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Die
Erfindung betrifft eine Türgriffanordnung für eine Tür eines
Kraftfahrzeuges, insbesondere eines Personenkraftwagen mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
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Eine
derartige Türgriffanordnung
ist beispielsweise aus der
DE
30 30 519 C2 bekannt und besitzt einen aussenliegenden
Ziehgriff, der sowohl zum Öffnen
eines Türschlosses
als auch zum Öffnen der
Tür dient.
Dieser Ziehgriff ist dabei an seinem bezüglich der Fahrzeuglängsrichtung
vorderen Ende an einem Tragteil in einer Lagerung um eine Schwenkachse
schwenkbar gelagert. Beim Öffnen
des Türschlosses,
also bei einer manuellen Betätigung
des Ziehgriffes schwenkt der Ziehgriff nach außen. Bei der bekannten Türgriffanordnung
ist die Lagerung des Ziehgriffs so ausgebildet, dass die Schwenkachse
des Ziehgriffs vertikal steht. Dementsprechend verläuft die
Schwenkachse des Ziehgriffs parallel zur Schwenkachse der Fahrzeugtür, an der
die Türgriffanordnung
montiert ist. Eine Person, die das Türschloss und die Tür öffnen möchte, kann
daher zum Öffnen
des Türschlosses
und zum Öffnen
der Tür
in der gleichen Richtung am Ziehgriff ziehen, wobei die Öffnungsbewegung
zum Öffnen
des Türschlosses von
selbst in die Öffnungsbewegung
zum Öffnen
der Tür übergeht.
Eine derartige Kinematik wird als besonders komfortabel empfunden
und ist daher für den
Gebrauchswert der Türgriffanordnung
von gehobener Bedeutung.
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Um
zum Öffnen
des Türschlosses
möglichst geringe
Betätigungskräfte manuell
in den Ziehgriff einzuleiten, müssen
die Betätigungskräfte senkrecht zur
Schwenkachse, also hier horizontal in den Ziehgriff eingeleitet
werden. Der Benutzer muss daher zur Erzielung minimaler Betätigungskräfte den
Ziehgriff horizontal zu sich ziehen. Insbesondere bei Personenkraftwagen
ist der Ziehgriff an der Tür
für den durchschnittlichen
Benutzer so tief angeordnet, daß er
den Ziehgriff beim Öffnen
des Türschlosses
intuitiv mehr oder weniger auch nach oben zieht. Dabei werden Kraftkomponenten
in den Ziehgriff eingeleitet, die parallel zur Schwenkachse verlaufen.
Diese nach oben gerichteten Kraftkomponenten müssen von der Lagerung und von
einer gegebenenfalls vorgesehenen Führung des Ziehgriffs abgestützt werden,
wodurch sich die zum Öffnen
des Türschlosses
erforderliche Betätigungskraft
erhöht.
Darüber
hinaus erhöht
sich durch die quer zur Schwenkbewegung des Ziehgriffs verlaufenden
Kraftkomponenten die Reibung in der Lagerung sowie in einer gegebenenfalls vorgesehenen
Führung
des Ziehgriffs. Auch dies bewirkt eine Erhöhung der zum Öffnen des
Türschlosses
erforderlichen Betätigungskraft.
Wenn der Ziehgriff über
eine Führung
am Tragteil geführt
ist, können
die nach oben gerichteten Kraftkomponenten – je nach Qualität dieser
Führung – ein Verkanten
des Ziehgriffs in der Führung
verursachen, wodurch der Ziehgriff bis zur Selbsthemmung schwergängig werden
kann. Da der durchschnittliche Benutzer beim Öffnen des Türschlosses intuitiv auch nach
oben zieht, muss er größere Betätigungskräfte in den
Ziehgriff einleiten als eigentlich zum Öffnen des Türschlosses erforderlich sind.
Für die
Erzielung eines hohen Komforts sind jedoch möglichst kleine Betätigungskräfte wünschenswert.
Darüber
hinaus ist die Türgriffanordnung
bei einer solchen Betätigung
relativ hohen Belastungen ausgesetzt, so daß die Türgriffanordnung zur Erzielung
einer großen
Lebensdauer relativ aufwendig und somit teuer gefertigt sein muß.
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Aus
der
DE 197 24 572
C1 ist eine prinzipiell andere Türgriffanordnung bekannt, bei
der ein aussenliegender Ziehgriff entlang einer der Tür zugewandten
Seite an einem Tragteil um eine Schwenkachse schwenkbar gelagert
ist. Dabei erstreckt sich diese Schwenkachse in Fahrzeuglängsrichtung.
