DE10059442A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Feingut aus chemisch aktivem Mahlgut - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Feingut aus chemisch aktivem MahlgutInfo
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Abstract
Bekannte Mahl- und Sichtverfahren führen die Zerkleinerung des Mahlguts in einer inerten Atmosphäre durch. Dabei wird der Eintrag von Feuchtigkeit und die Bildung hierdurch verursachter Koagulationen vermieden, die Beeinträchtigung der Riesel- und damit der Siebfähigkeit nach dem Mahlvorgang durch chemische Reaktionen innerhalb des gemahlenen Mahlguts kann jedoch nicht verhindert werden. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird das Mahlgut nach dem Mahlen vor dem Klassieren gekühlt, um die chemische Reaktionsgeschwindigkeit zu verlangsamen und damit die Rieselfähigkeit des Mahlgutes bis zur Klassierung zu erhalten. DOLLAR A Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich besonders zum Zerkleinern teilvulkanisierter Elastomere.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Herstellung von
Feingut aus chemisch aktivem Mahlgut.
Nach dem Stand der Technik wird beim Kaltmahlen zu zerkleinerndes Mahlgut,
insbesondere Kunststoff, durch Kühlen mit einem Kühlmittel versprödet und zur
Zerkleinerung einer Mühle zugeführt. Das zerkleinerte Mahlgut verlässt die Mühle
in kaltem Zustand, wird aufgefangen und zwischengelagert, wobei eine Anpas
sung der Temperatur des Mahlgutes an die Umgebungstemperatur erfolgt. Wäh
rend dieser Lagerung kann sich an dem Mahlgut gebildete Elektrostatik abbauen.
Um die sich anschließende Sichtung des Mahlgutes zu verbessern, wird in vielen
Fällen ein Trennmittel hinzugefügt. Dieses wird dem Mahlgut untergemischt. Beim
Sichten wird das Überkorn vom Feingut getrennt und kann dem Mahlprozess er
neut zugeführt werden. Während sich die Temperatur des Mahlgutes bei der Zwi
schenlagerung der Umgebungstemperatur anpasst, kondensiert Wasser aus der
Umgebungsluft an den Partikeln des Mahlgutes. Hierdurch wird die Sicht- und
Siebfähigkeit des Mahlgutes sehr eingeschränkt. Auf ein zwischenzeitliches
Trocknen und ein Hinzufügen von Trennmitteln kann daher für Sichtung und Sie
bung beim bisherigen Kaltmahlen nicht verzichtet werden. Die damit verbundenen
Arbeitsschritte sind Zeit- und kostenaufwendig.
So muss die Produktion von Feingut für die Dauer der Zwischenlagerung unter
brochen werden und es entstehen Kosten für den Einsatz von Trennmittel und
den damit verbundenen Arbeitsaufwand.
Die DE-PS 38 33 830 C2 beschreibt eine Vorrichtung der für die Herstellung ex
trem feiner Stäube mit Teilchengrößen bis zu kleiner als 10 Mikrometer, in die ein
Sichter integriert ist. Die EP 0 044 507 A1 lehrt ein Verfahren, bei dem Etiketten
von Kunststoffteilen durch Sichten abgetrennt werden. In der EP 0 317 935 B1 ist
eine Vorrichtung gezeigt, in der das aus einer Mühle austretende Kaltgas durch
einen Zyklon von Partikeln befreit wird. In der DE-OS 23 18 549 wird das durch
Kaltmahlen zerkleinerte Mahlgut durch eine Siebeinrichtung klassiert.
