DE10057610A1 - Ausrückersystem für eine Kupplungsanordnung - Google Patents
Ausrückersystem für eine KupplungsanordnungInfo
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Abstract
Ein Ausrückersystem für eine Kupplungsanordnung umfasst einen mit einem Kraftspeicher (14) der Kupplungsanordnung zur Durchführung einer Ausrückbewegung gekoppelten oder koppelbaren Ausrückschieber (16), wenigstens ein mit dem Ausrückschieber (16) bei Durchführung einer Ausrückbewegung bewegbares Bremselement (54), welches in Bremswechselwirkung mit einem mit einer Kupplungsausgangswelle (40) im Wesentlichen drehfest verbundenen oder verbindbaren Gegen-Bremselement (62) bringbar ist, wobei der Ausrückschieber (16) und das wenigstens eine Bremselement (54) eine Kolben/Zylinder-Anordnung bilden mit wenigstens einer Fluidkammer (50). Dabei ist vorgesehen, dass zum Erzeugen einer das wenigstens eine Bremselement (54) bezüglich des Ausrückschiebers (16) vorspannenden oder bewegenden Kraft Druckfluid in die wenigstens eine Fluidkammer (50) einleitbar ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ausrückersystem für eine Kupplungs
anordnung, umfassend einen mit einem Kraftspeicher der Kupplungsanord
nung zur Durchführung einer Ausrückbewegung gekoppelten oder koppel
baren Ausrückschieber, wenigstens ein mit dem Ausrückschieber bei
Durchführung einer Ausrückbewegung bewegbares Bremselement, welches
in Bremswechselwirkung mit einem mit einer Kupplungsausgangswelle im
Wesentlichen drehfest verbundenen oder verbindbaren Gegen-Bremselement
bringbar ist, wobei der Ausrückschieber und das wenigstens eine Brems
element eine Kolben/Zylinder-Anordnung bilden mit wenigstens einer
Fluidkammer.
Aus der US 4,099,604 ist ein Ausrückersystem bekannt, bei welchem mit
einem zur Durchführung von Ausrückbewegungen in Richtung einer
Kupplungsdrehachse verschiebbaren Ausrückschieber ein Bremselement
verschiebbar gekoppelt ist. Bei Durchführung einer Ausrückbewegung wird
dann, wenn die Kupplung vollständig ausgerückt ist und der Ausrück
schieber durch entsprechende Betätigung noch weiter bewegt wird, dieses
Bremselement gegen ein mit einer Kupplungsausgangswelle drehfest
gekoppeltes Gegen-Bremselement gepresst, um somit eine Bremskraft auf
die Kupplungsausgangswelle und somit Getriebeeingangswelle auszuüben.
Dies ist insbesondere beim Einsatz derartiger Systeme in Verbindung mit
nicht synchronisierten Getrieben vorteilhaft. Um bei einer derartigen
Anordnung dafür zu sorgen, dass auch bei Auftreten von Verschleiß der
Reibbeläge der Kupplungsanordnung eine gleichbleibende Betätigungs
charakteristik bzw. Wirkcharakteristik des Ausrückersystems und auch des
dabei vorgesehenen Bremssystems für die Kupplungsausgangswelle
bereitgestellt ist, ist ein Verschleißkompensationsmechanismus vorgesehen,
durch welchen letztendlich bei Auftreten von Verschleiß eine Relativver
schiebebewegung zwischen dem Ausrückschieber und der Anpressplatte
jedoch unter Beibehaltung der Einbaulage des Kraftspeichers erhalten wird.
Auf diese Art und Weise wird dafür gesorgt, dass der Ausrückschieber mit
dem daran vorgesehenen Bremselement unabhängig vom Verschleiß in einer
näherungsweise gleichen Einbaulage bleibt und somit auch bei Durch
führung von Ausrückvorgängen die Wirkcharakteristik der Bremsanordnung
für die Kupplungsausgangswelle gleich bleibt.
