DE1005888B - Verfahren zur Herstellung von Kohle- oder Graphitformkoerpern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kohle- oder Graphitformkoerpern

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DE1005888B
DE1005888B DEF20131A DEF0020131A DE1005888B DE 1005888 B DE1005888 B DE 1005888B DE F20131 A DEF20131 A DE F20131A DE F0020131 A DEF0020131 A DE F0020131A DE 1005888 B DE1005888 B DE 1005888B
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DE
Germany
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coke
pitch
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solid
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DEF20131A
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Dr Otto Peter
Dr Karl Wilhelm Friedric Etzel
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/515Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics
    • C04B35/52Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbon, e.g. graphite
    • C04B35/528Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbon, e.g. graphite obtained from carbonaceous particles with or without other non-organic components
    • C04B35/532Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbon, e.g. graphite obtained from carbonaceous particles with or without other non-organic components containing a carbonisable binder

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Description

  • Zierfahren zur Herstellung von Kohle- oder Graphitformkörpern Es ist bekannt, zur Herstellung künstlicher Kohle-bzw. Graphitformkörper in der Weise vorzugehen, daß man ein Feststoff-Bindemittel-Gemisch aufbereitet, wobei als Feststoffe Petrolkokse, Steinkohlenteerpechkokse oder Anthrazite und als Bindemittel Steinkohlenteere oder Steinkohlenpeche in Betracht kommen. Bei diesem bekannten Verfahren wird der Mischprozeß bei zwischen 100 und 160° liegenden Temperaturen durchgeführt, worauf die erhaltene Mischung mittels einer Strang-, Block- oder Schneckenpresse verformt und sodann bei Temperaturen zwischen etwa 1000 und etwa 1300° in einem Ringofen gebrannt wird. Nach dem bekannten Verfahren lassen sich amorphe Kohleformkörper herstellen, die eine Druckfestigkeit zwischen etwa 300 und etwa 500 kg/cm' besitzen.
  • Es sind auch schon Verfahren zur Herstellung von Kohleformkörpern mit besonderer Festigkeit bekannt, bei denen unter Verwendung von Petrolkoks als Ausgangsmaterial gearbeitet wird; dieser Petrolkoks enthält mindestens 80/, flüchtige Bestandteile. Er wird ohne vorausgegangenes Glühen mit den für die Elektrodenherstellung üblichen Bindemitteln gemischt. Durch die während des Brennprozesses eintretende starke Sinterung des Formkörpers wird bei dieser bekannten Arbeitsweise zwar eine besondere mechanische Festigkeit erzielt, doch haftet ihr eine Reihe wesentlicher Nachteile an, wie beispielsweise schwierige Homogenisierbarkeit beim Mischen, Neigung zu Bläherscheinungen während des Brennprozesses und hohe Brennempfindlichkeit. Als Folge des hohen Schwindmaßes ist außerdem die Herstellung großer dimensionierter Körper nach diesem bekannten Verfahren mit Schwierigkeiten verbunden, da die Gefahr von Rißbildungen besteht. Die auf der Basis von Halbkoks gewonnenen Formkörper besitzen zwar eine vergleichsweise hohe mechanische Festigkeit, es fehlt ihnen jedoch eine Materialhärte besonderen Ausmaßes.
  • Es ist ferner schon bekannt, hochgradiges Pech mit konzentrierter Schwefelsäure zu behandeln, das dabei entstehende hochmolekulare Kondensationsprodukt zu plastifizieren, auf einer Block- oder Strangpresse zu verformen und durch Brennen bei 1000° Formkörper von einer gewissen Härte zu erzeugen. Der Nachteil dieses Verfahrens liegt jedoch darin, daß es eine Reihe sehr lästiger, technisch schwierig durchzuführender und zeitraubender Operationen erfordert.
  • Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Kohle- oder Graphitformkörpern durch Verformung eines Feststoff-Bindemittel-Gemisches, Brennen der erhaltenen Formkörper bei Temperaturen zwischen etwa 1000 und etwa 1300° und gegebenenfalls Graphitierung der gebrannten Formkörper, bei dem die aufgezeigten Nachteile der bekannten Verfahren vermieden und Formkörper mit guten mechanischen Eigenschaften, insbesondere mit einer großen, zum Teil außerordentlich großen Härte erhalten werden.
  • Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, in dem Feststoff-Bindemittel-Gemisch als Feststoff ganz oder teilweise einen Koks zu verwenden, der erhalten worden ist durch Verkoken von Pech in Gegenwart von zwischen 3 und 6 Chloratome enthaltenden Benzolen oder Toluolen bzw. ihren Hydroverbindungen.