Die Schwenkachse ist außerdem
gegenüber
einer horizontalen Achse geneigt, derart, dass der Ziehgriff beim Öffnen des
Türschlosses
nach oben und nach vorn schwenkt. Eine derartige Türgriffanordnung
unterscheidet sich grundsätzlich
von einer gattungsgemäßen Türgriffanordnung
schon dadurch, dass der Ziehgriff hier beim Öffnen des Türschlosses und beim nachfolgenden Öffnen der
Tür stark
unterschiedliche Bewegungsabläufe
besitzt, die nicht in der Weise wie bei der gattungsgemäßen Türgriffanordnung
ineinander übergehen,
so daß dieser
Komfort fehlt.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, für
eine Türgriffanordnung
der eingangs genannten Art eine Ausführungsform anzugeben, bei der
die zum Öffnen
des Türschlosses
erforderlichen Betätigungskräfte reduziert
sind, wobei der gewohnte Komfort gewährleistet sein soll.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
eine Türgriffanordnung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Schwenkachse
des Ziehgriffs soweit gegenüber
einer vertikalen Achse zu neigen, dass die quer zur Schwenkachse
verlaufende Richtung der minimalen Betätigungskräfte neben der nach aussen gerichteten
Komponente auch eine nach oben gerichtete Komponente besitzt. Durch
diese Massnahme ist es möglich,
die Richtung der minimal erforderlichen Betätigungskraft durch eine entsprechende
Neigung der Schwenkachse so zu orientieren, daß sie parallel zu einer bevorzugten
Ziehrichtung verläuft,
also parallel zu einer Richtung, in der ein durchschnittlicher Benutzer
mit hoher Wahrscheinlichkeit zieht. Beispielsweise ist die Schwenkachse
um einen Winkel von etwa 15° gegenüber einer
vertikalen Achse geneigt. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Türgriffanordnung
reduzieren sich die Abstützkräfte und
Reibungskräfte
in der Lagerung. Dementsprechend reduzieren sich die vom Benutzer aufzubringende
Betätigungskraft
sowie der Verschleiß der
Türgriffanordnung.
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Erfindungsgemäß ist außerdem der
Ziehgriff an seinem von der Lagerung abgewandten Ende in einer Führung geführt, deren
Führungsflanken
eine Führungsrichtung
definieren, die gegenüber
einer horizontalen Achse geneigt ist, derart, daß der Winkel zwischen der Führungsrichtung
und der horizontalen Achse gleich groß ist wie der zwischen der Schwenkachse
und der vertikalen Achse ausgebildete Winkel. Durch diese Maßnahme ist
auch die Führung
auf die bevorzugte Zugrichtung ausgerichtet, so dass auch in dieser
Führung
Abstützkräfte und
Reibungskräfte
sowie Verschleiß reduziert
sind.
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Zweckmäßig ist
es dabei, ein in dieser Führung
geführtes
Führungsglied
des Ziehgriffes mit Kontaktzonen auszustatten, die sich parallel
zu den zugehörigen
Führungsflanken
erstrecken. Die Gefahr einer Verkantung, insbesondere einer Selbsthemmung,
kann dadurch reduziert werden.
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Entsprechend
einer besonderen Ausführungsform
kann der Ziehgriff zwischen seinen Enden einen manuell betätigbaren
Griffbereich aufweisen, der an seinen sichtbaren Seiten grundsätzlich beliebig
gestaltet werden kann. Bevorzugt werden jedoch Ausführungsformen,
bei denen eine von der Tür
abgewandte Aussenseite annähernd
senkrecht verläuft.
Zusätzlich
oder alternativ können
eine Oberseite und/oder eine Unterseite des Ziehgriffs, zumindest im
Bereich seiner Enden, annähernd
horizontal verlaufen. Die sichtbare Gestalt des Ziehgriffs, also
vorwiegend der Griffbereich, kann somit auch so ausgebildet werden,
dass der Ziehgriff der erfindungsgemäßen Türgriffanordnung von aussen
nicht von einer herkömmlichen
Türgriffanordnung
unterscheidbar ist. Erst bei der Betätigung, also beim Ziehen am
Ziehgriff, zeigt sich der Unterschied, da sich das Türschloss
spürbar
leichter öffnen
lässt.
