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Dampfkochtopf Bei Dampfkochtöpfen wird bekanntlich der Topfdeckel
mittels einer leicht lösbaren Spannvorrichtung fest gegen den oberen Rand des Kochtopfes
gezogen, damit sich im Topfinnern ein gewisser Dampfüberdruck entwickeln kann. Die
Spannvorrichtung bestand bisher im allgemeinen aus einem Bügel, der entweder unter
den vorspringenden oberen Rand des Kochtopfes oder in die Topfgriffe gehakt wurde
und an dem eine gegen den Topfdeckel drückende Spannfeder vorgesehen war. Man hat
auch schon vorgeschlagen, den Topfdeckel durch mehrere den vorspringenden Topfrand
untergreifende Spannfedern mittels Spannvorrichtungen auf den Topfrand zu drücken.
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Die Erfindung unterscheidet sich von bekannten Verschließvorrichtungen
für Dampfkochtöpfe dadurch, daß die Spannfedern innerhalb des über .den Topfrand
heruntergezogenen Deckelrandes verdeckt angeordnet und durch im Deckelrand mittels
radialer Wellen drehbar und verschiebbar gelagerte Handgriffe derart verstellbar
sind, daß sie bei Drehung der Handgriffe in der einen Richtung radial nach innen
unter den vorspringenden Topfrand bewegt und von unten gegen den Topfrand angedrückt
werden und bei Drehung der Handgriffe in der anderen Richtung vom Topfrand weg nach
unten gezogen und zugleich in radialer Richtung aus dem Bereich des Topfrandes herausbewegt
werden. Die Erfindung erleichtert der Hausfrau das Schließen und Öffnen des Dampfkochtopfes,
weil sie nicht mehr einen losen Bügel auf den Topfdeckel aufsetzen und in die richtige
Lage bringen muß, sondern nach dem Aufsetzen des sich selbst zentrierenden Deckels
auf den Topf nur noch die beiden am Deckel drehbar gelagerten Handgriffe
anziehen muß, um den Topf richtig zu, verschließen, wobei die unschöne Anordnung
von Spannvorrichtungen auf der Oberseite des Deckels vermieden ist.
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Die Erfindung wird im folgenden unter Hinweis auf die Zeichnung an
einer bevorzugten Ausführungsform erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine in der Achsrichtung
der Drehgriffe gesehene Seitenansicht des Dampfkochtopfes mit teilweise weggebrochenem
Deckel, Fig. 2 einen in der Ebene der Drehgriff achsen geführten senkrechten Diametralschnitt
durch Topf und Deckel, Fig. 3 einen in der Ebene der Drehgriffachsen geführten waagerechten
Querschnitt durch Topf und Deckel,
Fig. 4 einen der linken Seite der Fig.
2 entsprechenden Teilschnitt entlang der Achse eines der Drehgriffe nach Linie IV-IV
der Fig. 7, wobei sich die Spannfeder in der Schließlage befindet, Fig. 5 einen
gleichen Schnitt nach Linie V-V der Fig. 8 bei um 90° gedrehtem Griff, Fig. 6 einen
gleichen Schnitt bei um 180° gedrehtem Griff, Fig. 7 eine Ansicht der entsprechend
Fig. 4 in ihrer Schließlage befindlichen Spannfeder bei weggeschnittenem Deckelrand,
Fig. 8 eine gleiche Ansicht der entsprechend Fig. 5 vom Topfrand gelösten Spannfeder,
Fig.9 einen von unten gesehenen waagerechten Querschnitt in der Achsebene der beiden
Drehgriffe, wobei die Schließlage der Spannfeder mit voll ausgezogenen Linien, die
Öffnungslage der Spannfeder mit strichpunktierten Linien eingezeichnet ist.
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1 ist der vorzugsweise aus Leichtmetall hergestellte Kochtopf, dessen
oberer Rand 2 als schmaler Flansch nach außen vorspringt und die Auflage für einen
Dichtungsring 3 bildet, der in eine Ringnut des Topfdeckels 4 eingelassen ist. Der
Rand 5 des Deckels ist über den Rand 2 des Kochtopfes heruntergezogen und an zwei
einander diametral gegenüberliegenden Stellen mit Lageraugen 6 für (die Wellen 7
von zwei Drehgriffen 8 versehen. In jedem Lagerauge 6 ist eine Lagerbuchse 9 vorgesehen,
die auf ihrer Innenseite mit einer Führungsnut 10 für einen in der Welle 7 befestigten,
radial vorstehenden Führungsstift 11 versehen ist (Fig. 4 bis 6). Die Führungsnut
10 verläuft bei dem Ausführungsbeispiel über eine Drehung von 90° ringförmig in
einer zur Drehachse der Welle 7 senkrechten Ebene. Über eine weitere Drehung von
90° bildet sie eine steile Schraubennut, die am griffseitigen Ende der Lagerbuchse
9 endet. Diese Gestaltung der Führungsnut 10 hat zur Folge, daß die Griffwellen
7 während einer von der Schließlage (Fig. 4) ausgehenden Drehung um 90° nur verdreht
(Fig.5) und während einer weiteren Drehung um 90° zugleich in ihrer Achserrichtung
nach außen verschoben werden (Fig. 6). Am inneren Ende der Welle 7 jedes Drehgriffes
ist ein Exzenterzapfen.12 mit der Exzentrizität e angebracht, auf den ein mit einem
unten offenen Ausschnitt 13 versehenes Gehäuse 14 sattelartig aufgesetzt ist (Fig.7
und 8). Dieses Gehäuse
besteht aus zwei Seitenplatten, zwischen
denen der Mittelteil 15 einer aus einem Drahtbügel bestehenden Spannfeder A festgenietet
ist. Von dem Mittelteil 15 der Spannfeder ragt nach jeder Seite ein nach außen gerichteter,
waagerechter Schenkel 16 hinaus, der an seinem äußeren Ende 17 haarnadelförmig nach
oben umgebogen ist und einen wieder nach innen gerichteten Schenkel 18 trägt, an
.dem eine nach oben gegen den Topfrand 2 gerichtete Ausbiegung 19 vorgesehen ist.
