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Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Verbindung von Netzwerkanordnungen. Insbesondere betrifft die Erfindung die Verbindung privater Netzanordnungen, beispielsweise von Nebenstellenanlagen derart, dass sich eine erweiterte Verfügbarkeit für unterschiedliche Dienste im Vergleich zu dem Fall erzielen lässt, wenn derartige Anordnungen lediglich über Fernsprechwählsysteme bzw. Wähltelefonsysteme (Engl.: switched telephony system) verbunden sind. Die Erfindung betrifft insbesondere eine Netzwerkanordnung, wie beispielsweise eine Nebenstellenanlage mit Amtsanschluss PBX, sowie ein System mit einer Zahl von Netzwerkanordnungen und ein Verbindungsverfahren.
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Werden unterschiedliche Netzwerkanordnungen, beispielsweise unterschiedliche Systeme von Nebenstellenanlagen mit Amtsanschluß, PBX (Private Branch Exchange) verbunden, so wird allgemein lediglich eine Basisanrufverbindung unterstützt, wenn die PBX-Einheiten beispielsweise für die Verbindung ein öffentliches Fernsprechwählnetz PSTN (Public Switched Telephone Network) als solches verwenden. Jedoch ist es oft oder meistens wünschenswert, dass die Implementierung anderer Dienste verfügbar ist. Dann ist ein Netz erforderlich, das eine intelligente Signalgebung unterstützt. Signalisierungssysteme, wie beispielsweise ISDN-Q (Integrated Service Digital Network) oder DPNSS können verwendet werden.
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Für ISDN-Q erfolgt ein Bezug auf ECMA 143 (Basisanruf”, ECMA/165 ”Generische Funktionen”, und ETSI EN 300 172 Version 1.4.1 und ETS 300 239, zweite Auflage. DPNSS betrifft den Britischen Telecom Standard BTNR 188. Werden jedoch derartige Signalgebungssysteme (z. B., ISDN-Q oder DPNSS) verwendet, so besteht die Anforderung zum Verwenden gemieteter Leitungen zwischen jedem Ort oder Netzwerkanordnung zum Anfordern der erforderlichen Dienste. Jedoch ist das Mieten der Leitungen eine sehr teure Lösung. Weiterhin ist ein auf Grundlage von gemieteten Leitungen aufgebautes Netzwerk dahingehend kostspielig, dass es durch den spezifischen PBX ”Betreiber” unterhalten und konfiguriert werden muss.
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Eine andere Lösung besteht in der Verwendung einer Modem-Verbindung für eine intelligente Signalgebung. Die intelligente Signalgebung erfolgt dann über eine Punkt-für-Punkt-Modem-Verbindung. Dies ist beispielsweise in dem Signalisierungssystem APNSS implementiert. Jedoch ist ein auf Grundlage von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen aufgebautes Netzwerk teuer, in diesem Fall hauptsächlich im Hinblick auf besonders vorzusehende Hardware, und die Konfigurierungskosten sind ebenso hoch wie diejenigen für eine Lösung auf der Grundlage eines intelligenten Wählnetzes, wie oben beschrieben.
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Demnach besteht ein technisches Problem der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines Systems mit einer Zahl von Netzwerkanordnungen, insbesondere privaten bzw. Nebenstellennetzanordnungen, wie beispielsweise Nebenstellenanlagen mit Amtsanschluss oder spezifischen Mobilitätsservern (Engl.: mobility server). Mobilitätsserver sind in den US-Patentanmeldungen 08/786,552 und 08/948,522 diskutiert, und deren Inhalte sind hier durch Bezugnahme hierauf mit aufgenommen. Die Netzwerkanordnungen sollten derart verbunden werden, dass eine Unterstützung für Dienste zusätzlich zu beispielsweise einem Basisanruf bereitgestellt wird. Insbesondere ist ein solches System erforderlich, das auf einer einfachen Lösung basiert, die nicht teuer ist und die keine hohen Wartungs/Konfigurierungskosten mit sich bringt. Weiterhin ist ein solches System erforderlich, das sich einfach implementieren lässt und das kein Mieten von Leitungen erfordert. Weiterhin ist ein solches System erforderlich, für das Kosten für dedizierte Hardware gering sind. Insbesondere ist ein System erforderlich, bei dem die Verfügbarkeit zahlreicher Dienste hoch und flexibel ist.
