DE10048354A1 - Verfahren zum Betrieb eines Hörgerätesystems sowie Hörgerätesystem - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines Hörgerätesystems sowie HörgerätesystemInfo
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Abstract
Bei einem Hörgerätesystem (1, 2, 3) mit wenigstens zwei Hörhilfegeräten (1, 2) werden in den Hörhilfegeräten (1, 2) Schallfeld-Kennwerte generiert und zur Anpassung der Signalverarbeitungseinheiten an unterschiedliche Hörsituationen zwischen den Hörhilfegeräten (1, 2) übertragen. Beide Hörhilfegeräte (1, 2) werden somit stets in demselben Hörprogramm betrieben.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines
Hörgerätesystems sowie ein Hörgerätesystem mit wenigstens
zwei Hörhilfegeräten, zwischen denen ein Signalpfad vorgese
hen ist, und mit wenigstens einer Signalverarbeitungseinheit,
die an verschiedene Hörsituationen anpassbar ist.
In vielen Fällen betrifft eine Schwerhörigkeit beide Ohren,
der Hörgeschädigte sollte beidohrig (binaural) mit Hörgeräten
versorgt werden. Moderne Hörgeräte verfügen dabei über
Signalverarbeitungsalgorithmen, die abhängig von der Hörsitu
ation die Parameter der Hörgeräte automatisch variieren.
Diese Veränderungen betreffen einerseits den Übergang
zwischen Mikrofonmodi (Omni- bzw. verschiedene Richtmikrofon
modi), andererseits kann die Wirkung verschiedener Blöcke der
Signalverarbeitung an die Hörsituation angepasst werden. Bei
der binauralen Versorgung wird die Hörsituation an beiden
Ohren bewertet. Durch ein an beiden Ohren leicht unterschied
liches Schallfeld kann die Bewertung allerdings leicht zu
differierenden Aussagen führen. Beispielsweise im Innenraum
eines PKW können sich die an beiden Ohren gemessenen Schall
pegel deutlich unterscheiden, auch eine Aussage über die
räumliche Anordnung der Störschallquellen ist hier sehr
schwankend. Bei einer getrennten Bewertung sind also unter
schiedliche Einstellungen der Hörgeräte nur schwierig zu
umgehen.
Aus der US 5,604,812 ist ein Hörhilfegerät bekannt, das zur
automatischen Umstellung zwischen verschiedenen Hörprogrammen
eine Signalanalyseeinheit aufweist, welche die aktuelle
Hörsituation erkennt und ein geeignetes Hörprogramm auswählt.
Nachteilig dabei ist, dass die automatische Erkennung der
Hörsituation bei zwei Hörhilfegeräten eines Hörgerätesystems
zu unterschiedlichen Ergebnissen und somit zum Betrieb der
Hörhilfegeräte in unterschiedlichen Hörprogrammen führen
kann.
Aus der WO 00/00001 ist ein Verfahren zum Betrieb binauraler
Hörgeräte bekannt, von denen jedes in Situ in mindestens zwei
Übertragungsmodi von Mikrofon- zu Ausgangswandler-Anordnung
(Hörprogramme) umschaltbar ist. Die jeweils aktiven Hörpro
gramme der Hörgeräte werden manuell oder automatisch über
eine drahtlose Verbindung zwischen den Hörgeräten auf
vorgegebene oder vorgebbare Programm-Paarungen synchroni
siert. Nachteilig bei dem bekannten Verfahren ist, dass die
augenblickliche Hörsituation häufig nicht richtig erkannt
wird und eines der Hörgeräte oder beide Hörgeräte in einem
falschen Hörprogramm betrieben werden.
