DE10052066A1 - Siebdruckfähige Paste zur Herstellung einer porösen Polymermembran für einen Biosensor - Google Patents
Siebdruckfähige Paste zur Herstellung einer porösen Polymermembran für einen BiosensorInfo
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Abstract
Siebdruckfähige Paste zur Herstellung einer porösen Polymermembran, enthaltend wenigstens ein Polymeres, ein oder mehrere Lösungsmittel für das Polymere mit einem Siedepunkt von > 100 DEG C, ein oder mehrere Nichtlösungsmittel für das Polymere (Porenbildner) mit einem höheren Siedepunkt als das/die Lösungsmittel und einen hydrophilen Viskositätsmodifizierer.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine siebdruckfähige
Paste zur Herstellung einer porösen Polymermembran, welche
bei elektrochemischen Sensoren, insbesondere bei elektroche
mischen Biosensoren, zur integrierten Vorbereitung von insbe
sondere Vollblutproben verwendet werden kann.
Biosensoren finden bereits in einer Vielzahl diagnosti
scher Verfahren, beispielsweise bei der Bestimmung der Kon
zentration verschiedener Faktoren in Körperflüssigleiten, wie
dem Blut, Anwendung. Angestrebt werden dabei Sensoren, die
keine aufwendige Aufarbeitung der (Blut-)Probe erfordern,
sondern bereits durch bloßes Auftragen der Körperflüssigkeit
auf einen Teststreifen ein schnelles Ergebnis liefern. Dabei
läuft eine spezifische biochemische Reaktion ab, wie bei
spielsweise die enzymatische Umsetzung der zu bestimmenden
Komponente, welche dann einen Elektronentransfer zwischen
verschiedenen Elektroden (Arbeits- und Referenzelektroden)
bewirkt, der quantitativ bestimmt werden kann.
Nachteilig an den meisten bekannten elektrochemischen
Biosensoren ist, dass beim Auftragen des Blutes auf den dafür
vorgesehenen Bereich des Teststreifens die ablaufende bioche
mische Reaktion durch andere, im Blut enthaltene Bestandtei
le, vor allem die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), beein
flusst wird. So ist beispielsweise bei hohen Hämatokritwerten
(= Volumenanteil der Erythrozyten an der gesamten Blutmenge
in Vol. Gew.-%) der mit Hilfe von herkömmlichen Blutglucose
sensoren gemessene Glucosewert niedriger als der tatsächliche
Wert. Diese Beeinträchtigung entsteht dadurch, dass die
Erythrozyten durch Adsorption an der reaktiven Schicht des
Biosensors die Diffusion der Glucose in diese und zur Elek
trode beeinflussen und das Messsignal verringern.
Zur Lösung dieses Problems wurden verschiedene Membranen
vorgeschlagen, die über der auf den Elektroden angeordneten
Enzymschicht des Teststreifens aufgebracht werden, um die
Erythrozyten von dieser fernzuhalten.
So beschreibt beispielsweise das US-Patent 5,658,444 ei
ne Erythrozytenausschlussmembran für einen Sensor, welche aus
einem wasserunlöslichen, hydrophoben Polymeren, einem wasser
löslichen hydrophilen Polymeren und einem Erythrozyten
aggregationsagens besteht und durch Aufsprühen auf die Ober
fläche des Teststreifens hergestellt wird.
Nachteilig bei dieser Membran ist zum einen, dass der
Porendurchmesser der Membran in Abhängigkeit der Sprühdistanz
und des Aufsprühdruckes variiert. Außerdem bedeutet das Auf
sprühen der Membran bei der Produktion des Teststreifens ei
nen zusätzlichen, von der Herstellung des übrigen Teststrei
fens verschiedenen und deshalb aufwendigen Arbeitsgang, was
den Produktionsvorgang verkompliziert und damit verteuert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine
Paste zur Herstellung einer porösen Membran zur Verfügung zu
stellen, welche die genannten Nachteile nicht aufweist, indem
sie während des Herstellungsprozesses des Biosensors durch
ein sich in den übrigen Ablauf einfügendes Verfahren und des
halb kostengünstig aufgebracht werden kann und eine Membran
mit gleichbleibender Porengröße liefert.