Aus der US 3,912,058 ist ein Ausrückersystem für eine Kupplungsanord
nung bekannt, bei welchem mit einem zur Durchführung von Ausrückbe
wegungen durch Einleiten von Druckfluid verschiebbaren Ausrückschieber
ebenfalls ein Bremselement zumindest dann zur Erzeugung einer Bremskraft
verschoben wird, wenn ein Ausrückhub über ein bestimmtes Ausmaß
hinaus stattgefunden hat. Um auch hier der Tatsache Rechnung zu tragen,
dass mit auftretendem Verschleiß die Einbaulage des Kraftspeichers und
somit auch die Grundlage des Ausrückschiebers sich ändern kann, bilden
das Bremselement bzw. ein Abschnitt desselben und der Ausrückschieber
eine Kolben/Zylinder-Anordnung mit einer Zylinderkammer, in welche in dem
Verschleiß und somit der Axialverschiebung des Ausrückschiebers
entsprechendem Ausmaß Fluid eingeleitet wird. Die somit verschleißbedingt
auftretende Relativverlagerung zwischen Ausrückschieber und dem mit
diesem zum Bilden der Kolben/Zylinder-Anordnung zusammenwirkenden
Abschnitt des Bremselementes wird letztendlich durch Vergrößerung des
Volumens der Fluidkammer und Auffüllen dieser Fluidkammer mit Fluid
kompensiert. Trotz der also verschleißbedingt auftretenden Verlagerung des
Ausrückschiebers wird der mit diesem zum Bilden der Kolben/Zylinder-
Anordnung zusammenwirkende Abschnitt des Bremselementes in einer
gleichbleibenden axialen Einbaulage gehalten, so dass beim nachfolgenden
Durchführen von Ausrückvorgängen zumindest im Bereich des eine
Bremskraft für die Kupplungsausgangswelle bzw. Getriebeeingangswelle
bereitstellenden Systems eine gleichbleibende Wirkcharakteristik erzeugt
werden kann.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Ausrückersystem für eine
Kupplungsanordnung vorzusehen, mit welchem eine präzise Erzeugung einer
für eine Kupplungsausgangswelle bzw. Getriebeeingangswelle bereitzu
stellenden Bremskraft möglich ist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein
Ausrückersystem für eine Kupplungsanordnung, umfassend einen mit einem
Kraftspeicher der Kupplungsanordnung zur Durchführung einer Aus
rückbewegung gekoppelten oder koppelbaren Ausrückschieber, wenigstens
ein mit dem Ausrückschieber bei Durchführung einer Ausrückbewegung
bewegbares Bremselement, welches in Bremswechselwirkung mit einem mit
einer Kupplungsausgangswelle im Wesentlichen drehfest verbundenen oder
verbindbaren Gegen-Bremselement bringbar ist, wobei der Ausrückschieber
und das wenigstens eine Bremselement eine Kolben/Zylinder-Anordnung
bilden mit wenigstens einer Fluidkammer.
Erfindungsgemäß ist dabei weiter vorgesehen, dass zum Erzeugen einer das
wenigstens eine Bremselement bezüglich des Ausrückschiebers vor
spannenden oder bewegenden Kraft Druckfluid in die wenigstens eine
Fluidkammer einleitbar ist.
Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei welchem über das in der
Fluidkammer angeordnete Fluid lediglich eine vom Ausrückschieber erzeugte
Schubkraft auf das Bremselement übertragen wird, um dieses zum Erzeugen
der Bremswirkung zu verlagern, wird beim erfindungsgemäßen Aus
rückersystem aktiv durch das Einleiten des Druckfluids in die wenigstens
eine Fluidkammer die Kraft erzeugt, welche zum Abbremsen der Getriebeein
gangswelle führen soll. Die Erzeugung der Bremskraft kann somit
weitgehend unabhängig von der durchgeführten Ausrückbewegung bzw.
