DE10049701A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Markieren von Werkstücken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Markieren von WerkstückenInfo
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Abstract
Das Verfahren dient zum Markieren von Werkstücken auf Stanzmaschinen, wobei ein in einer Werkzeughalterung sitzendes Markierwerkzeug (10) in die Oberfläche eines verfahrbaren Werkstückes (12) eindrückbar ist. Bisher wird mit Markierwerkzeugen auf Stanzmaschinen eine Punktematrix in die Werkstückoberfläche eingeprägt, was zeitaufwendig und geräuschintensiv ist. Es wird vorgeschlagen, ein spitzes Ritzelement (34) des Markierwerkzeuges nach dem Eindrücken zu halten, das Werkstück (12) entsprechend der Kontur des Zeichens zu verfahren und abschließend das Ritzelement (34) zurückzubewegen. Nach einer Lagekorrektur des Werkstückes (12) können weitere Zeichen eingeritzt werden. Das Ritzen führt zu optisch ansprechenderen Markierungen und reduziert die Anzahl der während des Kennzeichnungsvorganges notwendigen Stanzhübe der Stanzmaschine erheblich.
Description
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einem Verfahren zum
Markieren von Werkstücken auf Stanzmaschinen, wobei mittels
des Stanzhubes ein Markierwerkzeug um ein bestimmtes Wegstück
in die Oberfläche eines in seiner Erstreckungsebene verfahr
baren tafelförmigen Werkstückes eingedrückt wird. Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur
Durchführung eines solchen Verfahrens.
Es wird zunehmend gefordert, auch Stanzteile mit individuel
len Kennzeichnungen zu versehen. Die Verwendung von Präge
stempeln ist dabei nicht immer zweckmäßig, da die Prägung
meist auch auf der Rückseite von z. B. Blechen sichtbar ist
und unter Umständen auch mit der Bildung von Wellungen eines
Bleches zu rechnen ist. Schwierigkeiten mit Prägestempeln
entstehen vor allem auch dann, wenn aus einer Blechtafel zur
Minimierung des Abfalls Werkstücke in unterschiedlicher Lage
ausgestanzt werden sollen, wobei jeweils eine Ausrichtung der
Kennzeichnung auf das Werkstück wünschenswert ist.
Ein übliches Verfahren, das jedoch auch nach dem Prägeprinzip
vorgeht, besteht darin, auf einer Stanzmaschine Punktmatrizen
zur Darstellung von alphanumerischen Zeichen mit Hilfe eines
punktuellen Prägewerkzeuges einzuprägen. Nach jedem einge
prägten Punkt muß das Werkstück nachgeführt werden. Hieraus
resultiert eine Vielzahl notwendiger Stanzhubzyklen bereits
zur Darstellung eines einzigen Zeichens, wobei neben dem ho
hen Zeitaufwand und dem erhöhten Verschleiß des quasi
lastfrei bewegten Hubantriebes das hohe Geräusch als Nachteil
zu nennen ist. Eine grobere Punktmatrix verkürzt zwar den
Markiervorgang, führt jedoch zu einem noch unbefriedigerenem
Schriftbild, als es bei Matrixdarstellungen ohnehin gegeben
ist.
Eine qualitativ ansprechende Markierung läßt sich durch Ein
ritzen von Markierungen in die Werkstückoberfläche erreichen,
wobei auch bei dünnen Blechen keine Wellenbildung oder ein
"Durchprägen" zu befürchten ist. So wird beispielsweise von
der Firma Borries Markiersysteme GmbH, Pliezhausen, eine Ma
schine angeboten, bei welcher durch Verfahren einer in eine
Werkstückoberfläche eingedrückten Spitze entsprechend der
Kontur der Markierungen ein Einritzen der gewünschten Kenn
zeichnung möglich ist. Der Einsatz einer solchen Markierein
richtung auf einer Stanzmaschine ist zwar grundsätzlich denk
bar, jedoch wird dadurch der zur Verfügung stehende Raum ein
geengt und der Ablauf des Stanzens wird erschwert. Auch kann
eine solche Markiereinrichtung nur im Bereich einer begrenz
ten Fläche arbeiten, so daß zu den Verfahrbewegungen des
Ritzwerkzeuges noch eine Nachstellung des Werkstückes notwen
dig ist, um beispielsweise bei größeren Blechtafeln Markie
rungen in verschiedenen Bereichen einbringen zu können.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Markierverfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das
sich gut in den Ablauf von Stanzvorgängen auf einer Stanzma
schine integrieren läßt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren der ein
gangs beschriebenen Art gelöst, bei welchem das Markierwerk
zeug über eine Werkzeugspitze verfügt, die nach dem Eindrüc
ken in einer Markierstellung gehalten wird, das Werkstück
entsprechend der Kontur eines einzuritzenden Zeichens verfahren
wird und anschließend die Werkzeugspitze in ihre Ruhe
stellung zurückbewegt wird, wobei im Bedarfsfall der Markier
vorgang entsprechend der Anzahl gewünschter Zeichen nach ent
sprechender Lagekorrektur des Werkstückes wiederholt wird.