Aus der US 5,757,932 ist ein Hörgerätesystem mit wenigstens
zwei Hörgeräten zur binauralen Versorgung eines Hörgeräteträ
gers bekannt, bei dem zwischen den beiden Hörgeräten eine
Übertragung akustischer Signale vorgesehen ist. Nachteilig
bei dem bekannten Hörgerätesystem ist die hohe Datenmenge,
die zwischen den beiden Hörgeräten übertragen wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum
Betrieb eines Hörgerätesystems sowie ein Hörgerätesystem zu
schaffen, durch welche die automatische Anpassung von
Hörhilfegeräten an unterschiedliche Hörsituationen verbessert
wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Der das Hörgerätesystem betref
fende Teil der Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des
Anspruchs 3. Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens und
des Hörgerätesystems sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bei einem Hörhilfegerät gemäß der Erfindung kann es sich um
ein hinter dem Ohr tragbares Hörgerät (HdO), ein in dem Ohr
tragbares Hörgerät (IdO), ein ganz oder teilweise implantier
bares Hörgerät, eine am Körper tragbare Hörhilfe, ein
Taschengerät, eine in der näheren Umgebung eines Hörgerätes
befindliche und mit diesem zusammenwirkende "externe Prozes
soreinheit" usw. handeln.
Das Hörgerätesystem gemäß der Erfindung umfasst wenigstens
zwei Hörhilfegeräte, zwischen denen zur Datenübertragung ein
Signalpfad vorgesehen ist, und wenigstens eine Signalverar
beitungseinheit, die an verschiedene Hörsituationen anpassbar
ist. Ein derartiges System kann sich beispielsweise aus einem
hinter dem Ohr tragbaren Hörgerät mit einem Mikrofon zur
Signalaufnahme, einer Signalverarbeitungseinheit und einem
Hörer zur Versorgung eines Ohrs eines Hörgeschädigten und
einem am Körper getragenen Zusatzgerät, einer "externen
Prozessoreinheit", mit einem Mikrofon zur Signalaufnahme
zusammensetzen. In der Regel wird ein solches System jedoch
zwei am Kopf tragbare Hörgeräte mit je einem Mikrofon zur
Signalaufnahme, eine Signalanalyseeinheit zum Generieren von
Schallfeld-Kennwerten, eine Signalverarbeitungseinheit zur
Verarbeitung des Eingangssignals in Anpassung an den Hörver
lust des Hörgeräteträgers, eine Steuer- und Auswerteeinheit
zur Bestimmung von Parametern der Signalverarbeitungseinheit
auf Basis der Schallfeld-Kennwerte und einen Hörer zur
Signalabgabe aufweisen.
Zur Anpassung der Signalverarbeitungseinheit an unterschied
liche Hörsituationen werden in den Hörhilfegeräten durch
Auswertung der Mikrofonsignale Schallfeld-Kennwerte erzeugt
und in mindestens einem der Hörhilfegeräte zusammengeführt.
In diesem liegen dann alle im System vorhandenen Daten zur
Bewertung des Schallfeldes vor, so dass eine optimierte
Anpassung der Signalverarbeitungseinheit an das Schallfeld
ermöglicht wird. Im Unterschied zum Stand der Technik ist es
hierfür nicht erforderlich, Audiosignale oder verarbeitete
Audiosignale zu übertragen, was ein erheblich höheres
Datenvolumen bedeuten würde und insbesondere bei einer
drahtlosen Verbindung zwischen den Hörhilfegeräten durch den
damit verbundenen Energiebedarf und die begrenzte Kapazität
üblicher Hörgeräte-Spannungsquellen nahezu unmöglich wäre.
Zusätzlich zum Erkennen der Hörsituation können die in einem
Hörhilfegerät zusammengeführten Daten vorteilhaft auch zur
Feedbackerkennung dienen. Erkanntes Feedback lässt sich
sodann durch zweckmäßige Anpassung der Signalverarbeitung des
betroffenen Hörhilfegerätes beseitigen.
