DE10063049C2 - Verfahren zum Herstellen einer unterirdischen Rohrleitung nach dem Rohrvortriebsverfahren mit Einstiegsschächten - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer unterirdischen Rohrleitung nach dem Rohrvortriebsverfahren mit EinstiegsschächtenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer Rohrleitung
im Boden bzw. Untergrund nach dem Rohrvortriebsverfahren mit Einstiegsschächten und
insbesondere auf ein kosten- und zeitsparendes Verfahren für diesen Zweck.
Typischerweise werden Rohrleitungen im Untergrund nach Ausschachtungsarbeiten herge
stellt, um bspw. eine Telekommunikationsleitung wie etwa ein Kabel unterirdisch zu verle
gen. An einem Abzweigungspunkt der Telekommunikationsleitung wird ein Einstiegsschacht
hergestellt, um die Telekommunikationsleitung mit einer anderen Leitung zu verbinden, oder
um die Telekommunikationsleitung in einzelne Abschnitte zu unterteilen.
Der Bau von unterirdisch verlegten Rohrleitungen unter einem dicht besiedelten Wohngebiet
oder unter einer stark befahrenen Straße gibt zu Verkehrsbehinderungen und Unannehmlich
keiten für die Öffentlichkeit Anlaß. Außerdem, da bereits vorab zahlreiche Einrichtungen im
Untergrund vorhanden sind, ist es schwierig, die Bauarbeiten ohne ein Beschädigung dieser
Einrichtungen durchzuführen.
Um die Ausschachtungsarbeiten zu minimieren, werden zur Zeit Rohrvortriebsverfahren zur
unterirdischen Verlegung von Rohrleitungen verwendet. Gemäß DE-Z.: Bautechnik 71
(1994), Heft 12, S. 750-762 und DE-Z.: Felsbau 14 (1996) Nr. 6, S. 296-303 wird mit dem
Vorpressen der Schildmaschine ein Rohrstrang aus Vortriebsrohren hergestellt, entlang dem
Zwischenschächte als Einstiegschächte vorgesehen werden. In "Felsbau", S. 300, rechte
Spalte, Z. 17-19 und S. 302, Bild 7 wird zusätzlich noch vorgeschlagen, Zwischenpreßstatio
nen auch für nicht begehbare Rohrleitungen einzusetzen, um die Vorpreßlänge zu erhöhen.
Aus der DE 199 01 497 C1 ist ein Rohrvortriebsverfahren zur unterirdischen Verlegung von
Rohrleitungen bekannt.
Bei bekannten Verfahren wird eine Hauptpreßstation, bspw. eine hydraulische Preßstation,
und eine die Reaktionskraft aufnehmende Platte, bspw. eine Betonwand, in einem Start
schacht positioniert, um eine Schildmaschine und ein Rohr mit der Preßstation in den Unter
grund vorzuschieben. Wenn das Rohr vollständig in den Untergrund vorgeschoben worden
ist, wird ein weiteres Rohr, auf das erste folgend, in den Untergrund vorgeschoben. Dieser
Vorgang wird wiederholt, um eine Anzahl eines nach dem anderen vorzuschieben, bis die
Schildmaschine einen Zielschacht erreicht, so daß eine unterirdische Rohrleitung von dem
Startschacht bis zu dem Zielschacht aufgebaut bzw. verlegt ist. Danach wird der Zielschacht
als ein neuer Startschacht verwendet, um eine fortlaufende Rohrleitung zu verlegen, oder es
werden Einstiegsschächte am Startschacht und am Zielschacht gebaut. Um zu verhindern, daß
die Schächte während des Bauvorgangs des beschriebenen Rohrvortriebsverfahrens einstürzen,
müssen Bauplatz-Vorbereitungen am Ort des Start- und Zielschachts getroffen werden,
wodurch Baukosten und -zeit steigen.
