DE10059636A1 - Einschubtülle - Google Patents
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Abstract
Ein Tülle (10) zur Durchführung von elektrischen Leitungen durch Wandungen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, umfasst einen ersten Tüllenkörper (12) mit einer in der Größe festgelegten Durchgangsöffnung (14) für eine oder mehrere elektrische Leitungen (16) und einen zweiten ausgespritzten Tüllenkörper (20), der einen Durchgang für elektrische Leitungen aufweist und eine Aufnahme (18) für den ersten Tüllenkörper (12) besitzt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Tülle zur Durchführung
von elektrischen Leitungen durch Wandungen, insbesondere
durch Wandungen von Kraftfahrzeugen.
Derartige Tüllen werden verwendet, um bei der Montage von
elektrischen Leitungen oder von Kabelbäumen in
Kraftfahrzeugen die Leitungen bzw. Kabelbäume durch eine in
einer Wandung vorgesehene Öffnung zu führen und gleichzeitig
die Öffnung gegen das Eintreten von Feuchtigkeit, Schmutz und
anderen Einflüssen abzudichten, so dass der Innenraum
geschützt bleibt. Derartige Wandungen sind beispielsweise
Wandungen in der Karosserie, in Ausstattungsteilen des
Kraftfahrzeugs bzw. eines anderen Fahrzeugs, wie Gehäuseboxen
mit elektrischen oder mit elektronischen Bauteilen, oder
ähnliches.
Zu diesem Zweck sind im wesentlichen zwei Arten von Tüllen
bekannt, herkömmliche Tüllen aus elastischem Material, die
als Gummitüllen bezeichnet werden und geschäumte/gespritzte
Tüllen.
Die sog. Gummitüllen sind aus einem elastischen Material
aufgebaut und weisen eine in der Größe festgelegte
Durchtrittsöffnung auf, in die Leitungen (Leiter) bzw.
Kabelbäume eingesetzt und durch sie durchgeführt werden
können. Dazu wird die Öffnung der Tülle temporär geweitet,
die Leiter oder ähnliches in die geweitete Öffnung eingeführt
und der zwischen der Durchtrittsöffnung und den Leitungen
verbleibende Raum durch Dicht- bzw. Klebemittel abgedichtet
und die Durchtrittsöffnung der Tülle wieder in die entspannte
Position gebracht. Bei herkömmlichen Gummitüllen mit
aufweitbarer Öffnung müssen die Leitungen oft einzeln durch
die Durchtrittsöffnung geführt werden, was ein erhebliches
Maß an Handarbeit und Zeitaufwand mit sich bringt.
Eine andere Art der bekannten elastischen Tüllen sind sog.
geschlitzte Tüllen. Dabei besteht eine durchgängige
Schlitzverbindung von der Durchtrittsöffnung einer Tülle zur
Außenseite der Tülle, so dass die Tülle beim Einführen bzw.
Einbringen der Leitungen oder Leiterbündel entlang des
Schlitzes gespreizt werden kann, wodurch die Leitungen bzw.
Leiterbündel einfacher in die Durchtrittsöffnung eingeführt
werden können. Der zwischen der Durchtrittsöffnung und den
Leitungen verbleibende Raum wird wiederum durch Dicht- bzw.
Klebemittel ausgefüllt, wodurch die Dichtheit in diesem
Bereich gewährleistet wird. Zur Fixierung des Schlitzbereichs
ist z. B. ein Kupplungselement vorgesehen. Eine solche
geschlitzte Tülle ist beispielsweise in der DE 197 O1 511 A1
beschrieben, wobei selbstverständlich neben herkömmlichem
Gummi auch andere Arten von elastischen Materialien für den
Tüllenkörper verwendbar sind.
Eine andere Art von Tüllen sind sog. geschäumte Tüllen. Dabei
werden die Einzelleiter bzw. Leiterbündel über einen
begrenzten Längenabschnitt in einem Block aus aufgeschäumtem
bzw. gespritztem Kunststoffmaterial aufgenommen. Dieser Block
bildet gleichzeitig eine feuchtigkeitsdichte Verbindung mit
einer Wandung, indem der Block in ein Hüllrohr oder einen
Hüllschlauch, beispielsweise, eingesetzt ist. Solche
geschäumten Tüllen sind beispielsweise in der DE 34 31 617 A1
oder US 4,797,513 beschrieben. Gegenüber den herkömmlichen
Gummitüllen bieten sie den Vorteil, dass das Einbringen der
Leiter bzw. Leiterbündel sich wesentlich einfacher gestaltet.
