DE4214778C2 - Sprühbeschichtungseinrichtung für flüssige Farbe - Google Patents
Sprühbeschichtungseinrichtung für flüssige FarbeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sprühbeschichtungseinrichtung für flüssige Farbe mit
Fluid-Vorratsbehältern, die über Verbindungsleitungen mit mehreren Fluidwechse
leinheiten verbunden sind, deren Ausgänge mit einer als Mehrwegeschieber aus
gebildeten und von einer Verstelleinheit betätigbaren Zuführeinheit verbunden sind,
die ihrerseits Anschlüsse für die Fluidwechseleinheiten, für die Einleitung von Reini
gungsfluid sowie für die Zuführleitung zum Sprühzerstäuber aufweist und über eine
Zuführleitung mit dem Sprühzerstäuber verbunden ist, wobei für jede angeschlosse
ne Fluidwechseleinheit wenigstens ein Auslaß für verunreinigtes Reinigungsfluid
vorgesehen ist.
Ein Hauptanwendungsgebiet der eingangs genannten Vorrichtung zur Sprühbe
schichtung von Objekten mit flüssiger Farbe ist der Einsatz in Farbsprühbeschich
tungsanlagen, die im allgemeinen im Durchlaufverfahren arbeiten.
Hierbei wird die Farbe von einem Vorratsbehälter über ein als Farbwechsler be
zeichnetes Aggregat einem oder mehreren Sprühzerstäubern zugeführt, welche das
hierfür vorgesehene Objekt mit der ausgewählten Farbe beschichten.
Insbesondere in der Automobil-Industrie werden die Fahrzeugkarosserien mit Farb
beschichtungen in unterschiedlichen Farbtönen versehen. Der Wechsel von einer
Farbe auf eine andere macht hierbei jeweils die vorherige Reinigung der Leitungs
wege erforderlich, um darin haftende Rückstände der alten Farbe zu beseitigen, um
so Mischungen und hieraus resultierende Farbvermischungen sicher auszuschlie
ßen. Zu diesem Zweck ist es üblich, die mit der jeweiligen Farbe in Berührung ge
kommenen Leitungsabschnitte einschließlich der Farbwechsler mit einem Reini
gungsfluid durchzuspülen, welches Farbrückstände und sonstige Verunreinigungen
in den Leitungswegen entfernt. Abhängig von der Länge der jeweiligen Leitungswe
ge erfordert ein solcher Spülvorgang beträchtliche Zeit, ganz abgesehen von den
Kosten für die nicht mehr nutzbare Farbe, welche in den Leitungswegen zurückbleibt
und von dem Reinigungsfluid zu entfernen ist.
Aus der US 47 92 092 ist ein Farbwechselsystem mit einem Farbwechsler bekannt,
bei welchem zwei Zuführleitungen parallel zu einem Sprühkopf geführt sind, die
wechselweise absperrbar sind für Farbe. Während die eine Leitung zur Farbzufuhr
dient, kann die abgesperrte Leitung mit Reinigungsfluid und Druckluft gereinigt wer
den, um bei einer Beschickung mit einer anderen Farbe keine Farbfehler zu verur
sachen.
Eine Farbsprühvorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der US 36 74 205
bekannt. Hierbei sind zwei ebenfalls parallele Leitungswege, die jeweils von Farb
wechsler-Einheiten gebildet sind und einem nachgeschalteten Farbsprühkopf Farbe
zuführen, in einem als Drehschieber ausgebildeten Mehrwegeschieber auf eine
Leitung wieder zusammengeführt.
Drehschieber mit einem oder mehreren Anschlüssen sind an sich bekannt. Beim
Einsatz in Farbsprüheinrichtungen wird Vorsorge für eine ausreichende Abdichtung
im allgemeinen durch Einhaltung von engen Passungen getroffen, um den Austritt
von Farbe während des Betriebes zu verhindern, was erhöhte Anforderungen an die
Fertigungsgenauigkeit und damit an die Fertigungsgüte stellt. Trotz dieses erhöhten
Aufwandes hat es sich beim Betrieb derartiger Drehschieber gezeigt, daß häufig be
reits nach kurzer Betriebsdauer infolge betriebsbedingtem Verschleiß mit Undichtig
keiten auftreten, welche zumindest das Auswechseln von Dichtungen, oft aber des
kompletten Schiebers erforderlich machen. Darüberhinaus ist die Reinigung eines
derartigen Schiebers von Farbresten aufwendig, da er hierfür wegen der um die
Schieberachse bestehenden Dichtspalte, in welche Farbreste eindringen und sich
anlagern können, zweckmäßigerweise zerlegt werden muß, um jeglichen Verbleib
von Resten sicher auszuschließen. Dies aber ist für eine Serienfertigung nicht ak
zeptabel.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche einfach gestaltet ist,
zuverlässig arbeitet, leicht zu reinigen ist und wenig verschleißanfällig ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserun
gen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Danach ist vorgesehen, daß der Mehrwegeschieber als Flachschieber mit einem
ortsfesten Basiskörper und einem gleitbeweglichen quaderförmigen Schieberkörper
ausgebildet ist, daß der Basiskörper und der Schieberkörper eine gemeinsame
Gleitfläche besitzen, auf welcher der Schieberkörper relativ zum Basiskörper ver
schiebbar angeordnet ist, daß der Schieberkörper am Basiskörper geführt und ge
gen die gemeinsame Gleitfläche gepreßt ist, daß in dem Basiskörper und dem
Schieberkörper Fluidwege angeordnet sind, die mit den jeweiligen Fluidanschlüssen
verbunden sind, und daß in unterschiedlichen Positionen des Schieberkörpers un
terschiedliche Fluidwege im Basiskörper und im Schieberkörper miteinander ver
bunden sind. Dabei sind die Fluidwege im Basiskörper und im Schieberkörper als
Zylinderbohrungen ausgebildet und treffen in der ihnen zugeordneten Position je
weils fluchtend aufeinander.