Bei einem derartigen Verfahren wird mit Hilfe des auf der
Stanzmaschine eingesetzten Markierwerkzeuges ohne zusätzli
che, raumgreifende Einrichtungen das Herstellen optisch an
sprechender Markierungen durch Einritzen beliebiger Zeichen
in die Werkstückoberfläche ermöglicht. Gleichzeitig ist das
Markierverfahren optimal in den Stanzvorgang eingebunden, so
daß beispielsweise bei einer Revolverstanze eine Blechtafel
an den gewünschten Stellen zunächst markiert und anschließend
durch die in den übrigen Halterungen sitzenden Werkzeuge fer
tig bearbeitet wird. Grundsätzlich ist es denkbar, das Mar
kierwerkzeug in das gehaltene Blech einzudrücken oder das
Blech gegen ein nicht aktiv bewegtes Markierwerkzeug zu ver
lagern. Dabei ist es denkbar, daß in einer Stanzwerkzeughal
terung der Stanzmaschine und/oder in einer Halterung am Tisch
der Stanzmaschine ein Markierwerkzeug angeordnet wird, so daß
die Markierung gegebenenfalls auch von unten oder beidseitig
vorgenommen werden kann. Die Ausrichtungen der Markierungen
sind für den Markiervorgang unerheblich und können über die
Steuerungssoftware des Werkstückantriebes berücksichtigt wer
den.
Vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist auch, daß
die Werkzeugspitze pro Zeichen nur einmal in ihre Ritzstel
lung bewegt werden muß, wodurch sich die Anzahl der von der
Stanzmaschine auszuführenden Stanzhübe erheblich reduziert.
Die Folgen sind eine geringere Geräuschentwicklung und ein
reduzierter Verschleiß des Hubantriebes.
In einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird wenig
stens ein Teil des Stanzhubes von einem in Reihe zwischen ei
nem Tisch zur Auflagerung des Werkstückes und der Stanzwerk
zeughalterung vorgesehenen elastischen Element aufgenommen.
Da es bei Stanzmaschinen unter Umständen problematisch sein
kann, die für sehr hohe Bearbeitungskräfte ausgelegten Huban
triebe nahezu lastfrei präzise in eine bestimmte Stellung zu
bewegen, kann durch den Einsatz eines elastischen Elements
ein erheblich präziseres Eindrücken der Werkzeugspitze in die
Werkstückoberfläche erreicht werden. Das elastische Element
setzt dabei den relativ großen Stanzhub der Stanzmaschine in
eine genau definierte Andrückkraft der Werkzeugspitze um, die
zu der gewünschten Ritztiefe führt.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens
ist vorgesehen, daß wenigstens eine Markierung als Körner
punkt gesetzt wird, wobei das Werkstück nach dem Eindrücken
der Werkzeugspitze in seiner vorgegebenen Lage bis zum Zu
rückbewegen des Markierwerkzeuges gehalten wird.
Für einige Anwendungen ist es wünschenswert, Körnerpunkte auf
dem Werkstück setzen zu können, beispielsweise um aufzu
schweißende Bolzen oder Zapfen positionieren oder zentrieren
zu können. Die Ausbildung der Körnerpunkte kann dabei pro
blemlos in das erfindungsgemäße Markierverfahren integriert
werden, wobei es unter Umständen vorteilhaft ist, wenn die
Werkzeugspitze bei Körnerpunkten tiefer in das Werkstück ein
gedrückt wird als bei einem Ritzvorgang.
