DE10054219A1 - Aufzeichnungsmaterial für das Tintenstrahl-Druckverfahren - Google Patents
Aufzeichnungsmaterial für das Tintenstrahl-DruckverfahrenInfo
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Abstract
Ein Aufzeichnungsmaterial für das Tintenstrahl-Druckverfahren wird vorgestellt mit einem Substrat und einer Farbempfangsschicht, die auf mindestens eine Seite des Substrates aufgebracht ist, wobei die Farbempfangsschicht ein Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukt sowie ein anorganisches Pigment enthält, dadurch gekennzeichnet, daß DOLLAR A È die Farbempfnagsschicht mindestens ein Tintenfixiermittel aufweist, das aus einem Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukt besteht, das entweder niedermolekular nicht-verzweigt oder mittelmolekular verzweigt ist, DOLLAR A È das anorganische Pigment zu mindestens 80 Gew.-% mit einer Teilchengröße in einem Bereich zwischen 6 und 12 mum vorliegt und DOLLAR A È das Tintenfixiermittel-Pigment-Verhältnis in einem Bereich von 1 : 2 bis 1 : 6 liegt. DOLLAR A Die Erfindung betrifft ferner ein das neue Aufzeichnungsmaterial nutzendes Verfahren zur Aufzeichnung nach dem diskontinuierlichen Tintenstrahl-Druckverfahren.
Description
Die Erfindung betrifft ein Aufzeichnungsmaterial für das Tintenstrahl-Druckverfahren
mit einem Substrat und einer Farbempfangsschicht, die auf mindestens eine Seite des
Substrates aufgebracht ist, wobei die Farbempfangsschicht ein Amin-Epichlorhydrin-
Kondensationsprodukt sowie ein anorganisches Pigment enthält. Die Erfindung betrifft
ferner ein das neue Aufzeichnungsmaterial nutzendes Verfahren zur Aufzeichnung
nach dem diskontinuierlichen Tintenstrahldruck-Verfahren.
Auf der Basis von Aminverbindungen und Epihalohydrinen hergestellte Reaktionspro
dukte sind als Hilfsmittel für die Farbempfangsschichten von Tintenstrahl-Aufzeich
nungsmaterialien bekannt.
Zur Verbesserung der Wasserunempfindlichkeit von mittels Tintenstrahl-Druckern er
zeugten Druckbildern, die sich durch hervorragende Druckqualität auszeichnen sollen,
schlägt beispielsweise die JP-A-11 277 888 ein die Wasserbeständigkeit steigerndes
Hilfsmittel mit einem linearen kationischen Harz vor, das als Reaktionsprodukt einer ein
sekundäres Amin enthaltenden Aminkomponente mit einer anderen mindestens zwei
Aminogruppen und ein Epihalohydrin enthaltenden Aminkomponente gebildet ist. Die
Strukturformel des so gebildeten kationischen Harzes wird offenbart.
Inhalt der JP A-11 277 887 ist ebenfalls ein die Wasserbeständigkeit steigerndes
Hilfsmittel mit gegenüber der vorstehend diskutierten Schrift geänderter Strukturformel
des linearen kationischen Harzes und vergleichbarer Wirkung, die jedoch lt. Beschrei
bungstext erweitert ist um die Reduzierung des sogenannten "Ink-Bleedings" bei mit
tels Tintenstrahl-Druckern erzeugten Druckbildern. In beiden vorstehend diskutierten
Schriften wird die Viskosität der jeweils das vorgeschlagene Hilfsmittel enthaltenen
20%-tigen wässerigen Lösung mit 50 bis 500 m Pa.s (B-Type; 30°C) angegeben.
Aufgabe der JP-A-10 152 544 ist es, ein Tintenstrahl-Aufzeichnungspapier zur Verfü
gung zu stellen, das bei mit wässerigen Tinten erzeugten Druckbildern nur ein gering
fügiges "Ink-Bleeding" zuläßt und darüber hinaus eine hohe Farbkonzentration und
eine hervorragende Wasserunempfindlichkeit der Druckbilder ermöglicht. Gelöst wer
den soll die Aufgabe durch einen Streichfarbenzusatz in Form eines verzweigten katio
nischen Harzes, das als Reaktionsprodukt von Ammoniak mit mindestens einem be
vorzugt primären, sekundären oder tertiären Amin und einem Epihalohydrin vorliegt.
