DE10064473A1 - Drescheinrichtung mit oberschlächtig wirkender Fördertrommel - Google Patents
Drescheinrichtung mit oberschlächtig wirkender FördertrommelInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Drescheinrichtung (10), mit einer Dreschtrommel (14), die mit einem Dreschkorb (16) zusammenwirkt, einer stromab der Dreschtrommel (14) angeordneten, oberschlächtig wirkenden Fördertrommel (16), oberhalb der eine Abdeckung (18) angeordnet ist und stromab der eine Abscheidetrommel (20) angeordnet ist, die mit einem Abscheidekorb (22) zusammenwirkt. DOLLAR A Um unabhängig vom Gutdurchsatz eine optimale Abscheidewirkung zu erzielen, wird vorgeschlagen, dass die Abdeckung (18) der Fördertrommel (16) gegen die Wirkung einer Kraft beweglich angeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Drescheinrichtung, mit einer
Dreschtrommel, die mit einem Dreschkorb zusammenwirkt, einer
stromab der Dreschtrommel angeordneten, oberschlächtig
wirkenden Fördertrommel, oberhalb der eine Abdeckung angeordnet
ist, und stromab der eine Abscheidetrommel angeordnet ist, die
mit einem Abscheidekorb zusammenwirkt.
Die DE 740 702 A offenbart eine Dreschmaschine mit zwei in
Gutflussrichtung aufeinander folgenden Dreschtrommeln. Die
zweite Dreschtrommel arbeitet oberschlächtig und ist teilweise
von einem festen Abscheidekorb umgeben.
In dem Buch "Grain and Forage Harvesting", Proceedings First
International Grain and Forage Conference, ASAE, 1978, ist auf
der Seite 155 ein Längsschnitt durch einen Mähdrescher des
russischen Fabrikats Kolos wiedergegeben. Dieser Mähdrescher
weist eine Dreschtrommel auf, die das Gut einer oberschlächtig
fördernden Fördertrommel aufgibt, welche es einer Abscheide
trommel zuführt. Oberhalb der Fördertrommel befindet sich ein
festes Abdeckblech. Die Abscheidetrommel führt das Gut unter
Verwendung einer unterschlächtig arbeitenden Leittrommel den
Strohschüttlern zu.
In dem Artikel "Systematik der Dreschorgane" von Ludwig Caspers
(Grundl. Landtechnik Bd. 19, 1969, S. 9-17) ist ein 1960
vorgestelltes Dreschwerk von Garmas wiedergegeben. Dieses
Dreschwerk arbeitet auch mit einer ersten Dreschtrommel, die
das Gut gegen eine gewölbte Fläche wirft, von der aus es
mittels einer oberschlächtig fördernden kleinen Fördertrommel
einer Abscheidetrommel zugeführt wird. Die Fördertrommel ist
somit im unteren Bereich eines relativ großen, von der
gewölbten Fläche begrenzten Hohlraums angeordnet.
In der DE 42 09 020 A ist ein Mähdrescher gezeigt, bei dem das
Gut zwischen einer Dresch- und einer Abscheidetrommel durch
oberschlächtig arbeitende Fördertrommeln gefördert wird. Eine
Abdeckung oberhalb der Fördertrommeln ist durch die Unterseite
des in relativ großem Abstand darüber angeordneten Korntanks
und durch das ebenfalls relativ weit darüber angeordnete
Bodenblech des Motorraums gegeben.
In der DE 11 91 160 B folgt einer Dreschtrommel eine
oberschlächtig arbeitende Strohfördertrommel, die das Gut auf
Schüttler auswirft. Der stromab liegende Sektor der Stroh
fördertrommel ist von einem Mantelteil umgeben, der in seiner
Lage gegenüber der Strohfördertrommel verstell- und arretierbar
ist.
