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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tüllenvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Gattungsgemäße Tüllenvorrichtungen sind dazu vorgesehen, Leitungen bzw. Leitungsbündel, insbesondere elektrische Leitungsbündel oder Leitungen wie Kabel, alternativ zum Beispiel auch Schläuche, bei einem Durchtritt durch eine Öffnung in einem Trägerelement zu positionieren, dabei gleichzeitig gegen mechanische Beanspruchung zu schützen und im Regelfall insbesondere dazu, an der Durchtrittsöffnung abzudichten.
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Eine im Stand der Technik bekannte gattungsgemäße Lösung weist hierzu einen Dichtrahmen auf, welcher in einer derartigen Durchtrittsöffnung, zum Beispiel einer Durchtrittsöffnung in einem Karosserieteil eines Kraftfahrzeugs aufgenommen werden kann, wobei innerhalb des Dichtrahmens eine Montageöffnung für einen Werkzeugeingriff gebildet ist. Die Montageöffnung ist mittels eines Deckelelements verschließbar. Neben der Montageöffnung ist am Dichtrahmen weiterhin eine Tülle bzw. ein Tüllenkörper gebildet, welcher dazu vorgesehen ist, das Leitungselement innerhalb des Dichtrahmens zu positionieren und gegen dieses abzudichten, wobei das Leitungselement durch die Tülle hindurch den Dichtrahmen durchdringend zu fädeln ist.
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Vorgesehen ist bei dieser bekannten Lösung, dass ein Leitungselement, zum Beispiel ein Leitungssatz, im Zuge seiner Montage zunächst ohne Stecker durch die Tülle gefädelt wird und ein oder mehrere Stecker erst nach dem Fädeln durch die Tülle mit dem Leitungselement verbunden werden. Nachteilig hierbei ist, dass das Fädeln vor dem abschließenden Anbringen der Stecker erfolgen muss. Hierdurch ist die Variabilität in der Abfolge der Arbeitsschritte stark eingeschränkt.
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In der Praxis kann das bedeuten, insbesondere da Tüllenhersteller und Leitungssatzproduzent in der Regel räumlich disloziert sind, dass ein Versenden der Halbzeuge zum Komplettieren erforderlich wird, wonach der komplettierte Leitungssatz zurück zum Hersteller transportiert werden muss. Letztendlich resultiert daraus eine Vielzahl von Arbeitsschritten und Transportwegen, bis der fertige Leitungssatz beim Hersteller ist.
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Alternativ bestünde die Möglichkeit, den fertig montierten Leitungssatz, welcher bereits mit Steckern versehen ist, durch Aufweiten der Tülle der bekannten Tüllenvorrichtung und anschließendes Fädeln zu montieren. Das Aufweiten des Tüllenkörpers ist jedoch nur bis zu einer bestimmten Steckergröße möglich, wobei auch ein einzusetzendes Aufweitwerkzeug (Dreidornzange) das Fädeln begrenzen kann.
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Ausgehend hiervon liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Tüllenvorrichtung vorzuschlagen, welche den Arbeits- und Montageprozess vereinfacht, insbesondere kein Aufweitwerkzeug erforderlich macht.
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Vorgeschlagen wird erfindungsgemäß eine Tüllenvorrichtung mit einem Dichtrahmen, welcher an einer korrespondierenden Aufnahmeöffnung eines Trägers anordenbar ist. Die Aufnahmeöffnung kann an einem Träger in Form einer Kraftfahrzeugkarosserie gebildet sein, zum Beispiel der A-Säule eines Kraftfahrzeugs, alternativ z. B. in einem Kofferraum oder an einem davon verschiedenen Einbauort. Der Dichtrahmen ist hierbei dazu vorgesehen, in der Aufnahmeöffnung dauerhaft angeordnet zu werden und insbesondere dazu, gegen die Aufnahmeöffnung dauerhaft abzudichten. Um kostengünstig, robust und des Weiteren leicht zu bauen, kann die Tüllenvorrichtung vorteilhaft aus Kunststoff gefertigt sein.