  • Bei der Herstellung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Kokses geht man von einem Pech beliebiger Art aus, wie z. B. von Steinkohlenteerpech oder Braunkohlenteerpech, deren Erweichungspunkt zweckmäßig zwischen etwa 45 und etwa 90° liegt, und verkokt dieses Pech zweckmäßig bei Temperaturen zwischen etwa 400 und etwa 1200° in Gegenwart von einer oder mehrerer der vorgenannten chlorierten aromatischen Verbindungen. Als brauchbar haben sich, wie eingehende Versuche ergeben haben, insbesondere die Tri-, Tetra-und Pentachlorbenzole erwiesen; als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von Hexachlorbenzol herausgestellt. Man kann außerdem an Stelle der vorgenannten Chlorbenzole auch die entsprechenden Chlortoluole verwenden, wie auch die entsprechenden Hydroverbindungen der Chlorbenzole und der Chlortoluole. Es hat sich ferner herausgestellt, daß nicht nur solche Körper verwendet werden können, die im Kern chloriert sind, sondern auch solche, die gänzlich oder teilweise in einer Seitenkette chloriert sind, wie z. B. Benzotrichlorid.
  • Zweckmäßig geht man so vor, daß man den zur Anwendung kommenden chlorierten aromatischen Körper der vorgenannten Art, wobei auch Gemische solcher Körper der verschiedensten Art benutzt werden können, mit dem Pech, wobei Weichpech oder Hartpech verwendet werden kann, mischt. Hierbei hat sich eine innige Vermischung bzw. bei der Verwendung von festen chlorierten aromatischen Körpern eine möglichst feine Verteilung als vorteilhaft erwiesen.
  • Mit dem Vorschlag gemäß der Erfindung gelingt es, einen harten, unter Umständen sogar außerordentlich harten Koks zu erhalten, der mit besonderem Vorteil bei der Weiterv erarbeitung auf Kohle- oder Graphitformkörper verwendet werden kann.
  • Eingehende Versuche haben ergeben, daß geringe Mengen der zugesetzten chlorierten aromatischen Körper, z. B. 1 Gewichtsprozent, bezogen auf-. die :Menge des Peches, im allgemeinen bereits ausreichende Wirkungen ergeben.
  • Je nach der gewünschten Härte, die man erzielen will, kann eine Steigerung dieses Zusatzes erfolgen. So können mit besonderem Vorteil Mengen von 10 % der zugesetzten Stoffe angewandt werden. In besonderen Fällen können auch Mengen bis zu etwa 15 °/o zugesetzt werden. Durch entsprechende Dosierung dieser Zusatzmengen hat man es in der Hand, den Härtegrad des Kokses zu regeln. Bei der Anwendung von Hexachlorbenzol tritt dabei durch die besonders stark kondensierende Wirkung dieses Stoffes als zusätzlicher Effekt eine erhebliche Steigerung der Ausbeute an Koks ein.
  • Zur Weiterverarbeitung eines gemäß der Erfindung hergestellten Kokses bindet man diesen mit einem beliebigen Pech, nachdem man ihn auf eine bestimmte Körnung gemahlen hat. Diese Körnung richtet sich nach den Dimensionen des herzustellenden Formkörpers. Die erhaltene Koks-Pech-Mischung verformt man auf einer Block-, Strang- oder Schneckenpresse und brennt die erhaltenen Formlinge unter Ausschluß von Sauerstoff bei Temperaturen zwischen etwa 1000 und etwa 1300°. Man erhält dabei Formkörper von außerordentlich hoher Härte und Festigkeit. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß der erfindungsgemäß hergestellte Koks, verglichen mit dem üblicherweise verwendeten Pechkoks bzw. Petrolkoks, eine wesentlich festere Bindung mit dem Koks, der beim Brennen aus dem Bindemittel entsteht, eingeht. Ein mit üblichem Pechkoks oder Petrolkoks unter Verwendung von Weichpech hergestellter Formkörper hat beispielsweise eine Druckfestigkeit von 450 kg/cm2, wohingegen ein unter Verwendung von erfindungsgemäß hergestelltem Koks erhaltener Formkörper eine Druckfestigkeit von 1120 kg/cm2 besitzt.
