DE10053446A1 - Fahrbare Bodenverdichtungsvorrichtung mit Fahrtrichtungsstabilisierung - Google Patents
Fahrbare Bodenverdichtungsvorrichtung mit FahrtrichtungsstabilisierungInfo
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Abstract
Eine Bodenverdichtungsvorrichtung weist eine Bewegungserfassungseinrichtung (6) zum Erfassen eines Istwerts für die Fahrbewegung der Bodenverdichtungsvorrichtung auf. Der Istwert wird in einer Fahrtregelungseinrichtung (7) mit einem vom Bediener vorgegebenen Sollwert verglichen. Bei Feststellen einer Differenz korrigiert die Fahrtregelungseinrichtung (7) die Fahrbewegung durch Ansteuern einer Lenkeinrichtung (2) oder eines Fahrantriebs (2) der Bodenverdichtungsvorrichtung. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind mehrere Vibrationsplatten (21, 22, 23) durch Verbindungselemente (24) zu einem Bodenverdichtungssystem verbunden, das ebenfalls eine Fahrtregelungseinrichtung trägt. Die Fahrtregelungseinrichtung steuert die einzelnen Fahrantriebe zur Lenkung des gesamten Bodenverdichtungssystems an.
Description
Die Erfindung betrifft eine fahrbare Bodenverdichtungsvorrichtung bzw. ein
Bodenverdichtungssystem mit mehreren fahrbaren Bodenverdichtungsvorrich
tungen.
Als Bodenverdichtungsvorrichtungen sind unter anderem fernlenkbare Vibra
tionsplatten bekannt, bei denen ein Schwingungs- bzw. Unwuchterreger nicht
nur die für die Bodenverdichtung erforderliche Vertikalschwingung der Platte,
sondern durch geeignete Verstellmöglichkeiten im Schwingungserreger auch ei
nen Vortrieb bewirkt. Die Lenkbarkeit wird durch das Erzeugen gerichteter
Schwingungen außerhalb einer Hochachse der Vibrationsplatte erreicht. Derar
tige Vibrationsplatten weisen üblicherweise zwei parallele, gegenläufig drehende
Unwuchtwellen auf (daher die Bezeichnung "Zwei-Wellen-Erreger"), wobei eine
der Wellen zwei voneinander unabhängig in ihrer relativen Phasenlage verstell
bare axial angeordnete Unwuchten trägt. Die Summe der m.r-Werte (m = Un
wuchtmasse, r = Exzentrizität des Schwerpunktes der Unwuchtmasse) dieser
Unwuchten entspricht dem m.r-Wert der zweiten, ebenfalls eine Unwucht tra
genden, aber gegenläufig drehenden Erregerwelle. Durch geeignete Synchronisa
tion der Phasenwinkel der drei Unwuchten können in bekannter Weise gerichte
te Schwingungen erzeugt werden. Ein derartiger Schwingungserreger ist aus der
DE-G 78 18 542.9 bekannt.
Wird der resultierende Kraftvektor der Schwingungen in Fahrtrichtung der
Vibrationsplatte nach vorne geneigt, wird die Maschine nach vorne beschleu
nigt. Für eine Kurvenfahrt nach links wird die linke Unwucht der die zwei Un
wuchten tragenden Welle mit der großen Unwucht der anderen Welle derart syn
chronisiert, dass der aus den drei rotierenden Unwuchten resultierende Kraft
vektor ein Drehmoment (Giermoment) um die Hochachse der Vibrationsplatte
erzeugt. Durch geeignete Synchronisation der Unwuchten läßt sich auch eine
sogenannte Standrüttelung einstellen, bei der der resultierende Kraftvektor
senkrecht gerichtet ist. Entsprechend läßt sich auch eine Rückwärtsfahrt oder
eine Drehung der Vibrationsplatte im Stand erreichen.
Die Steuerung der Vibrationsplatte erfolgt üblicherweise durch elektromechani
sche oder elektrohydraulische Stellglieder zum relativen Verdrehen der Unwuch
ten, die mittels Funk-, Infrarot- oder Kabelfernsteuerung angesteuert werden.
Aufgrund der taumelnden und teilweise am Boden schleifenden Sprungbewe
gung der Vibrationsplatte im Rüttelbetrieb werden je nach Bodenbeschaffenheit
und Reibungskoeffizient zwischen Platte und Boden ständig wechselnde Kräfte
und Drehmomente auf die fahrende Vibrationsplatte übertragen. Eine geringe
Richtungskonstanz im Fahrbetrieb der Vibrationsplatte ist die Folge, so dass in
kurzen Zeitabständen Richtungskorrekturen durch den Bediener erforderlich
sind, um ein Ausbrechen der Vibrationsplatte zu verhindern. Dazu ist es bei
ferngelenkten Vibrationsplatten üblich, die Vibrationsplatte anzuhalten und im
Stillstand durch Erzeugung eines maximalen Giermomentes um die Hochachse
zu drehen. Eine Kurvenfahrt, also die Erzeugung eines Giermomentes bei gleich
zeitiger Vortriebsbewegung der Vibrationsplatte, ist zwar prinzipiell möglich,
jedoch aufgrund der geringen Richtungsstabilität in der Praxis kaum durchführ
bar. Das ständige Ausrichten der Vibrationsplatte erfordert vom Bediener höch
ste Konzentration.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bodenverdichtungsvorrichtung
mit verbesserter Fahrtrichtungsstabilität anzugeben, mit der trotz unvorher
sehbarer Krafteinflüsse des Bodens eine konstante Geradeausfahrt oder eine
koordinierte Kurvenfahrt möglich ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Bodenverdichtungsvorrichtung
mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Lösung
für die Bodenverdichtungsvorrichtung läßt sich auch auf eine mit mehreren
Schwingungserregern ausgestattete Bodenverdichtungsvorrichtung und auf ein
aus mehreren Bodenverdichtungsvorrichtungen bestehendes Bodenverdich
tungssystem übertragen, das in Patentanspruch 16 definiert ist. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Bodenverdichtungsvorrichtung weist eine Bewegungser
fassungseinrichtung zum Erfassen eines Istwerts für die eine Ausrichtung, eine
Fahrtrichtung, einen Kurs über Grund, eine Drehrate und/oder eine Fahrtge
schwindigkeit der Bodenverdichtungsvorrichtung umfassende Fahrbewegung
auf. Durch die Bewegungserfassungseinrichtung läßt sich die tatsächliche, z. B.
durch Bodenunebenheiten oder die Bodenbeschaffenheit bewirkte Bewegung
oder Ausrichtung der die Bodenverdichtungsvorrichtung feststellen.
Der von der Bewegungserfassungseinrichtung abgegebene Istwert wird in einer
Fahrtregelungseinrichtung mit einem vom Bediener mittels eines Fahrtgebers
vorgegebenen Sollwert verglichen. Die Fahrtregelungseinrichtung steuert die
Lenkeinrichtung und/oder den Fahrantrieb der Bodenverdichtungsvorrichtung
derart an, dass eine Differenz zwischen Ist- und Sollwert, also eine Regelabwei
chung, minimal wird. Das bedeutet, dass durch Bodeneffekte bzw. die taumeln
de Bewegung der Vibrationsplatte hervorgerufene Richtungsänderungen unmit
telbar durch die Bewegungserfassungseinrichtung registriert werden können, so
dass die Fahrtregelungseinrichtung eine entsprechende Gegenkorrektur vorneh
men und die Bodenverdichtungsvorrichtung wieder auf die vom Bediener ge
wünschte und in Form des Sollwerts vorgegebene Fahrtbewegung, z. B. einen
Kurs über Grund bringen kann. Das hat zur Folge, dass die Bodenverdichtungs
vorrichtung selbst auf schrägem oder unebenem Untergrund einen konstanten
Geradeauslauf vollziehen kann. Weiterhin ist eine koordinierte Kurvenfahrt mit
gleichzeitiger Drehung und Vorwärtsbewegung entsprechend den Wünschen des
Bedieners möglich, ohne dass der Bediener permanent mit dem Fahrtgeber kor
rigierend eingreifen müßte.