vom durchgeführten Ausrückhub des Ausrückschiebers bereitgestellt
werden, so dass eine deutlich präzisere Ansteuerung des dem Abbremsen
der Getriebeeingangswelle dienenden Systems erlangt werden kann, im
Vergleich zu einer Anordnung, bei welcher eine zwangsweise Verkopplung
mit dem Hub des Ausrückschiebers vorhanden ist. Insbesondere lässt sich
auch eine zeitliche Entkopplung des Bremsvorgangs vom Ausrückvorgang
erzielen, so dass beispielsweise bereits vor dem Erreichen der vollständig
ausgerückten Betätigungsstellung der Kupplung begonnen werden kann,
eine Bremskraft aufzubauen und letztendlich keine Phase vorhanden ist, in
welcher die Getriebeeingangswelle ungebremst drehen kann.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass durch das in die wenigstens eine
Fluidkammer einleitbare Druckfluid eine das wenigstens eine Bremselement
gegen das Gegen-Bremselement pressende Bremsdruckkraft erzeugbar ist.
Um über den Umfang verteilt eine gleichmäßige Bremscharakteristik
erzeugen zu können, wird vorgeschlagen, dass in dem Ausrückschieber in
Umfangsrichtung bezüglich einer Drehachse aufeinander folgend eine
Mehrzahl von Zylinderkammern vorgesehen ist, in welchen ein jeweiliger
Kolbenabschnitt des wenigstens einen Bremselements verschiebbar
aufgenommen ist. Dies kann alternativ auch dadurch erreicht werden, dass
in dem Ausrückschieber eine bezüglich einer Drehachse ringartig ausge
bildete Zylinderkammer vorgesehen ist, in welcher ein Ringkolbenabschnitt
des wenigstens einen Bremselementes verschiebbar aufgenommen ist.
Da im allgemeinen das Bremselement bei Durchführung von Aus- und
Einrückvorgängen seine axiale Lage näherungsweise beibehält, in jedem Fall
jedoch geringer in Achsrichtung verschoben wird, als der Ausrückschieber,
wird zum einfachen Zuführen des Druckfluids in die wenigstens eine
Fluidkammer vorgeschlagen, dass an dem wenigstens einen Bremselement
für die wenigstens eine Fluidkammer eine Druckfluidzuführanschlussan
ordnung vorgesehen ist.
Vorzugsweise ist bei dem erfindungsgemäßen Ausrückersystem eine
Druckfluidzuführanordnung vorgesehen, durch welche Druckfluid in die
wenigstens eine Fluidkammer im Wesentlichen nur dann geleitet wird, wenn
die Kupplungsanordnung über ein einer im Wesentlichen vollständig
ausgerückten Kupplungsbetätigungsstellung zugeordnetes Betätigungs
ausmaß hinaus betätigt wird.
Um eine ungewünschte Wechselwirkung im Bereich des Bremssystems bei
Durchführung von Kuppelvorgängen zu vermeiden, wird vorgeschlagen,
dass bei Betätigung der Kupplungsanordnung bis zu der im Wesentlichen
vollständig ausgerückten Kupplungsbetätigungsstellung in der Fluidkammer
im Wesentlichen kein eine Verschiebekraft erzeugender Fluiddruck
aufgebaut ist. Gleichwohl wird noch einmal darauf hingewiesen, dass
aufgrund der Entkopplung von Ausrücksystem und Bremssystem vonein
ander ein bestimmter Überlapp zwischen Durchführung eines Ausrückvor
gangs und Durchführung eines Bremsvorgangs auch vorteilhaft und
erwünscht sein kann.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Antriebssystem mit einer
Kupplungsanordnung und einer erfindungsgemäßen Ausrückeranordnung,
wobei weiter vorgesehen ist, dass in die wenigstens eine Fluidkammer nur
dann Druckfluid eingeleitet wird, wenn die Kupplungsanordnung über ein
einer im Wesentlichen vollständig ausgerückten Betätigungsstellung
hinausgehendes Ausmaß betätigt wird.