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Ein weiteres technisches Problem der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung einer Netzanordnung, insbesondere einer Nebenstellen- bzw. privaten Netzanordnung, wie beispielsweise einer Nebenstellenanlage mit Amtsanschluss PBX oder einem Mobilitätsserver, der sich mit anderen (privaten) Netzanordnungen so verbinden lässt, dass zusätzliche Dienste (d. h., zusätzlich zu dem Basisanruf) in einfach implementierbarer Weise verfügbar sind, und ohne dass hohe Kosten erforderlich sind, und weiterhin im Hinblick auf andere Aspekte derart, dass die oben erwähnten technischen Probleme gelöst werden können.
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Weiterhin besteht eine Anforderung für ein Verfahren zum Verbinden einer Zahl von Netzwerkanordnungen, insbesondere privater Netzanordnungen, wie Nebenstellenanlagen mit Amtsanschluss, PBX und/oder Mobilitätsservern, durch das sich die oben erwähnten technischen Probleme lösen lassen.
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Insbesondere besteht jeweils eine Anforderung für ein System und Verfahren, durch das sich eine wie oben dargelegte Verbindung ohne Einfluss auf irgendeine Zentralverwaltung oder ein öffentliches Netz bereitstellen lässt.
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Deshalb wird ein System gemäß Patentanspruch 1 geschaffen, das eine Zahl von Netzwerkanordnungen enthält, insbesondere von privaten und Nebenstellennetzanordnungen. Ein erstes Verbindungssystem mit einem Fernsprechwählsystem wird für Sprachverbindungen verwendet, die eine Basisanruffunktionalität unterstützen.
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Gemäss der Erfindung wird zusätzlich hierzu ein zweites Verbindungssystem verwendet, zum Bereitstellen einer Unterstützung für eine erweiterte Dienstfunktionalität. Das zweite Verbindungssystem enthält ein IP-basiertes Netz, und dann, wenn eine Basisanrufverbindung oder eine Sprachverbindung zwischen den Netzanordnungen (insbesondere privaten) einzurichten ist, wird zunächst eine IP-Verbindung parallel und im wesentlichen gleichzeitig hierzu eingerichtet, und die IP-Verbindung wird während der Dauer der Basisanrufverbindung unterstützt. Wie oben dargelegt, enthalten die Netzanordnungen insbesondere private Netzanordnungen und noch spezifischer können sie Nebenstellenanlagen mit Amtsanschluss enthalten, d. h. PBX oder PABX (Private Automatic Branch Exchanges, Wähl-Nebenstellenanlage). Bei einer besonderen vorteilhaften Implementierung enthält mindestens eine Zahl der privaten Netzanordnungen Mobilitätsserver. Derartige Mobilitätsserver kommunizieren mit PBX-Einheiten und sind detaillierter beispielsweise in den US-Patentanmeldungen Nr. 08/786,552 und 08/948,522 beschrieben, wie oben dargelegt. Insbesondere ist das IP-Netz ein existierendes IP-Netz, über das die zweite Verbindung bereitgestellt wird, wodurch eine zusätzliche Signalgebung zum Bereitstellen eines Zugriffs auf eine Zahl von Dienstfunktionalitäten unterstützt wird. Das IP-Netz kann das Internet sein, jedoch kann es auch ein Intranet sein. Beispiele für erweiterte Dienstfunktionalitäten sind der Transfer von CLI (Anrufsleitungsidentität, Calling Line Identity), die Übertragung eines Namens, die Übertragung einer privaten Anschlussnummer, die Ziffernübertragung nach der Antwort und so weiter. Insbesondere enthält die Anordnung eine Vorrichtung zum Erzeugen und Unterstützen einer IP-Verbindung parallel zu einer Basisanrufverbindung. Die Vorrichtung enthält insbesondere eine Schnittstellenvorrichtung, insbesondere eine ISDN-Schnittstelle, oder – allgemeiner ausgedrückt – eine Handhabungsvorrichtung für ein Anrufunterstützungsprotokoll. Eine derartige Handhabungsvorrichtung ist beispielsweise in der schwedischen Patentanmeldung ”ISDN Anrufverarbeitung” beschrieben, eingereicht am 28. April 1998 durch denselben Anmelder, und der Inhalt derselben ist hier durch Bezugnahme mit aufgenommen. Diese Anmeldung entspricht der PCT-Anmeldung Nr.
