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Die
Erfindung betrifft eine Filtereinheit, die abhängig von mindestens einem Filterkoeffizienten aus
Eingangssignalwerten Ausgangssignalwerte erzeugt.
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Als
Filtereinheiten im engeren Sinne werden Funktionseinheiten bezeichnet,
die bestimmte Signalkomponenten aus einem Signal auswählen. Im weiteren
Sinne werden jedoch fast alle Funktionseinheiten zur linearen Signalverarbeitung
als Filtereinheiten bezeichnet, z.B.:
- – Impulsformer,
- – Entzerrer,
- – Allpässe mit
vorgegebenen Phasencharakteristiken, und
- – ein-
und mehrdimensionale Systeme zur linearen Signaltransformation.
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Die
genannten Funktionseinheiten werden für einen bestimmten Anwendungszweck
entworfen und anschließend
nur für
diesen Zweck genutzt.
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Aus
der europäischen
Patentanmeldung
EP 0
268 842 A1 ist ein adaptiver Frequenzbereichsentzerrer
für Digital-Richtfunksysteme
bekannt, bei dem bei verschiedenen Entzerrer-Betriebsarten die Übertragungsfunktion des Entzerrers
von minimalphasigen Typ, vom linearphasigen Typ oder vom nichtminimalphasigen
Typ ist. Außerdem
wird für
den Entzerrer eine aufwandgünstige
sparsame Kriteriengewinnung für
die Entzerrung des Leistungsdichtespektrums im Basisband eines QAM-Systems angegeben.
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Aus
dem Artikel "Einstellbare
Digitalfilter für die
Tontechnik", H.
Göckler,
ntz Archiv, Band 7 (1985), Heft 3, Seite 47 bis Seite 57, sind allgemeine Anwendungen
von Digitalfiltern in der Tontechnik bekannt.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, zum Betreiben einer Filtereinheit ein
einfaches Verfahren anzugeben, das die Funktionen verschiedener
Filtereinheiten erbringt. Außerdem
sollen eine zugehörige
Filtereinheit und deren Verwendung angegeben werden.
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Die
Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die in den Patentansprüchen 1 und
2 angegebenen Verfahrensschritte, hinsichtlich der Filtereinheit
durch die in den Ansprüchen
13 und 14 angegebenen Merkmale, sowie hinsichtlich der Verwendung durch
die in den Ansprüchen
16 und 17 angegebenen Merkmale gelöst. Weiterbildungen sind in
den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung geht von der Überlegung
aus, dass die von einer Filtereinheit erbrachte Funktion im wesentlichen
von dem Filterkoeffizienten abhängt. Durch Änderung
der Filterkoeffizienten lässt
sich die Filtereinheit für
verschiedene Anwendungen nutzen. Der Aufwand für das automatische Wechseln
der Filterkoeffizienten ist dann gerechtfertigt, wenn die zu erbringenden
Funktionen eng zusammenhängen
und häufig
benötigt
werden. Dies ist für
die Funktionen "Entzerrer" und "Spektralanalyse" der Fall. Der Zusammenhang
zwischen beiden Funktionen wird durch eine Übertragungsstrecke gebildet.
In der Entzerrer-Betriebsart werden die Einflüsse der Übertragungsstrecke auf die Übertragung
beseitigt. In der Analyse-Betriebsart
werden die Einflüsse
der Übertragungsstrecke
messtechnisch erfasst. Ein häufiger Wechsel
zwischen den Betriebsarten ist dann erforderlich, wenn sich die
Eigenschaften der Übertragungsstrecke,
z.B. das Rauschen auf der Übertragungsstrecke,
zwischen zwei Übertragungen
gravierend ändern.
In solchen Fällen
ist vor jedem Verbindungsaufbau eine Analyse erforderlich. Anschließend müssen die
empfangenen Signale entzerrt werden.
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Deshalb
hängen
beim erfindungsgemäßen Verfahren
in der Entzerrer-Betriebsart und in der Analyse-Betriebsart die
Eingangssignalwerte der Filtereinheit von den Übertragungseigenschaften einer Übertragungsstrecke
zwischen einem Sender und einem Empfänger ab. In der Entzerrer-Betriebsart
wird mindestens ein Wert für
den Filterkoeffizienten oder für
die Filterkoeffizienten der Filtereinheit so vorgegeben, dass die
Ausgangssignalwerte weniger stark von den Übertragungseigenschaften der Übertragungsstrecke
abhängen
als die Eingangssignalwerte. In der Analyse-Betriebsart werden für den Filterkoeffizienten
bzw. für
die Filterkoeffizienten der Filtereinheit Werte vorgegeben, die
das Erfassen einer spektralen Leistung und/oder einer spektralen
Leistungsdichte aus den Ausgangssignalwerten der Filtereinheit ermöglichen.
Alternativ arbeitet die Entzerrereinheit als Echoentzerrereinheit,
die ein durch eine Echostrecke erzeugtes Echo nachbildet, das vom Eingangssignal
subtrahiert wird. Die Echostrecke enthält beispielsweise die Übertragungsstrecke
oder Teile der Übertragungsstrecke.
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Durch
diese Maßnahme
wird erreicht, dass ein und dieselbe Filtereinheit bzw. große Teile
ein und derselben Filtereinheit in beiden Betriesarten genutzt werden
können.
