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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Anordnung zur Sicherung eines Lagertanks gegen eindringendes
Wasser.
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Derartige Lagertanks dienen insbesondere zur
Lagerung von Heizöl
und sind in Kellerräumen von
Gebäuden
angeordnet. Damit im Falle eines Leckes im Lagertank sich das Heizöl nicht
unkontrolliert ausbreiten kann, ist der entsprechende Lagertank oder
eine Anordnung von Lagertanks in einem Auffangraum innerhalb des
Kellers angeordnet.
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Der Auffangraum besteht typischerweise
aus Wänden,
die den Lagertank seitlich begrenzen, wobei ein Teil dieser Wände von
den Gebäudewänden des
Kellers gebildet sein kann.
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Im Falle eines Hochwassers werden
derartige in den Untergeschossen der Gebäude liegende Keller zuerst überschwemmt,
wobei das Wasser durch die üblicherweise
nicht abgedichteten Fenster und Türen des Kellers eindringt.
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Wird bei einem Hochwasser ein derartiger Keller
geflutet, so dringt das Wasser insbesondere auch in den zur Oberseite
offenen Auffangraum und umspült
die darin gelagerten Lagertanks. Durch die dadurch entstehende Auftriebskraft
des Wassers können
die Lagertanks aufschwimmen, wodurch diese von den angeschlossenen
Rohrleitungen abgerissen werden. Dabei werden die Lagertanks in
Richtung der Kellerwände
angehoben und können
insbesondere gegeneinander verkippt werden. Dadurch können zum
Teil erhebliche Beschädigungen
der Lagertanks verursacht werden. Insbesondere können Lecks in den Lagertanks entstehen. Über diese Lecks
und die abgerissenen Rohrleitungen kann unkontrolliert Heizöl austreten,
wodurch erhebliche Verunreinigungen des Gebäudes und beträchtliche
Umweltschäden
verursacht werden.
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Die Gefahr eines Aufschwimmens eines
Lagertanks ist um so größer, je
leichter der Lagertank und desto kleiner sein Befüllungsgrad
ist.
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Problematisch hierbei ist, dass bestehende, in
Gebäuden
eventuell seit Jahren installierte Lagertanks keine Sicherung gegen
ein derartiges Aufschwimmen aufweisen.
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Aufgrund der in den letzten Jahren
verstärkt aufgetretenen
Hochwasser ist insbesondere für
in Nähe
von Flüssen
und Gewässern
ein erhöhter Handhabungsbedarf
für Sicherungen
von Lagertanks gegeben.
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Dieser Handhabungsbedarf wird dadurch verstärkt, dass
alle Bundesländer
der Bundesrepublik entschieden haben, hochwassergeschädigte Gebiete
nachträglich
als Überschwemmungsgebiete einzustufen.
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Für
Lagertanks, die in Gebäuden
in derartigen Gebieten installiert sind, besteht dann eine Prüfpflicht
durch VAwS-Sachverständige
und damit eine Verpflichtung zur nachträglichen Sicherung derartiger
Lagertanks.
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Prinzipiell können derartige Sicherungen
dadurch realisiert werden, dass ein Lagertank mittels am Boden des
Auffangraumes angebrachter Verschraubungen gegen ein Aufschwimmen
gesichert wird.
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Nachteilig hierbei ist, dass derartige
Sicherungen einen Eingriff in die Konstruktion der Lagerung des
Lagertanks bedeuten. Derartige Veränderungen bedingen unter Umständen eine
Neuprüfung des
Lagertanks durch die Zulas sungsbehörde, was einen unerwünscht hohen
Aufwand, insbesondere Zeitaufwand mit sich bringt.
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Weiterhin ist nachteilig, dass zur
Anbringung derartiger Verschraubungen Bohrungen in die die Auffangräume begrenzenden
Wände und
Böden eingearbeitet
werden müssen.
Dadurch besteht die Gefahr, dass auslaufendes Heizöl über diese
Bohrungen in das Innere des Mauerwerks des Gebäudes eindringt.
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Prinzipiell kann eine Auftriebssicherung
des Lagertanks auch dadurch erreicht werden, dass Stützen zwischen
der Oberseite des Lagertanks und der Decke des Kelleraumes installiert
werden. Dies setzt jedoch eine erhebliche Stabilität des Lagertanks
voraus, die im Allgemeinen nicht gegeben ist.