Allerdings bringen sie im Vergleich zu den herkömmlichen
Gummitüllen verhältnismäßig hohe Anschaffungskosten der zum
Schäumen oder Spritzen benötigten Maschinen mit sich. Die
Maschinen haben ferner eine vorgegebene maximale Kapazität,
so dass Spitzen bezüglich der. Auslastung nicht ohne weiteres
ausgeglichen werden können. Ferner sind einmal eingeschäumte
Leiterbündel bzw. Einzelleiter nach dem Schäumen/Spritzen
nicht mehr austauschbar oder ergänzbar. Da jedoch von den
feuchtigkeitsdichten Leitungsführungen im allgemeinen eine
sehr kurzfristige Verfügbarkeit bei einer gleichzeitigen
hohen Flexibilität hinsichtlich der Art und Menge der
durchzuführenden Leiter verlangt wird, da insbesondere die
Arten der durchzuführenden Leiter und deren Anzahl stark von
den Kundenvorgaben, bedingt durch die verschiedenen
Ausstattungen eines Fahrzeugs, beispielsweise, abhängig ist,
ist eine solche im voraus festzulegende Leiterauswahl nicht
wünschenswert.
Eine weitere geschäumte Tülle ist aus der EP 0 380 042 A2
bekannt. Dabei ist eine Durchführungstülle aus elastischem
Material auf ein Kabel bzw. ein Kabelbündel in der Art einer
geschäumten Tülle aufgespritzt. Zusätzlich ist neben diesem
Durchtritt für die Kabel bzw. die Kabelbündel eine Öffnung
vorgesehen, die entweder von einer dünnen Membranhaut oder
von einem Stopfen verschlossen ist. Dieser Stopfen ist
wiederum ein Kabel bzw. ein Kabelbündel, um das Material
gespritzt bzw. geschäumt ist. Sind in einem Kabelbaum mehrere
Teilkabelsätze vorhanden, so ist die Verwendung einer solchen
Tülle insbesondere vorteilhaft, da der Stopfen einschließlich
des im Stopfen eingespritzten Leiters bzw. Leiterbündels je
nach Bedarf in die im Haupttüllenkörper vorgesehene Öffnung
eingesetzt werden kann. Allerdings ist wiederum keine
Korrekturmöglichkeit an der Art bzw. der Anzahl der Leiter
möglich, nachdem die einzelnen Spritzvorgänge zur Integration
der Leiter im Haupttüllenkörper bzw. im Stopfen durchgeführt
worden sind.
Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Gummitüllen sind die
geschäumten Tüllen nicht mit einer festgelegten
Durchtrittsöffnung versehen. Vielmehr wird die Größe der
Durchtrittsöffnung nur durch den Querschnitt der Leiter bzw.
des Leiterbündels bestimmt, um das das Spritz- bzw.
Schaummaterial aufgebracht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Tüllenanordnung zur Durchführung von elektrischen Leitungen
durch Wandungen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, vorzusehen,
bei der eine kostengünstige Fertigung bei gleichzeitig hoher
Flexibilität hinsichtlich der Art und Anzahl der
durchzuführenden Leitungen und bezüglich deren Anpassung an
Kundenvorgaben oder Reparatur möglichst bis zur Auslieferung
der fertiggestellten Tülle mit Kabelbaum gewährleistet
bleibt.
Diese Aufgabe wird mit einer Tülle mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Vorteile eines
gespritzten Tüllenkörpers mit den Vorteilen eines
Tüllenkörpers mit festgelegter Durchgangsöffnung zu
kombinieren. Dazu wird ein gespritzter Tüllenkörper so
geformt, dass er eine Aufnahme aufweist, in die ein
herkömmlicher Tüllenkörper mit festgelegter Durchgangsöffnung
einsetzbar ist. In dem gespritzten Tüllenkörper können
Leitungen eines Basisleitungsstrangs, die beispielsweise für
jedes Fahrzeug eines Typs identisch sind, integriert werden.