Ein Umschalten der Betriebsarten ist durch Ändern der Koeffizienten der
Filtereinheit und gegebenenfalls durch im Verhältnis zum Gesamtaufwand für die Filtereinheit
kleinen strukturellen Änderungen
der Filtereinheit möglich.
Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein zusätzliches
Messinstrument für
die Analyse-Betriebsart nicht erforderlich.
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Bei
einer Weiterbildung enthält
die Filtereinheit einen Prozessor, vorzugsweise einen Signalprozessor,
der äußere Programmbefehle
ausführt.
Der Prozessor wird in beiden Betriebsarten zum Erbringen der Funktionen
der Filtereinheit eingesetzt. Ein Signalprozessor ist ein auf die
Bearbeitung von digitalen Signalen spezialisierter Prozessor, der
meist eine Analog-Digital- bzw. eine Digital-Analog-Wandlereinheit
enthält.
Außerdem
ermöglicht
der Signalprozessor die schnelle Ausführung von sogenannten Faltungsoperationen,
bei denen eine Vielzahl von Additionen und Multiplikationen ausgeführt werden. Im
Gegensatz zu den äußeren Programmbefehlen kann
der Prozessor bzw. der Signalprozessor ein internes sogenanntes
Mikroprogramm enthalten. Bei einer Ausgestaltung erbringt der Prozessor
die Funktionen der Filtereinheit oder einen Großteil der Funktionen der Filtereinheit
durch Ausführen
derselben Programmbefehle eines einzigen äußeren Programms. Dieses Programm
ist außerhalb
der Verarbeitungseinheit des Prozessors bzw. des Signalprozessors
in einem Speicher gespeichert. In beiden Betriebsarten wird dasselbe
Programm ausgeführt,
so dass nur ein Programm gespeichert werden muss.
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Bei
einer anderen Weiterbildung werden die Werte des Filterkoeffizienten
bzw. die Werte für
die Filterkoeffizienten in der Analyse-Betriebsart vor dem Umschalten
in die Analyse- Betriebsart
in einem Speicher gespeichert. Nach dem Umschalten in die Analyse-Betriebsart
werden die Werte automatisch aus dem Speicher gelesen und zum Erbringen
der Funktion der Filtereinheit beim Erfassen der spektralen Leistung
oder der spektralen Leistungsdichte eingesetzt. Durch das vorherige
Speichern der Filterkoeffizienten müssen die Filterkoeffizienten
nicht jedes Mal neu berechnet werden, wenn in die Analyse-Betriebsart
geschaltet wird. Zum Berechnen der Filterkoeffizienten lassen sich
auch aufwendigere Verfahren einsetzen, weil die Berechnung nur einmal
auszuführen
ist.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung bewirken die Werte für die Filterkoeffizienten in
der Analyse-Betriebsart eine Funktion der Filtereinheit als Tiefpass,
Hochpass oder Bandpass. Die Werte für die Filterkoeffizienten bilden
Wertegruppen, die Filter mit verschiedenen Eck- bzw. Bandmittenfrequenzen
realisieren. Die Bandpassfunktion ermöglicht das unmittelbare Erfassen
der Leistung bzw. der Leistungsdichte innerhalb des durch den Bandpass
festgelegten Frequenzbereiches. Bei einem Tiefpass bzw. Hochpass
lässt sich
die Leistung bzw. die Leistungsdichte innerhalb eines bestimmten
Spektralbereiches durch das Einbeziehen eines vorhergehenden Erfassungsergebnisses
ermitteln. Andererseits muss jedoch ein Bandpass für die gleiche
Güte eine
Filterordnung höher
liegen als ein Tiefpass oder ein Hochpass. Beim Durchführen des
Erfassungsverfahrens werden abhängig
von der erforderlichen Bandbreitenauflösung sukzessive mehrere Frequenzbereiche bearbeitet,
in denen jeweils die spektrale Leistung bzw. die spektrale Leistungsdichte
erfasst wird. Die Filterkoeffizienten für das Bandpass-, Hochpass- oder
Tiefpassfilter lassen sich mit den bekannten Entwurfsverfahren finden,
z.B. mit einem Butterworth- oder mit einem sogenannten Tschebyscheff-Entwurfverfahren.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung enthält
die Filtereinheit in der Entzerrer-Betriebsart einen Vorwärtszweig,
dem die Eingangssignalwerte zugefügt werden. Alternativ erbringen
Pro grammbefehle des äußeren Programms
die Funktionen des Vorwärtszweiges.
Der gesamte Vorwärtszweig
oder ein großer
Teil des Vorwärtszweiges
arbeitet auch in der Analyse-Betriebsart als Vorwärtszweig.
Der Vorwärtszweig
enthält
Verzögerungsfunktionen,
die beispielsweise durch Verzögerungsbauelemente
oder durch ein Programm erbracht werden, sowie Multiplizierfunktionen.
Im Vorwärtszweig
werden nur Eingangssignalwerte, jedoch keine Ausgangssignalwerte
oder von den Ausgangssignalwerten abhängige Signalwerte bearbeitet.
Der Vorwärtszweig
wird bei einer Weiterbildung also in beiden Betriebsarten als Vorwärtszweig
genutzt. Baueinheiten bzw. Programme zur Erbringung der Funktionen
des Vorwärtszweiges
bleiben in beiden Betriebsarten im Wesentlichen unverändert. Der
Vorwärtszweig
dient zur Realisierung eines FIR-Filters (Finite Impulse Response) oder
im Zusammenwirken mit einem zusätzlichen Rückwärtszweig
zur Realisierung eines IIR-Filters (Infinite Impulse Response).