Der Begriff "Fahrbewegung" wird in Zusammenhang mit der Erfindung als Ober
begriff für eine Vielzahl einzelner physikalischer Größen verwendet, die im wei
testen Sinne die Bewegung der Bodenverdichtungsvorrichtung betreffen: Unter
"Ausrichtung" ist eine Stellung der Bodenverdichtungsmaschine in einem Inerti
alsystem bzw. über Grund zu verstehen. Als "Fahrtrichtung" ist die Bewegungs
richtung der Bodenverdichtungsvorrichtung in einem Inertialsystem, z. B. dem
Erdmagnetfeld zu sehen. Davon unterscheidet sich der "Kurs über Grund", der
der tatsächlichen Bewegung der Bodenverdichtungsvorrichtung über dem zu
verdichtenden Boden entspricht. So kann z. B. eine Bodenverdichtungsvorrich
tung in Richtung Nord-Westen ausgerichtet sein, aber aufgrund der durch den
Schwingungserreger erzeugten Antriebswirkung eine Fahrtrichtung schräg dazu,
nämlich in Richtung Westen, einnehmen. Wenn nun die Bewegung der Boden
verdichtungsvorrichtung z. B. durch einen schrägen Untergrund oder durch Bo
denunebenheiten gestört wird, besteht die Möglichkeit, dass die Fahrtrichtung
der Bodenverdichtungsvorrichtung zwar konstant in Richtung Westen gerichtet
ist, aber aufgrund der durch die Bodenunebenheiten hevorgerufenen Stöße je
weils seitlich versetzt wird. Der sich daraus ergebende Kurs über Grund weicht
folglich von der eingestellten Fahrtrichtung ab.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Fahrtregelungs
einrichtung in der Lage, bei einem entsprechenden Bedienerwunsch die Len
keinrichtung und/oder den Fahrantrieb derart anzusteuern, dass sich die
Bodenverdichtungsvorrichtung mit maximaler Geschwindigkeit bei minimaler
Regelabweichung, also größtmöglicher Richtungskonstanz, fortbewegt. Das be
deutet, dass auch bei Kurvenfahrten hohe Fahrtgeschwindigkeiten der Boden
verdichtungsvorrichtung erreicht werden können.
Als Bewegungserfassungseinrichtung eignen sich handelsübliche Gierratensen
soren, Kreiselkompasse, optische Faserkreisel, Erdmagnetfeldsensoren, GPS-
Empfänger (GPS: Global Positioning System) oder Beschleunigungssensoren und
geeignete Kombinationen aus den genannten Elementen.
Je nach Aufwand bei der Ausgestaltung der Bewegungserfassungseinrichtung
und der Regelalgorithmen in der Fahrtregelungseinrichtung lassen sich unter
schiedliche Regelverhalten einstellen: Bei einem relativ einfachen Regelungsfall
ist ein Kreiselkompass vorgesehen, der mit einer zugehörigen Regelung ver
sucht, einer durch eine Störung hervorgerufenen Drehung um die Gierachse der
Bodenverdichtungsvorrichtung entgegen zu wirken. Wenn die durch Fremdein
wirkung hervorgerufene Drehung jedoch zu stark ist, wird die Regelung über
wunden, und eine dauerhafte Regelabweichung stellt sich ein. Bei einer aufwän
digeren Regelung ist es dagegen möglich, dass durch die Bewegungserfassungs
einrichtung eine Abweichung der Fahrtrichtung festgestellt und ausgeregelt
wird. Das bedeutet, dass sich die Bodenverdichtungsvorrichtung immer wieder
in die gleiche Richtung bewegen wird. Ein durch Fremdeinwirkung hervorgerufe
ner Parallelversatz der Bodenverdichtungsvorrichtung lässt sich dadurch jedoch
nicht korrigieren. Eine noch aufwändigere, dem Flugzeugbau entlehnte Rege
lungstechnik registriert dagegen sogar Abweichungen vom vorgegebenen Kurs
über Grund und ist in der Lage, nicht nur die Fahrtrichtung konstant zu halten
bzw. nach erfolgten Auslenkungen entsprechend gegenzusteuern, sondern auch
einen Parallelversatz zu korrigieren und die Maschine wieder auf den ursprüng
lichen Kurs zu bringen.
Die der Erfindung zugrundeliegende technische Lehre läßt sich besonders vor
teilhaft bei einer Bodenverdichtungsvorrichtung einsetzen, die mehrere Schwin
gungserregersysteme aufweist, da die Drehmomente, z. B. um die Hochachse der
Bodenverdichtungsvorrichtung erfindungsgemäß sensibel und unmittelbar gemäß
den Erfordernissen zur Stabilisierung der Fahrtrichtung geregelt werden
können. Damit werden auch Kombinationen von Schwingungserregern und de
ren Vortriebsrichtungen möglich, die bei manueller Regelung, also ohne Erfas
sung und Auswertung der Fahrbewegung aufgrund der Richtungsinstabilität des
Gesamtsystems nicht beherrschbar wären. Außerdem können einfach aufgebau
te Schwingungserreger, z. B. bestehend aus einem Paar gegenläufig drehender
Unwuchten mit um die Erregerquerachse verstellbarem, resultierendem Kraft
vektor eingesetzt werden.
Die Schwingungserregersysteme sind vorzugsweise so anzuordnen, dass ihre
Vortriebsrichtungen parallel verlaufen. Eine Richtungssteuerung erfolgt über
die Ausrichtung der Kraftvektoren um die Erregerquerachse, wodurch ein
Drehmoment um die Hochachse der Verdichtungsvorrichtung ausgeübt wird.
Alternativ dazu eigen sich auch Schwingungserregersysteme, bei denen die
Drehfrequenz, also die Drehzahl der rotierenden Unwuchtwellen z. B. über Hy
draulik-Proportionalventile einstellbar sind. Durch Veränderung der Drehzahl
der Unwuchtwellen ändert sich die resultierende Zentrifugalkraft, so dass die
gewünschten Kraftwirkungen eingestellt werden können.
Bei einer anderen Ausführungsform unterscheidet sich die Vortriebsrichtung
von wenigstens einem der Schwingungserregersysteme von der Vortriebsrich
tung von wenigstens einem anderen Schwingunsgerregersystem. Die Schwin
gungserregersysteme können Schwingungen ohne oder mit Synchronisation er
zeugen.
Bei einer bezogen auf die Vortriebsrichtungen senkrechten Anordnung der
Schwingungserregungseinrichtungen dient z. B. ein Erregersystem dem Vor-
und Rücklauf der Bodenverdichtungsvorrichtung und das zweite Erregersystem
der Richtungssteuerung. In ungestörter Geradeausfahrt ist der resultierende
Kraftvektor des zur Richtungssteuerung vorgesehenen Erregersystems senkrecht
zur Ebene, also ohne Vortriebsrichtung, ausgerichtet. Alternativ dazu kann der
Kraftvektor auch gezielt oszillierend nach links und rechts gerichtet werden, um
z. B. Schubspannungen in das zu verdichtende Gut einzubringen.
