DE10063234C1 - Schlauchsystem mit einem molchbaren Schlauch - Google Patents
Schlauchsystem mit einem molchbaren SchlauchInfo
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Abstract
In einem Schlauchsystem für eine Anlage zum Beschichten von Werkstücken mit einem molchbaren Schlauch für das Beschichtungsmaterial ist dieser Schlauch im Inneren eines zweiten Schlauches angeordnet, in den ein weiteres Medium wie beispielsweise Druckluft geleitet wird. Durch das Druckluftpolster in dem zwischen den beiden Schläuchen gebildeten Ringraum wird der molchbare Schlauch gegen Knicken und Beschädigungen geschützt. Die beiden Schläuche enden koaxial zueinander in den beiden Molchstationen, zwischen denen der Molch in dem inneren Schlauch hin- und herbewegbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Schlauchsystem für eine Anlage zum
Beschichten von Werkstücken mit einem molchbaren Schlauch gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In modernen Anlagen zur Beschichtung von Werkstücken wie bei
spielsweise Fahrzeugkarossen dienen Molche u. a. zum Reinigen
von Farbschläuchen, zum Fördern des Beschichtungsmaterials
durch den Schlauch in Richtung zu dem Applikationsorgan oder
zurück in ein Versorgungssystem und/oder zum Trennen verschie
dener durch den Schlauch fließender Medien wie Lack häufig
wechselnder Farbe und flüssiger oder gasförmiger Spülmedien
(DE 197 28 155 A1, 197 42 588 A1, 198 30 029 A1). Der
Molch wird üblicherweise zwischen an den Schlauchenden befind
lichen Molchstationen hin- und herbewegt, in denen der Molch in
einer von einem Initiator überwachten Ruheposition geparkt
wird, in der er den Strömungsweg freigibt oder von den durch
den Schlauch fließenden Medien umströmt werden kann. Daneben
gibt es weitere Leitungen, die nicht gemolcht werden müssen, da
nur Druckluft oder Lacklösemittel od. dgl. hindurchfließen.
Bei Handspritzpistolen, denen neben dem Farblack auch als
Spritzluft (Zerstäuberluft und ggf. Hörnerluft und dgl.) die
nende Druckluft zugeführt werden muß, ist es an sich schon be
kannt, den Farbschlauch in das Innere des entsprechend größer
bemessenen Druckluftschlauches zu verlegen, wodurch die Schläu
che sich nicht während des Betriebes gegenseitig behindern oder
verwirren und im Betrieb nicht an verschiedenen Gegenständen
hängenbleiben können. Der Farbschlauch dieses bekanten
Schlauch-in-Schlauch-Systems ist aber nicht molchbar.
An molchbare Farbschläuche werden besondere Anforderungen ge
stellt, neben der Vermeidung von Kanten und Hinterschneidungen
im Strömungsverlauf und der Einhaltung des für das Molchen er
forderlichen Mindestkrümmungsradius des Schlauches vor allem
hinsichtlich Knickschutz und Schutz vor Beschädigungen, die den
Schlauch für den Molch unpassierbar machen. Für die bekannten
Anlagen, waren deshalb spezielle Molchschläuche erforderlich,
die hohen Fertigungs- und Beschaffungsaufwand erfordern. Das
gilt insbesondere dann, wenn der Schlauch im Betrieb dynamisch
bewegt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schlauchsystem
anzugeben, das die Verwendung einfacherer Schläuche für die
Molchtechnik ermöglicht und den molchbaren Schlauch mit gerin
gerem Aufwand als bisher gegen Knicken und den Molchweg sper
rende Beschädigungen schützt.
Diese Aufgabe wird durch das im Patentanspruch 1 gekenn
zeichnete Schlauchsystem gelöst.
Bei einem derartigen Schlauchsystem wird der molchbare Schlauch
durch den zweiten Schlauch und durch das in dem Ringraum zwi
schen den Schläuchen von dem unter Druck setzbaren Medium ge
bildete Polster (z. B. ein Luftpolster) gegen Knicken und Be
schädigungen geschützt. Daher können als molchbare Schläuche
selbst bei erheblichen betriebsbedingten Bewegungen sehr einfa
che Farbschläuche verwendet werden, beispielsweise die normalen
Farbschläuche üblicher Lackiermaschinen, wodurch u. a. auch die
in der Beschichtungsanlage erforderliche Teilevielfalt redu
ziert wird.