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Bei
einer anderen Weiterbildung enthält
die Filtereinheit in der Entzerrer-Betriebsart ebenfalls einen Vorwärtszweig
oder Programmbefehle zum Erbringen der Funktion des Vorwärtszweiges.
In der Analyse-Betriebsart arbeitet ein Teil des Vorwärtszweiges
weiterhin als Vorwärtszweig.
Der andere Teil des Vorwärtszweiges
Entzerrer-Betriebsart wird in der Analyse-Betriebsart als Rückwärtszweig eingesetzt, dem die
Ausgangssignalwerte zugeführt
werden. Diese Maßnahmen
ermöglichen
es, in der Entzerrer-Betriebsart ein FIR-Filter und in der Analyse-Betriebsart
ein IIR-Filter zu realisieren. Beim Wechseln zwischen den Betriebsarten
wird ein Register, das in der Entzerrer-Betriebsart mit dem Verzögerungswert
einer Verzögerungsfunktion
gefüllt wird,
mit dem Ausgangssignalwert der Filtereinheit gefüllt. Ansonsten bleibt die Arbeitsweise
der Filtereinheit unverändert.
IIR-Filter erlauben im Vergleich zu FIR-Filter mit einer etwa gleichen
Anzahl von Funktionselementen den Aufbau von Filtern mit wesentlich
günstigeren
Filtereigenschaften, z.B. hinsichtlich Sperrdämpfung und Flankensteilheit.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung enthält
die Filtereinheit in der Entzerrer-Betriebsart einen Rückwärtszweig
oder Programmbefehle zur Erbringung der Funktionen des Rückwärtszweiges.
Dem Rückwärtszweig
werden in der Entzerrer-Betriebsart die Ausgangssignalwerte der
Filtereinheit oder von den Ausgangssignalwerten abhängige Signalwerte
zugeführt.
In der Analysebetriebsart werden dem Rückwärtszweig die Ausgangssignalwerte
zugeführt.
Damit arbeitet der Rückwärtszweig
der Entzerrer-Betriebsart
auch in der Analyse-Betriebsart als Rückwärtszweig. In beiden Betriebsarten
wird durch die Filtereinheit ein IIR-Filter realisiert. Dem Rückwärtszweig
werden in der Entzerrer-Betriebsart von den Ausgangssignalwerten
abhängige
Signalwerte zugeführt.
Die Einheiten zum Erzeugen der abhängigen Signalwerte aus den
Ausgangssignalwerten müssen in
der Analyse-Betriebsart überbrückt werden.
Das Überbrücken kann
durch Softwareschalter oder marginale Änderungen des auszuführenden
Programmcodes erfolgen. Der Rückwärtszweig
ist bei einer Ausgestaltung in der Entzerrer-Betriebsart Teil eines Rauschsignal-Vorhersage-Filters.
Ein solches Filter enthält
als Eingangssignalwert ein Fehlersignal. In der Analysebetriebsart
wird der Rückwärtszweig
des Rauschsignal-Vorhersage-Filters
jedoch für
das Erfassen der spektralen Leistung bzw. für das Erfassen der spektralen
Leistungsdichte eingesetzt. Anstelle des Fehlersignals werden die
Ausgangssignalwerte des Filters dem Rückwärtszweig direkt zugeführt.
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Bei
einer Weiterbildung hängen
in der Analyse-Betriebsart die Eingangssignalwerte vom Rauschen
auf der Übertragungsstrecke
oder auf einer Echostrecke ab. Während
des Erfassens der spektralen Leistung bzw. der spektralen Leistungsdichte wird über die Übertragungsstrecke
von einem Sender her kein Sendesignal übertragen. Damit wird eine passive
Messung ausgeführt,
bei der benachbarte Leistungen oder Funkübertragungsstrecken nicht gestört werden.
Durch diese Maßnahme
lässt sich
das Spektrum des Rauschens, d.h. die Abhängigkeit eines Rauschsignals
von der Frequenz erfassen. Aus diesem Spektrum lässt sich auch die Rauschleistung ermitteln.
Durch das Vermessen des Rauschsignals lässt sich die Qualität der Übertragungsstrecke
einstufen. Abhängig
von der momentanen Qualität
lässt sich
dann unter anderem die Bitrate der Datenübertragung zwischen Sender
und Empfänger
wählen.
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Bei
einer alternativen Weiterbildung hängen die Eingangssignalwerte
in der Analyse-Betriebsart von einem über die Übertragungsstrecke übertragenen
Sendesignal ab. Das Sendesignal ist beispielsweise ein Testsignal.
In der Analyse-Betriebsart lässt sich
die spektrale Leistung bzw. die spektrale Leistungsdichte des Sendesignals
erfassen.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung enthält
die Übertragungsstrecke
mindestens ein Paar elektrischer Leitungen, z.B. ein Paar Kupferleitungen.