Die DE 41 16 776 beschreibt einen am Auslauf eines Dreschkorbs
angeordneten Korb, der aus Stäben aufgebaut ist, die aus
federndem Rundstahl bestehen. Oberhalb des Korbs ist eine
Wendetrommel angeordnet.
Die aus der DE 42 09 020 A, dem Kolos und von Garmas bekannten,
zwischen einer Dresch- und einer Abscheidetrommel angeordneten,
oberschlächtig arbeitenden Fördertrommeln haben den Vorteil,
dass beim Gutübergang von der Dreschtrommel auf die
Abscheidetrommel keine abrupten Richtungswechsel des Dreschguts
stattfinden, wie sie bei anderen Mehrtrommeldreschwerken (sh.
DE 196 53 399 A) anzutreffen sind, bei denen zwischen der
Tangentialdreschtrommel und den Schüttlern zusätzliche, von
Körben umschlossene Abscheidetrommeln eingefügt sind, um die
Abscheidung speziell unter feuchten Erntebedingungen zu
verbessern, und bei denen häufig eine Umlenkung unter scharfen
Winkeln erfolgt. Der Nachteil der scharfen Umlenkung liegt
darin, dass sie speziell unter trockenen Verhältnissen aufgrund
stärkerer Strohzerstörung zu einer verschlechterten Abscheidung
durch die Schüttler und auch zu einer höheren
Reinigungsbelastung durch Kurzstroh führt, was die Leistung des
Mähdreschers ebenfalls herabsetzt.
Problematisch ist bei den oberschlächtig arbeitenden, zwischen
einer Dresch- und einer Abscheidetrommel angeordneten
Fördertrommeln allerdings die Wahl des Abstands zwischen der
sie nach oben hin umschließenden Abdeckung und der
Fördertrommel. Wird der Abstand groß gewählt, wie bei Garmas
oder in der DE 42 09 020 A, kommt es zu einer Expansion der
Strohmatte und somit zu einer Vermischung der Körner, die beim
Austritt aus der Dreschtrommel durch die Strohmatte zum
Korbgrund hin durchgedrungen sind und sich an der Unterseite
des Gutflusses befinden, und des Strohs, so dass die
Dreschwirkung der Abscheidetrommel zumindest in ihrem
Eingangsbereich nicht zufriedenstellend ist. Wird der Abstand
zu klein gewählt, kann bei größeren Durchsätzen ein
unerwünschter Stau entstehen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen,
ein Mehrtrommeldreschwerk dahingehend zu verbessern, dass
unabhängig vom jeweiligen Gutdurchsatz eine optimale
Abscheidung der Körner gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patent
anspruchs 1 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen
Merkmale aufgeführt sind, die die Lösung in vorteilhafter Weise
weiterentwickeln.
Die Erfindung schlägt vor, die Abdeckung beweglich anzuordnen
und mit einer entgegen der Bewegungsrichtung der Abdeckung
wirkenden Kraft oder einem Drehmoment vorzuspannen, so dass die
Abdeckung gegen die Kraft bzw. das Drehmoment bewegbar ist. Die
Abdeckung kann in relativ geringem Abstand von der
Fördertrommel angeordnet sein, so dass keine unerwünschte
Expansion der Strohmatte stattfindet. Bei relativ großen
Gutdurchsätzen weicht die Abdeckung gegen den Druck der
Gutmatte aus, der die Kraft bzw. das Drehmoment überwindet.
Daher ist auch dann kein Stau zu befürchten.
Auf diese Weise erhält man eine Drescheinrichtung, bei der
sowohl bei kleinen als auch bei großen Gutdurchsätzen stets
eine gute Abscheidewirkung insbesondere der Abscheidetrommel
erzielt wird.
Die Kraft bzw. das Drehmoment, mit der die Abdeckung
beaufschlagt wird, und gegen die sie bewegbar ist, wird
vorzugsweise durch eine Feder erzeugt. Denkbär ist aber auch,
ein Gewicht zu verwenden.
