DE10061558A1 - Verfahren zur Hydrierung von Maleinsäureanhydrid und verwandten Verbindungen in einem Wirbelschichtreaktor - Google Patents
Verfahren zur Hydrierung von Maleinsäureanhydrid und verwandten Verbindungen in einem WirbelschichtreaktorInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Hydrierung von C¶4¶-Dicarbonsäuren oder Derivaten davon in der Gasphase. Das Verfahren wird in einem Wirbelschichtreaktor durchgeführt. Es können an sich bekannte Katalysatorzusammensetzungen verwendet werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls
alkylsubstituiertem γ-Butyrolacton und Tetrahydrofuran durch katalytische Hydrie
rung in der Gasphase von Substraten, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus Maleinsäure und Bernsteinsäure und Derivaten dieser Säuren. Darunter werden
im Rahmen der vorliegenden Erfindung Ester und Anhydride verstanden, wobei die
se ebenso wie die Säuren einen oder mehrere Alkylsubstituenten aufweisen können.
Die Reaktion wird in einem Wirbelschichtreaktor durchgeführt.
Die Herstellung von γ-Butyrolacton (GBL) und Tetrahydrofuran (THF) durch Gas
phasenhydrierung von Maleinsäureanhydrid (MSA) ist eine seit vielen Jahren be
kannte Reaktion. Zur Durchführung dieser katalytischen Reaktion sind in der Lite
ratur zahlreiche Katalysatorsysteme beschrieben. Je nach Zusammensetzung des
Katalysators und den gewählten Reaktionsparametern werden mit derartigen Kataly
satoren unterschiedliche Produktverteilungen erreicht.
Mögliche weitere Edukte zur Herstellung von GBL und THF sind neben MSA die
Maleinsäure selbst, Bernsteinsäure und deren Anhydrid sowie die Ester dieser Säu
ren. Sollen GBL und THF hergestellt werden, die Alkylsubstituenten aufweisen, so
bietet es sich an, von den vorstehend genannten Säuren, Estern und Anhydriden auch
die entsprechenden alkylsubstituierten Spezies zu verwenden.
Die bei der Hydrierung verwendeten Katalysatoren sind, insbesondere bei älteren
Verfahren, häufig chromhaltig. Dies findet seinen Niederschlag in der Patentliteratur,
in der sich eine große Anzahl von Patenten und Patentanmeldungen finden, die
chromhaltige Katalysatoren für die vorstehend beschriebene Hydrierreaktion offen
baren, wobei die Hydrierung in den meisten Fällen auf MSA als Edukt beschränkt
ist. In der US 3,065,243 ist ein Verfahren offenbart, bei dem Kupferchromit als Ka
talysator dient. Laut Beschreibung und Beispielen entstehen bei dieser Reaktionsfüh
rung noch beträchtliche Mengen an Bernsteinsäureanhydrid (BSA), das im Kreis
gefahren werden muß. Wie bekannt ist, treten dabei häufig verfahrenstechnische
Probleme aufgrund der Kristallisation des BSA oder auch daraus entstehender Bern
steinsäure mit anschließender Verstopfung von Rohrleitungen auf.
Die Offenbarung von weiteren Kupferchromit-Katalysatoren zur Hydrierung von
MSA findet sich zum Beispiel in den Druckschriften US 3,580,930, US 4,006,165,
der EP-A 638 565 sowie der WO 99/38856.
Die nach der US 5,072,009 verwendeten Katalysatoren entsprechen der allgemeinen
Formel Cu1ZnbAlcMdOx, in der M mindestens ein Element ist, das ausgewählt ist aus
der Gruppe bestehend aus den Gruppen IIA und IIIA, VA, VIII, Ag, Au, den Grup
pen IIIB bis VIIB sowie Lanthaniden und Aktinoiden des Periodensystems der Ele
mente; b ist eine Zahl zwischen 0,001 und 500, c eine Zahl zwischen 0,001 und 500
und d eine Zahl von 0 bis <200 und x entspricht der Anzahl an Sauerstoffatomen, die
nach den Valenzkriterien notwendig sind.
Die EP-A 0 404 408 offenbart einen Katalysator für die MSA-Hydrierung, dessen
katalytisch aktives Material im wesentlichen dem Material, das in der vorstehend
zitierten US 5,072,009 offenbart ist, entspricht. Es wird auf einem Träger fixiert als
Schalenkatalysator und nicht als Vollkatalysator eingesetzt.