Die Leitungen dienen bei einer nächsten
Weiterbildung zur Übertragung
von digitalen Daten mit Netto-Übertragungsraten
größer oder
gleich 128 Kilobit pro Sekunde, d.h. einer breitbandigen Datenübertragung. Zu
solchen Datenübertragungsverfahren
gehören auch
die xDSL-Verfahren (x Digital Subscriber Line). Der Kleinbuchstabe
x steht dabei als Platzhalter für einen
oder mehrere Großbuchstaben.
Derzeit sind unter anderem folgenden Übertragungsverfahren standardisiert,
z.B. im Standard 192-2320 der ETSI (European Telecommunication Standard
Institute), und/oder in Gebrauch:
- – IDSL (ISDN
(Integrated Services Digital Network) DSL),
- – ADSL
(Asymmetric Digital Subscriber Line),
- – VDSL
(Very High Bitrate Digital Subscriber Line),
- – SDSL
(Symmetrical Digital Subscriber Line), und
- – SHDSL.
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Die
Modulation bei den genannten Verfahren erfolgt im Basisband oder
mit Hilfe eines Trägersignals.
Gebräuchliche
Modulationsarten sind 2B1Q, TC-PAM (Trellis Coded Pulse Amplitude
Modulation), QAM (Quadrature Amplitude Modulation) oder CAP (Carrierless
Amplitude Modulation). Durch das genauere Erfas sen eines Rauschsignals
lassen sich die Verfahren verbessern, weil bisher bei diesen Verfahren
nur die Rauschleistung erfasst worden ist. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
lässt sich
jedoch auch die spektrale Rauschleistung bzw. die spektrale Rauschleistungsdichte
auf einfache Art erfassen. Ausgehend vom Erfassungsergebnis lässt sich
dann das angewendete xDSL-Verfahren besser durchführen, weil
beispielsweise eine höhere
bzw. kleinere Bitrate gewählt
werden kann.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung werden Daten zum Übertragen
des Erfassungsergebnisses über
die Übertragungsstrecke übertragen.
Die Auswertung der Erfassungsdaten kann auf der anderen Seite der Übertragungsstrecke
erfolgen, z.B. in einer Basisstation oder an einem Leitungsabschluss.
Die zur Auswertung eingesetzte Hardware lässt sich für eine Vielzahl von Teilnehmern
nutzen. Service-Techniker müssen
nicht zum Teilnehmer geschickt werden, weil von der Seite einer
Vermittlungsstelle aus eine "Ferndiagnose" zum Einschätzen der
Qualität der Übertragungsstrecke
ausgeführt
werden kann.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
eine Filtereinheit, die eine Koeffizientenvorgabeeinheit zum Vorgeben
von Werten für
mindestens einen Filterkoeffizienten, eine Berechnungseinheit und
eine Auswahlfunktion enthält.
Die Berechnungseinheit erzeugt aus Eingangssignalwerten abhängig von
den Filterkoeffizienten Ausgangssignalwerte. Die Auswahlfunktion
dient zur Auswahl der Entzerrer-Betriebsart bzw. zur Auswahl der
Analyse-Betriebsart. Beim Betrieb der Filtereinheit wird das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt.
Somit gelten die oben genannten technischen Wirkungen auch für die Filtereinheit.
Bei Weiterbildungen der Filtereinheit ist die Filtereinheit so aufgebaut,
dass sie zur Durchführung des
Verfahrens nach einer der oben genannten Weiterbildungen bzw. nach
Ausgestaltungen geeignet ist.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
eine Empfangseinheit, welche die Filtereinheit oder eine Weiterbildung
der Filtereinheit enthält.
Insbesondere bei Empfangseinheiten für xDSL-Verfahren ergeben sich durch die Erfindung
erhebliche Einsparungen, weil Sende-Empfangs-Schaltkreise für diese
Verfahren Massenprodukte sind. Das Verwenden dieser Massenprodukte
auch für
die Vermessung der Übertragungsstrecke
ermöglicht
den Verzicht auf andere, aufwendigere Messverfahren.
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Außerdem wird
durch die Erfindung ein digitaler Signalprozessor geschützt, der
eine Funktion zum Auswählen
einer Entzerrer-Betriebsart oder einer Analyse-Betriebsart zur Verfügung stellt.
Eine solche Funktion ist beispielsweise über das Setzen eines Bits in
einem Steuerregister realisierbar. Für den Signalprozessor gelten
die oben genannten technischen Wirkungen entsprechend.
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Im
Folgenden werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung an Hand der beiliegenden Zeichnungen erläutert. Darin
zeigen:
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1 ein
SDSL-System,
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2 eine
Filtereinheit, die in einer Entzerrer-Betriebsart und in einer Analyse-Betriebsart
als FIR-Filter arbeitet,
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3 eine
Filtereinheit, die abhängig
von der Betriebsart als FIR-Filter oder als IIR-Filter arbeitet,
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4 eine
Filtereinheit, die in beiden Betriebsarten als IIR-Filter arbeitet,
und
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5 ein
Messergebnis für
die SDSL-Übertragungstechnik.
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1 zeigt
ein SDSL-System 10, das zwei Sende-Empfangs-Einheiten 12 und 14 sowie
zwei Kupferleitungen 16 enthält. Die Kupferleitungen 16 verbinden
die Sende-Empfangs-Einheiten 12 und 14 über eine
Strecke von etwa 2 km. Als Übertragungsverfahren
auf den Kupferleitungen 16 wird ein mit symmetrischen Bitraten
arbeitendes DSL-Verfahren eingesetzt. "Symmetrisch" bezieht sich auf gleiche Sende- und
Empfangsbitraten. Die Sende-Empfangs-Einheiten 12 und 14 sind
gleich aufgebaut, so dass im Folgenden nur die Sende-Empfangs-Einheit 14 näher erläutert wird.