Als Amin wird ferner Polyalkylenpolyamin sowie Alkanolamin bevorzugt. Die Viskosität
der 10%-tigen wässerigen Lösung dieses kationischen Harzes beträgt 1 bis 30 m
Pa.s, gemessen nach Brookfield (60 rpm/25°C).
Mit dem Ziel, ein Produktionsverfahren für Tintenstrahl-Aufzeichnungspapiere vorzu
stellen, auf denen die Farbtröpfchen wässeriger Tinte nur gering verlaufen und auf de
nen Druckbilder mit hoher Farbdichte und hervorragender Wasserresistenz ermöglicht
werden, schlägt die JP-A-09 240 139 den Auftrag eines verzweigten kationischen Har
zes vor, der als Reaktionsprodukt eines Polyalkylen-Polyamins mit einem Epihalohy
drin und gegebenenfalls ferner mit einer aliphatischen Aminkomponente gebildet ist.
Die Viskosität einer das vorgeschlagene kationische Harz beinhaltenden 10%-tigen
wässerigen Lösung wird mit 30 m Pa.s angegeben, gemessen nach Brookfield (60 rpm
/25°C).
Lt. dem vorne stehend diskutierten Stand der Technik finden sich zu den auf der Basis
von Aminverbindungen und Epihalohydrinen sowie gegebenenfalls weiterer Kompo
nenten gebildeten Hilfsmitteln keine Hinweise auf mögliche Mengenverhältnisse dieser
Hilfsmittel zu in den Farbempfangsschichten vorhandenen Pigmenten und auf beson
ders auszuwählende Eigenschaften jener Pigmente. Auch ist diesen Schriften keine
Lehre zu entnehmen, unter welchen Voraussetzungen die als Hilfsmittel genutzten
kationischen Harze geeigneterweise in linearer bzw. verzweigter Form auszuwählen
sind.
Entsprechend der EP-A-0 914 962 soll die hervorragende Tintenstrahl-Aufzeichnungs
eigenschaft und die überlegene Offset-Bedruckbarkeit eines Aufzeichnungsmaterials
mit dessen besonders gut gebundener Oberfläche erreicht werden, die überdies eine
hohe Wasserbeständigkeit auszeichnet. Gemäß den Ausführungen dieser Schrift wird
die Aufgabe mit einem linearen kationischen Harz in der Farbempfangsschicht gelöst,
wobei als Beispiele dieses kationischen Harzes u. a. Dimethylamin-Epichlorhydrin-
Polykondensationsprodukte genannt werden. Neben dem kationischen Harz enthält die
Farbempfangsschicht ferner Bindemittel und gegebenenfalls Pigmente. Der Schrift sind
dabei keinerlei Hinweise auf vorteilhafte Eigenschaften der Pigmente in der Farbemp
fangsschicht zu entnehmen. Auch gibt es It. dieser Schrift keine Konzentrations- oder
Verhältnisbeschränkungen des kationischen Harzes zu anderen Bestandteilen der
Farbempfangsschicht, da aufgabengemäß alle vorgeschlagenen Ausführungsformen
auf eine einer Oberflächenversiegelung ähnelnde Oberflächenbefestigung zielen.
Schließlich offenbart die EP-A-0 602 326 ein kationische Eigenschaften aufweisendes
Salz eines linearen Dimethylamin-Epichlorhydrin-Adduktes mit einem zwischen 2 und
2000 liegenden Polymerisationsgrad als Bestandteil der Aufzeichnungsschicht bei ei
nem Tintenstrahlaufzeichnungspapier. In Kombination mit einem (Meth)-Acrylamid
diallylamin-Copolymer soll die Tintenfixierbarkeit erhöht und Farbabweichungen aufge
brachter Druckbilder vermieden werden.
Während als geeignete Bindemittel neben den üblichen Kunststoffdispersionen auch
Polyvinylalkohol, Stärke, Gelatine und weitere Zellulosederivate genannt werden,
kommen - sofern überhaupt in den Farbempfangsschichten eingesetzt - als geeignete
Pigmente anorganische und organische Pigmente in Betracht, darunter auch syntheti
sches und kolloidales Siliziumdioxid, wobei die Teilchengröße des hier zum Einsatz
kommenden Pigments Finesil X37B der Firma Tokuyama Soda Co., Ltd., entsprechen
den Angaben in einem Merkblatt dieses Unternehmens zufolge in einem Bereich un
terhalb von 4 µm liegt. Weder findet sich in der Schrift ein Hinweis, der auf die Wahl
grobkörniger Pigmente zielen könnte, noch werden vorteilhafte Ausführungsformen des
Dimethylamin-Epichlorhydrin-Adduktes offenbart.