Umfasst das Hörgerätesystem gemäß der Erfindung zwei Hörge
räte zur binauralen Versorgung, so werden vorzugsweise in
beiden Hörgeräten Schallfeld-Kennwerte generiert und auf das
jeweils andere Hörgerät übertragen. In beiden Hörgeräten
liegt dann die gleiche, optimierte Datenbasis zur Bewertung
des Schallfeldes vor, so dass ihre Signalverarbeitungseinhei
ten gleichermaßen an das Schallfeld angepasst und im gleichen
Hörprogramm betrieben werden können. Herrschen an beiden
Hörgeräten leicht unterschiedliche akustische Verhältnisse,
was beispielsweise durch die Abschattung des Kopfes oder im
Inneren eines PKW entstehen kann, bewirkt die in beiden
Hörgeräten vorhandene Steuer- und Auswerteeinheit auf Basis
der jeweils vorliegenden binauralen Information die Einstel
lung von Parametern der Signalverarbeitungseinheit zur
Anpassung an die Hörsituation. Ferner ermöglicht es die
Zusammenführung von Schallfeld-Kennwerten, zusätzliche
Informationen über die Schallfeldgeometrie zu gewinnen.
Es ist jedoch auch möglich, dass in nur einem der Hörhilfege
räte die Schallfeld-Kennwerte zusammengeführt werden zum
Bestimmen der Hörsituation und von diesem ein Signal zur
Kennzeichnung der Hörsituation auf weitere Hörhilfegeräte des
Hörgerätesystems rückübertragen wird. So könnten bei einem
Hörgerätessystem mit zwei am Kopf tragbaren Hörgeräten und
einer externen Prozessoreinheit, die wenigstens ein Mikrofon
umfasst, in den Hörgeräten Schallfeld-Kennwerte generiert und
auf die externe Prozessoreinheit übertragen werden, die
analog zu den Hörgeräten ihrerseits Schallfeld-Kennwerte
generiert. Liegt die externe Prozessoreinheit in der näheren
Umgebung der Hörgeräte, enthält man so zusätzliche Informati
onen über das Schallfeld. Die Informationen der externen
Prozessoreinheit können für den Fall des Abstimmungsbedarfs
zwischen den in den Hörgeräten gewonnenen Ergebnissen für
eine Entscheidung herangezogen werden, oder die externe
Prozessoreinheit gibt als "Master" manuell oder automatisch
ausgelöst die gültigen Schallfeld-Kennwerte für das System
bzw. das Hörprogramm vor.
Gemäß einer Variante der Erfindung ist die externe Prozessor
einheit als Fernbedienung für das Hörgerätesystem ausgebil
det. So sind neben den o. g. Funktionen auch Funktionen zur
komfortablen Bedienung des Hörgerätesystems in einem einzigen
Gerät vereint.
Zu den Schallfeld-Kennwerten, die zwischen wenigstens zwei
Hörhilfegeräten eines Hörgerätesystems gemäß der Erfindung
übertragen werden und auf deren Basis die Bestimmung von
Parametern wenigstens einer Signalverarbeitungseinheit des
Hörgerätesystems erfolgt, zählen insbesondere Kennwerte
bezüglich:
- - der Signalpegel,
- - der Frequenzspektren,
- - der Modulationsfrequenzen,
- - der Modulationstiefen,
- - der Rauschanteile sowie
- - räumliche Kennwerte akustischer Signale des Schallfeldes.
Die räumlichen Kennwerte des Schallfeldes können ihrerseits
in Kohärenz, Einfallsrichtungen von Störsignalen, Einfalls
richtung des Nutzsignals usw. unterteilt werden.
Zur Anpassung der Signalverarbeitungseinheit eines Hörhilfe
gerätes sieht eine Variante der Erfindung vor, in periodi
schen Zeitabständen Schallfeld-Kennwerte zu generieren und
zwischen Hörhilfegeräten des betreffenden Hörgerätesystems zu
übertragen. Dadurch lässt sich erreichen, dass Hörhilfegeräte
des Hörgerätesystems allenfalls für kurze Zeit in unter
schiedlichen Hörprogrammen arbeiten.