In einer besonderen Ausführung der Erfindung sind zwei synchronisierte
Schwingungserregersysteme übereinander, mit senkrecht zueinander stehenden
Vortriebsrichtungen in der Bodenverdichtungsvorrichtung angeordnet. Durch
geeignete Ansteuerung der beiden Schwingungserregersysteme kann der resul
tierende Kraftvektor um die Hochachse der Bodenverdichtungsvorrichtung belie
big ausgerichtet werden. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann
der resultierende Kraftvektor im Schwerpunkt der Bodenverdichtungsvorrich
tung angreifen. In Verbindung mit der Richtungsstabilisierung und z. B. einer
Bodenkontaktplatte mit kreisförmigem Grundriss kann bei dieser Ausführungs
form eine besonders hohe Richtungsstabilität und Manövrierfähigkeit der Bo
denverdichtungsvorrichtung erreicht werden.
Bei einem Bodenverdichtungssystem gemäß der Erfindung können mehrere Bo
denverdichtungsvorrichtungen starr oder elastisch miteinander verbunden be
trieben werden. Wie bei der vorstehend beschriebenen einzelnen Bodenverdich
tungsvorrichtung ist eine Bewegungserfassungseinrichtung zum Erfassen eines
Istwerts für die Fahrbewegung des gesamten Bodenverdichtungssystems vorge
sehen, der in einer Fahrtregelungseinrichtung mit einem vom Bediener vorgege
benen Sollwert verglichen wird. Die Fahrtregelungseinrichtung steuert die ein
zelnen Fahrantriebe der jeweiligen Bodenverdichtungsvorrichtungen derart an,
dass die Differenz zwischen Ist- und Sollwert minimal wird. Auf diese Weise
lassen sich mehrere Bodenverdichtungsvorrichtungen zu einer Einheit zusam
menfassen, was eine erheblich höhere Arbeitsleistung ermöglicht. Durch die
Fahrtregelungseinrichtung bleibt auch das komplexe Gesamtsystem für den Be
diener einfach beherrsch- und steuerbar.
Das hat zur Folge, dass keine der Bodenverdichtungsvorrichtungen eine eigene
Lenkeinrichtung benötigt. Vielmehr kann bei dem aus mehreren Bodenverdich
tungsvorrichtungen bestehenden System durch Ansteuern der jeweiligen, den
individuellen Vortrieb der zugehörigen Bodenverdichtungsvorrichtung erzeugen
den Fahrantriebe die Fahrtgeschwindigkeit und die Fahrtrichtung, d. h. die
Fahrbewegung des Gesamtsystems, eingestellt werden. Aufgrund der permanen
ten Erfassung der Ist-Fahrbewegung regelt die Fahrtregelungseinrichtung even
tuelle Abweichungen vom Wunsch des Bedieners unmittelbar aus, so dass eine
konstante und koordinierte Bewegung erreicht wird.
Die Bodenverdichtungsvorrichtungen sind bei einer bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung von einer Verbindungstruktur derart gehalten, dass die Vor
triebsrichtungen der einzelnen Bodenverdichtungsvorrichtungen parallel angeordnet
sind. Ein zur Richtungsänderung erforderliches Moment um die Hoch
achse des Verbundes wird durch Ansteuern der einzelnen Schwingungserreger
erzeugt.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich die Vor
triebsrichtung von wenigstens einer der Bodenverdichtungsvorrichtungen von
der Vortriebsrichtung von wenigstens einer anderen Bodenverdichtungsvorrich
tung. Durch Ansteuerung der einzelnen, zur Erzeugung von Vortrieb und Rich
tungsstabilisierung geeignet angeordneten Fahrantriebe ist es möglich, dass
sich das gesamte Bodenverdichtungssystem richtungs- oder kursstabilisiert
fortbewegt.
Diese und weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend
anhand von Beispielen unter Zuhilfenahme der begleitenden Figuren näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
fernlenkbaren Bodenverdichtungsvorrichtung;
Fig. 2a und 2b tabellarisch die Zusammenhänge zwischen einer Fahrtge
berstellung, einem Istwert von einer Bewegungs
erfassungseinrichtung, einer Stellung eines Schwingungs
erregers und einer resultierenden Fahrbewegung bei einer
erfindungsgemäßen Bodenverdichtungsvorrichtung in ver
schiedenen Fahrzuständen; und
Fig. 3a bis 3e in schematischer Draufsicht Schwingungserreger- und
Vortriebskombinationen bei einer erfindungsgemäßen
Bodenverdichtungsvorrichtung; und
Fig. 4a bis 4d eine schematischer Draufsicht auf unterschiedliche Aus
führungsformen eines erfindungsgemäßen Bodenverdich
tungssystems.
Die Erfindung wird anhand einer in Fig. 1 gezeigten, als Bodenverdichtungsvor
richtung dienenden, fernsteuerbaren Vibrationsplatte erläutert. Die Erfindung
läßt sich jedoch auch auf andere Bodenverdichtungsvorrichtungen, wie z. B.
Walzen, oder nicht ferngesteuerte Vibrationsplatten übertragen.
Die Vibrationsplatte weist eine Bodenkontaktplatte 1 auf, auf der ein als
Schwingungserregungseinrichtung dienender Zwei-Wellen-Schwingungserreger 2
angebracht ist, wie er bereits oben unter Bezugnahme auf den Stand der Tech
nik erläutert wurde, und dessen zweite Welle zwei hinsichtlich ihrer Phasenlage
unabhängig voneinander einstellbare Unwuchten trägt. Der Zwei-Wellen-
Schwingungserreger 2 wird durch einen Motor 3 in bekanner Weise angetrieben.
Die Schwingungserregungseinrichtung, also der Zwei-Wellen-Schwingungser
reger 2 dient gleichzeitig als Fahrantrieb und als Lenkeinrichtung, so dass die
Erzeugung des für die Fahrtgeschwindigkeit, die Vorwärts- bzw. Rückwärtsbe
wegung und eines Drehmoments um die Hochachse der Vibrationsplatte erfor
derlichen Vortriebs mittels des Zwei-Wellen-Schwingungserregers 2 erfolgt.
Die Vibrationsplatte wird über eine als Fahrtgeber dienende Fernsteuerung 4
mit einem sogenannten Joystick 4a mittels Funk. Infrarot oder Kabel vom Be
diener angesteuert. Der Bediener trägt dazu einen Steuerkasten, auf dem der in
X- und Y-Richtung bewegliche Joystick 4a, eine Art Steuerhebel angeordnet ist.
Eine Auslenkung des Joysticks 4a in X-Richtung bewirkt eine Vorwärtsfahrt der
Vibrationsplatte, während eine Auslenkung des Joysticks 4a in positive oder ne
gative Y-Richtung eine entsprechende Links- oder Rechts-Drehung der Vibrati
onsplatte bewirkt. Das Drehsignal kann auch eine Vorgabe für die Drehrate der
Vibrationsplatte oder für einen beabsichtigten Kurvenradius sein. Selbstver
ständlich eignet sich zur Steuerung der Vibrationsplatte auch jede andere Art
außer der gezeigten Fernsteuerung 4, so z. B. eine direkt an der Vibrationsplatte
angebrachte Steuereinrichtung.
Im in Fig. 1 gezeigten Beispiel wird ein durch die Fernsteuerung 4 erzeugtes
Steuersignal über Antennen 5 zur Vibrationsplatte übertragen, wo es zur Ein
stellung der Fahrtgeschwindigkeit, der Fahrtrichtung und gegebenenfalls der
Lenkung ausgewertet wird.
