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Die
Erfindung bezieht sich auf eine selbstfahrende Arbeitsmaschine,
die mit verschiedenen Arbeitsgeräten
ausrüstbar
ist.
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Selbstfahrende
Arbeitsmaschinen sind im allgemeinen Maschinen zum Abtragen oder
Transportieren von Schüttgütern oder
anderen Lasten. Die hier betrachteten selbstfahrenden Arbeitsmaschinen haben
an einem Fahrzeugrahmen einen hoch- und herunterschwenkbar gelagerten
Schaufelarm, an dem aus- und einschwenkbar ein Arbeitsgerät gelagert
ist. Das Arbeitsgerät
ist austauschbar und wird deshalb auch als „Anbaugerät" bezeichnet. Dabei kann es sich insbesondere
um eine/einen Schaufel, Stapler, Frontbagger, Lasthaken, Greiferausleger oder
Hydraulikhammer handeln.
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Das
Schwenken des Schaufelarmes bezüglich
des Fahrzeugrahmens wird von mindestens einem Hubzylinder und das
Schwenken des Arbeitsgerätes
bezüglich
des Schaufelarmes wird von mindestens einem Kippzylinder bewirkt.
Bei verschiedenen Anbaugeräten
ist ein Führen
des Anbaugerätes
parallel zum Boden unabhängig
von der Position des Schaufelarmes wünschenswert bzw. erforderlich. Dies
gilt vor allem für
eine Schaufel oder einen Stapler.
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Es
sind bereits selbstfahrende Arbeitsmaschinen bekannt, die diese
Forderung mittels eines Getriebes erfüllen, in das der mindestens
eine Kippzylinder eingebunden ist. Dabei ist der Kippzylinder einenends
auf der Seite des Schaufelarmes etwas unterhalb der Schaufelschwenkachse
am Drehstuhl gelagert. Das andere Ende des Kippzylinders ist an einem
Hebelarm eines Umlenkhebels angelenkt, der mittig am Schaufelarm
gelagert ist und am anderen Hebelarm eine Umlenkstange angelenkt
hat. Die Umlenkstange wirkt wiederum etwa mittig auf einen unten
schwenkbar am Schaufelarm gelagerten Kipphebel, an den oben einenends
eine Kippstange angelenkt ist, die anderenends gelenkig mit der
Schaufel verbunden ist. Durch dieses Gelenkgetriebe wird ein Ausfahren
des Kippzylinders in ein Einschwenken der Schaufel umgesetzt und
ein Einfahren des Kippzylinders in ein Ausschwenken der Schaufel.
Da die Achsen der Anlenkungen von Kippzylinder und Schwenkarm am
Drehstuhl nicht zusammenfallen, bewirkt ein Hochschwenken des Schaufelarmes ohne
gleichzeitiges Verfahren des Kippzylinders ein Schwenken des Umlenkhebels,
so daß die
Schaufel proportional zum Hochschwenken ausgeschwenkt wird. Umgekehrt
wird hierdurch beim Herunterschwenken des Schaufelarmes ein entsprechendes Einschwenken
der Schaufel verursacht, so daß insgesamt
eine Führung
der Schaufel parallel zum Boden verwirklicht wird.
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Eine
solche Parallelführung
ist jedoch bei Einsatz anderer Arbeitsgeräte als Schaufel oder Stapler
störend
oder steht einem solchen Einsatz sogar entgegen. Dies gilt insbesondere
für Frontbagger,
Lasthaken, Greiferausleger oder Hydraulikhammer. Der Maschinenführer ist
das Arbeiten mit diesen Arbeitsgeräten an selbstfahrenden Arbeitsmaschinen
gewohnt, die keine Parallelführung
aufweisen, was dann der Fall ist, wenn der Kippzylinder nicht am Drehstuhl,
sondern am Schaufelarm angelenkt ist. Dann wird nämlich durch
ein Schwenken des Schaufelarmes kein Schwenken der Schaufel zum
Schaufelarm bewirkt.