Eine andere Variante sieht vor, dass wenn ein Hörhilfegerät
eines Hörgerätesystems gemäß der Erfindung eine relevante
Änderung von Schallfeld-Kennwerten registriert, ein Abgleich
zwischen den Hörhilfegeräten des Hörgerätesystems erfolgt.
Im einfachsten Fall erfolgt die Anpassung von Hörhilfegeräten
des Hörgerätesystems jedoch durch manuelle Betätigung eines
Bedienelementes des Hörgerätesystems durch den Hörgeräteträ
ger. Dabei kann das hierfür vorgesehene Bedienelement auch
auf einer Fernbedienung angeordnet sein.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand
eines Ausführungsbeispieles erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 ein Hörgerätesystem mit zwei am Kopf tragbaren
Hörgeräten und einer externen Prozessoreinheit,
Fig. 2 schematisch den Aufbau eines Hörhilfegerätes gemäß
der Erfindung und
Fig. 3 schematisch den Aufbau der externen Prozessoreinheit.
Fig. 1 zeigt als Ausführungsbeispiel den Aufbau eines
binauralen Hörgerätesystems 1, 2, 3 mit zwei Hörgeräten 1 und
2 und einer externen Prozessoreinheit 3. Zwischen den beiden
Hörgeräten und zwischen je einem Hörgerät und der externen
Prozessoreinheit bestehen Signalpfade 4, 5 und 6, die im
Ausführungsbeispiel bidirektional und drahtlos ausgeführt
sind. Somit können innerhalb des Hörgerätesystems 1, 2, 3
Daten zwischen den Hörgeräten sowie zwischen je einem
Hörgerät und der externen Prozessoreinheit ausgetauscht
werden.
In Fig. 2 ist schematisch der interne Aufbau eines Hörgerä
tes 1 des Hörgerätesystems 1, 2, 3 gemäß Fig. 1 veranschau
licht. Das Hörgerät 1 umfasst ein direktionales Mikrofon 10
mit veränderbarer Richtcharakteristik zum Aufnehmen eines
akustischen Eingangssignals. Dieses ist einer Signalverarbei
tungseinheit 11 zugeführt, in der eine Aufbereitung des
Eingangssignals zur Anpassung an den Hörverlust eines
Hörgerätesträgers erfolgt. Das Ausgangssignal der Signalver
arbeitungseinheit 11 ist einem Endverstärker 12 und schließ
lich einem Hörer 13 zur Signalausgabe zugeführt.
Ferner umfasst das dargestellte Hörgerät 1 eine Signalanaly
seeinheit 14, in der aus dem Eingangssignal Kennparameter des
Schallfeldes, in dem sich das Hörgerät 1 befindet, ermittelt
werden. Diese Schallfeld-Kennwerte kennzeichnen Signalpegel,
Frequenzspektren, Modulationsfrequenzen, Modulationstiefen,
Rauschanteile, räumliche Kennwerte usw. akustischer Signale
des Schallfeldes. Die räumlichen Kennwerte des Schallfeldes,
können ihrerseits die Kohärenz, Einfallsrichtungen von
Störsignalen, die Einfallsrichtung des Nutzsignals usw.
umfassen. Die so ermittelten Schallfeld-Kennwerte werden in
einem Speicherbereich 15A eines Speichers 15 des Hörgerätes 1
abgelegt.
Zur drahtlosen Signalübertragung zwischen dem Hörgerät 1 und
dem weiteren Hörgerät 2 sowie der externen Prozessoreinheit 3
weist das Hörgerät 1 die Sende- und Empfangseinheit 16 auf.