Die Lenkung, also in erster Linie die Erzeugung eines Giermoments um eine
Hochachse der Vibrationsplatte, erfolgt ebenfalls durch die Schwingungs
erregungseinrichtung, die in diesem Fall auch als Lenkeinrichtung dient. Die
Schwingungserregungseinrichtung bildet bei der Vibrationsplatte gemäß Fig. 1
also gleichzeitig den Fahrantrieb und die Lenkeinrichtung. Bei anderen Ausführungsformen
der Erfindung können die Funktionen jedoch auch von getrennt
aufgebauten und getrennt ansteuerbaren Einrichtungen übernommen werden.
Die von der Wirkung des Schwingungserregers, aber auch von äußeren Ein
flüssen, z. B. von der Reibung am Boden abhängige tatsächliche Fahrbewegung
der Vibrationsplatte, die sich aus der Fahrtgeschwindigkeit und der Fahrtrich
tung zusammensetzt, wird durch eine Bewegungserfassungseinrichtung 6 be
stimmt. Je nach Einsatzzweck eignen sich für die Bewegungserfassungseinrich
tung 6 Gierratensensoren zur Erfassung der Drehung um die Hochachse der
Vibrationsplatte, Kreiselkompasse oder optische Faserkreisel zur Erfassung von
Richtungsänderungen bezüglich eines Inertialsystems, Erdmagnetfeldsensoren
zur Bestimmung der Relativstellung der Vibrationsplatte im Erdmagnetfeld,
GPS-Empfänger oder Beschleunigungssensoren. Zur Erhöhung der Meßgenauig
keit wird es oftmals zweckmäßig sein, mehrere dieser Bauelemente zu einer Be
wegungserfassungseinrichtung 6 zusammenzufassen. So ist es z. B. auch mög
lich, Bewegungserfassungseinrichtungen für Navigationssysteme aus dem Auto
mobil- oder Flugzeugbau zu übernehmen.
Außer der Fahrtgeschwindigkeit und der Fahrtrichtung kann es auch zweck
mäßig sein, die Drehrate um die Hochachse der Vibrationsplatte oder die Aus
richtung der Vibrationsplatte bezüglich eines Inertialsystems zu ermitteln.
Ein von der Bewegungserfassungseinrichtung 6 erzeugtes, dem Istwert für die
Fahrbewegung entsprechendes Signal wird an eine Fahrtregelungseinrichtung 7
geliefert, die außerdem durch das Sollwertsignal von der Fernsteuerung 4 beauf
schlagt wird. Die Fahrtregelungseinrichtung 7 bildet eine einer Regelabweichung
entsprechende Differenz zwischen dem Ist- und dem Sollwert. Mit Hilfe geeigne
ter Regelalgorithmen, die vom Fachmann entsprechend dem Eigenverhalten der
Vibrationsplatte auszulegen sind, steuert die Fahrtregelungseinrichtung 7 den
Schwingungserreger 2, also den Fahrantrieb und die Lenkeinrichtung derart an,
dass die Regelabweichung minimal wird. Daduch wird die Vibrationsplatte sehr
präzise auf dem vom Bediener gewünschten Kurs gehalten.
Soweit von der Bewegungserfassungseinrichtung 6 Istwerte zu einer Drehrate
der Vibrationsplatte oder zu ihrer Ausrichtung geliefert werden, ist es auch
möglich, diese Istwerte mit entsprechenden Sollwerten abzugleichen. Somit
kann die Stellung der Vibrationsplatte z. B. im Stillstand, in dem streng genommen
keine Fahrtrichtung und keine Fahrtgeschwindigkeit vorliegt, eingestellt
werden.
Die Fig. 2a und 2b zeigen exemplarisch das Zusammenspiel der wesentlichen
Bauelemente der Vibrationsplatte in Zusammenhang mit unterschiedlichen
Fahrzuständen in tabellarischer Form. In den Spalten der Tabelle werden die
Joystick-Stellung, d. h. die Stellung des Joysticks 4a an der Fernbedienung 4,
ein Gierratensignal als Darstellung eines von der Bewegungserfassungseinrich
tung 6 gelieferten Istwerts, die Stellung der Unwuchten im Schwingungserreger
2 sowie die resultierende Fahrbewegung der Vibrationsplatte gegenübergestellt.
Der Schwingungserreger 2 entspricht dem bereits beschriebenen Zwei-Wellen-
Schwingungserreger, bei dem zwei Wellen gegenläufig, aber miteinander syn
chronisiert drehbar sind und jeweils Unwuchten tragen. Auf einer der Wellen (in
Fig. 2a-1 die linke) ist die Unwuchtmasse in zwei axial angeordnete Teilmassen
aufgeteilt, die zwar gemeinsam auf der zugehörigen Welle mitdrehen, jedoch in
ihrer Phasenlage zueinander verstellbar sind, wie durch einen Vergleich
zwischen Fig. 2a-1 und Fig. 2a-2 erkennbar ist.
Zusätzlich zu den Unwuchtmassen sind auch die zwischen der Unwuchtmasse
der einen (rechten) Welle und der jeweiligen anderen (linken) Teilmasse ent
stehenden resultierenden Kraftvektoren eingezeichnet.
In Fig. 2a-1 sind die Unwuchtmassen in der Schwingungserregungseinrichtung
derart synchronisiert, dass ein maximaler Vortrieb und damit eine maximale
Vorwärtsgeschwindigkeit der Vibrationsplatte erreicht werden kann. Die resul
tierenden Kraftvektoren stehen daher in einem Winkel von etwa 45° nach vorne
geneigt.
Bewirkt wird diese Unwuchtstellung durch den Joystick 4a, der einen maxima
len X-Wert (hier: 100) liefert.
Solange sich die Platte konstant vorwärtsbewegt, bleibt das Gierratensignal auf
einem konstanten Wert, z. B. bei Null, da keine Drehung der Vibrationsplatte
um ihre Hochachse erfolgt. Zur Erläuterung des Verlaufs des Gierratensignals
wird angenommen, dass das Gierratensignal eine Spannung ist, deren Verlauf
über der Zeit dargestellt wird.
Exemplarisch wird in Fig. 2a-1 auch der Fall einer Störung, z. B. aufgrund einer
Unebenheit des Bodens gezeigt. Das Gierratensignal schlägt dann aus (gestri
chelte Linie), da die Vibrationsplatte eine geringfügige Drehung vollzieht. Eine
sich aufbauende Abweichung zwischen dem durch die Joystick-Stellung vorge
gebenen Sollwert und dem Istwert wird sofort durch die Fahrtregelungseinrich
tung 7 erkannt und durch Beeinflussung der Unwuchtstellungen und damit der
resultierenden Kraftvektoren korrigiert, mit dem Ziel, das Gierratensignal bei
Null zu halten.
Kommt es trotzdem zu einer Fahrtrichtungsänderung, z. B. weil die von außen
einwirkende Störung zu stark ist, wirkt also eine Drehrate über eine gewisse
Zeit ein oder überschreitet einen Grenzwert, so kann bei Anwendung eines ge
eigneten Regelgesetzes durch Erzeugung eines über entsprechende Zeit wirken
den gegenläufigen Giermoments die Vibrationseinrichtung in ihre Ausgangs-
Fahrtrichtung zurückgedreht werden. Die Fahrtregelungseinrichtung 7 ist dabei
zweckmäßigerweise derart auszulegen, dass sie nicht nur die Drehung der Vi
brationsplatte verhindert, wenn keine Drehung erwünscht ist, sondern auch
eine durch äußere Störeinflüsse erfolgte Drehung durch eine Gegendrehung
kompensieren läßt.