Auch bei diesem Ausrückersystem ist es vorteilhaft, dass dann, wenn die
Kupplungsanordnung nicht zur Durchführung einer Ausrückbewegung
betätigt ist oder in einem Ausmaß betätigt ist, welches das der im
Wesentlichen vollständig ausgerückten Betätigungsstellung zugeordnete
Betätigungsausmaß nicht erreicht oder nicht überschreitet, in der wenig
stens einen Fluidkammer kein eine Verschiebekraft erzeugender Fluiddruck
aufgebaut ist, vorzugsweise die wenigstens eine Fluidkammer in Verbindung
mit einem Fluidreservoir oder mit der Umgebung ist.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden
Zeichnungen anhand bevorzugter Ausgestaltungsformen detailliert
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine Längsschnittansicht eines erfindungsgemäßen Aus
rückersystems;
Fig. 2 eine Detailansicht des Ausrückersystems der Fig. 1;
Fig. 3 eine Längsschnittansicht einer alternativen Ausgestaltungsform
des erfindungsgemäßen Ausrückersystems.
In den Fig. 1 und 2 ist eine erste Ausgestaltungsform eines erfindungs
gemäßen Ausrückersystems 10 dargestellt. Dieses Ausrückersystem dient
im Allgemeinen dazu, den radial inneren Bereich 12 eines Kraftspeichers 14
einer Kraftfahrzeugreibungskupplung zur Durchführung von Ausrückvor
gängen zu verlagern. Im dargestellten Falle ist diese Reibungskupplung eine
Kupplung des gezogenen Typs, d. h. der Kraftspeicher 14 wird in seinem
radial inneren Bereich 12 zur Durchführung von Ausrückvorgängen in
Richtung vom Antriebsaggregat bzw. der Anpressplatte der Reibungskupp
lung weggezogen und in der Darstellung der Fig. 1 in Richtung der
Drehachse A nach rechts bewegt.
Das Ausrückersystem 10 umfasst einen allgemein mit 16 bezeichneten
Ausrückschieber. Dieser Ausrückschieber 16 wiederum umfasst einen
Ausrückerring 18, an dessen nach radial außen vorspringenden flansch
artigen Bereich 20 eine Ausrückergabel o. dgl. zum Verlagern des Aus
rückschiebers 16 zur Durchführung von Ausrückvorgängen angreifen kann.
Mit dem Ausrückerring 18 ist über ein Halteklammerelement 22 ein äußerer
Lagerring 24 eines allgemein mit 26 bezeichneten Ausrücklagers fest ge
koppelt. Ein innerer Lagerring 28 ist mit einem Mitnahmeelement 30
vermittels eines Rastringes 32 zur gemeinsamen Bewegung in Ausrück
richtung fest gekoppelt. Zwischen den beiden Lagerringen 24, 28 wirken
Wälzkörper, beispielsweise Lagerkugeln 34. Der innere Lagerring 28 ist
radial innen über eine Lagerungshülse 36 und ein Gleitlagerungselement 38
auf einer Kupplungsausgangswelle bzw. Getriebeeingangswelle 40 drehbar
gelagert und bildet somit die Lagerung bzw. Abstützung des gesamten
Ausrückersystems 16.