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Die
DE 29 48 480 C2 offenbart
ein Auslegergestänge
für einen
Schaufellader, bei dem bei Schaufelbetrieb die Ladeschaufel so gesteuert
ist, daß sie
in der untersten Stellung mit der Schaufelauflagerfläche parallel
zum Erdboden verläuft,
um das Schüttgut
aufzuschaufeln. Beim Aufwärtsschwenken des
Auslegers wird die Schaufel kontinuierlich um die Achse mach hinten
gekippt. Um diese Schaufelstellungen zu erreichen, ist vor dem Auslegerlager
eine Lagerstelle und am Hydraulikzylinder eine Lagerbohrung vorgesehen.
Bei Schaufelbetrieb ist der Lagerzapfen für den Steuerzylinder, die Lagerbohrung
durchsetzend, in die Lagerstelle am Rahmen eingeführt.
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Zwecks
Umstellung auf Gabelstaplerbetrieb wird der erwähnte Lagerzapfen für den Steuerzylinder
durch die Lagerbohrung des Steuerzylinders in eine am Vorderrahmen
unterhalb des Auslegerlagers vorgesehene Lagerstelle eingebracht
und damit die Ladegabel so gelenkt, daß deren Gabelfläche bei den
Schwenkbewegungen des Auslegers immer in horizontaler Lage verbleibt.
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Die
Druckschrift beschreibt somit eine umschaltbare Parallelführung, bei
der sowohl bei Schaufelbetrieb als auch bei Gabelstaplerbetrieb eine
Relativbewegung des Anbaugerätes
zum Schaufelarm stattfindet. Das Ankippen der Schaufel beim Schaufelbetrieb
ist für
den Maschineinführer hinderlich,
da dies bei herkömmlichen
Schaufelladern nicht erfolgt. Die Bedienung des Schaufelladers ist
deshalb für
den Maschinenführer
sehr gewöhnungsbedürftig. Es
kann zu Bedienfehlern kommen, insbesondere wenn mit einem Fuhrpark
mit verschiedenen Arbeitsmaschinen gearbeitet wird.
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine selbstfahrende
Arbeitsmaschine zu schaffen, die eine Parallelführung aufweist, bei der jedoch
das Arbeiten mit Anbaugeräten
erleichtert ist, die keiner Parallelführung bedürfen.
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Die
Aufgabe wird durch eine selbstfahrende Arbeitsmaschine mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
Ferner wird die Aufgabe durch eine selbstfahrende Arbeitsmaschine
mit den Merkmalen des Anspruchs 2 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der selbstfahrenden Arbeitsmaschine sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
selbstfahrende Arbeitsmaschine gemäß Anspruch 1 hat
- (a) einen am Fahrzeugrahmen oder an einem am Fahrzeugrahmen
um eine vertikale Achse schwenkbaren Drehstuhl hoch- und herunterschwenkbar
gelagerten Schaufelarm,
- (b) mindestens einen einenends am Schaufelarm und anderenends
am Fahrzeugrahmen oder Drehstuhl angelenkten Hubzylinder zum Schwenken
des Schaufelarmes,
- (c) ein aus- und einschwenkbar am Schaufelarm gelagertes Arbeitsgerät,
- (d) mindestens einen einenends am Arbeitsgerät mittelbar über ein
Gelenkgetriebe oder unmittelbar angelenkten Kippzylinder zum Schwenken des
Arbeitsgerätes
und
- (e1) Einrichtungen zum Anlenken des anderen Endes des Kippzylinders
am Fahrzeugrahmen oder Drehstuhl wahlweise in einem Abstand von der
Schaufelarmschwenkachse, wodurch beim Schwenken des Schaufelarmes
eine Parallelführung
des Arbeitsgerätes
bewirkt wird, oder auf der Schaufelarmschwenkachse, wodurch die
Parallelführung
außer
Funktion gesetzt wird.
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Die
selbstfahrende Arbeitsmaschine gemäß Anspruch 2 weist ebenfalls
die Merkmale (a) bis (d) auf und hat anstatt des Merkmals (e1) das
folgende Merkmal:
- (e2) Einrichtungen zum Einlenken
des anderen Endes des Kippzylinders wahlweise im Abstand von der
Schaufelarmschwenkachse, und zwar am. Fahrzeugrahmen oder Drehstuhl,
wodurch beim Schwenken des Schaufelarms eine Parallelführung des
Arbeitsgerätes
bewirkt wird oder am Schaufelarm, wodurch die Parallelführung außer Funktion
gesetzt wird.