Grundsätzlich könnte man die Abdeckung verschiebbar befestigen,
so dass sie bei größeren Gutdurchsätzen eine Linearbewegung
durchführt. Aus konstruktiven Gründen ist aber bevorzugt, sie
um eine quer zur Gutflussrichtung verlaufende Achse
verschwenkbar zu gestalten. Die Achse ist vorzugsweise am
eingangsseitigen Ende der Abdeckung angeordnet, d. h. der
Dreschtrommel benachbart. Die Feder greift dann am
gegenüberliegenden, der Abscheidetrommel benachbarten Ende der
Abdeckung an und spannt die Abdeckung mit einem Drehmoment vor.
Die Bewegung der Abdeckung kann durch einen ersten, unteren
Anschlag begrenzt werden, der die Ruheposition der Abdeckung
bei fehlendem Gutfluss definiert. Somit ist auch dann, wenn
kein oder nur wenig Gut verarbeitet wird, ein Abstand zwischen
der Abdeckung und der Fördertrommel vorhanden. Weiterhin kann
ein zweiter Anschlag vorgesehen sein, der den maximalen
Ausweichweg der Abdeckung definiert.
In der Zeichnung ist ein nachfolgend näher beschriebenes Aus
führungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Sie zeigt eine
erfindungsgemäße Drescheinrichtung.
Die Drescheinrichtung 10 ist ein Mehrtrommeldreschwerk, bei dem
das in der Regel von einem Schrägförderer bereitgestellte, von
einem Schneidwerk oder dgl. geerntete Gut zunächst von einer
Dreschtrommel 12 bearbeitet wird, die mit einem Dreschkorb 14
zusammenwirkt. Beim Austritt aus dem Dreschspalt der
Dreschtrommel 12 wird das Gut von einer Fördertrommel 16 mit
nach außen überstehenden Mitnehmern angenommen. Zur besseren
Gutabnahme von der Dreschtrommel 12 wird eine Abstreiftrommel
28 verwendet. Die Fördertrommel 16 leitet das Gut
oberschlächtig zu einer Abscheidetrommel 20, die mit einem
Abscheidekorb 22 zusammenwirkt, der letztere um etwa 180°
umschließt. Die Fördertrommel 16 ist nicht als Abscheideelement
ausgebildet, sondern nur als Förderelement.
Die Fördertrommel 16 wirkt mit einer konkav gewölbten Abdeckung
18 in Form eines Leitblechs zusammen, das mit der Kraft einer
die Abdeckung 18 nach unten drückenden Feder 24 belastet ist.
Die Abdeckung 18 ist um eine horizontale, quer zur
Gutflussrichtung verlaufende Achse 26 schwenkbar, die der
Dreschtrommel 12 zugewandt ist. An dem der Abscheidetrommel 20
benachbarten Ende der Abdeckung 18 greift die Feder 24 an, die
die Abdeckung 18 mit einem sie im Uhrzeigersinn nach unten
drückenden Drehmoment beaufschlagt. Die Feder 24 drückt ein
überstehendes Element 38 der Abdeckung 18 gegen einen unteren,
ortsfesten Anschlag 34. Der untere Anschlag 34 definiert somit
die Ruhestellung der Abdeckung 18. Bei größeren Gutdurchsätzen
weicht die Abdeckung 18 gegen das von der Feder 24 erzeugte
Drehmoment im Gegenuhrzeigersinn nach oben aus, bis das
überstehende Element 38 an einen oberen Anschlag 36 stößt. Ein
Gutstau ist also auch bei größeren Durchsätzen nicht zu
befürchten.