In Fig. 2a-2 wird ein Fahrzustand gezeigt, indem die Vibrationsplatte eine
Kurvenfahrt nach links vorne vollzieht.
Die Joystick-Werte liegen jetzt beispielhaft bei X = 100 und Y = 50, d. h., dass
der Bediener weiterhin maximale Vorwärtsfahrt und gleichzeitig aber eine Links
drehungskomponente, z. B.. als Vorgabe für eine Drehrate, verlangt. Die Un
wuchten in der Schwingungserregungseinrichtung 2 erzeugen dementsprechend
zwei unterschiedliche resultierende Kraftvektoren, derart, dass der - in Fahrt
richtung gesehen - rechte Kraftvektor weiterhin eine Vorwärtskomponente auf
weist, während der linke Kraftvektor lediglich vertikal gerichtet ist, also aus
schließlich der Bodenverdichtung, nicht aber einer Vorwärtsbewegung dient.
Das Gierratensignal steigt aufgrund der Drehung der Vibrationsplatte an und
bleibt dann auf einem konstanten Wert, wenn die Drehung der Vibrationsplatte
konstant ist. Der Sollwert für das Gierratensignal ergibt sich wieder aus der
Joystick-Stellung, so dass die Fahrtregelungseinrichtung 7 eventuelle Abwei
chungen des Gierratensignals sofort durch Eingriff in die Unwuchtstellung ausregeln
kann.
Fig. 2a-3 zeigt den Fall einer Drehung der Vibrationsplatte im Stand nach links.
Der Bediener stellt den Joystick auf die Stellung X = 0 und Y = 100, da er keine
Fahrtgeschwindigkeit, sondern lediglich eine Drehung der Vibrationsplatte
wünscht. Dazu erzeugen die Unwuchten gegeneinander gerichtete resultierende
Kräfte, um eine maximale Drehung zu bewirken. Dementsprechend wird das
Gierratensignal auf einem maximalen Wert gehalten.
Fig. 2a-4 zeigt die Vibrationsplatte in Standrüttelung, bei der die Schwingungs
erregungseinrichtung keinen Vortrieb, sondern lediglich vertikal gerichtete
Schwingungen erzeugt. Da die Vibrationsplatte keine Drehung vollzieht, liegt
das Gierratensignal bei Null.
Fig. 2b-5 zeigt den Fahrzustand, bei dem der Bediener durch Bewegung des Joy
sticks in die Stellung X = -100 die volle Rückwärtsfahrt der Vibrationsplatte ein
stellt. Die Unwuchten werden in eine Stellung bewegt, in der resultierende
Kraftvektoren mit maximaler Vortriebswirkung in Rückwärtsrichtung erzeugt
werden. Das Gierratensignal bleibt - soweit keine Störung der Bewegung erfolgt
- bei Null.
Schließlich wird in Fig. 2b-6 ein Zustand dargestellt, in dem der Bediener durch
Bewegung des Joysticks in die Stellung X = -100 und Y = -50 eine Kurvenfahrt
nach rechts hinten wünscht. In diesem Fall steigt das Gierratensignal wieder
auf einen positiven Wert, der hier exemplarisch mit einer Linksdrehung der
Vibrationsplatte - bezogen auf eine Vorwärtsfahrt - gleichzusetzen ist.
Wie sich aus obiger Beschreibung ergibt, genügt es, wenn der Joystick 4a für
die X- und Y-Koordinaten lediglich einige vorbestimmte Werte ausgibt. So rei
chen für die die Vorwärts- bzw. Rückwärtsfahrtrichtung bestimmende X-Koordi
nate die Signalwerte +100, 0, -100 aus. Für die die Drehrichtung bestimmende
Y-Koordinate sollten mehrere Einzelwerte vorgesehen werden, nämlich +100, +
75, +50, +25, 0, -25, -50, -75 und -100.
Es wurde bei vorstehender Beschreibung angenommen, dass das Gierratensig
nal bei 0 Volt liegt, wenn die Vibrationsplatte keine Drehung vollzieht. Das Gier
ratensignal liegt im Bereich einer positiven Spannung, wenn die Vibrationsplatte
eine Linksdrehung vollführt, während der Signalwert bei einer Rechtsdrehung
negativ wird. Selbstverständlich dienen diese Definitionen nur der Veranschau
lichung der Erfindung. In der Praxis können auch andere Werte für das Gier
ratensignal erreicht werden. Wie oben dargelegt, kann darüber hinaus statt des
Gierratensignals auch ein anderes Signal oder eine Kombination mehrerer
Signale als Istwert für die Fahrbewegung ermittelt werden.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird neben der Gierraten
messung gleichzeitig eine Messung der Vorlaufgeschwindigkeit z. B. durch einen
zusätzlichen Sensor durchgeführt. Dadurch kann erreicht werden, dass die
Vibrationsplatte vorgegebene Kurvenradien durchfährt, d. h. gleichzeitig eine
Drehung und eine Vorwärtsbewegung und nicht nur eine vorgegebene Drehung
vollzieht, die bei ungünstigen Bedingungen auch zu einer Standdrehung führen
kann.
Fig. 3a bis e zeigen in schematischer Draufsicht erfindungsgemäße Bodenver
dichtungsvorrichtungen mit unterschiedlicher Anordnung von mehreren
Schwingungserregungseinrichtungen.
Im Gegensatz zu der in Fig. 1 gezeigten erfindungsgemäßen Vibrationsplatte ist
jede der in den Fig. 3a bis 3e gezeigten, ebenfalls am Beispiel von Vibrations
platten erläuterten Bodenverdichtungsvorrichtungen statt mit nur einer Schwin
gungserregungseinrichtung mit mehreren Schwingungserregungseinrichtungen
10, 11, 12 versehen.
Fig. 3a zeigt schematisch eine Vibrationsplatte, bei der zwei Schwingungs
erregungseinrichtungen 10. 11 auf einer gemeinsamen Bodenkontaktplatte 13
parallel zueinander angeordnet sind.
Die Schwingungserregungseinrichtung 10, 11 sind nur schematisch dargestellt
und bestehen jeweils aus zwei parallelen, miteinander formschlüssig drehbar
gekoppelten und gegenläufig drehenden Wellen 14, 15, die jeweils eine Unwucht
16 tragen und in ihrer relativen Phasenlage zueinander verstellbar angeordnet
sind. Eine axiale Aufteilung von einer der Unwuchten 16 auf der zugehörigen
Welle, wie dies bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 und 2 der Fall war, ist bei
den in den Fig. 3a bis 3e dargestellten Vibrationsplatten nicht erforderlich, aber
grundsätzlich auch möglich.
Die Schwingungserregungseinrichtungen 10, 11 sind parallel zueinander ange
ordnet, so dass sie in die gleiche Vortriebsrichtung wirken. Durch Einstellen
von unterschiedlich starken bzw. unterschiedlich gerichteten resultierenden
Kraftvektoren der beiden Schwingungserregungseinrichtungen 10, 11 lässt sich
ein Giermoment um eine Hochachse 17 erzeugen, wodurch die Vibrationsplatte
lenkbar wird.
Die Fig. 3b-3d zeigen Varianten der in Fig. 3a gezeigten Vibrationsplatte, die
ohne die erfindungsgemäße Fahrtrichtungsstabilisierung in der Praxis nicht an
wendbar wären.