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Aus der
JP 6-57778 A ist ein System bekannt, mittels
dessen Gebäudeteile
oder Behälter, wie
zum Beispiel Lagertanks, gegen Beschädigungen durch eindringendes
Grundwasser geschützt werden
können.
Das System umfasst eine drucksensorgesteuerte Drainagepumpe, mittels
derer zur Verringerung von Auftriebskräften Grundwasser in einen Wasserbehälter innerhalb
des Gebäudeteils
oder des Behälters
gepumpt wird.
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Aus der
JF 11256609 A ist eine Auftriebssicherung
für einen
Behälter
oder dergleichen bekannt. Der Behälter liegt in einem von einer
Wand begrenz Auffangraum. In diesem Auffangraum eindringendes Wasser
wird zumindest teilweise von einem Brunnen aufgenommen und abgefördert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Sicherung von Lagertanks mit möglichst
geringem Konstruktions- und Installationsaufwand zu verbessern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die
Merkmale der Ansprüche
1, 17 und 26 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Anwendung
dieser zur Sicherung eines Lagertanks in einem Auffangraum gegen
eindringendes Wasser. Zwischen Wänden
des Auffangraums und des Lagertanks eingebrachte Quellkörper nehmen
das eindringende Wasser zumindest teilweise auf. Die dadurch aufgequollenen
viskosen Quellkörper
füllen
die Zwischenräume
zwischen den Wänden
des Auffangraums und des Lagertanks zumindest partiell aus.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht somit
darin, Quellkörper
in den Auffangraum einzubringen, welche das eindringende Wasser
unter starkem Aufquellen aufnehmen. Die Quellkörper bestehen aus Quellmitteln,
die vorzugsweise von Superabsorbern gebildet sind.
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Bereits geringe Mengen derartiger
Quellmittel speichern erhebliche Mengen an Wasser. Typischerweise
kann mit 1 g eines Superabsorbers eine Wassermenge von 300 g gespeichert
werden.
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Dabei können die Quellkörper insbesondere in
Form von Flocken unterschiedlicher Größe oder in Form von Granulaten
vorliegen.
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Durch Einbringen einer geeigneten
Menge an Quellkörpern
in den Auffangraum füllt
dieser bei eindringendem Wasser im aufgequollenen Zustand die Zwischenräume zwischen
den Wänden
vorzugsweise vollständig
aus. Dadurch wird ein Überfluten des
Auffangraumes verhindert, wodurch insbesondere die auf den Lagertank
wirkenden Auftriebskräfte erheblich
reduziert werden. Zudem weist der aufgequollene Quellkörper eine
hohe Viskosität
auf. Die dadurch an den Grenzflächen
des Quellkörpers
und den Wänden
des Lagertanks wirkenden Adhäsionskräfte wirken
den Auftriebskräften
entgegen. Damit ist der Lagertank gegen ein Aufschwimmen zuverlässig gesichert.
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Dieser Effekt wird dadurch noch verstärkt, dass
die bei Wasserkontakt aufquellenden Quellkörper eine eigensteife, feste
Masse bilden. Dadurch wird das Wasser im Bereich des Lagertanks
in den gequollenen, festen Quellkörper gebunden und übt damit
keine oder stark verringerte Auftriebskräfte mehr auf den Lagertank
aus.
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Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Sicherung
des Lagertanks besteht darin, dass die Quellkörper durch Einlegen oder dergleichen nachträglich in
Auffangräume
von bestehenden Tankanlagen beliebiger Ausbildung eingebracht werden
können,
ohne dass an der Tankanlage selbst Veränderungen vorgenommen werden
müssen.
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Danach bleiben bestehende Zulassungen
für die
Tankanlage gültig.
Insbesondere ist gewährleistet,
dass die für
Tankanlagen in Kellern von Gebäuden
geforderte Einsehbarkeit der Anlage nicht beeinträchtigt wird.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass durch geeignetes Anbringen der Quellmittel an Rohrleitungen
und Anschlüssen
des Lagertanks diese durch das Aufquellen der Quellmittel gegen
das eindringende Wasser geschützt
und abgedichtet sind.
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Desweiteren ist vorteilhaft, dass
zur Absicherung des Lagertanks mittels der Quellkörper keine externe
Steuerung oder dergleichen notwendig ist. Damit brauchen zum einen
keine stromführenden Leitungen
in den Auffangraum geführt
werden, die bei Eindringen des Wassers zu Kurzschlüssen führen können. Zudem
ist eine zuverlässige,
dauerhafte Funktion der Sicherung des Lagertanks ohne jeglichen
Steuerungsaufwand oder Wartungsaufwand und insbesondere auch bei
Abwesenheit der Bewohner des Gebäudes,
in welchem die Tankanlage installiert ist, gewährleistet.