Ein zweistufiges Katalysatorsystem zur Hydrierung von MSA ist in der Patentschrift
US 5,149,836 beschrieben. Der Katalysator für die erste Stufe ist chromfrei, der Ka
talysator für die zweite Stufe basiert auf Cu-Zn-Cr-Oxiden.
Neuere Technologien rücken aufgrund der akuten Toxizität mehr und mehr von der
Verwendung chromhaltiger Katalysatoren ab. Beispiele für chromfreie Katalysator
systeme finden sich in den Druckschriften WO 99/35139 (Cu-Zn-Oxid), WO 95/22539
(Cu-Zn-Zr) sowie der US 5,122,495 (Cu-Zn-Al-Oxid).
Ein ausschließlich aus Cu- und Al-Oxiden aufgebauter Katalysator für die MSA-
Gasphasenhydrierung zu GBL wird in der WO 97/24346 offenbart. Die Verwendung
eines ähnlichen Katalysators mit prinzipiell gleicher Zusammensetzung wie in dieser
Patentanmeldung wird auch in der JP 2 233 631 offenbart. Das Ziel dieser Erfindung
liegt darin, die Hydrierung von MSA so durchzuführen, daß als Hauptprodukte THF
und 1,4-Butandiol neben nur geringen oder gar keinen Mengen von GBL entstehen.
Dieses wird dann durch die Verwendung der auf gemischten Cu-Al-Oxiden basie
renden Katalysatoren sowie durch Einhalten bestimmter Reaktionsbedingungen er
reicht.
Ein häufiges Problem, das bei den oben beschriebenen Reaktionen auftritt, ist die
frühe Desaktivierung des Katalysators. Diese kann verschiedene Ursachen haben,
beispielsweise chemische Veränderungen am Katalysator. Um dem Problem der frü
hen Desaktivierung des Katalysators zu begegnen, wird in der WO 91/16132 ein
chromfreier Katalysator aus CuO, ZnO, Al2O3 und gegebenenfalls einem Verarbei
tungszusatz offenbart, der vor dem Einsatz in der Hydrierung von MSA mit Wasser
stoff reduziert und dann bei Temperaturen von < 400°C aktiviert wird. Diese Kataly
satoren sollen eine hohe Lebensdauer aufweisen und die üblichen kurzen Regenerie
rungsintervalle nicht benötigen.
Weiterhin ist es Stand der Technik, bei der Hydrierung das gasförmige MSA oder
das Derivat davon in Gegenwart von Wasserstoff durch den Reaktor zu leiten, in
dem der Katalysator als Festbett angeordnet ist. Dies wird auch in sämtlichen vorste
hend zitierten Druckschriften beschrieben. Generell wird die Hydrierreaktion dabei
in einer Weise durchgeführt, daß der Kontakt des Katalysators mit flüssigem MSA
bzw. Edukt vermieden wird. Flüssiges Edukt belegt die heiße Katalysatoroberfläche
und verdampft dann von dieser. So entstehen lokale Stellen, an denen hohe MSA-
Konzentrationen auftreten. Hier bilden sich höhermolekulare Substanzen bis hin zu
Teer, die sich auf dem Katalysator ablagern und dessen Aktivität und Selektivität
verringern. Dies ist eine weitere Ursache für die Desaktivierung der bei der Hydrie
rung von MSA benutzten Katalysatoren.
Niedrige Wasserstoff/Edukt-Verhältnisse bzw. hohe Edukt-Konzentrationen sind
wünschenswert, um die im Kreis geführte Wasserstoffmenge zu minimieren und die
Kondensation der erhaltenen Produkte, bei Oxidation von MSA also GBL und/oder
THF, zu erleichtern. Hierdurch sinkt der Anteil des im Hydrierkreis zirkulierenden
Produkts, womit Folgereaktionen deutlich vermindert werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Hydrierung
von Maleinsäure und/oder Bernsteinsäure und/oder den oben erwähnten Derivaten
zur Verfügung zu stellen, mit dem möglichst geringe Wasserstoff/Edukt-Verhältnisse
eingestellt werden können, ohne daß eine vorzeitige Desaktivierung und Verminde
rung der Selektivität des verwendeten Katalysators durch Zersetzungsprodukte ein
tritt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren der Hydrierung in der Gasphase von
C4-Dicarbonsäuren und/oder deren Derivaten, dadurch gekennzeichnet, daß die Um
setzung in einem Wirbelschichtreaktor durchgeführt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Edukt
in flüssiger Form in das Wirbelbett eingespeist.