In dem Ausrückerring 18 ist konzentrisch zu diesem bezüglich der Dreh
achse A ein Ausrückerinnenring 42 angeordnet. Der Ausrückerinnenring 42
ist durch eine an einer Innenumfangsfläche 44 des Ausrückerrings 18
gebildete Anlageschulter 46 und einen Sicherungsring 48 axial bezüglich
des Ausrückerrings 18 festgelegt und bildet mit diesem zusammen eine
ringartig um die Drehachse A umlaufende Zylinderkammer 50. In diese
Zylinderkammer 50, welche an der von der Reibungskupplung entfernt
liegenden Seite axial offen ist, greift ein zylindrischer Abschnitt 52 eines
allgemein mit 54 bezeichneten Bremselementes ein. Durch einen mit dem
zylindrischen Abschnitt 52 beispielsweise integral ausgebildeten Bremsring
abschnitt 56 des Bremselementes 54 ist eine mit der Welle 40 durch
Verzahnungen 58, 60 drehfest gekoppelte Bremsscheibe 62 gegen einen
Widerlagerabschnitt 64 eines Getriebegehäuses o. dgl. pressbar. Der
zylindrische Abschnitt 52 des Bremselementes 54, welcher letztendlich
einen Ringkolben bildet, ist unter Zwischenlagerung von Dichtungs
elementen 66, 68 in die Zylinderkammer 50 im Ausrückschieber 16 im
Wesentlichen fluiddicht eingesetzt.
An einem Umfangsbereich des Ausrückerringes 18 ist eine in Fig. 2
erkennbare Fluideinführöffnung 70 vorgesehen, in welche beispielsweise
eine Druckluftzuführleitung zum Zuführen von Druckluft in die Zylin
derkammer 50 eingepasst werden kann.
Zur Durchführung von Ausrückvorgängen wird, wie vorangehend bereits
beschrieben, der Ausrückschieber 16 durch einen entsprechenden
Mechanismus in der Fig. 1 nach rechts, d. h. in Richtung auf die Getriebean
ordnung zu gezogen. Bei Durchführung eines derartigen Ausrückvorganges
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Zylinderkammer 50 durch
eine Mehrwegeventilanordnung mit einem Fluidreservoir bzw. der Umgebung
verbunden ist, so dass letztendlich kein Fluidüberdruck in der Zylinderkam
mer 50 aufgebaut wird. Es wird daher auch in dem Fall, dass bereits
während des Ausrückvorgangs das Bremselement 54 in Anlage an der
Bremsscheibe 62 gelangt, im Wesentlichen keine Bremswirkung erzeugt
werden, da zunächst das Bremselement 54 sich noch bezüglich des
Ausrückschiebers 16 im Wesentlichen kraftfrei verlagern kann. Ist die
vollkommen ausgerückte Stellung der Reibungskupplung erreicht, so kann
durch entsprechende Umschaltung des Mehrwegeventils die Zylinderkam
mer 50 in Verbindung mit einer Druckfluidquelle, beispielsweise einer
Druckluftpumpe, gebracht werden, so dass nun in der Zylinderkammer 50
ein Fluiddruck aufgebaut wird und das Bremselement 54 in Richtung auf die
Bremsscheibe 62 zu gepresst werden kann. Da sowohl der Ausrückerring
18 als auch das Bremselement 54 durch entsprechende Drehsicherungs
anordnungen, die mit feststehenden Baugruppen zusammenwirken, gegen
Drehung gesichert sind, wird in dem ausgerückten Zustand und durch
Verschieben des Bremselements 54 bzw. Erzeugen einer Anpresskraft
desselben gegen die Bremsscheibe 62 nunmehr eine Bremskraft erzeugt,
welche zur Abbremsung und Drehzahlverminderung der Getriebeeingangs
welle 40 führt. Dies ist insbesondere bei nicht synchronisierten Getrieben
und Durchführung von Abwärtsschaltvorgängen vorteilhaft.