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Weiterhin ist vorteilhaft, dass die
Sicherung mittels Quellkörpern
zu keinerlei Beschädigungen der
Tankanlage führt.
Insbesondere können
die aufgequollenen Quellkörper
nach einem Hochwasser einfach und ohne Gefahr von Beschädigungen
der Tankanlage beseitigt werden.
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Besonders vorteilhaft hierbei ist,
dass die Quellkörper
durch Trocknen wieder in ihren ungequollenen Ausgangszustand überführt und
dann wieder verwendet werden können.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung kann zusätzlich
oder alternativ zu der vorgenannten Sicherung eines Lagertanks eine
Auftriebssicherung für
den Lagertank vorgesehen sein, gemäß derer zur Reduktion von auf
den Lagertank wirkenden Auftriebskräften der Innenraum des Lagertanks
zumindest teilweise mit Wasser befüllt werden, wobei in den Innenraum
Quellkörper
eingebracht werden. Diese quellen bei Kontakt mit dem eingeleiteten
Wasser auf.
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Dadurch werden nur teilweise mit
Heizöl
befüllte
Lagertanks gezielt beschwert, so dass bei Eindringen von Wasser
im Hochwasserfall ein Aufschwämmen
des Lagertanks verhindert wird. Vorzugsweise wird das Wasser vor
oder während
des Eindringens des Hochwassers über
bestehende Rohrleitungen über
ein Steuersystem in vorgegebener Menge in den Lagertank eingeleitet.
Da das Wasser schwerer als das Heizöl ist, setzt sich dieses am Boden
des Lagertanks ab.
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Die Quellkörper können vorzugsweise im Bodenbereich
des Lagertanks flächig
oder zylindrisch angeordnet sein. Damit können insbesondere statisch
schwach ausgebildete Lagertanks gegen den wirkenden Wasserdruck
gesichert werden. Die Quellkörper
sind dabei so geformt, dass sie über
bestehende Öffnungen
des Lagertanks eingebracht werden können.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung können
die Innenwände
des Lagertanks mit einer wasserdichten, vorzugsweise aus Kunststoff
bestehenden Innenhülle
verkleidet sein. Damit wird insbesondere bei aus Polyethylen bestehenden
Lagertanks eine Wasseraufnahme der Wände des Lagertanks verhindert.
In diesem Fall können die
Quellkörper
an der Innenhülle
angebracht sein.
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Die Erfindung wird im nachstehenden
anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
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1 Draufsicht
auf einen in einem Auffangraum gelagerten Lagertank mit darin zur
Sicherung des Lagertanks eingebrachten Quellkörpern.
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2 Querschnitt
durch einen Ausschnitt der Anordnung gemäß 1.
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3 Anordnung
gemäß 2 bei durch eindringendes
Wasser aufgequollenen Quellkörpern.
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4 Anordnung
gemäß 2 mit einer modifizierten
Anbringung der Quellkörper.
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5 Anordnung
gemäß 4 mit am Boden des Auffangraumes
vorgequollenen Quellkörpern.
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6 Anordnung
gemäß 2 mit einer mechanischen
Fixieranordnung für
den Lagertank.
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7 Querschnitt
durch einen Lagertank mit in dessen Innenraum eingebrachten Quellkörpern.
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1 zeigt
schematisch einen Lagertank 1, der in einem Auffangraum
gelagert ist. In dem Lagertank 1 ist im vorliegenden Beispiel
Heizöl
gelagert. Der Lagertank 1 weist an seiner Decke einen Anschlussstutzen
2 zum Befüllen
mit Heizöl
auf. Der Lagertank 1 besteht vorzugsweise aus Kunststoff
oder Stahl. Von dem Anschlussstutzen 2 führen nicht
dargestellte Rohrleitungen zu einer ebenfalls nicht dargestellten
Heizungsanlage.
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Die so ausgebildete Tankanlage befindet sich
vorzugsweise in einem Keller eines Gebäudes. Der Auffangraum umgibt
den Lagertank 1 seitlich sowie an dessen Boden 3 und
verhindert, dass sich aus dem Lagertank 1 eventuell auslaufendes
Heizöl
im Kellerraum ungehindert ausbreiten kann.
