-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein(e) optimierte(s) Verfahren, Vorrichtung
und Netzwerkanordnung zum Verbindungsaufbau in einem Kommunikationsnetz,
welches einen Festnetzteil und einen Mobilfunknetzteil umfasst.
Spezieller betrifft die vorliegende Erfindung ein(e) optimierte(s)
Verfahren, Vorrichtung und Netzwerkanordnung, das/die im Telefonie-Festnetz
PSTN (Public Switched Telephone Network, öffentliches Fernsprechnetz)
eingeleitete Verbindungen zu einem Mobilfunk-Endgerät (Mobile
Terminating Calls, MTC) ermöglicht,
ohne einen Übergangsknoten
(Gateway) zu erfordern.
-
Moderne
Kommunikationsnetze transportieren in der Regel zwei Arten von Verkehr
oder Daten. Die erste ist derjenige Verkehr, der von einem Benutzer
oder Teilnehmer gesendet oder an diesen übermittelt wird und der üblicherweise
von dem Benutzer zu bezahlen ist. Diese Art Verkehr ist allgemein
als Benutzerverkehr oder Teilnehmerverkehr bekannt. Die zweite Verkehrsart
ist derjenige Verkehr, der durch Netzmanagementanwendungen beim
Senden und Empfangen von Verwaltungsdaten von den Netzelementen
verursacht wird und der als Managementverkehr bezeichnet wird.
-
In
der Telekommunikation ist der Managementverkehr auch als „Signalisierungsverkehr" bekannt. Der Begriff
der „Signalisierung" bezieht sich auf
den Austausch von Signalisierungsnachrichten zwischen verschiedenen
Netzelementen, beispielsweise Datenbankservern, Ortsvermittlungsstellen, Durchgangsvermittlungsstellen
und Benutzer-Endgeräten.
Ein ausreichend bekanntes Protokoll für die Übertragung solcher Signalisierungsnachrichten
ist das Signalisierungssystem 7 (SS7), das auch als Zentralkanal- Signalisierungssystem 7 (CCS7,
Common Channel Signalling System 7) bezeichnet wird.
-
Das
Signalisierungssystem 7 gemäß der Spezifikation der internationalen
Fernmeldeunion (ITU, International Telecommunication Union) in den Standards
der Q.700-Reihe deckt sämtliche
in heutigen Telekommunikationsnetzen anfallenden Signalisierungsaufgaben
ab. Spezieller enthält
das Signalisierungssystem 7 beispielsweise Vorgaben für:
- – grundlegenden
Verbindungsaufbau, Verbindungsmanagement und Verbindungsabbau;
- – erweiterte
Anruffunktionen wie Anrufweiterleitung, Anzeige der Rufnummer oder
des Namens des rufenden/gerufenen Teilnehmers und Dreierkonferenz;
- – Abrechnung
und Rechnungsstellung;
- – Datenbankoperationen
für Dienste
wie Authentifizierung, Roaming, gebührenfreie Dienste und Dienste
mit Sondertarifen;
- – Netzmanagement
für das
S57-Netz und die Verbindungen darin; und
- – nicht
verbindungsbezogene Signalisierung, die Dienste wie beispielsweise
den Kurznachrichtendienst (Short Message Service, SMS), ISDN-Zusatzdienste
und Teilnehmer-zu-Teilnehmer-Signalisierung
(User-to-User Signaling, UUS) erlaubt.
-
Das
Signalisierungssystem 7 bildet ein eigenständiges Netz,
in dem SS7-Nachrichten zwischen den Netzelementen über bidirektionale
Kanäle,
die so genannten Signalisierungskanäle, ausgetauscht werden. Die
Signalisierung erfolgt außerband über fest
geschaltete Kanäle
anstatt inband über
Kanäle,
die für
Benutzerverkehr wie beispielsweise Sprache reserviert sind. Verglichen
mit der Inband-Signalisierung ermöglicht die Außerband-Signalisierung:
- – kürzere Verbindungsaufbauzeiten;
- – effizientere
Nutzung von Sprachleitungen; und
- – Unterstützung von
Diensten für
intelligente Netze (IN), die eine Signalisierung an Netzelemente ohne
Sprachleitungen (beispielsweise Datenbanksysteme) erfordern.
-
Die
Elemente eines SS7-Netzes werden als Signalisierungspunkte bezeichnet
und sind jeweils durch einen Signalisierungspunkt-Code eindeutig gekennzeichnet.
Signalisierungspunkt-Codes werden in den zwischen Signalisierungspunkten
ausgetauschten Signalisierungsnachrichten transportiert, um Quelle
und Ziel jeder Nachricht zu identifizieren. Jeder Signalisierungspunkt
verwendet eine Tabelle mit Informationen zur Anruflenkung (Routing-Tabelle),
um den entsprechenden Signalisierungsweg für jede Nachricht auszuwählen.
-
In
einem SS7-Netz sind im Wesentlichen drei Arten von Signalisierungspunkten
enthalten: Dienstvermittlungspunkte (Service Switching Point, SSP), Signalisierungstransferpunkte
(Signalling Transfer Point, STP) und Dienststeuerungspunkte (Service Control
Point, SCP).
-
Dienstvermittlungspunkte
SSP sind Schaltknoten (Switche), die Verbindungen einleiten, beenden
oder durchleiten. Ein Dienstvermittlungspunkt SSP sendet Signalisierungsnachrichten
an andere Dienstvermittlungspunkte, um Sprachleitungen aufzubauen,
zu verwalten und auszulösen,
die für
den Verbindungsaufbau erforderlich sind. Ein Dienstvermittlungspunkt
SSP kann unter Umständen
auch eine Anfragenachricht an eine zentrale Datenbank (einen Dienststeuerungspunkt
SCP) senden, um zu ermitteln, über
welchen Weg ein Anruf (beispielsweise ein gebührenfreier Anruf) zu führen ist.
Ein Dienststeuerungspunkt SCP sendet eine Antwort an den rufeinleitenden
Dienstvermittlungspunkt SSP, die die Anruflenkungsnummer(n) (Routing-Nummern(n)) enthält, welche
der gewählten
Rufnummer zugeordnet ist/sind.
-
Netzverkehr
zwischen Signalisierungspunkten kann über Signalisierungstransferpunkte
STP gelenkt werden. Ein Signalisierungstransferpunkt STP lenkt anhand
der Anruflenkungsinformationen, die in der SS7-Nachricht enthalten
sind, jede kommende Nachricht an einen gehenden Signalisierungskanal. Da
der Signalisierungstransferpunkt STP als ein Netzknotenpunkt (Hub)
fungiert, gewährleistet
er eine bessere Auslastung des SS7-Netzes, da keinerlei Direktverbindungen
zwischen den Signalisierungspunkten mehr erforderlich sind. Ein
Signalisierungstransferpunkt STP kann die globale Titelumsetzung
(Global Title Translation, GTT) durchführen, eine Prozedur, bei der
der Zielsignalisierungspunkt anhand der in der Signalisierungsnachricht
enthaltenen Wählziffern
identifiziert wird (beispielsweise die gewählte 800-Nummer, Telefonkartennummer
oder die Mobilfunk-Teilnehmerkennung).