In der DE 195 33 078 wird ein Verfahren zum Mahlen und Sichten von Mahlgut
beschrieben, bei der das Mahlgut während und nach dem Zerkleinern in einer
Mühle in einer inerten Atmosphäre, unter Fernhalten von Umgebungsluft und der
damit verbundenen Feuchtigkeit, gehalten und dem Sichter zugeführt wird. Mah
len und Sichten finden somit in einem geschlossenen Prozess statt, der den Ein
trag von Luftsauerstoff verhindert. Nachteilig bei diesem vorbekannten Verfahren
ist jedoch, dass es nicht oder nur unzureichend für chemisch aktives Mahlgut ge
eignet ist, da sich dessen Siebfähigkeit während des Transports von der Mühle
zum Sichter auch unter Inertgasbedingungen vermindert. So verkleben etwa teil
vulkanisierte Elastomere nach der Kaltmahlung sehr rasch miteinander, wodurch
die Rieselfähigkeit und damit die Siebfahigkeit sehr stark beeinträchtigt wird. Die
Zugabe eines Trennmittels schafft hier eine nur geringfügige Verbesserung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit, eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren
anzugeben, die bzw. das die Produktion von Feingut bei chemisch aktiven Aus
gangsstoffen, insbesondere bei teilvulkanisierten Elastomeren, verbessert.
Gelöst ist diese Aufgabe bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1 dadurch, dass der Mühle eine Kühlvorrichtung für das gemahlene
Mahlgut nachgeschaltet ist.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das gemahlene Mahlgut mittels der
Vorrichtung zum Kühlen auf einer niedrigen Temperatur gehalten, wodurch die
Reaktivität herabgesetzt wird. Die Rieselfähigkeit des gemahlenen Guts bleibt
somit bis zum Erreichen der Klassierungsanordnung zumindest im wesentlichen
erhalten und eine Klassierung ist ohne weiteres möglich.
Vorzugsweise umfasst die Klassierungseinrichtung ein Sieb, das - im Gegensatz
zu den häufig zum Klassieren eingesetzten Sichtern - auch bei tiefen Temperatu
ren einsetzbar ist, und das zugleich eine hohe Trennschärfe erreicht. Ein beson
ders zuverlässiges und zweckmäßiges Sieb ist dabei ein Taumelsieb.
Vorteilhafterweise umfasst die Kühlvorrichtung für das gemahlenen Gut eine
Kühlmittelzuleitung, die mit einer Quelle für ein flüssiges oder gasförmiges Kühl
mittel strömungsverbunden ist. Ein derartiges Kühlmittel, etwa Flüssiggas, kann
problemlos dem Mahlgut beigemischt und nach vollzogenem Mahl- und Klassie
rungsprozess von diesem getrennt werden. Als Quelle kann dabei etwa ein Tank,
eine Druckgasflasche oder ein Versorgungsnetz dienen. Die Wahl eines geeig
neten Kühlmittels hängt dabei vom jeweiligen Mahlgut ab. So wird die Reaktivität
teilvulkanisierter Elastomere bei Temperaturen von unter minus 100°C bis minus
120°C derart herabgesetzt, dass die Rieselfähigkeit nach der Mahlung im wesent
lichen erhalten bleibt. Für einen solchen Mahl- und Klassierungsprozess eignet
sich flüssiger oder kalter gasförmiger Stickstoff, der dem Mahlgut nach dem
Durchlaufen der Mühle zugeführt wird. Selbstverständlich ist bei der Wahl des
Kühlmittels auch darauf zu achten, dass keine chemische Reaktion zwischen
Mahlgut und Kühlmittel ausgelöst wird, es sei denn, sie ist bezweckt.
Bei der Verwendung eines Siebes in der Klassierunganordnung ist es vorteilhaft,
die Kühlmittelzuleitung mit wenigstens einer Sprühdüse strömungstechnisch zu
verbinden, mittels der flüssiges oder gasförmiges Kühlmittel auf eine zum Auf
nehmen des gemahlenen Mahlguts aus der Mühle bestimmten Siebfläche
ausbringbar ist. Hierdurch wird das Mahlgut unmittelbar vor dem bzw. während
des Klassierungsvorgangs gekühlt.
Zweckmäßiger Weise besteht, zusätzlich oder alternativ zur vorgenannten Küh
lung der Siebfläche, eine Strömungsverbindung zwischen der Kühlmittelzuführung
und einem Mühlenbunker der Mühle, in dem das Mahlgut nach erfolgtem Mahl
prozess aufgenommen wird. Bei dieser Anordnung wird die Wärme, die das Mahl
gut beim Mahlvorgang aufgenommen hat, sehr rasch vom Kühlmittel absorbiert.