Andererseits kann die Öffnung in dem Tüllenkörper mit
festgelegter Öffnung dazu verwendet werden, Leitungen, die
durch kundenspezifisch festgelegte Komponenten benötigt
werden, zu führen. Diese Leitungen werden auf herkömmlicher
Weise, beispielsweise unter Zuhilfenahme eines
Dichtmaterials, in den Tüllenkörper mit festgelegter Öffnung
eingebracht.
Durch die Kombination eines Tüllenkörpers mit festgelegter
Durchgangsöffnung mit einem gespritzten Tüllenkörper ist es
möglich, bereits in einem recht frühen Stadium der Fertigung
Leitungen eines Basisleitungsstrangs in den gespritzten
Tüllenkörper einzubetten. Dadurch können diese Leitungen
kostengünstig und ohne großen Arbeitsaufwand für die
feuchtigkeitsdichte Leitungsführung vorgesehen werden. Die
noch verbleibenden Leitungen, die auch Leitungen zur
Überbrückung eventuell fehlerhafter Leitungen des
Basisleitungsstrangs umfassen können, werden auf herkömmliche
Weise, also gewöhnlich mit im Vergleich zum Einspritzen
verhältnismäßig hohem Arbeitaufwand, durch den Tüllenkörper
mit festgelegter Öffnung geführt, was montagetechnisch auch
an einem vom Spritzort des Tüllenkörpers für den
Basisleitungsstrang unterschiedlichen Ort vorgenommen werden
kann. Die Leitungen, die durch den Tüllenkörper mit
festgelegter Durchgangsöffnung geführt werden, werden im
Bereich der Durchgangsöffnung mit dem Tüllenkörper auf
gewöhnliche Weise, also durch Einbringen von Dichtmaterialien
oder ähnlichem, abgedichtet. Somit kann neben einer bis zu
einem späten Fertigungsstadium erhalten bleibenden
Flexibilität hinsichtlich der Art und Anzahl der durch die
Tülle geführten Leitungen auch ein verhältnismäßig
kostengünstige Fertigung erzielt werden, da nicht alle Leiter
oder Leiterbündel durch den Tüllenkörper mit festgelegter
Durchgangsöffnung geführt werden müssen.
Vorteilhafte Ausführungsformen sind durch die übrigen
Ansprüche gekennzeichnet.
So ist nach einer bevorzugten Ausführungsform der erste
Tüllenkörper, also derjenige, der in die Aufnahme des
gespritzten Tüllenkörpers (zweiter Tüllenkörper) einsetzbar
ist, eine Gummitülle. Gummitüllen, also aus elastischem
Material gefertigte Tüllen mit einer oder ggf. auch mehreren
Durchgangsöffnungen, die im voraus festgelegt sind, haben
sich als zuverlässig zur feuchtigkeitsdichten Leitungsführung
erwiesen. Zum Einführen der Leitungen wird der Bereich des
Tüllenkörpers, der die Öffnung aufweist, aufgeweitet, so dass
die Leitungen durchgeführt werden können, ggf. einzeln und
unter Verwendung von Dicht- und Klebmaterialien.
Der Tüllenkörper mit festgelegter Durchgangsöffnung ist
bevorzugter Weise ein geschlitzter Tüllenkörper, was
bedeutet, dass ein durchgängiger, aufspreizbarer Schlitz in
einem Bereich zwischen dem Außenumfang des Tüllenkörpers und
der Durchgangsöffnung vorhanden ist, der beim Einbringen der
Leiter bzw. des Leiterbündels in den Tüllenkörper
aufgespreizt werden kann, so dass die Leitungen bzw.
Leiterbündel mit geringerem Arbeitsaufwand in die festgelegte
Durchgangsöffnung des Tüllenkörpers eingeführt werden können.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist der erste
Tüllenkörper in Randbereichen, die mit dem zweiten
Tüllenkörper in Wechselwirkung treten, ein Nut-Feder-Profil
an seinem Umfang auf, das einem Nut-Feder-Profil des zweiten
Tüllenkörpers im Bereich der Aufnahme entspricht. Durch das
Vorsehen eines solchen Nut-Feder-Profils wird einerseits ein
sicherer Sitz des ersten Tüllenkörpers in der Aufnahme des
zweiten Tüllenkörpers gewährleistet. Dieser Sitz sichert im
Allgemeinen gleichzeitig für den ersten Tüllenkörper eine
gewisse Formstabilität, so dass etwaige Halteelemente, die
einen geschlitzten Tüllenkörper in Form halten und den
Schlitzbereich im geschlossenen Zustand halten, nicht nötig
sind, wenn der erste Tüllenkörper in der Aufnahme des zweiten
Tüllenkörpers sitzt. Ein unerwünschtes Aufspreizen des
Stützbereichs ist dann nicht mehr möglich. Andererseits
bietet ein Nut-Feder-Profil am Umfang des ersten
Tüllenkörpers in den Bereichen, die mit dem zweiten
Tüllenkörper in Wechselwirkung treten, den Vorteil, dass
dieser Bereich ebenfalls feuchtigkeitsdicht ausgebildet ist.
