DE10045803A1 - Rezeptor der EDb Fibronektin-Domäne - Google Patents
Rezeptor der EDb Fibronektin-DomäneInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Protein, DOLLAR A a) das die Fähigkeit aufweist, spezifisch an die ED¶b¶-Fibronektin-Dömäne zu binden, wobei die Bindungsregion durch mindestens eine Sequenz charakterisiert ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO : 1-3 umfaßt; DOLLAR A b) das spezifisch in Endothelzellen exprimiert oder aktiviert ist; DOLLAR A c) das spezifisch in stromalen Zellen eines Tumors exprimiert oder aktiviert ist; DOLLAR A d) das spezifisch in Tumorzellen exprimiert oder aktiviert ist; DOLLAR A e) dessen Bindung an die ED¶b¶-Fibronektin-Domäne durch ein Polypeptid inhibiert wird, das eine Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO : 1-3 umfaßt; und DOLLAR A f) das ein apparentes Molekulargewicht von 120-130 kDa, ermittelt durch SDS-Polyacrylamid-Gelenktrophorese, aufweist, DOLLAR A sowie Verfahren zum Screenen auf Verbindungen, die an einen Rezeptor der ED¶b¶-Fibronektin-Domäne oder die ED¶b¶-Fibronektin-Domäne oder die ED¶b¶ oder die ED¶b¶-Fibronektin-Domäne binden, sowie Verwendungen des Proteins.
Description
Die Erfindung betrifft einen Rezeptor der EDb-Fibronektin-Domäne.
Fibronektine sind eine wichtige Klasse von Matrix-Glykoproteinen. Ihre Hauptrolle
besteht darin, das Anhaften von Zellen an eine Vielzahl verschiedener extrazellu
lärer Matrizes zu ermöglichen. Das Vorhandensein von Fibronektinen auf der O
berfläche von nicht-transformierten Zellen in Kultur sowie deren Abwesenheit bei
transformierten Zellen führte zur Identifizierung von Fibronektinen als wichtigen
Adhäsionsproteinen. Sie wechselwirken mit zahlreichen verschiedenen, anderen
Molekülen, z. B. Collagen, Heparansulfat-Proteoglykanen und Fibrin, und regulie
ren damit die Zellform und den Aufbau des Zytoskeletts. Weiterhin sind sie ver
antwortlich für Zellmigration und Zelldifferenzierung während der Embryogenese.
Sie sind außerdem wichtig für die Wundheilung, bei der sie die Wanderung von
Makrophagen und anderen Immunzellen in das betroffene Gebiet ermöglichen,
und bei der Bildung von Blutgerinnseln, indem sie das Anheften von Blutplättchen
an beschädigte Regionen der Blutgefäße ermöglichen.
Fibronektine sind Dimere zweier ähnlicher Peptide, wobei jede Kette ungefähr
60-70 nm lang ist. Wenigstens 20 verschiedene Fibronektin-Ketten sind identifiziert
worden, von denen alle durch alternatives Spleißen des RNA-Transkripts eines
einzelnen Fibronektin-Gens erzeugt werden. Eine Analyse von proteolytischen
Verdauen von Fibronektin zeigt, daß die Polypeptide aus sechs stark gefalteten
Domänen bestehen, von denen jede Domäne wiederum sog. Wiederholungsse
quenzen ("repeats") enthält, deren Ähnlichkeiten hinsichtlich ihrer Aminosäurese
quenz eine Klassifikation in drei Typen erlauben (Typ I, II, III). Die zentrale Region
beider Ketten aus dem Dimer besteht aus einem Abschnitt von sog. Typ-III-
Wiederholungen, die durchschnittlich 90 Aminosäuren lang sind (Kornblihtt AR,
Vibe-Pedersen K und Baralle FE, 1983. "Isolation and characterization of cDNA-
clones for human and bovine fibronectins". Proc Natl Acad Sci USA, 80, 3218-22).
Strukturelle Studien haben ergeben, daß jede Typ-III-Wiederholung aus sieben
beta-Strängen besteht, die in zwei antiparallele Faltblätter gefaltet sind, wobei kur
ze Loop-Regionen als potentielle Protein-Protein-Wechselwirkungsstellen expo
niert sind (Leahy DJ, Hendrickson WA, Aukhil I und Erickson HP, 1992. Structure
of fibronectin type III domain from tenascin phased by MAD analysis of the selenomethionyl
protein. Science, 258, 987-91). Diese Wiederholungen vom Typ III
ermöglichen es, daß Fibronektine als Adhäsionsmoleküle fungieren. Insbesondere
vermittelt die Sequenz RGDS, die sich in der zehnten Wiederholung vom Typ III
befindet (III 10), die Wechselwirkung von Fibronektin mit wenigstens acht Integri
nen, die hauptverantwortlich für Adhäsionsvorgänge an der Zelloberfläche sind
(Ruoslahti E. 1991, Integrins. J Clin Invest. 87, 1-5). Die Gruppe der Wiederho
lungssequenzen vom Typ III umfaßt neben den III7-, III8-, III9- und III10-
Sequenzen auch die Repeats EIIIB und EIIIA (EDb und EDa). Die Funktionen die
ser beiden Wiederholungssequenzen sind bislang nicht oder nur zu einem gerin
gen Maße verstanden. Eine Studie von Jarnagin W. et al. (Jarnagin W. Rockey D.
Koteliansky V. Wang S. und Bissell D. 1994, "Expression of variant fibronectins in
wound healing: cellular source and biological activitiy of the EIIIA segment in rat
hepatic fibrogenesis". J. Cell. Biol., 127, 2037-48) legt nahe, daß die EDa-Domäne
bei einer frühen Antwort der Leber auf eine Verletzung beteiligt ist, und weiterhin
scheint die EDa-Domäne beim Vermitteln von Zelladhäsionsvorgängen beteiligt zu
sein. Eine Fibronektin-Isoform, die die EDb-Sequenz (EDb-FN oder ED-B oder
EDB) enthält, ist in normalem Erwachsenengewebe nicht nachweisbar, zeigt je
doch eine starke Expression in fötalem Gewebe sowie Tumorgewebe, ebenso wie
auch während der Wundheilung.
Während der Entwicklung eines Tumors wird die extrazelluläre Matrix des Gewe
bes, in dem der Tumor wächst, durch proteolytischen Abbau bereits existierender
Matrix-Bestandteile umgebaut. Hierbei entsteht eine tumorinduzierte, extrazelluläre
Matrix, die sich von der von normalen Geweben unterscheidet, eine geeignetere
Umgebung für das Tumorwachstum bietet und die Angiogenese fördert. Angioge
nese ist einer der wichtigsten Vorgänge beim Tumorwachstum und bezeichnet
den Prozeß, bei dem neue Gefäße aus existierenden Endothel-beschichteten
Gefäßen hervorgehen. Angiogenese ist ein invasiver Prozeß, der eine Proteolyse
der extrazellulären Matrix, Proliferation, gerichtete Wanderung und Differenzierung
von Endothelzellen in neue Kapillaren erfordert, die das Wachstum eines Tumors
über eine bestimmte Größe hinaus unterstützen.
EDb-Fibronektin ist mit dem Tumorwachstum in Verbindung gebracht worden.
Weiterhin ist EDb-FN um neue Blutgefäße während angiogener Vorgänge ange
reichert und stellt somit einen Marker für die Angiogenese bereit (Castellani P.,
Viale G., Dorcaratto A., Nicolo G., Kaczmarek J., Querze G., Zardi L. (1994) Int. J.
Cancer 59: 612-618).