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Kühleinrichtung zum Kühlen des der
Mühle zuzuführenden Mahlguts mit der gleichen Quelle für flüssiges oder gasför
miges Kühlmittel strömungsverbunden, wie die Kühlvorrichtung zum Kühlen des
bereits gemahlenen Guts. Dadurch gelingt die Kühlmittelversorgung aus einer
Quelle während der gesamten Feingutherstellung.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Mühle und die Klassie
rungsanordnung in einer druckdichten Zerkleinerungseinheit integriert. Die Fein
gutherstellung kann so in einer inerten, von der Außenatmosphäre abgetrennten
Atmosphäre und unter Überdruck stattfinden, wodurch der Eintrag von Außenluft
zuverlässig unterbunden wird.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch durch ein Verfahren mit den Merkma
len des Patentanspruchs 8 gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird also das Mahlgut nach dem Mahlen und
vor dem Klassieren gekühlt, um die chemische Reaktivität des Mahlguts herabzu
setzen und so ein "Verklumpen" des Mahlguts nach dem Mahlvorgang zuverlässig
zu verhindern.
Vorteilhafterweise erfolgt die Kühlung vor und/oder nach der Zerkleinerung des
Mahlgutes in der Mühle durch die Zugabe eines flüssigen oder gasförmigen
Kühlmittels.
Das eingesetzte Kühlmittel kann in einer vorteilhaften Weiterbildung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens dazu benutzt werden, innerhalb der Mühle und/oder
innerhalb der Klassierungsanordnung eine inerte Atmosphäre zu erzeugen. Eine
derartige Ausgestaltung, die sich auch in der DE 196 35 778 A1, auf die hier aus
drückliche Bezug genommen wird, findet, dient insbesondere dazu, den Eintrag
von Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft zu unterbinden. Als Kühlmittel wird bei
spielsweise flüssiger Stickstoff eingesetzt, der beim Kühlvorgang verdampft und
auf diese Weise eine inerte Atmosphäre herstellt.
Zweckmäßigerweise wird die inerte Atmosphäre in der Mühle und/oder der Klas
sierunganordnung unter einen gewissen Überdruck gehalten, um den Eintrag von
Umgebungsluft auch bei Vorhandensein etwaiger Leckagen zuverlässig zu ver
hindern.
Um das erfindungsgemäße Verfahren besonders wirtschaftlich zu gestalten, wird
das bei der Klassierung abgetrennte Überkorn unmittelbar nach der Klassierung
erneut der Mühle zugeführt. Das dabei in der Regel noch kalte Überkorn trägt mit
zur Kühlung des zu mahlenden Mahlguts bei und vermindert so den Kältemittel
verbrauch.
Als in vielen Fällen besonders vorteilhaftes und preisgünstiges Kühlmittel bietet
sich Stickstoff an, der dem Mahlgut in flüssigem oder kaltem gasförmigen Zustand
zugeführt wird. Jedoch sind auch andere Kühlmittel mit vergleichbaren Eige
schaffen einsetzbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet
sich zum Zerkleinern von Stoffen, die eine temperaturabhängige chemische Re
aktivität aufweisen oder deren für einen Zerkleinerungsprozess maßgebliche
chemische oder physikalische Parameter temperaturabhängig sind. Eine bevor
zugte Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung oder des erfindungsge
mäßen Verfahrens ist die Zerkleinerung von teilvulkanisierten Elastomeren.
Anhand der Zeichnung soll nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert werden.