Vorteilhafter Weise ist der zweite Tüllenkörper, in den der
erste Tüllenkörper aufnehmbar ist, an seinem Umfangsrand mit
Dicht- und Klemmlippen versehen. Diese Dicht- und Klemmlippen
helfen beim Herstellen einer feuchtigkeitsdichten Verbindung
im Bereich zwischen der Wandung, in die die gesamte Tülle
aufgenommen wird, und dem Tüllenkörper.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Aufnahme für
den ersten Tüllenkörper im zweiten Tüllenkörper so gestaltet,
dass der erste Tüllenkörper vom Umfangsrand des zweiten
Tüllenkörpers aus in den zweiten Tüllenkörper einschiebbar
ist. Dies stellt sicher, dass ein erstes Bündel von Leitern,
die beispielsweise einer kundenspezifischen Ausstattung
entsprechen, und in den ersten Tüllenkörper eingebracht sind,
ohne übermäßigen Aufwand und Schwierigkeiten mit den
Leitungen eines zweiten Bündels, z. b. eines Basisstrangs,
die in dem zweiten Tüllenkörper umspritzt sind, in Verbindung
gebracht werden können, d. h. in einer einzigen Tülle
zusammengefasst werden können, die wiederum als ein einziges
Bauelement in eine Wandung eines Fahrzeugs eingesetzt werden
kann. Das seitliche Einschieben des ersten Tüllenkörpers in
den zweiten Tüllenkörper ist ein einfacher Montageschritt zum
Herstellen einer Gesamttülle.
Im Fall, dass der erste Tüllenkörper vom Umfangsrand des
zweiten Tüllenkörpers aus in diesen einschiebbar ist, und
somit auch einen Bereich des Außenumfangs der Gesamttülle
bildet, ist vorzugsweise der erste Tüllenkörper in dem
Bereich seines Außenumfangs, der einen Teil des Umfangs der
Gesamttülle bildet, mit Dicht- und Klemmlippen versehen, die
günstigerweise auf Dicht- und Klemmlippen abgestimmt sind,
die am Umfang des zweiten Tüllenkörpers vorgesehen sind.
Vorzugsweise ist der erste Tüllenkörper mit dem zweiten
Tüllenkörper über eine Klemmverbindung verbindbar. Dies
bedeutet insbesondere, dass keine zusätzlichen Klebmittel
oder andere Verbindungselemente nötig sind, um die beiden
Tüllenkörper zu einer Gesamttülle zu verbinden.
Soll der Basisleitungsstrang bzw. der im gespritzten Bereich
des zweiten Tüllenkörpers eingebettete Leitungsstrang im
Bereich der Tülle seine Richtung ändern, so ist bevorzugter
Weise ein Ansatzkörper vorgesehen, so dass der
Basisleitungsstrang innerhalb der Tülle seine Richtung um
beispielsweise 90° ändert und aus dem Ansatzkörper aus der
Tülle austritt. Die Richtungsänderung wird dabei z. B. durch
eine entsprechende Formgebung des Basisleitungsstrangs
realisiert, z. B. durch ein gekrümmtes Rohrstück als
Ansatzkörper. Dadurch kann eine gegen Beschädigungen durch
unerwünschtes Abklemmen oder Verklemmen weitgehend gesicherte
Leitungsführung im Bereich der Tülle erzielt werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der zweite
Tüllenkörper mit Schaummaterial ausgespritzt, nach einer
besonders bevorzugten Ausführungsform mit geschäumtem
Polyurethan. Dadurch kann eine gute und dauerhafte Abdichtung
ohne übermäßigen Materialverbrauch erzielt werden. Ein
verhältnismäßig geringer Materialverbrauch bringt neben einer
kostengünstigen Verbindung auch eine Gewichtsersparnis mit
sich, die sich wiederum vorteilhaft auf das gesamte Fahrzeug,
in das der Kabelbaum eingesetzt werden soll, auswirkt.