Über diese und den Signalpfad 18 werden die im Hörgerät 1
ermittelten Schallfeld-Kennwerte auf das Hörgerät 2 und die
externe Prozessoreinheit 3 übertragen. Mittels der Sende- und
Empfangseinheit 16 empfängt das Hörgerät seinerseits über den
Signalpfad 18 die in dem zweiten Hörgerät 2 und der externen
Prozessoreinheit 3 in analoger Weise ermittelten Schallfeld-
Kennwerte. Diese werden im Ausführungsbeispiel in den
Speicherbereichen 15B und 15C des Speichers 15 abgelegt. Alle
drei Speicherbereiche 15A, 158, 15C sind der Steuer- und
Auswerteeinheit 17 zugeführt, die aus den Schallfeld-Kennwer
ten Parameter zur Steuerung der Signalverarbeitungseinheit 11
in Anpassung an das Schallfeld bestimmt.
Zur Beurteilung des Schallfeldes und damit der Hörsituation
liegen in dem Hörgerät 1 also sowohl die lokale Schallfeldin
formation als auch die Information über das Schallfeld an den
übrigen Auswerteorten vor. Auf diese Weise verfügt das
Hörgerät 1 über eine umfassende Schallfeldinformation, die
zur Steuerung der Übertragungsparameter der Signalverarbei
tungseinheit 11 hetangezogen wird. Wie bei herkömmlichen
Hörgeräten kann diese Steuerung aber auch nur auf der
Betrachtung der lokalen Schallfeld-Kennwerte beruhen.
Vorteilhaft greift die Steuer- und Auswerteeinheit 17
allerdings auf mindestens die Schallfeld-Kennwerte beider
Hörgeräte 1 und 2, besser noch auf die Schallfeld-Kennwerte
an allen drei Auswerteorten zurück und variiert entsprechend
die Parameter der Signalverarbeitungseinheit 11. Einzelne
Hörgerätefunktionalitäten, für die bei binauraler Versorgung
eine abgestimmte Wirkung beider Hörgeräte 1 und 2 notwendig
ist, werden so synchronisiert. Mit Hilfe zweckmäßiger
Algorithmen können auch bei unterschiedlichen Kennwerten zum
Schallfeld passende Parameter ermittelt werden. Ferner
erlauben die an verschiedenen Auswerteorten bestimmten
Schallfeld-Kennwerte Aussagen bezüglich des Schallfeldes,
beispielsweise über die Schallfeldgeometrie, die bei der
Bestimmung von Kennwerten an nur einem Auswerteort gar nicht
möglich wären.
Da innerhalb des Hörgerätesystems 1, 2, 3 lediglich Schall
feld-Kennwerte und nicht die an den einzelnen Orten aufgenom
menen akustischen Signale übertragen werden, hält sich das zu
übermittelnde Datenvolumen in Grenzen. Trotzdem ist eine sehr
genaue Beurteilung des Schallfeldes sowie eine Synchronisa
tion der Hörgeräte und deren Anpassung an das Schallfeld
möglich.
Fig. 3 zeigt den internen Aufbau der externen Prozessorein
heit 3 in Form einer Fernbedienung gemäß Fig. 1. Auch diese
weist ein Mikrofon 20 zur Signalaufnahme und eine Signalana
lyseeinheit 21 zum Generieren von Schallfeld-Kennwerten auf,
die in einem Betriebsmodus des Hörgerätesystems 1, 2, 3 über
die Sende- und Empfangseinheit 23 und den Signalpfad 25 an
die beiden Hörgeräte 1 und 2 im Hörgerätesystem weitergelei
tet werden. In den beiden Hörgeräten 1 und 2 liegen somit
jeweils die Schallfeld-Kennwerte vom Ort des Hörgerätes, vom
Ort des jeweils anderen Hörgerätes sowie vom Ort der externen
Prozessoreinheit 3 vor. Dadurch werden eine umfassende
Schallfeld-Analyse und, da die Schallfeld-Kennwerte in beiden
Hörgeräten 1 und 2 gleichermaßen vorhanden sind, die Synchro
nisation der beiden Hörgeräte ermöglicht.