PCT/SE99/00646 ). Insbesondere ist die Protokollhandhabungsvorrichtung eine Einheit zum Unterstützen eines Anrufs, und sie enthält eine Zustandsmaschine und Funktionalitäten der Schicht 3 für einen Anruf gemäss CCITT (ITU-T) Q.931. Insbesondere ist das erste Verbindungssystem ein öffentliches Fernsprechwählnetz, beispielsweise PSTN oder ISDN, und für die Basis anderer Verbindungen können beispielsweise Q.931 Meldungen verwendet werden.
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Insbesondere enthält jede Netzanordnung einen IP-Socket-Server bzw. Kopplungsserver (Engl.: IP-socket server) und für die Kommunikation zwischen einer Ursprungs- und einer Zielanordnung wird ein IP-Socketkommunikationspfad (Engl.: IP-socket communication path) unter Verwendung des zweiten Systems eingerichtet.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform sendet für einen Anrufaufbau die Anfangsanordnung dann eine Anforderungsmeldung an eine Zielanordnung unter Anforderung einer temporären Ortsverzeichnisnummer (Temporary Location Directory Number, TLDN, die Information im Zusammenhang mit mindestens der anrufenden Nummer und der angerufenen Nummer enthält. Die temporäre Ortsverzeichnisnummer wird durch die Ursprungsanordnung zum Vermitteln des Anrufs zu der Zielanordnung verwendet, und die Anforderungsmeldung wird über das IP-Netz versendet. TLDN als solches ist beispielsweise für GSN-Netze bekannt, wo sie zum Einrichten von Verbindungen verwendet wird. Jedoch wird gemäss der GSM-Version die Verbindung nicht während der Dauer eines Anrufs beibehalten.
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Die Zielanordnung, die eine TLDN-Anforderungsmeldung empfängt, gibt wiederum eine Vermittlungsnummer zu der Ursprungsanordnung zurück, und sie speichert die Identität der erzeugten Kommunikationseinheit (d. h., des TCP/IP Socket), so dass ein nachfolgender Anruf beispielsweise über PSTN mit der geeigneten Socketidentität (Engl.: socket identity) verbunden werden kann.
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Demnach wird auch eine private Netzanordnung gemäß Patentanspruch 13 geschaffen, die eine Vorrichtung zum Einrichten einer Sprachverbindung (eines Basisanrufs) mit einer anderen Netzanordnung enthält, unter Verwendung eines ersten Verbindungssystems, das ein Wähltelefonsystem enthält. Die Netzwerkanordnung enthält ferner eine Vorrichtung zum Erzeugen und Beibehalten einer zweiten Verbindung unter Verwendung eines zweiten Verbindungssystems in paralleler Weise zu der ersten Verbindung. Die zweite Verbindung enthält ein IP-basiertes Netz, und die zweite Verbindung wird im wesentlichen während der Dauer einer Sprachverbindung oder einer Basisanrufverbindung beibehalten, zum Ermöglichen einer erweiterten Dienstverfügbarkeit bei der Anordnung. Insbesondere enthält die Anordnung eine Nebenstellenanlage mit Amtsanschluss PBX. Alternativ enthält sie einen Mobilitätsserver, der mit einer PBX kommuniziert. Die Vorrichtung zum Erzeugen und Unterstützen einer IP-Verbindung enthält insbesondere eine Protokollhandhabungsvorrichtung, insbesondere eine ISDN-Schnittstelle. Gemäss einer bevorzugten Implementierung erzeugt – zum Einrichten einer ersten und zweiten Verbindung – die Anordnung einen Kommunikationspfad zu einer Zielanordnung, und sie sendet eine Meldung über diesen Pfad unter Anforderung einer temporären Ortsverzeichnisnummer von der Ursprungsanordnung, die für die Anrufprozedur verwendet wird; d. h. zum Verbinden der TLDN-Nummer mit der Socketidentität. Gemäß bevorzugter Implementierungen enthalten die erweiterten Dienstfunktionalitäten einen oder mehreren Transfer(s) von CLI, den Transfer eines Namens, den Transfer einer privaten Verbindungsnummer, den digitalen Transfer nach einer Antwort.
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Vorteilhafterweise ist das erste Verbindungssystem ein PSTN-System, wohingehend das zweite Verbindungssystem das Internet oder ein Intranet ist.