Unter dem Begriff C4-Dicarbonsäuren und/oder deren Derivate werden in Bezug auf
die vorliegende Anmeldung verstanden Maleinsäure und Bernsteinsäure, die gegebe
nenfalls einen oder mehrere C1-C6-Alkylsubstituenten aufweisen sowie die Anhydri
de und Ester dieser gegebenenfalls alkylsubstituierten Säuren. Ein Beispiel einer sol
chen Säure ist Citraconsäure.
Es wurde gefunden, daß durch die Durchführung der Reaktion in einem Wirbel
schichtreaktor, also das Ausbilden des verwendeten Katalysators als Wirbelschicht,
hohe Konzentrationen von dem zu hydrierenden Substrat eingesetzt werden können,
ohne daß eine frühe Desaktivierung des Katalysators beobachtet wird. Weiterhin
werden auch bei hoher Konzentration des zu hydrierenden Substrats hohe Selektivi
täten erreicht. Wenn im vorliegenden Text Bezug genommen wird auf das Verhältnis
Wasserstoff/Edukt, bezieht sich dies immer auf den Fall, in dem ausschließlich Was
serstoff ohne Zufügen eines Inertgases mit dem Edukt vermischt wird. Die Begriffe
"Konzentration" und "WHSV" beziehen sich immer auf die Gesamtmenge an einge
speistem Reaktionsgas, das gegebenenfalls auch ein oder mehrere Inertgase enthält.
Als Aktivmasse für die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Katalysatoren
eignen sich prinzipiell alle für die Hydrierung von MSA oder verwandter Verbin
dung bekannten Katalysatorzusammensetzungen. Voraussetzungen für eine Eignung
in dem erfindungsgemäßen Verfahren sind neben der erforderlichen bzw. ge
wünschten Selektivität und Aktivität eine ausreichende mechanische Abriebfestig
keit. Bevorzugte Katalysatoren sind solche auf Kupferoxid-Basis, die mindestens ein
weiteres Metall aus der Gruppe bestehend aus Al, Si, Zn, La, Ce, den Elementen der
Gruppen IIIA bis VIIIA sowie der Gruppen IA und IIA oder einer Verbindung da
von, vorzugsweise ein Oxid, enthalten.
Die Gruppe des Periodensystems der Elemente werden im Zusammenhang mit der
vorliegenden Erfindung nach der alten IUPAC-Nomenklatur bezeichnet.
Es ist mehr bevorzugt, wenn der Katalysator Kupferoxid enthält sowie ein weiteres
Metall, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Al, Si, Ti, Zn, Zr, La, Ce
und/oder eine Verbindung davon, vorzugsweise ein Oxid. Insbesondere ist der Ka
talysator eine Kombination von Kupferoxid mit Al2O3, ZnO und/oder SiO2. Dabei
liegt die Menge an Cu oder dessen Verbindungen, insbesondere dem Oxid, bei Wer
ten ≧ 10 Gew.-%, vorzugsweise ≧ 25 Gew.-%. Sämtliche übrigen, vorstehend ge
nannten Komponenten sind in Mengen ≦ 90 Gew.-%, vorzugsweise ≦ 75 Gew.-%
vorhanden.
Die Katalysatoren aus den vorstehend genannten Materialien werden auf an sich be
kannter Weise in eine Form verbracht, die zum Einsatz als Wirbelschicht geeignet
ist. Diese Formen sind dem Fachmann bekannt, wobei vorzugsweise Pulver zum
Einsatz kommen. Es ist mehr bevorzugt, wenn das Katalysatorpulver in Form feiner
Partikel mit einem mittleren Partikeldurchmesser von 10 bis 1000 µm, insbesondere
50 bis 500 µm eingesetzt wird.
