DE10056547A1 - Karl-Fischer-Reagenz - Google Patents

Karl-Fischer-Reagenz

Info

Publication number
DE10056547A1
DE10056547A1 DE10056547A DE10056547A DE10056547A1 DE 10056547 A1 DE10056547 A1 DE 10056547A1 DE 10056547 A DE10056547 A DE 10056547A DE 10056547 A DE10056547 A DE 10056547A DE 10056547 A1 DE10056547 A1 DE 10056547A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reagent
imidazole
karl fischer
mixture
mol
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE10056547A
Other languages
English (en)
Inventor
Katrin Schoeffski
Helga Hoffmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Honeywell Laborchemikalien GmbH
Original Assignee
Sigma Aldrich Laborchemikalien GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Family has litigation
First worldwide family litigation filed litigation Critical https://patents.darts-ip.com/?family=7663358&utm_source=google_patent&utm_medium=platform_link&utm_campaign=public_patent_search&patent=DE10056547(A1) "Global patent litigation dataset” by Darts-ip is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License.
Application filed by Sigma Aldrich Laborchemikalien GmbH filed Critical Sigma Aldrich Laborchemikalien GmbH
Priority to DE10056547A priority Critical patent/DE10056547A1/de
Priority to EP01125451A priority patent/EP1207389B2/de
Priority to AT01125451T priority patent/ATE315782T1/de
Priority to DE60116557T priority patent/DE60116557T3/de
Priority to NO20015570A priority patent/NO20015570L/no
Priority to US10/002,864 priority patent/US6946298B2/en
Priority to JP2001350237A priority patent/JP4245289B2/ja
Publication of DE10056547A1 publication Critical patent/DE10056547A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N31/00Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods
    • G01N31/16Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods using titration
    • G01N31/168Determining water content by using Karl Fischer reagent

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Investigating Or Analyzing Non-Biological Materials By The Use Of Chemical Means (AREA)
  • Saccharide Compounds (AREA)