In weiterer Verbesserung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Gleitflächen des
Basiskörpers wie auch des Schiebekörpers mit einer Hartschicht versehen sind, die
vorzugsweise als Keramikschicht ausgebildet ist. Bei entsprechendem Werkstoff, z. B.
härtbarem Stahl, kann diese Hartschicht auch durch Oberflächenhärtung erzeugt
sein.
Der Schiebekörper ist seitlich geführt und wird, wie erwähnt, in Richtung der mit dem
Basiskörper gemeinsamen Gleitfläche gepreßt. Die hierzu vorgesehene Vorrichtung
ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung als Zweifach-Brücke ausgebildet, über
welche die Preßkraft eingeleitet wird. Zur Erzeugung der Preßkraft kann vorteilhaf
terweise eine Kolben-Zylinder-Einheit an jeder Brücke angeordnet sein, die mittels
Druckmedium betätigbar ist.
Gemäß einer einfachen Ausgestaltung ist jedoch vorgesehen, eine Vorspannung
mittels Federn, z. B. Tellerfedern, vorzusehen, deren Einstellung mittels Spannbol
zen erfolgt.
Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Schiebe
körper mit einem axial in einem Schiebezylinder geführten Kolben verbunden ist, der
vorzugsweise als stufenartig abgesetzter in zwei Richtungen wirkender Stufen- oder
Differentialkolben ausgebildet ist und so definierte dem jeweiligen Kolbenhub ent
sprechende Verstellwege ausführt. Durch eine entsprechende Steuerung kann hier
bei sichergestellt werden, daß abhängig von der Beaufschlagung mit Druckfluid die
gewünschte Schieberstellung erreicht wird, so daß die gewünschte Verbindung zwi
schen der gerade benutzten Fluidwechseleinheit und dem Sprühzerstäuber zustän
dekommt.
Einhergehend mit dieser Funktion, die jeweils gewünschte Fluidverbindung zu reali
sieren, wird mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Zuführeinheit infolge der
mit Lageveränderung des Schiebekörpers erreichten Unterbrechung des Durchflus
ses gleichzeitig die gewünschte Absperr- bzw. Durchflußstellung für das jeweilige
Fluid sichergestellt.
Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprü
che.
Aus der DE 33 09 065 ist ein Kolben-Schieber für ein Mehrwegventil bekannt, bei
dem zwar ebenfalls eine translatorische Verschiebung seines Stellgliedes vorgese
hen ist, aber darüber hinaus keine weitere Vergleichbarkeit mit dem Gegenstand der
Erfindung gegeben ist.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles sollen die Er
findung, vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung näher er
läutert und beschrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 die Frontansicht einer erfindungsgemäßen Zuführeinheit,
Fig. 2 die Seitenansicht der Zuführeinheit gemäß Fig. 1.
In Fig. 1 ist eine Zuführeinheit 10 als Teil einer nicht näher dargestellten Sprühbe
schichtungseinrichtung dargestellt, welche einen Basiskörper 12 mit daran angeord
neten Austrittsöffnungen 20, 22 für Reinigungsfluid sowie einen Anschluß 24 auf
weist, der über einen nicht näher dargestellten Zuführschlauch mit einem ebenfalls
nicht gezeigten
Sprühzerstäuber verbunden ist. Ferner besitzt die Zuführ
einheit 10 einen Schieberkörper 14, der aus Fig. 2 er
sichtlich ist und ebenfalls mit verschiedenen Anschlüssen
26, 28, die mit nicht näher gezeigten Fluidwechseleinheiten
verbunden sind, sowie einen Anschluß 30, durch den Reini
gungsfluid zum Spülen der zuvor erwähnten Zuführleitung zum
Sprühzerstäuber dient.