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Der Dichtrahmen der Tüllenvorrichtung umfängt eine Rahmenöffnung, i. e. eine innerhalb desselben gebildete Rahmenöffnung, wobei in der Rahmenöffnung erfindungsgemäß eine geteilt bzw. segmentiert gebildete, i. e. eine mittels Segmenten gebildete Durchführungstülle für ein die Rahmenöffnung in einer Durchtrittsrichtung durchdringendes Leitungselement gebildet ist. Die segmentiert gebildete Tülle ist vorliegend mittels eines ersten Tüllenelements bzw. Segments, insbesondere in Form einer Anlagefläche in bzw. innerhalb der Rahmenöffnung – welche bevorzugt mittels des Dichtrahmens oder als davon separat gebildete Anlagefläche gebildet sein kann – gebildet, wobei eine solche bevorzugt einen muldenförmigen bzw. einen U-förmigen Querschnitt aufweist, so dass ein die Rahmenöffnung in einer Durchtrittsrichtung durchdringendes Leitungselement korrespondierenden Querschnitts daran positionstreu abstützbar ist.
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Ferner weist die segmentiert gebildete Durchführungstülle ein von dem ersten Tüllenelement insbesondere separierbares bzw. separat gebildetes zweites Tüllenelement bzw. Segment auf, welches weiterhin insbesondere in die Rahmenöffnung eingebracht ist, d. h. die Tülle ist mittels wenigstens zweier eigenständiger Komponenten gebildet, i. e. segmentiert gebildet. Das zweite Tüllenelement ist hierbei insbesondere in Richtung zum ersten Tüllenelement gedrängt, wobei es bevorzugt als Einschubelement gebildet ist.
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Das zweite, in die Rahmenöffnung eingebrachte Tüllenelement bzw. Insertelement ist dazu vorgesehen, gegen ein an dem ersten Tüllenelement abgestütztes Leitungselement zur Anlage zu gelangen. Das zweite Tüllenelement ist bevorzugt in der Rahmenöffnung bzw. am Dichtrahmen geführt aufgenommen, insbesondere im Zuge eines Einschiebens, wobei es sich insbesondere in der Querschnittsebene der Rahmenöffnung erstreckt, d. h. flächig.
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Die erfindungsgemäße Tüllenvorrichtung ermöglicht aufgrund der segmentierten Durchführungstülle vorteilhaft, Querschnitte an Leitungselementen durch die Rahmenöffnung führen zu können, welche die maximale Öffnungsweite herkömmlicher Tüllen übersteigen würden. Es ist lediglich erforderlich, die Komponenten der segmentierten Tülle vor einem Durchtritt des Leitungselements durch die Rahmenöffnung, i. e. im Zuge einer Montage, zu separieren und nach einem Durchtritt zusammenzufügen. Angemerkt sei hierbei, dass der Begriff Leitungselement vorliegend sowohl ein einzelnes Leitungselement als auch eine Mehrzahl von Leitungselementen bezeichnen kann, zum Beispiel ein Leitungsbündel oder einen Leitungssatz. Leitungselemente können Kabel, Litzen, schlauchförmige oder rohrförmige, insbesondere flexible, oder dergleichen Gebilde sein.
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Zur Bildung der segmentierten Tülle weist das zweite Tüllenelement bevorzugt eine weitere Anlagefläche auf, welche korrespondierend mit dem Querschnitt eines gegen das erste Tüllenelement zu drängenden Leitungselements gebildet bzw. ausgeformt ist. Die weitere Anlagefläche ist insbesondere derart gebildet, dass das Leitungselement vom dem ersten und zweiten Tüllenelement vollumfänglich umfangen werden kann, insbesondere in Anlage daran. Durch ein insbesondere vollumfängliches Umfangen des Leitungselements wird eine einfache und zuverlässige Abdichtung gegenüber dem Leitungselement ermöglicht, insbesondere auch eine maximierte Positionstreue.
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Das zweite Tüllenelement ist bevorzugt plättchenförmig ausgebildet und weiterhin bevorzugt dazu, die Rahmenöffnung zu überspannen, das heißt derart, dass die weitere Anlagefläche des zweiten Tüllenelements dem ersten Tüllenelement in der Querschnittsebene der Rahmenöffnung gegenüberliegt, so dass ein Leitungselement zwischen denselben einzwängbar ist. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann das Tüllenelement insofern als Stegelement wirken, i. e. insbesondere stabilisierend.