Dies ist beispielsweise durch eine Weiterbildung des Verfah
rens dadurch möglich, daß beispielsweise durch eine unterschiedliche
Positionierung der Werkzeugspitze zu einem Gegen
halter beim Einbringen einer Körnung der Federweg der Werk
zeugspitze aufgezehrt wird, bevor die tiefste Eindrückstel
lung erreicht wird. Während das Einritzen von Markierungen
mit einer federnden Werkzeugspitze erfolgt, liegt diese beim
Einbringen einer Körnung an einem Anschlag an.
Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, daß das Werkstück durch
wenigstens eine Auflagerolle im Bereich des Tisches und/oder
der Stanzwerkzeughalterung geführt wird, da die Auflagerrol
len oder -kugeln einerseits den notwendigen Gegenhalt bilden
und andererseits das Verfahren des Werkstückes nicht behin
dern.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des vorbeschriebenen Ver
fahrens, die ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist, besteht erfindungsgemäß aus einem Markierwerkzeug und
einem Gegenhalter auf der dem Werkstück gegenüberliegenden
Seite, wobei das Markierwerkzeug eine gegen die Rückstell
kraft eines elastischen Elements eindrückbare Werkzeugspitze
aufweist und an einer Stanzstempelhalterung oder einer Form
werkzeughalterung am Tisch einer Stanzmaschine festlegbar ist
und der Gegenhalter auf der anderen Werkstückseite an dem
Halter am Tisch bzw. der Stanzstempelhalterung festlegbar
ist. Mit Hilfe des wenigstens einen Markierwerkzeuges mit
seiner federnden Werkzeugspitze und dem geeigneten Gegenhal
ter ist es möglich, auf einer Stanzmaschine mit in seiner Er
streckungsebene beweglichem Werkstück das erfindungsgemäße
Verfahren durchzuführen. Dabei ist es grundsätzlich nicht von
Bedeutung, ob das Markierwerkzeug unter- oder oberhalb des
Werkstückes angeordnet ist oder auch beidseitig Markierwerk
zeuge vorgesehen sind, die im Zusammenwirken mit entsprechenden
Gegenhaltern ein beidseitiges Markieren eines Werkstückes
ermöglichen können. Bei einer derartigen Vorrichtung können
jeweils ein Markierwerkzeug und ein Gegenhalter in Kombinati
on eine Hälfte der Vorrichtung oberhalb bzw. unterhalb des
Werkstückes bilden.
Vorzugsweise weist der Gegenhalter wenigstens eine drehbare
Auflagerolle oder -kugel zur beweglichen Auflagerung des
Werkstückes auf. Wie bereits zuvor erwähnt bieten Kugeln oder
Rollen als Auflager die Möglichkeit einer sicheren Abstützung
bei gleichzeitig gegebener Verfahrbarkeit, ohne daß es an den
Kontaktpunkten zu Beschädigungen der Oberfläche oder zumin
dest Reibungsverlusten kommt.
Vorzugsweise weist das Markierwerkzeug neben der Werk
zeugspitze drehbare Auflagerrollen oder -kugeln auf, die ela
stisch federnd gelagert sind.
Bei einer derartigen Anordnung gelangt während eines Stanzhu
bes das Werkstück zunächst in Anlage an die Auflagerrollen
bzw. -kugeln, die im weiteren Verlauf federnd nachgeben, bis
vor Erreichen des unteren Totpunktes die Werkzeugspitze in
Kontakt mit der Werkstückoberfläche gelangt und bei der wei
teren Abwärtsbewegung der Anpreßdruck aufgebaut wird.
Vorzugsweise ist dabei der Federweg der Auflagerrollen oder
-kugeln größer als der Federweg der Werkzeugspitze. Dadurch
ist es beim Setzen eines Körnerpunktes möglich, daß die Werk
zeugspitze an einem Anschlag anliegt, wodurch sich eine genau
definierte Körnungstiefe ergibt, wobei allerdings ein ent
sprechend präzises Anfahren dieser Position erforderlich ist.