Daher kann auch bei der erfindungsgemäßen Türgriffanordnung der sichtbare
Bereich designabhängig
entsprechend den jeweils geforderten optischen Zielen gestaltet werden.
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Vorteilhafte
Augestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus
den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
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Es
zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine
teilweise geschnittene Ansicht in Fahrzeuglängsrichtung auf eine erste
Seite der erfindungsgemäßen Türgriffanordnung,
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2 eine
Ansicht wie in 1, jedoch auf eine zweite Seite
der Türgriffanordnung
bei einer ersten Stellung und
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3 eine
Ansicht wie in 2, jedoch bei einer zweiten
Stellung.
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Entsprechend
den 1 bis 3 weist eine erfindungsgemäße Türgriffanordnung 1 einen Ziehgriff 2 auf,
der aussen an einer Fahrzeugtüre 3, z.B.
in einer Griffmulde 4, angeordnet ist. Von der Fahrzeugtür 3 ist
hier nur ein kleiner Ausschnitt dargestellt, wobei es sich vorzugsweise
um die Tür 3 eines
Personenkraftwagens handelt. Der Ziehgriff 2 ist durch
eine Aussenhaut der Tür 3 hindurch
an einem Tragteil 5 der Türgriffanordnung 1 gelagert,
die im Inneren 6 der Tür 3 angeordnet
ist. Zu diesem Zweck ist an einer dem Betrachter in 1 zugewandten Seite
der Türgriffanordnung 1 eine
Lagerung 7 ausgebildet, über die der Ziehgriff 2 an
seinem dem Betrachter in 1 zugewandten Ende 8 um
eine Schwenkachse 9 schwenkbar am Tragteil 5 gelagert ist.
Beispielsweise wird diese Lagerung 7 durch eine am Tragteil 5 ausgebildete
Welle 10 realisiert, die eine am Ziehgriff 2 bzw.
an einem entsprechenden Fortsatz 11 des Ziehgriffs 2 ausgebildete
Lageröffnung 12 durchdringt.
Von besonderer Bedeutung ist hierbei, dass die Schwenkachse 9 gegenüber einer vertikalen
Achse 13 nach innen geneigt ist und mit dieser einen Winkel α einschließt, der
beispielsweise 15° betragen
kann. Der Winkel α kann
grundsätzlich einen
beliebigen Wert größer 0° und kleiner
90° annehmen.
Bevorzugt werden jedoch Werte zwischen 5° und 45°.
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An
einer dem Betrachter in den 2 und 3 zugewandten
Seite der Türgriffanordnung 1 ist eine
Führung 14 ausgebildet,
mit der Ziehgriff 2 mit seinem in den 2 und 3 dem
Betrachter zugewandten Ende 15 am Tragteil 5 seitlich,
hier zumindest oben und unten, geführt ist. Zu diesem Zweck besitzt
die Führung 14 obere
und untere Führungsflanken 16,
die linienförmig
oder flächig
ausgebildet sind und parallel zu einer durch die Führungsflanken 16 definierten
Führungsrichtung 17 verlaufen,
die gegenüber
einer horizontalen Achse 18 nach oben geneigt ist und dabei
mit dieser ebenfalls den Winkel α von
z.B. 15° einschließt. Dementsprechend
liegt die Führungsrichtung 17 in
einer Ebene, die senkrecht zur Schwenkachse 9 verläuft. In
der Führung 14 wirken
die Führungsflanken 16 mit
Kontaktzonen 19 zusammen, die am Ziehgriff 2 bzw.
an einem als Führungsglied
dienenden Fortsatz 20 des Ziehgriffs 2 ausgebildet
sind. Zur Führung
liegen die Führungsflanken 16 an
den Kontaktzonen 19 an. Vorzugsweise sind auch die Kontaktzonen 19 linienförmig oder flächig ausgebildet
und verlaufen parallel zur Führungsrichtung 17,
also parallel zu den Führungsflanken 16.
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Der
Ziehgriff 2 erstreckt sich etwa parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung,
die in den 1 bis 3 jeweils
senkrecht zur Zeichnungsebene verläuft. Vorzugsweise wird die
Türgriffanordnung 1 so montiert,
dass das mit der Lagerung 7 zusammenwirkende Ende 8 bezüglich der
Fahrtrichtung des Fahrzeugs vorn angeordnet ist, während das
mit der Führung 14 zusammenwirkende
Ende 15 bezüglich
der Fahrtrichtung hinten angeordnet ist. Im folgenden wird daher
auch vom vorderen Ende 8 und vom hinterem Ende 15 gesprochen.
