DE10062812A1 - Mikrobiologische Zusammensetzung - Google Patents
Mikrobiologische ZusammensetzungInfo
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Abstract
In der vorliegenden Erfindung wird eine mikrobiologische Zusammensetzung beschrieben, die eine Mischung aus photosynthetisch arbeitenden Mikroorganismen und Leuchtbakterien in einer breitbandigen, biologischen Lösung umfaßt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine mikrobiologische Zusammenset
zung, ein Verfahren zur Behandlung von Abwässern und/oder Schlämmen
und die Verwendung der mikrobiologischen Zusammensetzung.
Man unterscheidet bei Abwässern das sogenannte Schmutzwasser sowie das
sogenannte Niederschlagswasser. Schmutzwasser ist das durch häusli
chen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in
seinen Eigenschaften veränderte und bei Trockenwetter damit abflie
ßende Wasser. Das Niederschlagswasser stammt dagegen von Niederschlä
gen aus dem Bereich von bebauten oder befestigten Flächen, das ab
fließt und gesammelt wird. Als Schmutzwasser gelten auch die aus Anla
gen zum Behandeln, Lagern und Ablagern von Abfällen austretenden und
gesammelten Flüssigkeiten. Häusliche Abwässer fallen aus Spül-, Wasch-
und Reinigungsarbeiten sowie aus der Benutzung sanitärer Anlagen an.
Die in ihm enthaltenen Stoffe können gelöst, kolloidal oder als
Schwimm-, Schweb- und Sinkstoffe vorliegen.
Nach dem Abwasserabgabengesetz (AbwAG) unterscheidet man verschiedene
Kategorien von Abwässern. Dabei wird die Schmutzkonzentration im Kom
munalabwasser zugrunde gelegt.
Gewerbliches und industrielles Abwasser ist hinsichtlich Art und Kon
zentration der in ihm enthaltenen Schmutzstoffe stark von der Herkunft
abhängig. So enthält Abwasser von Zellstoff- und Zuckerfabriken, Hefe
fabriken, Brennereien, Gerberein und Seifenfabriken eine hohe Konzen
tration anorganischen Schmutzstoffen. Im Abwasser der Kaliindustrie
sowie von Bergbau und von Salinen findet man dagegen großen Mengen an
Salzen, Säuren oder Basen.
Das AbwAG regelt die Abgaben für das Einleiten von Abwasser ins Gewäs
ser. Die Genehmigung einer Abwassereinleitung berechtigt nicht ohne
weiteres zur kostenlosen Benutzung des Gewässers. Soweit eine Abwasse
reinleitung über die sogenannte "Vorbelastung des Gewässers" hinausgeht,
ist eine Sonderabgabe zu zahlen. Darüber hinaus ist der Verursa
cher des Abwassers gehalten, für die Reinigung des Abwassers zu sor
gen.
Bei der Abwasserbehandlung unterscheidet man zwischen der mechanischen
Abwasserbehandlung und der biologischen Abwasserbehandlung. Bei der
mechanischen Abwasserbehandlung werden nicht gelöste Stoffe im Abwas
ser abgetrennt. Grobe Stoffe werden beispielsweise durch Rechen, Sand
im Sandfang, aufschwimmende Stoffe, wie Fette und Öle durch Leicht
stoffabscheider, sink- oder absetzbare Stoffe (oft nach
Neutralisation) im Vorklärbecken zurückgehalten.
Bei der biologischen Abwasserreinigung werden in der Regel aerobe und
anaerobe Bakterien verwendet. Während die Aerobia mit freiem Sauer
stoff leben, benötigen die Anaerobia chemisch gebundenen Sauerstoff.
Dabei ist eine Reihe von Bakterien in der Lage, sowohl unter aeroben
als auch anaeroben Bedingungen die Abwässer abzubauen. Vorteilhaft bei
der aeroben biologischen Abwasserreinigung ist die Verschiedenartig
keit der Bakterienpopulation und die große Breite abbaubarer Substan
zen. Nachteile bestehen allerdings darin, dass ein großer Aufwand hin
sichtlich der Belüftung sehr groß ist.
Während bei der anaeroben biologischen Abwasserreinigung freier Sauer
stoff nicht erwünscht ist, muß die Spezifität der Abwasserströme sehr
hoch sein. Die ebenfalls hohe Spezifität und Abhängigkeit der Anaero
bia untereinander bezüglich ihres Stoffwechsels verlängert die Ver
weilzeit des Abwassers in einer solchen Anlage.