-
Herkömmlicherweise
wird zwischen zwei Arten von Telekommunikationsnetzen unterschieden, die
beide nach den vorstehend beschriebenen Prinzipien arbeiten: einem
ersten Telekommunikationsnetz, das Festnetz- oder drahtgebundene
Teilnehmer versorgt, bekannt als Telefonie-Festnetz PSTN (Public
Switched Telephone Network, öffentliches Fernsprechnetz),
und einem zweiten Telekommunikationsnetz, das mobile Teilnehmer
versorgt, bekannt als Mobilfunknetz PLMN (Public Land Mobile Network, öffentliches
Mobilfunknetz).
-
Eine
typische Netzwerkanordnung, die ein Telefonie-Festnetz PSTN 100 und
ein Mobilfunknetz PLMN 150 umfasst, ist in 1 schematisch
dargestellt. Eine Mehrzahl von PSTN-Schaltknoten oder -Vermittlungsstellen 102A...D
repräsentieren
die Netzknoten des Telefonie-Festnetzes PSTN 100. Zwischen
den Schaltknoten 102A...D des Telefonie-Festnetzes PSTN
sind Sprach- und
Datenleitungen 104A...F dargestellt, über die der Teilnehmerverkehr
transportiert wird. Mindestens ein Signalisierungstransferpunkt
STP 120 wird bereitgestellt, um den Signalisierungsverkehr
wie vorstehend beschrieben zu lenken. Alle Schaltknoten 102A...D
des Telefonie-Festnetzes PSTN sind mit dem Signalisierungstransferpunkt
STP 120 über
Signalisierungskanäle
oder -kanalbündel 106A...D
verbunden. Von einem beispielhaften PSTN-Teilnehmer 110 wird
angenommen, dass er mit einem ersten Schaltknoten 102A des
Telefonie-Festnetzes PSTN verbunden ist.
-
Der
Mobilfunknetzteil PLMN 150 der Netzwerkanordnung, die in 1 dargestellt
ist, setzt sich aus einer Mehrzahl von Schaltknoten 152A...C des
Mobilfunknetzes PLMN zusammen, die in der Technik als Funkvermittlungsstellen
(Mobile Switching Center, MSC) bekannt sind. Zwischen den Funkvermittlungsstellen
MSC 152A...C sind Sprach- und Datenleitungen 154A...C
zum Transportieren des Teilnehmerverkehrs vorhanden. Die beispielhafte,
vereinfachte Netzwerkanordnung von 1 ist eine
derartige, dass der Festnetzteil PSTN 100 und der Mobilfunknetzteil
PLMN 150 den Signalisierungstransferpunkt STP 120 gemeinsam
nutzen. Dementsprechend sind alle Funkvermittlungsstellen MSC 152A...C
mit dem Signalisierungstransferpunkt STP 120 über Signalisierungskanäle oder
-kanalbündel 156A...C
verbunden. Von einem beispielhaften Mobilfunk-Teilnehmer 160 wird
angenommen, dass er aktuell durch eine erste Funkvermittlungsstelle
MSC 152A versorgt wird. Der Mobilfunknetzteil PLMN 150 macht
ferner mindestens eine Datenbank (die funktional als ein Dienststeuerungspunkt
SCP zu betrachten ist) erforderlich, in der die Informationen zu
den Teilnehmern gespeichert sind. Diese Datenbank wird als Heimatdatei
(Home Location Register, HLR) 158 bezeichnet und ist mit
dem Signalisierungsnetz über den
Signalisierungskanal/das Signalisierungskanalbündel 156D verbunden.
-
Zu
beachten ist, dass in vorhandenen Netzwerkkonfigurationen, die einen
Festnetzteil PSTN
100 und einen Mobilfunknetzteil PLMN
150 umfassen,
ein einzelner Einstiegspunkt in das Mobilfunknetz PLMN für alle Verbindungen
existiert, die im Telefonie-Festnetz PSTN eingeleitet wurden. Dieser Einstiegspunkt
wird als Übergangsfunkvermittlungsstelle
(Gateway-MSC, G-MSC)
152C bezeichnet. Während alle anderen Funkvermittlungsstellen
MSC
152A...C die Möglichkeit
haben, PLMN-Datenbanken abzufragen, um die Funkvermittlungsstelle
MSC zu ermitteln, die aktuell einen gerufenen Mobilfunk-Teilnehmer
versorgt, haben Schaltknoten im Telefonie-Festnetz PSTN diese Möglichkeit
nicht, was eine Netzwerkanordnung notwendig macht, die eine oder mehrere Übergangsfunkvermittlungsstelle(n)
G-MSC beinhaltet, an die alle Verbindungen zu einem Mobilfunk-Endgerät MTC, d.
h. Verbindungen zu Mobilfunk-Teilnehmern, die im Telefonie-Festnetz
PSTN eingeleitet werden, gelenkt werden, wie beispielsweise die
durch die gestrichelte Linie bzw. den Pfad
130 dargestellte
Verbindung. Eine Netzwerkanordnung und ein Verfahren zum Aufbauen
einer Verbindung von einem Telefonie-Festnetz PSTN zu einem Mobilfunknetz
PLMN über
eine Übergangsfunkvermittlungsstelle
G-MSC ist beispielsweise in der US-amerikanischen Patentschrift
US 6.101.382 A beschrieben.
-
Zur
Veranschaulichung wird eine Verbindung von einem Teilnehmer 110 im
Telefonie-Festnetz PSTN zu einem Mobilfunk-Teilnehmer 160 betrachtet. 2 zeigt
eine detaillierte Verbindungsaufbauprozedur zum Herstellen einer
Verbindung von einem Teilnehmer 110 im Telefonie-Festnetz
PSTN (auch als „A"-Teilnehmer bezeichnet) zu einem Mobilfunk-Teilnehmer 160 (auch
als „B"-Teilnehmer bezeichnet).
Die Rufnummer des gerufenen Teilnehmers „b", die in diesem Fall eine ISDN-Nummer
eines Mobilfunk-Teilnehmers (Mobile Subscriber ISDN Number, MSISDN)
ist, wird von dem Endgerät „A" des rufenden Teilnehmers
mithilfe von SETUP- und IAM-Nachrichten (Verbindungsaufbaunachrichten) an
die Übergangsfunkvermittlungsstelle
G-MSC 152C gesendet (Schritte 200–204).