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Die
Erfindung stellt also erstmalig eine selbstfahrende Arbeitsmaschine
zur Verfügung,
bei der die Parallelführung
in und außer
Funktion gesetzt werden kann, so daß der Maschinenführer Arbeitsgeräte wie Schaufel
oder Stapler mit der Parallelführung und
Arbeitsgeräte
wie Frontbagger, Lasthaken, Greiferausleger oder Hydraulikhammer
ohne Parallelführung
einsetzen kann. Wenn die Parallelführung in Funktion ist, ist
die Anlenkung des Kippzylinders von den Einrichtungen am Fahrzeugrahmen
oder Drehstuhl in einem Abstand von der Schaufelarmschwenkachse
angeordnet. Wenn hingegen die Parallelführung außer Funktion gesetzt ist, ist
die Anlenkung des Kippzylinders von den Einrichtungen entweder in
die Schaufelarmschwenkachse verlegt oder an den Schaufelarm. Durch
die Verlegung der Anlenkung des Kippzylinders wird durch ein Schwenken des
Schaufelarmes nicht mehr ein Kippen des Arbeitsgerätes bewirkt.
Durch die Erfindung wird also ein höchst einfach herstellbares
und in der Anwendung einfaches Infunktionsetzen bzw. Außerfunktionsetzen
einer Parallelführung
ermöglicht,
die dem Maschinenführer
die Nutzung verschiedener Anbaugeräte sehr erleichtert.
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Die
Einrichtungen zum wahlweisen Anlenken können insbesondere eine Gleitführung aufweisen,
die eine Verlagerung eines Bauteils, das die Anlenkung des Kippzylinders
aufweist, von einer Position, in der sich die Anlenkung in einem
Abstand von der Schaufelarmschwenkachse befindet, in eine Position,
in der sich die Anlenkung auf der Schaufelarmschwenkachse befindet,
ermöglicht.
Auch ist eine Ausführung
mittels eines Lagerteiles möglich,
das einerseits fest mit dem Fahrzeugrahmen oder Drehstuhl und andererseits
fest mit dem Schaufelarm verbindbar ist. Dabei kann die Verbindung
beispielsweise über
Steckbolzen erfolgen, die in Steckbolzenaufnahmen des Fahrzeugrahmens
oder Drehstuhls oder des Schwenkarmes einsteckbar sind, wobei eine wahlweise
Einsteckbarkeit bei einer Anordnung des Schaufelarmes in einer bestimmten
Schwenkstellung gegeben sein kann, die beispielsweise durch einen Anschlag
definierbar ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsart
weisen die Einrichtungen zum wahlweisen Anlenken zur mittelbaren
Anlenkung am Fahrzeugrahmen oder Drehstuhl einen ein- oder zweiarmigen
Hebel auf, der schwenkbar am Fahrzeugrahmen oder Drehstuhl gelagert
ist, an dem einen Hebelarm den Kippzylinder angelenkt hat und an
dem anderen Hebelarm eine Bolzenaufnahme aufweist, in die ein Steckbolzen einsteckbar
ist, wobei der Steckbolzen entweder zugleich in eine erste Bolzenaufnahme
des Fahrzeugsrahmens oder Drehstuhls einsteckbar ist, so daß die Anlenkung
des Kippzylinders an dem einen Hebelarm in einem Abstand von der
Schaufelarmschwenkachse festgelegt ist, wodurch beim Schwenken des Schaufelarmes
eine Parallelführung
des Arbeitsgerätes
bewirkt wird, oder der Steckbolzen zugleich in eine zweite Bolzenaufnahme
des Fahrzeugsrahmens oder Drehstuhls einsteckbar ist, so daß die Anlenkung
des Kippzylinders an dem einen Hebelarm auf der Schaufelarmschwenkachse
festgelegt und die Parallelführung
außer
Funktion gesetzt ist.
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Dadurch,
daß der
Kippzylinder an dem einen Hebelarm des ein- oder zweiarmigen Hebels
angelenkt ist, der schwenkbar am Fahrzeugrahmen oder Drehstuhl gelagert
ist und der am anderen Hebelarm in verschiedenen Stellungen am Fahrzeugrahmen oder
Drehstuhl festlegbar ist, die durch die dort vorhandenen Bolzenaufnahmen
definiert werden, ist es möglich,
die Anlenkung des Kippzylinders einfach und exakt entweder in einem
Abstand von der Schaufelarmschwenkachse oder auf der Schaufelarmschwenkachse
anordnen zu können.