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Der Auffangraum ist zur Unterseite
hin durch den Kellerboden 3 begrenzt. Seitlich ist der
Auffangraum von Wänden 4, 4' begrenzt, wobei
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine Wand 4' von
der Gebäudewand
des Gebäudes
gebildet ist. Zumindest die Innenseiten der Wände 4, 4' und der Boden 3 des Kellerraumes
sind betoniert und damit undurchlässig für austretendes Heizöl.
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Wie insbesondere aus 2 ersichtlich, sind die Wände 4, 4' des Auffangraumes
mit Ausnahme der von der Kellerwand gebildeten Wand 4' nur geringfügig höher als
der Lagertank 1, so dass der Auffangraum von einer Person
einsehbar ist.
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Prinzipiell können derartige Auffangräume zur
Lagerung mehrerer, vorzugsweise nebeneinander angeordneter Lagertanks 1 dienen.
Desweiteren sind derartige Auffangräume nicht auf eine Unterbringung
in Kellerräumen
beschränkt.
Prinzipiell können auch
unterirdisch installierte Auffangräume vorgesehen sein.
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Im Falle eines Hochwassers kann Wasser durch
die üblicherweise
nicht wasserdicht ausgebildeten Türen und Fenster des Kellerraumes
eindringen und insbesondere den Auffangraum fluten. Durch die Auftriebskräfte des
Wassers kann der Lagertank 1 aufschwimmen und dadurch beschädigt werden,
so dass Heizöl
aus dem Lagertank 1 unkontrolliert austritt.
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Erfindungsgemäß sind zur Sicherung des Lagertanks 1 in
seiner Lagerposition Quellkörper 5 vorgesehen,
welche in den Auffangraum eingebracht werden.
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Das Prinzip der erfindungsgemäßen Lagesicherung
ist in den 2 und 3 dargestellt. Die Quellkörper 5 werden,
wie in 2 dargestellt,
auf dem vom Kellerboden 3 gebildeten Boden des Auffangraumes
und auf der Decke des Lagertanks 1 verteilt. Dabei sind
die Quellkörper 5 getrocknet
und befinden sich in ihrem nicht gequollenen Anfangszustand. Im nicht
gequollenen Zustand beanspruchen die Quellkörper 5 nur einen geringfügigen Teil
des Raumes zwischen den Wänden 4, 4' des Lagertanks 1 und des
Auffangraumes.
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Im Falle eines Hochwassers strömt das eindringende
Wasser insbesondere auch in den Auffangraum und gelangt dabei in
Kontakt mit den Quellkörpern 5.
Die Quellkörper 5 binden
das eindringende Wasser und quellen dabei unter einer sehr großen Volumenerhöhung auf,
wobei die aufgequollenen Quellkörper 5' eine hohe Viskosität aufweisen.
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Durch eine geeignete Wahl der Mengen
der Quellkörper 5 wird
erreicht, dass, wie in 3 dargestellt,
die aufgequollenen Quellkörper 5' den gesamten
Zwischenraum zwischen den Wänden 4, 4' des Lagertanks 1 und
des Auffangraumes ausfüllen.
Zudem ist auch die Oberseite des Lagertanks 1 mit den aufgequollenen
Quellkörpern 5' bedeckt. Der
Wasserpegel 6 des Hochwassers kann bis zur Oberkante des
Auffangraumes oder auch darüber
reichen.
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Prinzipiell kann der gesamte Kellerraum
mit Wasser geflutet sein. Dabei ist denkbar, die Quellkörper 5 so
anzuordnen, dass sich die aufgequollenen Quellkörper 5' über den gesamten Kellerraum
erstrecken, so dass sämtliche
Kellerwände
gegen Eindringen von Wasser gesichert sind. Ein Kellerraum dieser
An kann beispielsweise allein vom Heizöllagerraum oder zusätzlich von
einer Feuerungsstätte
gebildet sein.
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Bei einer Sicherung des gesamten
Kellerraumes mittels der aufgequollenen Quellkörper 5' besteht ein Problem darin, dass
die aufgequollenen Quellkörper 5' ein großes Raumvolumen
ausfüllen müssen. Die
ungequollenen Quellkörper
5 müssen daher
in großen
Mengen über
den gesamten Kellerraum verteilt werden.
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Um dieses Problem zu entschärfen kann
insbesondere im Zentrum der Kellerdecke ein Ballon mit einer stabilen
Kunststoffwand angebracht werden. Bei drohendem oder einsetzendem
Hochwasser wird dann der Ballon aufgeblasen. Durch das vom Ballon eingenommene
Volumen braucht damit nur noch der verbleibende Teil des Kellerraums
mit den Quellkörpern 5 gesichert
werden. Dies gilt insbesondere für Räume oder
Raumteile, in welchen kein Lagertank 1 angeordnet ist.