Um den Abstand zwischen dem Start- und dem Zielschacht zu verkleinern, werden im allge
meinen ein oder mehrere zwischenliegende Preßstationen zwischen den Rohren eingefügt.
Die Verwendung von zwischenliegenden Preßstationen ist allerdings auf solche Fälle be
schränkt, in denen der Rohrdurchmesser größer ist als etwa 2 m, und zwar aufgrund der
Schwierigkeit, diese wiederzuerlangen.
Fig. 1a bis 1g sind Querschnittsansichten, die das herkömmliche Verfahren erläutern.
Wie in Fig. 1a dargestellt ist, beginnt das Verfahren zum Herstellen einer unterirdischen
Rohrleitung damit, daß der Boden bzw. Untergrund an einem Paar vorbestimmter Positionen
geöffnet wird, um einen Start- und einen Zielschacht 1 und 2 zu bilden, wobei die Positionen
des Startschachts 1 und des Zielschachts 2 so festgelegt werden, daß sie den Positionen von
zwei benachbarten Einstiegsschächten, die hergestellt werden müssen, entsprechen.
Danach werden Vorbereitungen 8 des Bauplatzes an dem Start- und dem Zielschacht 1 und 2
vorgenommen, um zu verhindern, daß sie aufgrund von unterschiedlichen Faktoren einstür
zen, bspw. aufgrund von Reaktionskräften, die durch die Preßstation eingeleitet werden, wäh
rend der Vorgang entsprechend dem Rohrvortriebsverfahren durchgeführt wird, wie in Fig. 1b
dargestellt.
Als nächstes werden eine hydraulische Preßstation 3 und eine Schildmaschine 4 in dem Start
schacht 1 installiert und werden mechanisch und elektrisch mit einer Versorgungsvorrichtung
5 verbunden, die in der Nähe des Startschachts 1 angeordnet ist, wie in Fig. 1c dargestellt ist.
Die hydraulische Preßstation 3 und die Schildmaschine 4 werden unter den Steuerbefehlen
und der Druckunterstützung der Versorgungsvorrichtung 5 betrieben.
Nach und nach wird die Schildmaschine 4 durch die hydraulische Preßstation 3 in den Unter
grund vorgeschoben, während Rohre 6 dazwischen eingefügt werden, bis die Schildmaschine
4 den Zielschacht 2 erreicht, wie in Fig. 1d dargestellt ist.
Dann werden die hydraulische Preßstation 3 und die Schildmaschine 4 von dem Start- und
dem Zielschacht 1, 2 abgebaut, wie in Fig. 1e dargestellt ist.
Danach werden die vorstehend unter Bezugnahme auf Fig. 1a bis 1e beschriebenen Schritte
wiederholt, indem der Zielschacht 2 als ein neuer Startschacht 1 verwendet wird, wie in Fig.
1f dargestellt ist.
Abschließend werden sämtliche Schächte 1, 2 verfüllt, nachdem Eingangsschächte 7 in allen
Schächten 1, 2 eingerichtet worden sind, wie in Fig. 1g dargestellt ist.
Es gibt eine Anzahl von Problemen, die mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren zur
Herstellung einer unterirdischen Rohrleitung zusammenhängen. Zunächst einmal werden die
Positionen der Schächte dadurch bestimmt, daß die Einbaupositionen der Einstiegsschächte
betrachtet werden. Das bedeutet, daß die Start- oder die Zielschächte an all denjenigen Stellen
gebaut werden sollten, an denen die Einstiegsschächte eingerichtet werden. Daher ist das vor
stehend beschriebene Verfahren ungünstig in einem Stadtgebiet, da es erforderlich ist, daß
eine Anzahl von Einstiegsschächten innerhalb eines kurzen Abschnitts eingerichtet werden
müssen, da die Vorbereitungen der Bauplätze, die bei den Start- und Zielschächten vorge
nommen werden müssen, und der Transport der Geräte, bspw. der Preßstation, der Schildma
schine und der Versorgungsvorrichtung, die Baukosten erhöhen und die Bauzeit verlängern.
