DE10047141B4 - Vorrichtung für einen Zweitaktkompressionsmotorbremsbetrieb bei einem Viertaktmotor und Verfahren zur Durchführung eines solchen Betriebes - Google Patents

Vorrichtung für einen Zweitaktkompressionsmotorbremsbetrieb bei einem Viertaktmotor und Verfahren zur Durchführung eines solchen Betriebes Download PDF

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Abstract

Vorrichtung für einen Zweitaktkompressionsmotorbremsbetrieb bei einem Viertaktmotor
– mit einem hydraulischen Spieleinstellelement (409) für Leistungsbetrieb, das in einer Bewegungsbahn eines Kipphebels (404) für Leistungsbetrieb angeordnet und in der Lage ist, wenigstens ein zugeordnetes Motorventil (413) zu öffnen, wenn Hydraulikfluid in dem hydraulischen Spieleinstellelement (409) für Leistungsbetrieb gehalten ist, und
– mit einem hydraulischen Spieleinstellelement (410) für Kompressionsbremsbetrieb, das an einem Kipphebel (407) für Kompressionsbremsbetrieb und über dem wenigstens einen zugeordneten Motorventil (413) angeordnet und in der Lage ist, das wenistens eine zugeordnete Motorventil (413) zu öffnen, wenn Hydraulikfluid in dem hydraulischen Spieleinstellelement (410) für Kompressionsbremsbetrieb gehalten wird,
– wobei im Leistungsbetrieb Hydraulikfluid in dem hydraulischen Spieleinstellelement (409) für Leistungsbetrieb gehalten wird, um das wenigstens eine zugehörige Motorventil (413) zu betätigen, während das hydraulische Spieleinstellelement (410) für Kompressionsbetrieb das wenigstens eine zugehörige Motorventil (413) nicht betätigt, und
– wobei im Kompressionsbremsbetrieb Hydraulikfluid in dem hydraulischen Spieleinstellelement...

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für einen Zweitaktkompressionsmotorbremsbetrieb bei einem Viertaktmotor und ein Verfahren zur Durchführung eines solchen Betriebs.
  • Der Motorbremsbetrieb ist ein Betriebszustand eines Motors, bei welchem er während seines Betriebs so umgesteuert wird, dass das zugehörige Fahrzeug gebremst wird. Die Motorbremsung wird verwendet, wenn die Radbremsen für eine vollständige Abbremsung nicht mehr ausreichen, beispielsweise bei langzeitigem Abbremsen an steilen Gefällen, wie Bergstraßen. Die Motorbremsung kommt insbesondere bei großen Fahrzeugen mit hohen Radgewichten und dementsprechend hohem Impuls und dort zum Einsatz, wo herkömmliche Radbremsen bei hoher Belastung und Langzeitbetätigung nachlassen oder ausfallen.
  • Der Kompressions-Motorbremsbetrieb arbeitet so, dass bei einem zugehörigen Zylinder während des Ansaughubs Einlassventile geöffnet und beim Kompressionshub oder in der Nähe seines Endes Auslassventile geöffnet werden. Während des Kompressionshubs des Motors wird die Luft im Zylinder komprimiert, was eine Leistungszufuhr durch den Motor erfordert. Im normalen Motorbetrieb folgt der Verbrennungshub dem Kompressionshub und gewinnt die Leistung wieder, die während des Kompressionshubs verbraucht wurde. Während der Kompressionsbremsung bedeutet das Öffnen des Auslassventils in der Nähe des Ende des Kompressionshubs, dass keine Expansion der verdichteten Luft erfolgt. Stattdessen wird die Luft einfach aus dem Motor abgeführt. Das Ergebnis besteht darin, dass während des Motorbremsbetriebs der Motor keine Leistung erzeugt, sondern stattdessen Leistung verbraucht. Die Motorkompressionsbremse ist deshalb ein wirksames Bremssystem, das als Ergänzung oder Ersatz für herkömmliche Radbremsen für wiederholte und ausgedehnte Bremsvorgänge verwendet werden kann.
  • Bekannte Kompressionsbremsen arbeiten gewöhnlich als Viertaktkompressionsbremsen mit einem Auslassventilöffnungsvorgang und einem Einlassventilöffnungsvorgang pro zwei Kurbelwellenumdrehungen. Die Viertaktbremsung wird üblicherweise eingesetzt, weil die meisten großen Motoren Viertaktmotoren sind, bei denen der Ventiltrieb für einen Öffnungsvorgang pro Takt ausgelegt ist.
