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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen verbesserten chromfreien Katalysator
zur Herstellung von definierten BSA-freien Gemischen von y-Butyrolacton
(GBL) und Tetrahydrofuran (THF) durch katalytische Hydrierung von
C4-Dicarbonsäuren
und/oder deren Derivaten wie Maleinsäureanhydrid (MSA) in der Gasphase. Unter
Derivaten werden in dieser Anmeldung Ester und Anhydride verstanden,
die ebenso wie die Säuren
einen oder mehrere Alkylsubstituenten aufweisen können. In
dem Verfahren wird ein Katalysators mit einheitlichem Strukturaufbau
verwendet, der Mischungen aus Kupferoxid und optional mindestens
einem weiteren Oxid aus der Gruppen 1 bis 14 des Periodensystems
der Elemente in der Aktivmasse, sowie ein Oxid mit sauren Zentren,
bevorzugt Aluminiumoxid, aufweist, wobei die Aktivmasse und das
Oxid mit sauren Zentren (im folgenden auch saures Oxid genannt)
zu max. 20 mm3 großen Formkörpern verpresst oder extrudiert
werden.
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Die
Herstellung von y-Butyrolacton (GBL) und Tetrahydrofuran (THF) durch
Gasphasenhydrierung von Maleinsäureanhydrid
(MSA) ist eine seit vielen Jahren bekannte Reaktion. Zur Durchführung dieser
katalytischen Reaktion sind in der Literatur zahlreiche Katalysatorsysteme
beschrieben, die zum großen
Teil chromhaltig sind. Je nach Zusammensetzung des Katalysators
und den gewählten
Reaktionsparametern werden mit derartigen Katalysatoren unterschiedliche
Produktverteilungen erreicht.
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Es
konnte gezeigt werden, dass bei der Hydrierung von MSA zu THF zunächst Bernsteinsäureanhydrid
(BSA) und anschließend
y-Butyrolacton (GBL) als Zwischenstufen entstehen, wobei dies durch
weitere Hydrierung zu 1,4-Butandiol (BDO) umgesetzt werden kann.
Alle vorstehend genannten Zwischenprodukte können selbst als Edukte für die THF-Herstellung
eingesetzt werden. Sollen GBL und THF hergestellt werden, die Alkylsubstituenten
aufweisen, so bietet es sich an, von den vorstehend genannten Edukten
auch die entsprechenden alkylsubstituierten Spezies zu verwenden.
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Bekannt
ist eine Vielzahl chromhaltiger Katalysatoren für die vorstehend beschriebene
Hydrierreaktion, wobei die Hydrierung in den meisten Fällen auf
MSA als Edukt beschränkt
ist. In der
US 3,065,243 ist
beispielsweise ein Verfahren offenbart, bei dem Kupferchromit als
Katalysator dient. Laut Beschreibung und Beispielen entstehen bei
dieser Reaktionsführung
noch beträchtliche
Mengen an BSA, das im Kreis gefahren werden muss. Wie bekannt ist,
treten dabei häufig
verfahrenstechnische Probleme aufgrund der Kristallisation des BSA
oder auch daraus entstehender Bernsteinsäure mit anschließender Verstopfung
von Rohrleitungen auf.
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Die
nach der
US 5,072,009 verwendeten
Katalysatoren entsprechen der allgemeinen Formel Cu
1Zn
bAl
cMdO
x,
in der M mindestens ein Element ist, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus den Gruppen IIA und IIIA, VA, VIII, Ag, Au, den Gruppen IIIB
bis VIIB sowie Lanthaniden und Aktiniden des Periodensystems der
Elemente; b ist eine Zahl zwischen 0,001 und 500, c eine Zahl zwischen
0,001 und 500 und d eine Zahl von 0 bis < 200 und x entspricht der Anzahl an
Sauerstoffatomen, die nach den Valenzkriterien notwendig sind. Bei
der Hydrierung von MSA mit den erfindungsgemäßen Katalysatoren entsteht
nach den Beispielen, in denen ausschließlich chromhaltige Katalysatoren
verwendet werden, THF in Ausbeuten von über 90%. Die hohen Ausbeuten
werden ausschließlich
im geraden Durchgang beobachtet. Darüber hinaus sind die Katalysatoren
auf Grund der Verwendung des stark giftigen Chromoxids hinsichtlich
ihrer Entsorgung problematisch.
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Chromhaltige
Katalysatoren des Typs Cu/Mn/Ba/Cr und Cu/Zn/Mg/Cr für die MSA-Gasphasenhydrierung
sind aus WO 97/43234 bekannt. Dabei wird hauptsächlich BDO neben geringen Mengen
GBL und THF erhalten. Die Hydrierung wird bei etwa 150°C bis 300°C und einem
Druck von 5 bar bis 100 bar in der Gasphase durchgeführt.
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In
der Patentschrift
US 5.149.836 werden
in den Beispielen THF-Ausbeuten bis 83% beschrieben. Für diese
hohen THF-Selektivitäten
ist ein zweistufiges Katalysator-Konzept
notwendig. Der Katalysator in der zweiten Stufe basiert wiederum
auf den aus genannten Gründen
nachteiligen Cu-Zn-Cr-Oxiden.
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Neuere
Technologien rücken
aufgrund der Toxizität
mehr und mehr von der Verwendung chromhaltiger Katalysatoren ab.
Für die
Gasphasenhydrierung von MSA zu GBL werden in WO 97/24346 (Cu-Al-Oxid),
WO 99/35139 (Cu-Zn-Oxid), WO 95/22539 (Cu-Zn-Zr) sowie
US 5.122.495 (Cu-Zn-Al-Oxid) Chromoxid-freie
Katalysatoren beschrieben. Diese Katalysatoren liefern zwar hohe
Ausbeuten an GBL (bis 98%), THF wird jedoch nicht gebildet. Zwar
kann die Ausbeute an THF, das als Folgeprodukt der GBL-Hydrierung entsteht,
durch eine Erhöhung
der Reaktionstemperatur oder durch längere Verweilzeiten im Reaktor
auf Kosten der GBL-Bildung begünstigt
werden, jedoch fördern
diese extremen Reaktionsbedingungen auch die Bildung unerwünschter Nebenprodukte
wie z. B. Butanol, Butan, Ethanol oder Ethan. Es ist daher zu erwarten,
dass diese Katalysatoren für
die Bildung von THF in hoher Ausbeute ungeeignet sind.