Die Katalysatoren werden mit dem Fachmann bekannten Methoden hergestellt. Da
bei sind Verfahren bevorzugt, bei denen das Kupferoxid feinverteilt und innig mit
den anderen Bestandteilen vermischt anfällt. Dies läßt sich vorzugsweise durch Fäll
reaktionen erreichen. Dabei werden in einem Lösungsmittel gelöste Kupferverbin
dungen in Gegenwart weiterer löslicher oder im Lösungsmittel suspendierter Metall
verbindungen mit einem Fällungsmittel ausgefällt, abfiltriert, gewaschen, getrocknet
und gegebenenfalls calciniert. Beispielsweise können die entsprechenden Metallcar
bonate und/oder Hydroxide in wässriger Lösung ausgefällt, abfiltriert, gewaschen,
getrocknet und gegebenenfalls calciniert werden. Die Metallcarbonate oder Hydroxi
de sind beispielsweise durch Lösen der entsprechenden Metallsalze in Wasser und
Zugabe von Sodalösung erhältlich. Als Metallsalze kommen beispielsweise Nitrate,
Sulfate, Chloride, Acetate und/oder Oxalate zum Einsatz. Um die für eine Wirbel
schichtanwendung gewünschte Korngröße zu erreichen, wird der calcinierte Kataly
sator zerkleinert und gesiebt. Es ist aber auch möglich, den getrockneten Katalysa
torvorläufer zu sieben und anschließend zu calcinieren. Eine andere Möglichkeit, den
Katalysator herzustellen, besteht darin, einen bereits in Pulverform vorliegenden
Träger mit Kupferoxid und gegebenenfalls anderen Bestandteilen zu belegen. Geeig
net sind hierfür dem Fachmann bekannte Trägermaterialien wie zum Beispiel Silici
umoxid, Aluminiumoxid, Siliciumcarbid oder Titandioxid mit einem mittleren Teil
chendurchmesser zwischen 10 und 1000 µm. Die Belegung des Trägermaterials mit
Kupferoxid und gegebenenfalls anderen Komponenten kann durch Imprägnieren des
Trägers mit einer Lösung der Metallsalze in zum Beispiel Wasser durchgeführt wer
den. Der Träger wird anschließend getrocknet und calciniert, um die Metallsalze in
die Oxide zu überführen. Als Metallsalze kommen beispielsweise Nitrate, Sulfate,
Chloride, Acetate und/oder Oxalate zum Einsatz.
Zur Durchführung der Reaktion wird das Edukt, also die entsprechende C4-
Dicarbonsäure oder das Derivat davon, vorzugsweise MSA, in der als Wirbelschicht
vorliegenden Katalysatorschüttung mit Wasserstoff in Kontakt gebracht. Der Was
serstoff kann dabei in reiner Form oder im Gemisch mit anderen gasförmigen Kom
ponenten eingebracht werden. Diese weiteren Komponenten wirken sich je nach Re
aktionsführung günstig auf die Selektivität, Aktivität und/oder Langzeitstabilität aus.
Beispiele für weitere Komponenten sind Wasserdampf, Kohlenwasserstoffe wie
Methan, Ethan und n-Butan, und Kohlenmonoxid. Generell ist der Einsatz von rei
nem Wasserstoff jedoch bevorzugt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das zu hy
drierende Edukt in flüssiger Form in das Wirbelbett eingespeist. Je nach verwende
tem Edukt, das fest oder flüssig vorliegen kann, ist ein vorheriges Aufschmelzen
notwendig, beispielsweise wird MSA als Schmelze eingesetzt. Durch diese Reakti
onsführung ergibt sich eine Anzahl gewisser Vorteile. Dies ist beispielsweise die
Möglichkeit, hohe Eduktkonzentrationen einzustellen. Auch ist im Gegensatz zu den
üblicherweise verwendeten Verfahren, bei denen das Edukt generell gasförmig und
mit Wasserstoff vermischt eingespeist wird, keine Apparatur zum Verdampfen des
Edukts oder auch zum Strippen des Edukts, inbesondere MSA, nach dessen Herstel
lung notwendig.