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Grundsätzlich kann
der mindestens eine Kippzylinder anderenends unmittelbar an das
Arbeitsgerät
angelenkt sein. Vorzugsweise wirkt jedoch der Kippzylinder mittelbar über ein
Gelenkgetriebe auf das Arbeitsgerät. Dieses kann insbesondere
aus nur einer Anordnung aus Kipphebel und Kippstange bestehen. Dabei
kann es sich insbesondere um einen einarmigen Kipphebel oder um
einen zweiarmigen Kipphebel handeln. Das Gelenkgetriebe kann aber
auch einen Umlenkhebel und eine Umlenkstange aufweisen, über die
der Kippzylinder auf den Kipphebel wirken kann, insbesondere auf
einen einarmigen Kipphebel. Es sind sowohl Getriebeausführungen
eingeschlossen, die eine Parallelkinematik aufweisen, bei der die
Schaufel beim Ausfahren des Kippzylinders auskippt, als auch Getriebeausführungen
mit einer Z-Kinematik, bei der die Schaufel beim Ausfahren einkippt.
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Die
Parallelführung
setzt eine Anlenkung des Kippzylinders in einem Abstand von der
Schaufelarmschwenkachse voraus. Bei einer Ausführung der Parallelführung als
Z-Kinematik ist
sie unterhalb der Schaufelarmschwenkachse angeordnet und bei einer
Ausführung
als Parallelkinematik oberhalb der Schaufelarmschwenkachse. Aus
baulichen Gründen befindet
sich vorzugsweise die Anlenkung auf der Seite des Schaufelarmes
von der Schaufelarmschwenkachse. Die erste Bolzenaufnahme, in die
der Steckbolzen für
Parallelführung
des Arbeitsgerätes eingesteckt
ist, ist vorzugsweise in der Nähe
oder auf der Schaufelarmschwenkachse angeordnet.
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Grundsätzlich ist
es möglich,
den ein- oder zweiarmigen Hebel direkt von Hand, mit Hilfe von Werkzeugen
oder mittels zusätzlicher
Antriebseinrichtungen der selbstfahrenden Arbeitsmaschine umzulegen,
um die Parallelführung
in bzw. außer
Funktion zu setzen.
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Vorzugsweise
werden jedoch für
das Schwenken des Hebels die vorhandenen Antriebseinrichtungen des
Schaufelarmes und des Arbeitsgerätes
genutzt. Hierzu weist die selbstfahrende Arbeitsmaschine gemäß einer
weiteren Ausgestaltung einen Anschlag auf, mit dem das Gelenkgetriebe
blockierbar ist. Der Anschlag kann am Schaufelarm ausgebildet sein
und der Umlenkhebel gegen den Anschlag schwenkbar sein, um das Blockieren
des Gelenkgetriebes zu bewirken. Vorzugsweise ist der Anschlag an
einem Querrohr des Schaufelarmes ausgebildet. Hierbei kann es sich
um einen Anschlag handeln, der ohnehin zur Begrenzung der Getriebebewegung
vorhanden ist. Ferner weist die Arbeitsmaschine einen Anschlagbolzen
auf, der in eine erste Anschlagbolzenaufnahme des Fahrzeugrahmens oder
Drehstuhl einsteckbar ist, um ein Schwenken des zweiarmigen Hebels
in einer Position zu blockieren, in der sich die Bolzenaufnahme
zwischen der ersten Bolzenaufnahme und der zweiten Bolzenaufnahme
befindet. Überdies
weist sie eine dritte Bolzenaufnahme im Fahrzeugrahmen oder Drehstuhl auf,
auf die die Bolzenaufnahme ausgerichtet ist, wenn der Hebel in der
vorerwähnten
Position durch den Anschlag blockiert ist, so daß der Steckbolzen zugleich
in die Bolzenaufnahme und in die dritte Bolzenaufnahme einsteckbar
ist. Zudem weist sie eine zweite Anschlagbolzenaufnahme auf, in
die der Anschlagbolzen einsteckbar ist, um den Hebel in einer Position
zu blockieren, in der die Bolzenaufnahme auf die zweite Bolzenaufnahme
ausgerichtet ist, so daß der
Steckbolzen zugleich in die Bolzenaufnahme und in die zweite Bolzenaufnahme
einsteckbar ist.