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Das zweite Tüllenelement kann im Zuge der Komplettierung der Tüllenvorrichtung in die Rahmenöffnung eingebracht werden, d. h. in den Innenraum des Dichtrahmens, und anschließend innerhalb deren Querschnitts verlagert werden, i. e. in Richtung zum ersten Tüllenelement hin. Hierbei ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass die Tüllenvorrichtung eine Führungsvorrichtung aufweist, mittels derer das zweite Tüllenelement in der Rahmenöffnung geführt verlagerbar ist, insbesondere in Richtung zum ersten Tüllenelement gedrängt dauerhaft positionierbar ist, insbesondere im Zuge einer Verschiebung relativ zum Dichtrahmen. Alternativ ist ggf. denkbar, eine Führungsvorrichtung vorzusehen, mittels derer eine Verschwenkung des zweiten Tüllenelements in eine Anlageposition erfolgen kann.
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Die Führungsvorrichtung ist bevorzugt am Dichtrahmen, insbesondere sich wenigstens über einen Umfangsabschnitt der Rahmenöffnung erstreckend, und/oder am zweiten Tüllenelement, insbesondere randseitig an demselben, gebildet. Vorgesehen ist insbesondere, dass die Führungsvorrichtung Führungselemente aufweist, welche sich am Dichtrahmen von dem ersten Tüllenelement beidseitig entlang des Dichtrahmens in dessen Umfangsrichtung, d. h. innerhalb der Rahmenöffnung, wegerstrecken.
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Hiermit korrespondierend können randseitig am zweiten Tüllenelement Führungselemente der Führungsvorrichtung angeordnet sein oder alternativ durch Randabschnitte des zweiten Tüllenelements gebildet sein. Derartige Führungselemente erstrecken sich bei einer bevorzugten Ausführungsform von der weiteren Anlagefläche des zweiten Tüllenelements weg beid- und randseitig in Umfangsrichtung desselben. Insbesondere Ist die derartige Führungsvorrichtung bevorzugt zu einer Nut-/Feder-Verbindung von zweitem Tüllenelement und Dichtrahmen im Zuge einer Relativverschiebung geeignet.
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Mittels der Führungsvorrichtung ist das zweite Tüllenelement hierbei bevorzugt auch gegen Verlagerung in Durchtrittsrichtung gesichert. Alternativ können andere Arten von Führungsvorrichtungen denkbar sein, z. B. auch Führungsvorrichtungen, welche mit einer Rastfunktionalität einhergehen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform verjüngt sich die Rahmenöffnung in ihrer Erstreckungsebene unter Bildung des ersten Tüllenelements, insbesondere tropfenförmig oder birnenförmig. Hierbei ist das erste Tüllenelement bevorzugt am verjüngten Ende ausgeformt bzw. gebildet, so dass eine – insbesondere schwerkraftunterstützte – Positionierung eines die Rahmenöffnung durchtretenden Leitungselements im Zuge einer Montage vor Einbringen des zweiten Tüllenelements in den Dichtrahmen ermöglicht ist.
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Bevorzugt weist auch das zweite Tüllenelement – korrespondierend mit der Verjüngung der Rahmenöffnung – eine sich verjüngende Form, insbesondere Keilform auf, ist z. B. als Keilplättchen gebildet. Eine derartige Form unterstützt das einfache Verbringen in die vorgesehene Anlageposition an einem Leitungselement und erschwert ein Verhaken. Hierbei ist insbesondere das sich verjüngende Ende des zweiten Tüllenelements dazu ausgebildet, zusammen mit dem ersten Tüllenelement ein Leitungselement zu umfangen, insbesondere in Anlage daran, d. h. das verjüngte Ende weist die weitere Anlagefläche auf.
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Bevorzugt ist die Tüllenvorrichtung derart gebildet, dass mittels des zweiten Tüllenelements und der Rahmenöffnung eine Montageöffnung innerhalb der Rahmenöffnung definiert ist. Die Montageöffnung dient dazu, einen Werkzeugeingriff nach Einbringen des Dichtrahmens in die Aufnahmeöffnung am Träger durch den Dichtrahmen hindurch am Träger zu ermöglichen. Die Montageöffnung ist insbesondere mittels des Dichtrahmens sowie dem zweiten Tüllenelement definiert, das heißt mittels der der weiteren Anlagefläche abgewandten Seite des zweiten Tüllenelements.
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Vorgesehen ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass die Montageöffnung mit einem Deckelelement der Tüllenvorrichtung geschlossen ist, insbesondere durch Einpressen des Deckelelements. Das Deckelelement, zum Beispiel in Form einer Verschlusskappe, ist bevorzugt via ein Filmscharnier integral mit dem Dichtrahmen gebildet, kann alternativ auch als separierbares bzw. separates Element gebildet sein.