Das Verhältnis von Wasserstoff zu der als Edukt angesetzten C4-Dicarbonsäure oder
deren Derivaten, vorzugsweise MSA, kann mit dem erfindungsgemäß eingesetzten
Wirbelschichtkatalysator auf Werte von 10 bis 200 eingestellt werden. Vorzugsweise
liegt das Verhältnis bei Werten von 20 bis 100. Die Konzentration an Edukt kann auf
Werte von 0,5 bis 10 Vol%, vorzugsweise 1 bis 8 Vol%, eingestellt werden. Es hat
sich gezeigt, daß selbst niedrige Wasserstoff/Edukt-Verhältnisse von etwa 10 und
Edukt-Eingangskonzentration von 10 Vol%, die üblicherweise nicht gewählt wer
den, bei Verwendung eines Wirbelschichtkatalysators benutzt werden können. Bei
der Durchführung des Verfahrens wird der in Form eines Pulvers vorliegende Kata
lysator mit dem gegebenenfalls mit anderen Komponenten vermischten Eingangs
wasserstoffstrom verwirbelt und das flüssige Edukt, also eine geeignete C4-
Dicarbonsäure oder deren Derivat, direkt in das Wirbelbett eingespeist. Vorzugswei
se wird hierzu eine Zweistoffdüse eingesetzt, mit der das Edukt mit einem Wasser
stoffstrom als Nebel verdüst wird. Vorzugsweise wird MSA als Edukt eingesetzt.
Direkt nach dem Einspeisen verdampft das flüssige Edukt, wobei die Wärme der
Hydrierreaktion ausgenutzt wird.
Aufgrund der Flüssigdosierung des Edukts ist die maximal mögliche Edukt-
Eingangskonzentration im Gegensatz zum Festbettreaktor nicht durch die Sätti
gungsgrenze des Dampfdrucks begrenzt.
Aufgrund der intensiven Vermischung des Katalysators im Wirbelbett tritt dabei die
ansonsten beobachtete Bildung von Ablagerungen bei hohen Eduktkonzentrationen
am Eintritt in den Reaktor nicht auf. Es wird davon ausgegangen, daß durch die
Verwirbelung die bei Eintritt mit flüssigem Edukt beladenen Katalysatorpartikel in
Bereiche mit hoher Wasserstoffkonzentration gelangen. Hier werden dann die Abla
gerungen durch Hydrierung beseitigt. Auf diese Weise kann die Hydrierung mit
Wasserstoff/Edukt-Verhältnissen von bis zu 10, also Edukt-Eingangskonzentrationen
von 10 Vol.%, durchgeführt werden. Wird die Eingangskonzentration des Edukts auf
Werte < 10 Vol% erhöht oder das Wasserstoff/Edukt-Verhältnis auf Werte vermin
dert, die deutlich unterhalb von 10 liegen, so besteht die Gefahr, daß im gesamten
Wirbelschichtbereich der Katalysator mit Flüssigkeit benetzt wird und sich dort hö
her siedende Komponenten bilden. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch
bei Wasserstoff/Edukt-Verhältnissen durchführen, die oberhalb des vorstehend ge
nannten Wertes von 200 liegen; derart hohe Wasserstoffkonzentrationen werden je
doch wegen der dabei umzuwälzenden hohen Gasmengen und der damit verbunde
nen Kosten im allgemeinen nicht eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Hydrierverfahren wird bei Temperaturen von 200 bis 400°C,
vorzugsweise 200°C bis 300°C, durchgeführt. Die Drücke liegen bei Werten von 1
bis 100 bar, vorzugsweise 1 bis 50 bar. Bei der Wahl des Volumenstroms des Reak
tionsgases (Weight Hourly Space Velocity, WHSV) ist darauf zu achten, daß eine
geeignete Fluidisierung des Katalysatorpulvers erreicht wird sowie ein vollständiger
Umsatz des oder der eingesetzten Edukte gewährleistet ist. Vorzugsweise wird man
die WHSV auf Werte von 0,01 bis 1,0 kg Edukt/h lKat, insbesondere 0,05 bis 0,5 kg
Edukt/h lKat einstellen.
Nach beendeter Hydrierreaktion wird das Produktgemisch mit dem Fachmann be
kannten Maßnahmen aufgetrennt und das erhaltene Produkt aufgearbeitet. Vorzugs
weise wird ein Teil des nicht umgesetzten Wasserstoffs im Kreis gefahren und erneut
in die Hydrierung eingesetzt.
Die Erfindung wird nun in den nachfolgenden Beispielen erläutert:
Die Hydrierung wurde in einem mit umlaufenden Öl beheizten Glaswirbelschichtre
aktor durchgeführt. Als Katalysator wurden 65 bis 130 ml eines zu Pulver gemahle
nen aus 60% CuO und 40% Al2O3 bestehenden Katalysators (Siebfraktion zwischen
0,1 und 0,2 mm) eingefüllt und vor Beginn der Reaktion bei 180°C unter
Normaldruck mit einem N2/H2-Gemisch reduziert. Nach vollständiger Reduktion des
Katalysators wurde unter reinem Wasserstoff der Druck auf 3 bzw. 5 bar erhöht und
die Reaktionstemperatur eingestellt. Flüssiges MSA wurde direkt in die Wirbel
schicht, etwa 20 mm oberhalb des Anströmbodens eingespeist. Zur besseren Vertei
lung der Edukte wurde 20 Nl/h Wasserstoff durch den Ringspalt in die Wirbelschicht
eingespeist. Die Einspeisung des Wasserstoff-Hauptstroms von 80 bis 160 Nl/h er
folgte durch den Verteilerboden.