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Die
selbstfahrende Arbeitsmaschine ist dann vorzugsweise so ausgestaltet,
daß der
Anschlag nach – vorzugsweise
vollständigem – Ausfahren
des Hubzylinders und anschließendem
teilweisen Einfahren des Kippzylinders in Wirkung tritt. Gemäß einer weiteren
Ausgestaltung ist dann der Hebel nach Entfernen des Steckbolzens
aus der ersten Bolzenaufnahme und weiterem Einfahren des Kippzylinders
bis zum Anschlagen an den in die erste Anschlagbolzenaufnahme eingesteckten
Anschlagbolzen schwenkbar. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor,
daß dann nach
Einstecken des Steckbolzens in die Bolzenaufnahme und in die dritte
Bolzenaufnahme der Schwenkarm durch Einfahren des Hubzylinders ohne Schwenken
des Hebels herunterschwenkbar ist. Nach einer weiteren Ausgestaltung
ist dann der Hebel nach Entfernen des Steckbolzens aus der dritten Bolzenaufnahme
und Entfernen des Anschlagbolzens aus der ersten Anschlagbolzenaufnahme
und Einstecken des Anschlagbolzens in die zweite Anschlagbolzenaufnahme
durch Ausfahren des Kippzylinders bis zum Anschlagen an den Anschlagbolzen schwenkbar.
In dieser Position ist der Hebel durch Einstecken des Steckbolzens
in die Bolzenaufnahme und die zweite Bolzenaufnahme fixierbar, wodurch die
Parallelführung
abgeschaltet ist.
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Das
Einstecken bzw. Entfernen des Steckbolzens und/oder Anschlagbolzens
erfolgt vorzugsweise manuell. Es versteht sich, daß Sicherheitseinrichtungen
zum Sichern von Steckbolzen und/oder Anschlagbolzen in ihren Steckpositionen
vorhanden sein können.
Bei einer besonders komfortablen Ausführung ist dem Steckbolzen und/oder
dem Anschlagbolzen eine hydraulische und/oder elektrische Antriebseinrichtung
zugeordnet, die mit einer hydraulischen und/oder elektrischen Steuereinrichtung
verbunden ist, um den Steckbolzen und/oder den Anschlagbolzen in
Einsteckposition zu bringen und aus dieser zu entfernen.
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Schließlich können in
einer besonders bedienerfreundlichen Ausführung in einer hydraulischen und/oder
elektrischen Steuereinrichtung Steuerfunktionen und/oder Steuersequenzen
festgelegt sein, durch deren Auslösen – beispielsweise durch Taster – der mindestens
eine Hubzylinder und/oder der mindestens eine Schwenkzylinder und/oder
die Antriebseinrichtung des Steckbolzens und/oder die Antriebseinrichtung
des Antriebsbolzens steuerbar ist/sind, um die Parallelführung in
und außer
Funktion zu setzen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnungen von
Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In
den Zeichnungen zeigen:
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1 den
vorderen Teil einer herkömmlichen
selbstfahrenden Arbeitsmaschine mit Schaufel bzw. Stapler und Parallelführung in
einem Längsschnitt;
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2 den
vorderen Teil einer erfindungsgemäßen selbstfahrenden Arbeitsmaschine
mit abgesenktem Schaufelarm und in Funktion gesetzter Parallelführung in
einem Längsschnitt;
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3 den
vorderen Teil derselben selbstfahrenden Arbeitsmaschine mit gegenüber 2 hochgeschwenktem
Schaufelarm in einem Längsschnitt;
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4 den
vorderen Teil derselben selbstfahrenden Arbeitsmaschine mit gegenüber 3 durch den
Anschlag blockiertem Gelenkgetriebe in einem Längsschnitt;
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5 den
vorderen Teil derselben selbstfahrenden Arbeitsmaschine mit gegenüber
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3 bis
zum Anschlagbolzen geschwenktem Hebel in einem Längsschnitt;
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6 den
vorderen Teil derselben selbstfahrenden Arbeitsmaschine mit gegenüber 5 abgesenktem
Schaufelarm in einem Längsschnitt;
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7 den
vorderen Teil derselben selbstfahrenden Arbeitsmaschine mit gegenüber 6 in
eine die Parallelführung
außer
Funktion setzende Position geschwenktem Hebel in einem Längsschnitt.