Weitere Vorteile bestehen darin, daß das aus den Schläuchen ge
bildete Gesamtsystem gut handhabbar ist und einfacher und
schneller gereinigt werden kann als bisher.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 eine schematische Funktionsdarstellung des erfindungs
gemäß gestalteten Schlauchsystems;
Fig. 2 die Konstruktion einer zweckmäßigen Molchstation für
das Schlauchsystem nach Fig. 1; und
Fig. 3 eine abgewandelte Ausführungsform einer Molchstation
für das Schlauchsystem.
In Fig. 1 ist schematisch die Anordnung eines flexiblen beweg
baren Schlauches 1 dargestellt, der Beschichtungsmaterial wie
z. B. Farblack häufig wechselnder Farbe einem (nicht dargestell
ten) Applikationsorgan zuführen und molchbar sein soll. Er ver
läuft deshalb zwischen zwei Molchstationen A und B, an deren
Farbleitungsöffnungen er in der für die Molchtechnik erforder
lichen Weise frei von Lücken, Stufen oder Hinterschneidungen
und Querschnittsänderungen angeschlossen ist. In dem Farb
schlauch 1 ist der Molch 2 zwischen den beiden Molchstationen A
und B von einem Schiebemedium wie Luft oder Reinigungsflüssig
keit hin- und herbewegbar, beispielsweise zum Fördern des Farb
lacks in Richtung zu dem Applikationsorgan oder zum Zurück
drücken des Farblacks in der entgegengesetzten Richtung, wobei
er das Schiebemedium vom Farblack trennt. In anderen Fällen
kann der Molch 2 eine Reinigungsflüssigkeit durch den Farb
schlauch 1 schieben. Der Molch ist typisch ein aus Kunststoff
bestehender Reinigungskörper mit beidseitig angeordneten Dich
tungen und einem integrierten Magnet, der es ermöglicht, daß
der Molch von Initiatoren in den beiden Molchstationen A und B
erkannt werden kann.
Die beiden Molchstationen bilden jeweils eine als Eingang oder
Ausgang für das Beschichtungsmaterial und/oder für das Molch
schiebemedium dienende Schnittstelle 4A bzw. 4B.
Darstellungsgemäß befindet sich der molchbare Farbschlauch 1 im
Inneren eines als Knickschutzhülle dienenden zweiten flexiblen
Schlauches 6, der ebenfalls zwischen den beiden Molchstationen
A und B angeordnet ist. Der Innendurchmesser des äußeren
Schlauches 6 ist größer als der Außendurchmesser des Farb
schlauches 1, so daß in den dazwischen gebildeten Ringraum 7
ein fließfähiges Druckmedium wie z. B. Druckluft geleitet werden
kann. Zum Ein- und Herausleiten dieser Druckluft ist der Ring
raum 7 an je eine weitere Schnittstelle 8A bzw. 8B an oder in
der jeweiligen Molchstation angeschlossen. Zwischen dem Ring
raum 7 und dem Inneren des Farbschlauches 1 besteht innerhalb
des hier beschriebenen Schlauchsystems keine Verbindung. Als
Knickschutz für den Farbschlauch 1 kann zweckmäßig ein unter
den hierfür erforderlichen Druck gesetztes Medium verwendet
werden, das in der Beschichtungsanlage für andere Zwecke ohne
hin benötigt wird und in einer Richtung oder entsprechend dem
Pfeil 9 in beiden Richtungen durch den Ringraum 7 fließen kann.
Stattdessen kann das Knickschutzmedium aber auch während des
normalen Betriebes still stehen.
Wegen des geringeren Durchmessers des inneren Schlauches 1 kann
dieser einfach und problemlos in den äußeren Schlauch 6 einge
zogen werden, mit dem er im Betrieb gemeinsam bewegbar ist.