Weiterhin ist in solchen Fällen, in denen das Rohr eine kleine Größe aufweist, bspw. mit ei
nem Durchmesser von weniger als etwa 2 m, der maximale Abstand zwischen dem Start- und
dem Zielschacht auf bspw. etwa 60 m begrenzt, da die Zwischenpreßstationen durch die Roh
re nicht wieder aufgefunden werden können.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein gattungsgemäßes Verfah
ren bereitzustellen, das in der Lage ist, die Baukosten und die Bauzeit auch bei der Herstel
lung langer Vorpreßleitungen mit Einstiegsschächten zu minimieren.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst.
Anspruch 2 betrifft eine vorteilhafte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die vorstehend genannten und weitere Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung
werden aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen deutlich
im Zusammenhang mit der beigefügten Zeichnung, in der
Fig. 1a bis 1g Querschnittsansichten sind, in denen ein herkömmliches Verfahren zur unterir
dischen Rohrverlegung nach dem Rohrvertriebsverfahren erläutert ist und
Fig. 2a bis 2f Querschnittsansichten zeigen, die ein Rohrverlegungsverfahren nach der vorlie
genden Erfindung erläutern.
Wie in Fig. 2a dargestellt ist, beginnt das Rohrverlegungsverfahren damit, daß der Boden
bzw. Untergrund an einem Paar von vorbestimmten Positionen geöffnet wird, um einen Start
schacht 101 und einen Zielschacht 102 herzustellen. Der Startschacht 101 und der Zielschacht
102 fallen mit einem Einstiegsschacht 107a und einem entfernt liegenden Einstiegsschacht
107e zusammen, die einzubauen sind, wie in Fig. 2 dargestellt ist, wobei sich eine Anzahl von
Einstiegsschächten 107b, 107c, 107d zwischen dem Einstiegsschacht 107a und dem entfernt
liegenden Einstiegsschacht 107e befinden.
Nochmals bezugnehmend auf Fig. 2a, werden anschließend Baustellenvorbereitungen 108 an
dem Start- dem Zielschacht 101 und 102 vorgenommen, um zu verhindern, daß diese aufgrund
unterschiedlicher Faktoren während des sich anschließenden Vorgangs des Rohrvor
triebsverfahrens einstürzen.
Als nächstes werden eine hydraulische Hauptpreßstation 103 und eine Schildmaschine 104 in
dem Startschacht 101 installiert und mechanisch und elektrisch mit einer Versorgungsein
richtung 105 verbunden, die sich im Bereich des Startschachts 101 befindet, wie in Fig. 2b
dargestellt ist. Die hydraulische Hauptpreßstation 103 und die Schildmaschine 104 werden
unter Steuerbefehlen und Druckunterstützung der Versorgungseinrichtung 105 betrieben.
Nach und nach wird die Schildmaschine 104 unter Einfügung von Rohren bzw. mit Einsatz
rohren 106 und Zwischenpreßstationen 111 in den Untergrund vorgeschoben, bis die Schild
maschine 104 den Zielschacht 102 erreicht, wie in Fig. 2c dargestellt ist. Die Zwischenpreß
stationen 111 werden zwischen den Rohren 106 angeordnet und sind elektrisch und mecha
nisch in einer solchen Weise mit der Versorgungseinrichtung 105 verbunden, daß die Rohre
106 durch die hydraulische Hauptpreßstation 103 und die Zwischenpreßstation bzw. -
stationen 111 in den Untergrund vorgeschoben werden. Es sei darauf verwiesen, daß der Ab
stand zwischen dem Startschacht 101 und dem Zielschacht 102 durch Verwendung der Zwi
schenpreßstation 111 vergrößert werden kann.