Diese Aufgabe wird durch eine Paste für eine poröse Po
lymermembran gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestal
tungen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 16.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren er
läutert, wobei
Fig. 1 schematisch den Aufbau eines Teststreifens mit
der erfindungsgemäßen Membran zeigt,
Fig. 2 eine rheologische Charakteristik der erfindungs
gemäßen Paste zeigt,
Fig. 3a eine elektronenmikroskopische Aufnahme einer
Polymermembran mit unzureichend ausgebildeter Porenstruktur
zeigt,
Fig. 3b eine elektronenmikroskopische Aufnahme der er
findungsgemäßen Polymermembran mit gut ausgebildeter Poren
struktur zeigt,
Fig. 4 die Messergebnisse zweier Biosensoren, wobei ei
ner von ihnen mit einer erfindungsgemäßen Membran versehen
ist, bei ansteigenden Hämatokritwerten im Vergleich zeigt,
die Fig. 5a bis 5c die klinische Performanz dreier
Blutglucosesensoren im Vergleich zeigen.
In Fig. 1 ist der Aufbau eines Teststreifens mit der
erfindungsgemäßen Polymermembran dargestellt. Auf einem Poly
ester-Trägermaterial 1 befindet sich eine Elektrodenanordnung
2 in Form einer Kohlenstoffschicht, die wiederum teilweise
von einer Isolierung 3 abgedeckt wird. Eine Enzym- und Media
torschicht 4 ist auf dem Bereich der Elektrodenschicht ange
ordnet, der von der Isolierung freigelassen wird. Im Falle
eines Blutglucosesensors enthält diese Schicht beispielsweise
das Enzym Glucoseoxidase und den Mediator Fe3+. Die erfindungsgemäße
Polymermembran 5 ist über der Enzym- und Media
torschicht 4 angeordnet. Das ganze wird durch eine Klebe
schicht 6 und eine Deckelfolie 7 abgedeckt.
Bei der Massenherstellung von Biosensoren wird für das
Aufdrucken der verschiedenen Schichten, wie Elektroden-, Iso
lier- und Enzymschichten, das Siebdruckverfahren angewendet.
Die vorliegende Erfindung stellt eine Membran zur Verfügung,
die mit der gleichen Technik aufgebracht werden kann. Das hat
einerseits den Vorteil, dass für das Aufdrucken der Membran
und damit während des gesamten Herstellungsprozesses des Sen
sors die gleiche Siebdruckvorrichtung verwendet werden kann,
was bei der Massenproduktion enorme ökonomische Vorteile mit
sich bringt. Zum anderen kann durch das Siebdruckverfahren
reproduzierbar eine Membran gleichmäßiger Dicke und Porengrö
ße hergestellt werden, was mit den anderen Methoden, wie Auf
spinnen, Eintauchen oder Aufsprühen nicht gewährleistet ist.
Damit die zur Herstellung der Polymermembran verwendete
Paste durch Siebdruck aufgebracht werden kann, müssen das
oder die darin enthaltenen Lösungsmittel für das Polymere ei
nen möglichst hohen Siedepunkt (über 100°C) aufweisen, um
das vorzeitige Trocknen des Materials in der Druckmaschine zu
vermeiden. Außerdem enthält die Paste ein Nichtlösungsmittel
für das Polymere, das als Porenbildner fungiert und einen hö
heren Siedepunkt als das oder die verwendeten Lösungsmittel
aufweist.
Zudem muss die Paste eine geeignete Viskosität (30.000-
50.000 cpi) besitzen, um einen gleichmäßigen Fluss durch das
Sieb während des Aufdruckens zu gewährleisten. Bevorzugt ver
ringert sich die Viskosität der Paste bei Einwirkung von
Scherkräften, wie in der rheologischen Charakteristik in
Fig. 2 dargestellt.
Als Polymeres wird in der erfindungsgemäßen Paste bevor
zugt Zelluloseacetat (50 kDa) verwendet. Es ist bevorzugt mit
einem Anteil von etwa 8 Gew.-% in der siebdruckfähigen Paste
enthalten. Außerdem kann als weiteres Polymeres Zelluloseni
trat mit einem Anteil von bis zu 10 Gew.-% enthalten sein.
Als Lösungsmittel für das Polymere können beispielsweise
1,4-Dioxan (Siedepunkt 102°C) und/oder 4-Hydroxymethyl
pentanon (Siedepunkt 165°C) verwendet werden. Eine bevorzug
te Zusammensetzung enthält 0-20 Gew.-%, bevorzugter 20 Gew.-%,
1,4-Dioxan und 0-70 Gew.-%, bevorzugter 56 Gew.-%,
4-Hydroxymethylpentanon, wobei das 4-Hydroxymethylpentanon
alternativ durch Ethylacetat oder Ethylenglycoldiacetat er
setzt sein kann.