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Bei
der nachfolgenden Erläuterung
verschiedener Ausführungsbeispiele
sind übereinstimmende oder
im wesentlichen übereinstimmende
Elemente mit denselben Bezugsziffern gekennzeichnet. Veränderte Elemente
sind durch angestrichene Bezugsziffern gekennzeichnet. Doppelt vorhandene
Elemente durch identische Bezugsziffern mit verschiedenen Anstrichen.
Zusammenfassend sind die veränderten und
doppelt angeführten
Elemente in den Zeichnungen und dem Text auch nur mit der Bezugsziffer
(ohne Anstriche) angesprochen.
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Die 1 zeigt
einen aus dem Stande der Technik bekannten Radlader oder Stapler
mit einer Z-Kinematik mit doppelarmigem Hebel und doppelter Anlenkung.
Dieser ist bereits in der Beschreibungseinleitung gewürdigt worden.
Dieser hat einen Schaufelarm 1, der die Form eines leicht
angewinkelten Beines hat. Der Schaufelarm 1 weist zwei
parallele Schaufelarmholme auf, von denen nur der hintere gezeigt
ist. Die Schaufelarmholme sind durch Querstreben 2, 3 miteinander
verbunden, wovon die erste im Bereich des „Knies" und die zweite im Bereich der „Ferse" der beinförmigen Auslegerkontur angeordnet
ist.
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Der
Schaufelarm 1 ist einenends am „Hüftgelenk" an Lageraugen 4 über Lagerbolzen
an Lagerträgern 5 eines
Drehstuhles 6 gelagert. Jeder Schaufelarmholm hat ein Lagerauge 4 und
dementsprechend sind zwei parallele Lagerträger 5 am Drehstuhl 6 vorhanden.
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Der
Drehstuhl 6 ist wiederum um eine vertikale Achse 7 an
einem Fahrzeugrahmen 8 des Laders bzw. Staplers gelagert.
Die vertikale Schwenkachse 7 befindet sich annähernd zentral über eine Vorderachse 9,
welche die Vorderräder 10 des
Radladers trägt.
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Unterhalb
der durch die Lageraugen 4 verlaufenden Schaufelarmschwenkachse 4' haben die Lagerträger 5 eine
weitere Lagerstelle 11, an der ein Hubzylinder 12 mit
einem Ende schwenkbar gelagert ist. Es sind zwei parallele Hubzylinder 12 vorhanden und
dementsprechend zwei parallele Lagerstellen 11 an den parallelen
Lagerträgern 5.
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Anderenends
sind die Hubzylinder 12 an die Unterseite des Schaufelarmes 1 angelenkt,
und zwar im Bereich des Innenwinkels bzw. der „Kniekehle" der parallelen Schaufelarmholme.
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Ferner
ist ein Kippzylinder 14 vorhanden, der einenends eine Anlenkung 15 am
Drehstuhl 6 hat. Der Kippzylinder 14 ist zwischen
den beiden Schaufelarmholmen angeordnet.
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Anderenends
hat der Kippzylinder 14 eine Anlenkung 16 an einen
Hebelarm eines Umlenkhebels 17. Der Umlenkhebel 17 hat
etwa mittig ein Schwenklager 18 an der Strebe 2,
ist also über
diese schwenkbar am Schaufelarm 1 gelagert.
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Der
andere Hebelarm des Umlenkhebels 17 ist über eine
Anlenkung 19 mit dem einen Ende einer Umlenkstange 20 verbunden.
Anderenends ist die Umlenkstange 20 etwa mittig bei 21 an
einen einarmigen Kipphebel 22 angelenkt, der unten ein Schwenklager 23 hat,
das wiederum fest mit der Strebe 3 und darüber mit
dem Schaufelarm 1 verbunden ist. Oben ist an den Kipphebel 22 bei 24 eine
Kippstange 25 angelenkt, die etwa mittig bei 26 an
der Rückseite
einer Schaufel 27 oder eines Staplers 27' angelenkt ist,
die bzw. der unten zwei Anlenkungen 28 an dem vorderen
Ende bzw. der „Fußspitze" des Auslegers 1 hat.
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Wichtig
für die
Parallelführung
ist, daß der Kippzylinder 14 die
Anlenkung 15 unterhalb der Schaufelarmschwenkachse 4' gelagert ist.