Zweckmäßigerweise ist die Federrate der elastischen Elemente
der Auflagerrollen kleiner als die Federrate des elastischen
Elements der Werkzeugspitze, um bei der Anbringung von Mar
kierkierungszeichen einen hinreichenden Anpreßdruck zu errei
chen und durch die Auflagerrollen oder -kugeln nur geringe
Kräfte in das Werkstück, das ein vergleichsweise dünnes Blech
sein kann, einzuleiten. Die Federrate der Auflagerrollen oder
-kugeln sollte jedoch ausreichend sein, um das Werkstück wäh
rend des Verfahrens abzustützen.
Vorzugsweise wird das Ritzelement mit einer kegelförmigen
Spitze in die Werkstückoberfläche eingedrückt, so daß unab
hängig von der Bewegungsrichtung eine gleichmäßige Stärke der
Ritzen erreicht wird. Denkbar sind allerdings auch unrunde
Formen, die gegebenenfalls entsprechend der Bewegungsrichtung
des Werkstückes gedreht werden könnten oder auch gezielt Rit
zen unterschiedlicher Stärke in die Werkstückoberfläche ein
bringen könnten.
In einer noch weiter bevorzugten Ausführungsform ist dem Mar
kierwerkzeug ein verstellbarer Träger zugeordnet, mit welchem
die Lage der Werkzeugspitze und/oder die Vorspannung von des
sen elastischen Element verstellbar sind.
Der verstellbare Träger ermöglicht die individuelle Anpassung
der Anpreßtiefe, beispielsweise um bei gleichem Werkstoff des
Werkstückes die Deutlichkeit der Schriftzeichen zu verbessern
oder eine Anpassung an den Werkstoff des Werkstückes zu er
möglichen.
Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf
Ausführungsbeispiele der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht eines
Markierwerkzeuges zum Einsatz in einer
Stanzstempelhalterung;
Fig. 2 einen Schnitt eines Formwerkzeuges zum
Einsatz in einer Halterung eines Tisches
einer Stanzmaschine.
Fig. 3 einen Schnitt eines Formwerkzeugs ähnlich
Fig. 2.
Das Markierwerkzeug besitzt eine Führungsbuchse 14, in wel
cher ein Träger 16 axial beweglich geführt ist, wobei der
Träger ein Trägerteil 18 und einen Treiberkopf 20 aufweist,
die über eine Gewindeverbindung 22 miteinander in Eingriff
stehen. Der Träger 16 hält über einen Führungseinsatz 24 ein
zu dem Träger 16 axial bewegliches Ritzwerkzeug 26, das einen
Werkzeugschaft 28, der in einer entsprechend gepaßten Bohrung
30 des Führungseinsatzes 24 geführt ist, einen rückseitig an
dem Schaft 28 angeformten Druckteller 32 sowie ein am freien
Ende des Schaftes 28 sitzendes Ritzelement 34 aufweist. Das
Ritzelement 34 ist spitzkegelförmig ausgebildet und kann bei
spielsweise aus Diamant, Bornitrid, Hartmetall oder einem
sonstigen geeigneten Werkstoff zum Ritzen des jeweiligen
Werkstückes bestehen.
Die axiale Beweglichkeit des Ritzwerkzeuges 26 mit Bezug auf
den Träger 16 wird durch einen ersten Absatz 36 einer Bohrung
38 in dem Trägerteil 18 und durch die Rückseite 40 des in die
Bohrung 38 eingesetzten Führungseinsatzes 24 begrenzt. Eine
zwischen einem zweiten Absatz 42 und dem Druckteller 32 ange
ordnete Druckfeder 44 ist unter Vorspannung bestrebt, den
Druckteller 32 gegen die Rückseite 40 des Führungseinsatzes
24 zu verlagern.
Das Werkstück besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel
aus einer Blechtafel, die auf einem Werkzeughalter 46 mit ei
ner drehbar gelagerten Kugel 48 aufliegt, wobei der Berüh
rungspunkt zwischen Werkstück 12 und Kugel 48 genau in der
Flucht des Ritzelements 34 liegt.