Für einen anderen Betriebsmodus des Hörgerätesystems 1, 2, 3
ist vorgesehen, dass die Schallfeld-Kennwerte aller drei
Hörhilfegeräte auch in der externen Prozessoreinheit 3
zusammenlaufen. Hierfür ist diese mit einem Speicher 22, der
in die Speicherbereiche 22A, 22B, 22C unterteilt ist,
ausgestattet. Weil in der externen Prozessoreinheit 3 im
Vergleich zu den Hörgeräten 1 und 2 mehr Platz für die
Steuer- und Auswerteeinheit 24 zur Verfügung steht, ist diese
entsprechend komplex ausgebildet, verfügt über eine höherer
Prozessorleistung und ermöglicht daher eine umfangreichere
Analyse der Schallfeld-Kennwerte zur Bestimmung der Hörsitua
tion. Ist diese ermittelt, so wird in besagtem Betriebsmodus
des Hörgerätesystems anstatt der Schallfeld-Kennwerte vom Ort
der externen Prozessoreinheit 3 direkt ein Signal zur
Kennzeichnung der Hörsituation von der Steuer- und Auswerte
einheit 24 über die Sende- und Empfangseinheit 23, den
Signalpfad 25 (der sich aus den Signalpfaden 5 und 6 gemäß
Fig. 1 zusammensetzt) und die Sende- und Empfangseinheit 16
zu der Steuer- und Auswerteeinheit 17 der Hörgeräte 1 und 2
übermittelt, zur Anpassung der Signalverarbeitungseinheit 11
an diese Hörsituation.
Die gezeigten Komponenten der Hörgeräte bzw. der externen
Prozessoreinheit können in analoger oder digitaler Schal
tungstechnik ausgeführt sein. Ferner umfassen insbesondere
die Signalanalyseeinheiten 14 und 21 sowie die Steuer- und
Auswerteeinheiten 17 und 24 neuronale Strukturen und Fuzzy-
Logik zur optimierten Bestimmung von Schallfeld-Kennwerten,
der Hörsituation und Parametern der
Signalverarbeitungseinheit 11.
Claims (17)
1. Verfahren zum Betrieb eines Hörgerätesystems (1, 2, 3) mit
wenigstens zwei Hörhilfegeräten (1, 2, 3), zwischen denen ein
Signalpfad (4, 5, 6, 18, 25) vorgesehen ist, und mit wenigs
tens einer Signalverarbeitungseinheit, die an verschiedene
Hörsituationen anpassbar ist, wobei in einem ersten Hörhilfe
gerät (1) und einem zweiten Hörhilfegerät (2) Schallfeld-
Kennwerte eines Schallfeldes generiert werden und wobei
Schallfeld-Kennwerte von dem ersten Hörhilfegerät (1) auf das
zweite Hörhilfegerät (2) übertragen werden zur Anpassung der
Signalverarbeitungseinheit des zweiten Hörhilfegerätes (2) an
das Schallfeld auf Basis der in beiden Hörhilfegeräten (1, 2)
generierten Schallfeld-Kennwerte.
2. Verfahren zum Betrieb eines Hörgerätesystems nach Anspruch
1, wobei Schallfeld-Kennwerte von dem zweiten Hörhilfegerät
(2) auf das erste Hörhilfegerät (1) übertragen werden zur
Anpassung der Signalverarbeitungseinheit (11) des ersten
Hörhilfegerätes (1) an das Schallfeld mittels der in beiden
Hörhilfegeräten (1, 2) generierten Schallfeld-Kennwerte.