Wenn nämlich
der Hubzylinder 12 ausgefahren wird, ohne gleichzeitig
den Kippzylinder 14 zu verfahren, wird der Schaufelarm 1 hochgeschwenkt
(in der Zeichnung: Drehung im Uhrzeigersinne), wodurch zwangsweise
der Umlenkhebel 17 ebenfalls im Uhrzeigersinn geschwenkt
wird. Hierdurch wandert die Umlenkstange 20 nach vorn und
schwenkt der Kipphebel 22 gegen den Uhrzeigersinn, womit
die Kippstange 25 die Schaufel 27 bzw. den Stapler 27' auskippt. Diese
Parallelführung
verhindert, daß die
Last über
den Rücken
der Schaufel 27 bzw. des Staplers 27' herauskippt.
Beim Absenken des Schaufelarmes 1 wirkt die Parallelführung in
entgegengesetztem Sinne, wodurch verhindert wird, daß die Last über die Vorderkante
der Schaufel 27 bzw. des Staplers 27' herunterfällt.
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Bei
Betrieb des Radladers bzw. Staplers von 1 mit einem
Frontbagger, Lasthaken, Greiferausleger oder Hydraulikhammer ist
hingegen die Parallelführung
störend,
weil für
den Maschinenführer eine
Relativbewegung des Anbaugerätes
(das z.B. bei einem Lasthaken einen vorn am Schaufelarm angebauten
Ausleger umfassen kann) ungewohnt ist. Gewöhnlich sind solche Anbaugeräte 27 an
einen Schaufelarm 1 ohne Parallelführung angebaut, was bislang
durch Anlenken des Kippzylinders 14 am Schaufelarm 1 anstatt
am Drehstuhl 6 verwirklicht wurde.
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Bei
der Ausführung
der Erfindung gemäß 2 bis 7 ist
in einem wesentlichen Unterschied zu der vorbeschriebenen Ausführung der Kippzylinder 14 einenends
bei 15 nicht unmittelbar am Drehstuhl 6, sondern
mittelbar über
einen zweiarmigen Hebel 29 angelenkt. Dabei befindet sich
die Lagerstelle 15 an dem einen Hebelarm in einem Abstand
von einem etwa mittigen Schwenklager 30, durch das der
Hebel 29 am Drehstuhl 6 gelagert ist. Der andere
Hebelarm des Hebels 29 weist eine Bolzenaufnahme 31 auf,
die in 2 mit einer ersten Bolzenaufnahme 32 des
Drehstuhles 6 fluchtet. In 7 fluchtet
die Bolzenaufnahme 31 mit einer zweiten Bolzenaufnahme 33 des
Drehstuhles 6. In 5 und 6 fluchtet
die Bolzenaufnahme 31 mit einer dritten Bolzenaufnahme 34 des
Drehstuhles 6. In den drei Stellungen von 2, 5, 6 und
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7 ist
ein Steckbolzen 35 in die fluchtenden Aufnahmen 31, 32 bzw. 31, 34 bzw. 31, 33 gesteckt,
so daß der
Hebel 29 in der jeweiligen Schwenkstellung fixiert ist.
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Eine
weitere Besonderheit der erfindungsgemäßen Ausführung ist, daß diese
gemäß 5 und 6 einen
Anschlagbolzen 36 umfaßt,
der in eine erste Anschlagbolzenaufnahme 37 des Drehstuhles 6 parallel
zur Schwenkachse des Hebels 29 einsetzbar ist, so daß das Schwenken
des Hebels 29 im Uhrzeigersinn begrenzt ist. Gemäß 7 ist
der Anschlagbolzen 36 in eine zweite Anschlagbolzenaufnahme 38 einsteckbar,
die im Uhrzeigersinn hinter der ersten Anschlagbolzenaufnahme 37 angeordnet ist
und ebenfalls das Schweben des Hebels 29 im Uhrzeigersinn
begrenzt. Der Hebel 29 weist seitlich Ausnehmungen 39, 39' auf, von denen
die Ausnehmung 39 der teilweisen Aufnahme des Anschlagbolzens 36 dient.
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Ferner
hat die Strebe 2 an der Unterseite einen Anschlag 40.