Dort wird eine Anfragenachricht erzeugt und an die entsprechende Heimatdatei
HLR 158 gesendet (Schritt 206), welche wiederum
von der besuchten Funkvermittlungsstelle MSC (also der MSC, die
aktuell den gerufenen Mobilfunk-Teilnehmer versorgt) eine Roaming-Nummer anfordert
(Schritt 208). Diese Roaming-Nummer wird der Heimatdatei
HLR bereitgestellt und von dort der Übergangsfunkvermittlungsstelle
G-MSC (Schritte 210–212).
Daraufhin veranlasst die Übergangsfunkvermittlungsstelle
G-MSC den Aufbau einer Verbindung zu dem gerufenen Teilnehmer mithilfe
der besagten Roaming-Nummer (Schritte 214–216).
Das gerufene Endgerät
gibt, sofern es zum Empfang von Anrufen bereit ist, einen Rufton
für den
Teilnehmer aus, und an den rufenden Teilnehmer wird eine Rufbenachrichtigung
gesendet (Schritte 218–226).
Sobald der gerufene Teilnehmer den Anruf entgegennimmt, wird ein
Sprachpfad 130 aufgebaut, indem entsprechend ANSWER-Nachrichten
(Antwortnachrichten) durch das Netz signalisiert werden (Schritte 228–236).
-
Eine
Netzwerkanordnung wie die in 1 gezeigte
weist verschiedene Nachteile auf. Für jede in einem Telefonie-Festnetz PSTN eingeleitete
Verbindung zu einem Mobilfunk-Endgerät MTC wird
ein Sprachpfad 130 über
eine Mehrzahl von PSTN-Schaltknoten und Funkvermittlungsstellen MSC
verlaufen, bevor er die Funkvermittlungsstelle MSC erreicht, die
aktuell den gerufenen Mobilfunk-Teilnehmer versorgt. Demzufolge
müssen
in allen Vermittlungsstellen entlang dem Sprachpfad 130 Ressourcen
zugeteilt werden. Ferner unterliegen, da die Übergangsfunkvermittlungsstelle
G-MSC 152C den gesamten Verkehr zwischen dem Telefonie-Festnetz
PSTN 100 und dem Mobilfunknetz PLMN 150 abwickelt,
diese Schaltknoten einer hohen Verkehrsbelastung und erfordern für jede an
das Telefonie-Festnetz PSTN 100 angeschlossene Leitung eine
entsprechende Leitung zu einer anderen Funkvermittlungsstelle MSC.
-
Diese
Nachteile sind speziell in Situationen inakzeptabel, in denen ein
Telefonie-Festnetz PSTN 100 und ein Mobilfunknetz PLMN 150 von
demselben Netzbetreiber betrieben werden. Für einen Netzbetreiber, der
sowohl ein Telefonie-Festnetz PSTN als auch ein Mobilfunknetz PLMN
besitzt, wäre
es höchst wünschenswert,
eine minimale Anzahl von Schaltknoten (PLMN und PSTN zusammengenommen)
in einer aktiven Sprache/Daten-Verbindung
zu einem Mobilfunk-Endgerät
MTC zu haben. Ferner wäre
es wünschenswert,
die Notwendigkeit einer speziellen Übergangsfunkvermittlungsstelle
G-MSC zu beseitigen.
-
Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neuartiges
Verfahren zum Verbindungsaufbau in einem Kommunikationsnetz bereitzustellen.
Es ist ferner eine Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Signalisierungstransferpunkt STP
bereitzustellen. Und es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Netzwerkanordnung bereitzustellen, die im Telefonie-Festnetz
PSTN eingeleitete Verbindungen zu einem Mobilfunk-Endgerät MTC ermöglicht,
ohne einen Übergangsknoten (Gateway)
zu erfordern.
-
In Übereinstimmung
mit den vorstehend bezeichneten Aufgaben wird durch die Erfindung
ein Verfahren zum Verbindungsaufbau in einem Kommunikationsnetz,
welches einen Festnetzteil und einen Mobilfunknetzteil umfasst,
bereitgestellt, wobei das Verfahren die folgenden Schritte beinhaltet:
- – in
dem Festnetzteil des besagten Kommunikationsnetzes Empfangen der
Adresse eines gerufenen Teilnehmers von einem rufenden Teilnehmer, der
von einem Schaltknoten des Festnetzes versorgt wird;
- – Feststellen,
ob ein gerufener Teilnehmer, der durch die besagte Adresse des gerufenen
Teilnehmers identifiziert ist, ein gerufener Mobilfunk-Teilnehmer
ist, der von dem Mobilfunknetzteil des Kommunikationsnetzes versorgt
wird;
- – als
Reaktion auf die Feststellung, dass der gerufene Teilnehmer ein
gerufener Mobilfunk-Teilnehmer ist, Lenken der Signalisierungsnachrichten
im Zusammenhang mit dem Aufbau der Verbindung an einen Schaltknoten
des Festnetzes, der in der Lage ist, Anfragen bei einer Heimatdatei
HLR des Mobilfunknetzteils zu veranlassen und Antworten von dort
zu empfangen;
- – an
dem besagten Schaltknoten des Festnetzes Veranlassen einer Anfrage
bei einer Heimatdatei HLR, die dem gerufenen Mobilfunk-Teilnehmer zugeordnet
ist, und Empfangen einer Roaming-Nummer für den betreffenden gerufenen Mobilfunk-Teilnehmer; und
- – von
einem Schaltknoten des Festnetzes, der den rufenden Teilnehmer versorgt,
Lenken der Verbindung direkt an einen Schaltknoten des Mobilfunknetzes,
welcher aktuell den gerufenen Mobilfunk-Teilnehmer versorgt, auf
der Grundlage der Roaming-Nummer.
-
Die
Feststellung, ob es sich bei einem gerufenen Teilnehmer, der mittels
der besagten Adresse des gerufenen Teilnehmers adressiert wird,
um einen gerufenen Mobilfunk-Teilnehmer handelt, der von dem Mobilfunknetzteil
versorgt wird, kann durch jeden beliebigen Schaltknoten des Festnetzes
getroffen werden, auch von dem Schaltknoten des Festnetzes, der
den rufenden Teilnehmer versorgt.
-
In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird der Mechanismus zur Mitnahme der Rufnummer (Number
Portability, NP) vorteilhaft genutzt, um Anrufe bei Adressen von
gerufenen Mobilfunk-Teilnehmern zu ermitteln und Anfragen im Zusammenhang mit
solchen Anrufen an einen zentralen Knoten zu lenken. Bei diesem
Lösungsansatz
muss lediglich der zentrale Knoten über die Fähigkeit verfügen, die notwendige
Anfrage an die Heimatdatei HLR des Mobilfunknetzes zu veranlassen.