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Die
Verwendung Chromoxid freier Katalysatoren auf Basis gemischter Cu-Al-Oxide
wird in JP 2-233 631 offenbart. Die Hydrierung von MSA soll dabei
so durchgeführt
werden, dass als Hauptprodukte annähernd ausschließlich THF
und BDO neben allenfalls geringen Mengen von GBL entstehen. Dieses
wird dann durch die Verwendung der auf gemischten Cu-Al-Oxiden basierenden
Katalysatoren sowie durch Einhalten bestimmter Reaktionsbedingungen
erreicht. Gemäß JP 2-233
631 wird die MSA-Hydrierung
so durchgeführt,
dass MSA in einem Lösungsmittel
wie GBL, THF oder Dioxan gelöst
wird und diese stark verdünnte
MSA-Lösung nach
ihrer Verdampfung über
den Katalysator geleitet wird. Aufgrund der hohen Lösungsmittelanteile
ist das Verfahren nachteilig, da die Abtrennung der hohen Lösungsmittelanteile
von den gewünschten
Produkten unwirtschaftlich ist. Beispiel 6 beschreibt die Verdampfung
von MSA-Schmelze ohne Lösungsmittel.
Hierbei wird lediglich eine Ausbeute zu THF von 76,3 mol% erhalten.
Als Nebenprodukt wird 1,4-Butandiol (BDO) mit 20,4% Ausbeute gebildet.
Gemäß den Beispielen
wird die Hydrierung bei Temperaturen zwischen ca. 210 bis 230°C und GHSV-Werten
von ca. 3200 bis 9600 durchgeführt.
Die Wasserstoff/MSA-Verhältnisse
liegen bei für
industrielle Verfahren vergleichsweise ungünstig hohen Werten, in den
Beispielen von 200 bis 800.
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Die
Hydrierung von MSA unter Bedingungen, die denen in der
JP 2 233 631 entsprechen, jedoch unter Verwendung
eines anderen Katalysators, werden in der
JP 2 639 463 offenbart. Die Verwendung
des Katalysators soll die Herstellung von BDO und THF durch Hydrierung
von MSA ermöglichen.
Eingesetzt wird hierbei ein Kupferoxid/Zinkoxid/Aluminiumoxid-Katalysator,
dessen Zusammensetzung in der Beschreibung nicht quantitativ dargelegt
wird. Die nach den Beispielen verwendeten Katalysatoren weisen eine
Zusammensetzung von 20 Gew.-% CuO, 43,6 Gew.-% ZnO und 18,1 Gew.-%
Al
2O
3, 32,6 Gew.-%
CuO 38,1 Gew.-% ZnO und 9,5 Gew.-% Al
2O
3, 24,2 Gew.-% CuO, 36,4 Gew.-% ZnO und 17,2
Gew.-% Al
2O
3, 26,4
Gew.-% CuO, 52,9 Gew.-%, ZnO, 7,6 Gew.-% Al
2O
3 und 1,4 Gew.-% CaO sowie 22,9 Gew.-% CuO,
44,8 Gew.-% ZnO und 16,3 Gew.-% Al
2O
3 auf. Es wird generell in einem Lösungsmittel
wie GBL oder Dioxan gearbeitet, wobei eine maximale THF-Selektivität von 94%
erreicht wird. Bei Durchführung
der Reaktion ohne Lösungsmittel
erreicht die THF-Selektivität einen
maximalen Wert von 83%.
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In
EP 0 404 408 wird ein Katalysator
für die
MSA-Hydrierung zu THF und GBL beansprucht, der einen im wesentlichen
inerten, mindestens teilweise porösen, eine äußere Oberfläche aufweisenden Träger und
ein katalytisch aktives, auf die äußere Oberfläche des Trägers aufgetragenes, stark an
der äußeren Oberfläche des
Trägers
anhaftendes Oxidmaterial umfasst, wobei das katalytisch aktive Oxidmaterial
einen gemischten Oxidkatalysator der Formel Cu
1Zn
bAl
cM
dO
x umfasst, worin M mindestens ein Element,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den Gruppen IIA bis VA, Gruppe VIII,
Ag, Au, Gruppen IIIB bis VIIB, den Seltenerdenmetallen und den Transuranen
ist, b eine Zahl zwischen 0,001 und 500, c eine Zahl zwischen 0,001
und 500 und d eine Zahl von 0 bis 200 und x eine Anzahl an Sauerstoffatomen,
die nach Valenzkriterien notwendig wird. Dieser Schalenkatalysators
begünstigt
die Bildung von GBL als bevorzugtes Produkt entsteht. Nachteilig
ist auch die große
Menge an gebildetem BSA.
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Aus
DE 10061555 ist ebenfalls
ein Kupferoxid und Aluminiumoxid enthaltender Schalenkatalysator
zur Gasphasehydrierung von MSA bekannt.
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Aus
DE 10061556 ist ein Verfahren
zur selektiven Herstellung von THF unter Verwendung eines Cu-Al-Katalysators
bekannt. Nachteilig an dem Verfahren ist, dass nur geringe Möglichkeiten
der Einflussnahme auf die Produktzusammensetzung bestehen. Wird
die Temperatur gesenkt, steigt der Gehalt an GBL im Austrag, gleichzeitig
steigt jedoch auch der Gehalt an BSA im Austrag.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Katalysator
und ein Verfahren bereitzustellen, mit dem definierte Gemische aus
GBL und THF durch Hydrierung von MSA hergestellt werden können. Dieses
Verfahren soll dabei kontinuierlich und mit chromfreien Katalysatoren
betrieben werden können
und möglichst
große
Mengen der Wertprodukte GBL und THF liefern, um so eine größtmögliche Wirtschaftlichkeit zu
erreichen. Weiterhin sollte der Katalysator mit MSA betrieben werden
können,
das nicht aufwendig vorgereinigt wurde, beispielsweise durch Destillation,
und trotzdem eine hohe Standfestigkeit aufweisen, also kein häufiges Regenerieren
erfordern. Das Verfahren soll dem Betreiber die Variabilität ermöglichen
ohne einen Katalysatorwechsel, d.h. nur durch Änderung der Betriebsparameter,
ein verändertes
Produktgemisch zu erhalten, um sich flexibel und ökonomisch
an die Markterfordernisse anpassen zu können. Alle zugänglichen
Produktgemische sollen möglichst
BSA-frei sein, um einerseits verfahrenstechnische Probleme (Verlegungen
in Rohrleitungen) zu verhindern, andererseits aber auch Ausbeuteverluste
zu minimieren.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch die Verwendung eines chromfreien Katalysator für die Hydrierung
von C4-Dicarbonsäuren und/oder deren Derivaten,
vorzugsweise Maleinsäureanhydrid
in der Gasphase, in Form von Katalysatorformkörpern, der eine Mischung aus
5 bis 95 Gew.-% Cu-Oxid und 5 bis 95 Gew.-% eines Oxids mit sauren
Zentren aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen des einzelnen
Formkörpers kleiner
als 20 mm3, vorzugsweise < 10 mm3,
besonders bevorzugt < 6
mm3 ist.