Zwischen seinem vorderen Ende 8 und seinem hinteren Ende 15 besitzt
der Ziehgriff 2 einen Griffbereich 21, der manuell
betätigbar
ist.
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Die
erfindungsgemäße Türgriffanordnung 1 funktioniert
wie folgt:
Wenn ein Benutzer der Fahrzeugtür 3 diese Tür 3 bzw.
ein mit der Türgriffanordnung 1 gekoppeltes,
jedoch nicht dargestelltes Türschloss öffnen möchte, greift
er am Griffbereich 21 an und zieht daran. Bei einem durchschnittlichen
Benutzer ergibt sich dabei eine resultierende Betätigungskraft 25,
die in den Figuren durch einen Pfeil symbolisiert ist, diese Betätigungskraft 25 besitzt
eine bevorzugte Betätigungs- oder
Ziehrichtung, die etwa parallel zur Führungsrichtung 17 verläuft. Diese
Betätigungskraft
besitzt somit Komponenten, die parallel zur horizontalen Achse 18 nach
aussen gerichtet sind sowie Komponenten, die parallel zur vertikalen
Achse 13, also nach oben gerichtet sind. Die erfindungsgemäße Neigung
der Schwenkachse 9 der Lagerung 7 sowie die erfindungsgemäße Neigung
der Führungsrichtung 17 der
Führung 14 werden
z.B. durch statistische und/oder ergonomische Untersuchungen ermittelt.
Da erfindungsgemäß die statistisch
und/oder ergonomisch bevorzugte Betätigungsrichtung mit der Führungsrichtung 17 zusammenfällt, ist
nur eine relativ geringe Betätigungskraft 25 erforderlich,
um den Ziehgriff 2 um seine Schwenkachse 9 zu
schwenken, wobei entsprechend den 2 und 3 sein
hinteres Ende 15 nach aussen und nach oben bewegt wird.
Während 2 eine
Ruhestellung des Ziehgriffs 2 wiedergibt, zeigt 3 die
maximale Auszugsstellung des Ziehgriffs 2. Beim Herausziehen des
Ziehgriffs 2 betätigt
dieser in üblicherweise
das Türschloss,
wodurch sich die Tür 3 öffnen läßt. Zur Betätigung des
Türschlosses
ist der Ziehgriff 2 in üblicher
Weise mit dem Türschloss
gekoppelt, so daß beispielsweise
der Fortsatz 20 direkt oder indirekt über einen Hebel mit dem Türschloss
zusammenwirkt.
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Die
optimale Betätigungsrichtung
des Ziehgriffs 2 wird durch die Führungsrichtung 17 und
die Schwenkachse 9 definiert. Da erfindungsgemäß die Führungsrichtung 17 so
gewählt
ist, dass sie der vom durchschnittlichen Benutzer intuitiv aufgebrachten, ergonomischen
Krafteinleitungsrichtung entspricht, öffnet die Tür 3 bzw. das Türschloss
besonders leicht und komfortabel. Denn in der optimalen Betätigungsrichtung
sind zusätzliche
Abstützungskräfte und
Reibungskräfte
in der Lagerung 7 sowie in der Führung 14 gering, wobei
ausserdem ein Verkanten sowie eine Selbsthemmung in der Führung 14 vermieden werden
kann. Gleichzeitig ist die Türgriffanordnung 1 dann
einer reduzierten Belastung ausgesetzt, so dass diese bei gleicher
Lebensdauer preiswerter herstellbar ist.
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Beachtenswert
ist ausserdem, dass der sichtbare Bereich des Ziehgriffs 2,
also im wesentlichen der Griffbereich 21 und die Enden 8 und 15,
in ästhetischer
Hinsicht völlig
unabhängig
von der im Inneren 6 der Tür 3 angeordneten Lagerung 7 und
Führung 14 konzipiert
werden können.
Beispielsweise ist eine von der Tür 3 abgewandte Aussenseite 22 des Griffbereichs 21 im
wesentlichen senkrecht angeordnet. Des weiteren können eine
Oberseite 23 sowie eine Unterseite 24 der Enden 8 und 15 im
wesentlichen horizontal ausgerichtet sein, so dass der Ziehgriff 2 von
aussen grundsätzlich
identisch aussehen kann wie ein Ziehgriff bei einer herkömmlichen
Türgriffanordnung,
deren die Schwenkachse im wesentlichen senkrecht steht.