  • Die bekannten Kompressionsbremsen haben für ihre Aktivierung und für die Übertragung der Kompressionsbremsvorgänge auf ein Ventil oder mehrere Ventile gewöhnlich ein mechanisches Gestänge. Die mechanischen Gestänge werden jeweils für einen speziellen Motor und für eine spezielle Anwendung ausgelegt. Obwohl sie langlebig sind, lassen sie sich nicht leicht an Änderungen anpassen, beispielsweise an unterschiedliche Steuerungen unterschiedlicher Motoren und an unterschiedliche Motorsteuerungen basierend auf Umgebungseigenschaften, wie Temperatur, Druck oder Feuchte der Ansaugluft. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die bekannten Kompressionsbremsen es häufig erforderlich machen, dass der normale Ventilbetrieb für den Bremsbetrieb unterbrochen wird. Außerdem benötigen die bekannten Kompressionsbremsen häufig neben ihrem Ventiltrieb zusätzliche Gestänge oder Einrichtungen, was aufwendig ist und, damit ihre Funktion gewährleistet ist, Modifizierungen am Motor.
  • In der WO 99/32773 ist eine Vorrichtung für eine Motorbremsung bei einem Mehrtaktmotor offenbart, die einen Auslasskipphebel, einen Einlasskipphebel und einen Bremskipphebel umfasst, die jeweils getrennte Spieleinsteller bzw. einen Aktuator verwenden, um die Motorventile parallel zu betätigen. Es müssen daher sowohl der Bremskipphebel als auch der Auslasskipphebel kinematisch mit dem Auslassventil verbunden werden, was konstruktiv sehr aufwendig ist.
  • Die JP 09 133 031 A beschreibt eine Kompressionsbremsvorrichtung bei der die Bewegung eines Kipphebel für das Auslassventil durch einen Doppelnocken erzeugt wird, der einen Druck auf einen an einer Seite einer Hydraulikleitung angeordneten Kolben ausübt, wobei auf der anderen Seite der Hydraulikleitung ein Kolben vorgesehen ist, der auf den Kipphebel drückt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine konstruktiv einfache und zuverlässig wirkende Vorrichtung für einen Zweitaktkompressionsmotorbremsbetrieb bei einem Viertaktmotor zu schaffen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 10.
  • Da bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Bewegung des hydraulischen Spieleinstellelements für Leistungsbetrieb über das hydraulische Spieleinstellelement für Kompressionsbetrieb auf das Motorventil übertragen wird, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung konstruktiv einfach gebaut werden, weil keine direkte mechanische Verbindung des hydraulischen Spieleinstellelements für Leistungsbetrieb mit dem zugeordneten Motorventil erforderlich ist.
  • Anhand von Zeichnungen werden weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 in einem Diagramm die erhöhte Bremsleistung bei einem Zweitaktbrems system verglichen mit einem Viertaktbremssystem,
  • 2 in einem Diagramm Ventilöffnungsvorgänge für einen normalen Leistungsbetrieb eines Motors,
  • 3 in einem Diagramm Ventilöffnungsvorgänge für eine Zweitaktkompressionsbremsung nach der vorliegenden Erfindung,
  • 4A-4C eine Vorrichtung für einen Zweitaktkompressionsbremsbetrieb gemäß der vorliegenden Erfindung,
  • 5 und 6 eine erste Ausführungsform einer Kipphebel-Hydraulisches-Spieleinstellelement-Ausgestaltung,
  • 7 eine Hydraulikfluidsteuervorrichtung zur Betätigung des hydraulischen Spieleinstellelements für Leistungsbetrieb und das hydraulische Spieleinstellelements für Kompressionsbremsbetrieb,
  • 8 und 9 eine zweite Ausführungsform einer Kipphebel-Hydraulische-Spieleinstellelement-Ausgestaltung,
  • 10 ein Ablaufdiagramm für eine erste Ausführung eines Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung und
  • 11 ein Ablaufdiagramm für einen zweite Ausführung eines Verfahrens nach der Erfindung.
  • Aus 1 ist ersichtlich, dass die Bremsleistung des erfindungsgemäßen Zweitaktkompressionsbremssystems erheblich höher ist als bei dem weniger effizienten Viertaktkompressionsbremssystem.