Es stellte sich heraus, dass als Porenbildner für die
siebdruckfähige Membranpaste langkettige Alkohole mit, einem
Siedepunkt von < 150°C geeignet sind; bevorzugt wird n-
Octanol, welches einen Siedepunkt von 196°C aufweist, ver
wendet. Es sollte mit einem Anteil von 5-20 Gew.-%, bevor
zugt 12 Gew.-%, enthalten sein.
Als Viskositätsmodifizierer werden beispielsweise hydro
phile Kiesel-Xerogele oder äquivalente "Fumed Silicas" verwen
det. Sie sollten mit einem Anteil von 1 bis 10 Gew.-% der
siebdruckfähigen Paste zugesetzt werden. Bevorzugt wird hy
drophiles Cab-O-Sil (Handelsbezeichnung eines Kiesel-
Xerogels, vertrieben durch das Unternehmen Cabot) mit einem
Anteil von 4 Gew.-% verwendet.
Außerdem können weitere Zusatzstoffe, wie Tween 20, Tri
ton X, Silvet 7600 oder 7280, Laurylsulfat (SDS), andere De
tergenzien sowie Polyole, wie Glycerol, oder hydrophile Poly
mere, wie Polyvinylpyrolidon (PVP) bzw. Vinylpyrolidon-
Vinylacetat-Copolymere (PVP/VA) der erfindungsgemäßen Paste
zugesetzt werden.
Der Zusatz eines oder mehrerer dieser Zusatzstoffe ist
nicht obligatorisch für die Herstellung der Membran; es zeig
te sich jedoch, dass sie das Benetzen der Membran verbessern
und die Sensorantwort beschleunigen können. Bevorzugt wird
PVP/VA oder PVP mit einem Anteil von 0,1 Gew.-% in der sieb
druckfähigen Paste verwendet.
Nach dem Aufbringen einer gleichmäßigen Schicht der
Druckpaste auf ein geeignetes Substrat bildet sich die Mem
bran im Trocknungsprozess. Es bildet sich eine poröse Schicht
und kein geschlossener Film, da die verwendeten Lösungsmittel
einen niedrigeren Siedepunkt besitzen als der Porenbildner;
entsprechend schnell verdampfen die Lösungsmittel und das
Zelluloseacetat-Polymere fällt in dem verbliebenen Film des
Porenbildners aus.
In Verbindung mit einem Biosensor darf in dem
Trocknungsprozess jedoch nicht eine beliebig hohe Temperatur
verwendet werden, da bei zu hohen Temperaturen die verwende
ten Enzyme/Proteine denaturiert werden. In Verbindung mit
einem Biosensor zur Bestimmung von Glucose im Vollblut wurden
mit einer Trocknungstemperatur von etwa 70°C die besten Er
gebnisse erzielt. Entsprechend sollten die Siedepunkte der
verwendeten Lösungsmittel und Porenbildner ausgewählt werden.
Einen entscheidenden Faktor für die Porenbildung spielt
der verwendete Viskositätsmodifizierer, der zusammen mit dem
Porenbildner ein Gel bildet, um die Polymerstruktur zu stabi
lisieren. Bei den verwendeten Substanzen entsteht das Gel
durch die Wechselwirkung zwischen den OH-Gruppen des Kiesel-
Xerogels und dem langkettingen Alkohol (z. B. Octanol). Die
Menge und die Verteilung des Gels, das während des
Trocknungsprozesses entsteht, entscheidet schließlich über
die Größe und die Form der sich ausbildenden Poren.
Bei Verwendung zu geringer Mengen an Viskositätsmodifi
zierer (< 1 Gew.-%) erhält man eine Membran mit nur unzurei
chend ausgebildeter Porenstruktur, wie sie in Fig. 3a wie
dergegeben ist.
Ohne Zugabe eines Viskositätsmodifizierers bildet sich
aus dem Lösungsmitteln und dem Porenbildner eine Emulsion, da
der Porenbildner alleine nicht in der Lage ist, das Poly
merskelett zu stabilisieren. Als Resultat erhält man einen
weißen, glatten und unstrukturierten Film mit eingeschlosse
nem Porenbildner, der keinen lateralen Flüssigkeitstransport
erlaubt. Im Vergleich dazu erhält man einen klaren Film, wenn
kein Porenbildner in der Paste verwendet wird.