Dies gilt insbesondere für
Räume oder
Raumteile, in welchen kein Lagertank 1 angeordnet ist.
Der Ballon wird dabei vorzugsweise nicht an den Wänden 4, 4' des Kellerraumes
anliegend installiert. Im Falle eines Hochwassers ist damit gewährleistet,
dass der Ballon die Kellerwände
nicht verdeckt, so dass diese vollständig mit den aufgequollenen
Quellmitteln 5' bedeckt
sind und so gegen ein Eindringen von Wasser gesichert sind.
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Die aufgequollenen Quellkörper 5' verhindern
somit ein Fluten des Auffangraumes durch das eindringende Wasser,
wodurch die auf den Lagertank 1 wirkenden Auftriebskräfte zumindest
stark reduziert werden. Zudem wirken an der Grenzfläche zwischen den
Wänden 4, 4' des Lagertanks 1 und
der aufgequollenen, viskosen Quellkörper 5' Adhäsionskräfte, welche den Auftriebskräften entgegen
wirken.
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Durch die Reduktion der Auftriebskräfte und die
wirkenden Adhäsionskräfte wird
der Lagertank 1 sicher in seiner Lagerposition gehalten
und gegen ein Aufschwimmen gesichert.
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Zudem dichten die aufgequollenen
Quellkörper 5' den Anschlussstutzen 2 und
die darauf geführten
Rohrleitungen effizient gegen das eindringende Wasser und zudem
auch gegen eventuell austretendes Heizöl (Sekundärschutz) ab.
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Die Quellkörper 5 bestehen im
wesentlichen aus einem Quellmittel oder aus einer Mischung von mehreren
Quellmitteln, wobei als Quellmittel Superabsorber verwendet werden,
die beispielsweise als Mittel zur Bindung von Flüssigkeiten in Babywindeln eingesetzt
werden. Quellmittel dieser Art werden beispielsweise unter den Marken
CABLOC, STOCKOSORB und FAVOR vertrieben. Diese Quellmittel weisen
im trockenen Zustand eine körnige
Struktur auf, wogegen diese nach Aufnahme von Wasser eine viskose
Konsistenz aufweisen. Durch eine geeignete Mischung derartiger Quellmittel
lässt sich
der zeitliche Verlauf des Aufquellens der Quellkörper 5 sowie deren
Viskosität
im aufgequollenen Zustand vorgeben.
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Zweckmäßigerweise können den
Quellmitteln auch Zusatzstoffe wie beispielsweise Granulate oder
Graphit beigemischt werden. Durch die Kapillarwirkung der Granulate
wird eine rasche und gleichmäßige Verteilung
des in den Quellkörper 5 eindringenden
Wassers erzielt. Durch die Zugabe von Graphit wird eine übermäßige Staubentwicklung
der Quellmittel im trockenen Zustand verhindert und die Staubexplosionsgefahr
herabgesetzt.
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Als weitere Zusatzstoffe können den
Quellmitteln Bindemittel wie zum Beispiel Natriumsilikate oder Kaliumsilikate
beigegeben werden, die zu einer erhöhten Steifigkeit der aufgequollenen
Quellkörper 5' führen.
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Die Quellkörper 5 können prinzipiell
aus zu Platten gepressten Quellmitteln bestehen. In einer besonders
einfachen Ausführungsform
liegen die ungequollenen Quellkörper 5 in
körniger
oder pulverartiger Form vor und werden in den Auffangraum eingestreut,
eingeblasen, eingespritzt oder eingerieselt. Auch ein Einfließen der
Quellkörper 5 in
den Auffangraum ist prinzipiell möglich.
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Dabei werden die Quellkörper 5 zweckmäßigerweise
vor, spätestens
jedoch mit Eindringen des Wassers in den Auffangraum eingebracht.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den 1–3 sind
die Quellkörper 5 in
bestimmten Packungsgrößen zusammengefasst
und dabei in nicht dargestellten wasserdurchlässigen Umhüllungen untergebracht. Die
Umhüllungen
können
als Gefäße, plattenförmige Behälter, Trägermaterialien
oder Beutel ausgebildet sein. Die auf diese Weise verpackten Quellkörper 5 sind
einfach handhabbar und können an
beliebigen Stellen des Auffangraumes eingelegt werden.