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Demnach wird auch ein Verfahren zum Bereitstellen einer Kommunikation zwischen mindestens einer ersten und einer zweiten Netzanordnung gemäß Patentanspruch 20 geschaffen. Insbesondere enthalten die Netzanordnungen private Netzanordnungen. Das Verfahren enthält Schritte zum Bereitstellen einer zweiten Verbindung über ein zweites Verbindungssystem mit einem IP-basierten Netz für die Übertragung und Signalgebung im Zusammenhang mit dienstbasierten Funktionalitäten parallel zu einer ersten Verbindung, zudem mit im wesentlichen derselben Dauer wie eine Basisanrufverbindung über das erste Verbindungssystem unter Bereitstellung einer ersten Verbindung über ein erstes Verbindungssystem, das ein Fernsprechwählnetz für den synchronen Transfer von Sprache zum Unterstützen der Basisanrufverbindungen enthält. Wie bereits zuvor erwähnt, können die privaten Netzanordnungen enthalten: PBX-Einheiten und/oder Mobilitätsserver, die mit PBX-Einheiten kommunizieren. Bevorzugt ist das erste Verbindungssystem ein Fernsprechwählsystem, z. B. PSTN, und das zweite Verbindungssystem ist das Internet oder ein Intranet.
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Gemäss einer bevorzugten Implementierung enthält das Verfahren ferner die Schritte zum Aufbauen eines Kommunikationspfads von einer Ursprungsanordnung zu einer Zielanordnung unter Verwendung des zweiten Verbindungssystems; Senden einer Anforderungsmeldung von der Ursprungsanordnung zu der Zielanordnung unter Anforderung einer temporären Ortsverzeichnisnummer unter Verwendung des Kommunikationspfads; Zurückgeben einer Vermittlungsnummer zu der Ursprungsanordnung; Speichern der Identität der erzeugten Kommunikationseinheit; Fortführen des Anrufaufbaus zu dem Fernsprechwählnetz; Fortführen mit dem Senden von Meldungen auf der Grundlage sowohl einer Basisanrufverbindung als auch einer IP-Meldungsgebung über jeweils das erste und zweite Verbindungssystem. Insbesondere enthält die IP-Verbindung eine TCP/IP Socketverbindung (socket connection), und das Verfahren enthält – bei Freigabe des Basisanrufs – den Schritt zum Freigeben der TCP/IP Socketverbindung bei der Ursprungsanordnung. Gemäss der Erfindung wird das Datennetz zum Starten der Kommunikation verwendet.
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Ein Vorteil der Erfindung besteht neben anderen Dingen darin, dass ein Kunde lediglich eine Verbindung zu einem Wählnetz unterhalten muss, das normalerweise das öffentliche Fernsprechwählnetz ist. Ein Vorteil besteht darin, dass keine Anforderung zum Installieren eines anderen Telefonnetzes mit der Fähigkeit einer intelligenteren Signalgebung besteht. Es besteht auch ein Vorteil darin, dass eine existierende Infrastruktur nicht beeinflusst wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung gründlicher in nicht einschränkender Weise unter Bezug auf die beiliegende Zeichnung beschrieben; es zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform, bei der zwei PBX-Einheiten über ein erstes und zweites Verbindungssystem verbunden sind;
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2 eine Ausführungsform, bei der zwei Netzwerkanordnungen mit Mobilitätsservern über ein erstes und zweites Verbindungssystem verbunden sind;
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3 detaillierter eine Verbindung der in 2 gezeigten Mobilitätsserver;
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4 eine schematische Darstellung eines Signalgebungsflusses zwischen zwei privaten Netzanordnungen;
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5 ein Flussdiagramm im Zusammenhang mit der Kommunikation zwischen einer ersten und zweiten PBX-Einheit;
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6A ein vereinfachtes Flussdiagramm zum Beschreiben des Ablaufs in einer Ursprungsnetzanordnung mit einem Mobilitätsserver; und
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6B ein vereinfachtes Flussdiagramm zum Beschreiben des Ablaufs in einem Zielmobilitätsserver.