Um ein Zeichen in das Werkstück 12 einzuritzen, wird dieses
zunächst entsprechend zu dem Markierwerkzeug 10 ausgerichtet.
Anschließend wird durch Betätigen des Hubantriebes der Stanz
maschine, der auf den Treiberkopf 20 wirkt, mit dem Absenken
des Ritzwerkzeuges 26 begonnen, wobei die Führungsbuchse 14
über eine Auflage 50 an der Halterung der Stanzmaschine abge
stützt ist. Bei der Hubbewegung des Trägers 16 wird zunächst
das Ritzwerkzeug 26 entsprechend mitbewegt, bis sich das Rit
zelement 34 an die Werkstückoberfläche anlegt. Die fortge
setzte Hubbewegung führt nun dazu, daß die Druckfeder 44 kom
primiert wird und dadurch der auf den Druckteller 32 ausgeüb
te Druck stetig zunimmt. Unter dem durch die Druckfeder 44
aufgebrachten Druck dringt das Ritzelement 34 in die Werk
stückoberfläche ein und erreicht am Ende des Stanzhubes sein
maximale Eindringtiefe.
Eine Einstellung der Eindringtiefe des Ritzelements 34 kann
durch ein relatives Verdrehen des Treiberkopfes 20 zu dem
Trägerteil 18 erfolgen. Hierdurch ändert sich die effektive
Trägerlänge, so daß bei erhöhter Länge des Trägers das Ritz
element 34 während eines Stanzhubes früher auf der Werkstück
oberfläche aufsetzt und der über die Druckfeder 44 aufgebaute
Druck entsprechend stärker wird.
Sobald sich das Ritzelement 34 in seiner Ritzstellung befin
det, wird der Hubantrieb der Stanzmaschine gesperrt oder es
ist - falls der Hubantrieb der Stanzmaschine ein Halten des
Markierwerkzeuges in der Ritzstellung nicht erlaubt - eine
separate Rastvorrichtung zwischen dem Träger und der Füh
rungsbuchse vorzusehen. Bei niedergehaltenem Ritzelement 34
wird nunmehr das Werkstück 12 entsprechend der Kontur des
einzuritzenden Zeichens verfahren, wobei eine beliebige Aus
richtung des Zeichens durch entsprechende Steuerung des An
triebes möglich ist. Wenn das Zeichen vollständig in das
Werkstück eingeritzt ist, wird der Hubantrieb zurückgestellt,
wobei sich zunächst der Träger 16 bei abnehmender Druckkraft
der Druckfeder 44 vom Werkstück 12 entfernt und nach Anlage
des Drucktellers 32 an der Rückseite 40 des Führungseinsatzes
24 das Ritzelement 34 von dem Werkstück 12 abhebt. Zum Ein
ritzen weiterer Zeichen wird das Werkstück 12 entsprechend
verlagert und der Ritzvorgang wiederholt.
Während der Verfahrbewegung des Werkstückes 12 folgt der
Rollkörper 48 des Gegenhalters 46 dieser Bewegung, wobei im
mer ein optimaler Gegenhalt unmittelbar in Flucht des Ritz
elements 34 möglich ist. Das Mitdrehen des Rollkörpers 48
verhindert Gleitbewegungen der Unterseite des Werkstückes 12,
so daß die Unterseite des Werkstückes 12 nicht in Mitleiden
schaft gezogen wird.
Abwandlungen des zuvor beschriebenen Markierwerkzeuges 10
sind insbesondere im Hinblick auf die jeweils verwendete
Stanzmaschine denkbar, wobei vor allem eine Anpassung der
Führungsbuchse 14 an die Werkzeughalterung und eine Anpassung
des Treiberkopfes 20 an den Hubantrieb der Stanzmaschine er
folgt.
Als Druckfeder 44 können neben der dargestellten Spiralfeder
auch pneumatisch oder hydraulisch wirkende Druckfedern Ver
wendung finden.