Entsprechend der obigen Ausführung ist die Differenz der
Siedepunkte zwischen Lösungsmittel und Porenbildner neben der
Stabilisierung des Polymerskeletts durch den Viskositätsmodi
fizierer von Bedeutung für die Ausbildung einer geeigneten
Membran. Hierbei sollte die Differenz etwa 30°C betragen,
damit im Trocknungsprozess ein Film ausgebildet wird, der ei
ne ausreichend hohe Konzentration an Porenbildner enthält, in
dem das Membranpolymer ausfallen kann. Bei geringeren Siede
punktsdifferenzen beginnt der Porenbildner zu verdampfen, be
vor ein kritisches Verhältnis zwischen Lösungsmittel und Po
renbildner erreicht wird, welches das Ausfallen des Membran
polymers bewirkt.
Nach Aufdrucken der siebdruckfähigen Paste mit der zu
vor beschriebenen Zusammensetzung und Verdampfen des Lösungs
mittels bildet sich durch Ablagerung der Zelluloseester eine
Membran mit einer durchschnittlichen Porengröße von 0,1 bis 2 µm,
wobei die Porengröße durch die verwendete Menge des lang
kettigen Alkohols beeinflusst werden kann. Eine elektronenmi
kroskopische Aufnahme der Membran ist in Fig. 3b wiedergege
ben. Da die Erythrozyten eine durchschnittliche Größe von 8
bis 10 µm aufweisen, werden sie durch die Membran von der En
zymschicht zurückgehalten, während das Plasma ungehindert
passieren kann. Zusätzlich trägt die Membran zur mechanischen
Stabilität der Enzymschicht bei und verhindert, dass sich das
Enzym beim Auftragen der Blutprobe von der Elektrode ablöst
und dann nicht mehr für die elektrochemische Reaktion zur
Verfügung steht.
In Fig. 4 wird anhand einer Messreihe verdeutlicht,
dass bei konstanter Glucosekonzentration der mit einer erfin
dungsgemäßen Membran versehene Teststreifen im Gegensatz zu
einem Teststreifen ohne Membran bei steigenden Hämatokritwer
ten gleichbleibende Ergebnisse liefert, während bei dem Test
streifen ohne Membran die Antwort bei steigender Erythro
zytenkonzentration abnimmt. Aufgrund der erhöhten Diffusions
barriere zwischen der Enzymschicht und der Blutprobe ist die
Antwort bei dem Sensor mit Membran insgesamt etwas verrin
gert.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele ver
deutlicht.
Entsprechend den in den folgenden Beispielen angegebenen
Mengenverhältnissen wird eine Mischung aus dem Lösungsmittel
(z. B. Hydroxymethylpenanon, Dioxan) und dem Porenbildner
(z. B. Octanol) hergestellt, damit eine gleichmäßige Vertei
lung beider Substanzen gewährleistet ist. Im nächsten Schritt
werden alle Additive (z. B. PVP/VA) zugefügt und, falls erfor
derlich, mit Hilfe von Ultraschall aufgelöst. Anschließend
wird das Membranpolymer (Zelluloseactat 50 kDa) zügig unter
das zuvor hergestellte Lösungsmittel gemischt, bis eine
gleichmäßige Suspension entsteht. Diese Suspension rollt für
48 h in einem verschlossenen Behälter bis ein klares Gel ent
steht, dem der Viskositätsmodifizierer (z. B. Cab-O-Sil) zu
gesetzt werden kann. Die fertige Druckpaste rollt für weiter
24 h, um eine gleichmäßige Verteilung des Viskositätsmodifi
zierers zu gewährleisten.
Zelluloseacetat (Mw 30000): 7,5 Gew.-%
Ethylenglycoldiacetat (Sp 186°C): 65,5 Gew.-%
n-Decanol (Sp 231°C): 25,0 Gew.-%
Cab-O-Sil: 2,0 Gew.-%
Zelluloseacetat (Mw 50000): 8,0 Gew.-%
1,4-Dioxan (Sp 102°C): 35,0 Gew.-%
Ethylacetat (Sp 154°C): 35,0 Gew.-%
Ethylacetat (Sp 154°C): 35,0 Gew.-%
n-Octanol (Sp 196°C): 18,0 Gew.-%
Cab-O-Sil: 4,0 Gew.-%
Zelluloseacetat (Mw 50.000): 8,0 Gew.-%
1,4-Dioxan (Sp 102°C): 20,0 Gew.-%
4-Hydroxymethylpentanon (Sp 165°C): 56,0 Gew.-%
4-Hydroxymethylpentanon (Sp 165°C): 56,0 Gew.-%
n-Octanol (Sp 196°C): 12,0 Gew.-%
Cab-O-Sil: 4,0 Gew.-%
PVP/VA: 0,1 Gew.-%
Fig. 5 zeigt die klinische Performanz von Blutglucose
sensoren
- a) ohne Polymermembran
- b) mit Polymermembran (Zusammensetzung gemäß Beispiel 2)
- c) mit Polymermembran (Zusammensetzung gemäß Beispiel 3).