Die EDb-Domäne ist eine Wiederholungssequenz vom Typ III, umfassend 91 Ami
nosäuren, und weist eine extrem hohe Sequenzhomologie zwischen dem Ratten-
und Hühner-Fibronektin auf, die zwischen 96% und 100% liegt. Ihre genaue
Funktion ist bis dato unbekannt. Drei Studien sind veröffentlicht worden, die Spe
kulationen über eine allgemeine fördernde Funktion hinsichtlich Adhäsi
on/Zellausbreitung für verschiedene Zellen anstellen.
Chen und Culp (1996), Exp. Cells Res. 223, 9-19, haben gezeigt, daß zelluläre
Fibronektine die EDb-Domäne und benachbarte Wiederholungssequenzen vom
Typ III als u. U. adhäsionsfördernde Sequenzen enthalten, die von den Zellen
durch alternatives Spleißen des primären Transkripts von Fibronektin reguliert
werden können.
In einer späteren Studie (Chen und Culp, 1998, Clin. Exp. Metast., 16, 1, 30-42)
konnte gezeigt werden, daß EDb Zell-Signal-Ereignisse induziert, die zu einer Ty
rosin-Phosphorylierung von fokalen Adhäsionsproteinen führt, und zwar mit einem
Mechanismus, der sich von demjenigen unterscheidet, der durch die Wiederho
lungssequenzen III8-9-10 vermittelt wird, welche Integrine erkennen. Es wird zu
nehmend anerkannt, daß die Zelladhäsion an extrazelluläre Matrizes bzw. an an
dere Zellen eine wichtige Quelle für Zell-Signale ist, die für die Regulation vieler
Phänomene verantwortlich ist, wie z. B. Zellwachstum, -differenzierung und
-transformation. Ein Adhäsions-induziertes Signalgeben beinhaltet die Aktivierung
von Protein-Tyrosin-Kinasen und eine Kaskade der Tyrosin-Phosphorylierung ver
schiedener Signal-Moleküle. Die Autoren der eben genannten Studie weisen dar
auf hin, daß für diesen Signalprozeß die 125 kDa fokale Adhäsionskinase (FAK)
von zentraler Bedeutung ist, die die Zell-Wechselwirkung mit Matrix-Proteinen an
die Aktivierung von intrazellulären Signalmolekülen verknüpft, wie etwa Src (Xing
Z, Chen HC, Nowlen JK, Taylor SJ, Shalloway D. und Guan JL, 1994, Direct inter
action of v-Src with the focal adhesion kinase mediated by the Src SH2 domain.
Mol Blot Cell. 5, 413-21), Grb2 (Schlaepfer DD, Hanks SK, Hunter T und von der
Geer P, 1994, Integrin-mediated signal transduction linked to Ras pathway by
GRB2 binding to focal adhesion kinase. Nature, 372, 786-91) und PI-3-Kinase
(Chen HC und Guan JL, 1994, "Association of focal adhesion kinase with its poten
tial substrate phosphatidylinositol 3-kinase". Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 91, 10148-
52). Von einem anderen fokalen Adhäsionsprotein p130cas wird ebenso ange
nommen, daß es bei Adhäsions-vermittelten Signalereignissen und bei spezifi
schen Onkogen-Aktivitäten beteiligt ist, obwohl seine genaue Funktion bisher nicht
aufgeklärt ist (Sakai R., Iwamatsu A., Hirano N. et al. 1994, "A novel signaling mole
cule, p130, forms stable complexes in vivo with v-Crk and c-Src in a tyrosine
phosphorylation-dependent manner". EMBO J. 13, 3748-56; Petch LA, Bockholt
SM, Bouton A, Parsons JT und Burridge K, 1995, "Adhesion-induced tyrosine
phosphorylation of the p130 SRC substrate". J. Cell. Sci., 108, 1371-9; Polte TR und
Hanks SK, 1995, "Interaction between focal adhesion kinase and Crk-associated
tyrosine kinase substrate p130Cas". Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 92, 10678-82).
Die Studie von Chen und Culp (1998, a. a. O.) zeigt, daß das Mono-Wiederholungs-
Protein EDb stärker fördernd war für die Ausbreitung von Balb/c 3T3-Zellen sowie
für das Induzieren von FAK-Tyrosin-Phosphorylierung als die benachbarten Re
peats III8 etc. Es wird die Vermutung angestellt, daß bei physiologischen Kon
zentrationen der zellulären Fibronektine die Bindung des Tetrapeptids RGDS aus
III10 an die Integrine möglicherweise ein nicht hinreichend starkes Signal für die
Zelladhäsion erzeugt, so daß es bei dem durch die Wechselwirkung zwischen
III10 und Integrin-vermittelten Mechanismen zu keiner Tyrosin-Phosphorylierungs-
Antwort kommt. Es wird weiter vermutet, daß der Unterschied hinsichtlich der
Antwort auf die unterschiedlichen vermittelten Zelladhäsionen durch eine unter
schiedliche Aktivierung verschiedener kleiner GTP-bindender Proteine verursacht
wird. Drei dieser Proteine, cde42, rac und rho, die alle Mitglieder der ras-
Superfamilie sind, spielen wichtige Rollen bei zell-morphologischen Veränderun
gen. cdc42 agiert sequenziell stromaufwärts von rac und induziert direkt das Er
scheinen von Filopodien (Nobes CD und Hall A, 1995, Rho, rac, und cdc42 GTPa
ses regulate the assembly of multimolecular focal complexes associated with actin
stress fibers, lamellipodia, and filopodia, Cell. 81, 53-62). Die Aktivierung von rac
ist dann verantwortlich für die Bildung von Lamellipodien und das Netzwerk von
Aktin-Filamenten zwischen den Filopodien. Weiter stromabwärts rho kann durch
rac aktiviert werden und induziert fokale Adhäsionen und Aktin-Zugfasern. Alle
diese Ereignisse sind abhängig von der Aktivierung von Tyrosin-Kinase, und von
FAK wird angenommen, daß sie bei diesen Vorgängen beteiligt ist. Chen und Culp
stellen die Vermutung an, daß die morphologischen Unterschiede zwischen Zel
len, die über 7-EDb-8 adhärent sind, sowie Zellen, die über 8-9-10 adhärent sind,
auf der unterschiedlichen Aktivierung der kleinen GTP-bindenden Proteine beruht.
Daraus wird gefolgert, daß eine Adhäsion über 8-9-10 über den Integrin
vermittelten Signalweg schließlich zu einer Aktivierung von rho führt, um fokale
Adhäsionen und Aktin-Zugfasern zu erzeugen, während die Adhäsion von Balb/c-
3T3-Zellen über 7-EDb-8 nur zu einer Aktivierung von cdc42- und rac-Proteinen
führt, nicht jedoch rho aktiviert. Für die eben genannten Mutmaßungen werden
jedoch in keiner der beiden Studien Daten präsentiert.
Eine andere Studie (Hashimoto-Uoshima et al., 1997, J. Cell. Sci. 110, 2271-2280)
zeigt, daß die Zell-Adhäsion von kultivierten Fibroblasten durch die Anwesenheit
von Fibronektin-Fragmenten, die die EDb-Fibronektin-Domäne einschließen, ver
stärkt wird. Daraus wird gefolgert, daß die gespleißte EDb-Domäne eine wichtige
biologische Funktion hinsichtlich der Verstärkung der Zell-Adhäsion und -
ausbreitung haben kann. Demgegenüber verhindert der Einschluß von EDa in
Fragmenten in Abwesenheit von EDb die Ausbildung von guten fokalen Adhäsio
nen in Zellen. Darauf basierend, spekulieren die Autoren dieser Studie, daß der
Einschluß beider Domänen im Fibronektin-Molekül einen Mechanismus darstellen
kann, mit dem eine Zell-Adhäsion in dem Ausmaße erreicht wird, daß Fortbewe
gungsvorgänge erleichtert werden, bei denen sowohl Adhäsion als auch Verluste
der Adhäsion für das Fortbewegen von Zellen benötigt wird.