Selbstverständlich ist es möglich, in einem Tüllenkörper, der
aus gespritztem Material aufgebaut ist, mehrere Aufnahmen für
Tüllenkörper mit festgelegter Durchgangsöffnung vorzusehen.
In diesem Fall ist nach einer bevorzugten Ausführungsform die
Anzahl der Tüllenkörper mit festgelegter Durchgangsöffnung,
die verwendet werden, identisch mit der Anzahl der auch im
zweiten Tüllenkörper vorgesehenen Aufnahmen.
Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der
beigefügten Figuren beschrieben, in denen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Tülle zeigt, wobei der erste
Tüllenkörper nicht mit dem zweiten Tüllenkörper in Eingriff
gebracht ist;
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Tülle zeigt, wobei der erste
Tüllenkörper mit dem zweiten Tüllenkörper in Eingriff
gebracht ist; und
Fig. 3 eine Seitenansicht der Tülle aus Fig. 2 ist.
Fig. 1 und 2 zeigen eine Draufsicht auf eine
erfindungsgemäße Tüllenanordnung 10.
Dabei ist in Fig. 1 ein erster Tüllenkörper 12, der eine
hinsichtlich der Größe festgelegte Öffnung 14 zur Aufnahme
von Leitungen 16 aufweist, die speziellen
Kundenausstattungswünschen entsprechen, noch nicht in eine
für ihn vorgesehene Aufnahme 18 in einem zweiten Tüllenkörper
20 eingesetzt.
Der erste Tüllenkörper 12, der gewöhnlich aus Gummi oder
einem anderen elastischen Material gefertigt ist, ist in der
dargestellten Ausführungsform als geschlitzter Tüllenkörper
ausgebildet. Dabei erstreckt sich der Schlitzbereich 22
zwischen dem äußeren Umfang des Tüllenkörpers 12 und der
Durchgangsöffnung 14 für die Leiter bzw. das Leiterbündel 16.
Wie es in Fig. 1 gezeigt ist, ist der Schlitzbereich
vorteilhafter Weise in einem Bereich des ersten Tüllenkörpers
angeordnet, der im in der Gesamttülle innen liegenden Bereich
der Aufnahme 18 am zweiten Tüllenkörper 20 zu liegen kommt.
Dadurch entfällt die Notwendigkeit, eine Sicherung am ersten
Tüllenkörper 12 vorzusehen, die bewirkt, dass sich der
Schlitzbereich 22 nicht ungewollter Weise aufspreizt, da der
Schlitzbereich sich aufgrund der Formgebung der Aufnahme
nicht aufweiten kann, wenn der erste Tüllenkörper in den
zweiten Tüllenkörper eingesetzt ist. Selbstverständlich kann
eine Sicherung in Form von Klammern, durch Kleben oder auf
andere Art zusätzlich trotzdem vorgesehen sein.
Der erste Tüllenkörper 12 ist in der dargestellten
Ausführungsform im wesentlichen U-förmig gestaltet.
Entsprechend ist die Aufnahme 18, die am zweiten Tüllenkörper
20 für den ersten Tüllenkörper 12 vorgesehen ist, ebenfalls
im wesentlichen U-förmig. Selbstverständlich ist es möglich,
den ersten Tüllenkörper 12 und die für ihn vorgesehene
Aufnahme 18 mit einem anderen Umriss zu versehen, sollte sich
dies als günstig oder erforderlich erweisen.
Der zweite Tüllenkörper 20, der in der in Fig. 1
dargestellten Ausführungsform im wesentlichen eine runde
Konfiguration hat, ist mit einer Aufnahme 18 versehen, die
den ersten Tüllenkörper 12 aufnehmen kann. Diese Aufnahme 18
erstreckt sich von der Seite, also dem äußeren Umfang, des
zweiten Tüllenkörpers 20 in Richtung zu dessen mittleren
Bereich. Dies stellt sicher, dass der erste Tüllenkörper 12
von der Seite her in den zweiten Tüllenkörper 20 einschiebbar
ist. Alternativ dazu ist es denkbar, eine Öffnung im zweiten
Tüllenkörper 20 vorzusehen, die sich nicht bis zu dessen
Umfang erstreckt, so dass die erste Tülle, die eine Öffnung
mit festgelegten Durchmesser aufweist, in eine Richtung
senkrecht zur Zeichenebene nach Fig. 1 in den zweiten
Tüllenkörper 20 eingedrückt werden muss.