Anders als die Übergangsfunkvermittlungsstellen
G-MSC nach dem bisherigen Stand der Technik wickelt der erfindungsgemäße zentrale
Knoten lediglich die Signalisierung ab, die mit der Anfrage bei
der Heimatdatei HLR zusammenhängt.
Daher ist die Belastung an dem erfindungsgemäßen zentralen Knoten erheblich
geringer als diejenige einer Übergangsfunkvermittlungsstelle G-MSC
nach dem bisherigen Stand der Technik, die zusätzlich dazu den gesamten Leitungsverkehr (Sprache
und Daten) abwickelt.
-
Ein
geeigneter zentraler Knoten ist ein Signalisierungstransferpunkt
STP in Kombination mit einer Rufnummernmitnahme (Number Portability,
NP) -Datenbank.
-
Bei
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird eine Funktion für intelligente Netze (IN) benutzt,
um Anrufe bei Adressen von gerufenen Mobilfunk-Teilnehmern festzustellen
und Anfragen im Zusammenhang mit derartigen Anrufen an einen zentralen
Knoten zu lenken, wobei der zentrale Knoten ein Dienststeuerungspunkt
SCP in dem Festnetzteil ist.
-
In Übereinstimmung
mit der Erfindung wird außerdem
ein Signalisierungstransferpunkt STP eines SS7-Netzes bereitgestellt,
welcher Folgendes umfasst:
- – Mittel zum Aufbauen bidirektionaler
Verbindungen zu einer Mehrzahl von SS7-Kanälen, wobei jeder der besagten
SS7-Kanäle
den Signalisierungstransferpunkt STP mit anderen SS7-Einheiten verbindet;
- – Mittel
zum Empfangen einer Rufnummernmitnahme (NP) -Anfrage von einem Festnetzteil
des Netzes;
- – Mittel
zum Anfragen einer Rufnummernmitnahme (NP)
- –Datenbank,
um zu ermitteln, ob die Adresse eines gerufenen Teilnehmers, die
in einer Rufnummernmitnahme-Anfrage empfangen wurde, die eines gerufenen
Mobilfunk-Teilnehmers ist, welcher von einem Mobilfunknetzteil des
Netzes versorgt wird;
- – als
Reaktion auf die Feststellung, dass der gerufene Teilnehmer ein
gerufener Mobilfunk-Teilnehmer ist, Veranlassen einer Anfrage bei
einer Heimatdatei HLR, die dem betreffenden Mobilfunk-Teilnehmer
zugeordnet ist, und Empfangen einer Roaming-Nummer für den betreffenden
gerufenen Mobilfunk- Teilnehmer;
und
- – Zurückgeben
einer Roaming-Nummer als Reaktion auf die Rufnummernmitnahme (NP)
-Anfrage.
-
Der
Signalisierungstransferpunkt STP und die Rufnummernmitnahme (NP)
-Datenbank können in
einem einzigen Netzknoten enthalten sein.
-
In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung wird darüber hinaus eine Netzwerkanordnung
für ein
Kommunikationsnetz bereitgestellt, welche Folgendes umfasst:
- – einen
Festnetzteil, wobei der Festnetzteil Folgendes beinhaltet: eine
Mehrzahl von Teilnehmer-Endgeräten;
eine Mehrzahl von Festnetz-Schaltknoten; Sprachverbindungen zum Verbinden
der Festnetz-Schaltknoten untereinander; und Signalisierungsverbindungen
zum Verbinden der Festnetz-Schaltknoten
mit mindestens einem Signalisierungstransferpunkt STP;
- – einen
Mobilfunknetzteil, wobei der Mobilfunknetzteil Folgendes beinhaltet:
eine Mehrzahl von mobilen Teilnehmer-Endgeräten; eine Mehrzahl von Mobilfunknetz-Schaltknoten;
Sprachverbindungen zum Verbinden der Mobilfunknetz-Schaltknoten untereinander;
eine Heimatdatei HLR; und Signalisierungsverbindungen zum Verbinden
der Mobilfunknetz-Schaltknoten
und der Heimatdatei HLR mit mindestens einem Signalisierungstransferpunkt
STP;
- – wobei
der Festnetzteil ferner einen Festnetz-Schaltknoten umfasst, welcher
in der Lage ist, Anfragen an die Heimatdatei HLR des Mobilfunknetzteils
zu veranlassen und Antworten von dort zu empfangen;
- – wobei
mindestens einer oder alle der Festnetz-Schaltknoten Folgendes beinhalten:
Mittel zum Feststellen, ob eine im Festnetzteil eingeleitete Verbindung
im Mobilfunknetzteil endet; Mittel zum Lenken von Signalisierungsnachrichten,
die im Zusammenhang mit dem Aufbau einer Verbindung in den Mobilfunknetzteil
stehen, an den besagten Festnetz-Schaltknoten,
um eine Roaming-Nummer für
die Herstellung der Verbindung zu erhalten; und Mittel zum direkten
Lenken des Anrufs an einen Mobilfunknetz-Schaltknoten, welcher aktuell
einen gerufenen Mobilfunk-Teilnehmer versorgt, auf der Grundlage
der Roaming-Nummer.
-
In
alternativen bevorzugten Ausführungsformen
der Netzwerkanordnung kann entweder der Rufnummernmitnahme (NP)
-Mechanismus oder der „Intelligentes
Netz" (IN) -Mechanismus
verwendet werden, um Verbindungen zu einem Mobilfunk-Endgerät MTC festzustellen
und die Anfragen bei der Heimatdatei HLR des Mobilfunknetzteils
abzuwickeln. Die erfindungsgemäße Netzwerkanordnung
kann einen erfindungsgemäßen Signalisierungstransferpunkt STP
verwenden.
-
Ein
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass nicht länger eine
spezielle Übergangsfunkvermittlungsstelle
G-MSC benötigt
wird. Übergangsfunkvermittlungsstellen
G-MSC in Kommunikationsnetzen nach dem bisherigen Stand der Technik
sind stark belastete Netzelemente, die in der Einrichtung und Unterhaltung
hohe Kosten verursachten, da jede Sprachverbindung zwischen dem
Festnetz oder PSTN und dem Mobilfunknetz oder PLMN über eine Übergangsfunkvermittlungsstelle
G-MSC gelenkt wurde, welche wiederum über ausreichend Leitungen zu
einer großen
Zahl von PSTN-Schaltknoten und Funkvermittlungsstellen MSC verfügen musste, um
die gewünschte
Anzahl erfolgreicher Verbindungsaufbauversuche zu gewährleisten.