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Neben einem Verschluss der Montageöffnung kann das Deckelelement das zweite Tüllenelement innerhalb der Rahmenöffnung vorteilhaft positionstreu positionieren, insbesondere derart, dass das Deckelelement das zweite Tüllenelement in Richtung zum ersten Tüllenelement drängt, insbesondere dauerhaft. Das Deckelelement kann hierbei bevorzugt sowohl am Dichtrahmen als auch an dem zweiten Tüllenelement verrastet bzw. verclipt werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform, bei welcher die Rahmenöffnung tropfen- bzw. birnenförmig gebildet ist, ist vorgesehen, dass das Deckelelement den Teil der Rahmenöffnung deckelt, welcher gegenüber dem sich verjüngenden Teil den größeren Querschnitt bildet. Allgemein ist vorgesehen, dass mittels des Deckelelements, dem zweiten Tüllenelement, sowie einem zwischen den Anlageflächen des ersten und des zweiten Tüllenelements aufgenommenen Leitungselements ein vollständiger Verschluss der Rahmenöffnung gewährleistet ist, das heißt eine Abdichtung derselben.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist auch vorgesehen, dass an der Tüllenvorrichtung, insbesondere an dem Dichtrahmen als auch dem zweiten Tüllenelement, korrespondierend je wenigstens ein Wickelbalken oder ein Element gebildet ist, um das zweite Tüllenelement mit dem Dichtrahmen zu verzwängen, d. h. dauerhaft und insbesondere ohne Werkzeugeingriff unlösbar.
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Vorgeschlagen wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ferner eine Anordnung mit einer wie vorstehend beschriebenen Tüllenvorrichtung sowie einem Leitungselement, wobei das Leitungselement in der segmentiert gebildeten Tülle die Rahmenöffnung durchdringend aufgenommen ist, insbesondere derart, dass das Leitungselement mittels des zweiten Tüllenelements gegen das erste Tüllenelement gedrängt ist. Bevorzugt ist hierbei das zweite Tüllenelement dauerhaft gegen das Leitungselement gedrängt, insbesondere mittels des Deckelelements und/oder einem Verzwängelement, zum Beispiel einem Kabelbinder, welcher um die Wickelbalken gewunden sein kann.
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Bei der vorgeschlagenen Anordnung kann ein Dichtmittel zwischen dem Dichtrahmen und dem zweiten Tüllenelement vorgesehen sein. Derart ist die Rahmenöffnung dauerhaft zuverlässig verbessert abdichtbar. Ein weiterer Dichtmittelauftrag kann daneben an der Tüllenvorrichtung vorgesehen sein.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnungen, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 exemplarisch Bestandteile der Tüllenvorrichtung gemäß einer möglichen Ausführungsform der Erfindung in einer frontseitigen Ansicht;
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2 exemplarisch eine Ansicht der Tüllenvorrichtung, bei welcher das zweite Tüllenelement am Dichtrahmen gegen ein Leitungselement gedrängt aufgenommen ist; und
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3 exemplarisch eine rückseitige Ansicht der mit einem Deckelelement gedeckelten Tüllenvorrichtung, wobei das zweite Tüllenelement dauerhaft mit dem Dichtrahmen verzwängt ist.
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In der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen entsprechen gleichen Bezugszeichen Elemente gleicher oder vergleichbarer Funktion.
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1 zeigt – in einer Draufsicht von vorne – exemplarisch Komponenten einer Tüllenvorrichtung 1 in Form eines Dichtrahmens 2, welcher ein erstes Tüllenelement 3 ausbildet, i. e. integral, sowie einem zweiten Tüllenelement 4, wobei das erste Tüllenelement 3 und das zweite Tüllenelement 4 zur Komplettierung der segmentiert gebildeten Durchführungstülle 5, vgl. z. B. 2, zusammenwirken.
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Der Dichtrahmen 2 umfängt eine Rahmenöffnung 6, welche im Querschnitt – in ihrer Erstreckungsebene – tropfenförmig gebildet ist. Der Dichtrahmen 2 Ist dazu vorgesehen, in einer korrespondierend gebildeten Aufnahmeöffnung eines Trägers aufgenommen zu werden, wozu geeignete Eingriffsmittel 7 am Dichtrahmen 2 angeformt sind, zum Beispiel 3.