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Die
Sende-Empfangs-Einheit 14 enthält eine Modulatoreinheit 18,
deren Ausgang mit dem Eingang einer Richtungstrennungseinheit 20 verbunden ist.
Ein Datenbidirektional-übertragender
Anschluss der Richtungstrennungseinheit 20 ist mit den
Kupferleitungen 16 verbunden. Der Eingang einer Demodulator
einheit 22 ist mit dem Ausgang der Richtungstrennungseinheit 20 verbunden.
Die Sende-Empfangs-Einheit 14 enthält weiterhin einen Kanalentzerrer 24 und
einen Quantisierer 26, welche der Demodulatoreinheit 22 in
der genannten Reihenfolge nachgeschaltet sind. Ein Echoentzerrer,
wie er für
in Frequenz- und Zeitgleichlage arbeitende SDSL Technik notwendig
ist, wird aus Gründen
der Übersichtlichkeit nicht
dargestellt.
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Der
Eingang eines Empfangssignalanalysators 28 ist mit dem
Ausgang des Kanalentzerrers 24 verbunden. Der Empfangssignalanalysator 28 stellt in
einer Analyse-Betriebsart die Filterkoeffizienten des Kanalentzerrers 24 ein,
siehe Pfeil 30. Am Ausgang des Empfangssignalanalysators 28 werden
ein Signalleistungsspektrum 32 und ein Signalleistungsdichtespektrum 34 ausgegeben.
Die Analyse-Betriebsart wird unten an Hand der 2 bis 5 näher erläutert.
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In
einer Entzerrer-Betriebsart findet eine bidirektionale Datenübertragung
zwischen den Sende-Empfangs-Einheiten 12 und 14 statt.
Der Modulatoreinheit 18 werden Sende-Symbole xA(k) zugeführt, die
zuvor aus der zu übertragenden
Bitsequenz gemäß einer
eindeutigen Zuordnungsvorschrift generiert worden sind. Der Kleinbuchstabe
k bezeichnet Abtastwerte und gleichzeitig Arbeitstakte des Kanalentzerrers 24.
In einem mit symmetrischen Bitraten arbeitenden DSL-System werden
die Sende-Symbole xA(k) gemäß dem Code
2B1Q aus der zu übertragenden
Bitfrequenz erzeugt. Die Modulatoreinheit 18 erzeugt abhängig von
den Sende-Symbolen xA(k) ein Sendesignal, das über die Richtungstrennungseinheit 20 und
die Kupferleitungen 16 zur Sende-Empfangs-Einheit 12 gelangt.
Es sei angenommen, dass die Sende-Empfangs-Einheit 14 den Verbindungsaufbau
zwischen den beiden Sende-Empfangs-Einheiten 12 und 14 veranlasst
hat. Deshalb wird die Sende-Empfangs-Einheit 14 als A-Seite und die Sende-Empfangs-Einheit 12 als B-Seite
bezeichnet.
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Andererseits
gelangt auch von der Sende-Empfangs-Einheit 12 ein Sendesignal über die Kupferleitungen 16 zur
Sende-Empfangs-Einheit 14. Bei
der Übertragung
wird dieses Sendesignal durch die Übertragungseigenschaften der
Kupferleitungen 16 verzerrt. Zusätzlich wird das Sendesignal
durch Störsignale
beeinflusst, wie z.B. ein Rauschen oder eine Netzeinstreuung. Das
von der B-Seite kommende Sendesignal wird über die Richtungstrennungseinheit 20 zur
Demodulatoreinheit 22 übertragen.
Die Demodulatoreinheit 22 erzeugt aus dem Sendesignal nach
einem Partnerverfahren zu dem Verfahren in der Modulatoreinheit 18 ein
demoduliertes Entzerrer-Eingangssignal
y(kT). Dabei ist T die Abtastperiode. In der Entzerrer-Betriebsart
werden die Filterkoeffizienten des Kanalentzerrers 24 automatisch
mit Hilfe eines bekannten Verfahrens eingestellt. Dieses Verfahren
sichert, dass die durch die Übertragungseigenschaften
der Kupferleitungen 16 auftretenden Verzerrungen beseitigt
werden. Ein Quantisierer-Eingangssignal
xE(kT) ist bereits entzerrt und wird dem Quantisierer 26 zugeführt. Der
Quantisierer 26 erzeugt aus dem Quantisierer-Eingangssignal
xE(kT) eine geschätzte
Empfangssymbolfolge x+(kT), welche nur zulässige Sendesymbole
enthält.
Durch einen nicht dargestellten Decodierer werden die Sendesymbole
dann nach einem Partnerverfahren zu der auf der B-Seite ausgeführten Codierung
wieder decodiert. Es entsteht eine Bitsequenz.
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2 zeigt
eine Filtereinheit 50, die im Kanalentzerrer 24 enthalten
ist und die sowohl in der Entzerrer-Betriebsart als auch in der
Analyse-Betriebsart eingesetzt wird. Die Analyse-Betriebsart wird vor dem Beginn der
Datenübertragung
aktiviert, um die Übertragungseigenschaften
der Leitungen 16 zu erfassen. Die Filtereinheit 50 lässt sich
durch eine Schaltungsanordnung ohne Programm oder aber durch ein
Programm realisieren, das durch einen Prozessor ausgeführt wird.