Lange Zeit wurden Aufzeichnungstinten auf Pigmentbasis anstelle von Tinten auf Basis
gelöster Farbstoffen, insbesondere von sauren Azofarbstoffen, kaum verwendet. Pro
blematisch ist bei dieser Art von Aufzeichnungstinten die geringe Lichtbeständigkeit der
gelösten Farbstoffe, verbunden mit dem Problem verblassender und sich verfärbender
Druckbilder, das bislang nur unbefriedigend mittels UV-Absorbern in den Aufzeich
nungstinten und mittels Farbstabilisatoren in den Tintenstrahl-Aufzeichnungsmateria
lien gelöst werden konnte.
Die inzwischen häufiger eingesetzten Aufzeichnungstinten auf Pigmentbasis sind we
sentlich lichtstabiler als die zuvor diskutierten Tinten auf Basis gelöster Farbstoffe, je
doch besteht bei den Aufzeichnungstinten auf Pigmentbasis das Problem des "Ink-
Bleedings", worunter das Verlaufen von aneinander direkt angrenzenden, unterschied
lich farbiger Druckmuster ineinander direkt nach dem Druckvorgang zu verstehen ist.
Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial ist für den Einsatz mit Aufzeich
nungstinten auf Pigmentbasis entwickelt und reduziert das Problem des "Ink-
Bleedings" signifikant.
Beim Tintenstrahldruck wird grundsätzlich zwischen zwei unterschiedlichen Verfahren
der Tröpfchenerzeugung unterschieden.
Das kontinuierliche Verfahren sieht einen unter Druck aus einer Düse ausgestoßenen
Tintenstrahl vor, der sich aufgrund der Oberflächenspannung in einem gewissen Ab
stand von der Düse in sehr kleine Tröpfchen aufspaltet. Die Tröpfchen werden elek
trisch aufgeladen und anschließend in Abhängigkeit von dem zu erzeugenden Druck
bild durch das elektrische Feld elektronisch angesteuerter Ablenkplatten entweder in
einen Auffangbehälter abgelenkt oder auf das Aufzeichnungsmaterial plaziert.
Beim diskontinuierlichen, sogenannten "Drop-on-demand"-Verfahren werden die Tin
tentröpfchen in Abhängigkeit von dem zu erzeugenden Druckbild nur dann erzeugt und
aus einer Düse ausgestoßen, wenn auf dem Aufzeichnungsmaterial ein Bildpunkt zu
erzeugen ist. Die eine Art von "Drop-on-demand"-Druckern nutzt dabei den piezoelek
trischen Effekt, in dem ein elektrisch angesteuertes Piezoelement ein Tintentröpfchen
vom Reservoir der Aufzeichnungstinte separiert und dieses Tröpfchen aus einer Düse
herausstößt. Im Gegensatz dazu nutzen "BubbleJet"-Drucker ein elektrisch angesteu
ertes Heizelement, das kleinste Mengen einer wässerigen Tinte in einer Dampfblase
entstehen läßt. Der resultierende Dampfdruck stößt das Tröpfchen aus.
Die Erfindung bezieht sich auf Aufzeichnungsmaterialien, die in beiden diskontinuierli
chen Verfahren verwendet werden können.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten
kostengünstiges Aufzeichnungsmaterial für das Tintenstrahl-Druckverfahren zur Verfü
gung zu stellen, das besonders geeignet ist, mit Aufzeichnungstinten auf Pigmentbasis
im diskontinuierlichen Verfahren bedruckt zu werden. Insbesondere soll das neue Auf
zeichnungsmaterial eine hervorragende Fixierung der aufgebrachten Tinten garantie
ren und so das sogenannte "Ink-Bleeding" reduzieren. Mit der Ausrichtung des neuen
Aufzeichnungsmaterials auf pigmentierte Tinten soll eine hohe Lichtbeständigkeit der
aufgebrachten Druckbilder ermöglicht werden. Da pigmentierte Tinten vorzugsweise im
Posterdruck eingesetzt werden und die so geschaffenen Poster beispielsweise als
Werbetafeln direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, ist es entscheidend, daß
sich das neue Aufzeichnungsmaterial durch eine große Stabilität gegenüber jeglicher
Vergilbungsneigung auszeichnet. Schließlich soll das Aufzeichnungsmaterial eine ak
zeptable Naßwischfestigkeit aufgebrachter Druckbilder sicherstellen.