  • Bei der Herstellung von Feststoff-Biridemittel-Gemischen kann man für die gesamte Feststoffmenge Koks, wie er gemäß der Erfindung erhalten wurde, verwenden. Man kann aber auch Mischungen von erfindungsgemäß hergestelltem Koks mit nach anderen Verfahren erzeugtem Koks verwenden. Auf diese Weise hat man es in der Hand, die Härte bzw. Festigkeit abzustufen, indem man beispielsweise geglühten Elektrodenkoks, der nicht gemäß der Erfindung vorbehandelt war, in allen Verhältnissen mit Koks mischt, wie er erfindungsgemäß erhalten worden ist.
  • Es kann also der erfindungsgemäß hergestellte Koks zunächst einmal in der üblichen Weise durch Mischen mit Bindemittel, Verformung auf Strang-, Block- oder Schneckenpressen und anschließendes Brennen zur Herstellung von Kohleformkörpern weiterverarbeitet werden. In einer besonderen Variante des Herstellungsprozesses der Kohleformkörper kann der erfindungsgemäß erhaltene Koks auch in der Weise weiterverarbeitet werden, daß die Mischung aus Koks und Bindemittel mit einem Gehalt an zwischen 3 und 6 Chloratome enthaltenden Benzolen oder Toluolen bzw. ihren Hydroverbindungen verwendet wird. Hierbei kann man nun die gleichen chlorierten aromatischen Körper verwenden, wie sie bei der Herstellung des Kokses benutzt worden sind. Man kann aber auch hierzu andere Stoffe aus den erfindungsgemäß vorgeschlagenen Körperklassen benutzen. Auf diese Weise erreicht man eine weitere Steigerung der mechanischen Festigkeit der Formkörper. Es hat sich gezeigt, daß es ausreichend ist, hierbei die chlorierten aromatischen Stoffe in Mengen von etwa 0,5 bis etwa 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Trockengut, zuzusetzen. Es hat sich herausgestellt, daß auch hier die Anwendung von Hexachlorbenzol, zweckmäßig in feiner Verteilung, ganz besonders vorteilhaft ist. Die Druckfestigkeit der erhaltenen Formkörper steigt je nach Feinheit des angewendeten Trockengutes auf Werte zwischen 1500 und 2000 kg/cm' an.
  • Die gemäß der Erfindung hergestellten Kohleformkörper können nach dem Brennvorgang auch noch einer Graphitierung unterworfen werden. Die hierbei angewandte Temperatur kann bis auf 2800° steigen. Entsprechend der Menge des Zusatzes zu dem zu verkokenden Pech läßt sich die Graphitierbarkeit in jedem gewünschten Maße abstufen, wodurch die Eigenschaften des erzeugten Graphits seinem Verwendungszweck gut angepaßt werden können.
  • Das niedrige spezifische Gewicht der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Hartkokse läßt an sich eine geringe Bereitwilligkeit zur Umwandlung in Graphit erwarten. Es war daher um so überraschender, daß man, ohne größere Einbuße an elektrischer und thermischer Leitfähigkeit, ein Graphit von hoher Verbands- und Verschleißfähigkeit erreicht. Das Verfahren gemäß der Erfindunggestattet, Graphitkörper herzustellen, welche Eigenschaften besitzen, die sich eigentlich gegenseitig ausschließen.
  • Die Vereinigung von großer Festigkeit und großer Härte mit den anderen guten Eigenschaften des auf diese Weise erhaltenen Graphits, wie die hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber oxydativen Angriffen, die gute thermische und elektrische Leitfähigkeit, machen den Graphit besonders als Bauelement für Apparaturen geeignet. Graphitformkörper, die unter Verwendung des gemäß der Erfindung erhaltenen Materials hergestellt werden, besitzen außerdem eine große Verbandsfestigkeit, dadurch bedingt eine große Widerstandsfähigkeit gegen Erosion und Verschleiß. Sie können daher mit Erfolg auch auf dem Gebiet der wäßrigen Elektrolyse angewendet werden.
