DE9412763U1 - Motorbremsvorrichtung für einen Nutzfahrzeugmotor - Google Patents
Motorbremsvorrichtung für einen NutzfahrzeugmotorInfo
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Description
Bezeichnung: Motorbremsvorrichtung für einen Nutzfahr-
zeugmotor
Beschreibung:
5
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Durch den steigenden Aufladegrad bei Abgasturbolader-Motoren sinkt die auf die Nutzleistung bezogene Bremsleistung
bei Nutzfahrzeugen. Die heute ausgeführten Systeme reichen oft nicht mehr aus, um die gesetzlichen Anforderungen
zu erfüllen. Zusatzsysteme, wie Retarder- oder Telmarbremse verursachen erhebliche Kosten. Die durch
den Einsatz einer Abgasklappe mögliche Bremsleistung
ist begrenzt.
Um hier eine weitere Erhöhung der Motorbremsleistung zu schaffen, ist erfindungsgemäß eine Motorbremsvorrichtung
für einen Verbrennungsmotor, insbesondere eine Dieselmotor vorgesehen, mit einem ansteuerbaren Absperrorgan
in der Abgasleitung und mit jeweils einem auf wenigstens ein Auslaßventil eines Zylinders wirkenden
Betätigungsmittel, das mit einer elektro-magnetisch arbeitenden Stelleinrichtung in Wirkverbindung steht.
Hierdurch ist es möglich, bei Motorbremsbetrieb zusätzlich zum Einfluß der Abgasklappe das Auslaßventil wenigstens
einmal in der Kompressionsphase des Motors zusätzlich zu den üblichen Öffnungszeiten des Auslaßventiles
zu betätigen. Diese zusätzliche öffnung erfolgt mindestens kurz vor Beendigung der Kompressionsphase, so
daß der komprimierte Zylinderinhalt in die durch die Abgasklappe abgesperrte Abgasleitung ausgeschoben und
nach dem Schließen des Abgasventils und dem Überschreiten des oberen Totpunktes nicht mehr rückwirkend auf den
Kolben zur Verfügung steht. Zusätzlich kann dann das Aulaßventil über die elektro-magnetische Stelleinrichtung
zu Beginn des Kompressionshubes kurz geöffnet werden, so daß infolge des Überdruckes der durch die Abgasklappe
abgesperrten Abgasleitung Gas in den Zylinder einströmt,
so daß hier zusätzliche Kompressionsarbeit zu leisten ist, die als Bremsleistung am Fahrzeug wirksam wird.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Motorbremsvorrichtung gegenüber herkömmlichen, rein mechanisch
angesteuerten Bremsvorrichtungen dieser Art besteht darin, daß bei Einsatz einer entsprechenden Steuereinrichtung
eine "individuelle Ansteuerung" möglich ist. So ist es beispielsweise möglich, eine abgestufte Bremsleistung
über diese Abgasbremse dadurch zu bewirken, daß beim Einleiten des Bremsvorganges nicht auf alle
Zylinder eingewirkt wird, sondern daß nur einer oder nur ein Teil der Zylinder zunächst angesteuert wird.
Über eine derartige, vorzugsweise elektronische Ansteuerung der einzelnen elektro-magnetisch arbeitenden
!5 Stelleinheiten läßt sich ein drehzahloptimales öffnen
und Schließen der Auslaßventile während des Kompressionshubes im Bremsbetrieb erwirken.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Motorbremsvorrichtung
besteht in einer Reduzierung der Bauteile, wobei die elektro-magnetisch arbeitende Stelleinrichtung
im Zylinderkopf des Motors, beispielsweise seitlich neben oder oberhalb der Ventile angeordnet werden kann.