Nach intensiven Labor- und Produktionsversuchen erkannten die Erfinder, daß die
Aufgabe durch ein Aufzeichnungsmaterial für das Tintenstrahl-Druckverfahren gelöst
wird mit einem Substrat und einer Farbempfangsschicht, die auf mindestens eine Seite
des Substrates aufgebracht ist, wobei die Farbempfangsschicht ein Amin-
Epichlorhydrin-Kondensationsprodukt sowie ein anorganisches Pigment enthält, da
durch gekennzeichnet, daß
- - die Farbempfangsschicht mindestens ein Tintenfixiermittel aufweist, das aus ei nem Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukt besteht, das entweder nieder molekular nicht verzweigt oder mittelmolekular verzweigt ist,
- - das anorganische Pigment zu mindestens 80 Gew.-% mit einer Teilchengröße in einem Bereich zwischen 6 und 12 µm vorliegt und
- - das Tintenfixiermittel-Pigment-Verhältnis in einem Bereich von 1 : 2 bis 1 : 6 liegt.
Es ist das Verdienst der Erfinder erkannt zu haben, daß erst die vorne stehenden
Merkmale in Kombination ein Aufzeichnungsmaterial ermöglichen, das diese Vielzahl
geforderter Eigenschaften aufweist.
Grundlage der Erfindung ist die Wahl des Amin-Epichlorhydrin-Kondensations
produktes als mindestens ein Tintenfixiermittel, das gegebenenfalls zusammen mit
anderen Tintenfixiermitteln in die Farbempfangsschicht eingebunden ist. Es ist erfin
dungswesentlich, daß das Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukt entweder in
niedermolekularer nicht-verzweigter oder in mittelmolekularer verzweigter Form vor
liegt.
Im Sinne dieser Erfindung ist das Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukt nieder
molekular, sofern es als 10%-tige wässerige Lösung eine Viskosität in einem Bereich
kleiner 20 m Pa.s aufweist. Als mittelmolekular gilt es, sofern es als 10%-tige wässerige
Lösung eine Viskosität in einem Bereich von 20 m Pa.s bis 50 m Pa.s aufweist. Die
vorgenannte Viskosität wird dabei nach Brookfield (Spindel 1/100 rpm/25°C) be
stimmt.
Die Erfinder erkannten ferner, daß das Tintenfixiermittel-Pigment-Verhältnis in einem
Bereich von 1 : 2 bis 1 : 6 - bezogen auf die Gewichtsprozente von Pigment und Tin
tenfixiermittel in der Farbempfangsschicht - liegen muß, wobei sich die Gewichtspro
zente auf alle in der Farbempfangsschicht eingebundenen Tintenfixiermittel bzw. Pig
mente beziehen.
Für die Erfinder völlig überraschend war es, daß die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe jedoch nur dann vollständig und überzeugend gelöst werden kann, wenn
gleichzeitig zu den vorstehend ausgeführten Merkmalen das anorganische Pigment zu
mindestens 80 Gew.-% mit einer Teilchengröße in einem Bereich zwischen 6 und 12 µm
vorliegt, bestimmt als D50-Wert (Malvern).
Die in Beschreibung und Patentansprüchen gemachten Angaben zur flächenbezoge
nen Masse, zu Gew.-% (Gewichts-%) und zu Gew.-Teilen (Gewichts-Teilen) beziehen
sich, soweit nicht ausdrücklich anders vermerkt, jeweils auf das "atro"-Gewicht, d. h.
absolut trockene Gewichtsteile. Die Abkürzung "lutro" steht für lufttrocken, und bedeu
tet, sofern genutzt, daß die so gekennzeichneten Komponenten in ihrer handelsübli
chen Lieferform beschrieben werden.
In Vergleichsuntersuchungen zeigte sich, daß bei dem Einsatz von Polydiallyl-
Dimethyl-Ammonium-Chlorid (Poly-DADMAC) als Tintenfixiermittel das "Ink-Bleeding"-
Verhalten bedeutend schlechter ist. Der Einsatz von Polyethylenimin bzw. Polydicyan
diamiden verbietet sich aufgrund einer vergrößerten Vergilbungsneigung von Aufzeich
nungsmaterialien, die diese kationischen Polymere aufweisen.