Damit trotz des Außenschlauches das Austreten von Beschich
tungsmaterial durch eventuelle Lecks des Farbschlauches 2
sichtbar ist und diese Störung dann behoben werden kann, soll
zumindest der äußere Schlauch 6 aus transparentem Werkstoff be
stehen. Vorzugsweise sind aber beide Schläuche 1 und 6 transpa
rent ausgeführt, so daß auch eine visuelle Kontrolle der Molch-
und Spülvorgänge im Inneren des Farbschlauches 1 möglich ist.
Eine als Molchstation A oder B für das beschriebene Schlauch
system geeignete Konstruktion ist in Fig. 2 dargestellt. Gemäß
dieser Teilschnittdarstellung enthält die Molchstation einen
mehrteiligen Gehäusekörper 10, der an einer Stirnfläche 11 mit
einem äußeren dünnwandigen zylindrischen Nippelstutzen 12 ver
sehen ist, auf den das Ende des Knickschutzschlauches 6 ge
klemmt ist. Achsgleich mit dem Nippelstutzen 12 und mit einem
axialen Abstand hinter ihm ist in dem Gehäusekörper 10 ein Nip
pelbauteil 14 mit einem dünnwandigen zylindrischen Nippel 15
vorgesehen, auf dem der unter Freilassung des Ringraums 7 in
dem Schlauch 6 angeordnete Farbschlauch 1 endet. Der Nippel 15
klemmt den Farbschlauch gegen die Wand einer entsprechend be
messenen Gehäusebohrung. Er hat den selben Innendurchmesser wie
der Farbschlauch und verjüngt sich wie dargestellt zu einem
scharfen Endrand, so daß in dem durch den Kreis 16 definierten
Bereich ein weitgehend stufenloser und totraumfreier und daher
gut molchbarer Übergang zwischen den Innenflächen des Farb
schlauches und der koaxialen Innenbohrung des Nippelbauteils 14
geschaffen ist. Am Ende des Nippelbautelis 14 ist der Molch 2
in seiner Endlage dargestellt, aus der er durch Beaufschlagung
beispielsweise mit Druckkluft von seinem dem Schlauch abgewand
ten Ende her durch das Nippelbauteil 14 hindurch in und durch
den Schlauch 1 geschoben werden kann. Die Endlage des Molches
kann von einem in der Molchstation angeordneten (nicht darge
stellten) Initiator oder sonstigen Sensor erkannt und gemeldet
werden. Nach Entfernen einer Entnahmeschraube 18, die axial
hinter dem Nippelbauteil 14 auf der zu der Stirnfläche 11 ent
gegengesetzten Seite des mehrteiligen Gehäusekörpers 10 einge
schraubt ist, kann der Molch 2 aus der Molchstation herausge
nommen und beispielsweise ausgewechselt werden.
An die durch den äußeren Nippelstutzen 12 gebildete Öffnung der
dargestellten Molchstation schließt sich quer zu der Schlauch-
und Nippelachse ein weiterer interner Kanal 20 an, der zu einer
externen Leitung für das fließfähige Knickschutzmedium führt.
In Fig. 3 ist eine gegen Fig. 2 baulich abgewandelte, prinzi
piell aber ähnliche Molchstation dargestellt, deren Gehäusekör
per aus axial beabstandeten Teilen 22 und 23 und einem z. B.
zylindrischen Verbindungsteil 24 gebildet ist. An dem schlauch
seitigen Teil 22 befindet sich der Nippelstutzen 12' für den
äußeren Schlauch 6 und ein Anschlußstutzen 26 für den quer zur
Schlauchachse abzweigenden Kanal 20' für das Knickschutzmedium.
Der Farbschlauch 1 ist durch die Teile 22 und 24 hindurchge
führt und endet in dem Teil 23 auf dem Nippel 15', von dem er
gegen die Innenwand des den Schlauch umgebenden Bauteils ge
drückt wird, bei dem es sich um einen axialen Fortsatz des Ver
bindungsteils 24 handeln kann. Auch hier ist im Bereich 16' der
oben beschriebene gut molchbare Übergang zwischen dem Farb
schlauch 1 und dem Nippelbauteil 14' gebildet. Der Molch 2 ist
axial außerhalb des Nippelbauteils 14' auch in dieser Molchsta
tion in seiner Endlage dargestellt, in der er den Weg für durch
den Schlauch fließende Medien freigibt.