in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß die elektro-magnetische Stelleinrichtung durch einen Stellblock gebildet wird, in dem ein
mit dem Betätigungsmittel in Wirkverbindung stehender Anker geführt ist, der mit zwei gegeneinander wirkenden
Federelementen verbunden ist, dem wenigstens eine Magnetspule als öffner und wenigstens eine Magnetspule als
Federvorspanner zugeordnet ist. Die Bereitstellung der notwendigen Kräfte derfolgt hier durch eine Vorspannung
der Feder in der Endlage des Ankers durch Aktivierung des Vorspannmagneten. Zum Öffnen wird der Vorspannmagnet
abgeschaltet, so daß der Anker zum gegenüberliegenden Öffnungsmagneten schwingt und von diesem übernommen
wird. Die Auftreffgeschwindigkeit des Ankers auf den
Öffnungsmagneten wird durch die andere Feder sowie durch die Charakteristik des Stromverlaufs des Öffnungsmagneten
bestimmt, durch den der Anker während der kurzen Öffnungsphase des Auslaßventils gehalten wird.
Das Schließen des Ventils erfolgt durch Abschalten des Öffnungsmagneten und gleichzeitiges Aktivieren
des Vorspannmagneten. Durch eine zusätzliche Spule mit einem zusätzlichen Anker ist es möglich, die Vorspannung
der einen Feder vor dem öffnen des Ventils zu erhöhen.
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist durch
&sfgr;}&idiagr;&bgr; Kombination der Unteransprüche 2, 3 und 4 angegeben.
Dieses System erlaubt es, die Stelleinrichtung durch Anschwingen des Ankers in der Systemeigenfrequenz zu
aktivieren, danach den Anker über die Vorspannspule unter gleichzeitiger Vorspannung der Feder zu halten
und durch den zusätzlichen Magneten den Stellblock insgesamt anzuheben und hierbei den Kontakt des Betätigungsmittels
mit dem Stößel des Auslaßventils zu bewirken. Der Vorteil dieser Kombination besteht darin, daß in
ausgeschaltetem Zustand das Auslaßventil im normalen Arbeitsspiel frei arbeiten kann und in seiner Funktion
nicht durch eine Berührung mit dem Betätigungsmittel der Bremsvorrichtung in seiner Stellung beeinträchtigt
ist. Durch eine falsche Einstellung des Arbeitsspiels des Betätigungsmittels der Bremsvorrichtung wäre hier
eine Einwirkung auf das Auslaßventil möglich, die gerade in der Kompressions- und Arbeitsphase des betreffenden
Zylinders zu einer Motorminderleistung führen würde.
Das Betätigungsmittel selbst ist erfindungsgemäß entsprechend
dem Unteranspruch 5 und/oder 6 ausgeführt. 35
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
4
Fig. 1 einen Teilschnitt durch einen Zylinderkopf
eines Motors,
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Anordnung gem. Fig. I1
Fig. 3 eine erste Ausführungsform des Stellmittels
im Schnitt,
Fig. 4 eine andere Anordnung des elektromagnetischen Stellmittels in bezug
auf das Betätigungsmittel,
Fig. 5 eine andere Ausführungsform des elektro-magnetischen
Stellmittels.
Der in Fig. 1 dargestellte Schnitt durch den Zylinderkopf eines Dieselmotors zeigt den Einlaßkanal 1, das
zugehörige Einlaßventil 2, das -Auslaßventil 3 sowie den Ansatz des Auslaßkanals 4, der zusammen mit den
Auslaßkanälen der anderen Zylinder in die Abgasleitung einmündet, in der als ansteuerbares Absperrorgan eine
Abgasklappe angeordnet ist. Das Einlaßventil 2 sowie das Auslaßventil 3 werden im Normalbetrieb über die
Kipphebel 5 und 6 betätigt.
Dem Auslaßventil 3 ist ein Betätigungsmittel 7 in Form eines zweiarmigen Kipphebels zugeordnet, dessen kurzer
Arm 8 dem zu betätigenden Auslaßventil 3 zugeordnet 3Q ist und dessen langer Arm 9 mit einer elektro-magnetischen
Stelleinrichtung 10 in Wirkverbindung steht.
