DE10060556C2 - Verfahren zur Steuerung der Spritzdüsenbewegung sowie Einspritzeinheit - Google Patents

Verfahren zur Steuerung der Spritzdüsenbewegung sowie Einspritzeinheit

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DE10060556C2 DE2000160556 DE10060556A DE10060556C2 DE 10060556 C2 DE10060556 C2 DE 10060556C2 DE 2000160556 DE2000160556 DE 2000160556 DE 10060556 A DE10060556 A DE 10060556A DE 10060556 C2 DE10060556 C2 DE 10060556C2
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    • B29C45/00Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
    • B29C45/17Component parts, details or accessories; Auxiliary operations
    • B29C45/1777Nozzle touch mechanism

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Bewegung einer Spritzdüse einer Einspritzeinheit für Spritzgiessmaschinen mit Einschluss der Anlegung und Verspannung der Spritzdüse in Bezug auf die Form, wobei die Verstellung der Spritzdüsen durch einen Elektromotor erfolgt.
Die Erfindung betrifft ferner eine Einspritzeinheit mit einer elektromotorisch antreibbaren Verstelleinrichtung für Spritzgiessmaschinen, wobei die Spritzdüse über Zuganker oder Säulen zwischen der einen Formhälfte und der Einspritzeinheit verspannbar ist.
Bei einer Spritzgiessmaschine zählt die Düsenanlegung und Anpressung an die Form zwar zu den wichtigen, aber für den Giessprozess an sich eher zu den nicht relevanten Parametern. Gefordert ist eine schnelle, jedoch möglichst schonende Anlegung der Spritzdüse mit grosser Anlegekraft, damit während dem Spritzvorgang durch die extrem hohen Drücke der heissen Schmelze von 2000 bar und mehr keine Spritzmasse zwischen Spritzdüse und formseitiger Einspritzöffnung austritt. Ein Materialaustritt beeinflusst unmittelbar die Prozessgenauigkeit und verursacht störenden Kunststoffabfall. Im Extremfall kann dies auch zu einer Unterbrechung der automatischen Spritzarbeit führen, da mit dem Austritt von Masse die Dichtigkeit zunehmend reduziert wird. Wird die Düsenanpresskraft zu gross gewählt, so können dadurch mechanische Schäden an der Form oder der Formbefestigung verursacht werden.
Gemäss einer bekannten Lösung des Standes der Technik wird bei einer elektrisch angetriebenen Spritzgiessmaschine eine mechanische Druckfeder oder ein ganzes Federsystem zwischen dem Antrieb und dem Verschiebemechanismus der Einspritzeinheit eingebaut. Die Feder hat dabei mehrere Funktionen, damit über elektromotorische Antriebe die Düsenanpresskraft beherrschbar wird. Zum Beispiel schlägt die EP-PS Nr. 328 671 vor, ein Doppelfederpaket mehr oder weniger vorzuspannen, damit eine Kraftreserve für variierende Anpresskräfte zur Verfügung steht. Für das Aufbringen der eigentlichen Düsenpresskraft wird ein zusätzlicher Einfederweg von bis zu mehreren Millimetern in Kauf genommen, was durch entsprechende Steuer- und Regelkorrekturen über den Antriebsmotor ausgeglichen werden muss. Das Federpaket macht das ganze System federnd, was einerseits Vorteile bringt, andererseits aber regelungstechnisch eine enorme Komplizierung ergibt. Verfahrenstechnisch betrachtet muss die Düse nur dicht an der Einspritzöffnung gehalten werden.
Die spätere EP-PS Nr. 422 224 versucht als Weiterentwicklung, die erkannten Nachteile zu beheben, indem zusätzlich Kraftsensoren resp. Dehnungsstreifen im Bereich der Einspritzeinheit eingesetzt werden. Es wird eine bestimmte Düsenbe­ rührungskraft vorgegeben und dann durch Vergleich resp. einer Soll-Ist-Abweichung von gemessener Kraft und vorgegebener Kraft der Antriebsmotor geregelt. Obwohl die blosse Regelungstechnik vereinfacht werden konnte, bleibt das ganze System komplex, kann störungsanfällig sein und ist baulich recht aufwendig.