  • Nicht graphitierte, gemäß der Erfindung hergestellte Formkörper können beispielsweise angewendet werden als Lagerelemente, Ziehdüsen, Ausmauerungsplatten für Reaktionsgefäße mit stark verschleißend wirkenden Reaktionsgemischen, z. B. bei Kristallbildung aus durch Rührwerke in Bewegung gehaltenen Flüssigkeiten. Beispiel 1 5 kg Steinkohlenteerpech mit einem Erweichungspunkt von 56° werden bei 120° mit 250 g Hexachlorbenzol, welches zweckmäßig möglichst fein zerkleinert ist, versetzt und nach Verkoken des Peches anschließend bis auf etwa 1000° erhitzt. Der so erhaltene Koks besitzt eine außerordentliche Härte und ist imstande, Glas und Quarz zu ritzen. Er enthält unter 1 % Asche und hat einen Glühverlust von 0,5 bis 0,8 °/o. Nach dem Mahlen des Kokses auf eine bestimmte Körnung, die sich nach den Dimensionen des herzustellenden Formkörpers richtet, wird der Koks mit etwa 20 °/o Bindemittel in Form von Steinkohlenteerpech mit einem Erweichungspunkt von 56° in einem Doppelmuldenkneter bei etwa 120 bis etwa 130° gut durchgemischt. Die Verformung der erhaltenen plastischen Mischung wird auf einer Blockpresse bei einer Temperatur von 100° unter Anwendung eines Druckes von 400 kg/CM2 vorgenommen. Anschließend hieran wird der erhaltene Formling unter Ausschluß von Sauerstoff in einem Ringofen mit normalem Temperaturanstieg zwecks Verkokung des Peches gebrannt. Die im Ringofen erreichte Endtemperatur beträgt etwa 1200°. Der so hergestellte Formkörper hat folgende Eigenschaften:
    Raumgewicht des Formlings vor dem
    Brennen ....................... 1,55
    Raumgewicht des Formlings nach dem
    Brennen ....................... 1,52
    Porenvolumen ................... 16,8
    Druckfestigkeit .................. 1125,0 kg/cm2
    Brennverlust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,4 0/,
    Koksausbeute .................... 64,1 0/"
    Längenschwindung . . . . . . . . . . . . . . . . 0,13 0/,
    Beispiel 2 5 kg Steinkohlenteerpech mit einem Erweichungspunkt von 56° werden bei 120° mit 250 g Hexachlorbenzol, welches zweckmäßig möglichst fein gemahlen ist, versetzt und nach dem Verkoken des Peches anschließend bis auf etwa 1000° erhitzt. Der erhaltene Koks wird auf eine bestimmte Körnung, die sich nach den Dimensionen des herzustellenden Formkörpers richtet, gemahlen. Der gemahlene Koks wird sodann mit etwa 20 0/0 Bindemittel in Form von Steinkohlenteerpech mit einem Erweichungspunkt von 56° in einem Doppelmuldenkneter bei 120 bis 130° gut durchgemischt. Hierbei wird unter Zusatz von 2 % Hexachlorbenzol, bezogen auf das Trockengut, gearbeitet. Die Verformung der so erhaltenen plastischen Mischung wird auf einer Blockpresse bei 100° unter Anwendung eines Druckes von 400 kg/CM2 vorgenommen. Anschließend wird der Formling unter Ausschluß von Sauerstoff in einem Ringofen mit normalem Temperaturanstieg zwecks Verkokung des Peches gebrannt. Die im Ringofen erreichte Endtemperatur beträgt etwa 1200°. Der erhaltene Formkörper hat folgende Eigenschaften:
    Raumgewicht des Formlings vor dem
    Brennen ........................ 1,55
    Raumgewicht des Formlings nach dem
    Brennen ........................ 1,53
    Porenvolumen .................... 14,0
    Druckfestigkeit ................... 1520,0 kg/CM2
    Brennverlust .. . . . . ... . .. . . .. . .. ... 5,0 0/,
    Koksausbeute ..................... 80,0 0/0
    Längenschwindung . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,38 0/0
    Beispiel 3 10 kg Weichpech mit einem Erweichungspunkt von 56° werden bei 120° mit 1000 g Tetrachlorbenzol versetzt, anschließend verkokt und bis auf 1000° erhitzt. Der so gewonnene Koks wird auf eine Korngröße von 0 bis 0,2 mm gemahlen. 5 kg dieses Korngemisches werden mit 32 Teilen Weichpech, das einen Erweichungspunkt von 56° besitzt, auf je 100 Teile Trockengut berechnet, bei einer Temperatur von 120 bis 130° im Doppelmuldenkneter gut -gemischt. Die Verformung der plastischen Mischung zu Rundstäben von 90 mm 0 erfolgt auf einer Strangpresse unter einem Druck von 200 kg/cm2. Anschließend wird der Formkörper in sauerstofffreier Atmosphäre zwecks Verkokung des Bindemittels im Ringofen gebrannt. Die im Brennofen erreichte Temperatur beträgt 1200°. Kennwerte