Die Auflagen zur Abwasserreinigung sind sehr hoch. Es ist auch zu be
achten, dass der Verursacher für die Ableitung mit Kosten belastet
ist, soweit er nicht, zumindest in einem bestimmten Rahmen, für die
Reinigung des Abwassers sorgt.
Mittlerweile gewinnt die biologische Abwasserreinigung neben der me
chanischen Abwasserreinigung zunehmend an Bedeutung. Wie bereits ein
gangs ausgeführt wurde, erfordern die bisher eingesetzten Bakterien,
je nach dem, ob sie aerob oder anaerob leben, bestimmte Bedingungen,
die in den entsprechenden Abwasserreinigungsanlagen einzuhalten sind.
Diese äußerem Umstände sind ohne weiteres von der Großindustrie einzu
halten, indem entsprechend aufwändige Kläranlagen gebaut werden. Es
sind auf dem Gebiet der biologischen Abwasserreinigung allerdings noch
keine Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen worden, kleineren oder mitt
leren Betrieben die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Abwässer, anorgani
scher wie organischer Art, zu reinigen, um somit den gesetzlichen Auf
lagen nachzukommen und damit zugleich die Umwelt zu schützen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Mittel in der
biologischen Abwasserreinigung zur Verfügung zu stellen, das direkt
eingesetzt werden kann, ohne dass aufwändige Anlagen zur biologischen
Abwasserbehandlung notwendig sind.
Diese Aufgabe wird mit der mikrobiologischen Zusammensetzung gemäß Pa
tentanspruch 1 gelöst.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine mikrobiologische Zusammenset
zung, die eine Mischung aus photosynthetisch arbeitenden Mikroorganis
men und Leuchtbakterien in einer breitbandigen, biologischen Lösung
umfaßt.
Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausführungsformen der erfin
dungsgemäßen mikrobiologischen Zusammensetzung.
Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Behand
lung von Abwässern und/oder Schlämmen, bei dem die Abwässer oder
Schlämme vor Eintritt in das kommunale Kanalsystem mit der oben defi
nierten mikrobiologischen Zusammensetzung versetzt werden.
Die Unteransprüche betreffen besondere Ausführungsformen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens.
Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der
oben definierten mikrobiologischen Zusammensetzung zur Reinigung von
Abwässern und/oder Schlämmen.
Es hat sich herausgestellt, dass die erfindungsgemäße mikrobiologische
Zusammensetzung direkt vor Ort angewendet werden kann. Das bedeutet,
dass eine wirksame Menge der mikrobiologischen Zusammensetzung bereits
in das Rohrleitungssystem, das in das kommunale Kanalsystem einmündet,
eingegeben wird. Somit ist es möglich, ohne apparativen Aufwand bzw.
anlagentechnischen Aufwand eine biologische Abwasserreinigung vorzu
nehmen. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung verweilt für eine be
stimmte Zeit im Rohrleitungssystem des Abwasserverursachers und rei
nigt das Abwasser praktisch an dem Ort, an dem es verworfen wird.
Erfindungswesentlich ist, dass die mikrobiologische Mischung zwei
Gruppen von Mikroorganismen enthält. Das Wechselspiel zwischen den
photosynthetisch arbeitenden Mikroorganismen und den Leuchtbakterien
führt dazu, dass die photosynthetisch arbeitenden Mikroorganismen
durch die Leuchtbakterien zur Photosynthese angeregt werden. Die Mi
kroorganismen betreiben die Photosynthese mit Schwefelwasserstoff und
Wasser als Edukt und setzen Schwefel bzw. Sauerstoff frei. Ferner kön
nen sie Stickstoff sowie Phosphat binden und organische sowie anorga
nische Materie abbauen.
Bevorzugt werden in der erfindungsgemäßen mikrobiologische Zusammen
setzung photosynthetisch arbeitende Mikroorganismen verwendet, die fa
kultativ phototroph sind. Phototroph fakultativ bedeutet, dass die Mi
kroorganismen sowohl unter anaeroben Bedingungen im Licht als auch un
ter aeroben Bedingungen im Dunklen wachsen können.
Zu den Photosynthesebakterien gehören gramnegative aerobe stabförmige
und kreisförmige Bakterien sowie grampositive kreisförmige Bakterien.
Diese können Endosporen aufweisen oder ohne Sporen vorhanden sein. Da
zu zählen beispielsweise auch grampositive Aktinomyceten und verwandte
Bakterien.