Der zweite Tüllenkörper 20 ist im wesentlichen aus
Spritzmaterial hergestellt, mit dem ein Leitungsstrang 24
ummantelt wird, so dass er feuchtigkeitsdicht in dem zweiten
Tüllenkörper 20 angebracht ist. Der Leitungsstrang 24 ist in
der dargestellten Ausführungsform in einen Ansatzkörper 26
eingeführt, der innerhalb des Bereichs des zweiten
Tüllenkörpers und damit der Gesamttülle 10 seine Richtung um
90° ändert. Selbstverständlich sind andere
Richtungsänderungen neben einer 90° Richtungsänderung
ebenfalls möglich, in diesem Fall muss der Ansatzkörper 26
entsprechend geformt werden. Alternativ dazu ist es auch
denkbar, die Leitungen 24 bzw. Leiterbündel direkt mit dem
Spritzmaterial, das nach einer bevorzugten Ausführungsform
schäumbares Material ist, zu umgeben.
Die dargestellte Tülle 10 weist im zusammengebauten Zustand,
wie es in Fig. 2 gezeigt ist, einen im wesentlichen
kreisrunden Querschnitt auf. Selbstverständlich sind auch
andere Formen möglich. Dies ist nur abhängig von dem zweiten
Tüllenkörper, der entsprechend gefertigt werden kann.
Am Außenumfang der Tülle 10 sind nach einer bevorzugten
Ausführungsform Dicht- und Klemmlippen 28 vorgesehen, die
eine feuchtigkeitsdichte Anbringung der Tülle in der Wandung
des Fahrzeugs, in die sie einzusetzen ist, ermöglichen. Diese
Dicht- und Klemmlippen 28, die am Umfang des zweiten
Tüllenkörpers vorgesehen sind, setzen sich bevorzugter Weise
in dem Bereich 30 des ersten Tüllenkörpers 12 fort, der den
Außenumfang der Gesamttülle bildet.
Aus Fig. 2, die die Tülle im zusammengebauten Zustand aus
erstem und zweitem Tüllenkörper zeigt, ist deutlich zu
erkennen, dass der geschlitzte Bereich 22 des ersten
Tüllenkörpers 12 sich im Inneren der Aufnahme 18, die im
zweiten Tüllenkörper 20 vorgesehen ist, befindet. In der
dargestellten Ausführungsform sind am ersten Tüllenkörper 12
keine zusätzlichen Sicherungselemente vorgesehen, die neben
der Formgebung der Aufnahme einen Zusammenhalt des
geschützten Bereichs 22 sicherstellen.
Fig. 3 zeigt schließlich die erfindungsgemäße Tülle in einer
Seitenansicht. Es ist deutlich zu erkennen, dass der
Ansatzkörper 26 im Bereich der Tülle eine Richtungsänderung
des Basisleitungsstrangs 24 im Bereich der Tülle um 90°
ermöglicht. Solche oftmals durch konstruktive Anforderungen
vorgegebenen Richtungsänderungen eines Leitungsstrangs sind
somit ebenfalls problemlos in die erfindungsgemäße Tülle
integrierbar und können, soweit sie den Basisleitungsstrang
24 betreffen, schon im voraus, also vor dem Einbringen der
spezifischen Kundenwünsche, verhältnismäßig einfach
integriert werden, indem ein entsprechend geformter
Ansatzkörper mit in den zweiten Tüllenkörper eingespritzt
wird. Aus Fig. 3 ist ferner deutlich zu entnehmen, dass
selbstverständlich eine Bündelung des Basisleitungsstrangs
und des kundenspezifischen Leitungsstrangs vor bzw. nach dem
Durchtritt durch die Tülle 10 möglich ist.