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Die
Filtereinheit 50 enthält
Verzögerungsfunktionen 52 bis 56.
Die Verzögerungsfunktionen 52 bis 56 verzögern die Übertragung
eines Wertes von ihrem Eingang zu ihrem Ausgang jeweils um die Zeit T,
d.h. um einen Arbeitstakt. Die Verzögerungsfunktionen 52 bis 56 bilden
eine Verzögerungskette,
da jeweils ein Ausgang einer Verzögerungsfunktion zu dem Eingang
der nächstfolgenden
Verzögerungsfunktion
führt.
Die Signalwerte von den Ausgängen der
Verzögerungsfunktionen 52 bis 56 gelangen
jeweils zu einer Multiplizierfunktion 58, 60.
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Eingangssignalwerte
y(k) werden der ersten Verzögerungsfunktion 52 der
Verzögerungskette
zugeführt.
Die Eingangssignalwerte y(k) ergeben sich durch Faltung von gesendeten
Werten x(k) mit der Kanalimpulsantwort h(k) der Kupferleitungen 16 sowie
der Addition des Rauschen n(k), das bei Übertragung auftritt. Der Eingangssignalwert
y(k) der Filtereinheit 50 gelangt auch direkt zu einer
Multiplizierfunktion 62. Ein Platzhalterzeichen 64 verdeutlicht zwischen
den Verzögerungsfunktionen 54 und 56 liegende
Verzögerungsfunktionen
sowie zwischen den Multiplizierfunktionen 58 und 60 angeordnete
Multiplizierfunktionen. Eingesetzt wird beispielsweise eine Filtereinheit
mit 31 Verzögerungsfunktionen
und mit 32 Multiplizierfunktionen. Die Multiplizierfunktionen 58 bis 62 haben
jeweils einen weiteren Eingang zum Eingeben von Filter koeffizienten
wf0(kT) bis wfN(kT). In der Entzerrer-Betriebsart ändern sich die Filterkoeffizienten
in der Regel bei jedem Arbeitstakt. Die Ergebnisse der Multiplikationen
der Multiplizierfunktionen 58 bis 60 werden addiert,
siehe Addierfunktion 66. Die Addierfunktion 66 erzeugt
in jedem Arbeitstakt einen Quantisierer-Eingangssignalwert xE(kT). In
der Analyse-Betriebsart wird der Quantisierer 26 jedoch
nicht verwendet. Die Quantisierer-Eingangssignalwerte xE(kT) werden
dann dem Empfangssignalanalysator 28 zugeführt.
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Für die Analyse-Betriebsart
werden die Filterkoeffizienten wf0(kT) bis wfN(kT) gemäß den Entwurfsmethoden
für das
Design digitaler Filter ermittelt. Im ersten Ausführungsbeispiel
wird zunächst eine
erste Gruppe von Filterkoeffizienten wf0 bis wfN gewählt, die
einen Bandpass von 0 kHz bis 25 kHz realisiert. Die Nummer des Analyseschritts
wird mit dem Kleinbuchstaben i bezeichnet. Die Bandmittenfrequenz
des Bandpasses wird als fi bezeichnet. Im ersten Analyseschritt
werden etwa 10
3 Eingangswerte durch die
Filtereinheit
50 bearbeitet. Die Filterkoeffizienten ändern sich
während
der Bearbeitung dieser Eingangswerte nicht. Aus den Ausgangswerten xE(kT)
wird der Mittelwert gebildet, um die mittlere Leistung am Ausgang
der Filtereinheit
50 abhängig von der Mittenfrequenz
zu erhalten. Es gilt die folgende Formel:
wobei
- N
- die Anzahl der einbezogenen
Eingangswerte,
- k
- der Arbeitstakt,
- T
- die Abtastperiode,
- xE
- die Werte am Ausgang
der Filtereinheit 50, und
- fi
- die Bandmittenfrequenz
des Bandpassfilters bezeichnen.
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Im
folgenden Analyseschritt wird eine neue Gruppe von Filterkoeffizienten
wf0 bis wfN für
einen Bandpassfilter von 25 kHz bis 50 kHz vorgegeben. Anschließend wird
die mittlere Leistung für
den neuen Frequenzbereich gemäß Formel
(1) erfasst. Die Leistungsdichte lässt sich aus der mittleren
Leistung S berechnen, indem durch die Bandbreite des jeweils verwendeten
Bandpassfilters dividiert wird.
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3 zeigt
eine Filtereinheit 100, die bei einem zweiten Ausführungsbeispiel
in dem Kanalentzerrer 24 enthalten ist. Die Filtereinheit 100 enthält Verzögerungsfunktionen 102 bis 110,
die eine Verzögerungskette
bilden. Der Ausgangswert einer Verzögerungsfunktion 102 bis 110 wird
jeweils einer Multiplizierfunktion 112 bis 118 zugeführt. Der
Eingangssignalwert y(k) der Filtereinheit 100 wird der
ersten Verzögerungsfunktion 102 und
außerdem
direkt einer Multiplizierfunktion 120 zugeführt. Die
Multiplizierfunktionen 112 bis 120 multiplizieren
den zugeführten
Eingangswert mit einem Filterkoeffizienten wf0(kT) bis wfN(kT).