-
Dieser
Vorteil wird realisiert, ohne dass dafür die vorhandenen Schaltknoten
des Telefonie-Festnetzes PSTN modifiziert werden, vorausgesetzt, dass
diese Schaltknoten einen Datenbankmechanismus unterstützen, der
sie in die Lage versetzt, Anfragen an einen zentralen Knoten zu
senden. Beispiele für
Mechanismen dieser Art sind der Rufnummernmitnahme (NP) -Mechanismus
und der „Intelligentes Netz" (IN) -Mechanismus.
In diesem Fall beschränken
sich die erforderlichen Modifikationen an den PSTN-Schaltknoten
darauf, die Datenbanken, die diese Prozesse steuern, entsprechend
zu ändern, was
eine einfache Aufgabe im Rahmen des Netzmanagements darstellt. Lediglich
einer oder (in umfangreicheren oder redundant abgesicherten Netzkonfigurationen)
einige wenige zentrale Knoten muss/müssen über die Fähigkeit verfügen, Abfragen an
die Heimatdatei HLR zu richten. Hierin liegt ein wesentlicher Vorteil
im Vergleich zu einer (theoretisch möglichen) Lösung, bei der jeder Schaltknoten des
Festnetzes PSTN in die Lage versetzt wird, direkt bei der Heimatdatei
HLR anzufragen. Eine derartige theoretisch mögliche Lösung würde Modifikationen an jedem
einzelnen Schaltknoten im Festnetz PSTN erforderlich machen, wohingegen
die vorliegende Erfindung keinerlei derartige Modifikationen an
den PSTN-Schaltknoten erfordert.
-
Gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung wird lediglich die Signalisierung, die
mit dem Aufbau einer Verbindung von dem Telefonie-Festnetz PSTN
zu dem Mobilfunknetz PLMN zusammenhängt, über einen zentralen Knoten
gelenkt. Dieser zentrale Knoten wird wieder aus der Verbindung herausgeschaltet,
sobald aus der Heimatdatei HLR eine Roaming-Nummer abgerufen wurde. Dementsprechend
ist die Belastung eines solchen Knotens erheblich geringer als diejenige
einer Übergangsfunkvermittlungsstelle
G-MSC nach dem bisherigen Stand der Technik. Ein geeigneter zentraler
Knoten ist ein Signalisierungstransferpunkt STP.
-
Zusätzlich kann,
da Anrufe nunmehr auf direktem Weg von dem einleitenden Schaltknoten
des Telefonie-Festnetzes PSTN an den Schaltknoten des Mobilfunknetzes
PLMN gelenkt werden können,
die Belastung der übrigen
Netzknoten, die bisher von dem die Verbindung einleitenden PSTN-Schaltknoten
benötigt
wurden, um die Übergangsfunkvermittlungsstelle
G-MSC zu erreichen, gesenkt werden, wenn die vorliegende Erfindung
eingesetzt wird.
-
Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere nutzbringend in Kommunikationsnetzen,
die einen Telefonie-Festnetzteil PSTN und einen Mobilfunknetzteil
PLMN umfassen, die beide demselben Netzbetreiber gehören. Für einen
solchen Netzbetreiber haben die wenigen zusätzlichen Vorteile einer Übergangsfunkvermittlungsstelle
G-MSC, die beispielsweise als ein Netzrandelement fungieren kann,
an dem Verbindungen überprüft und überwacht
werden können
und das demzufolge Netzsicherheits- und Überlastkontrollfunktionen bereitstellt,
keinen wirklichen Wert. Ein solcher Netzbetreiber kann das Netz in
seiner Gesamtheit effizienter verwalten.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung ausführlicher in Gestalt vorteilhafter
Ausführungsformen
beschrieben, die anhand der beigefügten Zeichnungen besser verständlich werden.
-
1 zeigt
eine beispielhafte Netzwerkanordnung nach dem bisherigen Stand der
Technik, welche eine Übergangsfunknetzvermittlungsstelle G-MSC
für das
Lenken von Anrufen von einem Telefonie-Festnetz PSTN zu einem Mobilfunknetz
PLMN beinhaltet.
-
2 zeigt
einen beispielhaften Nachrichtenfluss in einer Netzwerkanordnung
gemäß 1.
-
3 zeigt
eine beispielhafte Netzwerkanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung.
-
4 zeigt
einen beispielhaften Nachrichtenfluss in einer Netzwerkanordnung
gemäß 3.
-
5 zeigt
einen beispielhaften Nachrichtenfluss in einer Netzwerkanordnung ähnlich der
Anordnung von 3, welche einen „Intelligentes Netz" (IN) -Dienststeuerungspunkt
SCP umfasst.
-
6 zeigt
einen weiteren beispielhaften Nachrichtenfluss in einer Netzwerkanordnung
gemäß 3.
-
Die 1 und 2 stellen,
wie bereits vorstehend ausführlich
beschrieben, schematisch eine typische Netzwerkanordnung dar, die
ein Telefonie-Festnetz PSTN 100 und ein Mobilfunknetz PLMN 150 beinhaltet,
sowie einen entsprechenden Nachrichtenfluss für den Aufbau einer Verbindung,
die in dem Telefonie-Festnetz PSTN 100 eingeleitet wird und
in dem Mobilfunknetz PLMN 150 endet, wobei der Verbindungsaufbau
und die hergestellte Verbindung eine Übergangsfunkvermittlungsstelle
G-MSC 152C beinhalten.
-
Es
wird nun Bezug genommen auf 3, die eine
bevorzugte Ausführungsform
einer Netzwerkanordnung gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt. Die Netzwerkanordnung von 3 beinhaltet ebenfalls
ein Telefonie-Festnetz PSTN 300 und ein Mobilfunknetz PLMN 350.
Eine Mehrzahl von PSTN-Schaltknoten
oder -Vermittlungsstellen 302A...D repräsentieren die Netzknoten des
Telefonie-Festnetzes PSTN 300. Zwischen den Schaltknoten 302A...D
des Telefonie-Festnetzes PSTN werden Sprach- und Datenleitungen 304A...F
bereitgestellt, die den Teilnehmerverkehr transportieren. Mindestens
ein Signalisierungstransferpunkt STP 320 wird bereitgestellt
für die
Lenkung des Signalisierungsverkehrs. Alle Schaltknoten 302A...D
des Telefonie-Festnetzes PSTN sind mit dem Signalisierungstransferpunkt
STP 320 über
Signalisierungskanäle oder
-kanalbündel 306A...D
verbunden. Von dem beispielhaften PSTN-Teilnehmer 110 wird
angenommen, dass er mit einem ersten Schaltknoten 302A des
Telefonie-Festnetzes PSTN verbunden ist.