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Der
erfindungsgemäße Katalysator
weist einen einheitlichen Strukturaufbau auf. Seine Komponenten sind
innig miteinander vermischt, wodurch der Katalysator keine größeren, unterschiedlich
aufgebauten Bestandteile aufweist, wie dies beispielsweise Schalenkatalysatoren
tun.
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Durch
die Verwendung des Katalysators in Form der erfindungsgemäßen kleinen
Formkörpern
in einem Verfahren zur Hydrierung von C4-Dicarbonsäuren und/oder
deren Derivaten, vorzugsweise Maleinsäureanhydrid in der Gasphase,
kann das Mengenverhältnis
der gegebenenfalls auch alkylsubstituierten Wertprodukte GBL und
THF unter Beibehaltung aller anderer Reaktionsparameter nur durch
Variation der Temperatur im Reaktor im Verhältnis 0:1 bis 1:9 eingestellt
werden und so eine Produktverteilung entsprechend den Marktanforderungen
ohne Katalysatorwechsel erhalten werden. Unter dem Begriff C4-Dicarbonsäuren und deren Derivate werden
im Bezug auf die vorliegende Anmeldung Maleinsäure und Bernsteinsäure, die
gegebenenfalls einen oder mehrere C1-C6-Alkylsubstituenten aufweisen sowie die
Anhydride dieser gegebenenfalls alkylsubstituierten Säuren verstanden.
Ein Beispiel einer solchen Säure
ist Citraconsäure.
Vorzugsweise werden die jeweiligen Anhydride einer gegebenen Säure eingesetzt.
Insbesondere ist das verwendete Edukt MSA.
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Der
erfindungsgemäße Katalysator
zeichnet sich dadurch aus, dass er in der Lage ist hinsichtlich
ihrer Produktverhältnisse
variable Gemische aus GBL und THF durch Gasphasenhydrierung von
MSA zugänglich zu
machen, die weitgehend BSA frei sind. Er besitzt eine hohe Standzeit
und eine hohe Belastbarkeit, so dass Reaktivierungen unterlassen
und Reaktorvolumen eingespart werden kann. Alle diese Punkte machen
ein mit diesem Katalysator ausgeübtes
Verfahren besonders wirtschaftlich.
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Der
erfindungsgemäße Katalysator
weist als Hauptbestandteil Kupferoxid und ein saures oxidisches Material
auf und kann optional eines oder mehrere weitere Metalle bzw. deren
Verbindungen, vorzugsweise Oxide, aus den Gruppen 1 bis 14 (IA bis
VIIIA und IB bis IVB der alten IUPAC-Nomenclatur) des Periodensystems
der Elemente enthalten. Wird ein solches weiteres Oxid verwendet,
wird vorzugsweise TiO2, ZrO2,
SiO2, CaO, Na2O,
Mn2O3, BaO, und/oder
MgO eingesetzt.
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Der
Anteil des Kupferoxids an der Gesamtmasse des Katalysators liegt
bei 5 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise bei < 70 Gew.-%., besonders bevorzugt 10
bis 65 Gew.-%.
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Der
erfindungsgemäße Katalysator
enthält
ein saures Oxid, das eine geeignete Anzahl an sauren Zentren aufweisen
muss. Dabei ist der erforderliche Mengeanteil an dem Oxid mit sauren
Zentren von der darin enthaltenen Menge an sauren Zentren abhängig. Geeignete
saure Oxide mit einer ausreichenden Zahl an sauren Zentren sind
Titandioxid, Zirkoniumdioxid, Siliciumdioxid und Aluminiumoxid,
dessen Verwendung bevorzugt ist und Mischoxide aus diesen Oxiden.
Besonders bevorzugte Katalysatorzusammensetzungen weisen < 70 Gew.-% Kupferoxid,
insbesondere 10 bis 65 Gew.-% CuO, und > 20 Gew.-%, bevorzugt > 30 Gew.-%, insbesondere 35 bis 90 Gew.-%,
saures Oxid, auf. Niedrige Kupferoxid-Gehalte sind auch aufgrund
des damit erzielten Kostenvorteils bevorzugt. Durch die sauren Oxide
lassen sich hohe Ausbeuten erzielen. Die Metalle aus den Gruppen
1 bis 14 des Periodensystems der Elemente können in einer Menge von bis
zu 30 Gew.-% im Katalysator enthalten sein.
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Die
eingesetzten Katalysatoren können
zudem ein oder mehrere Hilfsmittel in einer Menge von 0 bis 10 Gew.-%
enthalten. Unter Hilfsmittel versteht man organische und anorganische
Stoffe, die zu einer verbesserten Verarbeitung während der Katalysatorherstellung
und/oder zu einer Erhöhung
der mechanischen Festigkeit der Katalysatorformkörper beitragen. Derartige Hilfsmittel
sind dem Fachmann bekannt; Beispiele umfassen Graphit, Stearinsäure, Kieselgel,
Zelluloseverbindungen, Stärke,
Polyolefine, Kohlenhydrate (Zucker), Wachse, Alginate sowie Aluminiumoxid,
Aluminiumoxidhydro xid, z.B. in Form von Böhmit; Zirkonoxid, Siliziumoxid
und deren Sole, substituierte und nicht substituierte Siloxane und
Kupferpulver.
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Die
Katalysatoren lassen sich nach dem Fachmann bekannten Methoden herstellen.
Bevorzugt sind Verfahren, bei denen das Kupferoxid fein verteilt
und innig vermischt mit den anderen Bestandteilen der Aktivmasse
und dem sauren Oxid anfällt.
Besonders bevorzugt werden die entsprechenden Metallsalze und/oder Hydroxide
aus wässriger
Lösung
ausgefällt,
gewaschen, getrocknet und calciniert. Als Metallsalze kommen beispielsweise
Nitrate, Sulfate, Carbonate, Chloride, Acetate oder Oxalate in Betracht.