Man erkennt aus der vorangehenden Beschreibung, dass durch die
erfindungsgemäße Ausgestaltung des Ausrückersystems 10 der Ausrück
vorgang einerseits und die Erzeugung einer Bremskraft andererseits
voneinander im Wesentlichen unabhängig gemacht werden können. Diese
Unabhängigkeit besteht sowohl im Bereich der Bewegungsverkopplung als
auch im zeitlichen Bereich, so dass grundsätzlich auch bereits eine
Bremskraft erzeugt werden kann, bevor die Kupplung in die vollständig
ausgerückte Stellung gebracht worden ist. Des Weiteren kann die zum
Erzeugen der Bremswirkung erforderliche Kraft unabhängig von der auf den
Ausrückschieber 16 wirkenden Betätigungskraft eingestellt werden, so dass
eine exaktere Abbremsung der Getriebeeingangswelle im gewünschten
Ausmaß eingestellt werden kann. Soll die Kupplung wieder eingerückt
werden, so wird beispielsweise die Zylinderkammer 50 wieder mit dem
Fluidreservoir oder der Umgebung in Verbindung gebracht und der
Ausrückschieber 16 wird wieder auf die Kupplung zu bewegt. Das
Druckfreischalten der Zylinderkammer 15 kann selbstverständlich auch zu
einem späteren Zeitpunkt erfolgen bzw. kann auch vollständig unterbleiben,
so dass bei einem nachfolgenden Ausrückvorgang grundsätzlich die gleiche
Relativlage zwischen Ausrückschieber 16 und Bremselement 54 vorhanden
ist, so dass ggf. durch weitere Druckfluidzufuhr lediglich ein zuvor im
Bereich der Kupplung aufgetretener Verschleiß beim nächsten Auskuppel
vorgang kompensiert werden müsste.
Das Umschalten des bereits angesprochenen Mehrwegeventils zur Zufuhr
von Druckfluid in die Zylinderkammer 50 kann beispielsweise verkoppelt
sein mit der Betätigungslage eines Kupplungspedals. Ist dieses bis zu seiner
Endlage durchgetreten, was letztendlich auch bedeutet, dass die Kupplung
in die vollständig ausgerückte Stellung gebracht worden ist, kann dieses
Ventil derart geschaltet werden, dass das Druckfluid in die Zylinderkammer
50 einströmt und somit die gewünschte Bremskraft erzeugt wird.
Eine abgewandelte Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Aus
rückersystems ist in Fig. 3 dargestellt. Komponenten, welche vorangehend
beschriebenen Komponenten hinsichtlich Aufbau bzw. Funktion ent
sprechen, sind mit dem gleichen Bezugszeichen unter Hinzufügung eines
Anhangs "a" beschrieben. Im Folgenden wird lediglich auf die konstruktiven
Unterschiede zu der vorangehend beschriebenen Ausgestaltungsform
eingegangen.
Der Ausrückerring 18a ist in der in Fig. 3 erkennbaren Ausgestaltungsform
mit einer Mehrzahl von in Umfangsrichtung aufeinander folgenden und zum
Getriebe hin axial offenen Einsenkungen oder Bohrungen 80a versehen,
welche letztendlich die Zylinderkammern 50a bilden. In diese Zylinder
kammern 50a sind jeweilige Kolbenabschnitte 82a des Bremselementes 54a
unter Bereitstellung einer fluiddichten Abdichtung vermittels jeweiliger
Dichtungsringe 84a eingesetzt. Diese Kolbenabschnitte 82a sind mit dem
Bremsringabschnitt 56a integral ausgebildet. In jedem der Kolbenabschnitte
82a erstreckt sich eine Öffnung oder Bohrung 86a, welche zur Zylin
derkammer 50a hin offen ist und welche ferner in Verbindung steht mit
einer jeweiligen Fluidzuführöffnung 70a. Jede der Fluidzuführöffnungen 70a
steht bei dieser Ausgestaltungsform dann in Verbindung mit einer jeweiligen