Keine der genannten Studien ergibt eine klare Antwort hinsichtlich der Funktion
der EDb-Domäne, noch werden Aussagen getroffen über die Identität eines mögli
chen (möglicher) Rezeptors (Rezeptoren) für die EDb-Domäne.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Funktion der EDb-
Domäne weiter aufzuklären. Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung, einen möglichen spezifischen Rezeptor für die EDb-Domäne zu identifizie
ren. Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den EDb-spezifischen
Adhäsions-Mechanismus und die Wechselwirkung mit Rezeptormolekülen aufzu
klären, die beim Prozeß der Angiogenese beteiligt sein könnten. Weiterhin ist es
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die für die spezifische Bindung verant
wortliche EDb-Region zu identifizieren.
Diese Aufgabe wird gelöst durch
ein Protein,
- a) das die Fähigkeit aufweist, spezifisch an die EDb-Fibronektin-Domäne zu bin den, wobei die Bindungsregion durch mindestens eine Sequenz charakterisiert ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-3 umfaßt;
- b) das spezifisch in Endothelzellen exprimiert oder aktiviert ist;
- c) das spezifisch in stromalen Zellen eines Tumors exprimiert oder aktiviert ist;
- d) das spezifisch in Tumorzellen exprimiert oder aktiviert ist;
- e) dessen Bindung an die EDb-Fibronektin-Domäne durch ein Polypeptid inhibiert wird, das eine Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-3 umfaßt; und
- f) das ein apparentes Molekulargewicht von 120-130 kDa, ermittelt durch SDS- Polyacrylamid-Gelelektrophorese, aufweist.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Endothelzellen proliferierende En
dothelzellen.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die stromalen Zellen Tumor-Stroma-
Zellen.
Die Aufgabe wird außerdem gelöst durch ein Protein, dessen spezifische Bindung
an die EDb-Fibronektin-Domäne die Adhäsion von Endothelzellen, Tumor-Stroma-
Zellen und Tumorzellen vermittelt, wobei die Bindungsregion durch mindestens
eine Sequenz charakterisiert ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID
NO: 1-3 umfaßt.
Die Aufgabe wird auch durch ein Protein gelöst, dessen spezifische Bindung an
die EDb-Fibronektin-Domäne die Proliferation von Endothelzellen induziert, wobei
die Bindungsregion durch mindestens eine Sequenz charakterisiert ist, die ausge
wählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-3 umfaßt.
Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch ein Protein, dessen spezifische Bindung
an die EDb-Fibronektin-Domäne die Proliferation, Migration und Differenzierung
von Endothelzellen in eine Collagenmatrix induziert, wobei die Bindungsregion
durch mindestens eine Sequenz charakterisiert ist, die ausgewählt ist aus der
Gruppe, die SEQ ID NO: 1-3 umfaßt.
Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Protein, das an die EDb-Fibronektin-
Domäne bindet und spezifische Signaltransduktionswege induziert, wobei min
destens ein Gen induziert wird, das für ein Protein codiert, das ausgewählt ist aus
der Gruppe, die
Fokale Adhäsionskinase,
CD6-Ligand (ALCAM),
die α-Kette des Vitronektin-Rezeptors und
einen/den Vorläufer für Follistatin-verwandtes Protein
umfaßt, und wobei die Bindungsregion durch mindestens eine Sequenz charakte risiert ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-3 umfaßt.
Fokale Adhäsionskinase,
CD6-Ligand (ALCAM),
die α-Kette des Vitronektin-Rezeptors und
einen/den Vorläufer für Follistatin-verwandtes Protein
umfaßt, und wobei die Bindungsregion durch mindestens eine Sequenz charakte risiert ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-3 umfaßt.
Es wird bevorzugt, daß bei der Induktion spezifischer Signaltransduktionswege
mindestens eines der genannten Gene mindestens einfach induziert wird. Bevor
zugter wird dabei mindestens eines der genannten Gene zweifach induziert.
Die Aufgabe wird auch gelöst durch einen Antikörper, der in der Lage ist, an ein
Protein gemäß der vorliegenden Erfindung zu binden.
Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch einen Antikörper, der in der Lage ist, an
ein Protein zu binden, das eine Aminosäuresequenz umfaßt, die aus der Gruppe
ausgewählt ist, die SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 4
umfaßt.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Antikörper in der Lage, Effekte zu
inhibieren, die für die EDb-Domäne spezifisch sind.
Es wird bevorzugt, daß die Bindung und Inhibierung in vitro und/oder in vivo er
folgt.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Antikörper monoklonal oder rekom
binant.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Antikörper ein scFv-Fragment.
Die Aufgabe wird auch gelöst durch eine Zelle, die ein Protein gemäß der vorlie
genden Erfindung exprimiert.
Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch eine Zelle, die einen Antikörper gemäß
der vorliegenden Erfindung exprimiert.
Außerdem wird die Aufgabe durch einen Phagen gelöst, der einen Antikörper ge
mäß der vorliegenden Erfindung exprimiert.
Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Screenen auf Verbindun
gen, die an einen Rezeptor der EDb-Fibronektin-Domäne binden, wobei das Ver
fahren umfaßt:
Vergleich einer Antwort von Zellen in Anwesenheit von einer oder mehrerer dieser Verbindungen mit der Kontrollantwort besagter Zellen in Abwesenheit dieser Ver bindungen, wobei die Zellen
ein Protein gemäß der vorliegenden Erfindung exprimieren oder
eine Nukleinsäure, die für dieses Protein codiert, umfassen, und
wobei die Antwort bzw. die Kontrollantwort durch einen Rezeptor der EDb- Fibronektin-Domäne vermittelt wird.
Vergleich einer Antwort von Zellen in Anwesenheit von einer oder mehrerer dieser Verbindungen mit der Kontrollantwort besagter Zellen in Abwesenheit dieser Ver bindungen, wobei die Zellen
ein Protein gemäß der vorliegenden Erfindung exprimieren oder
eine Nukleinsäure, die für dieses Protein codiert, umfassen, und
wobei die Antwort bzw. die Kontrollantwort durch einen Rezeptor der EDb- Fibronektin-Domäne vermittelt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Antwort bzw. die Kontrollantwort
das Anhaften der Zellen an Oberflächen, die mit der EDb-Fibronektin-Domäne
oder Teilen davon beschichtet sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens umfaßt eine Bindungsregi
on der EDb-Fibronektin-Domäne die Sequenzen SEQ ID NO: 1-4 oder Teile da
von.
Es wird bevorzugt, daß die Antwort bzw. die Kontrollantwort die Proliferation der
Zellen an Oberflächen umfaßt, die mit der EDb-Fibronektin-Domäne oder Teilen
davon beschichtet sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Antwort bzw. die Kontrollantwort
die Proliferation, Migration und Differenzierung von Endothelzellen in einer Colla
genmatrix, die mit der EDb-Fibronektin-Domäne oder Teilen davon versetzt wird.
Es ist bevorzugt, daß die Verbindungen ausgewählt sind aus der Gruppe, die Anti
körper, Antikörperfragmente, Peptide, niedermolekulare Verbindungen und Apta
mere umfaßt.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Antikörper rekombinante Antikör
per.
Es wird bevorzugt, daß die Antikörper ausgewählt sind aus der Gruppe, die scFv
und Fragmente davon umfaßt.