Abstract

Ein Reagenz zur Wasserbestimmung nach der Karl-Fischer-Methode enthält als Base ein Gemisch aus Imidazol und einem substituierten Imidazol, wobei das Reagenz bevorzugt als Einkomponenten-Reagenz vorliegt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Reagenz zur Wasserbestimmung nach der Karl-Fischer-Methode, seine Verwendung zur Bestimmung des Wassergehaltes nach der Karl-Fischer-Methode sowie ein Einkomponenten-Reagenz.
Die maßanalytische Bestimmung von Wasser wurde von Karl Fischer entwickelt; sie beruht auf der Oxidation von Schwefeldioxid durch Iod in Gegenwart von Wasser nach der Gleichung
2H2O + SO2 + I2 ↔ H2SO4 + 2HJ
Die Karl-Fischer-Titration wird üblicherweise in Gegenwart eines Alkohols als Lösungsmittel und einer Base durchgeführt, wobei man davon ausgeht, daß fol­ gende Reaktion abläuft:
H2O + I2 + (RNH)SO3-R' + 2RN → (RNH)SO4 + 2(RNH)I
wobei RN = Base; R' = Alkyl (ggf. substituiert).
Hierbei geht man davon aus, daß im Reagenz aus einem Alkohol und Schwefeldi­ oxid ein Alkylester der schwefligen Säure entsteht. Dieser wird unter Verbrauch stöchiometrischer Mengen von Wasser durch Iod zu dem korrespondierenden Schwefelsäurealkylester oxidiert. In der Praxis werden als Alkoholkomponenten hauptsächlich Methanol und Glykolmonoalkylether verwendet (vgl. E. Scholz "Karl-Fischer-Titration", Springer Verlag 1984). Der verwendete Alkohol dient nicht nur als Lösungsmittel, er nimmt auch an der Reaktion teil und beeinflußt deshalb das Titrationsverhalten der damit hergestellten Reagenzien. Der Titrationsendpunkt ist an einem Iod-Überschuß zu erkennen, der visuell, photo­ metrisch oder elektrometrisch angezeigt werden kann, wobei eine potentiometri­ sche Endpunktserkennung oder Dead-Stop Indikation zu wesentlich genaueren Ergebnissen führt.
Man unterscheidet vier Grundformen der Karl-Fischer-Titration, nämlich die vo­ lumetrische Titration mit einem Einkomponenten-Reagenz, die volumetrische Titration mit einem Zweikomponenten-Reagenz und die coulometrische Titration mit und ohne Diaphragma. Diese vier Varianten erfordern unterschiedliche Rea­ genzien.
Für die Einkomponenten-Titration wird ein Reagenz benötigt, das alle Reaktions­ partner des Wassers in einer Lösung hält. Hierzu werden Schwefeldioxid, Iod und die Base in einem Alkohol gelöst. In dieser Lösung reagieren das Schwefeldioxid und der Alkohol schon bei der Zubereitung zu Alkylsulfit. Die Base nimmt das freiwerdende Proton auf. In dem Originalreagenz von Karl Fischer wurde Metha­ nol als Alkohol verwendet. Stabilere Reagenzien wurden später mit Methylglykol erhalten. In allen Einkomponenten-Reagenzien fällt der Titer, d. h. die Konzentra­ tion des aktiven Iods, mit der Zeit ab. Als Lösungsmittel für die Probe wird im Titriergefäß meist Methanol oder ein Gemisch von Methanol und anderen Lö­ sungsmitteln verwendet.
Bei der Zweikomponenten-Titration werden zwei Reagenzien benötigt. Als Tit­ rantkomponente wird eine Lösung von Iod in Methanol verwendet, während als Solvent eine Lösung von Schwefeldioxid und einer Base in Methanol dient. In diesem Solvent wird ebenfalls, wie im Einkomponenten-Reagenz, Alkylsulfit ge­ bildet. Die Solventkomponente wird im Titriergefäß vorgelegt, mit der Titrant­ komponente wird titriert. Anders als bei der Einkomponenten-Titration findet bei der Zweikomponenten-Titration ein Titerabfall in der Titrantkomponente nicht statt, solange keine Feuchtigkeit in die Flasche eindringt.
Die Reagenzien für die coulometrische Wasserbestimmung nach Karl Fischer unterscheiden sich in ihren Bestandteilen von den volumetrischen Reagenzien. Statt Iod wird ein lösliches Iodid eingesetzt, aus dem während der Titration durch anodische Oxidation Iod erzeugt wird, das analog der oben beschriebenen Reakti­ onsgleichung reagiert. Die weiteren Bestandteile des Reagenzes sind die gleichen wie in den volumetrischen Reagenzien, d. h. Schwefeldioxid, eine Base und ein Alkohol. Bei der coulometrischen Titration mit Diaphragma sind in einer Zelle mit Diaphragma der Kathoden- und der Anodenraum durch ein Diaphragma ge­ trennt. Beide Räume müssen separat mit Reagenz gefüllt werden, wobei für den Kathodenraum üblicherweise ein spezielles Kathodenreagenz eingesetzt wird. Bei der coulometrischen Titration ohne Diaphragma ist eine Trennung von Kathoden- und Anodenraum nicht nötig, da eine spezielle Kathodengeometrie die Bildung von oxidierbaren Substanzen verhindert.