Das erfindungsgemäße Tintenfixiermittel-Pigment-Verhältnis zwischen 1 : 2 bis 1 : 6
wird einerseits beschränkt durch eine verstärkt abnehmende Naßwischfestigkeit, die
bei größeren Mengen an Tintenfixiermittel jenseits eines Tintenfixiermittel-Pigment-
Verhältnisses von 1 : 2 nicht mehr zu akzeptieren ist, und andererseits durch ein zu
nehmend schlechter werdendes "Ink-Bleeding"-Verhalten, das bei kleineren Mengen
an Tintenfixiermittel jenseits eines Tintenfixiermittel-Pigment-Verhältnisses von 1 : 6 als
nicht mehr überzeugend abzulehnen ist.
Entsprechend den Ergebnissen der dieser Erfindung zugrunde liegenden Versuchsrei
hen erkannten die Erfinder, daß besonders gute Eigenschaften des neuen Aufzeich
nungsmaterials vorliegen, wenn das Tintenfixiermittel-Pigment-Verhältnis in einem Be
reich von einschließlich 1 : 3 bis einschließlich 1 : 5,5 - bezogen auf die Gewichtspro
zente von Pigment und Tintenfixiermittel in der Farbempfangsschicht - liegt, wobei sich
erneut die Gewichtsprozente auf alle in der Farbempfangsschicht eingebundenen Tin
tenfixiermittel bzw. Pigmente beziehen.
Besonders bewährt haben sich als Bindemittel in der Farbempfangsschicht wässerige
Dispersionen von Ethylen-Vinylacetat sowie insbesondere Lösungen von teil- oder
vollständig verseiftem Polyvinylalkohol.
Als anorganische Pigmente, deren als D50-Wert (Malvern) bestimmte Teilchengröße
zu mindestens 80 Gew.-% in einem Bereich zwischen 6 und 12 µm liegt, sind Kie
sel(säure)gel und Fällungskieselsäure, jeweils sowohl aluminummodifiziert wie auch
nicht aluminummodifiziert, bevorzugt.
Es ist möglich, daß die Farbempfangsschicht als Tintenfixiermittel ausschließlich ein
Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukt aufweist, das entweder niedermolekular
nicht verzweigt oder mittelmolekular verzweigt ist, genauso ist es im Rahmen dieser
Erfindung möglich, daß eine Mischung eines niedermolekularen nicht-verzweigten
Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsproduktes und eines mittelmolekularen verzweigten
Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsproduktes als Tintenfixiermittel in der Farbemp
fangsschicht genutzt wird. Entsprechend den Erkenntnissen dieser Erfindung ist auch
der gleichzeitige Einsatz weiterer Tintenfixiermittel zusätzlich zu niedermolekularen
nicht-verzweigten oder mittelmolekularen verzweigten oder Mischungen aus nieder
molekularen nicht-verzweigten und mittelmolekularen verzweigten Amin-Epichlor
hydrin-Kondensationsprodukten möglich. Dabei besteht das Tintenfixiermittel bevor
zugt zu mindestens 70 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt zu mindestens 90 Gew.-%
aus niedermolekularen nicht-verzweigten und/oder mittelmolekularen ver
zweigten Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukten.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, daß der Gesamt-Anteil von Tintenfixiermittel in der
Farbempfangsschicht bevorzugt in einem Bereich zwischen 15 und 30 Gew.-% liegt,
wobei dieser Gesamtanteil beim Auftrag von Farbempfangsschichten mit hoher flä
chenbezogener Masse innerhalb des obigen Bereichs tendenziell eher zur unteren
Grenze gewählt werden kann. Die Farbempfangsschicht des erfindungsgemäßen Auf
zeichnungsmaterials umfaßt einen Anteil aus Bindemittel und Co-Bindemittel in einem
Bereich von 10 bis 55 Gew.-%, der Pigmentanteil liegt in einem Bereich zwischen 30
und 70 Gew.-%. Weitere Komponenten wie beispielsweise Natronlauge, optische Auf
heller und Entschäumer, ohne darauf beschränkt zu sein, sind nach Notwendigkeit
zugegeben und machen bis zu 5 Gew.-% an der Farbempfangsschicht aus, wobei sich
die einzelnen Anteile zu 100 Gew.-% ergänzen.
Um dem Anforderungsspektrum überzeugend gerecht zu werden, sollte die flächenbe
zogene Masse der Farbempfangsschicht nicht zu gering gewählt werden, da sonst die
Naßwischfestigkeit zu stark abnimmt und genauso das "Ink-Bleeding" in einem zu ge
ringen Maße reduziert werden kann. Es empfiehlt sich eine flächenbezogene Masse
der Farbempfangsschicht zwischen 4 und 15 g/m2, wobei besonders ein Bereich zwi
schen 5 und 10 g/m2 und ganz besonders ein Bereich zwischen 7 und 9 g/m2 bevor
zugt wird.