Zum Durchführen des Gesamtleitungsstrangs, der sich in der
dargestellten Ausführungsform aus einem Basisleitungsstrang
und einem kundenspezifischen Leitungsstrang zusammensetzt,
durch die erfindungsgemäße Tülle wird wie folgt vorgegangen:
Zunächst wird der zweite Tüllenkörper gefertigt, in den der Basisleitungsstrang 24 integriert wird. Dazu wird der Basisleitungsstrang 24 mit entsprechendem Material, beispielsweise geschäumtem Polyurethan umspritzt. Gleichzeitig wird eine Form des zweiten Tüllenkörpers 20 sichergestellt, die eine Aufnahme für einen ersten Tüllenkörper 12 gewährleistet. Je nach Anwendungsfall ist es auch denkbar, mehrere solche Aufnahmen 18 vorzusehen, in die entsprechend mehrere Tüllenkörper mit festgelegter Durchgangsöffnung 14 einsetzbar sind. Bei dem Fertigen des umspritzten zweiten Tüllenkörpers 20 kann der Basisleitungsstrang in Form von Einzelleitungen oder in Form von Leiterbündeln vorliegen. Ferner ist es möglich, den Basisleitungsstrang 24 in einen Ansatzkörper 26 aufzunehmen, der, insbesondere bei einer Richtungsänderung der Leitungen beim Durchtritt durch die Tülle, diese vor Beschädigungen schützt. Da der Basisleitungsstrang 24 im allgemeinen direkt mit Spritzmaterial umgeben wird, sind zusätzlich Dichtmaterialien nicht erforderlich.
Zunächst wird der zweite Tüllenkörper gefertigt, in den der Basisleitungsstrang 24 integriert wird. Dazu wird der Basisleitungsstrang 24 mit entsprechendem Material, beispielsweise geschäumtem Polyurethan umspritzt. Gleichzeitig wird eine Form des zweiten Tüllenkörpers 20 sichergestellt, die eine Aufnahme für einen ersten Tüllenkörper 12 gewährleistet. Je nach Anwendungsfall ist es auch denkbar, mehrere solche Aufnahmen 18 vorzusehen, in die entsprechend mehrere Tüllenkörper mit festgelegter Durchgangsöffnung 14 einsetzbar sind. Bei dem Fertigen des umspritzten zweiten Tüllenkörpers 20 kann der Basisleitungsstrang in Form von Einzelleitungen oder in Form von Leiterbündeln vorliegen. Ferner ist es möglich, den Basisleitungsstrang 24 in einen Ansatzkörper 26 aufzunehmen, der, insbesondere bei einer Richtungsänderung der Leitungen beim Durchtritt durch die Tülle, diese vor Beschädigungen schützt. Da der Basisleitungsstrang 24 im allgemeinen direkt mit Spritzmaterial umgeben wird, sind zusätzlich Dichtmaterialien nicht erforderlich.
Dieser zweite Tüllenkörper, der den Basisleitungsstrang 24
einschließt, kann bereits einige Zeit im voraus gefertigt
werden, ggf. auch in einem Werk, das nicht mit der
Endzusammenstellung des Kabelbaums vertraut ist. Änderungen
an den im Basisleitungsstrang und damit im zweiten
Tüllenkörper eingebetteten Leiter sind nachträglich nicht
möglich, so dass es sich empfiehlt, im Basisleitungsstrang 24
nur diejenigen Leiter zusammen zu fassen, die unabhängig von
speziellen Kundenwünschen sind.
Soll der Kabelbaum mit den entsprechenden Leitern zur
Auslieferung fertiggestellt werden, so werden die Leiter, die
kundenspezifischen Wünschen entsprechen, unter Zuhilfenahme
von Dichtmaterialien in den ersten Tüllenkörper 12
eingebracht. Wenn eine geschlitzte Tülle verwendet wird, wie
es in Fig. 1 und 2 dargestellt ist, so können die Leiter
auch als Leiterbündel eingebracht werden, indem der
Schlitzbereich aufgespreizt wird und die Leiter eingeschoben
werden. Bei herkömmlichen Tüllen mit festgelegter
Durchgangsöffnung, die gewöhnlicher Weise aus Gummi oder
einem anderen elastischen Material bestehen, wird die
Durchtrittsöffnung für die Leiter ebenfalls aufgeweitet und
die Leiter werden, ggf. einzeln, durch die Durchgangsöffnung
geführt.
Neben Leitern, die kundenspezifischen Ausstattungen
entsprechen, ist es auch möglich, solche Leiter nochmals im
kundenspezifischen Leitungsstrang 16 zu integrieren, die sich
im Basisleitungsstrang 24 bei einer Überprüfung als
fehlerhaft erwiesen haben. Dadurch ist es möglich, eine
Tülle, die sich bei einer vollständigen Ausbildung der Tülle
durch Umschäumung als fehlerhaft erwiesen hätte und damit dem
Ausschuss zuzuordnen gewesen wäre, dennoch zu verwenden.