Die Zeichnung zeigt in schematischer Ansicht eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Herstellen von Feingut.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung 1 wird das Aufgabegut über
einen Trichter auf eine Förderschnecke 2 aufgegeben, der sich ausgangsseitig
ein Metallabscheider 3, eine Zellenradschleuse 4 sowie eine Kühlschnecke 5,
welche durch eine Eindüsung 6 mit flüssigem Kühlmittel beschickt wird, an
schließt. Der Ausgang der Kühlschnecke 5 ist mit einer Prallmühle 8 strömungs
verbunden, die wiederum mit einem Trichter 10 strömungsverbunden ist. In den
Trichter 10 mündet ferner eine Zuführung 7 für Kühlmittel ein. An den Trichter 10
schließt sich eine Zellenradschleuse 11 an, von der aus eine Verbindung 12 zu
einem Taumelsieb 14 führt. Idealer Weise befindet sich dabei das Taumelsieb 14
unmittelbar vor der Ausgangsöffnung der Zellenradschleuse 11. In das Taumel
sieb mündet eine Zuführleitung 13 für Kühlmittel, mit mehreren, hier nicht gezeig
ten Sprühdüsen ein, die auf eine zur Aufnahme des gemahlenen Mahlguts dienende
Siebfläche des Taumelsiebs 14 gerichtet sind. Die Zuführleitung 13 ist,
ebenso wie die Zuführung 7 und die Eindüsung 6, mit einer hier nicht gezeigten
Quelle für Kühlmittel, etwa einem Tank oder einem Versorgungsnetz, strömungs
verbunden.
Vom Taumelsieb 14 zweigt eine Leitung 15 mit einer Zellenradschleuse 16 ab,
welche zur Rückführung von Überkorn dient. Eine weitere Leitung 17 dient zum
Abführen des Feingutes und mündet in einen Filter 18, der ausgangsseitig mit ei
ner Zellenradschleuse 19 ausgestattet ist. An dem Trichter 10 ist eine Leitung 21
mit einem Filter 22 angeschlossen. Die Leitung 21 führt gasförmiges Kühlmittel
zur Eingangsseite 25 der Mühle 8 zurück. Von der Leitung 21 zweigt eine Abga
seitung 23 ab, die mit einem Ventil 24 ausgerüstet ist.
Bei Betrieb der Vorrichtung 1 wird das Aufgabegut über den Trichter 1 auf die
Förderschnecke 2 aufgegeben, welche das Aufgabegut über den Metallabschei
der 3 in die Zellenradschleuse 4 einbringt, die das Aufgabegut der Kühlschnecke
5 zuführt. Über die Eindüsung 6 wird das flüssige Kühlmittel, in diesem Fall flüssi
ger Stickstoff, in die Kühlschnecke 5 eingegeben. Hierdurch wird das Aufgabegut
gekühlt und versprödet. Das auf diese Art und Weise vorbehandelte Aufgabegut
wird der Mühle 8 zugeführt, welche das Aufgabegut zerkleinert. Das auf diese
Weise im Gasstrom des verdampften flüssigen Stickstoffes zerkleinerte Mahlgut
wird dem Trichter 10 und der Zellenradschleuse 11 zugeführt. Mittels der Zufüh
rung 7 wird das zerkleinerte Mahlgut im Trichter 10 mit einem Strom kalten flüssi
gen oder gasförmigen Kühlmittels, etwa Stickstoff, beaufschlagt. Das gekühlte
Mahlgut wird über die Verbindung 12 zum Taumelsieb 14 gefördert, wo es aber
mals aus den mit der Zuführleitung 13 strömungsverbundenen Sprühdüsen mit
Kühlmittel beaufschlagt wird. Auf diese Weise wird das Mahlgut während des ge
samten Zerkleinerungsprozesses auf einer niedrigen Temperatur gehalten. Bei
der Zerkleinerung von teilvulkanisierten Elastomeren wird flüssiger Stickstoff als
Kühlmittel eingesetzt, mittels dessen die Temperatur des Mahlguts in der Mühle 8
und im Taumelsieb 14 auf einen Wert von minus 10°C bis minus 80°C gehalten
wird.
Die Vorrichtung ist entlang der Wegstrecke von der Mühle 8, den Trichter 10, die
Zellenradschleuse 11 sowie der Verbindung 12 gegenüber der Umgebung druck
dicht abgeschlossen. Ein Überdruck, der entweder durch Zugabe eines inerten
Gases oder - bei Einsatz eines Flüssiggases, wie flüssigem Stickstoff, als Kühl
mittel - durch Verdampfen des Kühlmittels hergestellt wird, verhindert dabei den
Eintritt von Umgebungsluft und der damit verbunden Feuchtigkeit in die Mühle 8
oder das Taumelsieb 14.