Die Ergebnisse der Multiplikationen werden durch eine Addierfunktion 122 addiert. Die
Addierfunktion 122 erzeugt in der Entzerrer-Betriebsart
das Quantisierer-Eingangssignal xE(kT), das in der Analyse-Betriebsart zum Empfangssignalanalysator 28 gelangt
und dort ausgewertet wird. Platzhalterzeichen 124 und 126 deuten
weitere Verzögerungsfunktionen
und Multiplizierfunktionen an, die zwischen den in 3 dargestellten
Funktionen liegen. Beispielsweise werden 31 Verzögerungsfunktionen 102 bis 110 und 32 Multiplizierfunktionen 112 bis 120 eingesetzt.
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In
der Entzerrer-Betriebsart bilden die Verzögerungsfunktionen 102 bis 110 und
die Multiplizierfunktionen 112 bis 120 einen Vorwärtszweig.
Somit arbeitet die Filtereinheit 100 in der Entzerrer-Betriebsart
als FIR-Filter. Eine Umschaltfunktion 128 verbindet den
Ausgang der Verzögerungsfunktion 106 mit
dem Eingang der folgenden Verzögerungsfunktion 108.
Vom Ausgang der Filtereinheit 100 gelangen in der Entzerrer-Betriebsart keine
Werte in den Vorwärtszweig
aus den Verzögerungsfunktionen 110 und
den Multiplizierfunktionen 112 bis 120.
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In
der Analyse-Betriebsart wird durch die Umschaltfunktion 128 die
Verbindung zwischen den Verzögerungsfunktionen 106 und 108 aufgehoben. Die
Verzögerungsfunktionen 102 bis 106 und
die Multiplizierfunktionen 112, 114 und 120 bilden
weiterhin einen Vorwärtszweig.
Der Eingang der Verzögerungsfunktion 108 wird
durch die Umschaltfunktion 128 mit dem Ausgang der Filtereinheit 100 verbunden.
Damit bilden die ansonsten unverändert
gebliebenen Verzögerungsfunktionen 108, 110 und
die Multiplizierfunktionen 116, 118 einen Rückwärtszweig.
Die Filtereinheit 100 arbeitet also in der Analyse-Betriebsart
als IIR-Filter. Die Gruppen von Filterkoeffizienten wf0 bis wfN
für die
einzelnen Analyseschritte i werden mit den bekannten Filterentwurfsmethoden
festgelegt. Werden durch die Filterkoeffizienten Bandpässe realisiert,
so gilt das oben an Hand der 2 erläuterte Analyseverfahren.
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4 zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel mit
einer Filtereinheit 150, die in beiden Betriebsarten als
IIR-Filter arbeitet. Die Filtereinheit 150 enthält einen
Vorwärtszweig
aus Verzögerungsfunktionen 152 bis 156 sowie
aus Multiplizierfunktionen 158 bis 162. Die Anordnung
der Funktionen 152 bis 162 entspricht der oben
an Hand der 2 erläuterten Anordnung der Verzögerungsfunktionen 52 bis 56 und
der Multiplizierfunktionen 58 bis 62. Filterkoeffizienten
wf0(kT) bis wfN(kT) sind in dieser Reihenfolge den Multiplizierfunktionen 158 bis 162 zugeordnet.
Ein Platzhalterzeichen 164 verdeutlicht weitere Verzögerungsfunktionen
und Multiplizierfunktionen des Vorwärtszweiges. Beispielsweise
werden 31 Verzögerungsfunktionen 152 bis 156 und 32 Multiplizierfunktionen 158 bis 162 eingesetzt.
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Die
Filtereinheit 150 enthält
in beiden Betriebsarten auch einen Rückwärtszweig, der Verzögerungsfunktionen 170 bis 174 und
Multiplizierfunktionen 176, 178 enthält. Ein
Platzhalterzeichen 180 verdeutlicht weitere Verzögerungsfunktionen
und Multiplizierfunktionen des Rückwärtszweiges.
Beispielsweise werden im Rückwärtszweig 32 Verzögerungsfunktionen
und ebenso viele Multiplizierfunktionen eingesetzt. Zu den Multiplizierfunktionen 176, 178 gehören Filterkoeffizienten
wb1(kT) bis wbM(kT), wobei M die Anzahl der Verzögerungsfunktionen bzw. Multiplizierfunktionen
im Rückwärtszweig
bezeichnet. Eine Addier- und Subtrahierfunktion 182 der
Filtereinheit 150 addiert die Ergebnisse der Multiplikationen
im Vorwärtszweig.
Vom Ergebnis werden die Ergebnisse der Multiplikationen im Rückwärtszweig
subtrahiert. Der Ergebniswert xE(kT) wird in der Entzerrer-Betriebsart
dem Quantisierer 26 zugeführt. Die Ausgangswerte x+(kT) des Quantisierers 26 werden
mit Hilfe einer Umschaltfunktion 184 der ersten Verzögerungsfunktion 174 des
Rückwärtszweiges
zugeführt.
In der Entzerrer-Betriebsart
werden die Filterkoeffizienten wf0(kT) bis wfM (kT) sowie wb1(kT)
bis wbN(kT) in jedem Arbeitstakt verändert.