In einem Karl-Fischer-Reagenz hat die Base die Funktion, die entstehenden Säu­ ren zu neutralisieren und damit einen quantitativen Reaktionsablauf zu fördern. Früher wurde in der Praxis Pyridin als Base verwendet. Auf der Suche nach toxi­ kologisch möglichst unbedenklicheren Basen beschreibt EP-B-0 127 740 als wei­ tere geeignete Basen Imidazol, Thiazol, Pyrimidin, Triazin oder deren Substituti­ onsprodukte. Bei Verwendung von Imidazol in Einkomponenten-Reagenzien wurde jedoch beobachtet, daß sich bei längeren Standzeiten, insbesondere bei höheren Temperaturen wie sie in heißen Ländern auftreten, störende Ausfällungen oder Kristalle bilden, die insbesondere in den Schlauchsystemen von zur Karl- Fischer-Bestimmung verwendeten Apparaturen zu Problemen führen. Um diese Ausfällungen zu verhindern, wird in der Dissertation von Silke Grünke, Fachbe­ reich Chemie der Universität Hannover, 1999, Kapitel 7, vorgeschlagen, statt Imi­ dazol ein substituiertes Imidazol wie 2-Methylimidazol in Einkomponenten- Reagenzien zu verwenden. Bei diesem substituierten Imidazol tritt jedoch ein schneller Titerabfall auf, weshalb derartige Einkomponenten-Reagenzien nicht lagerstabil sind.
Deshalb bestand die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe darin, ein verbes­ sertes Karl-Fischer-Reagenz bereitzustellen, das auch als Einkomponenten- Reagenz lagerstabil ist und insbesondere bei höheren Temperaturen nicht zu Aus­ fällungen neigt. Dabei soll aber die Titerstabilität der bisher verwendeten Reagen­ zien wenigstens erreicht oder übertroffen werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß ein Karl-Fischer-Reagenz als Base ein Gemisch aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol enthält.
Somit betrifft die Erfindung ein Reagenz zur Wasserbestimmung nach der Karl- Fischer-Methode, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es als Base ein Gemisch aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol enthält. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur quantitativen Wasserbestimmung nach der Karl- Fischer-Methode, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das erfindungsgemäße Reagenz verwendet wird. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf die Verwen­ dung eines Gemisches aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol in einem Reagenz zur Wasserbestimmung nach der Karl-Fischer-Methode. Au­ ßerdem umfaßt die Erfindung ein Einkomponenten-Reagenz für die Wasserbe­ stimmung nach der Karl-Fischer-Methode, enthaltend ein Gemisch aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol, Schwefeldioxid, Iod und einen wasserfreien Alkohol. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung, den Beispielen und den Unteransprüchen definiert.
Erfindungsgemäß enthält das Reagenz ein Gemisch aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol. Bei dem substituierten Imidazol handelt es sich vorzugsweise um eine Verbindung der Formel
in der R, R1 und R2 gleich oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom, einen niederen, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisenden Alkylrest oder einen Phenylrest bedeuten. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind sub­ stituierte Imidazole mit 1, 2 oder 3 Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder mit 1, 2 oder 3 Phenylgruppen oder mit einer Benzogruppe. Beispiele für erfindungsgemäß geeignete Verbindungen sind vor allem 1-Methylimidazol, 1- Ethylimidazol, 1-Propylimidazol, 1-Butylimidazol, 2-Methylimidazol, 2- Ethylimidazol, 2-Propylimidazol, 2-Butylimidazol, 4-Methylimidazol, 4- Butylimidazol, N-Methylimidazol, 1,2-Dimethylimidazol, 1,2,4- Trimethylimidazol, 1-Phenylimidazol, 2-Phenylimidazol und Benzimidazol. Be­ sonders bevorzugt sind 2-Methylimidazol, 2-Ethylimidazol oder ein Gemisch da­ von, wobei 2-Methylimidazol am meisten bevorzugt ist, da es arm wenigsten ge­ sundheitsschädlich ist. Die oben genannten substituierten Imidazole können allein oder im Gemisch von wenigstens zwei oder mehr davon oder im Gemisch mit anderen, für die Karl-Fischer-Titration geeigneten Basen, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, wie z. B. Pyridin, Diethanolamin, Dipyridylpropane und/oder Benzoate, vorliegen. Vorzugsweise liegt das molare Verhältnis von Imi­ dazol zu substituiertem Imidazol im Bereich von 0,3 : 2 bis 2 : 0,3, insbesondere von 0,5 : 1,5 bis 1,5 : 0,5, stärker bevorzugt von 1 : 1,3 bis 1,3 : 1.