-
Der
Mobilfunknetzteil PLMN 350 der Netzwerkanordnung, wie sie
in 3 dargestellt ist, besteht aus einer Mehrzahl
von PLMN-Schaltknoten, die in der Technik als Funkvermittlungsstellen
MSC 352A...C bekannt sind. Zwischen den Funkvermittlungsstellen
MSC 352A...C werden Sprach- und Datenleitungen 354A...C
bereitgestellt, die den Teilnehmerverkehr transportieren. Die beispielhafte,
vereinfachte Anordnung von 3 ist eine
derartige, dass der Festnetzteil PSTN 300 und der Mobilfunknetzteil PLMN 350 den
Signalisierungstransferpunkt STP 320 gemeinsam nutzen.
Dementsprechend sind alle Funkvermittlungsstellen MSC 352A...C
mit dem Signalisierungstransferpunkt STP 320 über Signalisierungskanäle oder
-kanalbündel 356A...C
verbunden. Von dem beispielhaften Mobilfunk-Teilnehmer 160 wird
angenommen, dass er aktuell von einer ersten Funkvermittlungsstelle
MSC 352A versorgt wird. Der Mobilfunknetzteil PLMN 350 erfordert
ferner mindestens eine Datenbank, in der Informationen zu den Teilnehmern
gespeichert sind. Diese Datenbank wird als Heimatdatei HLR 358 bezeichnet
und ist mit dem Signalisierungsnetz über den Signalisierungskanal/das
Signalisierungskanalbündel 356D verbunden.
-
Zu
beachten ist, dass in einer Netzwerkanordnung gemäß der Erfindung
kein einzelner Einstiegspunkt in das Mobilfunknetz PLMN 350 für Verbindungen,
die im Telefonie-Festnetz PSTN 300 eingeleitet werden,
mehr existiert. Um Sprach- und Datenverbindungen zwischen Teilnehmern
im Telefonie-Festnetz PSTN 300 und im Mobilfunknetz PLMN 350 zu
ermöglichen,
werden zwischen ausgewählten oder
allen Schaltknoten des Telefonie-Festnetzes PSTN
und Funkvermittlungsstellen MSC Leitungen bereitgestellt wie durch
die beispielhaften Leitungen 322, 324, 326, 328 und 329 dargestellt.
Da die Funkvermittlungsstelle MSC 352C nicht als Übergangsfunkvermittlungsstelle
G-MSC fungiert, kann die Bandbreite der Sprach- und Datenleitungen 322 erheblich
geringer ausgelegt werden als für
die Sprach- und Datenleitung 122 von 1.
-
Der
Signalisierungstransferpunkt STP 320 ist mit einer Rufnummernmitnahme
(NP) -Datenbank 340 verbunden, beispielsweise mithilfe
von Signalisierungskanälen – hier nicht
dargestellt. In einer alternativen Ausführungsform kann die Rufnummernmitnahme
(NP) -Datenbank 340 in dem Signalisierungstransferpunkt
STP 320 selbst realisiert sein.
-
Zur
Veranschaulichung wird dieselbe Verbindungsanforderung von einem
Teilnehmer 110 im Telefonie-Festnetz PSTN zu einem Mobilfunk-Teilnehmer 160 betrachtet
wie in 1. 4 zeigt eine detaillierte Verbindungsaufbauprozedur
zum Herstellen einer Verbindung von einem Teilnehmer 110 im Telefonie-Festnetz
PSTN (auch als „A"-Teilnehmer bezeichnet)
zu einem Mobilfunk-Teilnehmer 160 (auch als „B"-Teilnehmer bezeichnet).
Die Rufnummer des gerufenen Teilnehmers „b", die in diesem Fall eine ISDN-Nummer
eines Mobilfunk-Teilnehmers MSISDN ist, wird von dem ersten PSTN-Schaltknoten 302A als
eine möglicherweise
portierte Rufnummer erkannt. Aus diesem Grund fragt der erste PSTN-Schaltknoten 302A mithilfe
von Signalisierungsnachrichten bei der Rufnummernmitnahme (NP) -Datenbank 340 an
(Schritt 402). Die Rufnummernmitnahme (NP) -Datenbank 340 oder,
falls die NP-Datenbank 340 in den Signalisierungstransferpunkt
STP 320 integriert ist, der STP 320 erzeugt daraufhin
eine Anfragenachricht und sendet diese an die entsprechende Heimatdatei
HLR 358 (Schritt 406), die wiederum von der besuchten
Funkvermittlungsstelle MSC (also der Funkvermittlungsstelle MSC,
von der der gerufene Mobilfunk-Teilnehmer aktuell versorgt wird)
eine Roaming-Nummer
anfordert (Schritt 408). Diese Roaming-Nummer wird der
Heimatdatei HLR 358 bereitgestellt und von dort an die Rufnummernmitnahme
(NP) -Datenbank 340 weitergegeben (Schritte 410–412).
Die NP-Datenbank übermittelt
daraufhin die empfangene Roaming-Nummer als Antwort auf die NP-Anfrage
an den ersten Schaltknoten 302A des Telefonie-Festnetzes PSTN
(Schritt 413). Der PSTN-Schaltknoten veranlasst daraufhin
den Aufbau einer Verbindung zu dem gerufenen Teilnehmer unter Verwendung
der besagten Roaming-Nummer (Schritte 414–416).
Das gerufene Mobilfunk-Endgerät
gibt, sofern es zum Empfangen von Anrufen bereit ist, einen Rufton
für den Teilnehmer
aus, und an den rufenden Teilnehmer wird eine Rufbenachrichtigung
gesendet (Schritte 418–426).
Sobald der gerufene Teilnehmer den Anruf entgegennimmt, wird ein
Sprach-/Datenpfad 330 aufgebaut, indem entsprechend ANSWER-Nachrichten (Antwortnachrichten)
durch das Netz signalisiert werden (Schritte 428–436).
-
Mit
anderen Worten kann, um eine möglichst direkte
Lenkung von Verbindungen zu Mobilfunk-Endgeräten MTC im Telefonie-Festnetz
PSTN zu erreichen, der Mechanismus für die Rufnummernmitnahme NP,
der bereits auf breiter Basis in Vermittlungseinrichtungen öffentlicher
Fernsprechnetze PSTN implementiert ist, genutzt werden, indem alle Verbindungen
zu Mobilfunk-Endgeräten
MTC administrativ als Verbindungen zu möglicherweise portierten Teilnehmern
behandelt werden und anschließend in
der Rufnummernmitnahme (NP) -Datenbank oder an einem Signalisierungstransferpunkt
STP, der mit einer NP-Datenbank konfiguriert wurde, eine Anfrage bei
der Heimatdatei HLR erfolgt und als Ergebnis der Veranlassung der
NP-Anfrage die Roaming-Nummer zurückgegeben wird.