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Die 2 bis 7 zeigen
in Folge den Ablauf, durch den die Parallelführung außer Funktion setzbar ist. Gemäß 2 ist
der Steckbolzen 35 in die Bolzenaufnahme 31 und
die erste Bolzenaufnahme 32 eingesteckt, so daß der zusätzlich am Schwenklager 30 gehaltene
Hebel 29 in der gezeigten Lage fixiert ist. In dieser befindet
sich die Anlenkung 15 in einem Abstand von der Schaufelarmschwenkachse 4'. Hierdurch
wird in der anhand von 1 beschriebenen Weise die Parallelführung eines
Anbaugerätes
bewirkt, das an den Lagerstellen 26 und 28 anbaubar
ist.
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Zum
Abschalten der Parallelführung
werden zunächst
gemäß 3 die
Hubzylinder 12 ganz ausgefahren und hierdurch der Schaufelarm 1 hochgeschwenkt.
Dabei bleibt der Kippzylinder 14 ganz ausgefahren, wie
bereits in 2 gezeigt. Der Hebel 29 ist
weiterhin mittels des Steckbolzens 35 in den Bolzenaufnahmen 31 und 32 abgesteckt.
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Danach
wird gemäß 4 bei
unverändert ausgefahrenen
Hubzylindern 11, 12 der Kippzylinder 14 etwas
eingefahren, bis der Umlenkhebel 17 mit der Oberseite des
Hebelarms, an dem sich die Anlenkung 19 der Umlenkstange 20 befindet,
gegen den Anschlag 40 schlägt. Hierdurch wird das Gelenkgetriebe 17, 20, 22, 25 blockiert.
Dabei bleibt der Hebel 29 weiterhin in den Bolzenaufnahmen 31, 32 abgesteckt.
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Gemäß 5 wird
danach bei unverändert ausgefahrenen
Hubzylindern 11, 12 der Absteckbolzen 35 aus
den Bolzenaufnahmen 31, 32 entfernt. Ferner wird
der Hebel 29 durch teilweises Einfahren des Kippzylinders 14 im
Uhrzeigersinn um sein Schwenklager 30 geschwenkt. Das Schwenken
des Hebels 29 wird dadurch begrenzt, daß er mit seiner Aufnahme 39 auf
den Anschlagbolzen 36 trifft, der inzwischen in die erste
Anschlagbolzenaufnahme 37 des Drehstuhles 6 eingesteckt
worden ist. In dieser Lage fluchtet die Bolzenaufnahme 31 mit
der dritten Bolzenaufnahme 34 des Drehstuhls 6.
In dieser Lage wird der Hebel 29 durch Einstecken des Steckbolzens 35 in
die Bolzenaufnahmen 31, 34 fixiert.
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Gemäß 6 wird
danach der Schaufelarm 1 durch Einfahren der Hubzylinder 12 abgesenkt.
Der Hebel 29 wird dabei durch das Abstecken des Steckbolzens
in den Bolzenaufnahmen 31, 34 in seiner Schwenkstellung
gehalten.
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Schließlich wird
gemäß 7 der
Steckbolzen 35 aus den Bolzenaufnahmen 31, 34 entfernt und
der Anschlagbolzen 36 aus der ersten Anschlagbolzenaufnahme 37.
Der Anschlagbolzen 36 wird in die zweite Anschlagbolzenaufnahme 38 eingesteckt. Durch
Ausfahren des Kippzylinders 14 wird der Hebel 29 gegen
den Anschlagbolzen 36 geschwenkt. In dieser Schwenkstellung
ist die Bolzenaufnahme 31 auf die zweite Bolzenaufnahme 33 des
Drehstuhles 6 ausgerichtet und fluchtet die Anlenkung 15 mit
der Schaufelarmschwenkachse 4'. Der Hebel 29 wird in dieser
Schwenkstellung durch Einstecken des Steckbolzens 35 in
den Bolzenaufnahmen 31, 33 fixiert.
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Somit
wird durch bloßes
Hoch- und Herunterfahren des Schaufelarmes 1 und Ankippen
der Anlenkungen 26, 28 für das Anbaugerät sowie
Stecken und Entfernen des Steckbolzens 35 und des Anschlagbolzens 36 das
Abschalten der Parallelführung erreicht.
Die Zuschaltung erfolgt durch Umkehrung des Ablaufes bei der Abschaltung.