Neben der Base enthält das Reagenz zusätzlich wenigstens die üblichen Bestand­ teile eines Karl-Fischer-Reagenzes, insbesondere ein Lösungsmittel, Schwefeldi­ oxid und Iod bzw. Iodid. Die genannten Bestandteile sind in den für Karl-Fischer- Reagenzien üblichen Mengen enthalten.
Als Lösungsmittel für das erfindungsgemäße Reagenz wird zweckmäßigerweise ein wasserfreier Alkohol, vorzugsweise ein Ethylenglykolmonoalkylether mit einer niederen Alkylgruppe, vorzugsweise mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, insbe­ sondere ein Diethylenglykolmonoalkylether mit einer niederen Alkylgruppe, vor­ zugsweise mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen; ein Propylenglykolmonoalkylether mit einer niederen Alkylgruppe, vorzugsweise mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen; oder ein Gemisch davon verwendet. Besonders geeignete Alkohole sind die obenge­ nannten Ethylenglykolmonoalkylether, insbesondere Diethylenglykohnonoethy­ lether (DEGEE), oder die Propylenglykolmonoalkylether, letztere insbesondere wie sie in der DE-A 197 40 965 definiert sind. Daneben eignen sich als Lösungs­ mittel auch Methanol, Propanol, 2-Methoxyethanol oder Tetrahydrofurfurylalko­ hol. Die genannten Alkohole können allein oder im Gemisch mit wenigstens zwei oder mehr davon vorliegen. Am meisten bevorzugt sind die obengenannten Ethy­ lenglykolmonoalkylether, insbesondere die Diethylenglykolmonoalkylether da­ von, beispielsweise Diethylenglykolmonoethylether. Vorzugsweise wird der Al­ kohol in einer Menge von 30 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 70 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Reagenzgesamtgewicht, verwendet.
Das molare Verhältnis von Base zu Schwefeldioxid in dem Reagenz liegt zweck­ mäßigerweise im Bereich von 10 : 1 bis 0,3 : 1, vorzugsweise von 2 : 1 bis 0,5 : 1.
Vorzugsweise liegt das erfindungsgemäße Reagenz als Einkomponenten-Reagenz vor, das neben der Base wenigstens Schwefeldioxid, Iod und ein Lösungsmittel, insbesondere einen wasserfreien Alkohol, bevorzugt wie er oben definiert wurde, enthält. Hierbei liegen in dem Einkomponenten-Reagenz übliche Mengen zum Beispiel bei 0,2 bis 3 Mol/l Schwefeldioxid, 0,2 bis 6 Mol/l Base und 0,05 bis 1 Mol/l Iod.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß das Reagenz als Zweikomponenten- Reagenz vorliegt, wobei sich die Base in der Solventkomponente befindet, oder daß das Reagenz als Reagenz zur coulometrischen Wasserbestimmung verwendet wird, wobei es Iodid enthält.
Das erfindungsgemäße Reagenz wird vorzugsweise hergestellt durch Lösen der Base, des Schwefeldioxids und Iods in dem Lösungsmittel, ggf. unter Kühlung auf eine Temperatur von 15 bis 50°C, vorzugsweise auf eine Temperatur von 20 bis 40°C. Dabei beträgt die Menge der Base zweckmäßigerweise 0,1 bis 10 Mol, vor­ zugsweise 0,5 bis 5 Mol, die Menge des Schwefeldioxids 0,1 bis 10 Mol, vor­ zugsweise 0,5 bis 3 Mol, und die Menge des Iods 0,01 bis 3 Mol, vorzugsweise 0,1 bis 1 Mol, jeweils bezogen auf 1 Liter Lösung. Die Herstellung der Lösung erfolgt in üblicher Weise unter Ausschluß von Luftfeuchtigkeit mit gereinigten Ausgangsmaterialien.
Für die Wasserbestimmung nach der Karl-Fischer-Methode werden die erfin­ dungsgemäßen Reagenzien in üblicher Weise verwendet. In der Titrierzelle wird ein Arbeitsmedium, das gleich dem Lösungsmittel in dem Reagenz sein kann oder verschieden davon sein kann, wie z. B. Methanol oder die Solventkomponente des Zweikomponenten-Reagenzes, vorgelegt. Die Vorlage wird mit dem erfindungs­ gemäßen Reagenz dann trockentitriert. Dann wird eine Probe, deren Wassergehalt zu bestimmen ist, eingewogen und in üblicher Weise titriert.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Reagenzes kann der Wassergehalt von Proben wie z. B. festen oder flüssigen Substanzen ermittelt werden, z. B. von Salzen, orga­ nischen Lösungsmitteln, Fetten, Ölen, Lebensmitteln und pharmazeutischen Prä­ paraten.