Die Aufsicht gem. Fig. 2 zeigt die Anordnung für einen Vier-Ventil-Motor mit zwei Einlaßventilen 2 sowie zwei
g5 Auslaßventilen 3.1 und 3.2. Aus der Aufsicht ist ersichtlich,
daß das Betätigungsmittel 7 nur auf das Auslaßventil 3.1 wirkt, wobei der kurze Arm 8 gabelförmig ausge-
führt ist und das freie Ende des zugehörigen Armes des Kipphebels 6 umgreift. Damit kann das Auslaßventil
3.1 unabhängig vom normalen Arbeitsrhythmus während der Kompressionsphase über die Stelleinrichtung 10
betätigt werden.
In Fig. 3 ist in einem Schnitt eine erste Ausführungsform
für die elektro-magnetisch arbeitende Stelleinrichtung dargestellt. Diese weist einen Stößel 11 auf, der mit
einem Anker 12 verbunden ist und dessen freies Ende 13 am Ende des langen Armes 9 des Betätigungsmittels
anliegt. Das Betätigungsmittel ist in diesen Bereichen überlicherweise mit einer Stellschraube 14 versehen
(Fig. 1), über die das Arbeitsspiel genau eingestellt werden kann. Ober eine hier nicht näher dargestellte,
auf das Betätigungsmittel 7 einwirkende Rückholfeder bleibt das Betätigungsmittel 7 in Anlage mit dem Stößel
Der Anker 12 steht mit zwei gegeneinander wirkenden Federn 15 und 16 in Verbindung, durch die er in einer
vorgegebenen Mittellage gehalten wird. Dem Anker 12 ist ferner auf der Seite der Feder 15 eine als Öffner
dienende Magnetspule 17 und auf der Seite der Feder eine als Halte- und Vorspannspule dienende Magnetspule
zugeordnet. Zur Erhöhung der Vorspannung ist dem die Federn 15 und 16 sowie die Magnetspulen 17 und 18 haltenden
Stellblock 19 ein Vorspannanker 20 zugeordnet, der von einer Zusatzspule 21 aktiviert werden kann.
Die Bereitstellung der notwendigen Kräfte erfolgt zunächst
durch eine Vorspannung der Feder 16 durch Aktivierung des Magneten 18 und durch Aktivierung des Magneten
Zum öffnen des Auslaßventils 3 über das Betätigungsmittel· 7 wird der Magnet 18 abgeschaltet und der gegenüberliegende
Magnet 17 zugeschaltet, so daß der Anker 12 in seine Endposition an der Magnetspule 17 zur Anlage kommt
und hierbei das Auslaßventil 3 geöffnet wird. Durch die Feder 15 wird die Auftreffgeschwindigkeit des Ankers
auf dem Magneten 17 verzögert.
Das Schließen des Auslaßventiles 3 erfolgt durch Abschalten des Magneten 17 und Aktivieren des Magneten 18 sowie
Stromlossetzen des Magneten 21.
Die Ansteuerung der einzelnen Magneten erfolgt über eine elektronische Steuerung drehzahlabhängig, die
über entsprechende Geber ein öffnen des Auslaßventils IQ nur zu vorgebbaren Zeitpunkten während der Kompressionsphase,
vorzugsweise zu Beginn und am Ende der Kompressionsphase, zuläßt.
Während die Anordnung gemäß Fig. 1 die elektro-magnetische ■]_5 Stelleinrichtung in einer Ausbildung zeigt, bei der
der Stößel 11 als Drückstößel arbeitet, ist die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform so ausgelegt, daß
die mit dem Anker 12 verbundene Stößelstange als Zugstange wirkt. Im übrigen ist jedoch Aufbau und Funktion entspre-2Q
chend der Anordnung gem. Fig. 3 ausgeführt, jedoch mit dem Unterschied, daß die Zuordnung der einzelnen
Magnetspulen und der funktionelle Ablauf in bezug auf den Anker 12 umgekehrt angeordnet ist bzw. die Anordnung
so getroffen ist, daß der Stößel 11 durch den Vorspannanker 20 und die öffnung 22 in der Abdeckplatte 23
des Stellblocks 19 hindurchgeführt ist.