Anschließend
wird dieses Ausgangsmaterial nach bekannten Methoden zu den Formkörpern verarbeitet
werden, beispielsweise Extrudieren, Tablettieren oder durch Agglomerationsverfahren,
gegebenenfalls unter Zusatz von Hilfsmitteln.
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Es
ist auch möglich
die erfindungsgemäßen Katalysatoren
durch Aufbringen der Aktivmasse oder von Vorläuferverbindungen der Aktivmasse
auf ein saures Oxid hergestellt werden, beispielsweise durch Tränken oder
Aufdampfen. Weiterhin können
erfindungsgemäße Katalysatoren
durch Verformen einer Mischung aus Aktivkomponenten und saurem Oxid
oder deren Vorläuferverbindung
mit einem Oxid mit sauren Zentren oder einer Vorläuferverbindung
hiervon erhalten werden.
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Die
Katalysatoren werden als Formkörper
verwendet. Beispiele umfassen Stränge, Rippstränge, andere
Extrudatformen, Tabletten, Ringe, Kugeln und Splitt.
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Unter
allen Formkörpern
eignen sich besonders Extrudate. Diese werden durch Extrudieren
der getrockneten Ausgangsverbindung mit einem Hilfsmittel (Binder),
beispielsweise Böhmit
oder p-Böhmit
(AlOOH) erhalten und anschließend
calciniert. Der Binder kann vor dem Extrudieren vorbehandelt werden.
Bevorzugt geschieht dies mit Säure,
wie zum Beispiel mit Ameisensäure,
Salpetersäure
oder Salzsäure.
Andere Hilfsmittel wie zum Beispiel Porenbildner wie Carboxymethylzellulose,
Kartoffelstärke
oder Stearinsäure
können
zusätzlich
vor dem Extrudieren zugegeben werden.
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Die
Bestimmung des erfindungsgemäßen Volumens
der Formkörper
erfolgt dabei durch Berechnung aus den Abmessungen der Formkörper.
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Bei
der erfindungsgemäßen Hydrierung,
bei der neben MSA andere, vorstehend definierte C4-Dicarbonsäuren oder
deren Derivate als Edukt eingesetzt werden können, wird der Katalysator
in reduzierter, aktivierter Form verwendet. Die Aktivierung erfolgt
mit reduzierenden Gasen, vorzugsweise Wasserstoff oder Wasserstoff/Inertgas-Gemischen, entweder
vor oder nach dem Einbau in den Reaktor, in dem das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt
wird. Wurde der Katalysator in oxidischer Form in den Reaktor eingebaut,
so kann die Aktivierung sowohl vor dem Anfahren der Anlage mit der
erfindungsgemäßen Hydrierung
als auch während
des Anfahrens, also in situ, durchgeführt werden. Die separate Aktivierung
vor dem Anfahren der Anlage erfolgt im allgemeinen mit reduzierenden
Gasen, vorzugsweise Wasserstoff oder Wasserstoff/Inertgas-Gemischen
bei erhöhten
Temperaturen, vorzugsweise zwischen 100 und 300°C. Bei der sogenannten in-situ-Aktivierung
erfolgt die Aktivierung beim Hochfahren der Anlage durch Kontakt
mit Wasserstoff bei erhöhter
Temperatur.
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Die
BET-Oberfläche
der Kupferkatalysatoren beträgt
im oxidischen Zustand 10 bis 400 m2/g, vorzugsweise
15 bis 200 m2/g, insbesondere 20 bis 150
m2/g. Die Kupferoberfläche (N2O-Zersetzung)
des reduzierten Katalysators beträgt im Einbauzustand > 0,2 m2/g,
vorzugsweise > 1 m2/g, insbesondere > 2 m2/g.
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Gemäß einer
Variante der Erfindung werden Katalysatoren verwendet, die eine
definierte Porosität aufweisen.
Diese Katalysatoren zeigen als Formkörper ein Porenvolumen von ≥ 0,01 ml/g
für Porendurchmesser > 50 nm, vorzugsweise ≥ 0,025 ml/g
für Porendurchmesser > 100 nm und insbesondere ≥ 0,05 ml/g
für Porendurchmesser > 200 nm. Weiterhin
liegt das Verhältnis
von Makroporen mit einem Durchmesser > 50 nm zum Gesamtporenvolumen für Poren
mit einem Durchmesser > 4
nm bei Werten > 10%,
bevorzugt > 20%, insbesondere > 30%. Oftmals lassen
sich durch Verwendung dieser Katalysatoren hohe THF-Ausbeuten und -Selektivitäten erreichen.
Die erwähnten
Porositäten
wurden durch Quecksilber-Intrusion nach DIN 66133 bestimmt. Es wurden
die Daten im Porendurchmesserbereich von 4 nm bis 300 nm ausgewertet.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Katalysatoren besitzen im allgemeinen eine ausreichende Standzeit.
Für den
Fall, dass die Aktivität
und/oder Selektivität
des Katalysators dennoch im Laufe ihrer Betriebszeit sinken sollte,
kann dieser durch dem Fachmann bekannte Maßnahmen regeneriert werden.
Hierzu zählt
vorzugsweise eine reduktive Behandlung des Katalysators im Wasserstoffstrom
bei erhöhter
Temperatur. Gegebenenfalls kann der reduktiven Behandlung eine oxidative
vorausgehen. Hierbei wird die Katalysatorschüttung mit einem molekularen
Sauerstoff enthaltenden Gasgemisch, beispielsweise Luft, bei erhöhter Temperatur durchströmt. Weiterhin
besteht die Möglichkeit,
den Katalysator mit einem geeigneten Lösungsmittel, beispielsweise
Ethanol, THF oder GBL, zu waschen und anschließend in einem Gasstrom zu trocknen.
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Zum
Erzielen der erfindungsgemäßen GBL
und THF-Selektivitäten
mit dem erfindungsgemäßen Katalysator
ist weiterhin das Einhalten gewisser Reaktionsparameter erforderlich.
Weiterhin ist auch eine kontinuierliche Durchführungsweise möglich, die
erfindungsgemäß bevorzugt
ist.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren
sind Reaktoren, in denen der Katalysator im Festbett angeordnet
ist, geeignet. Besonders bevorzugt sind Rohrbündelreaktoren oder auch Plattenreaktoren,
um die bei der Reaktion frei werdende Wärme günstig abzuführen. MSA wird verdampft und
mit einem Wasserstoff enthaltenden Gasstrom durch den Reaktor geleitet.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
kann das Verhältnis
der gegebenenfalls alkylsubstituierten Wertprodukte GBL und THF
unter Beibehaltung aller anderer Reaktionsparameter nur durch Variation
der Temperatur im Reaktor im Verhältnis 0:1 bis 1:9 eingestellt
werden. Dies wird zum einen erreicht durch eine genügend hohe
Eingangstemperatur der Edukte in den Reaktor. Diese liegt bei Werten
von > 220 bis 300°C, vorzugsweise
235 bis 270°C.