Dadurch können durch Ausschuss hervorgerufene Kosten
vermieden werden.
Schließlich wird der erste Tüllenkörper 12, in den die
Leitungen des kundenspezifischen Leitungsstrangs 16
eingeführt sind, in die dafür vorgesehene Aufnahme 18 am
zweiten Tüllenkörper eingesetzt. Die Verbindung zwischen dem
ersten Tüllenkörper und dem zweiten Tüllenkörper kann dabei
z. B. durch Klemmen realisiert werden. Alternativ dazu sind
auch andere Verbindungen denkbar, beispielsweise
Klebeverbindungen oder solche, die unter Zuhilfenahme von
Verbindungselementen ausgebildet werden.
Der wesentliche Aspekt der Erfindung liegt darin, die
Vorteile von geschäumten Tüllenkörpern mit den Vorteilen von
herkömmlichen Tüllen mit fester Durchtrittsöffnung zu
kombinieren. Dazu wird eine herkömmliche, meist elastische
Tülle mit in der Größe festgelegter Durchtrittsöffnung in
eine Aufnahme in einem geschäumten Tüllenkörper eingesetzt.
Claims (11)
1. Tülle (10) zur Durchführung von elektrischen Leitungen
(16, 24) durch Wandungen, insbesondere in
Kraftfahrzeugen, umfassend
mindestens einen ersten Tüllenkörper (12) mit einer in der Größe festgelegten Durchgangsöffnung (14) für eine oder mehrere elektrische Leitungen (16); und
einen zweiten ausgespritzten Tüllenkörper (20), der einen Durchgang für elektrische Leitungen (24) aufweist und mindestens eine Aufnahme (18) für den ersten Tüllenkörper besitzt.
mindestens einen ersten Tüllenkörper (12) mit einer in der Größe festgelegten Durchgangsöffnung (14) für eine oder mehrere elektrische Leitungen (16); und
einen zweiten ausgespritzten Tüllenkörper (20), der einen Durchgang für elektrische Leitungen (24) aufweist und mindestens eine Aufnahme (18) für den ersten Tüllenkörper besitzt.
2. Tülle (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Tüllenkörper (12) eine Gummitülle ist.
3. Tülle (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Tüllenkörper
(12) ein geschlitzter Tüllenkörper ist.
4. Tülle (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, .
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Tüllenkörper
(12) in Randbereichen, die mit dem zweiten Tüllenkörper
in Wechselwirkung treten, ein Nut-Feder-Profil am
Umfang aufweist und der zweite Tüllenkörper (20) in
der Aufnahme für den ersten Tüllenkörper ein
entsprechendes Nut-Feder-Profil aufweist.
5. Tülle (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Tüllenkörper
(20) an seinem Umfangsrand mit Dicht- und Klemmlippen
(28) versehen ist.
6. Tülle (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (18) für den
ersten Tüllenkörper (12) in dem zweiten Tüllenkörper
(20) so gestaltet ist, dass der erste Tüllenkörper (12)
vom Umfangsrand (28) des zweiten Tüllenkörpers (20) aus
in diesen einschiebbar ist.
7. Tülle (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Tüllenkörper (12) in dem Bereich seines
Umfangs, der einen Teil des Umfangs der Tülle (10)
bildet, mit Dicht- und Klemmlippen (30) versehen ist.
8. Tülle (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Tüllenkörper
(12) mit dem zweiten Tüllenkörper (20) über eine
Klemmverbindung verbindbar ist.
9. Tülle (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in den Durchgang des
zweiten Tüllenkörpers (20) ein Basisleitungsstrang (24)
eines Kabelbaums aufnehmbar ist und in die
Durchgangsöffnung (14) des ersten Tüllenkörpers (12)
ein anwendungsspezifischer Leitungsstrang (16)
aufnehmbar ist.
10. Tülle (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der Basisleitungsstrang (24) innerhalb der Tülle
seine Richtung ändert und aus einem die Leitungen
umgebenden Ansatzkörper (26) aus der Tülle (10)
austritt.
11. Tülle (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Tüllenkörper
(20) mit Schaummaterial ausgespritzt ist, insbesondere
geschäumtem Polyurethan.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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