Die erfindungsgemäßen Reagenzien können auch mit herkömmlichen Karl- Fischer-Reagenzien kombiniert werden.
Ein besonders bevorzugtes Reagenz enthält: 1-1,3 Mol/l Imidazol, 0,8-1,3 Mol/l 2-Methylimidazol, 0,3 Mol/l Iodwasserstoffsäure, 1,0-1,3 Mol/l Schwefeldioxid und 0,08 bis 0,4 Mol/l (je nach Titer des Reagenzes) Iod, das mit Diethylengly­ kolmonoethylether auf 1 Liter aufgefüllt wird.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung eines Gemisches aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol in einem Reagenz zur Wasserbestim­ mung nach der Karl-Fischer-Methode. Insbesondere handelt es sich hierbei um ein Gemisch aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol wie es oben definiert wurde. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung wird hierbei das Gemisch aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol in einem Einkomponenten-Reagenz verwendet. Daneben betrifft die Erfindung ein Ein­ komponenten-Reagenz für die Wasserbestimmung nach der Karl-Fischer- Methode, das ein Gemisch aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imi­ dazol, Schwefeldioxid, Iod und einen wasserfreien Alkohol enthält. Hierbei han­ delt es sich insbesondere um ein Gemisch aus Imidazol und substituierten Imida­ zol wie es oben definiert wurde. Bei dem Alkohol handelt es sich vorzugsweise um einen Alkohol wie er oben definiert wurde.
Das erfindungsgemäße Reagenz zeichnet sich durch eine hohe Lagerstabilität aus, besonders auch bei höheren Temperaturen, wie sie beispielsweise in heißen Län­ dern vorkommen. Die Lagerstabilität wird bewertet anhand des Titers und der Homogenität des Reagenzes. Eine Kristallbildung innerhalb des Reagenzes macht es unbrauchbar, da die Förderschläuche des Titrationsgerätes mit den Kristallen verstopfen. Ein zu starker Titerabfall macht das Reagenz unbrauchbar, da die Titrationsgeschwindigkeit abnimmt und der Reagenzverbrauch zu hoch wird. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Reagenzes ist, daß keine Kristallbil­ dung innerhalb des Reagenzes erfolgt, der Titer aber trotzdem auch bei längerer Lagerung nur einen geringen Abfall zeigt.
Die folgenden Beispiele, die bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dar­ stellen, erläutern die Erfindung näher.
Beispiele 1. Vergleichsreagenz 1 (mit Imidazol)
Imidazol 2,0 Mol/l
Imidazolhydroiodid 0,3 Mol/l
Schwefeldioxid 1,0 Mol/l
Iod 0,4 Mol/l
Diethylenglykolmonoethylether 800 g
2. Vergleichsreagenz 2 (mit 2-Methylimidazol)
2-Methylimidazol 2,0 Mol/l
2-Methylimidazolhydroiodid 0,3 Mol/l
Schwefeldioxid 1,0 Mol/l
Iod 0,4 Mol/l
Diethylenglykolmonoethylether 760 g
3. Vergleichsreagenz 3 (mit Ethylimidazol)
2-Ethylimidazol 2,0 Mol/l
2-Ethylimidazolhydroiodid 0,3 Mol/l
Schwefeldioxid 1,0 Mol/l
Iod 0,4 Mol/l
Diethylenglykolmonoethylether 720 g
4. Erfindungsgemäßes Reagenz 1 (mit Imidazol/2-Methylimidazol)
Imidazol 1,0 Mol/l
2-Methylimidazol 1,0 Mol/l
Imidazolhydroiodid 0,3 Mol/l
Schwefeldioxid 1,0 Mol/l
Iod 0,4 Mol/l
Diethylenglykolmonoethylether 760 g
5. Erfindungsgemäßes Reagenz 2 (mit Imidazol/2-Ethylimidazol)
Imidazol 1,0 Mol/l
2-Ethylimidazol 1,0 Mol/l
2-Ethylimidazolhydroiodid 0,3 Mol/l
Schwefeldioxid 1,0 Mol/l
Iod 0,4 Mol/l
Diethylenglykolmonoethylether 780 g
Alle Reagenzien wurden auf ihre Lagerstabilität überprüft. Dabei wurden die Kri­ stallbildung und der Titerabfall zu bestimmten Zeiten bestimmt.
Kristallbildung
50 ml Reagenz wurden mit 0,2 ml Wasser versetzt und bei Raumtemperatur gela­ gert.
Titerstabilität
Bei der Bestimmung des Titerabfalls, die in üblicher Weise erfolgte, wurde Methanol als Arbeitsmedium verwendet.
Das Vergleichsreagenz 1 zeigt eine gute Titerstabilität, bildet aber bei Anwesen­ heit von Feuchtigkeit sehr schnell Kristalle. Nach der Kristallbildung kann es nicht mehr verwendet werden.
Die Vergleichsreagenzien 2 und 3 bilden keine Kristalle bei Anwesenheit von Feuchtigkeit, zeigen aber einen sehr hohen Titerabfall von über 20% des Ori­ ginaltiters nach 4 Monaten. Nach diesem Zeitpunkt können sie nicht mehr ver­ wendet werden.
Dagegen zeigen die erfindungsgemäßen Reagenzien 1 und 2 keine Kristallbildung und zusätzlich eine gute Titerstabilität.
Die Beispiele zeigen, daß die erfindungsgemäßen Reagenzien mit einem Gemisch von Imidazol und einem substituierten Imidazol als Base die beste Lagerstabilität aufweisen.