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Wie in 1 gezeigt, weisen zwei PBX-Einheiten 10, 20 unterschiedliche Orte auf, und sie verwenden ein existierendes IP-Netz 2 für die Dienstübertragung und ein einfaches Wählnetz, z. B. PSTN für die synchrone Übertragung. Da das Wählnetz PSTN lediglich eine einfache Signalgebung unterstützt, wird das IP-Netz 2 für eine extra Signalgebung parallel zu der synchronen Verbindung in dem PSTN 1 verwendet, zum Erweitern der Netzfunktionalität, beispielsweise zu dem normalen PBX-Standard. Die erweiterte Dienstfunktionalität kann beispielsweise das Übertragen der privaten Anrufsleitungsidentität (Calling Line Identity, CLI) (entlang der Vorwärtsrichtung) enthalten, sowie das Übertragen eines Namens (in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung), das Übertragen einer privaten Anschlussnummer (in Rückwärtsrichtung) und die Ziffernübertragung nach der Antwort (in Vorwärtsrichtung unter Ersetzung von DTMF (Tastwahl, Dual Tone Multi Frequency)).
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In der Fig. sind die PBX-Einheiten 10, 20 lediglich in sehr einfacher Weise dargestellt, da sich jede PBX-Einheit verwenden lässt, und lediglich die für das erfindungsgemäße Konzept erforderlichen Funktionalitäten dargestellt sind. Die PBX-Einheit 10 enthält eine Protokollhandhabungsvorrichtung 12 zum Darstellen einer Funktion zum Erzeugen der Signalgebung über beispielsweise DSS/ISDN Q/DPNSS in einem üblichen PBX-System. Gemäss der Erfindung enthält sie eine Verarbeitungsvorrichtungs-Handhabungsschnittstelle, z. B. eine ISDN-Schnittstelle. Die Protokollhandhabungsvorrichtung 12 kommuniziert mit einer Anwendung 11. In ähnlicher Weise enthält die Ziel-PBX-Einheit 20 eine Protokollhandhabungsvorrichtung 21 zum Kommunizieren mit einer Anwendung 22. Gemäss der Erfindung erzeugen und verwalten die Protokollhandhabungsvorrichtungen 12, 22 eine IP-Verbindung parallel zu dem Basisanruf über PSTN 1. Für einen Anrufaufbau erfolgt eine Abfrage der Ziel-PBX-Einheit 20 für eine temporäre Ortsverzeichnisnummer (Temporary Location Directory Number, TLDN), die anschließend durch die Ursprungs-PBX-Einheit 10 zum Vermitteln des Anrufs zu der Ziel-PBX-Einheit 20 verwendet wird. Das Verwenden von TLDN ist per se beispielsweise aus GSM zum Einrichten von Verbindungen bekannt. Jedoch wird gemäss den GSN-Standards keine Verbindung während der Dauer eines Anrufs unterstützt. Demnach startet für einen Anrufaufbau die Ursprungs-PBX-Einheit 10 mit dem Erzeugen eines Kommunikationspfads zu der Ziel-PBX-Einheit 20 über das IP-Netz 2. Eine TLDN-Anforderungsmeldung wird über den Kommunikationspfad zu der Ziel-PBX-Einheit 20 gesendet, die dann eine Vermittlungsnummer zu der Ursprungs-PBX-Einheit 10 zurückgibt. Ferner speichert die Ziel-PBX-Einheit die Identität der erzeugten Kommunikationseinheit, die einen sogenannten TCP/IP Socket enthält, der für die nachfolgende Prozedur verwendet wird. Die TLDN-Anforderungsmeldung enthält zumindest Information über die anrufende Nummer und die angerufene Nummer. Dies wird detaillierter unter Bezug auf die 4 beschrieben, die einen Signalgebungsablauf zeigt.
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Die
2 zeigt eine schematische Darstellung, bei der zwei private Netzanordnungen mit zwei Mobilitätsservern (MOBS)
10A,
10B über ein erstes und zweites System kommunizieren, hier ebenfalls PSTN
1 und ein IP Netzwerk
2. Wie sie anhand der Figur erkennen lässt, ist die MOBS Einheit
10A mit PBX1
17A verbunden, wohingehend MOBS2
10B mit PBX2
17B verbunden ist. Ein Mobilitätsserver ist genauer in
WO 96/21330 beschrieben, eingereicht am 12. Dezember 1995 mit Priorität der US-Patentanmeldung 08/361,469, eingereicht am 12. Dezember 1994, die hier durch Bezugnahme mit aufgenommen ist. Der Mobilitätsserver ist eine Anordnung zum Bereitstellen einer Mobilität in einem Kommunikationssystem mit einer Zahl von Nebenstellenanlagen mit Amtsanschluss, bei der eine Zahl von Funkvermittlungen über eine Schnittstelle angeschlossen sind und in dem eine Zahl schnurloser Erweiterungen mit jeder Nebenstellenanlage mit Amtsanschluss über Funkvermittlungen bzw. Rundfunkrelaisstationen (für drahtgebundene Weiterleitung) angeschlossen sind. Der Mobilitätsserver ist zwischen jeder PBX-Einheit und mindestens einer Funkvermittlung angeordnet. Der Mobilitätsserver simuliert beim Zusammenarbeiten mit der PBX eine Funkvermittlung zum Bereitstellen einer schnurlosen Mobilität zwischen einer Zahl von Funkvermittlungen.