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Die Umhüllungen bestehen dabei vorzugsweise
aus dehnbaren, elastischen Materialien wie zum Beispiel textilen
Geweben, wobei insbesondere Nylon-Gewebe geeignet sind. Auch gummiartige
Materialien sind hierfür
geeignet.
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Bei derartigen Umhüllungen
verbleibt der Quellkörper 5 während der
Anfangsphase des Quellprozesses in der Umhüllung, wobei sich bei Aufquellen
des Quellkörpers 5 die
Umhüllung
bis zu einem Grenzvolumen mitdehnt. Dabei findet ein äußerst gleichmäßiges Aufquellen
der in den Umhüllungen gelagerten
Quellkörper 5 statt.
Bei Überschreiten
des Grenzvolumens öffnen
sich die Umhüllungen
durch Aufplatzen oder Aufbrechen, so dass die Quellkörper 5' frei liegen
und sich bei weiterem Aufquellen frei ausdehnen können.
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Alternativ können auch Textilien, insbesondere
grobmaschige wie z.B. Jute, als Trägermaterial verwendet werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung kann die Wasserzufuhr in den Auffangraum zumindest
während
eines begrenzten Zeitraumes definiert vorgegeben werden. Durch eine
geeignete Steuerung der Mengen an zugeführtem Wasser kann insbesondere
ein gleichmäßiges Aufquellen
der Quellkörper 5 erreicht
werden.
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Gemäß einer ersten Variante kann
im Kellerraum, insbesondere im Auffangraum, ein nicht dargestelltes
Leitungssystem mit wasserführenden
Leitungen vorgesehen sein, welches dafür sorgt, dass im Falle eines
Hochwassers das eindringende Wasser zunächst kontrolliert und dosiert
dem Auffangraum zugeführt
wird. Die wasserführenden
Leitungen können
von Rohren, Schläuchen,
Rinnen, Kapillarelementen oder dergleichen gebildet sein.
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Gemäß einer zweiten Variante wird über das Leitungssystem
Trinkwasser geführt,
um damit ein Vorquellen der Quellkörper 5 zu erreichen.
In diesem Fall wird die Wasserzufuhr zweckmäßigerweise über eine Steuereinheit gesteuert.
Dabei erfolgt die Wasserzufuhr vor, spätestens jedoch zeitgleich mit
dem Eindringen von Wasser im Hochwasserfall.
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Nach einem Hochwasser können die
aufgequollenen Quellkörper 5' durch Trocknen
in ihren Ausgangszustand überführt werden
und damit auch wieder verwendet werden.
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Zur Trocknung der Quellkörper 5' werden diese
in geeigneten Vorrichtungen, beispielsweise in Heizelemente oder
Pressen, gepresst und/oder beheizt.
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Dabei können die Quellkörper 5' zunächst durch
Absaugen und/oder Abpumpen aus dem Auffangraum entfernt und dann
extern getrocknet werden. Prinzipiell können die aufgequollenen Quellkörper 5' zumindest teilweise
bereits im Auffangraum getrocknet werden. Hierzu können insbesondere Heizelemente
oder dergleichen verwendet werden.
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In 4 ist
eine weitere Möglichkeit
der Anbringung der Quellkörper 5 im
Auffangraum dargestellt. Die Quellkörper 5 sind dabei
an Seilen 7 eines Seilsystems in variabler Höhe in den
Auffangraum eingebracht. Je nach Anbringhöhe kommt das in den Auffangraum
eingedrungene Wasser erst ab einer bestimmten Wasserstandshöhe in Kontakt
mit den Quellkörpern 5,
welche dann aufquellen und so den Lagertank 1 in seiner
Lagerposition sichern. In einer vorteilhaften Ausführungsform
werden die Anbringhöhen
der Quellkörper 5 über eine
das Seilsystem steuernde Steuereinheit in Abhängigkeit des Füllstands
des Heizöls
im Lagertank 1 gesteuert. Hierzu weist der Lagertank 1 einen
Füllstandsmesser
auf, der an die Steuereinheit angeschlossen ist.
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Je geringer der Füllstand des Heizöls im Lagertank 1 ist,
desto größer ist
die Gefahr eines Aufschwimmens des Lagertanks 1 bei Eindringen
von Wasser in den Auffangraum. Die Anbringhöhen der Quellkörper 5 werden
daher zweckmäßigerweise umso
geringer gewählt,
je geringer der Füllstand
des Heizöls
im Lagertank 1 ist.