Um eine akzeptable bzw. hohe Wertprodukt-Selektivität und -Ausbeute
zu erhalten, muss die Reaktion so durchgeführt werden, dass am Katalysatorbett,
an dem die eigentliche Reaktion stattfindet, eine geeignet hohe
Reaktionstemperatur herrscht. Über
die Länge
des Reaktors lässt
sich bei gegebenem Druck, Wasserstoff/Edukt-Verhältnis und Belastung durch die
Eingangstemperatur ein Temperaturprofil einstellen, wobei im Reaktor
mehrere Temperaturmaxima erreicht werden können. Diese sogenannten Hot-Spot-Temperaturen
liegen bei Werten von 240 bis 310°C,
vorzugsweise 240 bis 280°C.
Das Verfahren wird so durchgeführt,
dass die Eingangstemperatur der Reaktionsgase unterhalb dieser Hot-Spot-Temperatur liegt.
Der 1. Hot-Spot liegt räumlich
in der ersten Hälfte
des Reaktors nach dem Eintrittspunkt des Reaktionsgemischs, insbesondere
bei Vorliegen eines Rohrbündelreaktors.
Vorzugsweise liegt die erste Hot-Spot-Temperatur 5 bis 15°C, insbesondere
10 bis 15°C,
oberhalb der Eintrittstemperatur. Falls ein zweiter Hot-Spot auftritt,
kann sich dieser an jeder Stelle des Reaktors befinden und wird
durch ein Absenken der Eintrittstemperatur räumlich hin zum Reaktorausgang
verschoben. Vorzugsweise liegt die zweite Hot-Spot-Temperatur 1
bis 15°C,
insbesondere 2 bis 10°C,
oberhalb der Eintrittstemperatur. Sollen hauptsächlich THF-haltige Gemische erhalten
werden, befindet sich dieser zweite Hot-spot bevorzugt in den ersten
2/3 des Reaktors, sollen bevorzugt GBL-haltige Gemische erhalten
werden, befindet sich der zweite Hotspot im letzten Drittel, insbesondere am
Reaktorausgang.
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Wenn
die Hydrierung unterhalb der Minimaltemperaturen der Eingangs- bzw.
Hot-Spot-Temperatur durchgeführt wird,
dann im Verlauf der Hydrierung eine Desaktivierung des Katalysators
durch Belegung mit Bernsteinsäure,
Fumarsäure
und/oder BSA zu beobachten. Wird dagegen mit MSA als Edukt oberhalb
der Maximaltemperaturen der Eingangs- bzw. Hot-Spot-Temperatur hydriert,
sinken die GBL und THF-Ausbeute und Selektivität auf nicht zufriedenstellende
Werte. Es ist hierbei die vermehrte Bildung von n-Butanol und n-Butan zu
beobachten, also den Produkten einer weiteren Hydrierung.
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Die
Katalysatorbelastung der erfindungsgemäßen Hydrierung liegt im Bereich
von 0,02 bis 2,0 kg Edukt/l Katalysator•Stunde. Bei einer möglichen,
jedoch nicht bevorzugten Rückführung von
durch unvollständige
Hydrierung entstandenem Zwischenprodukt, im Fall der Verwendung
von MSA als Edukt GBL, ist die Katalysatorbelastung die Summe aus
frisch zugeführtem
Edukt und rückgeführtem Zwischenprodukt.
Wird die Katalysa torbelastung über
den genannten Bereich hinaus erhöht,
ist generell eine Erhöhung.
des Anteils am Zwischenprodukt im Hydrieraustrag zu beobachten.
Vorzugweise liegt die Katalysatorbelastung im Bereich von 0,05 bis
1 kg Edukt/l Katalysator•Stunde.
Unter dem Begriff "Edukt" wird dabei im Fall
der Rückführung auch
zunächst
entstehendes Hydrierprodukt verstanden, das dann nach Rückführung weiter
zu Produkt hydriert wird, also beispielsweise GBL für den Fall
des Einsatzes von MSA in die Hydrierreaktion.
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Das
Wasserstoff/Edukt-Molverhältnis
ist ebenfalls ein Parameter, der einen wichtigen Einfluss auf die Produktverteilung
und auch die Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
hat. Aus wirtschaftlicher Sicht ist ein niedriges Wasserstoff/Edukt-Verhältnis wünschenswert.
Die Untergrenze liegt bei einem Wert von 5, wobei jedoch generell
höhere
Wasserstoff/Edukt-Molverhältnisse
von 20 bis 650 angewendet werden. Der Einsatz der oben beschriebenen,
erfindungsgemäßen Katalysatoren
sowie das Einhalten der oben beschriebenen Temperaturwerte erlaubt
den Einsatz günstiger,
niedriger Wasserstoff/Edukt-Verhältnisse,
die vorzugsweise bei Werten von 20 bis 200, vorzugsweise 40 bis
150 liegen. Der günstigste
Bereich liegt bei Werten von 50 bis 100.
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Um
die erfindungsgemäß verwendeten
Wasserstoff/Edukt-Molverhältnisse
einzustellen, wird ein Teil, vorteilhafterweise die Hauptmenge,
des Wasserstoffs im Kreis gefahren. Hierzu setzt man im allgemeinen
die dem Fachmann bekannten Kreisgasverdichter ein. Die chemisch
durch die Hydrierung verbrauchte Wasserstoffmenge wird ergänzt. In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Teil des Kreisgases ausgeschleust, um Inertverbindungen,
beispielsweise n-Butan, zu entfernen. Der im Kreis geführte Wasserstoff
kann auch, gegebenenfalls nach Vorheizen, zum Verdampfen des Eduktstroms
benutzt werden.
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Der
Druck, bei dem die erfindungsgemäße Hydrierung
durchgeführt
wird, liegt bei Werten von 1 bis 100 bar, vorzugsweise 2 bis 60
bar, insbesondere 5 bis 15 bar.
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Gemeinsam
mit dem Wasserstoff-Kreisgas werden alle Produkte im Kreis geführt, die
beim Kühlen
des aus dem Hydrierreaktor austretenden Gasstroms nicht oder nicht
vollständig
auskondensieren. Dies sind vor allem THF, Wasser und Nebenprodukte
wie Methan und Butan. Die Kühltemperatur
beträgt
0 bis 60°C,
vorzugsweise 20 bis 45°C.