Die Aufgabe wird ebenso gelöst durch ein Verfahren zum Screenen auf Verbin
dungen, die an die EDb-Fibronektin-Domäne binden, wobei das Verfahren umfaßt:
- a) In-Kontakt-Bringen von Zellen mit einer festgelegten Konzentration eines Pro teins, das die EDb-Fibronektin-Domäne oder ein Protein mit einer der in SEQ ID NO: 1-4 dargestellten Sequenzen umfaßt, in der Anwesenheit verschiedener Konzentrationen von einer oder mehrerer der Verbindungen, und
- b) Nachweisen von Unterschieden in der Antwort der Zellen auf das Protein, das
die EDb-Fibronektin-Domäne oder ein Protein mit einer der in SEQ ID NO: 1-4
dargestellten Sequenzen umfaßt, in der Anwesenheit der Verbindungen im Ver
gleich mit der Kontrollantwort der Zellen auf das Protein, das die EDb-Fibronektin-
Domäne oder ein Protein mit einer der in SEQ ID NO: 1-4 dargestellten Sequen
zen umfaßt, in der Abwesenheit dieser Verbindungen, wobei
die Zellen ein Protein gemäß der vorliegenden Erfindung exprimieren oder
eine Nukleinsäure, die für dieses Protein codiert, umfassen, und
wobei die Antwort bzw. die Kontrollantwort durch einen Rezeptor der EDb- Fibronektin-Domäne vermittelt wird.
Dabei ist bevorzugt, daß die Antwort bzw. die Kontrollantwort das Anhaften der
Zellen an Oberflächen umfaßt, die mit der EDb-Fibronektin-Domäne oder Teilen
davon beschichtet sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Antwort bzw. die Kontrollantwort
die Proliferation der Zellen an Oberflächen, die mit der EDb-Fibronektin-Domäne
oder Teilen davon beschichtet sind.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Antwort bzw. die Kon
trollantwort die Proliferation, Migration und Differenzierung von Endothelzellen in
einer Collagenmatrix, die mit der EDb-Fibronektin-Domäne oder Teilen davon ver
setzt wird.
Es ist bevorzugt, daß die Verbindungen ausgewählt sind aus der Gruppe, die Anti
körper, Peptide, niedermolekulare Substanzen und Aptamere umfaßt.
Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch die Verwendung einer Nukleinsäure, die
für ein Protein codiert, das eine Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist aus der
Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4 umfaßt, zum Screenen auf Verbindungen, die an
einen Rezeptor der EDb-Fibronektin-Domäne oder die EDb-Fibronektin-Domäne
binden.
Die Aufgabe wird auch gelöst durch die Verwendung eines Proteins gemäß der
vorliegenden Erfindung bzw. eines Antikörpers gemäß der vorliegenden Erfindung
zum Screenen auf Verbindungen, die an einen Rezeptor der EDb-Fibronektin-
Domäne oder die EDb-Fibronektin-Domäne binden.
Ebenso gelöst wird die Aufgabe durch die Verwendung einer Zelle gemäß der
vorliegenden Erfindung, zum Screenen auf Verbindungen, die an einen Rezeptor
der EDb-Fibronektin-Domäne oder die EDb-Fibronektin-Domäne binden.
Die Aufgabe wird ebenso gelöst durch die Verwendung einer Nukleinsäure, die für
ein Protein codiert, das eine Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist aus der Gruppe,
die SEQ ID NO: 1-4 umfaßt, zum Entwickeln von Antikörpern oder scFv-
Fusionsproteinen für diagnostische oder therapeutische Zwecke.
Die Aufgabe wird ebenso gelöst durch die Verwendung eines Proteins gemäß der
vorliegenden Erfindung zum Entwickeln von Antikörpern oder scFv-Fusionsprotei
nen für diagnostische oder therapeutische Zwecke. Unter therapeutischem Zweck
ist u. a. die anti-angiogene Behandlung mit Verbindungen, die die spezifische In
teraktion zwischen EDb und dem Rezeptor inhibieren, gemeint. Die Antikörper sind
hierbei sowohl gegen den Rezeptor als auch gegen EDb gerichtet, wobei die Pep
tide der Sequenz SEQ ID NO: 1-3 und stabilisierte Derivate davon sowie nieder
molekulare Verbindungen zur Anwendung kommen.
Die Aufgabe wird ebenso gelöst durch die Verwendung einer Zelle gemäß der vor
liegenden Erfindung zum Entwickeln von Antikörpern oder scFv-Fusionsproteinen
für diagnostische oder therapeutische Zwecke.
Die Aufgabe wird ebenso gelöst durch die Verwendung eines Phagen gemäß der
vorliegenden Erfindung zum Entwickeln von Antikörpern oder scFv-
Fusionsproteinen für diagnostische oder therapeutische Zwecke.
Die Aufgabe wird ebenso gelöst durch die Verwendung eines Proteins, das eine
Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4 um
faßt, für eine pro-angiogene Therapie.
Die Aufgabe wird ebenso gelöst durch die Verwendung eines Proteins, das eine
Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4 um
faßt, für diagnostische Zwecke.
Die Aufgabe wird ebenso gelöst durch die Verwendung eines Proteins, das eine
Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4 um
faßt, in der Gentherapie.
Die Aufgabe wird ebenso gelöst durch die Verwendung eines Proteins, das eine
Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4 um
faßt, zum Beschichten von Oberflächen, an die Endothelzellen binden.
Dabei ist bevorzugt, daß das Beschichten in vitro oder in vivo erfolgt.
Die Aufgabe wird ebenso gelöst durch die Verwendung eines Proteins, das eine
Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4 um
faßt, in Zellkulturen.
Die Aufgabe wird ebenso gelöst durch die Verwendung eines Proteins, das eine
Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4 um
faßt, zusammen mit mindestens einem Transplantat.
Dabei ist bevorzugt, daß das Transplantat ausgewählt ist aus der Gruppe, die
Gefäß(e), Haut, Cornea, Nieren, Leber, Knochenmark, Herz, Lunge, Knochen,
Thymus, Dünndarm, Pankreas, andere innere Organe sowie Teile und Zellen da
von umfaßt.
Die Aufgabe wird ebenso gelöst durch die Verwendung eines Proteins, das eine
Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4 um
faßt, zusammen mit mindestens einem Implantat.
Dabei ist bevorzugt, daß das Implantat ausgewählt ist aus der Gruppe, die Lun
genimplantate, künstliche Herzschrittmacher, künstliche Herzklappen, Gefäßimp
lantate, Endprothesen, Schrauben, Schienen, Platten, Drähte, Nägel, Stäbe,
künstliche Gelenke, Mammaimplantate, künstliche Schädelplatten, künstliche
Zähne, Zahnfüllungen und Zahnbrücken umfaßt.
Unter "Effekten, die für die EDb-Fibronektin-Domäne spezifisch sind" werden alle
solche Effekte verstanden, die durch die EDb-Fibronektin-Domäne, nicht aber
durch EIII7, EIII8, etc. hervorgerufen werden. Ein solcher Effekt ist bspw. in Chen
et al., 1998 (a.a.O) beschrieben, d. h. eine schnelle Tyrosin-Phosphorylierung meh
rerer intrazellulärer Proteine, im Gegensatz zu der eher langsamen Phosphorylie
rung nach einer durch die Domänen EIII8-9-10 vermittelten Adhäsion. Unter "nie
dermolekularen Verbindungen" werden alle Verbindungen verstanden, deren rela
tive Molekülmasse unter etwa 1000-1200 liegt. Unter "Aptameren" werden auf
Nukleinsäuren aufgebaute Moleküle verstanden, die in der Lage sind, als hoch
spezifische Liganden für eine große Anzahl von Biomolekülen zu fungieren. Unter
einer "pro-angiogenen Therapie" wird jede Therapieform verstanden, bei der die
Angiogenese gefördert werden soll. Unter einer "anti-angiogenen Behand
lung/Therapie" wird jede Behandlungs-/Therapieform verstanden, die auf eine In
hibierung der Angiogenese abzielt. Unter "Gentherapie" wird jede Form der The
rapie verstanden, die auf die Ausschaltung einer genbedingten Fehlfunktion bzw.
auf die Wiederherstellung einer normalen Genfunktion bei Erkrankungen abzielt,
die durch die Eliminierung oder Bereitstellung eines Proteins zu beeinflussen sind.