  • Die Kompressionsbremsung hat den Vorteil der Hin- und Herbewegung der Motorkolben zum Verbrauch von Leistung und zur Bereitstellung einer Bremsfunktion. Bei der Viertaktkompressionsbremsung sind die Einlassventile während eines Ansaughubs offen, um die Zylinder mit Luft zu füllen. Die Auslassventile sind am oberen Totpunkt eines Kompressionshubs oder in seiner Nähe offen, um die komprimierte Luft freizugeben, wobei jedoch keine Verbrennung stattfindet. Gewöhnlich befindet sich in den Zylindern während des Motorbremsvorgangs kein Brennstoff. Dies ist in etwa analog zum normalen Leistungsbetrieb, wie er im Diagramm von 2 gezeigt ist. Auf der horizontalen Achse des Diagramms ist die Kurbelwellendrehung in Grad, auf der vertikalen Achse der Nockenhub in Zoll dargestellt. Bei dem Leistungsbetrieb liegen die Auslassventilöffnungsvorgänge zwischen etwa 100° und 405° der Kurbelwellendrehung, während die Einlassventilöffnungsvorgänge zwischen etwa 315° und etwa 595° der Kurbelwellendrehung liegen.
  • 3 zeigt in einem Diagramm wie 2 die Ventilöffnungsvorgänge für eine erfindungsgemäße Zweitaktkompressionsbremsung. Dabei werden die Einlass- und Auslassventile bei jeder Kurbelwellendrehung geöffnet, was gegenüber dem Viertaktkompressionsbremsbetrieb (siehe 1) eine zusätzliche Bremsleistung ergibt. Die Auslassventilöffnungsvorgänge 306 erfolgen bei etwa –45° und wieder bei etwa 315° Kurbelwellendrehung, während die Einlassventilöffnungsvorgänge 308 bei etwa 35° und wieder bei etwa 395° Kurbelwellendrehung erfolgen.
  • 4A bis 4C zeigen eine erfindungsgemäße Vorrichtung 400 für einen Zweitaktkompressionsbremsbetrieb. Die Vorrichtung 400 hat einen Kipphebel 404 für Leistungsbetrieb, einen Kipphebel 407 für Bremsbetrieb, eine hydraulische Spieleinstelleinheit 411 bestehend aus einem hydraulischen Spieleinstellelement 409 für Leistungsbetrieb und aus einem hydraulischen Spieleinstellelement 410 für Kompressionsbremsbetrieb sowie ein Ventil 413. Das Ventil 413 kann ein Ventilschaft eines Einlass- oder Auslassventils, eine zur Betätigung von Mehrfachventilen verwendete Ventilbrücke oder ein Stift oder einen andere Einrichtung sein, die zur Betätigung eines Ventils oder von Ventilen verwendet wird. Die beiden hydraulischen Spieleinstellelemente 409 und 410 können als Einheit oder unabhängig voneinander vorgesehen und auf getrennten Kipphebeln angeordnet werden.
  • Das hydraulische Spieleinstellelement 409 für Leistungsbetrieb hat einen Kolben 421 für Leistungsbetrieb und einen dem Kolben 421 entsprechenden Zylinder 425 für Leistungsbetrieb. Das Spieleinstellelement 410 für Kompressionsbremsbetrieb hat einen Kolben 427 für Bremsbetrieb und einen diesem entsprechenden Zylinder 429 für Bremsbetrieb (siehe 4C).
  • 4A zeigt die Vorrichtung im Normalbetrieb, also dem Leistungsbetrieb, 4B zeigt die Vorrichtung in einem Übergang zwischen dem Leistungsbetrieb und dem Bremsbetrieb, während 4C die Vorrichtung im Bremsbetrieb zeigt.