Der THF-Gehalt des Kreisgases beträgt 0,1 bis 5 Vol.-%, insbesondere
1 bis 3 Vol.-%.
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Aus
der Literatur ist bekannt, dass THF und GBL mit Wasserstoff in Gegenwart
von Kupfer-Katalysatoren zu n-Butanol hydriert werden. Dabei zeichnet
sich das erfindungsgemäße Verfahren
dadurch aus, dass trotz der hohen THF-Anteile im Kreisgas, die generell
leicht weiter zu n-Butanol hydriert werden, GBL- und THF-Ausbeuten
von über
90%, teilweise auch über
95%, erzielt werden. Als Reaktortypen kommen alle, für heterogen
katalysierte Reaktionen mit einem gasförmigen Edukt- und Produktstrom
geeigneten Apparate in Betracht. Bevorzugt sind Rohrreaktoren, Schachtreaktoren,
Plattenreaktoren oder Reaktoren mit innerer Wärmeabfuhr, beispielsweise Rohrbündelreaktoren.
Besonders bevorzugt eingesetzt werden Rohrbündelreaktoren. Es können mehrere
Reaktoren parallel oder hintereinander geschaltet eingesetzt werden.
Prinzipiell kann zwischen die Katalysatorbetten eine Zwischeneinspeisung
erfolgen. Möglich
ist auch eine Zwischenkühlung zwischen
oder in den Katalysatorbetten. Bei Einsatz von Festbettreaktoren
ist eine Verdünnung
des Katalysators durch Inertmaterial möglich.
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Der
aus dem Reaktor austretende Gasstrom wird auf 10 bis 60°C gekühlt. Dabei
werden die Reaktionsprodukte auskondensiert und in einen Abscheider
geleitet. Der nichtkondensierte Gasstrom wird vom Abscheider abgezogen
und dem Kreisgasverdichter zugeführt.
Eine kleine Kreisgasmenge wird ausgeschleust. Die auskondensierten
Reaktionsprodukte werden dem System kontinuierlich entnommen und
der Aufarbeitung zugeführt.
Als Nebenprodukte findet man in der auskondensierten Flüssigkeitsphase
hauptsächlich
n-Butanol neben geringen Mengen an Propanol.
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Aus
dem Hydrieraustrag werden dann das Azeotrop aus Wasser und gegebenenfalls
alkylsubstituiertem THF, GBL und gegebenenfalls Nebenprodukt, durch
fraktionierende Destillation voneinander getrennt. Das wasserhaltige
THF wird auf an sich bekannte Weise entwässert und destillativ zu spezifikationsgerechtem THF
aufgearbeitet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass zu hydrierende Edukte unterschiedlicher
Reinheit in die Hydrierreaktion eingesetzt werden können. Selbstverständlich kann
ein Edukt hoher Reinheit, insbesondere MSA, in die Hydrierreaktion
eingesetzt werden. Der erfindungsgemäß verwendete Katalysator sowie
die sonstigen erfindungsgemäß gewählten Reaktionsbedingungen
ermöglichen
aber auch den Einsatz von Edukten, insbesondere MSA, das mit den üblichen,
bei der Oxidation von Benzol, Butenen oder n-Butan anfallenden Verbindungen
sowie eventuell weiteren Komponenten verunreinigt ist. Somit kann das
erfindungsgemäße Hydrierverfahren
in einer weiteren Ausführungsform
eine vorgeschaltete Stufe umfassen, die das Herstellen des zu hydrierenden
Edukts durch partielle Oxidation eines geeigneten Kohlenwasserstoffs
sowie das Abtrennen des zu hydrierenden Edukts aus dem damit erhaltenen
Produktstrom umfasst.
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Insbesondere
ist dieses zu hydrierende Edukt MSA. Dabei wird bevorzugt MSA eingesetzt,
welches aus der Partialoxidation von Kohlenwasserstoffen stammt.
Geeignete Kohlenwasserstoffströme
sind Benzol, C4-Olefine (z. B. n-Butene,
C4-Raffinatströme) oder n-Butan. Besonders
bevorzugt eingesetzt wird n-Butan, da es einen preiswerten, wirtschaftlichen
Einsatzstoff darstellt. Verfahren zur Partialoxidation von n-Butan
sind beispielsweise in Ullmann's
Encyclopedia of Industrial Chemistry, 6th Edition,
Electronic Release, Maleic and Fumaric Acids – Maleic Anhydride beschrieben.
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Der
so erhaltene Reaktionsaustrag wird dann in einem geeigneten organischen
Lösungsmittel
oder -Gemisch aufgenommen, das bei Atmosphärendruck einen um mindestens
30°C höheren Siedepunkt
als MSA hat.
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Dieses
Lösungsmittel
(Absorptionsmittel) wird auf eine Temperatur im Bereich zwischen
20 und 160°C,
bevorzugt zwischen 30 und 80°C,
gebracht. Der Maleinsäureanhydrid
enthaltende Gasstrom aus der Partialoxidation kann in vielfältiger Weise
mit dem Lösungsmittel
in Kontakt gebracht werden: (i) Einleiten des Gasstroms in das Lösungsmittel
(z.B. über
Gaseinleitungsdüsen
oder Begasungsringe), (ii) Einsprühen des Lösungsmittels in den Gasstrom
und (iii) Gegenstromkontakt zwischen dem nach oben strömenden Gasstrom und
dem nach unten strömenden
Lösungsmittel
in einer Boden- oder
Packungskolonne. In allen drei Varianten können die dem Fachmann bekannten
Apparate zur Gasabsorption eingesetzt werden. Bei der Wahl des einzusetzenden
Lösungsmittels
ist darauf zu achten, dass dies nicht mit dem Edukt, beispielsweise
dem vorzugsweise eingesetzten MSA, reagiert. Geeignete Lösungsmittel
sind: Trikresylphosphat, Dibutylmaleat, hochmolekulare Wachse, aromatische
Kohlenwasserstoffe mit einem Molekulargewicht zwischen 150 und 400
und einem Siedepunkt oberhalb 140°C,
wie beispielsweise Dibenzylbenzol; Dialkylphthalate mit C1-C8-Alkylgruppen, beispielsweise
Dimethylphthalat, Diethylphthalat, Dibutylphthalat, Di-n-Propyl-und
Di-iso-Propyl-phthalat; Di-C1-C4-Alkylester anderer
aromatischer und aliphatischer Dicarbonsäuren, beispielsweise Dimethyl-2,3-Naphthalin-Dicarbonsäure, Dimethyl-l,4-Cyclohexan-Dicarbonsäure, Methylester
langkettiger Fettsäuren
mit beispielsweise 14 bis 30 Kohlenstoffatomen, hochsiedende Ether,
beispielsweise Dimethylether von Polyethylenglykol, beispielsweise
Tetraethylenglykoldimethylether.