Sie kann das Einschleusen von Fremd-DNA in Körperzellen beinhalten, ist jedoch
nicht als hierauf beschränkt anzusehen. Unter "Zellkulturen" sollen sowohl Zell
kulturmedien als auch Zellkulturgefäße verstanden werden. Bevorzugt sind die
Zellkulturgefäße ausgewählt aus der Gruppe, die Zellkulturflaschen, -schalen, -
näpfe, -platten, Mikrotiterplatten, 96-Napf-Platten, Zellkulturkolben und Bioreakto
ren umfaßt.
"Diagnostische Zwecke" sind alle Zwecke, die dem Erkennen eines Zustandes
eines Organismus/Organs/einer Zelle bzw. dem Zuordnen eines aktuellen Zustan
des eines Organismus/Organs/einer Zelle zu einer bestimmten Zustandskategorie
(z. B. einer bestimmten Krankheit) dienen; beispielsweise kann dies der Einsatz
eines Kits/chemischer Reagenzien/einer Meßeinrichtung sein, zum Bestimmen
einer physikalischen Größe, wie Temperatur etc., oder einer chemischen Größe,
wie Konzentration etc., soll jedoch nicht als hierauf beschränkt angesehen wer
den.
"Therapeutische Zwecke" sind alle Zwecke, die der Verbesserung bzw. der Hei
lung eines Krankheitszustandes eines Organismus/Organs/einer Zelle dienen.
Unter dem Begriff "Verwendung eines Proteins zusammen mit einem Implantat" ist
entweder eine zeitlich oder eine räumlich identische Verwendung gemeint. Bei
spielsweise können Proteinmoleküle an das Implantat bei dessen "Einbau" in den
Körper befestigt sein, oder aber sie können räumlich vom Implantat getrennt, aber
zur gleichen Zeit wie dem "Einbau" des Implantats verabreicht werden (Injektionen
etc.).
Die Erfindung wird nunmehr detailliert anhand der folgenden Beispiele und Figu
ren beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der in dieser Studie verwendeten
Wiederholungssequenzen vom Typ III;
Fig. 2 die Resultate eines Proliferationsassays unter dem Einfluß der EDb-
Fibronektin-Domäne (ED-B) auf Endothelzellen bzw. menschliche
Stromazellen auf verschiedenen Substraten;
Fig. 3 die Resultate eines Sprießtests (tube formation-test) von Endothel
zellen unter dem Einfluß von ED-B;
Fig. 4 die Resultate eines Anheftungstests, bei dem das Anheften von En
dothelzellen an mit ED-B beschichteten Oberflächen getestet wurde;
Fig. 5 die Resultate eines Tests, ähnlich zu dem in Fig. 4, mit der Ausnah
me, daß die Zelle mit verschiedenen synthetischen Peptiden vorin
kubiert wurden, deren Sequenzen Teilsequenzen der EDb-
Fibronektin-Domäne sind;
Fig. 6 die in Fig. 5 verwendeten Teilsequenzen der synthetischen Peptide
aus der EDb-Fibronektin-Domäne;
Fig. 7 die Resultate eines Anheftungstests von Endothelzellen an verschie
dene synthetische ED-B-Peptide;
Fig. 8 die Lage der in Fig. 6-7 ermittelten synthetischen Peptide in einer
Modellstruktur der Peptid-Hauptkette von ED-B;
Fig. 9 die Wirkung von der EDb-Fibronektin-Domäne und eines aus Loop 5
stammenden Peptids (SEQ ID NO: 2) auf die Induktion von Kapillar
ähnlichen Strukturen in einem Sprießtest (tube formation test);
Fig. 10 die Resultate zweier Affinitäts-Chromatographie-Läufe unter Ver
wendung von Fn-7-8-9 bzw. Fn-7-B-8-9 von Zell-Lysaten von Ober
flächen-markierten, menschlichen Hautendothelzellen;
Fig. 11 die Resultate zweier Affinitäts-Chromatographie-Läufe unter Ver
wendung von Fn-7-8-9 bzw. Fn-7-B-8-9 von Zell-Lysaten von ober
flächenmarkierten, menschlichen Haut-Stroma-Zellen.
Fig. 1 zeigt verschiedene, in dieser Studie verwendete, rekombinante Fibronektin-
Fragmente, die unterschiedliche Domänen-Struktur mit unterschiedlichen Wieder
holungssequenzen vom Typ III aufweisen. Dabei umfassen Fn-7-B-8-9 die Fibro
nektin-Domänen 7, EDb, 8 und 9, Fn-7-8-9 die Domänen 7, 8 und 9, ED-B die
Domäne EDb, Fn-10 die Domäne 10 und Fn-6 die Domäne 6. Diese Proteine wur
den als mit einem His-Tag versehene Proteine in E. coli exprimiert und auf einer
Nickel-Chelat-Sepharosesäule aufgereinigt. Die in dieser Studie verwendeten
Nummernbezeichnungen entsprechen den in der Literatur verwendeten. Dabei
bezeichnen die Abkürzungen FN-B, ED-B, EDB und EDb alle jeweils die EDb-
Fibronektin-Domäne und sind als synonym anzusehen.
Fig. 2 zeigt die Resultate eines Proliferationsassays, bei dem die Wirkung der EDb-
Fibronektin-Domäne (ED-B) auf die Proliferation von Endothelzellen (EC) bzw.
Stroma-Zellen (SC) untersucht wurde. 1000 Zellen pro Napf wurden in 96-Napf-
Platten inkubiert. Lösliches ED-B (10 µg/l) wurde dem Medium während des Pro
liferationsassays zugegeben. Nach drei Tagen wurde die Zellzahl mit dem MTS-
Assay bestimmt. Die Proliferation der Zellen wurde durch basischen Fibronektin-
Wachstumsfaktor (bFGF) induziert. Es zeigte sich, daß ED-B keine Wirkung in
Abwesenheit von bFGF hatte, und ebenso konnte keine Wirkung für die Fibronek
tin-Domäne 10 vom Typ III in Anwesenheit von bFGF auf die Zellen nachgewiesen
werden (Daten nicht gezeigt). Eine Wirkung von ED-B auf menschliche Endothel
zellen-Proliferation konnte bei Zellen festgestellt werden, die auf Gelatine ausplat
tiert worden waren (EG/Gelatine), ebenso bei Zellen, die auf Collagen ausplattiert
worden waren (EC/Collagen), wobei jedoch letzterer Effekt nicht so deutlich war,
wie beim Ausplattieren auf Gelatine. Bei menschlichen Stroma-Zellen auf Gelatine
(SC/Gelatine) fand eine Proliferation bereits in Abwesenheit von bFGF statt, die
deutlich über der von menschlichen Endothelzellen lag. Sie konnte durch die Zu
gabe von bFGF bzw. bFGF + ED-B nicht gesteigert werden. Als Maß für die Zell
zahl wurde die Extinktion bei 490 nm bestimmt.