So sind bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3b drei Schwingungserregungsein
richtungen 10, 11, 12 auf der Bodenkontaktplatte 13 angeordnet. Die mittlere
der drei Schwingungserregungseinrichtungen (mit Bezugszeichen 11 gekenn
zeichnet) muss dabei nicht zwingend zum Vortrieb und damit zum Erzeugen ei
ner Fahrbewegung der Vibrationsplatte beitragen. Vielmehr genügt es, wenn le
diglich die äußeren Schwingungserregungseinrichtungen 10, 12 den Vortrieb
und die Lenkung bewerkstelligen, während die mittlere Schwingungserregungs
einrichtung 11 ausschließlich zum Erzeugen einer vertikal gerichteten Schwin
gung dient. Dementsprechend einfach kann die mittlere Schwungserregungsein
richtung 11 aufgebaut sein. So ist es z. B. nicht erforderlich, dass die Richtung
des von ihr erzeugten resultierenden Kraftvektors einstellbar ist.
Fig. 3c zeigt eine Anordnung, bei der die Schwingungserregungseinrichtungen
10, 11 um 90° verdreht zueinander auf der gemeinsamen Bodenkontaktplatte 13
angeordnet sind. Die Vorwärtsfahrtrichtung der Vibrationsplatte ist durch einen
nach links gerichteten Pfeil dargestellt. Somit genügt es für den normalen Vor
wärtsbetrieb, dass lediglich die Schwingungserregungseinrichtung 10 einen
nach vorne gerichteten Kraftvektor erzeugt. Soweit eine Lenkung der Vibrations
platte nicht erforderlich ist, ist die von der Schwingungserregungseinrichtung
11 erzeugte Schwingung vertikal gerichtet. Zum Lenken allerdings kann die
Schwingung der Schwingungserregungseinrichtung 11 auch mit einer Horizon
talkomponente versehen werden, was eine Drehung der Vibrationsplatte be
wirkt. Durch ständigen, oszillierenden Richtungswechsel der Horizontalkompo
nente der von der Schwingungserregungseinrichtung 11 erzeugten Schwingung
lässt sich eine schlängelnde Bewegung der Vibrationsplatte erzeugen, durch die
Schubspannungen in den zu verdichtenden Boden eingebracht werden können.
Fig. 3d zeigt zwei Beispiele für die Anordnung von drei Schwingungserregungs
einrichtungen 10, 11, 12, wobei jeweils die mittlere Schwingungserregungsein
richtung 11 gegenüber den anderen Schwingungserregungseinrichtungen 10, 12
um 90° versetzt ist.
Bei allen Anordnungen, bei denen wenigstens eine Schwingungserregungsein
richtung um 90° gegenüber der Vortriebsrichtung der Vibrationsplatte versetzt
ist, kann die Vibrationsplatte im Verdichtungsprozess neben Lenkbewegungen
auch einen zur Haupt-Fahrtrichtung parallelen Versatz durchführen. Dies ist
inbesondere von Vorteil für eine Automatisierung der Verdichtung von größeren
Flächen, bei der die Fläche in parallelen Streifen überfahren werden soll. Ein
aufwändiges Wendemanöver am Ende von jedem Streifen kann nämlich entfal
len, weil die Vibrationsplatte jeweils nur um die Breite der Bodenkontaktplatte
versetzt werden muss, was durch die Bereitstellung der Schwingserregungsein
richtung 11 quer zur Hauptvortriebsrichtung leicht möglich ist.
Fig. 3e zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der zwei Schwin
gungserregungseinrichtungen 10, 11 übereinander angeordnet sind. Die Erre
gerachsen stehen senkrecht zueinander. Durch geeignete Ansteuerung der bei
den Schwingungserregungseinrichtungen 10, 11 kann der resultierende Kraft
vektor um die in der Mitte verlaufende Hochachse der Vibrationsplatte beliebig
ausgerichtet werden. Im vorliegenden Beispiel greift der resultierende Kraftvek
tor im Schwerpunkt der Vibrationsplatte an. Auch andere Angriffspunkte kön
nen - je nach Gestaltung der Vibrationsplatte - zweckmäßig sein.
Bei dem Beispiel gemäß Fig. 3e sind die Schwingungserregungseinrichtungen
10, 11 gemeinsam auf einer Bodenkontaktplatte 18 befestigt, die einen im We
sentlichen kreisförmigen Grundriss aufweist. Eine derartige Vibrationsplatte
kann problemlos in sämtliche Richtungen verfahren werden, ohne dass eine
sonst übliche Hauptrichtung beachtet werden müsste. In Verbindung mit der
oben beschriebenen Richtungsstabilisierungsregelung kann bei diesem Beispiel
eine hohe Richtungsstabilität und Manövrierfähigkeit erreicht werden.
Die in den Fig. 3a bis 3e gezeigten Bodenverdichtungsvorrichtungen haben in
Verbindung mit der erfindunggemäßen Fahrbewegungsregelung den Vorteil ge
genüber bisher bekannten Vibrationsplatten, dass die hier beispielhaft gezeigten
Anordnungen von Schwingungserregungseinrichtungen ohne die erfindungsgemäße
Fahrtregelung eine hohe Instabilität der Fahrtrichtung aufweisen würde,
was in der praktischen Handhabung, selbst bei handgeführten, also nicht fern
gesteuerten Bodenverdichtungsvorrichtungen zu einer hohen Belastung des Be
dieners führen würde. Im Gegensatz dazu wird in Verbindung mit der erfin
dungsgemäßen Fahrtregelungseinrichtung z. B. eine vom Bediener gewünschte
Geradeausfahrt auch bei mit unterschiedlicher Frequenz drehenden Wellen der
Schwingungserregungseinrichtungen ebenso konstant eingeregelt, wie durch
Bodeneinflüsse erzeugte Drehmomente um die Hochachse kompensiert werden.
Es ist offensichtlich, dass statt der in den Fig. 3a bis 3e gezeigten zwei oder drei
Schwingungserregungseinrichtungen auch noch mehr Schwingungserregungs
einrichtungen auf der gemeinsamen Bodenkontaktplatte angebracht und - zu
mindest teilweise - von der Fahrtregelungseinrichtung angesteuert werden kön
nen.
Die Fig. 4a bis 4d zeigen in schematischer Draufsicht erfindungsgemäße Boden
verdichtungssysteme, die jeweils aus mehreren Vibrationsplatten 21, 22, 23 be
stehen und durch eine Verbindungsstruktur miteinander richtungsstabil, aber
relativ zueinander höhenbeweglich, gegebenenfalls auch elastisch bzw. mit meh
reren Freiheitsgraden beweglich verbunden sind.
Fig. 4a zeigt ein erfindungsgemäßes Bodenverdichtungssystem mit zwei Vibra
tionsplatten 21, 22, die durch Verbindungselemente 24 miteinander verbunden
sind.
Jede der Vibrationsplatten 21, 22 trägt eine Schwingungserregungseinrichtung
25, wie sie bereits in Zusammenhang mit den Fig. 3a is 3e erläutert worden
sind.
Die Verbindungsstruktur verbindet mit den Verbindungselementen 24 die Vibra
tionsplatten 21, 22 in geeigneter Weise derart, dass die Vibrationsplatten 21, 22
sich nicht gegeneinander verdrehen können, sondern in ihrer jeweiligen Rich
tung gehalten werden. Zum Ausgleich von Bodenunebenheiten und der nicht er
forderlichen Schwingungssynchronisation der Vibrationsplatten ist aber die re
lative Beweglichkeit möglich und zweckmäßig.