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Der
Einsatz von Phthalaten ist bevorzugt.
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Die
nach der Behandlung mit dem Absorptionsmittel resultierende Lösung hat
generell einen MSA-Gehalt von etwa 5 bis 400 Gramm pro Liter.
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Der
nach der Behandlung mit dem Absorptionsmittel verbleibende Abgasstrom
enthält
hauptsächlich die
Nebenprodukte der vorangegangenen Partialoxidation, wie Wasser,
Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, nicht umgesetzte Butane, Essig- und
Acrylsäure.
Der Abgasstrom ist praktisch frei von MSA.
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Anschließend wird
das gelöste
MSA aus dem Absorptionsmittel ausgetrieben. Dies erfolgt mit Wasserstoff
bei oder maximal 10% oberhalb des Druckes der anschließenden Hydrierung
oder alternativ im Vakuum mit anschließender Kondensation von verbleibendem
MSA. In der Strippkolonne wird ein Temperaturprofil beobachtet,
das sich aus den Siedepunkten von MSA am Kopf und dem nahezu MSA-freien
Absorptionsmittel am Sumpf der Kolonne bei dem jeweiligen Kolonnendruck
und der eingestellten Verdünnung
mit Trägergas
(im ersten Fall mit Wasserstoff) ergibt. Im Fall der Direktstrippung
mit Wasserstoff wird bei einer Kopftemperatur von 130°C und einem
Druck von 5 bar gearbeitet.
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Um
Verluste an Lösungsmittel
zu verhindern, können
sich oberhalb der Zufuhr des Roh-MSA-Stromes Rektifiziereinbauten
befinden. Das vom Sumpf abgezogene, nahezu MSA-freie Absorptionsmittel
wird wieder der Absorptionszone zugeführt. Im Fall der Direktstrippung
mit Wasserstoff wird vom Kopf der Kolonne ein nahezu gesättigter
Gasstrom von MSA in Wasserstoff mit einer Temperatur von 180°C und einem
Druck von 5 bar abgezogen. Das H2/MSA-Verhältnis liegt
bei etwa 20 bis 650. Im anderen Fall wird das kondensierte MSA in
einen Verdampfer gepumpt und dort in den Kreisgasstrom verdampft.
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Der
MSA-Wasserstoff-Strom enthält
noch Nebenprodukte, die bei der partiellen Oxidation von n-Butan,
Butenen oder Benzol mit Sauerstoff enthaltenden Gasen entstehen,
sowie nicht abgetrenntes Absorptionsmittel. Hierbei handelt es sich
vor allem um Essigsäure
und Acrylsäure
als Nebenprodukte, Wasser, Maleinsäure sowie die vorzugsweise
als Absorptionsmittel verwendeten Dialkylphthalate. Das MSA enthält Essigsäure in Mengen
von 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0, 1 bis 0,8 Gew.-% und Acrylsäure in Mengen
von 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 0,8 Gew.-%, bezogen
auf MSA. In der Hydrierstufe werden Essigsäure und Acrylsäure ganz
oder teilweise zu Ethanol bzw. Propanol hydriert. Der Maleinsäure-Gehalt
beträgt
0,01 bis 1 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 0,3 Gew.-%, bezogen auf
MSA.
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Werden
Dialkylphthalate als Absorptionsmittel eingesetzt, hängt deren
Gehalt im MSA stark vom richtigen Betrieb der Strippkolonne, insbesondere
vom Verstärkungsteil
ab. Phthalatgehalte von bis 1,0 Gew.-%, insbesondere bis 0,5 Gew.-%
sollten bei geeigneter Betriebsweise nicht überschritten werden, da sonst
der Verbrauch an Absorptionsmittel zu hoch wird.
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Der
so erhaltene Wasserstoff/Maleinsäureanhydrid-Strom
wird nun der Hydrierzone zugeführt
und wie oben beschrieben hydriert. Die Katalysatoraktivität und -standzeit
ist dabei verglichen mit dem Einsatz von stark, beispielsweise durch
Destillation, vorgereinigtem MSA praktisch unverändert. Das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt GBL und THF-Ausbeuten, die bei Werten von etwa 94%, günstigenfalls
etwa 98%, liegen. Es wird dabei auch eine hohe Produktselektivität erzielt.
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Beispiele
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Beispiel 1:
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Herstellung
einer erfindungsgemäßen Sprühpulvers
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In
einem beheizbaren und mit Rührwerk
ausgestatteten Fälltopf
werden 1,5 l Wasser vorgelegt und auf 80°C erwärmt. In dieses Fällgefäß werden
im Verlauf einer Stunde eine Metallsalzlösung bestehend aus 877g Cu(NO3)2·2,5H2O und 1472g Al(NO3)3·9H2O in 2000 ml Wasser und gleichzeitig eine
20 Gew.-% Sodalösung
unter Rühren
zudosiert. Die Sodadosierung wird so gewählt, dass sich im Fällgefäß ein pH-Wert von 6 einstellt.
Nach vollständiger
Zugabe der Metallsalzlösung
wird weiter Sodalösung
zudosiert, bis im Fällgefäß ein pH-Wert
von 8 erreicht ist und weitere 15 min bei diesem pH-Wert gerührt. Der
Gesamtverbrauch an Sodalösung
liegt bei 5,5 kg. Die gebildete Suspension wird abfiltriert und
mit Wasser gewaschen, bis das ablaufende Waschwasser kein Nitrat
(< 25 ppm) mehr
enthält.
Der Filterkuchen wird mit Wasser aufgeschlämmt. Die entstehende Maische
wird bei 120 bis 135°C
versprüht.
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Beispiel 2:
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Herstellung kleiner Formkörper
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a) Tabletten (1,5 × 2 mm)
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Formkörpervolumen
: 3,5 mm3
Das Sprühpulver aus Beispiel 1 wird
anschließend
bei 600°C
calciniert. Der so hergestellte Katalysator enthält 61 Gew.-% CuO und 39 Gew.-%
Al2O3. Dieser wird
intensiv mit 3% Graphit vermischt und zu Tabletten der Größe 1,5 × 2 mm verpresst.