Die WO 95/30529 versucht, in genau der entgegengesetzten Richtung unter Vermeidung des Einsatzes eines Federsystems die Düsenanlegung für elektrische Spritzgiessmaschinen zu verbessern. Es wird dabei vorgeschlagen:
  • a) die Spritzdüse über ein, vorzugsweise zwei Zuganker oder Säulen zwischen der festen Formhälfte und der Einspritzeinheit zu verspannen;
  • b) den Übertrieb von einem elektromotorischen Antrieb zur Erzeugung der Düsenanpresskraft federfrei, das heisst relativ steif auszubilden, wobei
  • c) Steuermittel vorgesehen sind zur Stellung der Düsenanpresskraft in Funktion der Spritzkraft oder des Spritzdruckes, insbesondere des entsprechenden Verlaufes.
Der zentrale Gedanke der WO 95/30529 liegt darin, dass die Spritzdüse, zum Beispiel durch Vorgabe einer Bremsrampe, schockfrei zur Anlage gefahren, mit der Form verspannt und danach die Düsenanpresskraft in Funktion der Spritzkraft bzw. des Druckes der Spritzmasse gestellt wird. Die WO 95/30529 macht geltend, dass bei den älteren Lösungen übersehen wurde, dass der ganze Einspritzvorgang einen sehr stark dynamischen Ablauf darstellt. Es könne höchstens für Maximalwerte eine bestimmte Düsenberührungs-Sollkraft vorgegeben werden. Der entsprechende Maximalwert herrscht aber nur über eine bestimmte Phase des ganzen Spritzvorganges, nämlich während der eigentlichen Nachdruckphase, und auch hier nur zeitweise. Die Nachdruckphase beträgt höchstens etwa 1/3 eines ganzen Spritzzyklusses. Mit der Vorgabe einer Düsenberührungs-Sollkraft wird über dem grösseren Abschnitt ein unnötig grosser Anpressdruck aufgebaut. Das angegebene Ziel sei damit verfehlt worden. Die WO schlägt vor, den Spritzdruck selbst oder einen damit korrellierenden Wert, zum Beispiel die Spritzkraft, zu nehmen, wobei die Anpresskraft eine Funktion des Spritzdruckes bzw. des entsprechenden Verlaufes der Spritzkraft ist. Bei der Füllphase steigt der Druck von einem tiefen Wert an und erreicht am Ende des Füllvorganges bzw. am Beginn der Nachdruckphase den Maximalwert. Wenig nach dem Maximalwert fällt der Spritzdruck wieder, anfänglich leicht und dann sehr steil ab bis zur Plastifizierphase. Die WO 95/30529 versucht, diesen Druckverlauf durch die gesteuerte Motorleistung zumindest angenähert nachzubilden. Dadurch wird ein ständiges Gleichgewicht zwischen dem Spritzdruck und der Düsenanpresskraft angestrebt, mit einer genügenden Kraftreserve, damit die Düse immer angepresst bleibt. Es werden auf diese Weise gegenüber den älteren Lösungen keine unnötigen Kräfte auf die Form übertragen, und die erforderliche Motorleistung kann etwas reduziert werden. Die WO 95/30529 verzichtet bewusst auf die federnde Wirkung des mechanischen Systems. Es wird vielmehr eine relativ steife Mechanik vorausgesetzt. Dies ergibt eine stabilere Steuerung, so dass die Eigenfrequenz des Systems von zum Beispiel 30 Hz keinen nachteiligen Einfluss mehr hat.
Wird die Spritzdüse zwischen der festen Formhälfte und der Einspritzeinheit verspannt und der für den Spritzvorgang erforderliche max. Spritzdruck von zum Beispiel 2000 bar aufgebaut, wird der Plastifizierzylinder mit der entsprechenden Kraft druckbelastet. Als Konsequenz daraus ergibt sich nach dem Hookschen Gesetz eine Längenänderung ΔL des Plastifizierzylinders von zum Beispiel 0,1 bis 0,2 mm. Das Mass der Längenänderung ΔL errechnet sich aus dem je tragenden Materialquer­ schnitt. Die Lösung geht von dem Einspannen der zum Beispiel 1,0 bis 1,2 Meter langen Plastifizierzylinder zwischen der Formhälfe und Einspritzeinheit über Zuganker oder Säulen aus. Die Längenänderung der Plastifizierzylinder verlängert um die identische Länge auch die kleiner querschnittigen Zuganker oder Säulen und erzeugt auf diese Weise eine entsprechende Zugbelastung. Die erfolgreiche kommerzielle Umsetzung der Lösung gemäss der WO 95/30529 ist eine Bestätigung obiger Ausführungen, zumindest auf der Ebene der Praxis. Die im Markt bekannte Lösung verlangt einen Servomotor, da sonst die ganze Steuer- und Regeltechnik bei den grossen Änderungen der Motorleistung in Bezug auf extrem kurze Zeitabschnitte nur extrem aufwendig realisierbar wäre. Der Einsatz eines Servomotores ist aus der Sicht des Regeltechnikers gleichsam die höchste Stufe für die vorliegende Problembeherrschung. Der Hauptnachteil dabei ist der relativ hohe Preis für einen Servomotor mit der erforderlichen komplexen Regeltechnik.