In Fig. 2 ist ein Formwerkzeug 100 gezeigt, das in einer Hal
terung eines Tisches einer Stanzmaschine einsetzbar ist. Das
Formwerkzeug 100 besitzt ein Gehäuse 102, das eine mittige
Bohrung 104 aufweist, in welcher ein ringförmiger Halter 106
aufgenommen ist. Der ringförmige Halter 106 ist federnd über
mehrere über den Umfang eines ersten Absatz 108 abgestützte
Schraubenfedern 110 axial bezüglich der Stanzrichtung federnd
abgestützt. Der Halter 106 verfügt über zwei oder mehr Aus
nehmungen 112, in welcher mit Hilfe von Gewindebolzen 114 Ku
geleinsätze 116 festgelegt sind, die Auflagerkugeln 118 dreh
bar aufnehmen. Die Auflagerkugeln 118 ragen dabei auch im ma
ximal eingefederten Zustand über die Oberkante des Gehäuses
102 hinaus, wobei der ausgefederte Zustand durch einen Siche
rungsring 120 begrenzt wird, an welchen sich ein Ringabsatz
122 des ringförmigen Halters 106 im ausgefederten Zustand an
legt. Statt eines ringförmigen Halters 106 wäre es auch denk
bar, für jeden Kugeleinsatz 116 einen separat ausgebildeten
Halter mit zugeordneter Schraubenfeder vorzusehen.
Ferner verfügt das Formwerkzeug 100 über eine kegelförmige
Werkzeugspitze 124 aus einem geeigneten Material wie z. B.
Hartmetall. Die Werkzeugspitze 124 ist über ein Gewinde 126
in eine Bohrung 128 eines Werkzeughalters 130 eingesetzt, der
über eine Schraubenfeder 132 federnd an einem Bodendeckel 134
abgestützt ist. Der Deckel 134 ist dabei in ein Gewinde in
dem Gehäuse 102 eingedreht und ermöglicht den Austausch der
Werkzeugspitze ohne das Formwerkzeug vollständig zerlegen zu
müssen.
Der Werkzeughalter 130 ist in einer Führungsbohrung 135 eines
Verschlußelements 136 geführt, das über eine Schraubverbin
dung mit dem Gehäuse 102 verschraubt ist. Eine Drehsicherung
138 in Form eines Bolzens verhindert eine Relativdrehung zwi
schen dem Werkzeughalter 130 und dem Verschlußelement 136.
An dem Werkzeughalter 130 ist ferner ein Anschlagflansch 142
vorgesehen, der im Zusammenwirken mit einer Anlagefläche 144
an dem Verschlußelement 136 die Ausfederung des Werkzeughal
ters 130 begrenzt. In der anderen Richtung wird die maximal
eingefederte Lage des Werkzeughalters 130 mit der Werk
zeugspitze 124 durch die sich an dem Bodendeckel 134 anlegen
de Stirnfläche 146 des Werkzeughalters 130 begrenzt, wobei
der Federweg der Kugeleinsätze 116 größer als der Federweg
des Werkzeughalters 130 ist. Dabei ist vorgesehen, daß im
entlasteten Zustand die Auflagerkugeln 118 über die Werk
zeugspitze 124 hinausragen, während im maximal eingefederten
Zustand sowohl der Kugeleinsätze 116 als auch des Werkzeug
halters 130 die Werkzeugspitze 124 leicht über die obersten
Erhebungen der Auflagerkugeln 118 herausragt.
Im Bereich der Stanzstempelhalterung der betreffenden Stanz
maschine kann ein dem Formwerkzeug 100 entsprechendes Werk
zeug mit einer weiteren Werkzeugspitze vorgesehen sein, es
ist jedoch auch denkbar, lediglich einen einfachen Gegenhal
ter mit Auflagerkugeln, die mit den Auflagerkugeln 118 des
Formwerkzeuges 100 fluchten können, vorzusehen. Auch eine um
gekehrte Anordnung ist denkbar, bei welcher tischseitig nur
ein Gegenhalter mit Auflagerkugeln 118 vorgesehen ist und ein
dem Formwerkzeug 100 ähnliches Werkzeug zur Aufnahme in der
Stanzstempelhalterung vorgesehen ist.