WO 96/21329 , eingereicht mit demselben Datum wie die oben erwähnte Anmeldung mit der Priorität der US-Patentanmeldung 08/366,471 mit dem Anmeldungstag 12. Dezember 1994, betrifft einen Mobilitätsserver mit einer Unterstützung beim Bereitstellen eines Zugriffs zwischen einem mobilen Kommunikationsnetz und einem privaten Netz mit mindestens einer Vermittlung oder einer PBX-Einheit. Der Mobilitätsserver ist bei einer ersten Schnittstelle mit der PBX-Einheit verbunden, und er stellt einen Zugriff zu/von mobilen Zellulartelefonen über eine zweite Schnittstelle für Anrufe zu/von Anwendern mit persönlicher Nummer bereit, und die Anmeldung wird hier ebenso durch Bezugnahme mit aufgenommen.
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Die Mobilitätsserver 10A, 10B enthalten Anwendungsbetriebsmittelsysteme 16A, 16B mit einer Protokollhandhabungsvorrichtung und einer Telefoniehandhabungsvorrichtung 12A, 12B zum Erzeugen und Unterstützen einer IP-Verbindung parallel zu dem Basisanruf über PSTN 1. Wie oben dargelegt, kommuniziert jeder Mobilitätsserver 10A, 10B mit Funkvermittlungen REX 18A, 19A; 19B, 19B über ISDN S2. Die Funktion ist im wesentlichen dieselbe wie diejenige, die unter Bezug auf die 1 beschrieben ist, gemäss der private Netzanordnungen PBX-Einheiten enthalten, und eine genauere Beschreibung erfolgt unter Bezug auf die 3.
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Die 3 zeigt detaillierter das in 2 gezeigte System, und die Telefoniehandhabungsvorrichtung 13A enthält ferner einen Telefonieagenten 14A, und A betrifft die Ursprungsanordnung 10A, und B betrifft die Zielanordnung 10B; d. h., ähnliches gilt für MOBS 10B. Über den Telefonieagenten 14A erfolgt der Aufbau eines TCP/IP Socket-Kommunikationspfads unter Verwendung beispielsweise einer DNS-Abfrage, wie beispielsweise aus Windows NTTM bekannt – über Sockets 15A, 16B, und anschließend wird ein PSTN-Kommunikationspfad 1 aufgebaut. Wie oben dargelegt, wird eine TLDN-Anforderung von MOBS 10A unter Verwendung des aufgebauten Socket-Kommunikationspfads zwischen dem Ursprungs- und Zielknoten 10A, 10B gesendet. Der Kommunikationspfad wird während eines gesamten Anrufs beibehalten, und er wirkt als zweiter Signalgebungspfad parallel zu dem Basisanruf über PSTN 1. Der Ursprungstelefonieagent auf der A-Seite 10A fordert eine TLDN von der Zielseite für Verwendung im Rahmen des Anrufs an. Wird der Anruf bei der Zielseite empfangen, und eine Socket-Identität eingerichtet, so lässt man die TLDN fallen, und sie ist erneut z. B. für einen Pool von TLDNs für einen nachfolgenden Anruf ausgehend von derselben Ursprungsanordnung oder von einer anderen verfügbar. Bei der in 3 gezeigten Anordnung ist es AHE 16B, die den TLDN-Pool einliest und die Socket-Identität bestimmt. Sie leitet dann die Information an den Telefonieagenten 14B weiter, vergleiche die Verbindung zwischen AHE 16B und dem Socket 15B. Keine derartige Verbindung wird für die Ursprungs-MOBS 10A bei dieser Ausführungsform bereit gestellt. Jedoch lassen sich gemäss einer alternativen Ausführungsform auch für MOBS 10A die unterschiedlichen Aufgaben in anderer Weise zwischen der AHE 16A und dem Telefonieagenten 14A aufteilen, und in diesem Fall wird eine Verbindung bereitgestellt.