  • Normalerweise befindet sich Hydraulikfluid entweder in dem Zylinder 425 für Leistungsbetrieb oder in dem Zylinder 429 für Bremsbetrieb. Das Hydraulikfluid kann je nach Anforderung zwischen den beiden Zylindern bewegt werden, um den Motor entweder in den Leistungsbetrieb oder in den Kompressionsbremsbetrieb zu bringen. Wenn das Hydraulikfluid in dem Zylinder 425 für Leistungsbetrieb gehalten wird, wird die Bewegung des Kipphebels 404 für Leistungsbetrieb auf das Ventil 413 über den Kolben 421 für Leistungsbetrieb und den Kolben 427 für Bremsbetrieb übertragen. Wenn das Hydraulikfluid aus dem Zylinder 425 für Leistungsbetrieb freigegeben und in dem Zylinder 429 für Bremsbetrieb gehalten wird, wird die Bewegung des Kipphebels 407 für Bremsbetrieb auf das Ventil 413 über den Kolben 427 für Bremsbetrieb übertragen, während die Bewegung des Kipphebels 404 für Leistungsbetrieb nicht übertragen wird. Das Hydraulikfluid kann somit dazu verwendet werden, die hydraulische Spieleinstelleinheit 411 selektiv entweder im Leistungsbetrieb oder im Bremsbetrieb zu aktivieren.
  • 4A und 4C zeigen auch die Relativbewegung des Kolbens 421 für Leistungsbetrieb bezüglich des Kolbens 427 für Bremsbetrieb. Der Kolben 421 für Leistungsbetrieb durchläuft bei der bevorzugten Ausgestaltung einen Hub "A", der größer ist als der Hub "B" des Kolbens 427 für Bremsbetrieb. Deshalb können im Bremsbetrieb die Ventile 413 nicht so weit wie beim Leistungsbetrieb geöffnet werden. Da der Zweck des Kompressionsbremsbetriebs in der Leistungsaufnahme und nicht in der Wirksamkeit der Luftübertragung besteht, hat dies keine Folgen.
  • Bei der bevorzugten Ausführungsform erfolgt die in Verbindung mit 7 näher erläuterte Steuerung des Hydraulikfluids durch ein Vorsteuerventil und zwei Rückschlagventile, sie kann jedoch auch durch jede andere Art von Steuervorrichtung erreicht werden.
  • 5 und 6 zeigen eine erste Ausführungsform 500 einer Kipphebel-Hydraulische-Spieleinstelleinheit-Ausgestaltung. Die erste Ausführung 500 verwendet nur zwei hydraulische Spieleinstelleinheiten 411 pro Zylinder. Bei der ersten Ausführung 500 sind die Paare von Einlass- und Auslassventilen senkrecht zu dem zugeordneten Ventiltrieb angeordnet. Die Kipphebel 404 für Leistungsbetrieb und die Kipphebel 407 für Bremsbetrieb sind so angeordnet, dass der Kontakt 606 des Kipphebels 404 für Leistungsbetrieb sich über dem Kipphebel 407 für Bremsbetrieb und der hydraulischen Spieleinstelleinheit 411 (siehe 6) befindet. Auf diese Weise kann die hydraulische Spieleinstelleinheit 411 für Leistungsbetrieb durch den Kipphebel 404 für Leistungsbetrieb verwendet werden, um die Ventile 413 zu betätigen, während ebenso der Kipphebel 407 für Bremsbetrieb veranlasst wird, sich entsprechend der Bewegung des Kipphebels 404 für Leistungsbetrieb zu bewegen.
  • 7 zeigt eine Hydraulikfluid-Steuervorrichtung 700 zur Betätigung des hydraulischen Spieleinstellelements 409 für Leistungsbetrieb und des hydraulischen Spieleinstellelements 410 für Kompressionsbremsbetrieb. Die Hydraulikfluid-Steuervorrichtung 700 hat ein Vorsteuerventil 703, das von einer Vorsteuerventil-Hydraulikfluidleitung 706 gespeist wird, ein Rückschlagventil 710 für Bremsbetrieb, ein Rückschlagventil 715 für Leistungsbetrieb und eine Hydraulikfluidzufuhrleitung 719.
  • Die Rückschlagventile 710 und 715 haben jeweils einen Sitz 740, eine Verschlusskugel 742 und eine Vorspanneinrichtung 745 für die Verschlusskugel, beispielsweise eine Feder, die die Verschlusskugel 742 gegen den Sitz 740 vorspannt.