In Tabelle 2 finden sich als Vergleich Daten zur MSA-Hydrierung im Festbettreaktor
mit einem Katalysator identischer Zusammensetzung in Tablettenform.
Wie ein Vergleich der Selektivitäten bei einer Eingangskonzentration MSA 1,2
bzw. 1,4 Vol.-% zeigt, werden im Wirbelschichtreaktor höhere Selektivitäten er
reicht.
Selbst bei einem verminderten Druck von nur 3 bar gegenüber 5 bar im Festbettre
aktor wird mit dem Wirbelschichtreaktor ein vollständiger MSA-Umsatz erzielt. Die
Ausbeuten an THF bei hohen MSA-Eingangskonzentrationen im Wirbelschichtre
aktor lassen sich durch Erhöhen des Drucks, vorzugsweise auf Werte von mindestens
5 bar, erhöhen. Solche Drücke begünstigen die Bildung von THF.
Eine Schmelze aus 10 Gew.-% Maleinsäure (MS) und 90 Gew.-% MSA wurde in die
Wirbelschicht eingespeist. Als Katalysator wurde der in den Beispielen 1 bis 8 ver
wendete Katalysator eingesetzt. Zum Vergleich wurde die Hydrierung unter identi
schen Bedingungen mit reinem MSA durchgeführt.
Wie in Tabelle 3 angegeben, sind keine Unterschiede zwischen der Hydrierung von
reinem MSA und MSA-MS-Gemischen erkennbar.
Claims (11)
1. Verfahren der Hydrierung in der Gasphase von C4-Dicarbonsäuren und/oder
deren Derivaten, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in einem Wir
belschichtreaktor durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die C4-
Dicarbonsäure und/oder deren Derivat in flüssiger Form in den Reaktor ein
gespeist wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kataly
sator ein Katalysator auf Kupferoxid-Basis ist, der mindestens ein weiteres
Metall aus der Gruppe bestehend aus Al, Si, Zn, Ce, La, den Elementen der
Gruppe IIIA bis VIIIA sowie der Gruppen IA und IIA oder eine Verbindung
davon, vorzugsweise ein Oxid, aufweist, vorzugsweise das weitere Metall
ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Al, Si, Ti, Zn, Zr, La, Ce
und/oder einer Verbindung davon, vorzugsweise einem Oxid.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator
eine Mischung von Kupferoxid mit Al2O3, ZnO und/oder SiO2 ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Cu oder
dessen Verbindung, vorzugsweise das Oxid, mit ≧ 10 Gew.-%, vorzugsweise
≧ 25 Gew.-%, und die übrigen Komponenten mit ≦ 90 Gew.-%, vorzugsweise
≦ 75 Gew.-% vorliegen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Katalysator in Form eines Pulvers, vorzugsweise eines Pulvers mit feinen
Partikeln eines Durchmessers von 10 bis 1000 µm, insbesondere 50 bis
500 µm, eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der zur Hydrierung verwendete Wasserstoff in reiner Form oder als Gemisch
mit anderen Komponenten, vorzugsweise Wasserdampf, Methan, Ethan,
n-Butan und/oder Kohlenmonoxid, insbesondere in reiner Form, eingesetzt
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis von Wasserstoff zu der als Edukt angesetzten C4-
Dicarbonsäure oder deren Derivat bei Werten von 10 bis 200, vorzugsweise
20 bis 100, liegt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Eduktkonzentration bei Werten von 0,5 bis 10 Vol-%, vorzugsweise 1 bis
8 Vol%, liegt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verfahren bei Temperaturen von 200 bis 400°C, vorzugsweise 200 bis
300°C, und bei Drücken von 1 bis 100 bar, vorzugsweise 1 bis 50 bar, durch
geführt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
als Edukt Maleinsäureanhydrid und/oder Maleinsäure verwendet wird.
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