Claims (10)

1. Reagenz zur Wasserbestimmung nach der Karl-Fischer-Methode, dadurch gekennzeichnet, daß es als Base ein Gemisch aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol enthält.
2. Reagenz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das substituierte Imidazol 1, 2 oder 3 Alkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen oder 1, 2 oder 3 Phenylgruppen oder eine Benzogruppe aufweist.
3. Reagenz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem substituierten Imidazol um 2-Methylimidazol oder 2-Ethylimidazol handelt.
4. Reagenz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das molare Verhältnis von Imidazol zu substituiertem Imidazol im Bereich von 0,3 : 2 bis 2 : 0,3 liegt.
5. Reagenz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß es als Einkomponenten-Reagenz vorliegt und neben der Base we­ nigstens Schwefeldioxid, Iod und einen wasserfreien Alkohol enthält.
6. Reagenz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß es als Lösungsmittel wenigstens einen wasserfreien Alkohol aus­ gewählt aus einem Ethylenglykolmonoalkylether mit einer Alkylgruppe mit 1 bis 5 C-Atomen, einem Propylenglykolmonoalkylether mit einer Alkyl­ gruppe mit 1 bis 5 C-Atomen und einem Gemisch davon enthält.
7. Verfahren zur quantitativen Wasserbestimmung nach der Karl-Fischer- Methode, dadurch gekennzeichnet, daß ein Reagenz gemäß einem der vor­ hergehenden Ansprüche verwendet wird.
8. Verwendung eines Gemisches aus Imidazol und wenigstens einem substi­ tuierten Imidazol wie in einem der Ansprüche 1 bis 4 definiert, als Base in einem Reagenz zur Wasserbestimmung nach der Karl-Fischer-Methode.
9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol in einem Ein­ komponenten-Reagenz verwendet wird.
10. Einkomponenten-Reagenz für die Wasserbestimmung nach der Karl- Fischer-Methode, enthaltend als Base wenigstens ein Gemisch aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol wie in einem der Ansprüche 1 bis 4 definiert, Schwefeldioxid, Iod und einen wasserfreien Alkohol.
DE10056547A 2000-11-15 2000-11-15 Karl-Fischer-Reagenz Withdrawn DE10056547A1 (de)