Diese Tabletten enthielten 59 Gew.-% CuO, 38 Gew.-% Al2O3 und 3 Gew.-% Kohlenstoff.
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b) Extrudate
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Formkörpervolumen:
3,5–5,3
mm3
Böhmit wird mit Ameisensäure angeätzt, mit
Sprühpulver
aus Beispiel 1 ver- mischt und nach Zugabe von Wasser in einem Extruder
zu Strängen
der Länge
3 mm mit einem Durchmesser von 1,5 mm extrudiert. Die Stränge werden
anschließend
getrocknet und bei 600°C
calciniert. Die Extrudate enthalten 50 Gew.-% CuO und 50 Gew.-%
Al2O3.
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Beispiel 3:
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Durchführung der
Reaktion mit dem erfindungsgemäßen Katalysator
aus Beispiel 2a)
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a) Katalysator-Aktivierung
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Vor
dem Reaktionsbeginn wird der Katalysator in der drucklosen Hydrierapparatur
einer Wasserstoffbehandlung unterzogen. Hierzu wird der Reaktor
auf 200°C
temperiert und der Katalysator die in Tabelle 1 angegebene Zeit
mit dem jeweils angegebenen Gemisch aus Wasserstoff und Stickstoff
bei Atmosphärendruck aktiviert.
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Anschließend wird
der 15 h bei 250°C
mit 200 Nl/h Wasserstoff umspült.
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b) Versuchsanlage
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Die
zur Hydrierung verwendete Druckapparatur besteht aus einem Verdampfer,
einem Reaktor, einem Kühler,
einer Wasserstoffzufuhr, einer Abgasleitung und einem Kompressor.
Der Druck in der Apparatur wird konstant gehalten.
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Das
aufgeschmolzene MSA wird von oben durch ein Einsteckrohr auf den
vorgeheizten (195°C)
Verdampfer gepumpt und verdampft. Auf den Verdampfer gelangt von
unten eine vorgeheizte Mischung aus frischem Wasserstoff und Kreisgas.
Beispiel Wasserstoff und MSA gelangen in den mit Katalysator gefüllten temperierten
Reaktor (Durchmesser 20 mm). Nach der Hydrierung verlässt das
entstandene Gemisch aus GBL und THF zusammen mit Wasser, anderen
Reaktionsprodukten und Wasserstoff den Reaktor und wird im Kühler niedergeschlagen.
Ein Teil des Kreisgases wird ausgeschleust, bevor der Rest, mit
Frischwasserstoff vermischt, wieder in den Verdampfer eintritt.
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In
dieser Versuchsanlage wird der Reaktor mit 1800 ml des Katalysators
aus Beispiel 2a (Gesamtmasse 1575 g) gefüllt und entsprechend 3a) aktiviert.
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Der
kondensierte flüssige
Reaktionsaustrag, das Abgas und das Kreisgas werden gaschromatographisch
quantitativ analysiert.
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Das
Wasserstoff:MSA – Verhältnis beträgt 80:1
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Die
Betriebsparameter und Versuchsergebnisse sind Tabelle 2 zu entnehmen.
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Beispie 4:
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Durchführung der
Reaktion mit dem erfindungsgemäßen Katalysator
aus Beispiel 2b)
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a) Katalysator-Aktivierung
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Vor
dem Reaktionsbeginn wird der Katalysator in der drucklosen Hydrierapparatur
einer Wasserstoffbehandlung unterzogen. Hierzu wird der Reaktor
auf 200°C
temperiert und der Katalysator die in Tabelle 3 angegebene Zeit
mit dem jeweils angegebenen Gemisch aus Wasserstoff und Stickstoff
bei Atmosphärendruck aktiviert.
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Anschließend wird
der 15 h bei 250°C
mit 200 Nl/h Wasserstoff umspült.
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b) Versuchsanlage
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Die
zur Hydrierung verwendete Druckapparatur besteht aus einem Verdampfer,
einem Reaktor, einem Kühler,
einer Wasserstoffzufuhr, einer Abgasleitung und einem Kompressor.
Der Druck in der Apparatur wird konstant gehalten.
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Das
aufgeschmolzene MSA wird von oben durch ein Einsteckrohr auf den
vorgeheizten (195°C)
Verdampfer gepumpt und verdampft. Auf den Verdampfer gelangt von
unten eine vorgeheizte Mischung aus frischem Wasserstoff und Kreisgas.
Beispiel Wasserstoff und MSA gelangen in den mit Katalysator gefüllten temperierten
Reaktor (Durchmesser 34 mm). Nach der Hydrierung verlässt das
entstandene Gemisch aus GBL und THF zusammen mit Wasser, anderen
Reaktionsprodukten und Wasserstoff den Reaktor und wird im Kühler niedergeschlagen.
Ein Teil des Kreisgases wird ausgeschleust, bevor der Rest, mit
Frischwasserstoff vermischt, wieder in den Verdampfer eintritt.
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In
dieser Versuchsanlage wird der Reaktor mit 1200 ml des Katalysators
aus Beispiel 2b gefüllt
und entsprechend 4a) aktiviert.
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Das
Wasserstoff zu MSA-Verhältnis
beträgt
80:1.
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Der
kondensierte flüssige
Reaktionsaustrag, das Abgas und das Kreisgas werden gaschromatographisch
quantitativ analysiert.
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Die
Betriebsparameter und Versuchsergebnisse sind Tabelle 4 zu entnehmen.
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Vergleichsbeispiel 1:
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Herstellung des Vergleichskatalysators
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Das
Sprühpulver
aus Beispiel 1 wird anschließend
bei 600°C
calciniert. Der so hergestellte Katalysator enthält 61 Gew.-% CuO und 39 Gew.-%
Al2O3. Dieser wird
intensiv mit 3% Graphit vermischt und zu Tabletten der Größe 3 x 3
mm verpresst. Diese Tabletten enthielten 59 Gew.-% CuO, 38 Gew.-%
Al2O3 und 3 Gew.-% Kohlenstoff.
Dieser Katalysator hat ein Volumen von 21,2 mm3.
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Vergleichsbeispiel 2:
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Beispiel
3 wurde wiederholt mit dem Unterschied, das 150 ml des Katalysators
aus Vergleichsbeispiel 1 eingesetzt wurden. Die Ergebnisse des katalytischen
Tests ist in Tabelle 6 angegeben.
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