Im Betrieb liegt ein zu markierendes Werkstück, normalerweise
ein Blech, zunächst auf den Auflagerkugeln 118 des Formwerk
zeuges 100 auf und ist nicht in Berührung mit der Werk
zeugspitze 124. In dieser Lage kann das Blech in seiner Er
streckungsebene verfahren werden, ohne daß die Werkzeugspitze
124 eine Beschädigung der Oberfläche verursacht. Ist das
Blech in eine zu markierende Position verfahren worden, wird
ein Stanzhub eingeleitet. Dabei wird das Blech beispielsweise
durch obenseitige Andruckkugeln nach unten verlagert, wobei
sich die Kugeleinsätze gegen die Last der Schraubenfedern 110
absenken. Die Werkzeugspitze 124 erreicht die Blechoberfläche
und durch ein weiteres Absenken wird die Vorspannfeder 132
des Werkzeughalters 130 komprimiert, wodurch sich eine An
druckkraft der Werkzeugspitze 124 an der Blechoberfläche auf
baut. Unter dieser Andruckkraft dringt die Spitze geringfügig
in das Material ein. Sollen in die Werkstückoberfläche Zei
chen eingeritzt werden, wird die untere Totpunktlage so be
stimmt, daß der Werkzeughalter 130 noch nicht an dem Boden
deckel 134 anliegt. Die Eindringtiefe der Werkzeugspitze 124
bleibt daher vergleichsweise gering. Anschließend wird das
Blech entsprechend der Kontur eines einzuritzenden Zeichens
verfahren und abschließend wiederum die obere Totpunktlage
der Stanzstempelhalterung angefahren. Die Blechlage kann nun
korrigiert werden und gegebenenfalls können weitere Zeichen
eingeritzt werden.
Mit dem gezeigten Formwerkzeug 100 ist jedoch auch ein Ankör
nen eines Werkstückes möglich, beispielsweise als Ausricht
hilfe für in nachfolgenden Arbeitsvorgängen anzuschweißende
Zapfen oder Bolzen. Hierbei wird durch einen vergrößerten
Stanzhub, eine in geeigneter Weise verstellte Werkzeugspitze
124 oder eine Lageverstellung der Andruckkugeln oder derglei
chen im Bereich der Stanzstempelhalterung das Blech im unte
ren Totpunkt weiter nach unten bewegt, wodurch sich die
Stirnfläche 146 an den Bodendeckel 134 anlegt, bevor der un
tere Totpunkt erreicht ist. Durch das nachfolgende Absenken
um ein weiteres kurzes Wegstück wird dann ein Körnerpunkt mit
einer Tiefe gesetzt, die deutlich über der Tiefe der einge
ritzten Zeichen liegt.
In Fig. 3 ist als Beispiel einer weiteren Ausführungsform ein
Formwerkzeug 200 gezeigt, das weitestgehend dem in Fig. 2 ab
gebildeten Formwerkzeug entspricht und daher weitestgehend
mit identischen Bezugszeichen versehen ist. Abweichend ist
jedoch eine Werkzeugspitze 224 aus Diamant vorgesehen, die in
einem Schaft 226 sitzt. Dieser Schaft ist mit Hilfe einer
Klemmschraube 228 in einem Werkzeughalter 230 festgelegt,
dessen wesentlichster Unterschied im Vergleich zu dem in Fig.
2 dargestellten Werkzeughalter 130 darin besteht, daß zwi
schen seiner Stirnfläche 246 und dem Bödendeckel 134 ein ver
größerter Freiraum besteht, so daß auch bei maximal eingefe
dertem und an dem ersten Absatz 108 anliegenden Halter 106
der Federweg des Werkzeughalters 230 noch nicht aufgezählt
ist. Damit ist das in Fig. 3 gezeigte Formwerkzeug lediglich
zum Einritzen von Zeichen geeignet, wobei die größere Härte
der Diamantspitze 224 für eine längere Lebensdauer sorgt und
der größer bemessene Federweg die Diamantspitze vor Stößen
durch Erreichen des Anschlages schützt.
Wie bereits erwähnt können die beschriebenen Werkzeuge zum
Markieren und gegebenenfalls Körnen sowohl tischseitig als
auch auf Seiten der Stanzstempelhalterung eingesetzt werden,
so daß ohne weiteres ein beidseitiges Bearbeiten des Werk
stückes möglich ist.