In diesem Zusammenhang können auch stickstoffbindende Organismen ge
nannt werden. Dazu gehören beispielsweise Algen, wie Anabena Nostoc in
Symbiose mit Azola. Des weiteren können Aktinomyceten, z. B. Frankia in
Symbiose mit Erlen und Bakterien, wie Rhizobium in Symbiose mit Legu
minosen, erwähnt werden.
Außerdem können auch aerobe Algen, Azotobacter, methanoxidierende Bak
terien und Schwefelbakterien verwendet werden. Dazu zählen auch grüne
Schwefelbakterien und braun-grüne Photosynthesebakterien. Hier können
auch nicht violette Schwefelbakterien und violette Schwefelbakterien
genannt werden.
Es ist bevorzugt, dass in der erfindungsgemäßen mikrobiologische Zu
sammensetzung als fakultativ phototrophe Mikroorganismen, Prochloro
phyten, Cyanobakterien, grüne Schwefelbakterien, Purpurbakterien,
Chloroflexus-ähnliche Formen und Heliobakterium und Heliobacillus-ähn
liche Formen enthalten sind. Die vorgenannten fakultativ phototrophen
Mikroorganismen können auch als Mischungen aus zwei oder mehr davon
vorliegen. In einer ganz besonderen Ausführungsform liegen alle sechs
genannten Mikroorganismen als Mischung vor.
Wie bereits oben ausgeführt wurde, wird die Abwasserreinigung mit der
erfindungsgemäßen mikrobiologischen Zusammensetzung im
Rohrleitungssystem oder dergleichen des Anwenders durchgeführt. Jedoch
kann dort die Photosynthese der photosynthetisch arbeitenden Mikroor
ganismen nur mit Hilfe einer Lichtquelle funktionieren. Das Licht, das
die Photosynthese antreibt, stammt von den Leuchtbakterien, die als
zweite essentielle Komponente in der mikrobiologischen Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung enthalten sind. Diese Leuchtbakterien be
sitzen eine Leuchtkraft, d. h. sie sind in der Lage, Lichtquanten aus
zusenden. Es handelt sich hierbei um ein System, das enzymatisch ab
läuft. Als Beispiel kann hier das Luciferin-Luciferase-System genannt
werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind in der erfindungsgemäßen Mi
schung als Leuchtbakterien Photobacterium phosphoreum, Vibrio fische
ri, Vibrio harveyi, Pseudomonas lucifera oder Beneckea enthalten. Es
ist auch möglich, eine Mischung aus mindestens zwei daraus zu wählen.
Zur Optimierung der erfindungsgemäßen mikrobiologischen
Zusammensetzung können weitere Bestandteile darin enthalten sein. Vor
zugsweise sind solche Nebenbestandteile Pflanzenextrakte, Enzyme, Spurenelemente,
Polysaccharide, Alginderivate, andere Mikroorganismen wie
oben. Die Nebenbestandteile können einzeln oder in Kombination in der
erfindungsgemäßen mikrobiologischen Zusammensetzung vorliegen. Die
Pflanzenextrakte können beispielsweise Spitzwegerich enthalten.
Es hat sich herausgestellt, dass es günstig ist, Enzyme hinzuzufügen,
wie beispielsweise Liparsen.
Als Spurenelemente kann jedes Spurenelement enthalten sein, das die
Abwasserreinigung günstig beeinflußt. Hier können beispielsweise Na
trium, Mangan, Kupfer, Bor, Zink, Eisen, Schwefel, Magnesium, Kalium,
Calcium, Phosphat oder Mischungen daraus genannt werden.
Es kann auch jedes Polysaccharid zugesetzt werden, das für die Wirk
samkeit der vorliegenden mikrobiologischen Zusammensetzung günstig
ist. Hierzu zählen beispielsweise Roh- oder Zuckerrübenmelasse.
Als Alginderivate werden bevorzugt Alginate eingesetzt. Die Alginate
dienen zur O2-Produktion.
Als weitere Mikroorganismen kann jeder Mikroorganismus in Frage kom
men, der eine positive Wirkung auf die erfindungsgemäße
mikrobiologische Zusammensetzung ausübt. Bevorzugt werden Milchsäure
bakterien eingesetzt. Es ist allerdings auch möglich, sogenannte Eu
komycota zuzusetzen, wie beispielsweise Mastigomycotina, Zygomycotina,
Basidiomycotina und/oder Deuteromycotina.