Druckfluidzuführleitung, so dass in die einzelnen Zylinderkammern 50a über
die Öffnungen 70a und die Bohrungen oder Öffnungen 86a das Druckfluid
eingeleitet werden kann. Die Funktionsweise entspricht im Wesentlichen der
vorangehend beschriebenen Funktionsweise. Es ergibt sich jedoch der
konstruktive Vorteil, dass das Bremselement 54a, welches bei Durchführung
von Ein- und Ausrückvorgängen sich nicht notwendigerweise zusammen mit
dem Ausrückschieber 16a verschieben muss, dies insbesondere dann nicht
tun muss oder wird, wenn lediglich zur Bremskrafterzeugung ein Fluiddruck
aufgebaut wird, mit den Druckfluidzuführleitungen gekoppelt wird, so dass
hier eine im Wesentlichen starre Kopplung ohne das Bereitstellen ent
sprechend elastischer Leitungsabschnitte erfolgen kann. Durch das
Bereitstellen mehrerer in Umfangsrichtung aufeinander folgender Zylin
derkammern bzw. Kolbenabschnitte ist eine Verdrehsicherung des
Bremselements 54a bezüglich des Ausrückschiebers 16a bereitgestellt, so
dass zum vollständigen Sichern gegen ungewünschte Drehung lediglich
noch der Ausrückerring 18a in an sich bekannter Weise gegen Drehung zu
sichern ist, beispielsweise durch einen Sicherungsstift oder -bolzen, welcher
mit dem Ausrückerring 18a gekoppelt ist und in eine entsprechende
Sicherungsausnehmung an einer feststehenden Baugruppe, beispielsweise
am Getriebe oder einer Getriebeglocke eingreift.
Durch die vorliegende Erfindung ist ein Ausrückersystem bereitgestellt, bei
welchem bei einfachem Aufbau die zum Abbremsen einer Getriebeeingangs
welle erforderliche Bremskraft unabhängig vom Ausrückvorgang an sich
erzeugt werden kann. Zur Erzeugung dieser Bremskraft ist lediglich ein
Anschluss an ein in einem Fahrzeug, insbesondere Lastkraftfahrzeug, im
allgemeinen vorhandenes Hydraulik- oder Luftdrucksystem erforderlich.
Es sei darauf hingewiesen, dass verschiedene Systembereiche der beiden
Ausgestaltungsformen miteinander kombiniert werden können. Dazu ist es
selbstverständlich möglich, auch bei der Ausgestaltungsform gemäß Fig. 1
die Druckfluidzufuhr über das Bremselement vorzusehen, so wie in Fig. 3
dargestellt. Ebenso könnte bei der Ausgestaltungsform gemäß Fig. 1 die aus
Ausrückerring 18 und Innenring 42 bestehende Baugruppe als integrales
Bauteil bereitgestellt werden.
Claims (9)
1. Ausrückersystem für eine Kupplungsanordnung, umfassend:
einen mit einem Kraftspeicher (14; 14a) der Kupplungsan ordnung zur Durchführung einer Ausrückbewegung gekoppel ten oder koppelbaren Ausrückschieber (16; 16a),
wenigstens ein mit dem Ausrückschieber (16; 16a) bei Durchführung einer Ausrückbewegung bewegbares Brems element (54; 54a), welches in Bremswechselwirkung mit einem mit einer Kupplungsausgangswelle (40; 40a) im Wesentlichen drehfestverbundenen oder verbindbaren Gegen- Bremselement (62; 62a) bringbar ist, wobei der Ausrück schieber (16; 16a) und das wenigstens eine Bremselement (54; 54a) eine Kolben/Zylinder-Anordnung bilden mit wenig stens einer Fluidkammer (50; 50a), dadurch gekennzeichnet, dass zum Erzeugen einer das wenigstens eine Bremselement (54; 54a) bezüglich des Ausrückschiebers (16; 16a) vorspannenden oder bewegenden Kraft Druckfluid in die wenigstens eine Fluidkammer (50; 50a) einleitbar ist.
