte Führungszone
Claims (10)
1. Vorrichtung zum schwebenden Führen von Bahn- oder Bogen
material in einer Verarbeitungsmaschine, insbesondere ei
ner Druckmaschine in Förderrichtung entlang einer ge
schlossenen Führungsfläche, wobei die Führungsfläche mit
wenigstens einem mit einem Pneumatiksystem gekoppelten
Strömungskanal in Funktionsverbindung ist und die Füh
rungsfläche eine Mehrzahl von Düsen mit zumindest Blas
öffnungen und daran angrenzenden, schräg in die Innensei
te des Strömungskanals abgesenkter Leitflächen aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Düsen (23) über die Breite der Führungsfläche (13) und längs in Förderrichtung (12) verteilt sind, dass die Führungsfläche (13) in Förderrichtung (12) eine erste Führungszone (I) aufweist, in der die Blasöffnungen (24) der Düsen (23) am Anfang der Führungsfläche (13) mit einer Komponente gegen die Förderrichtung (12) des Bahn- oder Bogenmaterials gerichtet sind,
dass der ersten Führungszone (I) in Förderrichtung (12) eine zweite Führungszone (II) nachgeordnet ist, in der die Düsen (23) mit Blasöffnungen (24) - ausgehend von ei ner im Wesentlichen gegen die Förderrichtung (12) gerich teten Anordnung - in eine auf die Seitenränder (25) ge richtete Anordnung übergehen und
dass der zweiten Führungszone (II) in Förderrichtung (12) eine dritte Führungszone (III) nachgeordnet ist, in der die Düsen (23) mit Blasöffnungen (24) im Wesentlichen rechtwinklig zur Förderrichtung (12) in Richtung der Seitenränder (25) der Führungsfläche (13) angeordnet sind.
dass die Düsen (23) über die Breite der Führungsfläche (13) und längs in Förderrichtung (12) verteilt sind, dass die Führungsfläche (13) in Förderrichtung (12) eine erste Führungszone (I) aufweist, in der die Blasöffnungen (24) der Düsen (23) am Anfang der Führungsfläche (13) mit einer Komponente gegen die Förderrichtung (12) des Bahn- oder Bogenmaterials gerichtet sind,
dass der ersten Führungszone (I) in Förderrichtung (12) eine zweite Führungszone (II) nachgeordnet ist, in der die Düsen (23) mit Blasöffnungen (24) - ausgehend von ei ner im Wesentlichen gegen die Förderrichtung (12) gerich teten Anordnung - in eine auf die Seitenränder (25) ge richtete Anordnung übergehen und
dass der zweiten Führungszone (II) in Förderrichtung (12) eine dritte Führungszone (III) nachgeordnet ist, in der die Düsen (23) mit Blasöffnungen (24) im Wesentlichen rechtwinklig zur Förderrichtung (12) in Richtung der Seitenränder (25) der Führungsfläche (13) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Düsen (23) auf der Führungsfläche (13) bei jeder
Düsenreihe eine, ausgehend von einer Anordnung annähernd
gegen die Förderrichtung (12) hin zu einer Anordnung quer
zur Förderichtung (12), um einen definierten Betrag zu
nehmende Neigung aufweisen.
3. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Düsen (23) in den Führungszonen (I-III) derart
angeordnet sind, dass die Blasströmung einer nachgeordne
ten Düse (23) in den Freiraum zweier vorgeordneter, be
nachbarter Düsen (23) gerichtet ist.
4. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Förderrichtung (12) die Führungsfläche (13) in
der ersten und der dritten Führungszone (I, III) je eine
größere Düsendichte aufweist und in der dazwischen lie
genden angeordneten zweiten Führungszone (II) eine gerin
gere Düsendichte aufweist.
5. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsfläche (13) in der ersten Führungszone
(I) die größte Düsendichte aufweist.
6. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anordnung der Düsen (23) von der Führungszone
(I) bis zur Führungszone (III) kontinuierlich übergeht.
7. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass - bezogen auf eine in Förderrichtung (12) verlaufen
de Symmetrielinie (26) - die Düsen (23) mit Blasöffnungen
(24) auf der Führungsfläche (13) spiegelbildlich von der
Führungszone (I) bis zur Führungszone (III) angeordnet
sind.
8. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb der Führungsfläche (13) in Förderrichtung
(12)) die Führungszone (II) am größten ist.
9. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest in der Führungszone (II) die Düsen (23)
bevorzugt auf gekrümmten Bahnen (27) angeordnet sind, wo
bei wenigstens ein jeweiliger Schnittpunkt der Bahnen
(27) auf der Symmetrielinie (26) liegt.
10. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schnittpunkte der Bahnen (27) gegen die Förder
richtung (12) gerichtet sind.
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