-
Es
ist anzumerken, dass die Rufnummernmitnahme (NP) -Datenbank auch
lokal angebunden sein kann, d. h. an jedem Schaltknoten des Telefonie-Festnetzes
PSTN oder an einer Anzahl ausgewählter
PSTN-Schaltknoten implementiert sein kann.
-
In
diesem Fall sind die erforderlichen Datenbankänderungen an den Schaltknoten
des Telefonie-Festnetzes PSTN nur minimal und durch eine einmalige
administrative Änderung
zu realisieren. Die E.164-Nummern, die bislang zur Weiterleitung des
Anrufs an eine Übergangsfunkvermittlungsstelle G-MSC
führten,
werden nun als „potenziell
portiert" gekennzeichnet.
Dies veranlasst die Anrufverarbeitungsfunktion, eine NP-Anfrage
an die Rufnummernmitnahme (NP) -Datenbank 340 zu senden,
die die Rufnummer des gerufenen Teilnehmers oder mindestens Teile
davon enthält.
Sobald diese NP-Anfrage eingegangen ist, erkennt die Rufnummernmitnahme
(NP) -Datenbank selbst, dass die empfangene E.164-Nummer eine ISDN-Nummer
eines Mobilfunk-Teilnehmers
(MSISDN, Mobile Subscriber ISDN Number) ist, die eine spezielle
Behandlung erfordert. Indem dieselben Prozeduren ausgelöst werden
wie in einer Funkvermittlungsstelle MSC, sendet die Rufnummernmitnahme
(NP) -Datenbank eine SRI-Nachricht (Send Routing Information, Aufforderung
zur Übermittlung
der Routing-Informationen) an die Heimatdatei HLR der empfangenen
Rufnummer des gerufenen Teilnehmers. Für die Heimatdatei HLR ergibt sich
kein Unterschied in der Funktion, ob nun diese SRI-Nachricht von
einer Übergangsfunkvermittlungsstelle
G-MSC oder von der Rufnummernmitnahme (NP) -Datenbank empfangen
wird, solange die Rufnummernmitnahme (NP) -Datenbank über das SS7-Netz
zugänglich
ist. Die Rufnummernmitnahme (NP) -Datenbank fügt, nachdem sie die Antwort
von der Heimatdatei HLR empfangen hat, welche neben anderen Informationselementen
auch die Roaming-Nummer
des Mobilfunk-Endgeräts
(Mobile Station Roaming Number, MSRN) enthält, den empfangenen MSRN-Wert
in die Antwort an den Schaltknoten ein, der die Anfrage bei der
Rufnummernmitnahme (NP) -Datenbank generiert hat. Diese Informationen
werden dann von dem ersten Schaltknoten 302A im Telefonie-Festnetz
PSTN dazu genutzt, die Anruflenkung der Verbindung abzuschließen und
die richtigen Leitungen 324 zu wählen, die direkt zu der Funkvermittlungsstelle
MSC führen,
welche aktuell den Mobilfunk-Teilnehmer 160 versorgt.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
wird an Stelle des Rufnummernmitnahme-Mechanismus eine „Intelligentes
Netz" (IN) -Funktion
genutzt, um zu ermitteln, ob es sich bei einem Anruf um eine Verbindung
zu einem Mobilfunk-Endgerät
MTC handelt und welches die entsprechende Roaming-Nummer ist.
-
Die
Netzwerkanordnung ist ähnlich
derjenigen, die in 3 dargestellt ist, mit der Ausnahme, dass
ein (nicht dargestellter) Dienststeuerungspunkt SCP die Anfragen
an die Heimatdatei HLR sowie umgekehrt die Roaming-Nummer an den
entsprechenden Schaltknoten im Telefonie-Festnetz PSTN bereitstellt.
Wie bei einer gebührenfreien
Verbindung, für die
eine Anfrage an einen Dienststeuerungspunkt SCP gelenkt wird, um
Routing-Informationen zu erhalten, können alle Anrufe, die Mobilfunk-Teilnehmer betreffen,
an einen Dienststeuerungspunkt SCP gelenkt werden, basierend auf
einem Attribut, dass alle Mobilfunk-Teilnehmeradressen gemeinsam
haben, wie beispielsweise das Adress-Präfix der Mobilfunknummer oder
andere Eigenschaften des Adressraums.
-
In
einer derart abgewandelten Netzwerkanordnung kann, wiederum für die Verbindungsanforderung
von dem PSTN-Teilnehmer 110 an den Mobilfunk-Teilnehmer 160,
ein beispielhafter Nachrichtenfluss wie in 5 dargestellt
aussehen. 5 zeigt eine detaillierte Verbindungsaufbauprozedur
zum Herstellen einer Verbindung von einem Teilnehmer 110 im
Telefonie-Festnetz PSTN zu einem Mobilfunk-Teilnehmer 160 („B"-Teilnehmer). Die
Rufnummer des gerufenen Teilnehmers „b", die in diesem Fall eine ISDN-Nummer
eines Mobilfunk-Teilnehmers
MSISDN ist, wird von dem ersten Schaltknoten 302A des Telefonie-Festnetzes
PSTN als eine Rufnummer erkannt, die IN-Abwicklung erfordert. Aus diesem
Grund fragt der erste PSTN-Schaltknoten 302A mithilfe von
Signalisierungsnachrichten bei einem „Intelligentes Netz" (IN) -Dienststeuerungspunkt SCP
an (Schritt 502). Der SCP erzeugt daraufhin eine Anfragenachricht
und sendet diese an die entsprechende Heimatdatei HLR (Schritt 506),
die wiederum von der besuchten Funkvermittlungsstelle MSC (also
der Funkvermittlungsstelle MSC, von der der gerufene Mobilfunk-Teilnehmer
aktuell versorgt wird) eine Roaming-Nummer anfordert (Schritt 508). Diese
Roaming-Nummer wird der Heimatdatei HLR bereitgestellt und von dort
an den Dienststeuerungspunkt SCP weitergegeben (Schritte 510–512).
Der Dienststeuerungspunkt SCP übermittelt
daraufhin die empfangene Roaming-Nummer als Antwort auf die IN-Anfrage
an den ersten Schaltknoten 302A im Telefonie-Festnetz PSTN (Schritt 513).
Wie vorstehend auch, veranlasst der PSTN-Schaltknoten daraufhin
den Aufbau einer Verbindung zu dem gerufenen Teilnehmer unter Verwendung
der besagten Roaming-Nummer (Schritte 514–516).