In der Regel weist die mikrobiologische Zusammensetzung einen pH-Wert
im Bereich von 3,4 bis 4,2 auf. Ein bevorzugter pH-Wertbereich liegt
zwischen 3,4 bis 3,8.
Als Nährlösung für die erfindungsgemäße mikrobiologische Zusammenset
zung wird im allgemeinen eine Lösung verwendet, die dazu beiträgt,
dass die darin enthaltenen Bestandteile, insbesondere die Mikroorga
nismen, ohne weiteres darin leben können. Dabei kommt es insbesondere
darauf an, dass die Wechselwirkung der Photosynthesebakterien und der
Leuchtbakterien vollständig zum Tragen kommt. Es hat sich erwiesen,
dass eine biologische Nährlösung mit Melasse, insbesondere Rohzucker
melasse oder Zuckerrübenmelasse als Hauptbestandteil geeignet ist.
Die photosynthetisch arbeitenden Mikroorganismen und die Leuchtebakte
rien liegen in der erfindungsgemäßen mikrobiologischen Zusammensetzung
normalerweise in einem Verhältnis von 1 : 10 bis 1 : 500 vor. Ein be
vorzugtes Verhältnis ist 1 : 100.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung von Abwässern und/oder
Schlämmen zeichnet sich dadurch aus, dass es vom Verursacher selbst
durchgeführt werden kann, ohne dass aufwendige Anlagen vorhanden sein
müssen, die normalerweise bei der biologischen Abwasseraufbereitung
notwendig sind.
Das Verfahren wird durchgeführt, indem die Abwässer und/oder Schlämme
vor Eintritt in das kommunale Kanalsystem mit der oben definierten mi
krobiologischen Zusammensetzung versetzt werden.
Die einzusetzende Menge hängt davon ab, wie stark das Abwasser ver
schmutzt ist. So kann es ausreichen, ein Liter pro Woche in den Ausguß
zu geben, während bei extremer Verschmutzung bis zu 15 Liter in der
Woche notwendig sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich hervorragend zur Reinigung
von Abwässern und/oder Schlämmen im Bereich der chemischen und pharma
zeutischen Industrie, der lebensmittel- und fleischverarbeitenden In
dustrie, der Gastronomie und des Hotelgewerbes anwenden. Die gereinig
ten Abwässer und/oder Schlämme können erfindungsgemäß geruchsfrei und
umweltunbedenklich in das kommunale Abwassersystem abfließen.
Mit der erfindungsgemäßen mikrobiologischen Zusammensetzung sowie mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren kann effektiv der Geruch der Abwässer
reduziert, wenn nicht sogar eliminiert werden. Das geschieht durch Ad
sorption und Neutralisation. Des weiteren hat sich herausgestellt,
dass insbesondere fette und fettähnliche Substanzen gespalten, gelöst
und abgebaut werden können.
Wie bereits oben ausgeführt wurde, kann die erfindungsgemäße mikrobio
logische Zusammensetzung auf vielen Gebieten eingesetzt werden. Zu der
chemischen und pharmazeutischen Industrie zählen beispielsweise die
Entsorgungsindustrie (Entsorgung jeglicher Abfälle) und solche Betrie
be, in denen Chemikalien toxischer Art anfallen. Hier können bei
spielsweise solche Betriebe, wie Lackierereien genannt werden. Im Hüt
tenwesen fallen oftmals insbesondere dicke anorganische Schlämme an,
die ebenfalls erfolgreich mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
behandelt werden können.
In der lebensmittel- und fleischverarbeitenden Industrie eignet sich
das erfindungsgemäße Produkt insbesondere für Metzgereien und Molke
reien.
In der Gastronomie sind hier insbesondere Restaurants, Gaststätten und
Großküchen zu nennen.
Mit der erfindungsgemäßen mikrobiologischen Zusammensetzung und dem
erfindungsgemäßen Verfahren zur Reinigung von Abwässern und/oder
Schlämmen wird eine schonende Abwasserbehandlung durchgeführt. Es
wurde keine Bildung toxischer Nebenprodukte beobachtet. Das mikrobio
logisch gereinigte Abwasser kann ohne weiteres in das kommunale Abwas
sersystem eingeleitet werden.