Die Schwingungserregungseinrichtungen 25 auf jeder der Vibrationsplatten 21,
22 dienen gleichzeitig als Fahrantrieb zum Erzeugen einer Vortriebsbewegung.
Grundsätzlich ist es aber möglich, die Schwingungserregungseinrichtung vom
Fahrantrieb funktionsmäßig zu trennen. So ist es - wie oben bereits beschrieben
- bei einem bekannten Zwei-Wellen-Schwingungserreger möglich, eine starke
wird, wenn die resultierenden Kraftvektoren senkrecht stehen (vergleiche z. B.
Fig. 2a-4).
Fig. 4b zeigt drei parallel zueinander angeordnete Vibrationsplatten 21, 22, 23,
die jeweils ebenfalls über die Verbindungselemente 24 miteinander verbunden
sind und jeweils eine Schwingungserregungseinrichtung 25 tragen.
Fig. 4c zeigt zwei Vibrationsplatten 21, 22, auf denen jeweils eine Schwingungs
erregungseinrichtung 25 befestigt ist, wobei jedoch die Vortriebsrichtung der
beiden Schwingungserregungseinrichtungen 25 um 90° zueinander verdreht ist.
Die Schwingungserregersysteme der Vibrationsplatten können ohne Synchroni
sation oder miteinander synchronisiert betrieben werden. Eine der Vibrations
platten 21 dient zum Erzeugen des Vortriebs des gesamten Bodenverdichtungs
systems, während die zweite Vibrationsplatte 22 neben der Bodenverdichtung
der Richtungssteuerung dient. Bei ungestörter Geradeausfahrt (Pfeilrichtung) ist
der resultierende Kraftvektor der zur Richtungssteuerung vorgesehenen Vibrati
onsplatte 22 senkrecht zur Ebene gerichtet oder wird gezielt oszillierend nach
links und rechts gerichtet, um z. B. Schubspannungen in das zu verdichtende
Gut einzubringen.
Fig. 4d zeigt Anordnungen von drei miteinander gekoppelten Vibrationsplatten
21, 22, 23, wobei jeweils eine Schwingungserregungseinrichtung 26 um 90° ge
genüber den übrigen Schwingungserregungseinrichtungen 25 verdreht angeor
net ist.
Wie bei der in Fig. 3d beschriebenen Bodenverdichtungsvorrichtung kann auf
grund der um 90° verdrehten Vortriebsrichtung der Schwingungserregungsein
richtungen 25 auch hier ein Parallelversatz des Gesamtsystems erzielt werden.
Wie bei den Schwingungserregungseinrichtungen gemäß Fig. 3a bis 3e und im
Unterschied zu der anhand von den Fig. 1 und 2 beschriebenen Bodenverdichtungsvorrichtung
ist es bei den Vibrationsplatten 21, 22, 23 der in den Fig. 4a
bis 4d gezeigten Bodenverdichtungssystemen nicht erforderlich, dass in den je
weiligen Vibrationsplatten 21, 22, 23 eine eigene Lenkeinrichtung - z. B. durch
zwei auf einer Welle axial zueinander angeordnete Unwuchtmassen - eingebaut
ist. Es genügt vielmehr, dass die jeweilige Schwingungserregungseinrichtung die
bereits beschriebenen zwei Wellen 14, 15 aufweist, die synchronisiert gegenläu
fig drehbar sind und jeweils eine Unwuchtmasse tragen, deren Phasenlage ein
stellbar ist. Insbesondere bei Verwendung von drei Vibrationsplatten, wie in den
Fig. 4b und 4d gezeigt, ist es sogar möglich, das bei der Schwingungserregungs
einrichtung der mittleren Vibrationsplatte nicht einmal die Phasenlage einstell
bar sein muss.
Die Koordination der Schwingungserreger in den Vibrationsplatten ist verständ
licherweise äußerst komplex. Aus diesem Grund ist in dem Bodenverdichtungs
system eine Bewegungserfassungseinrichtung wie bei der anhand von Fig. 1 be
schriebenen Bodenverdichtungsvorrichtung vorgesehen. Die Bewegungserfas
sungeinrichtung, z. B. ein Gierratensensor oder ein anderes, bereits oben be
schriebenes Bauelement, erfasst einen Istwert für die Fahrbewegung des gesam
ten Bodenverdichtungssystems.
In einer ebenfalls vorhandenen Fahrtregelungseinrichtung wird der Istwert mit
einem vom Bediener über die Fernsteuerung vorgegebenen Sollwert verglichen.
Die Fahrtregelungseinrichtung regelt vorhandene Regelabweichungen durch
Ansteuern der jeweiligen Schwingungserreger in den Vibrationsplatten aus. Zu
diesem Zweck sind in der Fahrtregelungseinrichtung Algorithmen abgespeichert,
die eine eindeutige Zuordnung der Lenkfunktionen erlauben.
Wie bereits bei der einzelnen Bodenverdichtungsvorrichtung ist es auch bei dem
Bodenverdichtungssystem möglich, durch Bodenunebenheiten o. ä. hervorgeru
fene Störungen der Fahrbewegung sofort auszugleichen. Die Fahrtregelungsein
richtung muss zu diesem Zweck nur kurzzeitig einen geeigneten Schwingungs
erreger der Vibrationsplatten verstellen, um eine Korrekturbewegung einzulei
ten.
Das Bodenverdichtungssystem weist gegenüber einzelnen Bodenverdichtungs
vorrichtungen den Vorteil auf, dass die zugehörigen Vibrationsplatten sehr ein
fach aufgebaut sein können, da sie keine eigene Lenkeinrichtung benötigen.
Lediglich eine Richtungsverstellung des resultierenden Kraftvektors ist erforder
lich. Statt dessen können mehrere Vibrationsplatten - also auch mehr als die in
Fig. 4 gezeigten zwei oder drei Vibrationsplatten - zu einer großen Einheit mit
entsprechender Arbeitsleistung kombiniert werden. Außerdem kann mit geeigne
ter Anordnung und Ansteuerung ein zur Hauptfahrrichtung paralleler Versatz
des Bodenverdichtungssystems erreicht werden. Dies ist insbesondere vorteil
haft zur Automatisierung von Verdichtungsprozessen.
Claims (22)
1. Fahrbare Bodenverdichtungsvorrichtung, mit
einem Fahrantrieb (2) zum Erzeugen einer Vortriebsbewegung;
einer Lenkeinrichtung (2) zum Erzeugen eines Giermoments um eine Hochachse der Bodenverdichtungsvorrichtung;
einem Fahrtgeber (4) zur Vorgabe eines Sollwerts für eine Fahrbewegung der Bodenverdichtungsvorrichtung;
einer Bewegungserfassungseinrichtung (6) zum Erfassen eines Istwerts für die Fahrbewegung; und mit
einer von dem Istwert und dem Sollwert beaufschlagbaren Fahrtregelungs einrichtung (7) zum Ansteuern der Lenkeinrichtung (2) und/oder des Fahran triebs (2) derart, dass eine durch die Differenz zwischen Ist- und Sollwert gebil dete Regelabweichung minimal ist.
einem Fahrantrieb (2) zum Erzeugen einer Vortriebsbewegung;
einer Lenkeinrichtung (2) zum Erzeugen eines Giermoments um eine Hochachse der Bodenverdichtungsvorrichtung;
einem Fahrtgeber (4) zur Vorgabe eines Sollwerts für eine Fahrbewegung der Bodenverdichtungsvorrichtung;
einer Bewegungserfassungseinrichtung (6) zum Erfassen eines Istwerts für die Fahrbewegung; und mit
einer von dem Istwert und dem Sollwert beaufschlagbaren Fahrtregelungs einrichtung (7) zum Ansteuern der Lenkeinrichtung (2) und/oder des Fahran triebs (2) derart, dass eine durch die Differenz zwischen Ist- und Sollwert gebil dete Regelabweichung minimal ist.
2. Bodenverdichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Fahrbewegung eine Fahrtrichtung, eine Ausrichtung, eine Drehrate
und/oder eine Fahrtgeschwindigkeit umfasst und dass der Fahrtgeber (4) zur
Vorgabe eines Sollwerts für die Fahrtrichtung, die Ausrichtung, die Drehrate
und/oder die Fahrtgeschwindigkeit dient.
3. Bodenverdichtungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Fahrbewegung eine Gierrate um die Hochachse umfasst und
dass der Sollwert ein Gierratensollwert ist.
4. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrtregelungseinrichtung (4) die Lenkein
richtung (2) und/oder den Fahrantrieb (2) derart ansteuert, dass sich die Boden
verdichtungsvorrichtung mit maximaler Fahrtgeschwindigkeit bei minimaler Re
gelabweichung fortbewegt.
5. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungserfassungseinrichtung (6) einen
Gierratensensor, einen Kreiselkompass, einen optischen Faserkreisel, einen Erd
magnetfeldsensor, einen GPS-Empfänger, einen Beschleunigungssensor oder
eine Kombination dieser Bauelemente aufweist.
6. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrantrieb wenigstens eine Schwingungs
erregungseinrichtung (2) aufweist, mit zwei zueinander parallelen, gegenläufig
drehbaren und jeweils wenigstens eine Unwuchtmasse tragenden Wellen, deren
Phasenlage verstellbar ist.
7. Bodenverdichtungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, dass auf wenigstens einer Welle der Schwingungserregungseinrichtung (2)
zwei Unwuchtmassen axial versetzt angeordnet sind und dass die Lenkeinrich
tung zum Verstellen der Phasenlage der beiden Unwuchtmassen ausgebildet ist.
8. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrantrieb und die Lenkeinrichtung durch
eine Anordnung von mehreren, zueinander ortsfest getragenen Schwingungserre
gungseinrichtungen (10, 11, 12) gebildet sind, wobei die Schwingungserregungs
einrichtungen (10, 11, 12) jeweils zwei zueinander parallele, gegenläufig drehba
re und jeweils wenigstens eine Unwucht (16) tragende Wellen (14, 15) aufweisen,
deren Phasenlage verstellbar ist, und wobei jeweils durch eine der Schwingungs
erregungseinrichtungen (10, 11, 12) jeweils eine Vortriebsbewegung in eine Vor
triebsrichtung erzeugbar ist.
9. Bodenverdichtungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, dass die Vortriebsrichtungen der Schwingungserregungseinrichtungen (10,
11, 12) im wesentlichen identisch sind.
10. Bodenverdichtungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, dass die Vortriebsrichtung von wenigstens einer (11) der Schwingungserre
gungseinrichtungen von denen der anderen (10, 12) abweicht.
11. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Schwingungserregungseinrich
tung vorgesehen ist, durch die keine Vortriebsbewegung erzeugbar ist.
12. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, da
durch gekennzeichnet, dass die Schwingungserregungseinrichtungen auf einer
gemeinsamen Bodenkontaktplatte (13, 18) angeordnet sind.
13. Bodenverdichtungsvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, dass die Bodenkontaktplatte (18) einen im wesentlichen kreisförmigen
Grundriß aufweist.
14. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, da
durch gekennzeichnet, dass zwei Schwingungserregungseinrichtungen (10, 11)
übereinander angeordnet sind, deren Vortriebsrichtungen sich unterscheiden.
15. Bodenverdichtungsvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, dass ein von den Schwingungserregungseinrichtungen (10, 11) erzeugter re
sultierender Kraftvektor im Schwerpunkt der Bodenverdichtungsvorrichtung an
greift.
16. Bodenverdichtungssystem, mit mehreren fahrbaren, miteinander verbun
denen Bodenverdichtungsvorrichtungen (21, 22, 23), wobei
wenigstens eine der Bodenverdichtungsvorrichtungen (21, 22, 23) einen Fahrantrieb zum Erzeugen einer Vortriebsbewegung in eine Vortriebsrichtung sowie eine Schwingungserregungseinrichtung (25) aufweist;
der Fahrantrieb zu- und abschaltbar ist;
ein Fahrtgeber zur Vorgabe eines Sollwerts für eine Fahrbewegung des ge samten Bodenverdichtungssystems vorgesehen ist;
eine Bewegungserfassungseinrichtung zum Erfassen eines Istwerts für die Fahrbewegung vorgesehen ist; und wobei
eine von dem Istwert und dem Sollwert beaufschlagbare Fahrtregelungs einrichtung vorgesehen ist, zum Ansteuern der einzelnen Fahrantriebe derart, dass eine durch die Differenz zwischen Ist- und Sollwert gebildete Regelabwei chung minimal ist.
wenigstens eine der Bodenverdichtungsvorrichtungen (21, 22, 23) einen Fahrantrieb zum Erzeugen einer Vortriebsbewegung in eine Vortriebsrichtung sowie eine Schwingungserregungseinrichtung (25) aufweist;
der Fahrantrieb zu- und abschaltbar ist;
ein Fahrtgeber zur Vorgabe eines Sollwerts für eine Fahrbewegung des ge samten Bodenverdichtungssystems vorgesehen ist;
eine Bewegungserfassungseinrichtung zum Erfassen eines Istwerts für die Fahrbewegung vorgesehen ist; und wobei
eine von dem Istwert und dem Sollwert beaufschlagbare Fahrtregelungs einrichtung vorgesehen ist, zum Ansteuern der einzelnen Fahrantriebe derart, dass eine durch die Differenz zwischen Ist- und Sollwert gebildete Regelabwei chung minimal ist.
17. Bodenverdichtungssystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bodenverdichtungsvorrichtungen (21, 22, 23) miteinander richtungs
stabil oder mit mehreren Freiheitsgraden beweglich oder elastisch und/oder re
lativ zueinander höhenbeweglich verbunden sind.
18. Bodenverdichtungssystem nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Fahrbewegung eine Fahrtrichtung, eine Ausrichtung, eine
Drehrate und/oder eine Fahrtgeschwindigkeit umfasst und dass der Fahrtgeber
zur Vorgabe eines Sollwerts für die Fahrtrichtung, die Ausrichtung, die Drehrate
und/oder die Fahrtgeschwindigkeit des Bodenverdichtungssystems dient.
19. Bodenverdichtungssystem nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, dass sich die Vortriebsrichtung von wenigstens einer der Bo
denverdichtungsvorrichtungen (22) von der Vortriebsrichtung von wenigstens ei
ner anderen Bodenverdichtungsvorrichtung (21, 23) unterscheidet.
20. Bodenverdichtungssystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vortriebsrichtung der wenigstens einen Bodenverdichtungsvorrichtung
(22) senkrecht zu der Vortriebsrichtung der anderen Bodenverdichtungsvorrich
tung (21. 23) steht.
21. Bodenverdichtungssystem nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, dass die Schwingungserregungseinrichtung (25, 26) einen Teil
des Fahrantriebs bildet.
22. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 oder
Bodenverdichtungssystem nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Fahrtgeber Bestandteil einer Fernsteuerung (4) ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: WACKER CONSTRUCTION EQUIPMENT AG, 80809 MUENCHEN, DE |
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