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Bei einer zusätzlichen anderen Ausführungsform gibt es beispielsweise keine derartige Verbindung bei dem Zielknoten (MOBS 10B), sondern der Zieltelefonieagent 14B liest die TLDN-Nummer und Socket-Identität dann, wenn der Anruf tatsächlich ankommt. Demnach lässt sich die Verbindung zwischen TLDN und der Socket-Identität entweder durch die AHE-Einheit oder durch den Telefonieagenten handhaben; in ähnlicher Weise ist dies in allen Knoten oder unterschiedlich in unterschiedlichen Knoten möglich. Diese ist auch für Ausführungsformen wahr, bei denen die Ursprungs- und Zielanordnungen PBX-Einheiten enthalten. Ist der Basisanruf freizugeben, so ist es der Ursprungsknoten 10A, der die Socket-Verbindung frei gibt.
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Die 4 zeigt schematisch ein Beispiel eines Signalgebungsablaufs zwischen einem Ursprungsknoten und einem Zielknoten.
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Es wird davon ausgegangen, dass eine Meldung zum Anfordern einer TLDN von dem Ursprungsknoten zu dem Zielknoten gesendet wird (Ein Socket-Kommunikationspfad ist bereits zu den geeigneten TCP/IP Server der geeigneten Zielanordnung eingerichtet.) Die TLDN Anforderung kann beispielsweise enthalten: BC Trägerfähigkeit (Engl.: Bearer Capability; vgl. ISDN), anrufende Nummer, angerufene Nummer, und so weiter. Die Socket-Agentenidentität und die Aufbaudaten werden dann zusammen mit dem TLDN-Eintrag in dem Zielknoten gespeichert, und die ausgewählte TLDN (d. h., eine Vermittlungsnummer) wird zu dem Ursprungsknoten zurückgegeben. Ist ein Basisanruf beispielsweise über PSTN aufzubauen, so wird sie von dem Ursprungsknoten zu dem Zielknoten gesendet. In dem Zielknoten ist der ankommende Anruf mit dem IP-Socket zu verbinden. Die Protokollhandhabungsvorrichtung liest dann die gespeicherten Daten im Zusammenhang mit der TLDN-Nummer, und sie richtet einen zweiten Kommunikationspfad zwischen der Protokollhandhabungseinheit und dem TCP IP Socket ein. Das fortgesetzte Senden von Meldungen basiert auf dem Basisanruf und auf der IP-Signalgebung. Die Leitungs-Signalgebung für den Basisanruf verwendet insbesondere Q.931 Meldungen, beispielsweise wie Anruffortsetzung, Antwort oder Abtrennen. Die IP-Signalgebung kann beispielsweise eine Meldung zum Informieren des Ursprungsknotens über die angeschlossene Nummer, einen Namen, Zeichenkette, usw. enthalten. Gemäss einer besonderen Implementierung der Erfindung enthält die Protokollhandhabungsvorrichtung ein Modul, das auf beide Meldungsquellen wirkt. Bei Freigabe des Basisanrufs gibt der Ursprungsknoten die Socket-Verbindung frei.
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Die Prozedur ist schematisch anhand eines in 5 gezeigten Flussdiagramms dargestellt, und sie enthält die Schritte der Protokollhandhabungsvorrichtung der privaten Ursprungsnetzanordnung, z. B. einer PBX-Einheit, zum Erzeugen eines Zweiwegkommunikationspfads zu der Ziel-PBX-Einheit über ein IP-Netz, z. B. Intranet oder Internet, 100. Bei einer bestimmten Implementierung enthält sowohl die private Ursprungs- als auch die private Zielnetzanordnung PBX-Einheiten, und bei einer anderen Implementierung enthalten beide Ursprungs- und Zielanordnungen Mobilitätsserver, und bei einer weiteren, anderen Implementierung ist eine der Anordnungen ein Mobilitätsserver, wohingehend der andere eine PBX-Einheit ist. Es sind auch andere Alternativen möglich, und es muss sich nicht notwendigerweise um private Netzanordnungen handeln.
