DE10056547A1 - Karl-Fischer-Reagenz - Google Patents
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Abstract
Ein Reagenz zur Wasserbestimmung nach der Karl-Fischer-Methode enthält als Base ein Gemisch aus Imidazol und einem substituierten Imidazol, wobei das Reagenz bevorzugt als Einkomponenten-Reagenz vorliegt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Reagenz zur Wasserbestimmung nach der
Karl-Fischer-Methode, seine Verwendung zur Bestimmung des Wassergehaltes
nach der Karl-Fischer-Methode sowie ein Einkomponenten-Reagenz.
Die maßanalytische Bestimmung von Wasser wurde von Karl Fischer entwickelt;
sie beruht auf der Oxidation von Schwefeldioxid durch Iod in Gegenwart von
Wasser nach der Gleichung
2H2O + SO2 + I2 ↔ H2SO4 + 2HJ
Die Karl-Fischer-Titration wird üblicherweise in Gegenwart eines Alkohols als
Lösungsmittel und einer Base durchgeführt, wobei man davon ausgeht, daß fol
gende Reaktion abläuft:
H2O + I2 + (RNH)SO3-R' + 2RN → (RNH)SO4 + 2(RNH)I
wobei RN = Base; R' = Alkyl (ggf. substituiert).
Hierbei geht man davon aus, daß im Reagenz aus einem Alkohol und Schwefeldi
oxid ein Alkylester der schwefligen Säure entsteht. Dieser wird unter Verbrauch
stöchiometrischer Mengen von Wasser durch Iod zu dem korrespondierenden
Schwefelsäurealkylester oxidiert. In der Praxis werden als Alkoholkomponenten
hauptsächlich Methanol und Glykolmonoalkylether verwendet (vgl. E. Scholz
"Karl-Fischer-Titration", Springer Verlag 1984). Der verwendete Alkohol dient
nicht nur als Lösungsmittel, er nimmt auch an der Reaktion teil und beeinflußt
deshalb das Titrationsverhalten der damit hergestellten Reagenzien. Der
Titrationsendpunkt ist an einem Iod-Überschuß zu erkennen, der visuell, photo
metrisch oder elektrometrisch angezeigt werden kann, wobei eine potentiometri
sche Endpunktserkennung oder Dead-Stop Indikation zu wesentlich genaueren
Ergebnissen führt.
Man unterscheidet vier Grundformen der Karl-Fischer-Titration, nämlich die vo
lumetrische Titration mit einem Einkomponenten-Reagenz, die volumetrische
Titration mit einem Zweikomponenten-Reagenz und die coulometrische Titration
mit und ohne Diaphragma. Diese vier Varianten erfordern unterschiedliche Rea
genzien.
Für die Einkomponenten-Titration wird ein Reagenz benötigt, das alle Reaktions
partner des Wassers in einer Lösung hält. Hierzu werden Schwefeldioxid, Iod und
die Base in einem Alkohol gelöst. In dieser Lösung reagieren das Schwefeldioxid
und der Alkohol schon bei der Zubereitung zu Alkylsulfit. Die Base nimmt das
freiwerdende Proton auf. In dem Originalreagenz von Karl Fischer wurde Metha
nol als Alkohol verwendet. Stabilere Reagenzien wurden später mit Methylglykol
erhalten. In allen Einkomponenten-Reagenzien fällt der Titer, d. h. die Konzentra
tion des aktiven Iods, mit der Zeit ab. Als Lösungsmittel für die Probe wird im
Titriergefäß meist Methanol oder ein Gemisch von Methanol und anderen Lö
sungsmitteln verwendet.
Bei der Zweikomponenten-Titration werden zwei Reagenzien benötigt. Als Tit
rantkomponente wird eine Lösung von Iod in Methanol verwendet, während als
Solvent eine Lösung von Schwefeldioxid und einer Base in Methanol dient. In
diesem Solvent wird ebenfalls, wie im Einkomponenten-Reagenz, Alkylsulfit ge
bildet. Die Solventkomponente wird im Titriergefäß vorgelegt, mit der Titrant
komponente wird titriert. Anders als bei der Einkomponenten-Titration findet bei
der Zweikomponenten-Titration ein Titerabfall in der Titrantkomponente nicht
statt, solange keine Feuchtigkeit in die Flasche eindringt.
Die Reagenzien für die coulometrische Wasserbestimmung nach Karl Fischer
unterscheiden sich in ihren Bestandteilen von den volumetrischen Reagenzien.