Priority Applications (7)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10056547A DE10056547A1 (de) 2000-11-15 2000-11-15 Karl-Fischer-Reagenz
EP01125451A EP1207389B2 (de) 2000-11-15 2001-11-05 Karl-Fischer-Reagenz
AT01125451T ATE315782T1 (de) 2000-11-15 2001-11-05 Karl-fischer-reagenz
DE60116557T DE60116557T3 (de) 2000-11-15 2001-11-05 Karl-Fischer-Reagenz
NO20015570A NO20015570L (no) 2000-11-15 2001-11-14 Karl Fischer reagens
US10/002,864 US6946298B2 (en) 2000-11-15 2001-11-15 Karl fischer reagent
JP2001350237A JP4245289B2 (ja) 2000-11-15 2001-11-15 カールフィッシャー試薬

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10056547A DE10056547A1 (de) 2000-11-15 2000-11-15 Karl-Fischer-Reagenz

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE10056547A1 true DE10056547A1 (de) 2002-05-23

Family

ID=7663358

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE10056547A Withdrawn DE10056547A1 (de) 2000-11-15 2000-11-15 Karl-Fischer-Reagenz
DE60116557T Expired - Lifetime DE60116557T3 (de) 2000-11-15 2001-11-05 Karl-Fischer-Reagenz

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE60116557T Expired - Lifetime DE60116557T3 (de) 2000-11-15 2001-11-05 Karl-Fischer-Reagenz

Country Status (6)

Country Link
US (1) US6946298B2 (de)
EP (1) EP1207389B2 (de)
JP (1) JP4245289B2 (de)
AT (1) ATE315782T1 (de)
DE (2) DE10056547A1 (de)
NO (1) NO20015570L (de)

Families Citing this family (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10336571B3 (de) * 2003-08-08 2005-01-27 Merck Patent Gmbh Verfahren zur Herstellung eines Wasserstandards, stabiler Wasserstandard und dessen Verwendung
CA2498804A1 (en) * 2004-03-02 2005-09-02 Em Industries, Inc. Volumetric karl-fischer titration with stabilized solvent
CN101256178B (zh) * 2008-04-17 2011-08-31 上海化学试剂研究所 无吡啶卡尔费休试剂及制备方法
CN102590443A (zh) * 2012-03-07 2012-07-18 江苏永华精细化学品有限公司 安全稳定型卡尔费休试剂及其制备方法
JP6252928B2 (ja) * 2013-02-28 2017-12-27 平沼産業株式会社 滴定液
CN108426977A (zh) * 2018-05-31 2018-08-21 中国神华能源股份有限公司 醛酮中的水含量的测试剂和测试方法
US20200033307A1 (en) * 2018-07-25 2020-01-30 Honeywell International Inc. Method of determining an amount of water in a sample using a derivative of imidazole and a hydrogen halide donor
US11714072B2 (en) * 2019-03-28 2023-08-01 Honeywell International Inc. Reagent compositions and method for Karl Fischer titration
JP7435172B2 (ja) 2020-03-31 2024-02-21 三菱ケミカル株式会社 試薬及び水分測定方法
US11885782B2 (en) 2020-10-29 2024-01-30 Honeywell International Inc. Method of determining an amount of water in a sample using a sulfonic acid

Family Cites Families (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4378972A (en) * 1980-03-05 1983-04-05 Riedel-De Haen Aktiengesellschaft Titration agent and method for using same
DE3039511A1 (de) 1980-10-20 1982-05-19 Riedel-De Haen Ag, 3016 Seelze Titrationsmittel und seine verwendung
DE3521544A1 (de) * 1985-06-15 1986-12-18 Merck Patent Gmbh, 6100 Darmstadt Loesungsmittel fuer die wasserbestimmung nach karl-fischer
DE3904992A1 (de) * 1989-02-18 1990-08-23 Riedel De Haen Ag Reagenz fuer die coulometrische wasserbestimmung
DE4421453A1 (de) * 1994-06-18 1995-12-21 Riedel De Haen Ag Karl-Fischer-Reagenz
JP3473324B2 (ja) * 1996-06-25 2003-12-02 三菱化学株式会社 カールフィッシャー電量滴定用電解液及び該電解液を用いた水分測定方法
DE19740965A1 (de) 1997-09-17 1999-03-18 Rdh Laborchemikalien Gmbh & Co Karl-Fischer-Reagenz
SE9901857D0 (sv) * 1999-05-21 1999-05-21 Anders Cedergren Karl Fischer reagent