Das waagerecht nach innen gerichtete freie Ende 20 jedes der beiden oberen Federschenkel
18 ragt wieder in das Gehäuse 14 hinein und greift dort unter einen Anschlag 21.
Dieser verhindert ein völliges Entspannen der Feder und hält sie in einer bestimmten
Vorspannung fest, wenn sie vom Topfrand 2 gelöst ist (Fig. 5 und 8). Die äußeren
Enden 17 der Spannfeder liegen federnd an -der Innenseite des Deckelrandes 5 an,
von dem sie nach außen völlig verdeckt werden (Fig. 4 bis 6 und 9). Ein Bund 22
am inneren Ende des Exzenterzapfens 12 verhindert ein Abstreifendes Gehäuses 14
von dem Zapfen in dessen Längsrichtung.
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Die Handhabung und Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist
folgende: Wenn die Hausfrau den Deckel 4 auf den Topf 1 aufsetzen will, so müssen
die beiden Drehgriffe 8 in der Stellung stehen, in welcher der Exzenterzapfen 12
seine unterste Lage einnimmt (Fig. 6). Bei dieser Stellung der Drehgriffe sind die
Griffwellen 7 bezüglich der Topfmitte radial nach außen verschoben, so, daß die
Spannfedern A außerhalb des vorspringenden Topfrandes 2 liegen (Fig. 6 und strichpunktierte
Federlage in'Fig. 9). Der Topfdeckel 4 kann jetzt unbehindert auf den Topf 1 aufgelegt
oder von ihm -abgenommen wenden. Nach dem Auflegen des Deckels werden die beiden
Drehgriffe 8 im Uhrzeigersinn gedreht. Während der ersten 90°-Drehung werden die
-beiden Griffwellen 7 durch ihre in die Führungsnuten 10 greifenden Führungsstifte
11 in ihrer Achsenrichtung nach innen verschoben, bis die Spannfeder A unter dem
vo(rspringenden Topfrand 2 liegt (Fig. 5 und mit ausgezogenen Linien eingezeichnete
Federlage in- Fig.9). Dabei haben aber die Exzenterzapfen 12 die Spannfedern A noch
nicht so weit angehoben, daß :die Scheitel der beiden Ausbiegungen 19 die Unterseite
des Topfrandes 2 bereits berühren. Die inneren Enden 20 der freien (d. h. nicht
eingespannten) Federschenkel 18 liegen vielmehr unter denn Einfluß der Federvorspannung
an den Anschlägen 21 des Federgehäuses 14 an (Fig. 8). Bei der nun folgenden Drehung
der Handgriffe 8 um weitere 90° heben .die Exzenterzapfen 12 die Federgehäuse 14
so weit an, daß die Ausbiegungen 19 der Spannfedern A fest gegen die Unterseite
des vorspringenden Topfrandes 2 angedrückt werden (Fig. 4 und 7). Bei dieser Stellung
der Drehgriffe wird also der Topfdeckel 4 mit seinem Dichtungsring 3 fest gegen
den oberen Topfrand 2 gezogen. Ein beim Kochen sich bildender Dampfüberdruck kann
entweder durch Anheben des Deckels gegen die Wirkung der Spannfedern A entweichen,
wobei der ausströmende Dampf durch den nach unten gezogenen Rand 5 des Deckels 4
nach unten abgelenkt wird, oder man kann in dem Deckel 4 ein überdruckventil23 vorsehen,
wie dies in den Fig. 1 und 2 schematisch dargestellt ist.
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Soll der Topf nach beendetem Kochvorgang wieder geöffnet werden, so
wind der beschriebene Vorgang in umgekehrter Folge wiederholt. Die Drehgriffe 8
werden entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, wobei während der ersten 90°-Drehung
die Spannfedern A durch die Exzenterzapfen 12 nach unten vom Topfrand 2 weggezogen
werden (Fig. 5 und 8). In dieser Lage kann der Deckel 4 noch nicht vom Topf 1 abgehoben
werden, weil die Spannfedern A noch immer unter den Topfrand 2 greifen. Dagegen
kann der Dampf vollkommen aus dem Topf entweichen, weil der Deckel 4 nur noch mit
seinem Eigengewicht auf dem Topf aufliegt, aber nicht mehr federbelastet ist. Während
der nun folgenden Drehung um weitere 90° werden :die Federn A noch weiter gesenkt
und zugleich nach außen gezogen, so ,daß sie schließlich außerhalb des Umfanges
.des Topfrandes 2 liegen (Fig.6 und 9, strichpunktierte Federlage). Nun erst kann
der Deckel 4 frei vom Topf 1 abgehoben werden. Die Gehäuse 14 haben auf den Exzenterzapfen
12 so viel radiales und axiales Spiel, @daß sie ein geringes Verkanten zum relativ
leichten Ein- und Ausbauen der Federn A ermöglichen. Anstatt daß die Federn A mit
ihren Enden 17 federnd an der Innenseite des Deckels anliegen, könnte die Anlage
auch .durch eine oder mehrere Zusatzfedern oder Gummipuffer erreicht werden. Diese
zusätzlichen Mittel sind gleichzeitig -dazu benutzbar, um die waagerechte Lage der
Federn A zu sichern.