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Eine TLDN-Anforderungsmeldung wird nachfolgend an die Ziel-PBX-Einheit (in diesem bestimmten Fall) unter Verwendung des erzeugten Kommunikationspfads gesendet, 110. Die Ziel-PBX-Einheit gibt eine Vermittlungsnummer zurück, und sie speichert die Identität der erzeugten Kommunikationsidentität, die insbesondere einen TCP/IP Socket enthält, 120. Anschließend nützt die Ursprungs-PBX-Einheit beispielsweise über PSTN die TLDN-Nummer für den Basisanruf zu der Ziel-PBX-Einheit derart, dass sich die korrekte Socket-Identität feststellen und verwenden lässt, 130, und Basisanrufmeldungen und IP-Meldungen werden unter Verwendung des ersten Verbindungssystems – beispielsweise PSTN – und des zweiten Verbindungssystems mit einem IP-Netz gesendet, 140.
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In 6A ist die Prozedur auf der Seite des Ursprungsknoten beschrieben, und am Beginn fordert der Telefonieagent – hier eines Ursprungsmobilitätsservers – eine Socket-Kommunikation mit dem Zielmobilitätsserver an, 200. Sobald eine solche verfügbar ist, wird hier die Vorgehensweise unterstützt, dass der Telefonieagent eine TLDN-Anforderung initiiert, 210. Der nachfolgende Schritt auf der Ursprungsseite besteht darin, dass der Telefonieagent eine Vermittlungsnummer von dem Zielmobilitätsserver für einen Anrufaufbau, beispielsweise über PSTN, erhält, 220. Anschließend schreitet der A-Seiten-(Ursprungsseiten)-Telefonieagent mit dem Herstellen eines abgehenden Anrufs auf der Grundlage der empfangenen TLDN-Nummer beispielsweise über PSTN fort, 230, und dann besteht die Vorgehensweise in einer Socket-Kommunikation mit dem Zielmobilitätsserver, 230, sowie einer Kommunikation über PSTN unter Verwendung der TLDN-Nummer.
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In 6B ist die Prozedur bei der Zielseite schematisch dargestellt. Es wird davon ausgegangen, dass eine TLDN-Anforderung von dem Ursprungsmobilitätsserver empfangen wird, 300, d. h. hier von dem Telefonieagenten des Ursprungsmobilitätsservers. Es wird davon ausgegangen, dass eine Socket-Kommunikation bereits eingerichtet ist, die zum übertragen der TLDN-Anforderung verwendet wird. Die ausgewählte TLDN-Nummer wird in einem TLDN-Pool zusammen mit der erzeugten Socket-Identität gespeichert, d. h. einer Socket-Identität, die durch den Zielknoten erzeugt wird, 310. Kommt dann ein Anruf (Basisanruf) über PSTN an, so prüft der Telefonieagent (A-Seite), ob die angerufene Teilnehmernummer eine Nummer von dem Pool ist. Ist dies der Fall, so liest der Telefonieagent die Socket-Identität aus dem Pool (d. h., die Socket-Identität, die im Zusammenhang mit der spezifizierten TLDN-Nummer steht), und er bewirkt einen Aufbau eines zweiten Kommunikationspfads mit seinem Socket, 320. Anschließend liest der Telefonieagent anrufbezogene Daten, die durch die A-Seite bereitgestellt sind; zumindestens die B-Nummer, 330. Sobald dies erfolgt ist, wird die TLDN-Nummer freigegeben, und sie ist erneut in dem Pool für andere Anforderungen verfügbar. Das fortgesetzte Meldungsgeben basiert sowohl auf dem Basisanruf als auch auf der IP-Meldungsgebung. Bei Freigabe eines Basisanrufs ist es der Ursprungsknoten, der die Socket-Verbindung frei gibt.
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Beispiele für das Datensenden auf dem IP-Netz entlang der Rückwärtsrichtung enthalten die angeschlossene Teilnehmernummer, eine Namenzeichnungskette für einen angeschlossenen Teilnehmer und Einrichtungsdaten für zahlreiche Dienste. Einrichtungsdaten sind vorzugsweise in dem ASN.1 Format codiert, und in derselben Weise, wie es bei ISDN-Q verwendet wird. Dienste, die in ISDN-Q implementiert sind, lassen sich ohne jedwedge Anpassung auch dann verwenden, wenn das Internetprotokoll verwendet wird.
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Obgleich hier Bezug darauf genommen wurde, dass der Telefonieagent von dem Pool liest, könnte es alternativ die AHE-Einheit sein, vgl. 3.
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Es ist zu erkennen, dass das erfindungsgemäße Konzept nicht auf die explizit dargestellten Ausführungsformen begrenzt ist, sondern dass es sich auf zahlreiche Weisen ohne Abweichen von dem Schutzbereich der angefügten Patentansprüche variieren lässt.