Statt Iod wird ein lösliches Iodid eingesetzt, aus dem während der Titration durch
anodische Oxidation Iod erzeugt wird, das analog der oben beschriebenen Reakti
onsgleichung reagiert. Die weiteren Bestandteile des Reagenzes sind die gleichen
wie in den volumetrischen Reagenzien, d. h. Schwefeldioxid, eine Base und ein
Alkohol. Bei der coulometrischen Titration mit Diaphragma sind in einer Zelle
mit Diaphragma der Kathoden- und der Anodenraum durch ein Diaphragma ge
trennt. Beide Räume müssen separat mit Reagenz gefüllt werden, wobei für den
Kathodenraum üblicherweise ein spezielles Kathodenreagenz eingesetzt wird. Bei
der coulometrischen Titration ohne Diaphragma ist eine Trennung von Kathoden-
und Anodenraum nicht nötig, da eine spezielle Kathodengeometrie die Bildung
von oxidierbaren Substanzen verhindert.
In einem Karl-Fischer-Reagenz hat die Base die Funktion, die entstehenden Säu
ren zu neutralisieren und damit einen quantitativen Reaktionsablauf zu fördern.
Früher wurde in der Praxis Pyridin als Base verwendet. Auf der Suche nach toxi
kologisch möglichst unbedenklicheren Basen beschreibt EP-B-0 127 740 als wei
tere geeignete Basen Imidazol, Thiazol, Pyrimidin, Triazin oder deren Substituti
onsprodukte. Bei Verwendung von Imidazol in Einkomponenten-Reagenzien
wurde jedoch beobachtet, daß sich bei längeren Standzeiten, insbesondere bei
höheren Temperaturen wie sie in heißen Ländern auftreten, störende Ausfällungen
oder Kristalle bilden, die insbesondere in den Schlauchsystemen von zur Karl-
Fischer-Bestimmung verwendeten Apparaturen zu Problemen führen. Um diese
Ausfällungen zu verhindern, wird in der Dissertation von Silke Grünke, Fachbe
reich Chemie der Universität Hannover, 1999, Kapitel 7, vorgeschlagen, statt Imi
dazol ein substituiertes Imidazol wie 2-Methylimidazol in Einkomponenten-
Reagenzien zu verwenden. Bei diesem substituierten Imidazol tritt jedoch ein
schneller Titerabfall auf, weshalb derartige Einkomponenten-Reagenzien nicht
lagerstabil sind.
Deshalb bestand die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe darin, ein verbes
sertes Karl-Fischer-Reagenz bereitzustellen, das auch als Einkomponenten-
Reagenz lagerstabil ist und insbesondere bei höheren Temperaturen nicht zu Aus
fällungen neigt. Dabei soll aber die Titerstabilität der bisher verwendeten Reagen
zien wenigstens erreicht oder übertroffen werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß ein Karl-Fischer-Reagenz als
Base ein Gemisch aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol
enthält.
Somit betrifft die Erfindung ein Reagenz zur Wasserbestimmung nach der Karl-
Fischer-Methode, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es als Base ein Gemisch
aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol enthält. Ferner betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur quantitativen Wasserbestimmung nach der Karl-
Fischer-Methode, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das erfindungsgemäße
Reagenz verwendet wird. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf die Verwen
dung eines Gemisches aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol
in einem Reagenz zur Wasserbestimmung nach der Karl-Fischer-Methode. Au
ßerdem umfaßt die Erfindung ein Einkomponenten-Reagenz für die Wasserbe
stimmung nach der Karl-Fischer-Methode, enthaltend ein Gemisch aus Imidazol
und wenigstens einem substituierten Imidazol, Schwefeldioxid, Iod und einen
wasserfreien Alkohol. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in der
Beschreibung, den Beispielen und den Unteransprüchen definiert.