  • Das Vorsteuerventil 703 hat eine Vorspanneinrichtung 733, beispielsweise eine Feder, und einen Kolben 735. Der Kolben 735 hat einen Stift 737 für Leistungsbetrieb und einen Stift 738 für Bremsbetrieb, die entweder das Rückschlagventil 715 für Leistungsbetrieb oder das Rückschlagventil 710 für Bremsbetrieb betätigen. Der Kolben 735 ist aufgrund der Vorspanneinrichtung 733 normalerweise in dem Vorsteuerventil 703 so angeordnet, dass das Rückschlagventil 715 für Leistungsbetrieb geschlossen und das Rückschlagventil 710 für Bremsbetrieb offen ist. Das entweder in dem hydraulischen Spieleinstellelement 410 oder 409 eingeschlossene Hydraulikfluid erzeugt eine Ventilbewegung. Als Folge dieser Normalstellung befindet sich das Hydraulikfluid in dem Spieleinstellelement 409 für Leistungsbetrieb, um den Motor im Leistungsbetrieb zu halten.
  • In das Vorsteuerventil 703 kann Hydraulikfluid über die Vorsteuerventil-Hydraulikfluidleitung 706 eingeführt werden, wodurch der Kolben 735 entgegen der Vorspanneinrichtung 733 bewegt werden kann. Als Folge der Bewegung des Kolbens 735 wird das Rückschlagventil 715 für Leistungsbetrieb geöffnet, während das Rückschlagventil 710 für Bremsbetrieb geschlossen wird. Das hydraulische Spieleinstellelement 409 für Leistungsbetrieb ist deshalb frei und das hydraulische Spieleinstellelement 410 für Kompressionsbetrieb ist aktiviert.
  • Wenn das eine Rückschlagventil betätigt wird, wird Hydraulikfluid aus dem anderen Rückschlagventil freigesetzt und kann von dem freigegebenen Rückschlagventil zum aktivierten Rückschlagventil strömen. Zusätzlich kann die Hydraulikfluidzuführleitung 719 zusätzliches Hydraulikfluid zuführen, um jedes im Leckstrom oder auf andere Weise verlorenes Hydraulikfluid zu ersetzen.
  • Bei der bevorzugten Ausführung steuert ein nicht gezeigtes Elektromagnetventil die Vorsteuerventil-Hydraulikfluidzuführung und somit die Einlass- und Auslassventile über die Bewegung des Vorsteuerventils 703. Die Hydraulikfluidzuführung kann ein- oder ausschaltbar sein oder kann auf einem Differenzdruck beruhen.
  • Die Hydraulikfluid-Steuervorrichtung 700 ist eine bevorzugte Ausgestaltung, an deren Stelle auch andere Hydraulikfluid-Steueranordnungen zur Aktivierung des erfindungsgemäßen Kompressionsbremsbetriebs eingesetzt werden können.
  • 8 und 9 zeigen eine zweite Ausführung 800 einer Kipphebel-Hydraulische-Speileinstelleinheit-Ausgestaltung. Die zweite Ausführung 800 ist der ersten Ausführung 500 sehr ähnlich mit der Ausnahme, dass sie vier einzelne unabhängige hydraulische Spieleinstelleinheiten 411 pro Zylinder anstelle von zwei kombinierten hydraulischen Spieleinstelleinheiten für Leistungsbetrieb und Kompressionsbremsbetrieb verwendet. Der Auslasskipphebel 806 für Leistungsbetrieb und der Einlasskipphebel 812 für Leistungsbetrieb haben jeweils ein hydraulisches Spieleinstellelement 409 für Leistungsbetrieb, das im Leistungsbetrieb mit Hydraulikfluid gefüllt ist. Der Auslasskipphebel 817 für Bremsbetrieb und der Einlasskipphebel 819 für Bremsbetrieb haben jeweils ein hydraulisches Spieleinstellelement 110 für Kompressionsbremsbetrieb, das nur ein einziges Ventil des Ventilpaars öffnet, um den Kompressionsbremsbetrieb auszuführen. Während des Kompressionsbremsbetriebs leeren sich die hydraulischen Spieleinstellelemente 409 für Leistungsbetrieb, während sich die hydraulischen Spieleinstellelemente 410 für Kompressionsbremsbetrieb füllen.