Die einander zugewandten Seiten des Basiskörpers 12 und des
Schieberkörpers 14 sind jeweils mit einer Hartschicht 16,
18 aus keramischem Werkstoff versehen, die eine sehr ver
schleißarme glatte Gleitoberfläche gewährleistet.
Der Schieberkörper 14 ist als quaderförmiger Block ausge
bildet, der beiderseits von am Basiskörper 12 angeschraub
ten Führungsstegen 32, 34 geführt ist, die jeweils durch
ein Brückenelement 36 miteinander verbunden sind. Auf die
sen Brückenelementen 36 sind Druckzylinder 38, 39 angeord
net, mittels welchen der Schieberkörper 14 in Richtung der
mit dem Basiskörper 12 gemeinsamen Gleitfläche beaufschlagt
wird.
Ferner ist an einer Stirnseite des Basiskörpers 12 eine
Stirnplatte 40 angeschraubt, welche zur Halterung einer An
triebseinheit 42 dient, die aus einem Zylindergehäuse 44
und einem darin geführten, nicht näher gezeigten Antriebs
kolben, der beispielsweise als Differentialkolben ausgebil
det sein kann, besteht. Der Antriebskolben ist mit dem
Schieberkörper 14 verbunden und bringt diesen je nach Be
aufschlagung mit Druckfluid in die vorgegebene Schieberpo
sition, bei welcher ein bestimmter Fluidweg geöffnet und
die übrigen geschlossen sind bzw. ein durchgehender Fluid
weg von einer Fluidwechseleinheit bis zum Sprühzerstäuber
geschaltet ist und gleichzeitig die Anschlußleitung zur an
deren Fluidwechseleinheit auf den entsprechenden Spülaus
gang geschaltet ist.
Die in Fig. 2 dargestellten Einzelheiten der Zuführeinheit
10 sind mit den entsprechenden Bezugsziffern gemäß Fig. 1
versehen. Deutlich erkennbar sind die Druckzylinder 38, 39
zur Aufbringung der Preßkraft auf den Schieberkörper 14 so
wie die Antriebseinheit 42 zum Verstellen des Schieberkör
pers 14.
Im auszugsweisen Teillängsschnitt ist die Anordnung des An
schlusses 28 gezeigt, der mit einem aus einer federbelaste
ten Kugel gebildeten Rückschlagventil versehen ist entspre
chend den übrigen Anschlüssen 24 bis 30.
Claims (5)
1. Sprühbeschichtungseinrichtung für flüssige Farbe mit Fluid-Vorratsbehältern,
die über Verbindungsleitungen mit mehreren Fluidwechseleinheiten verbunden sind,
deren Ausgänge mit einer als Mehrwegeschieber ausgebildeten und von einer Ver
stelleinheit betätigbaren Zuführeinheit (10) verbunden sind, die ihrerseits Anschlüs
se (20, 22, 24, 26, 28, 30) für die Fluidwechseleinheiten, für die Einleitung von Reini
gungsfluid sowie für die Zuführleitung zum Sprühzerstäuber aufweist und über eine
Zuführleitung mit dem Sprühzerstäuber verbunden ist, wobei für jede angeschlosse
ne Fluidwechseleinheit wenigstens ein Auslaß für verunreinigtes Reinigungsfluid
vorgesehen ist
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Mehrwegeschieber (10) als Flachschieber mit einem ortsfesten Ba siskörper (12) und einem gleitbeweglichen quaderförmigen Schieberkörper (14) ausgebildet ist, daß
- - daß der Basiskörper (12) und der Schieberkörper (14) eine gemeinsame
- - Gleitfläche (13) besitzen, auf welcher der Schieberkörper (14) relativ zum Basiskörper (12) verschiebbar angeordnet ist, daß
- - der Schieberkörper (14) am Basiskörper geführt und gegen die gemeinsame Gleitfläche gepreßt ist, daß
- - in dem Basiskörper (12) und dem Schieberkörper (14) Fluidwege angeordnet sind, die mit den jeweiligen Fluidanschlüssen (20, 22, 24, 26, 28, 30) verbunden sind, und daß
- - in unterschiedlichen Positionen des Schieberkörpers (14) unterschiedliche Fluidwege im Basiskörper (12) und im Schieberkörper (14) miteinander ver bunden sind.
2. Sprühbeschichtungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,.
daß die Gleitflächen (13) des Basiskörpers (12) sowie des Schieberkörpers (14) je
weils mit einer Hartschicht (16, 18) versehen sind.
3. Sprühbeschichtungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hartschicht (16, 18) eine Keramikschicht ist.
4. Sprühbeschichtungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hartschicht eine durch Oberflächenhärtung erzeugte Schicht ist.
5. Sprühbeschichtungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieberkörper (14) mit einer Verstelleinheit (42) verbunden ist, welche bei
Betätigung den Schieberkörper (14) in die vorgesehene Schieberposition bringt.
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- 1992-05-04 DE DE4214778A patent/DE4214778C2/de not_active Expired - Fee Related
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