Die vorliegende Erfindung ist eine alternative Lösung zur beispiels
weise Deponierung, Verbrennung und/oder Verwertung von Abfällen und
toxischen Substanzen. Gleichzeitig werden dabei organische Reststoffe
in Ausgüssen und Rohrleitungen abgebaut. Ein weiterer Vorteil liegt
darin, dass die Abwässer erfolgreich hinsichtlich ihrer störenden Ge
rüche behandelt werden, so dass die Geruchsemission wesentlich herab
gesetzt ist, wenn nicht sogar völlig eliminiert ist.
Claims (20)
1. Mikrobiologische Zusammensetzung, die eine Mischung aus photo
synthetisch arbeitenden Mikroorganismen und Leuchtbakterien in
einer breitbandigen, biologischen Lösung umfaßt.
2. Mikrobiologische Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass die photosynthetisch arbeitenden Mikroorga
nismen fakultativ phototroph sind.
3. Mikrobiologische Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass in der Mischung als fakultativ phototrophe
Mikroorganismen Prochlorophyten, Cyanobakterien, grüne
Schwefelbakterien, Purpurbakterien, Chloroflexus-ähnliche Formen
und Heliobakterium und Heliobacillus-ähnliche Formen sowie Mi
schungen aus zwei oder mehr daraus enthalten sind.
4. Mikrobiologische Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass in der Mischung als Leuchtbakterien
Photobacterium phosphoreum, Vibrio fischeri, Vibrio harveyi,
Pseudomonas lucifera oder Beneckea oder Mischungen aus
mindestens zwei daraus enthalten sind.
5. Mikrobiologische Zusammensetzung nach mindestens einem der vor
angegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie weiter
hin als Nebenbestandteile Pflanzenextrakte, Enzyme, Spurenele
mente, Polysaccharide, Alginderivate, andere Mikroorganismen,
entweder einzeln oder in Kombination, enthält.
6. Mikrobiologische Zusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass als Enzyme Liparsen enthalten sind.
7. Mikrobiologische Zusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Spurenelemente Natrium, Mangan, Kupfer,
Bor, Zink, Eisen, Schwefel, Magnesium, Kalium, Calcium, Phosphat
oder Mischungen daraus sind.
8. Mikrobiologische Zusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass als Polysaccharide insbesondere Roh- oder
Zuckerrübenmelasse enthalten sind.
9. Mikrobiologische Zusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass als Alginderivate Alginate enthalten sind.
10. Mikrobiologische Zusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass als ein weiterer Mikroorganismus Milchsäure
bakterien enthalten sind.
11. Mikrobiologische Zusammensetzung nach mindestens einem der vor
angegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen
pH-Wert im Bereich von 3,4 bis 4,2 aufweist.
12. Mikrobiologische Zusammensetzung nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, dass der pH-Wert im Bereich von 3,4 bis 3,8 liegt.
13. Mikrobiologische Zusammensetzung nach mindestens einem der vor
angegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die photo
synthetisch arbeitenden Mikroorganismen und die Leuchtbakterien
in einem Verhältnis von 1 : 10 bis 1 : 500, vorzugsweise 1 : 100
enthalten sind.
14. Mikrobiologische Zusammensetzung nach mindestens einem der vor
angegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzen
tration der Bakterien im Bereich von 2-3% liegt.
15. Verfahren zur Behandlung von Abwässern und/oder Schlämmen, bei
dem die Abwässer oder Schlämme vor Eintritt in das kommunale Ka
nalsystem mit einer mikrobiologischen Zusammensetzung nach min
destens einem der Ansprüche 1 bis 14 versetzt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zu
sammensetzung in einer Menge von 1 l/Woche bis 15 l/Woche hinzu
gegeben wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16 zur Reinigung von Abwässern
und/oder Schlämmen im Bereich der chemischen und pharmazeuti
schen Industrie, des Hüttenwesens, der Landwirtschaft, der le
bensmittel- und fleischverarbeitenden Industrie, der Gastronomie
und des Hotelgewerbes.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die ge
reinigten Abwässer und/oder Schlämme geruchsfrei und umweltunbe
denklich in das kommunale Abwassersystem abfließen.
19. Verwendung einer mikrobiologischen Zusammensetzung nach minde
stens einem der Ansprüche 1 bis 14 zur Reinigung von Abwässern
und/oder Schlämmen.
20. Verwendung nach Anspruch 19 für die chemische und
pharmazeutische Industrie, das Hüttenwesen, die Landwirtschaft,
die lebensmittel- und fleischverarbeitende Industrie, die Ga
stronomie und das Hotelgewerbe.
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