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5 zeigt
eine Abwandlung der Anordnung gemäß 4. Im Unterschied zur Anordnung gemäß 4 sind neben den über das
Seilsystem in vorgegebenen Anbringhöhen angeordneten nicht gequollenen
Quellkörpern 5 am
Boden 3 des Auffangraumes gequollene Quellkörper 5' vorgesehen,
die den Boden 3 vollständig
bedecken. Dadurch wird nicht nur eine Verschmutzung des Bodens 3 vermieden. Vielmehr
werden dadurch auch eventuell im Boden 3 vorhandene Risse
abgedichtet. Dadurch erfüllt
der Sekundärschutz
der Tankanlage wieder eine vollständige Funktion als Rückhaltesystem.
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Zusätzlich zur Sicherung der Lagerposition des
Lagertanks 1 durch das Aufquellen der Quellkörper 5 können auch
mechanische Sicherungssysteme eingesetzt werden. Hierzu gehören beispielsweise zwischen
die Decken des Lagertanks 1 und des Kellerraumes eingebrachte
Stützen.
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Ein besonders einfaches und zweckmäßiges mechanisches
Sicherungssystem ist in 6 schematisch
dargestellt.
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Dieses Sicherungssystem umfasst mehrere Riemen 8 oder
dergleichen, die über
den Lagertank 1 gelegt sind, so dass die freien Enden der
Riemen 8 jeweils beidseits des Lagertanks 1 auf
dem Boden 3 des Auffangraumes liegen. Auf diesen Riemen 8 liegen
die ungequollenen Quellkörper 5.
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In einer ersten Ausführungsform
sind die in Umhüllungen
gelagerten Quellkörper 5 an
den unteren Enden der Riemen 8 befestigt und ziehen diese nach
unten, so dass diese bei Aufquellen der Quellkörper 5 fixiert sind.
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In einer zweiten Ausführungsform
sind an den unteren freien Enden der Riemen 8 Regalböden oder
dergleichen befestigt. Bei Aufquellen der Quellkörper 5 üben diese
Druck auf die Oberseite der Regalböden aus, wobei durch deren
große
Auflageflächen
ein großer
Anpressdruck erzielt wird, wodurch ein sicherer Halt des Lagertanks 1 gewährleistet
ist.
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Bei Eindringen von Wasser in den
Auffangraum quellen diese Quellkörper 5 auf
und sichern den Lagertank 1 in der vorbeschriebenen Weise durch
Reduktion oder Kompensation der Auftriebskräfte des Wassers. Zusätzlich drücken die
gequollenen Quellkörper 5' mit ihrem Eigengewicht
auf die Riemen 8, insbesondere auf deren freie Enden, so dass
dadurch der Lagertank 1 zusätzlich in seiner Lagerposition
gehalten wird.
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7 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
mit Quellkörpern 5 gesicherten
Lagertanks 1, wobei die den Lagertank 1 umgebenden
Wände 4, 4' in diesem Fall
nicht gesondert dargestellt sind.
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Analog zu dem Ausführungsbeispiel
gemäß den 1–3 sind
bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 7 Quellkörper 5 am Kellerboden 3 und/oder dicht
neben dem Lagertank 1 sowie auf der Decke des Lagertanks 1 vorgesehen.
Analog zu dem Ausführungsbeispiel
gemäß 6 ist der Lagertank 1 gemäß 7 durch ein mechanisches
Sicherungssystem gesichert. Dieses Sicherungssystem besteht aus
Gurten 9, welche über
den Lagertank 1 gelegt sind. Beidseits des Lagertanks 1 ist
jeweils ein Gurtstraffer 10, der typischerweise bei Kraftfahrzeugen als
Innenraumschutz verwendet wird, vorgesehen, in welchem der Gurt 9 geführt ist.
Durch Betätigen
der Gurtstraffer 10 werden die Gurte 9 gespannt
und in einer Sollposition arretiert, so dass die Gurte 9 den Lagertank 1 gegen
ein Aufschwimmen bei Eindringen von Wasser sichern. Die Gurtstraffer 10 können selbsttätig, beispielsweise
durch die oder eine weitere Steuereinheit ausgelöst werden. Alternativ können die
Gurtstraffer 10 manuell ausgelöst werden. Auch können die
Gurtstraffer 10 durch das eindringende Wasser ausgelöst werden.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind die Gurtstraffer 10 am Kellerboden 3 festgeschraubt. Alternativ
können
die Gurtstraffer 10 an der Decke des Auffangraumes montiert
sein, wobei dann die Gurte 9 über Umlenkrollen in geeigneter
Weise zu dem Lagertank 1 geführt sind.