Das gerufene Mobilfunk- Endgerät gibt,
sofern es zum Empfangen von Anrufen bereit ist, einen Rufton für den Teilnehmer
aus, und an den rufenden Teilnehmer wird eine Rufbenachrichtigung
gesendet (Schritte 518–526). Sobald
der gerufene Teilnehmer den Anruf entgegennimmt, wird ein Sprach-/Datenpfad
aufgebaut, indem entsprechend ANSWER-Nachrichten (Antwortnachrichten)
durch das Netz signalisiert werden (Schritte 528–536).
-
Diese
Ausführungsform
ist besonders dann sinnvoll, wenn die Schaltknoten im Telefonie-Festnetz
PSTN die Rufnummernmitnahme (NP) nicht unterstützen. Anrufe bei einer E.164-Nummer,
die einem Mobilfunk-Teilnehmer zugeordnet ist, führen zu einer IN-Auslösung, wobei
die empfangene Rufnummer des gerufenen Teilnehmers in INAP-Nachrichten an
einen Dienststeuerungspunkt SCP gesendet wird. Die an dem Dienststeuerungspunkt
SCP durchgeführten
Schritte sind ähnlich
denen in der Rufnummernmitnahme (NP) -Datenbank.
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird weder der NP- noch der IN-Mechanismus angewandt,
um Anfragen bei der Heimatdatei HLR zu veranlassen. Für diese
Ausführungsform wird
angenommen, dass die gesamte Signalisierung über einen zentralen Signalisierungstransferpunkt STP 320 (bzw.
eine – nicht
dargestellte – Gruppe
von Signalisierungstransferpunkten STP) gelenkt wird, was in heutigen
Telekommunikationsnetzen eine Standardkonfiguration ist. Dieser
Signalisierungstransferpunkt STP (bzw. diese Mehrzahl von STP) hört Verbindungsaufbaunachrichten
IAM ab, welche E.164-Nummern enthalten, die dem Mobilfunkteil PLMN
zugewiesen sind, und veranlasst dann eine Anfrage bei der Heimatdatei
HLR.
-
Daraufhin
wird die als „Crankback" bezeichnete ISUP-Prozedur
veranlasst, eine Standardprozedur zur Durchführung einer rudimentären Art
von Rufnummernmitnahme-Unterstützung.
In dem Fall, dass diese Prozedur unterstützt wird, antwortet der abhörende Signalisierungstransferpunkt
STP 320 auf die IAM-Nachricht
mit einer CLR-Nachricht (Clear), in der dem Schaltknoten im Telefonie-Festnetz
PSTN die Roaming-Nummer MSRN für
die gerufene Mobilfunknummer mitgeteilt wird.
-
6 zeigt
eine beispielhafte Verbindungsaufbauprozedur zum Herstellen einer
Verbindung von einem Teilnehmer 110 im Telefonie-Festnetz PSTN
und einem Mobilfunkteilnehmer 160 („B"-Teilnehmer), bei der der Signalisierungstransferpunkt STP
die Verbindungsaufbaunachricht IAM abhört. Die Rufnummer des gerufenen
Teilnehmers „b", die in diesem Fall
eine ISDN-Nummer eines Mobilfunk-Teilnehmers MSISDN ist, wird in
einer ISUP IAM-Nachricht (Initial Address Message, Verbindungsaufbaunachricht)
an den Signalisierungstransferpunkt STP 320 übertragen
(Schritt 602). Der Schaltknoten im Telefonie-Festnetz PSTN
benötigt keinerlei
Informationen über
die Adresse des gerufenen Teilnehmers. Der Signalisierungstransferpunkt STP 320 hört die besagte
Verbindungsaufbaunachricht IAM ab (Schritt 603), sobald
er die Adresse des gerufenen Teilnehmers als eine Adresse eines
gerufenen Mobilfunk-Teilnehmers erkennt, und erzeugt daraufhin eine
Anfragenachricht und sendet diese an die entsprechende Heimatdatei
HLR (Schritt 606), die wiederum von der besuchten Funkvermittlungsstelle
MSC (also der Funkvermittlungsstelle MSC, von der der gerufene Mobilfunk-Teilnehmer
aktuell versorgt wird) eine Roaming-Nummer anfordert (Schritt 608).
Diese Roaming-Nummer wird der Heimatdatei HLR bereitgestellt und
von dort an den Signalisierungstransferpunkt STP weitergegeben (Schritte 610–612).
Der Signalisierungstransferpunkt STP übermittelt daraufhin die empfangene
Roaming-Nummer mithilfe einer CLR-Nachricht an den ersten Schaltknoten 302A im
Telefonie-Festnetz PSTN (Schritt 613). Wie vorstehend auch, veranlasst der
PSTN-Schaltknoten daraufhin den Aufbau einer Verbindung zu dem gerufenen
Teilnehmer unter Verwendung der besagten Roaming-Nummer (Schritte 614–616).
Das gerufene Mobilfunk-Endgerät
gibt, sofern es zum Empfangen von Anrufen bereit ist, einen Rufton
für den
Teilnehmer aus, und an den rufenden Teilnehmer wird eine Rufbenachrichtigung
gesendet (Schritte 618–626).
Sobald der gerufene Teilnehmer den Anruf entgegennimmt, wird ein
Sprach-/Datenpfad aufgebaut, indem entsprechend ANSWER-Nachrichten (Antwortnachrichten)
durch das Netz signalisiert werden (Schritte 628–636).
-
Es
ist einzusehen, dass die Lehren der vorliegenden Erfindung in unterschiedlichsten
Netzwerkanordnungen zur Anwendung kommen können, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf Netzwerkanordnungen, in denen standardmäßige TDM-Verfahren als Transportmedium
eingesetzt werden, und Netzwerkanordnungen, die Internet-Protokoll-Verfahren
als Transportmedium verwenden.
-
Es
ist ferner einzusehen, dass in Netzwerkanordnungen, welche eine
Mehrzahl von Schaltknoten eines Telefonie-Festnetzes PSTN beinhalten,
welche zur Durchführung
von Datenbankoperationen, beispielsweise Rufnummernmitnahme NP und
intelligente Netze IN, in der Lage sind, und die daneben auch eine
Mehrzahl von PSTN-Schaltknoten beinhalten, welche nicht zur Durchführung solcher
Datenbankoperationen in der Lage sind, Anrufe unter Umständen zunächst an
einen Schaltknoten eines Telefonie-Festnetzes PSTN geleitet werden, der
in der Lage ist, Datenbankoperationen auszuführen, von wo aus dann eine
Verbindung zu einem Mobilfunk-Endgerät MTC auf dem direktesten Weg
in den Mobilfunknetzteil PLMN aufgebaut wird.