Es wird bevorzugt, daß zwischen Substrat und Farbempfangsschicht mindestens eine,
insbesondere pigmentierte Zwischenschicht angeordnet ist, die gegebenenfalls zur
Vergleichmäßigung des Substrates sowie zur Verbesserung der Tintenbedruckbarkeit
beitragen kann. Insbesondere wird bevorzugt, daß das Substrat eine Papierbahn ist.
Die Erfindung umfaßt ferner ein Verfahren zur Aufzeichnung nach dem diskontinuierli
chen Tintenstrahldruck-Verfahren mit einer Aufzeichnungstinte auf Pigmentbasis und
mit einem Aufzeichnungsmaterial. Dabei umfaßt das Aufzeichnungsmaterial ein Sub
strat und eine Farbempfangsschicht, die auf mindestens eine Seite des Substrates
aufgebracht ist, wobei die Farbempfangsschicht ein Amin-Epichlorhydrin-
Kondensationsprodukt sowie ein anorganisches Pigment enthält und wobei
- - die Farbempfangsschicht mindestens ein Tintenfixiermittel aufweist, das aus ei nem Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukt besteht, das entweder nieder molekular nicht verzweigt oder mittelmolekular verzweigt ist,
- - das anorganische Pigment zu mindestens 80 Gew.-% mit einer Teilchengröße in einem Bereich zwischen 6 und 12 µm vorliegt und
- - das Tintenfixiermittel-Pigment-Verhältnis in einem Bereich von 1 : 2 bis 1 : 6 liegt.
Das neue Verfahren sieht das Bedrucken des neuen Aufzeichnungsmaterials mit
"Drop-on-demand"-Druckern vor, die entweder den piezoelektrischen Effekt oder als
"BubbleJet"-Drucker ein elektrisch angesteuertes Heizelement zur Ausstoßung klein
ster Tintentröpfchen nutzen.
Folgende Beispiele und Vergleichsbeispiele werden die Erfindung weitergehend ver
deutlichen:
Auf einer Langsieb-Papiermaschine wird als Substrat eine Papierbahn aus gebleichten
und gemahlenen Laub- und Nadelholzzellstoffen unter Zugabe üblicher Beischlagstoffe
in üblichen Mengen mit einer flächenbezogenen Masse von 82 g/m2 hergestellt. Vor
derseitig erhält die Papierbahn eine Stärkepräparation von 0,3 g/m2, rückseitig wird
eine Stärkepräparation von 1 g/m2 aufgetragen.
In einem Behälter werden, bezogen auf insgesamt 500 Gew.-Teile (lutro), unter ständi
gem Rühren folgende Komponenten eingegeben:
Als Tintenfixiermittel wird in der Streichmasse zu Beispiel 1 ein mittelmolekulares ver
zweigtes Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukt (Magnafloc 1597 der Firma CIBA-
Spezialitätenchemie GmbH, D-68623 Lampertheim) eingesetzt. Dagegen weist die
Streichmasse gemäß Vergleichsbeispiel 2 bei ansonsten gleichen Komponenten statt
des Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsproduktes ein Polydiallyl-Dimethyl-Ammonium-
Chlorid (Induquat ECR 35L der Firma Indulor Chemie GmbH, D-49572 Ankum) auf.
Zur Ausbildung der Farbempfangsschichten werden die Streichmassen auf die Vorder
seite der in ihrer Herstellung vorstehend beschriebenen Papierbahn mit 8,5 g/m2 auf
getragen. Auf diese Weise entsteht jeweils eine Probe des erfindungsgemäßen Bei
spiels 1 und des Vergleichsbeispiels 2.
Zur Untersuchung des "Ink-Bleeding"-Verhaltens wird unter Verwendung eines Tinten
strahldruckers, Typ HP-DesignJet 2500 CP, der Firma Hewlett Packard und unter Be
nutzung von UV-Tinten des gleichen Herstellers jeweils ein Kontrolldruck auf die bei
den Proben aufgebracht. Entsprechend einer visuellen Beurteilung ist das "Ink-
Bleeding"-Verhalten der Probe von Beispiel 1 gut, dagegen ist das "Ink-Bleeding"-
Verhalten der Probe von Vergleichsbeispiel 2 als schlecht zu bewerten.