Bei den vergleichenden klinischen Untersuchungen wurden
die Messergebnisse der drei unterschiedlichen Sensortypen mit
den Messergebnissen der Referenzmethode (YSI Model 2300 Stat
Plus) verglichen und die prozentuale Abweichung über die Hä
matokritwerte der einzelnen Blutproben aufgetragen. Im Ideal
fall ergibt sich eine Messsgerade horizontal zur x-Achse. Die
Steigung dieser Messgeraden, welche in Tabelle 1 wiedergege
ben ist, gibt Aufschluss über die Hämatokritinterferenz des
verwendeten Sensorsystems.
Die Daten lassen eindeutig die überlegene Performanz des
Sensorsystems mit der bevorzugten Membran (Zusammensetzung
gemäß Beispiel 3) erkennen. Diese Verbesserung wird durch die
Separation von Vollblut und Plasma unmittelbar vor der Elek
trode erreicht, da sich die Nernstsche Diffusionsschicht vor
der Elektrode nicht mehr in den Bereich mit Erythrozyten aus
dehnt und daher auch nicht mehr durch unterschiedliche Häma
tokritwerte beeinflußt werden kann.
In den folgenden Vergleichsbeispielen werden Druckpasten
beschrieben, bei denen keine geeignete Abstimmung zwischen
dem Porenbildner, den Lösungsmitteln und dem Viskositätsmodi
fizierer besteht.
Zelluloseacetat (Mw 50.000): 8,0 Gew.-%
Ethylenglycoldiacetat (Sp 186°C): 76,0 Gew.-%
n-Octanol (Sp 196°C): 12,0 Gew.-%
Cab-O-Sil M5 (hydrophil): 4,0 Gew.-%
PVP/VA: 0,1 Gew.-%
Zelluloseacetat (Mw 50.000): 8,0 Gew.-%
1,4-Dioxan (Sp 102°C): 20,0 Gew.-%
4-Hydroxymethylpentanon (Sp 165°C): 56,0 Gew.-%
4-Hydroxymethylpentanon (Sp 165°C): 56,0 Gew.-%
n-Octanol (Sp 196°C): 12,0 Gew.-%
Cab-O-Sil TS720 (hydrophob): 4,0 Gew.-%
PVP/VA: 0,1 Gew.-%
Zelluloseacetatpropionat (Mw 75.000): 8,0 Gew.-%
1,4-Dioxan (Sp 102°C): 20,0 Gew.-%
4-Hydroxymethylpentanon (Sp 165°C): 56,0 Gew.-%
4-Hydroxymethylpentanon (Sp 165°C): 56,0 Gew.-%
n-Octanol (Sp 196°C): 12,0 Gew.-%
Cab-O-Sil M5 (hydrophil): 4,0 Gew.-%
PVP/VA: 0,1 Gew.-%
In Vergleichsbeispiel 1 wird aufgrund der zu geringen
Differenz der Siedepunkte von in der Druckpaste verwendetem
Lösungsmittel (Ethylenglycoldiacetat) und Porenbildner (n-
Octanol) keine poröse Membran ausgebildet. Wird hingegen n-
Decanol als Porenbildner verwendet (wie in Beispiel 1 be
schrieben) erhält man eine poröse Membran nach dem
Trocknungsprozess, da der Siedepunkt zwischen dem Lösungsmit
tel und dem Porenbildner ausreichend groß ist.
In Vergleichsbeispiel 2 findet aufgrund der Verwendung
von hydrophobem Cab-O-Sil, welches nicht in der Lage ist, mit
den OH-Gruppen des Porenbildners zu reagieren, nur eine unzu
reichende Gelbildung zwischen dem Porenbildner und dem Visko
sitätsmodifizierer und somit keine ausreichende Stabilisie
rung des Polymerskeletts statt. Dadurch wird die Bildung ei
ner porösen Membran verhindert.
Auch in Vergleichsbeispiel 3, wo das verwendete Polymere
(Zelluloseacetatpropionat) eine zu hohe Löslichkeit in dem
Porenbildner aufweist, wird keine poröse Membran ausgebildet.