    Raumgewicht vor dem Brennen..... 1,61
    Raumgewicht nach dem Brennen ... 1,54
    Porenvolumen ................... 22,0 0/
    0
    Druckfestigkeit .................. 1050,0 kg/CM2
    Brennverlust..................... 12,5 0/,
    Koksausbeute .................... 57,1 0/,
    Längenschwindung, linear . . . . . . . . . 2,0 0/0
    Beispiel 4 Zu 5 kg eines Mittelhartpeches mit einem Erweichungspunkt von 68° werden bei 130° 250 g Benzotrichlorid unter ständigem Rühren zugegeben. Durch langsames Erhitzen auf etwa 1000° wird das Gemisch verkokt. Die Koksausbeute beträgt 3,50 kg. Die gesamte Koksmenge wird mittels einer Hammermühle auf eine maximale Korngröße von 1 mm zerkleinert. Diese Trockenmischung wird mit 23 Teilen Weichpech mit einem Erweichungspunkt von 56° auf je 100 Teile Trockengut in einem Doppelmuldenkneter bei 130° etwa 1 Stunde lang homogenisiert. Die Verformung der so erhaltenen plastischen Masse geschieht mittels einer Gesenkpresse unter einem Druck von 350 kg/cm2. Die Formkörper mit den Abmessungen 150 x 120 X 40 mm werden im Ringofen unter Ausschluß von Sauerstoff bis zu Temperaturen von 1200° gebrannt.
    Kennzahlen der gebrannten Körper:
    Raumgewicht vor dem Brennen..... 1,56
    Raumgewicht nach dem Brennen ... 1,51
    Porenvolumen ................... 21,0 0/,
    Druckfestigkeit . .. . . . . .. . . .. . . . . . 1100,0 kg/cm2
    Brennverlust..................... 8,0 0/
    Koksausbeute .................... 57,2 0/,
    Längenschwindung, linear . . . . . . . . . 1,7 0/0
    Beispiel 5 10 kg Weichpech mit einem Erweichungspunkt von 56°, die mit 500 g feinstvermahlenem Hexachlor-Cyclohexan innig vermischt sind, werden langsam verkokt und danach auf etwa 1000° erhitzt. Der gewonnene Koks wird auf einer Hammermühle bis auf eine maximale Körnung von 0,4 mm vermahlen; der Gehalt an staubförmigem Gut von unter 0,06 mm beträgt hierbei 40 0/0.
  • Zu 5 kg dieses Korngemisches gibt man 1500 g Weichpech mit 56° Erweichungspunkt und mischt in einem Doppelmuldenkneter bei 120° 1 Stunde lang. Auf einer Strangpresse werden aus dieser Mischung Plättchen mit einem Querschnitt von 25 x 76 mm geformt. Das Brennen dieser Plättchen geschieht im Ringofen unter Ausschluß von Sauerstoff bei einer Temperatur bis 1000°. Durch eine Hochtemperatur-Behandlung im Graphitierungsofen bei etwa 2700° erfolgt die Umwandlung in Graphit.
  • Kennzahlen nach dem Graphitieren
    Raumgewicht ............ 1,62
    Porenvolumen . . . . . . . . . . . 23,0 0/0
    Druckfestigkeit . . . . . . . . . . 435,0 kg/CM2
    Biegefestigkeit . . . . . . . . . . . 227,0 kg/cm2
    spez. elektr. Widerstand ... 8,5 Ohm x mm2 x m-'-

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Kohle- oder Graphitformkörpern durch Verformung eines Feststoff-Bindemittel-Gemisches, Brennen der erhaltenen Formlinge bei Temperaturen zwischen etwa 1000 und etwa 1300° und gegebenenfalls Graphitierung der gebrannten Formkörper, dadurch gekennzeichnet, daß man in dem Feststoff-Bindemittel-Gemisch als Feststoff ganz oder teilweise einen Koks verwendet, der erhalten worden ist durch Verkoken von Pech in Gegenwart von zweckmäßig zwischen etwa 1 und etwa 15 Gewichtsprozent liegenden Mengen von zwischen 3 und 6 Chloratome enthaltenden Benzolen oder Toluolen bzw. ihren Hydroverbindungen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Feststoff-Bindemittel-Gemisch mit einem Gehalt an zweckmäßig zwischen etwa 0,5 und etwa 5 Gewichtsprozent liegenden Mengen von zwischen 3 und 6 Chloratome enthaltenden Benzolen oder Toluolen bzw. ihren Hydroverbindungen verwendet.
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