In einem Behälter werden, bezogen auf insgesamt 500 Gew.-Teile (lutro), unter ständi
gem Rühren folgende Komponenten eingegeben:
Als Pigment wurde nicht aluminiummodifiziertes Kieselgel mit einem Porenvolumen
von 1,2 ml/g bei folgenden mittleren Teilchengrößen und spezifischen inneren Oberflä
chen eingesetzt:
Als Tintenfixiermittel sehen die Beispiele jeweils ein Amin-Epichlorhydrin-Kondensa
tionsprodukt mit folgender Unterscheidung vor:
- - Tintenfixiermittel A: niedermolekular, nicht verzweigt (12 m Pa.s)
- - Tintenfixiermittel B: mittelmolekular, nicht verzweigt (36,5 m Pa.s)
- - Tintenfixiermittel C: mittelmolekular, verzweigt (35 m Pa.s)
- - Tintenfixiermittel D: hochmolekular, nicht verzweigt (91 m Pa.s)
Die in vorstehender Aufzählung der Tintenfixiermittel in Klammern stehenden Zahlen
geben die Viskosität des Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsproduktes als 10%-tige
wässerige Lösung wieder, gemessen nach Brookfield (Spindel 1/100 rpm/25°C).
Es wurden 12 Proben unterschiedlicher Aufzeichnungsmaterialien für das Tintenstrahl-
Druckverfahren hergestellt.
Dazu wurden 12 unterschiedliche Streichmassen entsprechend der obigen Grundre
zeptur angesetzt, wobei jedes der drei eingeführten Pigmente 1, 2 und 3 mit jedem der
Tintenfixiermittel A, B, C und D kombiniert wird. Zur Ausbildung der Farbempfangs
schichten werden die Streichmassen auf die in ihrer Herstellung vorstehend beschrie
benen Papierbahn aufgetragen.
Erneut wird zur Untersuchung des "Ink-Bleeding"-Verhaltens ein Tintenstrahldrucker,
Typ HP-DesignJet 2500 CP, der Firma Hewlett Packard verwendet unter Benutzung
von UV-Tinten des gleichen Herstellers. Dazu wird jeweils ein Kontrolldruck auf die 12
Proben aufgebracht und das "Ink-Bleeding"-Verhalten der Proben visuell beurteilt.
In Tabelle 1 sind erfindungsgemäße Beispiele mit "EB" und Vergleichsbeispiele mit
"VB" bezeichnet. Die ermittelten Meßwerte und Beurteilungen ergeben sich aus Ta
belle 1:
Ausgehend von der Grundrezeptur 2 und den Farbempfangsschicht-Komponenten
gemäß Beispiel 9 wurde das Tintenfixiermittel-Pigment-Verhältnis variiert. Die so her
gestellten Proben sollen hinsichtlich ihres "Ink-Bleeding"-Verhaltens und der Naß
wischfestigkeit aufgebrachter Druckbilder untersucht werden.
Zur Untersuchung dieser Naßwischfestigkeit werden die Druckbilder, an denen zuvor
das "Ink-Bleeding"-Verhalten der Proben beurteilt wurde, mit Wasser beträufelt. Nach 2
Sekunden Einwirkzeit wischt man mehrmals mit einem Finger unter gleichbleibendem
Druck über das Druckbild. Dabei sollte das Druckbild möglichst wenig, im Idealfall
überhaupt nicht verwischt werden.
Für das Vergleichsbeispiel 15 und das erfindungsgemäße Beispiel 16 wird zur Redu
zierung des Tintenfixiermittelanteils - bezogen auf 500 Gew.-Teile (lutro) der Grundre
zeptur 2 - eine geringere Menge an Tintenfixiermittel und somit eine größere Menge
aller anderen Komponenten unter ständigem Rühren in einem Behälter eingetragen.
Für das erfindungsgemäße Beispiel 17 und das Vergleichsbeispiel 18 wird zur Erhö
hung des Tintenfixiermittelanteils - bezogen auf 500 Gew.-Teile (lutro) der Grundrezeptur
2 - eine größere Menge an Tintenfixiermittel und somit eine geringere Menge
aller anderen Komponenten unter ständigem Rühren in einem Behälter eingetragen.
Die sich anschließende Herstellung der Proben und das jeweilige Aufbringen eines
Kontrolldruckes geschieht entsprechend obiger Ausführungen.