Die Abdeckung 18 sorgt dafür, dass die Gutmatte möglichst nicht
expandieren kann, so dass nur wenige Körner ihre Position in
der Gutmatte verändern, um nicht - nachdem sich die Körner
augrund der Wirkung der Dreschtrommel 12 an der Unterseite der
Gutmatte befinden - den negativen Effekt einer erneuten
Durchdringung der Gutmatte zu erhalten, der die Abscheidung in
der Abscheidetrommel 20 verschlechtert. Das Gut wird hierbei
schonend in einem runden Verlauf an die nachgeschaltete
Abscheidetrommel 20 übergeben. Die Fördertrommel 16 weist einen
relativ kleinen Durchmesser auf, um die Verweilzeit in dem
Zwischenraum zwischen der Fördertrommel 16 und der Abdeckung 18
gebildeten Spalt zu verringern.
Durch die dargestellte Anordnung kann die Abscheidetrommel 20
von oben her beschickt werden. Hierdurch ist ein
Korbumschlingungswinkel von 180° möglich, was sehr große
Abscheideflächen mit hohem Leistungszuwachs ermöglicht.
Gleichzeitig wird ein kompakter platzsparender Aufbau erreicht.
Hinter der Abscheidetrommel 20 folgt eine Wendetrommel 30, die
die Gutmatte auf Schüttler 32 leitet. Alternativ könnte das Gut
von der Abscheidetrommel 20 einem Trennrotor oder mehreren
Trennrotoren zugeführt werden. Ebenso ist ein Abscheidekorb 22
denkbar, der einen geringeren Umschlingungswinkel aufweist und
das Gut direkt auf die Schüttler oder Rotoren leitet.
In weiteren Ausbildungen ist es vorteilhaft, wenn der
Abscheidekorb 22 mit einem Gelenk versehen ist und aufgeklappt
werden kann, um den Spalt zu vergrößern und eine noch geringere
Strohzerstörung zu erreichen. Ebenso ist es denkbar, den
Abscheidekorb 22 vertikal zu verschieben, um den Spalt zu
vergrößern. Auch eine vertikale Verschiebung der
Abscheidetrommel 20 kann eine Vergrößerung des Spalts bewirken.
Der Abscheidekorb 22, der gewöhnlich wie ein Dreschkorb mit
Leisten und Drähten versehen ist, kann auch als glatter
Lochblechkorb ausgebildet sein. Ebenso können Fingerrechen
verwendet werden, wie sie an Trennrotoren verwendet werden, die
ebenfalls eine schonende Behandlung des Strohs bewirken. Diese
Fingerrechen können auch schwenkbar am Abscheidekorb 22
befestigt sein, so dass die Oberfläche des Abscheidekorbs 22 je
nach Wunsch glatt ist, oder, wenn die Fingerrechen nach unten
geschwenkt werden, sich Kanten ergeben, die wie Korbleisten
wirken.
Claims (6)
1. Drescheinrichtung (10), mit einer Dreschtrommel (14), die
mit einem Dreschkorb (16) zusammenwirkt, einer stromab der
Dreschtrommel (14) angeordneten, oberschlächtig wirkenden
Fördertrommel (16), oberhalb der eine Abdeckung (18)
angeordnet ist, und stromab der eine Abscheidetrommel (20)
angeordnet ist, die mit einem Abscheidekorb (22)
zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung
(18) beweglich angeordnet und vorgespannt ist.
2. Drescheinrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Abdeckung (18) mit einer Feder (24)
verbunden ist.
3. Drescheinrichtung (18) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Abdeckung (18) um eine quer zur
Gutflussrichtung verlaufende Achse (26) schwenkbar ist.
4. Drescheinrichtung (18) nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Achse (26) der Dreschtrommel (12)
benachbart ist.
5. Drescheinrichtung (18) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Feder (24) an dem von der Achse
(26) beabstandeten Ende der Abdeckung (18) angreift.
6. Drescheinrichtung (18) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch einen unteren Anschlag
(34) und/oder einen oberen Anschlag (36), der oder die den
Bewegungsbereich der Abdeckung (18) begrenzt oder
begrenzen.
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