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Die Gurtstraffer 10 halten
vorteilhaft die Gurte 9 zunächst lose am Lagertank 1,
so dass zunächst kein
Druck auf den Lagertank 1 wirkt. Erst bei Eindringen von
Wasser werden die Gurte 9 gestrafft, bevor sich der Lagertank 1 etwas
nach oben bewegt. Damit bei dieser Bewegung ein Verkippen des Lagertanks 1 ausgeschlossen
wird, sitzt der Lagertank 1 nicht unmittelbar auf dem Kellerboden 3 sondern
auf einer nachgiebigen Schicht von Quellkörpern 5 auf.
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Die Innenwände des Lagertanks 1 sind
mit einer wasserdichten Innenhülle 11 verkleidet.
Die Innenhülle 11 besteht
vorzugsweise aus Kunststoff.
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Im Bodenbereich des Lagertanks 1 sind
weitere Quellkörper 5 vorgesehen,
die mit oder ohne Umhüllung
flächendeckend über den
Bodenbereich des Lagertanks 1 verteilt sind.
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Zudem können an der Innenhülle 11 weitere nicht
dargestellte Quellkörper
vorgesehen sein.
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Die Quellkörper 5 auf der Decke
des Lagertanks 1 sind vorzugsweise als Formteile ausgebildet, die
auf die Decke des Lagertanks 1 geführte Rohrlei tungen schützen. Diese
Rohrleitungen sind von einer Füllrohrleitung 12,
einer Entnahme-Rohrleitung 13 und einer Entlüftungsrohrleitung 14 gebildet.
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Die Füllrohrleitung 12 dient
zum Befüllen
des Lagertanks 1 mit Heizöl, während über die Entnahme-Rohrleitung 13 Heizöl aus dem
Lagertank 1 abgelassen werden kann. Die Entlüftungsrohrleitung 14 dient
zum Entlüften
des Innenraumes des Lagertanks 1.
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Erfindungsgemäß wird zur Auftriebssicherung
des Lagertanks 1 über
wenigstens eine dieser Rohrleitungen Wasser in den Lagertank 1 eingeleitet. Auch
die Entnahme von Wasser aus dem Lagertank 1 kann über diese
Rohrleitungen erfolgen, wobei hierzu vorzugsweise die Entnahme-Rohrleitung 13 verwendet
wird.
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Das eingefüllte Wasser verdrängt die
Luft aus dem teilvollen Lagertank 1 und reduziert somit die
Auftriebswirkung bei eindringendem Wasser. Insbesondere werden durch
den dadurch vorliegenden Innendruck des Wassers Verformungen des
Lagertanks, insbesondere bei aus Kunststoff bestehenden Lagertanks,
verhindert oder vermindert.
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Die Quellkörper 5, die vom Heizöl unbeeinflusst
sind, quellen bei Kontakt mit dem eindringenden Wasser auf. Zudem
sichern die Quellkörper 5 den
Boden des Lagertanks 1 gegen den herrschenden Wasserdruck.
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Die Innenhülle 11 verhindert
ein Eindringen von Wasser in die Wände des Lagertanks 1,
wobei dieser Schutz insbesondere dann erforderlich ist, wenn der
Lagertank 1 aus Polyethylen besteht.
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Das Einleiten des Wassers in den
Lagertank 1 wird über
ein nicht dargestelltes Steuersystem gesteuert, welches eine Rechnereinheit
sowie an den Rohrleitungen angeordnete Steuerventile umfasst. Zweckmäßigerweise
erfolgt das Ein leiten des Wassers in Abhängigkeit des Ausgangssignals
des Füllstandsmelders
des Lagertanks 1 bzw. durch die bestehende Überfüllsicherung
des Lagertanks, so dass das Wasser bis zu einem definierten Füllstand
des Wassers eingefüllt
wird.
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- 1
- Lagertank
- 2
- Anschlussstutzen
- 3
- Kellerboden
- 4
- Wand
- 4'
- Wand
- 5
- Quellkörper
- 5'
- Quellkörper
- 6
- Wasserpegel
- 7
- Seil
- 8
- Riemen
- 9
- Gurt
- 10
- Gurtstraffer
- 11
- Innenhülle
- 12
- Füllrohrleitung
- 13
- Entnahme-Rohrleitung
- 14
- Entlüftungsrohrleitung