Claims (16)
1. Verfahren zum Markieren von Werkstücken auf Stanzmaschi
nen, wobei mittels des Stanzhubes ein Markierwerkzeug
(28, 34; 124; 224, 226) um ein bestimmtes Wegstück in die
Oberfläche eines in seiner Erstreckungsebene verfahrba
ren, tafelförmigen Werkstückes eingedrückt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Markierwerkzeug über eine Werk
zeugspitze (34; 124; 224) verfügt, die nach dem Eindrüc
ken in einer Markierstellung gehalten wird, das Werkstück
entsprechend der Kontur eines einzuritzenden Zeichens
verfahren wird und anschließend die Werkzeugspitze (34;
124; 224) in ihre Ruhestellung zurückbewegt wird, wobei
im Bedarfsfall der Markiervorgang entsprechend der Anzahl
gewünschter Zeichen nach entsprechender Lagekorrektur des
Werkstückes wiederholt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
einer Stanzstempelhalterung der Stanzmaschine und/oder in
einer Halterung am Tisch Markierwerkzeuge (28, 34; 124;
224, 226) angeordnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Teil des Stanzhubes von einem in Reihe
zwischen einem Tisch zur Auflagerung des Werkstückes und
der Stanzstempelhalterung vorgesehenen elastischen Ele
ment (44; 132) aufgenommen wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine Markierung als Körnerpunkt gesetzt wird,
wobei das Werkstück nach dem Eindringen der Werkzeugspitze
(124) in seiner vorgegebenen Lage bis zum Zurückbewe
gen des Markierwerkzeuges gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Werkzeugspitze (124) bei Körnerpunkten tiefer in das
Werkstück eingedrückt wird als bei einem Ritzvorgang.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Einbringen einer Körnung der Federweg der Werk
zeugspitze (124) aufgebraucht wird, bevor die tiefste
Eindrückstellung erreicht wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Werkstück durch wenigstens
eine Auflagerrolle oder -kugel (48; 118) im Bereich des
Tisches und/oder der Stanzstempelhalterung geführt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sie aus wenigstens einem Markierwerkzeug (28, 34; 124;
224, 226) und wenigstens einem Gegenhalter auf der dem
Markierwerkzeug gegenüberliegenden Seite des Werkstückes
besteht, wobei das Markierwerkzeug eine gegen die Rück
stellkraft eines elastischen Elements (44; 132) eindrück
bare Werkzeugspitze (34; 124; 224) aufweist und an einer
Stanzstempelhalterung oder einem Formwerkzeughalter am
Tisch einer Stanzmaschine festlegbar ist und der Gegen
halter auf der anderen Werkstückseite an der Halterung am
Tisch bzw. der Stanzstempelhalterung festlegbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gegenhalter wenigstens eine drehbare Auflagerrolle
oder -kugel zur beweglichen Auflagerung des Werkstückes
aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß das Markierwerkzeug (124; 224) neben der Werk
zeugspitze (124; 224) drehbare Auflagerrollen oder -
kugeln (118) aufweist, die elastisch federnd gelagert
sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Federweg der Auflagerrollen oder -kugeln (118) größer
als der Federweg der Werkzeugspitze (124; 224) ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Werkzeugspitze (124) im Ruhezustand weniger weit her
vorsteht als die Auflagerrollen oder -kugeln (118), die
ser aber in eine tiefere Lage einfederbar sind als die
Werkzeugspitze (124).
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Federrate der elastischen Elemen
te (110) der Auflagerrollen (118) kleiner als die Feder
rate des elastischen Elements (132) der Werkzeugspitze
(124; 224) ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkzeugspitze (34; 124; 224) aus
Diamant, Bornitrid oder Hartmetall besteht.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkzeugspitze (34; 124; 224) ke
gelförmig ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Markierwerkzeug (28, 34; 124;
224, 226) ein verstellbarer Träger (16, 18, 20, 22; 126,
130; 226, 228) zugeordnet ist, mit welchem die Lage der
Werkzeugspitze (34; 124; 224) und/oder die Vorspannung
von deren Rückstellfeder verstellbar ist.
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