Also Published As

Publication number Publication date
EP1207389A1 (de) 2002-05-22
EP1207389B1 (de) 2006-01-11
US6946298B2 (en) 2005-09-20
ATE315782T1 (de) 2006-02-15
US20020127726A1 (en) 2002-09-12
JP2002202299A (ja) 2002-07-19
NO20015570D0 (no) 2001-11-14
JP4245289B2 (ja) 2009-03-25
NO20015570L (no) 2002-05-16
DE60116557D1 (de) 2006-04-06
DE60116557T3 (de) 2009-09-17
DE60116557T2 (de) 2006-09-21
EP1207389B2 (de) 2009-02-18

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0035066A2 (de) Titrationsmittel zur Bestimmung geringer Wassermengen und Verfahren zu seiner Anwendung
DE10056547A1 (de) Karl-Fischer-Reagenz
EP0435122B1 (de) Karl-Fischer-Reagenz und Verfahren zur Bestimmung von Wasser mit Hilfe des Reagenzes
EP0384195A2 (de) Reagenz für die coulometrische Wasserbestimmung
DD238863A5 (de) Karl-fischer reagenz und verfahren zur bestimmung von wasser mit hilfe dieses reagenzes
DE3329020A1 (de) Loesemittel fuer die wasserbestimmung nach karl-fischer
EP0127740B1 (de) Titrationsmittel zur Bestimmung geringer Wassermengen und Verfahren zu seiner Anwendung
DE3407014C2 (de)
DE60037969T2 (de) Karl-fischer-reagens
EP0687908B1 (de) Karl-Fischer-Reagenz
DE2521402B2 (de) Diagnostisches mittel zum nachweis von urobilinogen
DD157281A5 (de) Pyridinfreies karl-fischer-reagenz und verfahren zur bestimmung von wasser mit hilfe dieses reagenzes
EP0933634B1 (de) Verwendung eines Salzes als Zusatz in Karl-Fischer Reagenzien zur Stabilisierung der Ethanol-Lösungsmittelkomponente
EP0025889B1 (de) Diagnostisches Mittel zum Nachweis von Bilirubin in Körperflüssigkeiten und Verwendung eines dafür geeigneten Reagenzes
EP0903581B1 (de) Karl-Fischer-Reagenz
DE3103612A1 (de) "verfahren und reagens zur bestimmung von chlorid im blutserum"
EP0075246B1 (de) Zweikomponenten-Titriermittel
DE3923883A1 (de) Titrantkomponente fuer ein zweikomponenten-karl-fischer-reagenz
DE3048237A1 (de) "pyridinfreies karl-fischer-reagenz und verfahren zur bestimmung von wasser mit hilfe dieses reagenzes"
EP0643303A1 (de) Verwendung von N-Methylformamid als Lösungsmittel für die Karl-Fischer-Titration
DE3411181A1 (de) Karl-fischer-reagenz und verfahren zur bestimmung von wasser mit hilfe dieses reagenzes
Salo Methods for the determination of blood sugar based on the periodate reaction
Hassan et al. Ion-selective electrodes in organic functional group analysis: Microdetermination of quinones with Halide electrodes and Gran's plot
DE19814902A1 (de) Karl-Fischer-Reagenz enthaltend Ethanol als alkoholische Komponente
DE3522856A1 (de) Verfahren zur potentiometrischen bestimmung der gesamtkonzentration eines teilweise komplexierten ions in einer loesung, insbesondere von silber in photographischen fixierloesungen

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
8139 Disposal/non-payment of the annual fee