Erfindungsgemäß enthält das Reagenz ein Gemisch aus Imidazol und wenigstens
einem substituierten Imidazol. Bei dem substituierten Imidazol handelt es sich
vorzugsweise um eine Verbindung der Formel
in der R, R1 und R2 gleich oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom,
einen niederen, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisenden Alkylrest
oder einen Phenylrest bedeuten. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind sub
stituierte Imidazole mit 1, 2 oder 3 Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder mit 1, 2 oder 3 Phenylgruppen oder mit einer Benzogruppe. Beispiele für
erfindungsgemäß geeignete Verbindungen sind vor allem 1-Methylimidazol, 1-
Ethylimidazol, 1-Propylimidazol, 1-Butylimidazol, 2-Methylimidazol, 2-
Ethylimidazol, 2-Propylimidazol, 2-Butylimidazol, 4-Methylimidazol, 4-
Butylimidazol, N-Methylimidazol, 1,2-Dimethylimidazol, 1,2,4-
Trimethylimidazol, 1-Phenylimidazol, 2-Phenylimidazol und Benzimidazol. Be
sonders bevorzugt sind 2-Methylimidazol, 2-Ethylimidazol oder ein Gemisch da
von, wobei 2-Methylimidazol am meisten bevorzugt ist, da es arm wenigsten ge
sundheitsschädlich ist. Die oben genannten substituierten Imidazole können allein
oder im Gemisch von wenigstens zwei oder mehr davon oder im Gemisch mit
anderen, für die Karl-Fischer-Titration geeigneten Basen, wie sie aus dem Stand
der Technik bekannt sind, wie z. B. Pyridin, Diethanolamin, Dipyridylpropane
und/oder Benzoate, vorliegen. Vorzugsweise liegt das molare Verhältnis von Imi
dazol zu substituiertem Imidazol im Bereich von 0,3 : 2 bis 2 : 0,3, insbesondere
von 0,5 : 1,5 bis 1,5 : 0,5, stärker bevorzugt von 1 : 1,3 bis 1,3 : 1.
Neben der Base enthält das Reagenz zusätzlich wenigstens die üblichen Bestand
teile eines Karl-Fischer-Reagenzes, insbesondere ein Lösungsmittel, Schwefeldi
oxid und Iod bzw. Iodid. Die genannten Bestandteile sind in den für Karl-Fischer-
Reagenzien üblichen Mengen enthalten.
Als Lösungsmittel für das erfindungsgemäße Reagenz wird zweckmäßigerweise
ein wasserfreier Alkohol, vorzugsweise ein Ethylenglykolmonoalkylether mit
einer niederen Alkylgruppe, vorzugsweise mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, insbe
sondere ein Diethylenglykolmonoalkylether mit einer niederen Alkylgruppe, vor
zugsweise mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen; ein Propylenglykolmonoalkylether mit
einer niederen Alkylgruppe, vorzugsweise mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen; oder
ein Gemisch davon verwendet. Besonders geeignete Alkohole sind die obenge
nannten Ethylenglykolmonoalkylether, insbesondere Diethylenglykohnonoethy
lether (DEGEE), oder die Propylenglykolmonoalkylether, letztere insbesondere
wie sie in der DE-A 197 40 965 definiert sind. Daneben eignen sich als Lösungs
mittel auch Methanol, Propanol, 2-Methoxyethanol oder Tetrahydrofurfurylalko
hol. Die genannten Alkohole können allein oder im Gemisch mit wenigstens zwei
oder mehr davon vorliegen. Am meisten bevorzugt sind die obengenannten Ethy
lenglykolmonoalkylether, insbesondere die Diethylenglykolmonoalkylether da
von, beispielsweise Diethylenglykolmonoethylether. Vorzugsweise wird der Al
kohol in einer Menge von 30 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 70 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Reagenzgesamtgewicht, verwendet.
Das molare Verhältnis von Base zu Schwefeldioxid in dem Reagenz liegt zweck
mäßigerweise im Bereich von 10 : 1 bis 0,3 : 1, vorzugsweise von 2 : 1 bis 0,5 : 1.
Vorzugsweise liegt das erfindungsgemäße Reagenz als Einkomponenten-Reagenz
vor, das neben der Base wenigstens Schwefeldioxid, Iod und ein Lösungsmittel,
insbesondere einen wasserfreien Alkohol, bevorzugt wie er oben definiert wurde,
enthält. Hierbei liegen in dem Einkomponenten-Reagenz übliche Mengen zum
Beispiel bei 0,2 bis 3 Mol/l Schwefeldioxid, 0,2 bis 6 Mol/l Base und 0,05 bis 1 Mol/l
Iod.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß das Reagenz als Zweikomponenten-
Reagenz vorliegt, wobei sich die Base in der Solventkomponente befindet, oder
daß das Reagenz als Reagenz zur coulometrischen Wasserbestimmung verwendet
wird, wobei es Iodid enthält.