Für den Proliferationsassay wurde folgende experimentelle Methode befolgt:
96-Napf-Platte (mit flachem Boden), Nunc.
MCDB 131, Pen/Strep, Amphotericin (0,25 µg/ml), Heparin (20 µg/ml),
hitze-inaktiviertes FCS (5%).
Zellen, 500-1000 pro Napf (96-Napf-Platte) in 100 µl, werden für 3 Tage in Medi
um mit bFGF (1-3 ng/ml) oder VEGF (30-50 ng/ml) kultiviert. Die genaue Menge
sollte für jede Charge durch Titration bestimmt werden: optimal ist die minimale
Konzentration, die maximale Proliferationsstimulation erreicht. Eine Synchronisati
on der Zellen vor dem Experiment ist nicht notwendig, kann aber gemacht werden.
Nach 3 Tagen wird die Zellzahl mit dem MTS-Kit (Promega) nach Herstelleranga
ben bestimmt. Es empfiehlt sich, die Absorption bei mehreren Zeitpunkten zu
messen, um eine maximale Absorption im linearen Bereich zu erhalten (0,5; 1; 2;
4 Stunden).
Negative Kontrolle, kein Mitogen (keine Proliferation) (-bFGF/VEGF);
Positive Kontrolle, mit Mitogen (maximale Stimulation) (+bFGF/VEGF).
Positive Kontrolle, mit Mitogen (maximale Stimulation) (+bFGF/VEGF).
Fig. 3 zeigt die Wirkung von ED-B auf das Sprießen von Endothelzellen aus Sphä
roiden. Hierzu wurden HUVEC-Sphäroide (Human Umbilical Vein Endothelial
Cells = menschliche Nabelschnur-Endothelzellen) in Collagen eingebettet und
durch die Zugabe von 10 µg/ml bFGF (basic Fibroblast Growth Factor) zum Sprie
ßen induziert in Ab- oder Anwesenheit von 6 µg/ml ED-B. Es zeigte sich, daß
durch die Zugabe von bFGF alleine das Sprießen induziert und dann durch die
Zugabe von ED-B weiter stimuliert werden konnte (+ bFGF + ED-B).
Für den Sprießtest (tube formation test) wurde folgende experimentelle Methode
verwendet:
Methylcellulose, höchste Viskosität (Sigma);
Trypsin/EDTA für Zellkultur (Gibco);
Rundboden 96-Napf-Platten (Greiner #650185);
rekombinantes bFGF (Gibco #13256-029);
rekombinantes VEGF (R & D System);
Anti-Ratte-CD31 (RDI #RDI-CD31TLD);
Heparin (Gibco #15077-027).
Trypsin/EDTA für Zellkultur (Gibco);
Rundboden 96-Napf-Platten (Greiner #650185);
rekombinantes bFGF (Gibco #13256-029);
rekombinantes VEGF (R & D System);
Anti-Ratte-CD31 (RDI #RDI-CD31TLD);
Heparin (Gibco #15077-027).
Zellkultur-PBS, 10 × Pen/Strep, 2,5 µg/ml Amphotericin
1% Gelatine (Difco, autoklavieren und nach Abkühlung mit Pen/Strep und
Amphotericin (0,25 µg/ml) versetzen.
MCDB 131, Glutamin, Pen/Strep, Amphotericin (0,25 µg/ml), Heparin
(20 µg/ml), Hitze-inaktiviertes FCS (10%).
Medium mit 2 ng/ml bFGF und 10 ng/ml VEGF.
HUVEC;
Dermale MVEC (Passage < 4).
Dermale MVEC (Passage < 4).
Endothelzellen werden mit Trypsin/EDTA abgelöst und auf 5000 Zellen/ml in Me
dium mit 0,24% Methylcellulose verdünnt. Je 200 µl (1000 Zellen) werden in
Näpfen einer Greiner-Platte gegeben und über Nacht inkubiert. Runde Zellhaufen
(Sphäroide) werden mit einer 1-ml-Pipette mit abgeschnittener Spitze geerntet und
abzentrifugiert. Sphäroide werden in 1,2% Methylcellulose/FCS resuspendiert und
mit neutralisiertem Collagengel gemischt. EDb und bFGF wurden co-polymerisiert.
Wie aus der Figur deutlich wird, erfolgt durch die Zugabe von ED-B eine deutliche
Steigerung des Sprießens über das durch bFGF induzierte Maß hinaus.
Fig. 4 zeigt die Resultate eines Adhäsionstests von Endothelzellen an Mikrotiter
napf-Platten, die mit ED-B beschichtet waren. Hierzu wurden Endothelzellen aus
ihrem ursprünglichen Kulturgefäß durch Trypsinisierung (Trypsin/EDTA) von ihrem
Substrat gelöst und dann in Mikrotiternapf-Platten, die mit verschiedenen Konzentrationen
(0, 1, 2, 3, 5, 10, 20, 40 µg/ml) ED-B beschichtet waren, inkubiert und für
eine Stunde zum Anhaften belassen. Als eine Negativ-Kontrolle dienten Näpfe, die
mit 1 mg/ml BSA (bovinem Serumalbumin) beschichtet waren; die Adhäsion an
BSA (< 10%) wurde substrahiert.
Das Anheften wurde durch Färbung mit Kristallviolett quantifiziert, gefolgt von ei
ner Lyse mit SDS. Die Quantifizierung erfolgte durch Messen der Extinktion bei
595 nm. Eine in der Figur waagerecht angebrachte Linie bei A595 nm ≈ 1,06 zeigt
die 100%ige Adhäsion an Plasma-Fibronektin an.
Das Ergebnis dieses Versuchs zeigt an, daß die Zellen an den mit ED-B be
schichteten Oberflächen anhaften, was einen Rezeptor auf der Zelloberfläche für
ED-B nahelegt.
Für den Anheftungs/Adhäsionstest wurde folgende experimentelle Methode ver
wendet:
1% BSA (Sigma, Ethanol-präzipitiert);
2% Serum in PBS (oder eine Trypsin-Neutralisationslösung).
2% Serum in PBS (oder eine Trypsin-Neutralisationslösung).
MCDB 131, Pen/Strep, Amphotericin (0,25 µg/ml), Heparin (20 µg/ml),
0,1% BSA (Sigma, Äthanol-präzipitiert);
0,1% Kristallviolett, 2% Glutaraldehyd in PBS, sterilfiltriert;
2% SDS.
0,1% Kristallviolett, 2% Glutaraldehyd in PBS, sterilfiltriert;
2% SDS.
Näpfe einer 96-Napf-Platte (Nunc) werden für 1 Stunde bei 37°C mit Protein
belegt. Bei kleinen Proteinen (< 20 kDa) oder Peptiden empfiehlt es sich, diese auf
der Platte trocknen zu lassen (über Nacht ohne Deckel unter der Sterilbank). Da
nach werden die Näpfe mit 1% BSA für 1 h bei 37°C abgesättigt. Zellen werden
mit 1 × Trypsin abgelöst, mit 2% Serum zur Inaktivierung des Trypsins gewa
schen, und in Medium resuspendiert. Wenn Antikörper oder Peptide getestet wer
den sollen, werden die Zellen in Suspension mit diesen für 30 min bei 37°C vorin
kubiert. Pro Napf (96-Napf-Platte) werden 104 Zellen in einem Volumen von
50-100 µl für 1 h bei 37°C inkubiert. Der Überstand wird vorsichtig abgegossen; die
Platte zum Abtropfen auf einem Papierhandtuch für 1 min umgedreht stehen gelas
sen, und angeheftete Zellen werden mit Kristallviolett/Glutaraldehyd für 15 min
gefärbt und fixiert. Die Näpfe werden 3mal mit PBS gewaschen und die Zellen an
schließend durch Zugabe von 2% SDS lysiert (15 min. auf dem Schüttler). Die Ab
sorption bei 595 nm wird gemessen. Nach dreimaligem Waschen mit Wasser kön
nen die Zellen, falls erwünscht, erneut angefärbt werden.