Anschließend wird eine Anzahl von Zwischenschächten 110a, 110b, 110c an vorbestimmten
Positionen hergestellt, indem der Untergrund geöffnet wird, wodurch sämtliche im Unter
grund befindliche Zwischenpreßstationen 111 freigelegt werden, wie in Fig. 2d dargestellt ist.
Die Positionen der Zwischenschächte 110a, 110b, 110c sind so bestimmt, daß sowohl die Po
sitionen der im Untergrund befindlichen Zwischenpreßstationen 111 als auch die Einstiegs
schächte 107b, 107c, 107d, die in Fig. 2f dargestellt sind, zwischen dem Start- und dem Ziel
schacht 101, 102 erfaßt werden bzw. enthalten sind, wobei die Anzahl von Zwischenschäch
ten 110a, 110b, 110c nicht kleiner ist als die Anzahl von Zwischenpreßstationen 111 zwi
schen dem Start- und dem Zielschacht 101, 102. Demgemäß ermöglicht die Herstellung der
Zwischenschächte 110a, 110b, 110c, daß die Zwischenpreßstationen 111 zurückgeholt werden
können und daß die Einstiegsschächte 107a, 107b, 107c zwischen den Start- und Ziel
schächten 101, 102 gebaut werden können.
Danach werden die hydraulische Preßstation 103, die Schildmaschine 104 und die Zwischen
preßstationen 111 aus dem Startschacht 101, dem Zielschacht 102 und den Zwischenschäch
ten 110a, 110c aus- bzw. abgebaut, wie in Fig. 2e dargestellt.
Schließlich wird eine Anzahl von Einstiegsschächten 107a, 107b, 107c, 107d, 107e in dem
Startschacht 1, den Zwischenschächten 110a, 110b, 110c und dem Zielschacht 102 gebaut,
und danach werden der Startschacht 101, die Zwischenschächte 110a, 110b, 110c, 110d und
der Zielschacht 102 verfüllt, wie in Fig. 2f dargestellt.
Im Gegensatz zu dem bisher bekannten Verfahren zur Herstellung unterirdischer Rohrleitun
gen nach dem Rohrvortriebsverfahren beinhaltet das erfindungsgemäße Verfahren eine An
zahl von Zwischenschächten zwischen dem Start- und dem Zielschacht, wobei Einstiegs
schächte eingebaut werden können, ohne daß die Notwendigkeit besteht, an jedem der Zwi
schenschächte eine Baustellenvorbereitung vorzunehmen. Außerdem können die Zwischen
preßstationen im Fall von weniger großen Rohren verwendet werden, bspw. bei einem Rohr
mit einem Durchmesser von weniger als 2 m, da sie durch die Zwischenschächte zurückgeholt
werden können, was zu einer Vergrößerung des Abstands zwischen dem Startschacht und
dem Zielschacht führt. Dies verringert die Baukosten und verkürzt die Bauzeit.
Die in der vorangehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offen
barten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen einer unterirdischen Rohrleitung nach dem Rohrvortriebsver
fahren mit Einstiegsschächten, wobei die Rohrleitung ausgehend von einem Startschacht
(101) über eine in diesem vorgesehene Hauptpreßstation (103) unter Verwendung einer
Schildmaschine (104) bis zu einem Zielschacht (102) vorgepreßt wird, wobei entlang des
Rohrstranges zwischen dem Start- und Zielschacht (101, 102) Einstiegsschächte
(107a, b, c) vorgesehen werden, die an die Rohrleitung angeschlossen werden und wobei in
den Rohrstrang an vorbestimmten Zwischenpositionen an Stellen der vorzusehenden Ein
stiegsschächte (107a, b, c) Zwischenpreßstationen (111) eingebaut werden, die beim Her
stellen der Einstiegsschächte (107a, b, c) wieder ausgebaut werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens gleich viele Zwi
schenschächte (110a, b, c) wie Zwischenpreßstationen (111) hergestellt werden.
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