3. Hörgerätesystem (1, 2, 3) mit wenigstens zwei Hörhilfege
räten (1, 2, 3), zwischen denen ein Signalpfad (4, 5, 6, 18,
25) vorgesehen ist, mit wenigstens zwei Signalanalyseeinhei
ten (14, 21) und mit wenigstens einer Signalverarbeitungsein
heit (11), wobei in der Signalanalyseeinheit (14) eines
ersten Hörhilfegerätes (1) und der Signalanalyseeinheit eines
zweiten Hörhilfegerätes (2) Schallfeld-Kennwerte bestimmbar
sind und wobei die Schallfeld-Kennwerte des ersten Hörhilfe
gerätes (1) auf das zweite Hörhilfegerät (2) über den
Signalpfad (4) übertragbar sind zur Anpassung der Signalver
arbeitungseinheit des zweiten Hörhilfegerätes (2) an das
Schallfeld mittels der in beiden Hörhilfegeräten (1, 2)
generierten Schallfeld-Kennwerte.
4. Hörgerätesystem nach Anspruch 3, wobei das erste Hörhilfe
gerät (1) wenigsten eine Sendeeinheit und das zweite Hörhil
fegerät (2) wenigstens eine Empfangseinheit zur drahtlosen
Signalübertragung zwischen den Hörhilfegeräten (1, 2)
umfasst.
5. Hörgerätesystem nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Schall
feld-Kennwerte des zweiten Hörhilfegerätes (2) auf das erste
Hörhilfegerät (1) über den Signalpfad (4) übertragbar sind
zur Anpassung der Signalverarbeitungseinheit (11) des ersten
Hörhilfegerätes (1) an das Schallfeld mittels der in beiden
Hörhilfegeräten (1, 2) generierten Schallfeld-Kennwerte.
6. Hörgerätesystem nach Anspruch 3 oder 4, wobei wenigstens
eines der Hörhilfegeräte als externe Prozessoreinheit (3) und
wenigstens eines der Hörhilfegerät als am Kopf tragbares
Hörgerät (1, 2) ausgebildet ist.
7. Hörgerätesystem nach Anspruch 6, wobei mehrere am Kopf
tragbare Hörgeräte (1, 2) vorgesehen sind und eine Übertra
gung von Schallfeld-Kennwerten zwischen den Hörgeräten (1, 2)
und der externen Prozessoreinheit (3) erfolgt.
8. Hörgerätesystem nach Anspruch 6 oder 7, wobei die externe
Prozessoreinheit (3) als Fernbedienung für wenigstens ein
Hörgerät (1, 2) ausgebildet ist.
9. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei
die Schallfeld-Kennwerte Signalpegel akustischer Signale des
Schallfeldes kennzeichnen.
10. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei
die Schallfeld-Kennwerte Frequenzspektren akustischer Signale
des Schallfeldes kennzeichnen.
11. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei
die Schallfeld-Kennwerte Modulationsfrequenzen akustischer
Signale des Schallfeldes kennzeichnen.
12. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei
die Schallfeld-Kennwerte Modulationstiefen akustischer
Signale des Schallfeldes kennzeichnen.
13. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei
die Schallfeld-Kennwerte Rauschanteile akustischer Signale
des Schallfeldes kennzeichnen.
14. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei
die Schallfeld-Kennwerte räumliche Schallfeld-Kennwerte
umfassen.
15. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei
eine Übertragung von Schallfeld-Kennwerten zwischen Hörhilfe
geräten (1, 2, 3) des Hörgerätesystems (1, 2, 3) in periodi
schen Zeitabständen erfolgt.
16. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei
eine Übertragung von Schallfeld-Kennwerten vor der Änderung
von Parametern der Signalverarbeitungseinheit (11) wenigstens
eines der Hörhilfegeräte (1, 2, 3) des Hörgerätesystems (1,
2, 3) erfolgt.
17. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 16, wobei
eine Übertragung von Schallfeld-Kennwerten zwischen Hörhilfe
geräten (1, 2, 3) des Hörgerätesystems (1, 2, 3) nach der
Betätigung eines Bedienelementes des Hörgerätesystems (1, 2,
3) erfolgt.
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