Das Mahlgut fällt aus der Mühle 8 über den Trichter 10 und die Zellenradschleuse
11 in das Taumelsieb 14, wenn das Sieb baulich unter der Mühle angeordnet ist.
Jedoch ist es auch vorstellbar, anstelle eines solchen Gasstromes als Treibmittel
für die Förderung des zerkleinerten Mahlgutes auch andere Vorrichtungselemente
wie beispielsweise eine weitere Förderschnecke einzusetzen. Das zerkleinerte
Mahlgut gerät im Kaltgasstrom des Kühlmittels über die Leitung 13 in das Tau
melsieb 14, in dem das Überkorn vom Feingut getrennt wird. Das Überkorn ge
langt über die Leitung 15 und die Zellenradschleuse 16 in die Förderschnecke 2
zurück. Das Feingut wird über die Leitung 17 in einen Filter 18 gefördert, in dem
es vom Kaltgasstrom getrennt und über die Zellenradschleuse 19 abgeführt wird.
Durch den Filter 22 in der Leitung 21 werden anfallende Partikel abgetrennt. Der
aus dem Filter austretende Gasstrom, welcher eine niedrige Temperatur aufweist,
kann im Kreislauf über die Weiterführung der Leitung 21 zur Eingangsseite 25 der
Mühle 8 rückgeführt werden, um den Gesamtverbrauch an flüssigen Stickstoff als
Kühlmittel zu reduzieren.
Alternativ kann überschüssiges Kaltgas über die Abgasleitung 23 an die Umge
bung abgegeben werden. Hierzu ist die Abgasleitung mit dem Ventil 24 versehen,
bei dem es sich auch um ein Überdruckventil handeln kann.
Mit der Vorrichtung 1 ist es möglich, auch bei chemisch aktiven Stoffen einfach
und kostengünstig Feingut zu produzieren und zu klassieren. Der Prozess findet
ferner in einem geschlossenen Ablauf statt, on-line, unter Fernhaltung von Umge
bungsluft und der damit verbunden Luftfeuchtigkeit, ohne weitere Zwischenschritte
wie Temperieren, Trocknen und Zugabe von Trennmitteln. Idealerweise wird das
Verfahren mit flüssigem Stickstoff, der in dem Prozess verdampft, betrieben, jedoch
ist auch der Einsatz anderer Kühlmittel mit ähnlichen Eigenschaften denk
bar.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf die Anwendung von Prallmühlen
beschränkt, vielmehr können auch andere Mühlen wie z. B. Schneidmühlen ein
gesetzt werden. Das Aufgabegut kann mit dem Verfahren und der Vorrichtung im
wesentlichen bis unter 150 Mikrometer Teilchengröße in den Hauptanteilen zer
kleinert werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird die chemische Reaktivität des Mahlgutes während des gesamten Prozesses
herabgesetzt und überdies der Eintritt von Luftfeuchtigkeit verhindert. Dadurch
wird die Produktqualität verbessert und die nachfolgenden Trennstufen maßgeb
lich positiv beeinflusst, eine Trennmittelzugabe ist nicht erforderlich. Im Falle der
Verwendung von flüssigem Stickstoff als Kühlmittel werden dabei auch gleichzeitig
beide Prozesse, das Mahlen und das Klassieren unter Inertgas vorgenommen.
Somit wird insbesondere bei Sauerstoff-empfindlichem Mahlgut die Explosions
gefahr eingeschränkt. Auf die bisher erforderlichen Schritte Mischen, Trennmittel
zugabe und Zwischenlagern kann verzichtet werden; damit verbunden ist eine
deutliche Reduzierung der Personal-, Betriebs- und Investitionskosten. Das in die
Mahlanlage rückgeführte Überkorn ist bereits durch den Prozessvorgang abge
kühlt, wodurch der Verbrauch an Kühlmittel reduziert werden kann. Das Verfahren
kann mit besonderem Vorteil im on-line Betrieb durchgeführt werden.