Die DE 195 31 329 geht aus von einer Spritzgiesseinheit mit mehreren symmetrisch zur Spritzachse angeordneten elektromechanischen Antriebseinheiten zum Verschie­ ben der Spritzgiesseinheit zum Anlegen der Düse an die Form und mit mehreren symmetrisch zur Spritzachse angeordneten elektromechanischen Einspritzeinheiten zur Bewegung der Einspritzbrücke gegenüber dem Trägerblock. Eine Anordnung der Achsen auf verschiedenen Ebenen schafft die bauliche Voraussetzung für den Einsatz von Standardmotoren. Es wird dazu ein elektromechanischer Spindelantrieb vorgeschlagen, wobei die Kraft des Antriebsmotores über ein Planetengetriebe übertragen werden kann. Der Elektromotor muss deshalb nach dem Anlegen der Düse an die Form aktiv bleiben. Die DE 195 31 328 schlägt einen ähnlichen Weg vor, wobei ein spezieller Hohlwellenmotor vorgesehen wird. Der Hohlwellenmotor treibt die Spindel eines Spindelantriebs an, zum Anlegen der Düse an die Form.
Aufgabe der neuen Erfindung war insbesondere, eine preislich und steuertechnisch günstigere Lösung zu finden. Die aufgezeigten Nachteile sollen dabei vermieden werden und trotzdem eine echte Optimierung des ganzen Vorganges der Düsenanlegung bei elektrisch angetriebener Einspritzeinheit erreicht werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorspannung bei Beginn der Spritzphase unter Aufbringung der ganzen Motorleistung erfolgt und danach die sich einstellende Verspannung durch den Schmelzdruck durch eine mechanische Blockierung gehalten wird.
Die erfindunsggemässe Einspritzeinheit ist dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor für eine zu Beginn der Spritzphase aufbringbare Vorspannkraft ausgelegt ist und mechanische Blockiermittel für die Haltung der Vorspannung sowie der sich einstellenden Verspannung durch den Schmelzdruck während dem Spritzzyklus vorgesehen sind.
Vom Erfinder ist erkannt worden, dass die Grundgedanken der WO 95/30529 durchaus richtig waren. Es wurde jedoch von falschen Vorgaben ausgegangen. Es wurde versucht, die Motorleistung zu optimieren und zu begrenzen. Auf dieses Ziel hin soll der Druckverlauf der Schmelze angenähert nachgebildet werden. Damit wird die Motorregelung zur entscheidenden Funktion. Es wird dazu ferner ausgeführt, dass es in den meisten Fällen ein Ziel sei, die elektrisch/elektronischen Regelkorrekturen möglichst klein zu halten, so dass im Idealfall nach einer genügenden Düsenvorspannung der Antriebsmotor nur noch Position halten muss. Hier setzt die neue Erfindung an und schlägt vor, die Funktion des elektromotorischen Antriebes von einer mechanischen Blockierung zu trennen. Gemäss der neuen Lösung ist für die Vorspannung die ganze Motorleistung gefordert. Nach dem Aufbringen der Vorspannung kann der Motor abgeschaltet werden.