Der Nippelstutzen 12 in Fig. 2 und der Anschlußstutzen 26 in
Fig. 3 und die sich jeweils anschließenden Gehäusebereiche bil
den die Schnittstellen 8A oder 8B in Fig. 1. Die Schnittstellen
4A und 4B werden dagegen in Fig. 2 und Fig. 3 durch die in der
Nähe der Endlage des Molches 2 befindlichen Gehäusebereiche ge
bildet.
Claims (9)
1. Schlauchsystem für eine Anlage zum Beschichten von Werk
stücken
mit einem molchbaren, zwischen zwei Molchstationen (A, B) ange ordneten und in diesen endenden Schlauch (1) für das einem Applikationsorgan zuzuführende Beschichtungsmaterial,
mit einem durch den Schlauch (1) bewegbaren Molch (2) und mit einer außerhalb des molchbaren Schlauches (1) verlau fenden Leitung für ein unter Druck setzbares weiteres fließfä higes Medium,
dadurch gekennzeichnet, daß der molchbare Schlauch (1) im Inne ren eines zweiten Schlauches (6) angeordnet ist, dessen Innen durchmesser größer ist als der Außendurchmesser des molchbaren Schlauches (1),
daß der zwischen den beiden Schläuchen (1, 6) gebildete Ring raum (7) an die Leitung für das unter Druck setzbare weitere Medium angeschlossen ist,
und daß mindestens eine der Molchstationen (A, B) mit einer Schnittstelle (8A, 8B) versehen ist, an der der zweite Schlauch (6) endet und der Ringraum (7) mit der Leitung für das weitere Medium verbunden ist.
mit einem molchbaren, zwischen zwei Molchstationen (A, B) ange ordneten und in diesen endenden Schlauch (1) für das einem Applikationsorgan zuzuführende Beschichtungsmaterial,
mit einem durch den Schlauch (1) bewegbaren Molch (2) und mit einer außerhalb des molchbaren Schlauches (1) verlau fenden Leitung für ein unter Druck setzbares weiteres fließfä higes Medium,
dadurch gekennzeichnet, daß der molchbare Schlauch (1) im Inne ren eines zweiten Schlauches (6) angeordnet ist, dessen Innen durchmesser größer ist als der Außendurchmesser des molchbaren Schlauches (1),
daß der zwischen den beiden Schläuchen (1, 6) gebildete Ring raum (7) an die Leitung für das unter Druck setzbare weitere Medium angeschlossen ist,
und daß mindestens eine der Molchstationen (A, B) mit einer Schnittstelle (8A, 8B) versehen ist, an der der zweite Schlauch (6) endet und der Ringraum (7) mit der Leitung für das weitere Medium verbunden ist.
2. Schlauchsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Schnittstellen (8A, 8B) zum Einleiten und Herauslei
ten des weiteren Mediums in bzw. aus dem Ringraum (7) in oder
an beiden Molchstationen (A, B) angeordnet sind.
3. Schlauchsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der äußere Schlauch (6) transparent ist.
4. Schlauchsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
beide Schläuche (1, 6) transparent sind.
5. Schlauchsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der zwischen den beiden Schläuchen
(1, 6) gebildete Ringraum (7) an eine Druckluftleitung (20, 26)
angeschlossen ist.
6. Schlauchsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Ringraum (7) in eine zu dem
Applikationsorgan führende Leitung geschaltet ist.
7. Schlauchsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine oder jede der beiden Molchstati
onen (A, B) einen Gehäusekörper (10) mit zwei achsgleich ange
ordneten Nippeln (15, 12) enthält, auf denen die jeweiligen En
den der beiden Schläuche (1, 6) sitzen.
8. Schlauchsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
ein mit dem Ringraum (7) in Verbindung stehender Kanal (20) des
Gehäusekörpers (10) quer zu der Schlauch- und Nippelachse ab
zweigt.
9. Schlauchsystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Nippel (15) für den molchbaren Schlauch (1) in der
von den Schläuchen (1, 6) wegführenden Richtung in einem axia
len Abstand hinter dem Nippel (12) für den äußeren Schlauch (6)
angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000163234 DE10063234C1 (de) | 2000-12-19 | 2000-12-19 | Schlauchsystem mit einem molchbaren Schlauch |
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