Das erfindungsgemäße Reagenz wird vorzugsweise hergestellt durch Lösen der
Base, des Schwefeldioxids und Iods in dem Lösungsmittel, ggf. unter Kühlung auf
eine Temperatur von 15 bis 50°C, vorzugsweise auf eine Temperatur von 20 bis
40°C. Dabei beträgt die Menge der Base zweckmäßigerweise 0,1 bis 10 Mol, vor
zugsweise 0,5 bis 5 Mol, die Menge des Schwefeldioxids 0,1 bis 10 Mol, vor
zugsweise 0,5 bis 3 Mol, und die Menge des Iods 0,01 bis 3 Mol, vorzugsweise
0,1 bis 1 Mol, jeweils bezogen auf 1 Liter Lösung. Die Herstellung der Lösung
erfolgt in üblicher Weise unter Ausschluß von Luftfeuchtigkeit mit gereinigten
Ausgangsmaterialien.
Für die Wasserbestimmung nach der Karl-Fischer-Methode werden die erfin
dungsgemäßen Reagenzien in üblicher Weise verwendet. In der Titrierzelle wird
ein Arbeitsmedium, das gleich dem Lösungsmittel in dem Reagenz sein kann oder
verschieden davon sein kann, wie z. B. Methanol oder die Solventkomponente des
Zweikomponenten-Reagenzes, vorgelegt. Die Vorlage wird mit dem erfindungs
gemäßen Reagenz dann trockentitriert. Dann wird eine Probe, deren Wassergehalt
zu bestimmen ist, eingewogen und in üblicher Weise titriert.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Reagenzes kann der Wassergehalt von Proben
wie z. B. festen oder flüssigen Substanzen ermittelt werden, z. B. von Salzen, orga
nischen Lösungsmitteln, Fetten, Ölen, Lebensmitteln und pharmazeutischen Prä
paraten.
Die erfindungsgemäßen Reagenzien können auch mit herkömmlichen Karl-
Fischer-Reagenzien kombiniert werden.
Ein besonders bevorzugtes Reagenz enthält: 1-1,3 Mol/l Imidazol, 0,8-1,3 Mol/l
2-Methylimidazol, 0,3 Mol/l Iodwasserstoffsäure, 1,0-1,3 Mol/l Schwefeldioxid
und 0,08 bis 0,4 Mol/l (je nach Titer des Reagenzes) Iod, das mit Diethylengly
kolmonoethylether auf 1 Liter aufgefüllt wird.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung eines Gemisches aus Imidazol und
wenigstens einem substituierten Imidazol in einem Reagenz zur Wasserbestim
mung nach der Karl-Fischer-Methode. Insbesondere handelt es sich hierbei um
ein Gemisch aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol wie es
oben definiert wurde. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung wird hierbei
das Gemisch aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol in einem
Einkomponenten-Reagenz verwendet. Daneben betrifft die Erfindung ein Ein
komponenten-Reagenz für die Wasserbestimmung nach der Karl-Fischer-
Methode, das ein Gemisch aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imi
dazol, Schwefeldioxid, Iod und einen wasserfreien Alkohol enthält. Hierbei han
delt es sich insbesondere um ein Gemisch aus Imidazol und substituierten Imida
zol wie es oben definiert wurde. Bei dem Alkohol handelt es sich vorzugsweise
um einen Alkohol wie er oben definiert wurde.
Das erfindungsgemäße Reagenz zeichnet sich durch eine hohe Lagerstabilität aus,
besonders auch bei höheren Temperaturen, wie sie beispielsweise in heißen Län
dern vorkommen. Die Lagerstabilität wird bewertet anhand des Titers und der
Homogenität des Reagenzes. Eine Kristallbildung innerhalb des Reagenzes macht
es unbrauchbar, da die Förderschläuche des Titrationsgerätes mit den Kristallen
verstopfen. Ein zu starker Titerabfall macht das Reagenz unbrauchbar, da die
Titrationsgeschwindigkeit abnimmt und der Reagenzverbrauch zu hoch wird. Ein
besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Reagenzes ist, daß keine Kristallbil
dung innerhalb des Reagenzes erfolgt, der Titer aber trotzdem auch bei längerer
Lagerung nur einen geringen Abfall zeigt.
Die folgenden Beispiele, die bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dar
stellen, erläutern die Erfindung näher.