Die neue Erfindung bringt für die Problemlösung enorme Vorteile. Die eigentliche Motorleistung wird nur kurzzeitig, im Millisekundenbereich, vorzugsweise während weniger als 100 Millisekunden, erforderlich. Dies erlaubt, gegenüber der Lösung gemäss WO 95/30529 einen viel kleineren und zudem preisgünstigeren Motor zu wählen. Es ist weder eine Feder noch eine komplexe Regeltechnik erforderlich. Die Grösse der Vorspannung richtet sich nach dem konkreten Fall. Die Spritzdüsen werden vielfach mit einem Düsenverschluss ausgerüstet, so dass der Druckanstieg der Kunststoffschmelze schon vor dem Kontaktieren der Düse an die Form beginnen kann mit der entsprechenden, vorangehenden Längenänderung des Plastifizier­ zylinders. Der Kontaktbereich von der Düse an die Form ist theoretisch eine Kreislinie. In Wirklichkeit aber muss wenigstens eine zusätzliche Ringfläche angenommen werden, da der Übergang nicht absolut dicht sein kann. Als Faustregel kann angenommen werden, dass der für die Kräfte wirksame Düsenquerschnitt etwa 10% des wirksamen Querschnittes des Schneckenkolbens beträgt. Der für die Kräfte wirksame Düsenquerschnitt ist im Verhältnis zum wirksamen Kolbenquerschnitt eines der kritischen Masse und entspricht etwa dem Verhältnis der Zugstange zum Zylinderrohr. Die neue Lösung baut auf einer genügenden Vorspannung und einer sofortigen mechanischen Blockierung auf, so dass die motorisch aufgebrachte Vorspannung mechanisch sichergestellt wird. Zwischen Zugstange und Zylinderrohr werden aufgrund geeigneter Querschnittsverhältnisse jeder Druckerhöhung durch die mechanischen Kräfte zwischen Zugstange und Zylinderrohr kompensiert. Durch die genügende Verspannung sowie der mechanischen Blockierung des verspannten Zustandes erübrigt sich somit jeder anschliessende Regeleingriff auf Seiten des Elektromotores.
Die Erfindung erlaubt eine ganze Anzahl vorteilhafter Ausgestaltungen. Es wird dazu auf die Ansprüche 2 bis 4 sowie 6 bis 10 Bezug genommen. Eine ganz besonders bevorzugte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass die aufgebrachte Motorleistung durch Erkennen des elektrischen Überstromes insbesondere eines Drei- Phasenmotores erfolgt und der Motor bei einem vorwählbaren bzw. voreinstellbaren Wert in Bezug auf die Stromaufnahme abschaltet. Je nach Wahl des Motortypes ist es möglich, die Vorspannung mit der maximalen Motorleistung unter Einschluss der motorischen Schwungenergie auszunutzen. Wenn der gewählte Elektromotor dies zulässt, so wird dieser für den maximalen Kraftaufbau für das Vorspannen gleichsam "abgewürgt". Dadurch geht auch die ganze kinetische Energie der bewegten Teile in die Vorspannung. Das Lösen und Wegfahren kann nach Abschluss eines ganzen Giesszyklusses mit einfachsten Mitteln, zum Beispiel über eine Zeitsteuerung, erfolgen. Bevorzugt wird der Elektromotor als Drei-Phasenmotor mit elektrischer Überstromerkennung für eine entsprechend zyklische Abschaltung des Elektromotors ausgebildet. Der Motor kann alternativ mit einer eigentlichen Bremseinrichtung ausgerüstet werden.
Gemäss einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist es möglich, wenn die Blockiermittel als selbsthemmenden Spindelantrieb, insbesondere als selbsthemmende Trapezspindel ausgebildet sind. Die Spritzdüse wird über zwei Säulen mittig zwischen der festen Formhälfte und der Einspritzeinheit verspannbar angeordnet, wobei die beiden Säulen endseitig als selbsthemmende Spindel, vorzugsweise als selbsthemmende Trapezspindel mit je eigener Antriebsmutter ausgebildet sind. Die ganze Verspannung wird damit durch den kürzest möglichen Kraftfluss über die Gewindeschultern der Zuganker bzw. Säulen über die Einspritzeinheit der Spritzzylinder und die Form bzw. die Formaufspannplatte geschlossen.
Der Übertrieb kann von einem Antriebsmotor auf die beiden Spindeln über einen oder zwei Zahnriemen erfolgen.
In der Folge wird die Erfindung nun an Hand einiger Ausführungsbeispiele mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigen:
die Fig. 1 einen Schnitt durch die relevanten Teile für die Düsenanlegung
die Fig. 2 einen Schnitt II-II der Fig. 1;
die Fig. 3 ein vereinfachtes Diagramm der Anpresskraft über der Kraft aus dem Schmelzdruck der Plastifizierzylinderverlängerung;
die Fig. 4 die wichtigsten Elemente für die Bewegung der Spritzdüse;
die Fig. 4a eine Ausschnittvergrösserung verschiedener Trapezgewinde;
die Fig. 4a eine Spritzdüse in vergrössertem Massstab.