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Innerhalb des Dichtrahmens 2 bzw. dessen Rahmenöffnung 6 ist an deren sich verjüngendem Ende 6a das erste Tüllenelement 3 in Form einer Anlagefläche 8 gebildet bzw. ausgeformt, gegen welche ein die Rahmenöffnung 6 in einer Durchtrittsrichtung A durchdringendes Leitungselement 9, insbesondere in Form eines Leitungssatzes, z. B. 2, zur Anlage gelangen kann. Die Anlagefläche 8 weist konkaven, insbesondere halbrunden bzw. muldenförmigen Querschnitt auf, welcher mit der Außenkontur des daran abzustützenden Leitungselements 9 korrespondiert.
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Sich von der Anlagefläche 8 beidseitig in Umfangsrichtung der Rahmenöffnung 4 bzw. des Dichtrahmens 2 über je einen Umfangsabschnitt wegerstreckend sind Führungselemente 10a einer Führungsvorrichtung 10 der Tüllenvorrichtung 1 am Dichtrahmen 2 in Form je einer Feder für eine Nut-Feder-Verbindung mit dem zweiten Tüllenelement 4 in Form eines Einschubelements gebildet, welches als separates Element gebildet ist.
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Das Einschub- bzw. Insertelement 4, welches dazu vorgesehen ist, in der Rahmenöffnung 6 aufgenommen und dauerhaft gegen das Leitungselement 9 gedrängt zu werden, ist plättchenförmig gebildet und weist einen mit der sich verjüngenden Querschnittsform der Rahmenöffnung 6 korrespondierenden keilförmigen Querschnitt auf, z. B. 1 und 2. Das Einschubelement 4 weist an seinem verjüngten Ende 4a eine weitere Anlagefläche 11 auf, welche ebenfalls korrespondierend mit der Außenkontur des daran zur Anlage bringbaren Leitungselements 9 ausgeformt ist, das heißt von konkavem, insbesondere halbrundem bzw. muldenförmigem Querschnitt.
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Korrespondierend mit den Führungselementen 10a am Dichtrahmen 2 weist auch das Einschubelement 4 je beidseitig sich von der weiteren Anlagefläche 11 über einen Umfangsabschnitt des Einschubelements 4 wegerstreckend Führungselemente 10b der Führungsvorrichtung 10 auf, welche jeweils als Nut für die Nut-/Feder Verbindung mit den Federn 10a des Dichtrahmens 2 gebildet sind.
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Im Zuge eines Einschiebens des Einschubelements 4 – in der in den 1 und 2 gezeigten Richtung B (entsprechend einer Richtung vom unverjüngten zum verjüngten Ende der Rahmenöffnung 6) – in dessen vorgesehene Position innerhalb des Dichtrahmens 2, z. B. 2, bei welchem das Einschubelement 4 in die Rahmenöffnung 6 eingebracht und in Richtung zur Anlagefläche 8 gedrängt wird, gelangt je eine Nut 10b mit je einer korrespondierenden Feder 10a in Eingriff, wodurch das Einschubelement 4 gegen Verlagerung insbesondere in Durchtrittsrichtung A gesichert positionstreu in der Rahmenöffnung 6 aufgenommen ist, zum Beispiel 2. Angemerkt sei hierbei, dass die Nuten 10b alternativ am Dichtrahmen 2, die Federn 10a alternativ am Einschubelement 4 angeordnet sein können.
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2 veranschaulicht nunmehr sowohl die Tüllenvorrichtung 1 als auch eine damit sowie dem Leitungselement 9 gebildete Anordnung 12. Wie 2 zu entnehmen ist, ist das Einschubelement 4 in die Rahmenöffnung 6 eingebracht und – die Rahmenöffnung 6 überspannend – in Richtung zur Anlagefläche 8 gedrängt, d. h. in der Richtung B. Zusammen mit der Anlagefläche 8 umfängt das Einschubelement 4 das die Rahmenöffnung 6 durchdringende Leitungselement 9 hierbei vollumfänglich, insbesondere in Anlage an demselben, so dass eine gute Abdichtung an dem Leitungselement 9 durch die gebildete segmentierte Tülle 5 ermöglicht ist. Das Einschubelement 4 wirkt als bzw. bildet hierbei einen Dichtkeil.