Negative Kontrolle: Leer-Näpfe (BSA-Kontrolle);
Positive Kontrolle: Plasma-Fibronektin (2,5 µg/ml);
% Adhäsion = A595
Positive Kontrolle: Plasma-Fibronektin (2,5 µg/ml);
% Adhäsion = A595
(Probe): 100 × A595
(Fibronektin).
Fig. 5 zeigt die Resultate eines Tests, ähnlich dem aus Fig. 4 mit der Ausnahme,
daß vor dem Anheften an mit ED-B beschichteten Mikrotiternapf-Platten die En
dothelzellen mit 250 µM verschiedener, synthetischer Peptide vorinkubiert wurden,
deren Sequenz eine Teilsequenz der EDb-Fibronektin-Domäne war. Die Anheftung
wurde durch die Bestimmung der Extinktion bei 595 nm (A595) bestimmt. Die in der
Figur aufgetragenen Peptidbezeichnungen werden in Fig. 6 erläutert. Dabei ent
spricht Peptidsequenz Nr. 043 der in SEQ ID NO: 1 dargestellten Sequenz, Peptid
sequenz Nr. 553 der SEQ ID NO: 2, Peptidsequenz Nr. 038 der SEQ ID NO: 3. Ein
hoher A595-Wert entspricht einer nicht-inhibierten Anhaftung, während ein niedriger
A595-Wert einer Inhibition der Anhaftung durch das entsprechende Peptid ent
spricht.
Die für Fig. 4 beschriebene Methode wurde befolgt.
Fig. 6 zeigt die der Gesamtsequenz der EDb-Fibronektin-Domäne entnommenen
Teilsequenzen der synthetischen ED-B-Peptide mit den dazu gewählten Sequenzbezeichnungen.
Es wird der Ein-Buchstaben-Code für Aminosäuren ver
wendet.
Fig. 7 zeigt die Resultate eines Tests, ähnlich zu dem in Fig. 5, außer, daß hier
die Mikrotiternapf-Platten nicht mit der EDb-Fibronektin-Domäne beschichtet wa
ren, sondern mit den sich im Test aus Fig. 5 als inhibitorisch erwiesenen Peptiden,
bzw. nicht-inhibitorisch erwiesenen Peptide vorinkubiert wurden und somit mit
diesen beschichtet wurden. Dabei zeigt es sich, daß die Zellen in diesen Tests
nunmehr bei einer Beschichtung mit jeweils eines der inhibitorischen Peptide An
heftung zeigen, gemessen am A595-Wert, während ein aus Fig. 5 als nicht-
inhibitorisches, erwiesenes Peptid zu keiner Anheftung führt.
Die für Fig. 4 beschriebene Methode wurde befolgt.
Fig. 8 zeigt eine Modellstruktur der EDb-Fibronektin-Domäne (ED-B), aus dem die
Lage der inhibitorischen Peptide Nr. 1 (= SEQ ID NO: 1), Nr. 2 (= SEQ ID NO: 2)
und Nr. 3 (= SEQ ID NO: 3) hervorgeht. Es zeigt sich, daß sich diese inhibitori
schen Peptide auf Loop 1 bzw. Loop 5 der ED-B-Struktur befinden und damit die
Region der Domäne identifizieren, über die eine Bindung zur Zelle bzw. dem auf
der Zelle befindlichen Rezeptor stattfindet. Die in Fig. 8 gezeigte Modellstruktur
der ED-B-Domäne beruht auf einer bereits ermittelten Struktur der Fibronektin-
Domäne 7 vom Typ III. N-T und C-T stehen für N- bzw. C-Terminus.
Fig. 9 zeigt die Resultate eines Tests, bei dem die Wirkung der Zugabe von ED-B
und dem zuvor als inhibitorisch ermittelten Peptid Nr. 2 sowie die Zugabe der
Fibronektin-Domäne 6 vom Typ III auf die Induktion von kapillarähnlichen Struk
turen (tube formation) im Sprießtest untersucht wird. Es zeigt sich, daß über dem
basalen, durch bFGF induzierten Eindringen in Collagen-Gele die größte Wirkung
durch das Anheftungs-inhibitorische Peptid SEQ ID NO: 2 erzeugt wird. Dieses
Peptid hat also eine stimulatorische Wirkung auf das Eindringen von Endothelzel
len in Collagen-Gele. Dieses Peptid entspricht daher der Bindungsregion von EDb
und stimuliert, in Analogie zu EDb selbst, das Eindringen von Endothelzellen in
das Collagen.
Die für Fig. 3 beschriebene Methode wurde befolgt.
Fig. 10 zeigt die Resultate einer Affinitätschromatographie von Zell-Lysat aus
Oberflächen-markierten, menschlichen Hautendothelzellen. Hierzu wurden prolife
rierende, an der Zelloberfläche biotinylierte Endothelzellen mit einem Detergens
lysiert und einer Affinitätschromatographie unterzogen, bei der kurze Fragmente
Fibronektin mit oder ohne die eingefügte EDb-Fibronektin-Domäne an Sepharose
gekoppelt waren (mit der EDb-Fibronektin-Domäne = Fn-7-B-8-9, ohne die EDb-
Fibronektin-Domäne = Fn-7-8-9). Es konnte gezeigt werden, daß ein biotinyliertes
Protein mit einem apparenten Molekulargewicht von 120-130 kDa spezifisch an
das ED-B-enthaltende Fragment bindet (siehe Pfeil). Die Elution erfolgt mittels
EDTA. Es wurden mehrere, im folgenden beschriebene Fraktionen gesammelt.
Die Fraktionen wurden anschließend SDS-PAGE unterzogen und mit Western-
Blot mit Streptavidin-Peroxidase- und Chemolumineszenz (ECL) untersucht. Die
Spuren 1 und 5 zeigen Prä-Elutions-Fraktionen, während die Spuren 2, 3, 4 bzw.
6, 7, 8 die eluierten Fraktionen 1, 2 und 3 zeigen. Spuren 1-4 zeigen die Chro
matographie mit Fn-7-8-9, während Spuren 5-8 die Chromatographie mit Fn-7-B-
8-9 zeigen. Das hier gezeigte Resultat ist ein starkes Indiz dafür, daß die promi
nente Bande mit einem Molekulargewicht zwischen 120-130 kDa ein Protein ist,
das spezifisch an ein EDb-enthaltendes Fibronektin-Fragment bindet und somit ei
nen Rezeptor für die EDb-Fibronektin-Domäne darstellt.
Für die Biotinylierung und Lyse der Endothelzellen wurde folgende experimentelle
Methode befolgt:
Biotinamidohexansäure-3-sulfo-N-Hydroxysuccinimid-Ester; Sigma
PBS w/o Mg/Ca (Dulbecco);
Hepes-Puffer: 20 mM Hepes pH 7,6, 1 mM CaCl2
Hepes-Puffer: 20 mM Hepes pH 7,6, 1 mM CaCl2
, 1 µM MgCl2
,
0,1% NaN3
;
1% CHAPS (V/V),
und Boehringer vollständiger Mini-Protease-Inhibitor, EDTA-frei, Cocktail-Tabletten.
1% CHAPS (V/V),
und Boehringer vollständiger Mini-Protease-Inhibitor, EDTA-frei, Cocktail-Tabletten.