In der Folge wird nun auf die Fig. 1 Bezug genommen, welche ein Dispositiv für die Düsenanlegung zeigt. Die Spritzdüse 1 ist der vordere Abschnitt eines Plastifizierzylinders 2 und endet mit einer Düsenöffnung 3. Der Spritzzylinder 2 ist fest verankert in der Einspritzeinheit 4 bzw. in einem Führungsschild 5 der Einspritzeinheit 4. In dem Führungsschild 5 ist ein Übertrieb 6 angeordnet, der über zwei Trapez-Spindelantriebe bzw. über Muttern 7, 7' eine Rotationsbewegung in eine Linearbewegung für die Einspritzeinheit 4 und damit des Spritzzylinders 2 umsetzt. Die beiden Spindeln 8 weisen in Richtung einer festen Form 10 je einen Zuganker resp. eine Säule 9, 9' auf, welche an einer festen Formträgerplatte 11 fixiert sind. Es entsteht dadurch ein geschlossener Rahmen resp. Kräfte-Rahmen, bestehend aus der Form 10 resp. Formträgerplatte 11, den beiden Säulen 9, 9' sowie dem Führungs­ schild 5. Für die Anlegebewegung verfährt der Spritzzylinder 2 in Richtung des Pfeiles 12 auf die Form 10 zu. Die Anpresskraft des Spritzzylinders 2 bewirkt anfänglich eine Zugbeanspruchung auf die beiden Säulen 9, 9'. Der Spritzzylinder 2 wird gleichzeitig um den Wert der Vorspannung gestaucht. Setzt nun der Spritzgiessvorgang ein, beginnt der Druck der Kunststoffmasse in dem Spritzzylinder 2 bis zu Werten von über 2000 bar anzusteigen. Dieser relativ hohe Druck verursacht eine Längen­ änderung ΔL, welche mit 0,1 mm als Beispiel angenommen ist. Die Längenänderung ΔL des Spritzzylinders 2 ist abhängig von dem betreffenden Elastizitätsmodul, dem wirksamen Materialquerschnitt A5 sowie der wirksamen Länge des Plastfizierzylinders WLPZ. Aus geometrisch zwingenden Gründen, bedingt durch den geschlossenen Rahmen, verlängern sich auch die beiden Säulen 9, 9' um den identischen Wert, im Beispiel also auch um 0,1 mmm. Die entsprechende Längenänderung verteilt sich auch hier auf die wirksame Länge WLS, gleicherweise nach den bekannten Gesetzmässigkeiten und der entsprechenden Längen und Querschnitte. Die Längenänderung ΔL tritt hauptsächlich im dünnsten Querschnitt auf, welcher mit A4 gezeichnet ist. Aus der Längenänderung und dem wirksamen Querschnitt kann die Kraft Ks auf jede Säule 9 ermittelt werden, die sich über den Plastifizierzylinder 2 auf die Form 10 abstützt. Die Anpresskraft lässt sich aus der ersten Vorspannkraft und der Dehnkraft, wie vorstehend geschildert, ermitteln.
Die Fig. 2 zeigt ein Beispiel für den Antrieb der beiden Muttern 7, 7' von einem Antriebsmotor 20 bzw. dessen Abtriebswelle 21 sowie zwei Keilriemen 22, 22' an den entsprechenden Lagerstellen 23, 23'. Der An- und Übertrieb auf die Muttern kann auch auf irgend eine andere Weise erfolgen, z. B. mit zwei Motoren oder einem Riemen.