1
Vorrichtung
2
Förderschnecke
3
Metallabscheider
4
Zellenradschleuse
5
Kühlschnecke
6
Eindüsung
7
Zuführung
8
Mühle
9
-
10
Trichter
11
Zellenradschleuse
12
Verbindung
13
Zuführleitung
14
Taumelsieb
15
Leitung
16
Zellenradschleuse
17
Leitung
18
Filter
19
Zellenradschleuse
20
-
21
Leitung
22
Filter
23
Abgasleitung
24
Ventil
25
Eingangsseite
Claims (14)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Feingut aus chemisch aktivem Mahlgut, ins
besondere zur Herstellung von Feingut aus teilvulkanisierten Elastomeren, mit
einer Mühle (8) zum Zerkleinern des Mahlguts, einer Kühleinrichtung (5) zum
Kühlen des der Mühle (8) zuzuführenden Mahlguts und einer Klassierungsan
ordnung (14) zum Klassieren des gemahlenen Mahlguts,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mühle (8) eine Kühlvorrichtung für das gemahlenen Mahlgut nach
geschaltet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klassie
rungsanordnung ein Sieb, insbesondere ein Taumelsieb (14), umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühl
vorrichtung für das gemahlene Mahlgut eine Kühlmittelzuführung (7, 13) um
fasst, die mit einer Quelle für ein flüssiges oder gasförmiges Kühlmittel strö
mungsverbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühl
mittelzuführung (13) mit einer Sprühdüse strömungsverbunden ist, mittels der
flüssiges oder gasförmiges Kühlmittel auf eine zum Aufnehmen des gemahle
nen Mahlgutes aus der Mühle (8) bestimmte Siebfläche des Siebes (14)
ausbringbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kühlmittelzuführung (7) mit einem das Mahlgut nach dem Mahlvor
gang aufnehmenden Mühlenbunker (10) der Mühle (8) strömungsverbunden
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühleinrichtung (5) zum Kühlen des der Mühle (8) zuzuführenden Mahlgu
tes mit der Quelle für ein flüssiges oder gasförmiges Kühlmittel strömungsver
bunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Mühle (8) und die Klassierungsanordnung (14) in einer eine
druckdicht abgeschlossenen Zerkleinerungseinheit integriert sind.
8. Verfahren zur Herstellung von Feingut aus chemisch aktivem Mahlgut, insbe
sondere zur Herstellung von Feingut aus teilvulkanisierten Elastomeren, bei
dem Mahlgut durch ein Kühlmittel versprödet, in einer Mühle (8) zerkleinert
und anschließend in einer Klassierungsanordnung (14) klassiert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mahlgut nach der Zerkleinerung in der Mühle (8), jedoch vor der
Klassierung in der Klassierungsanordnung (14), gekühlt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlung vor
und/oder nach der Zerkleinerung des Mahlgutes in der Mühle (8) durch Zuga
be eines flüssigen oder gasförmigen Kühlmittels zum Mahlgut erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zugegebene
Kühlmittel zur Erzeugung einer inerten Atmosphäre innerhalb der Mühle (8)
und/oder innerhalb der Klassierungsanordnung (14) eingesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die inerte Atmo
sphäre in der Mühle (8) und/oder in der Klassierungsanordnung (14) während
des Mahlvorgangs auf einem Überdruck gegenüber einer Außenatmosphäre
gehalten wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
das in der Klassierungsanordnung (14) abgetrennte Überkorn der Mühle (8),
vorzugsweise im kaltem Zustand, erneut zugeführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass
als Kühlmittel flüssiger oder kalter gasförmiger Stickstoff eingesetzt wird.
14. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder eines
Verfahrens nach einem der Ansprüche 8 bis 13 zum Zerkleinern von Stoffen
mit temperaturabhängiger Reaktivität, beispielsweise teilvulkanisierten Elasto
meren.
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2001
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