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Wie 2 weiterhin zu entnehmen ist, ist innerhalb der Rahmenöffnung 6 eine Montageöffnung 13 mittels des Einschubelements 4 abgeteilt, welche einen Werkzeugeingriff auch nach Festlegung des Leitungselements 9 ermöglicht. Die Montageöffnung 13 weist hierbei kreisförmigen Querschnitt auf, so dass ein müheloser Verschluss mittels eines Deckelelements 14 ermöglicht ist, zum Beispiel 3. Zur Bildung des kreisförmigen Querschnitts ist das der keilförmigen Verjüngung abgewandte Ende 4b des Einschubelements 4 ebenfalls konkav ausgeformt.
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Die 3 zeigt die Tüllenvorrichtung 1 in einer rückseitigen Ansicht sowie die damit und dem Leitungselement 9 gebildete Anordnung 12. Wie 3 zu entnehmen ist, ist an der Rückseite des Dichtrahmens 2 eine Ringdichtung 15 angeordnet, welche zur Abdichtung gegen den Träger vorgesehen ist.
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Wie 3 weiterhin zu entnehmen ist, ist die Montageöffnung 13 mit dem Deckelelement 14 in Form einer Verschlusskappe geschlossen und abgedichtet. Das Deckelelement 14, welches einen mit der Montageöffnung 13 korrespondierenden Querschnitt aufweist, ist hierbei in die Montageöffnung 13 geclipt bzw. verrastet eingepresst, insbesondere sowohl an dem Dichtrahmen 2, als auch dem Einschubelement 4. Hierzu kann es eine in Umfangsrichtung umlaufende Nut aufweisen, in welche korrespondierende Randabschnitte 2a, 4b des Dichtrahmens 2 als auch des Einschubelements 4 eingreifen können. Versteifungs- bzw. Verstrebungselemente 14a sind innerhalb des Querschnitts des Deckelelements 14 angeordnet.
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Das Einschubelement 4 ist mittels des Deckelelements 14 positionstreu fixiert, 3, insbesondere derart, dass das Deckelelement 14 das Einschubelement 4 in Richtung zur Anlagefläche 8 gegen das Leitungselement 9 drängt. Derart ist dauerhaft eine gute Abdichtung erzielbar.
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Wie 3 weiterhin zu entnehmen ist, ist an dem Dichtrahmen 2 und dem Einschubelement 4 korrespondierend je wenigstens ein Wickelbalken 16a bzw. 16b angeformt, insbesondere rückseitig, um das Einschubelement 4 mit dem Dichtrahmen 2 zu verzwängen und somit das Leitungselement 9 verbessert fixieren zu können. Zur Verzwängung ist ein Kabelbinder 17 um die jeweiligen, in der Richtung B einander gegenüber liegenden Wickelbalken 16a bzw. 16b gewunden und verzurrt. Der Kabelbinder 17 kann hierbei vorteilhaft als Zugentlastung fungieren.
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Bei der gezeigten Anordnung 12 ist das Leitungselement 9 an der Anlagefläche 8 die Rahmenöffnung 6 via die segmentierte Tülle 5 durchdringend zur Anlage gebracht, wobei das Leitungselement 9 weiterhin durch das Einschubelement 4 gegen die Anlagefläche 8 gedrängt ist. Zur verbesserten Abdichtung ist zwischen dem Dichtrahmen 2 und dem Einschubelement 4 ein Dichtmittel aufgetragen. Wie 3 weiterhin zu entnehmen ist, ist die gesamte Rahmenöffnung 6 des Dichtrahmens 2 geschlossen bzw. abgedichtet, d. h. mittels des Leitungselements 9, des Einschubelements 4 sowie der Verschlusskappe 14.
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Zur Montage der Anordnung 12 ist vorgesehen, zunächst das Leitungselement 9 in die Rahmenöffnung 6 in Durchtrittsrichtung A einzuführen, d. h. mit einem losen Ende, und an der Anlagefläche 8 zur Anlage zu bringen. Hiernach kann das Einschubelement 4 via die Führungsvorrichtung 10 in Richtung B gegen das Leitungselement 9 geschoben und daran zur Anlage gebracht werden. Optional kann hierbei ein Dichtmittelauftrag erfolgen. Die Montageöffnung 13 kann nunmehr mit dem Deckelelement 14 verschlossen, ein Kabelbinder 17 um die Wickelbalken 16a, 16b verzurrt werden.