  • Vorzugsweise verwendet die erfindungsgemäße Kompressionsbremse vier Kipphebel und vier Nocken pro Zylinder. Zur Betätigung der vier Kipphebel können eine oder mehrere Nockenwellen mit vier Nocken pro Zylinder verwendet werden. Die vier Nocken bestehen aus Einlass- und Auslassnockenweglängen bzw. -abschnitten für Leistungsbetrieb zusammen mit zwei Nocken, die die Einlass- und Auslassnockenweg längen bzw. -abschnitte für den Zweitaktbremsbetrieb umfassen.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die komprimierte Luft während der Kompressionsbremsung aus den Auslassventilen einem Turbolader zugeführt werden. Der Turbolader erhöht den Druck der Ansaugluftfüllung und steigert dadurch die Gesamtleistung der Kompressionsbremse dadurch, dass ein höherer Leistungseingang erforderlich wird, um die bereits teilweise komprimierte Ansaugluftfüllung zu komprimieren.
  • 10 zeigt ein Ablaufdiagramm 1000 einer ersten Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Beim Schritt 1010 wird Hydraulikfluid in einem hydraulischen Spieleinstellelement 409 für Leistungsbetrieb freigegeben. Dies blockiert die Leistungsbetriebsfunktionen der Kipphebel 404 für Leistungsbetrieb als Teil des Übergangs aus dem Leistungsbetrieb in den Zweitaktkompressionsbetrieb. Da das hydraulische Spieleinstellelement 409 für Leistungsbetrieb einen Hub hat, der im wesentlichen gleich der gewünschten Ventilweglänge für Leistungsbetrieb plus der gewünschten Ventilweglänge für Bremsbetrieb ist, blockiert die Freigabe des Hydraulikfluids in dem hydraulischen Spieleinstellelement 409 für Leistungsbetrieb das Öffnen der Ventile für den Leistungsbetrieb.
  • Beim Schritt 1020 wird Hydraulikfluid in dem hydraulischen Spieleinstellelement 410 für Kompressionsbremsbetrieb gehalten, um die Bewegung der Kipphebel 407 für Bremsbetrieb auf Ventile 413 zu übertragen, damit die Kompressionsbremsung erfolgt. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Kipphebelbewegung auf einen Ventilschaft, eine Ventilbrücke, einen Stift oder auf eine andere Einrichtung übertragen wird, um die Ventile für den Kompressionsbremsbetrieb zu öffnen. Der Ventiltrieb kann deshalb eine Nockenwelle für Kompressionsbremsbetrieb aufweisen, die Einlass- und Auslassnocken für einen Zweitaktkompressionsbremsbetrieb hat.
  • 11 zeigt ein Ablaufdiagramm 1100 einer zweiten Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Beim Schritt 1102 wird Hydraulikfluid in einem hydraulischen Spieleinstellelement 409 für Leistungsbetrieb freigegeben. Dies sperrt die Leistungsbetriebsfunktionen der Kipphebel 404 für Leistungsbetrieb als Teil des Übergangs vom Leistungsbetrieb in den Zweitaktkompressionsbremsbetrieb. Da das hydraulische Spieleinstellelement 409 für Leistungsbetrieb einen Hub hat, der im wesentlichen gleich der gewünschten Ventilweglänge für Leistungsbetrieb plus der gewünschten Ventilweglänge für Bremsbetrieb ist, blockiert eine Freigabe von Hydraulikfluid in dem hydraulischen Spieleinstellelement 409 für Leistungsbetrieb das Öffnen der Ventile für Leistungsbetrieb.
  • Beim Schritt 1106 wird das von dem hydraulischen Spieleinstellelement 409 für Leistungsbetrieb freigegebene Hydraulikfluid zu dem hydraulischen Spieleinstellelement 410 für Kompressionsbremsbetrieb überführt.
  • Beim Schritt 1109 wird Hydraulikfluid in dem hydraulischen Spieleinstellelement 410 für Kompressionsbremsbetrieb gehalten, um die Bewegung der Kipphebel 407 für Bremsbetrieb auf die Ventile 413 zu Durchführung der Kompressionsbremsung zu übertragen. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Kipphebelbewegung auf einen Ventilschaft, eine Ventilbrücke, auf einen Stift oder auf eine andere Einrichtung übertragen wird, um Ventile für den Kompressionsbremsbetrieb zu öffnen. Der Ventiltrieb kann deshalb eine Nockenwelle für Kompressionsbremsbetrieb aufweisen, die Einlass- und Auslassnocken für den Zweitaktkompressionsbremsbetrieb hat.