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In
der Analyse-Betriebsart führt
die Umschaltfunktion 184 die Ausgangswerte xE(kT) der Filtereinheit 150 zum
Eingang der Verzögerungsfunktion 174.
Vom Ausgang des Quantisierers 26 gelangen in der Analyse-Betriebsart
keine Werte zum Rückwärtszweig.
Ansonsten bleibt die Struktur der Filtereinheit 150 unverändert. Verändert werden
jedoch die Werte der Filterkoeffizienten wf0 bis wbN. Für jeden
Analyseschritt i wird eine Gruppe von Koeffizienten wf0 bis wfN
sowie wb1 bis wbN vorgegeben, die für eine Vielzahl von Arbeitstakten
konstant bleibt, beispielsweise für die Bearbeitung von etwa
1000 Eingangswerten. Die Koeffizienten in jedem Analyseschritt i
realisieren einen Bandpassfilter einer Bandmittenfrequenz, die sich
von Analyseschritt i zu Analyseschritt i+1 sukzessive erhöht. Das
Erfassen der spektralen Leistung erfolgt gemäß Formel (1) wie oben an Hand
der 2 erläutert.
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5 zeigt
ein Messergebnis, das mit der Sende-Empfangs-Einheit 14 in der Analyse-Betriebsart
ermittelt wurde. Eine Abszissenachse 200 zeigt Frequenzwerte
innerhalb eines Frequenzbereiches von 0 bis 500 kHz. Eine Ordinatenachse 202 zeigt
die Leistungsdichte in dBm/Hz. Für
die Emulation des Rauschens auf den Kupferleitungen 16 wurde
ein Leitungssimulator eingesetzt, dessen interner Rauschgenerator
für unterschiedliche
Rauschleistungsdichtespektren konfiguriert werden kann. Verwendet
wurde der Typ DLS 400E der Firma Consultronic. Als Störungstyp
wurde ein HDSL-NEXT-Typ (High Bitrate DSL-Near End Cross-Talk) gewählt. In der
Sende-Empfangs-Einheit 14 wurde
ein Chipsatz RS8973 der Firma Conexant eingesetzt, bei dem der Entzerrer
nur einen Vorwärtszweig
mit acht Filterkoeffizienten enthält. Gemessen wurde nach dem
oben an Hand der 2 erläuterten Messverfahren mit vierzehn
Analyseschritten. Die Leistungsdichte für jeden Analyseschritt ist
durch ein Pluszeichen in 5 gekennzeichnet, vgl. beispielsweise
Messpunkt MP. In 5 sind die Messpunkte durch
einen Kurvenverlauf 204 verbunden.
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Als
Vergleichsbasis für
die Genauigkeit des erfassten Leistungsdichtespektrums wurde das Spektrum
des Leitungssimulators mit Hilfe eines Spektrumanalysators erfasst,
wie er als Standardmessinstrument marktüblich ist. Eine stark gezackter Messkurvenverlauf 206 zeigt
das Ergebnis der Messung mit dem Spektrumanalysator. Der Messkurvenverlauf 206 und
der Kurvenverlauf 204 weichen insbesondere im Frequenzbereich
von etwa 50 kHz bis 500 kHz (obwohl im letzten Teil nicht dargestellt)
nur geringfügig
voneinander ab, im wesentlichen nicht mehr als um plus oder minus
2,5 dBm/Hz.
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Bei
einem anderen Ausführungsbeispiel
ist die Sende-Empfangs-Einheit
zur Durchführung
eines ADSL-Verfahrens in der Entzerrer-Betriebsart geeignet. Auch
für eine
solche Sende-Empfangs-Einheit konnten
in der Analyse-Betriebsart gute Annäherungen an den mit einem Spektrumanalysator
gemessenen Messkurvenverlauf erreicht werden.
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Bei
weiteren Ausführungsbeispielen
wird anstelle des Bandpassfilters ein Tiefpassfilter oder ein Hochpassfilter
verwendet. Die Formel (1) wird weiterhin genutzt, wobei fi je doch
die Eckfrequenz des Tiefpassfilters bzw. des Hochpassfilters ist.
Durch das Verwenden eines Tiefpasses bzw. eines Hochpasses wird
eine akkumulierte Leistungsdichte erfasst. Durch Differenzbildung
zweier benachbarter Akkumulationspunkte muss die spektrale Dichte
berechnet werden:
wobei
- fi
- der rechte Rand und
- fi-1
- der linke Rand des
betrachteten Bereiches sind.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird in der Analyse-Betriebsart
anstelle des Kanalentzerrers 24 ein Rauschsignal-Vorhersage-Filter
eingesetzt. In der Vorhersage-Betriebsart wird dieser Filtereinheit
ein Differenzsignal Δx(k)
= x+(k) – xE(k) zugeführt. In
der Analyse-Betriebsart wird der Filtereinheit dagegen das Signal
y(k) zugeführt.
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Bei
einem anderen Ausführungsbeispiel
wird ein Echoentzerrer in der Entzerrer-Betriebsart zum Nachbilden
eines Echos eingesetzt, das von der Modulatoreinheit 18 zur
Demodulatoreinheit 22 gelangt. In der Analyse-Betriebsart
wird der Echoentzerrer zum Erfassen der spektralen Leistung bzw.
der spektralen Leistungsdichte eingesetzt, so wie oben für den Kanalentzerrer 24 erläutert.