Imidazol | 2,0 Mol/l |
Imidazolhydroiodid | 0,3 Mol/l |
Schwefeldioxid | 1,0 Mol/l |
Iod | 0,4 Mol/l |
Diethylenglykolmonoethylether | 800 g |
2-Methylimidazol | 2,0 Mol/l |
2-Methylimidazolhydroiodid | 0,3 Mol/l |
Schwefeldioxid | 1,0 Mol/l |
Iod | 0,4 Mol/l |
Diethylenglykolmonoethylether | 760 g |
2-Ethylimidazol | 2,0 Mol/l |
2-Ethylimidazolhydroiodid | 0,3 Mol/l |
Schwefeldioxid | 1,0 Mol/l |
Iod | 0,4 Mol/l |
Diethylenglykolmonoethylether | 720 g |
Imidazol | 1,0 Mol/l |
2-Methylimidazol | 1,0 Mol/l |
Imidazolhydroiodid | 0,3 Mol/l |
Schwefeldioxid | 1,0 Mol/l |
Iod | 0,4 Mol/l |
Diethylenglykolmonoethylether | 760 g |
Imidazol | 1,0 Mol/l |
2-Ethylimidazol | 1,0 Mol/l |
2-Ethylimidazolhydroiodid | 0,3 Mol/l |
Schwefeldioxid | 1,0 Mol/l |
Iod | 0,4 Mol/l |
Diethylenglykolmonoethylether | 780 g |
Alle Reagenzien wurden auf ihre Lagerstabilität überprüft. Dabei wurden die Kri
stallbildung und der Titerabfall zu bestimmten Zeiten bestimmt.
50 ml Reagenz wurden mit 0,2 ml Wasser versetzt und bei Raumtemperatur gela
gert.
Bei der Bestimmung des Titerabfalls, die in üblicher Weise erfolgte, wurde
Methanol als Arbeitsmedium verwendet.
Das Vergleichsreagenz 1 zeigt eine gute Titerstabilität, bildet aber bei Anwesen
heit von Feuchtigkeit sehr schnell Kristalle. Nach der Kristallbildung kann es
nicht mehr verwendet werden.
Die Vergleichsreagenzien 2 und 3 bilden keine Kristalle bei Anwesenheit von
Feuchtigkeit, zeigen aber einen sehr hohen Titerabfall von über 20% des Ori
ginaltiters nach 4 Monaten. Nach diesem Zeitpunkt können sie nicht mehr ver
wendet werden.
Dagegen zeigen die erfindungsgemäßen Reagenzien 1 und 2 keine Kristallbildung
und zusätzlich eine gute Titerstabilität.
Die Beispiele zeigen, daß die erfindungsgemäßen Reagenzien mit einem Gemisch
von Imidazol und einem substituierten Imidazol als Base die beste Lagerstabilität
aufweisen.
Claims (10)
1. Reagenz zur Wasserbestimmung nach der Karl-Fischer-Methode, dadurch
gekennzeichnet, daß es als Base ein Gemisch aus Imidazol und wenigstens
einem substituierten Imidazol enthält.
2. Reagenz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das substituierte
Imidazol 1, 2 oder 3 Alkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen oder 1, 2 oder 3
Phenylgruppen oder eine Benzogruppe aufweist.
3. Reagenz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei
dem substituierten Imidazol um 2-Methylimidazol oder 2-Ethylimidazol
handelt.
4. Reagenz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das molare Verhältnis von Imidazol zu substituiertem Imidazol im Bereich
von 0,3 : 2 bis 2 : 0,3 liegt.
5. Reagenz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß es als Einkomponenten-Reagenz vorliegt und neben der Base we
nigstens Schwefeldioxid, Iod und einen wasserfreien Alkohol enthält.
6. Reagenz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß es als Lösungsmittel wenigstens einen wasserfreien Alkohol aus
gewählt aus einem Ethylenglykolmonoalkylether mit einer Alkylgruppe mit
1 bis 5 C-Atomen, einem Propylenglykolmonoalkylether mit einer Alkyl
gruppe mit 1 bis 5 C-Atomen und einem Gemisch davon enthält.
7. Verfahren zur quantitativen Wasserbestimmung nach der Karl-Fischer-
Methode, dadurch gekennzeichnet, daß ein Reagenz gemäß einem der vor
hergehenden Ansprüche verwendet wird.
8. Verwendung eines Gemisches aus Imidazol und wenigstens einem substi
tuierten Imidazol wie in einem der Ansprüche 1 bis 4 definiert, als Base in
einem Reagenz zur Wasserbestimmung nach der Karl-Fischer-Methode.
9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch
aus Imidazol und wenigstens einem substituierten Imidazol in einem Ein
komponenten-Reagenz verwendet wird.
10. Einkomponenten-Reagenz für die Wasserbestimmung nach der Karl-
Fischer-Methode, enthaltend als Base wenigstens ein Gemisch aus Imidazol
und wenigstens einem substituierten Imidazol wie in einem der Ansprüche 1
bis 4 definiert, Schwefeldioxid, Iod und einen wasserfreien Alkohol.
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