Claims (10)

  1. Vorrichtung für einen Zweitaktkompressionsmotorbremsbetrieb bei einem Viertaktmotor – mit einem hydraulischen Spieleinstellelement (409) für Leistungsbetrieb, das in einer Bewegungsbahn eines Kipphebels (404) für Leistungsbetrieb angeordnet und in der Lage ist, wenigstens ein zugeordnetes Motorventil (413) zu öffnen, wenn Hydraulikfluid in dem hydraulischen Spieleinstellelement (409) für Leistungsbetrieb gehalten ist, und – mit einem hydraulischen Spieleinstellelement (410) für Kompressionsbremsbetrieb, das an einem Kipphebel (407) für Kompressionsbremsbetrieb und über dem wenigstens einen zugeordneten Motorventil (413) angeordnet und in der Lage ist, das wenistens eine zugeordnete Motorventil (413) zu öffnen, wenn Hydraulikfluid in dem hydraulischen Spieleinstellelement (410) für Kompressionsbremsbetrieb gehalten wird, – wobei im Leistungsbetrieb Hydraulikfluid in dem hydraulischen Spieleinstellelement (409) für Leistungsbetrieb gehalten wird, um das wenigstens eine zugehörige Motorventil (413) zu betätigen, während das hydraulische Spieleinstellelement (410) für Kompressionsbetrieb das wenigstens eine zugehörige Motorventil (413) nicht betätigt, und – wobei im Kompressionsbremsbetrieb Hydraulikfluid in dem hydraulischen Spieleinstellelement (410) für Kompressionsbremsbetrieb gehalten wird, um das wenigstens eine zugeordnete Motorventil (413) zu betätigen, während das hydraulische Spieleinstellelement (409) für Leistungsbetrieb das wenigstens eine zugeordnete Motorentil (413) nicht betätigt, – so daß wenigstens ein Auslaßventil nahe einer oberen Totpunktstellung eines zugeordneten Kolbens geöffnet ist, während wenigstens ein Einlaßventil nahe einer unteren Totpunktstellung des zugehörigen Kolbens geöffnet ist, um die Zweitaktkompressionsmotorbremsung auszuführen, und – das hydraulische Spieleinstellelement (409) für Leistungsbetrieb das hydraulische Spieleinstellelement (410) für Kompressionsbremsbetrieb kontaktiert, um eine Bewegung des Kipphebels (404) für Leistungsbetrieb auf das wenigstens eine zugeordnete Motorventil (413) zu übertragen.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher während eines Übergangs vom Leistungsbetrieb zum Bremsbetrieb Hydraulikfluid aus dem hydraulischen Spieleinstellelement (409) für Leistungsbetrieb zu dem hydraulischen Spieleinstellelement (410) für Kompressionsbremsbetrieb überführt wird.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher eine Kipphebelbewegung auf einen Ventilschaft übertragen wird.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher eine Kipphebelbewegung auf eine Ventilbrücke übertragen wird.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher das hydraulische Spieleinstellelement (410) für Kompressionsbremsbetrieb einen Hub hat, der im wesentlichen gleich einer Ventilweglänge für Bremsbetrieb ist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher das hydraulische Spieleinstellelement (409) für Leistungsbetrieb einen Hub hat, der im wesentlichen gleich einer Ventilweglänge für Bremsbetrieb plus einer Ventilweglänge für Leistungsbetrieb ist.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher Druckluft aus einem Auslaßventil einem Turbolader zugeführt wird, der seinerseits den Druck einer Ansaugfüllung erhöht und deshalb die gesamte Kompressionsbremsleistung steigert.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher wenigstens eine zugeordnete Nockenwelle Einlaß- und Auslaßventilnocken für einen Zweitaktkompressionsbremsbetrieb hat.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher das hydraulische Spieleinstellelement (409) für Leistungsbetrieb und das hydraulische Spieleinstellelement (410) für Kompressionsbremsbetrieb eine hydraulische Spieleinstelleinheit (411) bilden.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher das hydraulische Spieleinstellelement (410) für Kompressionsbremsbetrieb das wenigstens eine zugehörige Ventil (413) im Kompressionsbremsbetrieb teilweise öffnet.
DE10047141A 1999-09-22 2000-09-22 Vorrichtung für einen Zweitaktkompressionsmotorbremsbetrieb bei einem Viertaktmotor und Verfahren zur Durchführung eines solchen Betriebes Expired - Lifetime DE10047141B4 (de)

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