einen mit einem Kraftspeicher (14; 14a) der Kupplungsan ordnung zur Durchführung einer Ausrückbewegung gekoppel ten oder koppelbaren Ausrückschieber (16; 16a),
wenigstens ein mit dem Ausrückschieber (16; 16a) bei Durchführung einer Ausrückbewegung bewegbares Brems element (54; 54a), welches in Bremswechselwirkung mit einem mit einer Kupplungsausgangswelle (40; 40a) im Wesentlichen drehfestverbundenen oder verbindbaren Gegen- Bremselement (62; 62a) bringbar ist, wobei der Ausrück schieber (16; 16a) und das wenigstens eine Bremselement (54; 54a) eine Kolben/Zylinder-Anordnung bilden mit wenig stens einer Fluidkammer (50; 50a), dadurch gekennzeichnet, dass zum Erzeugen einer das wenigstens eine Bremselement (54; 54a) bezüglich des Ausrückschiebers (16; 16a) vorspannenden oder bewegenden Kraft Druckfluid in die wenigstens eine Fluidkammer (50; 50a) einleitbar ist.
2. Ausrückersystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass durch das in die wenigstens eine
Fluidkammer (50; 50a) einleitbare Druckfluid eine das wenigstens
eine Bremselement (54; 54a) gegen das Gegen-Bremselement (62;
62a) pressende Bremsdruckkraft erzeugbar ist.
3. Ausrückersystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Ausrückschieber (16a) in
Umfangsrichtung bezüglich einer Drehachse (A) aufeinander folgend
eine Mehrzahl von Zylinderkammern (50a) vorgesehen ist, in welchen
ein jeweiliger Kolbenabschnitt (82a) des wenigstens einen Brems
elements (54a) verschiebbar aufgenommen ist.
4. Ausrückersystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Ausrückschieber (16) eine
bezüglich einer Drehachse (A) ringartig ausgebildete Zylinderkammer
(50) vorgesehen ist, in welcher ein Ringkolbenabschnitt (52) des
wenigstens einen Bremselementes (54) verschiebbar aufgenommen
15t.
5. Ausrückersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem wenigstens einen Brems
element (54a) für die wenigstens eine Fluidkammer (50a) eine
Druckfluidzuführanschlussanordnung (70a) vorgesehen ist.
6. Ausrückersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch eine Druckfluidzuführanordnung, durch welche
Druckfluid in die wenigstens eine Fluidkammer (50; 50a) im Wesent
lichen nur dann geleitet wird, wenn die Kupplungsanordnung überein
einer im Wesentlichen vollständig ausgerückten Kupplungsbe
tätigungsstellung zugeordnetes Betätigungsausmaß hinaus betätigt
wird.
7. Ausrückersystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass bei Betätigung der Kupplungsanord
nung bis zu der im Wesentlichen vollständig ausgerückten Kupplungs
betätigungsstellung in der Fluidkammer (50; 50a) im Wesentlichen
kein eine Verschiebekraft erzeugender Fluiddruck aufgebaut ist.
8. Antriebssystem umfassend eine Kupplungsanordnung und eine
Ausrückeranordnung für diese gemäß einem der vorangehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in die wenigstens eine Fluidkammer
(50; 50a) nur dann Druckfluid eingeleitet wird, wenn die Kupplungs
anordnung über ein einer im Wesentlichen vollständig ausgerückten
Betätigungsstellung hinausgehendes Ausmaß betätigt wird.
9. Antriebssystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn die Kupplungsanordnung
nicht zur Durchführung einer Ausrückbewegung betätigt ist oder in
einem Ausmaß betätigt ist, welches das der im Wesentlichen
vollständig ausgerückten Betätigungsstellung zugeordnete Betäti
gungsausmaß nicht erreicht oder nicht überschreitet, in der wenig
stens einen Fluidkammer (50; 50a) kein eine Verschiebekraft
erzeugender Fluiddruck aufgebaut ist, vorzugsweise die wenigstens
eine Fluidkammer in Verbindung mit einem Fluidreservoir oder mit der
Umgebung ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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