Aus der Fig. 3 ist ersichtlich, dass die neue Lösung von einer vorwählbaren Vorspannkraft ausgeht, die über den ganzen Spritzvorgang wirkt. Die Druckerhöhung aus der Schmelze addiert sich zu der Vorspannkraft. Mit A sind die verschiedenen Querschnitte bezeichnet. Es bedeuten:
Die Fig. 1 zeigt konzeptionell die tatsächliche Anordnung von zwei Säulen 9, 9' zum Spritzzylinder 2, der in der Fig. 2 nur schematisch in der Mitte der beiden Säulen angeordnet ist. Die Kräfte sind gemäss Fig. 1 durch die Symmetrie ausgeglichen. Die Fig. 4 stellt in Bezug auf die Anordnung der Grundelemente eine Prinzipskizze dar. Es ist nur eine Zugstange 9 dargestellt. Für die Forderung der symmetrischen Anordnung gilt die Fig. 1. Sinngemäss ist der rotative und der axiale Antrieb der Einspritz­ schnecke 30 nur schematisch angedeutet. Dabei ist der axiale Antrieb als Hydraulik­ zylinder mit einem Hydraulikzylinder 32 sowie einer Kolbenstange 33 dargestellt für die Erzeugung der Linearbewegung gemäss Pfeil 34 der Einspritzschnecke 30. Der rotative Antrieb für die Einspritzschnecke ist nicht gezeichnet. Optimal ist ein Verhältnis des wirksamen Schnecken(Kolben-)Querschnittes A2 zum wirksamen Düsenquerschnitt A3 von 10 : 1. Sinngemäss ergibt sich ein Zylinderrohrquerschnitt A5 zum Zugstangenquerschnitt von ebenfalls etwa 10 : 1. Für den selbsthemmenden Spindelübertrieb sind mit Fig. 4a drei Trapezgewindeformen gezeichnet. Das wichtige Merkmal dabei ist die Selbsthemmung. Die Mutter 7, 7' ist in einer Lagerstelle 35 über Axiallager 36 mit dem Führungsschild 5 der Einspritzeinheit 4 spielfrei verbunden, so dass die rotative Bewegung der Muttern 7, 7' direkt in eine lineare Verschiebung des Spritzzylinders 2, gemäss Pfeil 37, umgesetzt wird. Der Kraftschluss ist damit genau definiert und geht über die Formplatte 11, Zugstange 9, 9', Führungsschild 5 sowie den Spritzzylinder 2. Die Schmelze ist an sich im Spritzzylinder 2 eingeschlossen und bewirkt entsprechend dem Schmelzdruck (P- Schmelze) sowie dem wirksamen Schneckenquerschnitt A2 und dem Ringquerschnitt A5 eine Längenänderung des Spritzzylinders 2. Die Längenänderung ΔL des Spritzzylinders bewirkt eine Längenänderung der Zugstangen 9,9' mit entsprechender Anpresskraftvergrösserung Fv (Fig. 3).
Für die Längenänderung gilt die folgende Gesetzmässigkeit A5.Spritzkraft = ΔL1
Für die Kraft-Anpresserhöhung

Claims (10)

1. Verfahren zur Steuerung der Bewegung einer Spritzdüse (1) einer Einspritzeinheit (4) für Spritzgiessmaschinen mit Einschluss der Anlegung und Verspannung der Spritzdüse in Bezug auf die Form, wobei die Verstellung der Spritzdüsen (1) durch einen Elektromotor (20) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannung bei Beginn der Spritzphase unter Aufbringung der ganzen Motorleistung erfolgt, und danach, für die anschliessende Spritzphase, die sich einstellende Verspannung durch den Schmelzdruck durch eine mechanische Blockierung gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aufgebrachte Motorleistung durch Erkennen des elektrischen Überstromes, vorzugsweise eines Drei-Phasenmotores, erfolgt und der Motor (20) bei einem vorwählbaren Wert abschaltet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wegfahren über eine Zeitsteuerung erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verspannung mit der maximalen Motorleistung mit Einschluss der motorischen Schwungenergie erfolgt.
5. Einspritzeinheit mit einer elektromotorisch antreibbaren Verstelleinrichtung für Spritzgiessmaschinen, wobei die Spritzdüse (1) über Zuganker oder Säulen (9, 9') zwischen der einen Formhälfte (10) und der Einspritzeinheit (4) verspannbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (20) für eine zu Beginn der Spritzphase kurzzeitig aufbringbare Verspannkraft ausgelegt ist, und mechanische Blockiermittel für das Halten der Vorspannung sowie der sich einstellenden Verspannung durch den Schmelzedruck während dem Spritzzyklus vorgesehen sind.
6. Einspritzeinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (20) als Drei-Phasenmotor mit elektrischer Überstromerkennung für eine entsprechende zyklische Abschaltung des Elektromotors (20) ausgebildet ist.
7. Einspritzeinheit nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenzeichnet, dass die Blockiermittel als selbsthemmenden Spindelantrieb (6, 7, 7', 8), insbesondere als selbsthemmende Trapezspindel/Spindelmutter, ausgebildet sind.
8. Einspritzeinheit nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (20) mit einer Bremseinrichtung ausgebildet ist.
9. Einspritzeinheit nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spritzdüsen (1) über vorzugsweise zwei Säulen (9, 9') zwischen der festen Formhälfte (10) und der Einspritzeinheit (4) verspannbar sind, wobei die beiden Säulen (9, 9') endseitig als selbsthemmende Spindel (8), vorzugsweise als selbsthemmende Trapezspindel, mit je einer eigenen Antriebsmutter (7, 7') ausgebildet sind.
10. Einspritzeinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Übertrieb von einem Antriebsmotor (20) auf die beiden Spindeln (8) über einen oder zwei Zahnriemen (22, 22') erfolgt.
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