Claims (16)
1. Siebdruckfähige Paste zur Herstellung einer porösen
Polymermembran, enthaltend wenigstens ein Polymeres, ein oder
mehrere Lösungsmittel für das Polymere mit einem Siedepunkt
von < 100°C, ein oder mehrere Nichtlösungsmittel (Porenbild
ner) für das Polymere mit einem höheren Siedepunkt als
das/die Lösungsmittel und einen hydrophilen Viskositätsmodi
fizierer.
2. Siebdruckfähige Paste gemäß Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Differenz der Siedepunkte von Lösungs
mittel und Porenbildner wenigstens 30°C beträgt.
3. Siebdruckfähige Paste gemäß Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, dass die Paste als Polymeres Zellulose
acetat enthält.
4. Siebdruckfähige Paste nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Paste als Lösungsmittel 1,4-Dioxan
und/oder 4-Hydroxymethylpentanon und/oder Ethylacetat ent
hält.
5. Siebdruckfähige Paste nach wenigstens einem der An
sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Paste als
Porenbildner einen langkettigen Alkohol enthält.
6. Siebdruckfähige Paste nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Paste als Porenbildner n-Octanol ent
hält.
7. Siebdruckfähige Paste nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass n-Octanol mit einem Anteil von 5-20 Gew.-%
enthalten ist.
8. Siebdruckfähige Paste nach wenigstens einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Paste
als Viskositätsmodifizierer (hydrophiles) Kiesel-Xerogel ent
hält.
9. Siebdruckfähige Paste gemäß Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Kiesel-Xerogel mit einem Anteil von 1
-10 Gew.-% enthalten ist.
10. Siebdruckfähige Paste nach wenigstens einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Paste
außerdem Vinylpyrolidon-Vinylacetat-Copolymere (PVP/VA)
und/oder Polyvinylpyrolidon (PVP) enthält.
11. Siebdruckfähige Paste nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, dass das PVP/VA bzw. PVP mit einem Anteil von
0,1 Gew.-% enthalten ist.
12. Siebdruckfähige Paste nach wenigstens einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Paste
8 Gew.-% Zelluloseacetat, 12 Gew.-% n-Octanol, 20 Gew.-% 1,4-
Dioxan, 56 Gew.-% 4-Hydroxymethylpentanon oder Ethylacetat, 4 Gew.-%
Kiesel-Xerogel und 0,1 Gew.-% PVP/VA, enthält.
13. Verfahren zur Herstellung einer siebdruckfähigen Pa
ste, in dem man
eine Mischung aus einem oder mehreren Lösungsmittel(n) für ein Polymeres und einem oder mehreren Nichtlösungsmit tel(n) für ein Polymeres (Porenbildner) herstellt,
das Polymere bis zum Entstehen einer gleichmäßigen Sus pension untermischt,
die Suspension bis zum Entstehen eines klaren Gels rollt,
einen hydrophilen Viskositätsmodifizierer zugibt und
das ganze bis zur gleichmäßigen Verteilung des Viskosi tätsmodifiziereres rollt.
eine Mischung aus einem oder mehreren Lösungsmittel(n) für ein Polymeres und einem oder mehreren Nichtlösungsmit tel(n) für ein Polymeres (Porenbildner) herstellt,
das Polymere bis zum Entstehen einer gleichmäßigen Sus pension untermischt,
die Suspension bis zum Entstehen eines klaren Gels rollt,
einen hydrophilen Viskositätsmodifizierer zugibt und
das ganze bis zur gleichmäßigen Verteilung des Viskosi tätsmodifiziereres rollt.
14. Verwendung der Paste nach wenigstens einem der An
sprüche 1 bis 12 zur Herstellung einer porösen Polymermem
bran.
15. Verwendung gemäß Anspruch 14, wobei die Polymermem
bran in einen Biosensor-Teststreifen eingebracht wird.
16. Verwendung gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, dass der Biosensor zur Messung der Blutglucosekonzentra
tion ausgebildet ist.
Priority Applications (19)
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---|---|---|---|
DE10052066A DE10052066A1 (de) | 2000-10-19 | 2000-10-19 | Siebdruckfähige Paste zur Herstellung einer porösen Polymermembran für einen Biosensor |
MXPA02006101A MXPA02006101A (es) | 2000-10-19 | 2001-10-18 | Pasta estampable con estarcido para producir una membrana de polimero porosa para un biosensor. |
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