Die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsform ist im wesentlichen
aufgebaut wir die Ausführungsform gem. Fig. 3,
o_ so daß hier für gleiche Bau- und Funktionselemente
auch gleiche Bezugszeichen verwendet worden sind. Die zusätzliche Vorspannspule 21 sowie der zugehörige Vorspannanker
20 sind bei dieser Ausführungsform nicht
verwirklicht, können jedoch in gleicher Weise verwirklicht
o_ werden. Die Ausführungsform gem. Fig. 5 unterscheidet
sich von der Ausführungsform gem. Fig. 3 dadurch, daß
eine Basisplatte 24 vorgesehen ist, in der eine Stellspule 26 angeordnet ist. Da das als Kipphebel ausgebildete
Betätigungsmittel 7 über eine eigene Rückstellfeder verfügt, liegt der lange Arm 9 am freien Ende 13 des
Stößels 11 immer an. Der Luftspalt 27 zwischen der Basisplatte 24 und dem zugekehrten Ende des Stellblocks
19 ist hierbei so bemessen, daß im stromlosen Zustand der kurze Arm 8 des Betätigungsraittels 7 mit
dem Auslaßventil nicht in Kontakt steht, so daß hierdurch das freie Ventilspiel während des Normalbetriebs
nicht beeinträchtigt wird. Soll der Motor mit Motorbremse gefahren werden, wird der Magnet 2 6 aktiviert, so daß
der Stellblock 19 insgesamt angehoben wird und damit das Betätigungsmittel 7 in Kontakt mit dem Auslaßventil
3 kommt ohne dieses jedoch zu öffnen. Wird nun über die elektronische Regeleinrichtung die Stelleinrichtung
10 aktiviert, so daß der Anker in der vorbeschriebenen Weise schwingt, kann nun über der Betätigungsmittel
7 das Auslaßventil 3 in den vorgegebenen Takt gegen Ende aber auch schon zu Beginn der Kompressionsphase
des zugehörigen Zylinders öffnen.
Claims (6)
1. Motorbremsvorrichtung für einen Verbrennungsmotor, insbesondere einen Dieselmotor, mit einem ansteuerbaren
Absperrorgan in der Abgasleitung un,d mit jeweils einem auf wenigstens ein Auslaßventil (3) eines Zylinders
wirkende Betätigungsmittel (7), das mit einer elektromagnetisch arbeitenden Stelleinrichtung (10) in Wirkverbindung
steht.
10
10
2. Motorbremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektro-magnetische Stelleinrichtung
(10) als Stellblock (19) ausgebildet ist, in dem ein mit dem Betätigungsmittel (7) in Wirkverbindung
stehender Anker (12) geführt ist, der mit zwei gegeneinander wirkenden Federelementen (15, 16) verbunden
ist, dem wenigstens eine Magnetspule (17) als Öffner und wenigstens eine Magnetspule (18) als Federvorspanner
zugeordnet ist.
3. Motorbremsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung (10) mit einem Stellmittel (26) versehen ist, durch das bei Einleitung
des Bremsvorganges das Betätigungsmittel (7) in Kontakt mit dem Stößel (11) des zu betätigenden
Auslaßventiles (3) gebracht wird.
4. Motorbremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellmittel
durch eine Magnetspule (26) gebildet wird, die den Stellblock (19) als Ganzes in Öffnungsrichtung bewegt.
5. Motorbremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsmittel (7) durch einen zweiarmigen Kipphebel gebildet wird,
dessen einer langer Arm (9) mit der Stelleinrichtung (10) und dessen anderer kurzer Arm (8) dem zu betätigenden
Auslaßventil (3) zugeordnet ist.
1
6. Motorbremsvorrichtung nach einem der Ansprüche bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der kurze Arm (8)
gabelförmig ausgebildet ist und das Ende des Auslaßkipphebels (6) umgreift.
Priority Applications (5)
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