Tabelle 2 gibt die eingestellten Tintenfixiermittel-Pigment-Verhältnisse und das jeweils
visuell beurteilte "Ink-Bleeding"-Verhalten der Proben sowie die Naßwischfestigkeit der
aufgebrachten Druckbilder wieder. Erneut sind erfindungsgemäße Beispiele mit "EB"
und Vergleichsbeispiele mit "VB" bezeichnet
Die erfindungsgemäßen Beispiele veranschaulichen besonders deutlich, daß es mit
dem erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterial überzeugend gelungen ist, ein ko
stengünstiges Aufzeichnungsmaterial für das Tintenstrahl-Druckverfahren zur Verfü
gung zu stellen, das insbesondere bei Bedruckung mit Aufzeichnungstinten auf Pig
mentbasis eine hervorragende Fixierung der aufgebrachten Tinten garantiert und so
das sogenannte "Ink Bleeding" reduziert, was bei den Vergleichsbeispielen nicht gege
ben ist. Die erfindungsgemäßen Beispiele zeigen ferner, daß das neue Aufzeich
nungsmaterial eine akzeptable Naßwischfestigkeit aufgebrachter Druckbilder sicher
stellt, wozu die Vergleichsbeispiele nicht in der Lage sind.
Claims (6)
1. Aufzeichnungsmaterial für das Tintenstrahl-Druckverfahren mit einem Substrat
und einer Farbempfangsschicht, die auf mindestens eine Seite des Substrates
aufgebracht ist, wobei die Farbempfangsschicht ein Amin-Epichlorhydrin-
Kondensationsprodukt sowie ein anorganisches Pigment enthält, dadurch ge
kennzeichnet, daß
die Farbempfangsschicht mindestens ein Tintenfixiermittel aufweist, das aus einem Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukt besteht, das entweder nie dermolekular nicht verzweigt oder mittelmolekular verzweigt ist,
das anorganische Pigment zu mindestens 80 Gew.-% mit einer Teilchengröße in einem Bereich zwischen 6 und 12 µm vorliegt und
das Tintenfixiermittel-Pigment-Verhältnis in einem Bereich von 1 : 2 bis 1 : 6 liegt.
die Farbempfangsschicht mindestens ein Tintenfixiermittel aufweist, das aus einem Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukt besteht, das entweder nie dermolekular nicht verzweigt oder mittelmolekular verzweigt ist,
das anorganische Pigment zu mindestens 80 Gew.-% mit einer Teilchengröße in einem Bereich zwischen 6 und 12 µm vorliegt und
das Tintenfixiermittel-Pigment-Verhältnis in einem Bereich von 1 : 2 bis 1 : 6 liegt.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Tintenfixiermittel-Pigment-Verhältnis in einem Bereich von einschließlich 1 : 3 bis
einschließlich 1 : 5,5 liegt.
3. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die flächenbezogene Masse der Farbempfangsschicht zwischen 4
und 15 g/m2 liegt.
4. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die flächenbezogene Masse der Farbempfangsschicht zwischen 7
und 9 g/m2 liegt.
5. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen Substrat und Farbempfangsschicht mindestens eine
Zwischenschicht angeordnet ist.
6. Verfahren zur Aufzeichnung nach dem diskontinuierlichen Tintenstrahldruck-
Verfahren mit einer Aufzeichnungstinte auf Pigmentbasis und mit einem Auf
zeichnungsmaterial, das ein Substrat und eine Farbempfangsschicht, die auf
mindestens eine Seite des Substrates aufgebracht ist, umfaßt, wobei die Far
bempfangsschicht ein Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukt sowie ein an
organisches Pigment enthält, dadurch gekennzeichnet, daß
die Farbempfangsschicht mindestens ein Tintenfixiermittel aufweist, das aus einem Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukt besteht, das entweder nie dermolekular nicht verzweigt oder mittelmolekular verzweigt ist,
das anorganische Pigment zu mindestens 80 Gew.-% mit einer Teilchengröße in einem Bereich zwischen 6 und 12 µm vorliegt und
das Tintenfixiermittel-Pigment-Verhältnis in einem Bereich von 1 : 2 bis 1 : 6 liegt.
die Farbempfangsschicht mindestens ein Tintenfixiermittel aufweist, das aus einem Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukt besteht, das entweder nie dermolekular nicht verzweigt oder mittelmolekular verzweigt ist,
das anorganische Pigment zu mindestens 80 Gew.-% mit einer Teilchengröße in einem Bereich zwischen 6 und 12 µm vorliegt und
das Tintenfixiermittel-Pigment-Verhältnis in einem Bereich von 1 : 2 bis 1 : 6 liegt.
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