Die Zellkulturflaschen werden vor und nach dem Biotinylieren jeweils
3mal mit PBS w/Ca + Mg gewaschen. Vor dem letzten Waschvorgang wird der
Biotinpuffer (1 mg/15 ml PBS) angesetzt. In jede der Flaschen werden langsam 5 ml
des Puffers (für 225 cm2) oder 12,5 ml (500 cm2-Platten) in die Mitte des Bo
dens pipettiert, so daß sich das Volumen über den ganzen Flaschenboden unter
Schwenken verteilen kann. Dann wird die erste Kulturflasche mit der Hälfte des
Lysepuffervolumens behandelt. Der Puffer wird ebenfalls in die Mitte des Fla
schenbodens pipettiert und über die gesamte Oberfläche verteilt. Dann werden die
Zellen mit Hilfe eines Zellschabers abgeschabt. Anschließend wird das Gesamt
volumen der 1. Kulturflasche in die 2. Flasche pipettiert, wo der Vorgang dann
wiederholt wird. Nach der letzten Flasche wird das Volumen in ein 50 ml koni
sches Zentrifugenröhrchen überführt. Mit der anderen Hälfte des Lysepuffers wird
dieser Vorgang in allen Kulturflaschen wiederholt (ohne Zellschaber) und das
Endvolumen ebenfalls in Zentrifugenröhrchen gegeben. Zentrifugiert wird in 50 ml
konischen Zellkulturröhrchen bei 3000 U/min, 5 min bei RT (Heraeus-
Tischzentrifuge). Das Lysat wird abpipettiert und sollte idealerweise sofort für die
Affinitätschromatographie eingesetzt werden (kann notfalls aber auch bei -80°C
eingefroren werden).
Für die kovalente Kopplung von Proteinen an Sepharose wurde folgendes Vorge
hen gewählt:
Aktivierte CH-Sepharose 4 B Pharmacia Biotech,
Code-No. 17-0490-01;
1 mmol HCl, 2,2% NaHCO3.
1 mmol HCl, 2,2% NaHCO3.
Die HCl wird im Eisbad gekühlt; die Sepharose läßt man auf Raumtem
peratur erwärmen.
Dann wird die Sepharose mit 1 mmol HCl gewaschen. Pro ml Sepharose benötigt
man 10 ml HCl. Die Sepharose läßt man langsam in das vorgekühlte Röhrchen
rieseln, wo sie dann für etwa 15 Minuten aufquillt. (1 g Sepharose entspricht 3 ml
gequollener Sepharose). Anschließend wird das Röhrchen für 1 Min. bei 800 U
zentrifugiert. Der Überstand wird abpipettiert und verworfen.
Dieser Vorgang wird 3mal wiederholt.
Nach dem 3. Waschen wird erneut HCl zugegeben; das Röhrchen wird ge
schwenkt und 3-5 Min. bei 800 U zentrifugiert. Der Überstand wird abpipettiert,
und das Pellet wird mit 20 ml Millipore-Wasser gelöst und in 2 neue Zentrifugen
röhrchen überführt (je 1 Röhrchen für 7-EDB-8-9-Sepharose und für 7-8-9-Sepha
rose, d. h. Sepharose, an die ein Polypeptid mit den Repeats III7, EDb, III8 und III9
bzw. III7, III8 und III9 gekoppelt ist.). Die Röhrchen werden sofort wieder ab
zentrifugiert; der Überstand wird abpipettiert, und die 1-5 mg Protein/ml Sepharose
können gekoppelt werden.
(d. h.:
2 mg Protein/ml Sepharose 7-8-9;
2 mg Protein/ml Sepharose 7-EDB-8-9).
(d. h.:
2 mg Protein/ml Sepharose 7-8-9;
2 mg Protein/ml Sepharose 7-EDB-8-9).
Die Röhrchen werden durch Umschwenken gemischt. Dann erfolgt zügig die Zu
gabe von 2,2% NaHC3 (50 µl/ml Gel). Dadurch wird die restliche HCl neutrali
siert. Die Röhrchen werden umgeschwenkt und bei höchster Stufe auf einem
"Wipptisch" für 1-5 Std. durchgemischt.
Anschließend werden die Röhrchen wieder abzentrifugiert.
Zur Bestimmung der Proteinkonzentration, die bei der kovalenten Kopplung an
Sepharose eingesetzt werden soll, wurde ein Bradford-Test durchgeführt:
BSA-Stammlösung 2 mg/ml;
Bradford-Reagens.
Bradford-Reagens.
Die BSA-Lösung wird wie folgt auf eine Nung-Immuno-Plate (Maxi Sorp)
aufgetragen:
5 µg-4 µg-3 µg-2 µg-1 µg (80 µl Vol. + 20 µl Assay);
Vorverdünnung für BSA: 5 µg/50 µl = 0,1 mg/ml.
5 µg-4 µg-3 µg-2 µg-1 µg (80 µl Vol. + 20 µl Assay);
Vorverdünnung für BSA: 5 µg/50 µl = 0,1 mg/ml.
Die Stammlösung 2 mg/ml wird durch eine 1 : 20-Verdünnung auf eine Konzentration
von 0,1 mg/ml verdünnt.
Zur Durchführung der Affinitätschromatographie bzw. zur Elution wurde folgendes
Vorgehen gewählt:
Aktivierte CH-Sepharose 4B Pharmacia Biotech,
Code-No. 17-0490-01;
Puffer A (20 mM Hepes pH 7,6, 1 mM CaCl2
Puffer A (20 mM Hepes pH 7,6, 1 mM CaCl2
, 1 mM MgCl2
, 0,1% NaN3);
Puffer B (Puffer A + 150 mM NaCl + 0,1% Chaps);
Puffer C (Puffer A + 0,1% Chaps);
PH-4-Puffer (Millipore-Wasser + 0,1% Eisessig + 0,1% Chaps);
EDTA-Puffer (Puffer A + 200 mM EDTA pH 8,5 + 0,1% Chaps).
Puffer B (Puffer A + 150 mM NaCl + 0,1% Chaps);
Puffer C (Puffer A + 0,1% Chaps);
PH-4-Puffer (Millipore-Wasser + 0,1% Eisessig + 0,1% Chaps);
EDTA-Puffer (Puffer A + 200 mM EDTA pH 8,5 + 0,1% Chaps).
Das Lysat wird zunächst 3 × über die Säule geschickt.
Unter der Säule befindet sich ein Röhrchen zum Auffangen der Flüssigkeit. Die
ersten 2 ml des Lysats werden vorsichtig mit einer Eppendorfpipette auf das Gel
gegeben. Für das weitere Lysatvolumen verwendet man eine Meßpipette. Zu be
achten ist, daß die Säule gerade ist. Wird die Säule zum ersten Mal benutzt, wird
vor dem eigentlichen Durchlauf ein "Trockendurchlauf" mit allen proteinfreien Puf
fern durchgeführt. Eine Säulenfüllung sollte maximal 5× benutzt werden.
Wenn das Lysat eingefroren (-80°C) vorliegt, wird es zunächst im Wasserbad er
wärmt und dann zentrifugiert (5 min. bei 3000 U).
Frisches Lysat ist jedoch immer dem eingefrorenen vorzuziehen.
Von dem Lysat werden 500 µl in ein Eppendorfgefäß abpipettiert.
Dies dient zur Untersuchung des Lysats vor und nach der Chromatographie..
Werden 2 Säulen verwendet (je eine für 7-8-9-Sepharose und für 7-B-8-9-Sepha
rose), wird jeweils die Hälfte des Lysatvolumens über jede der Säulen geschickt.
Beide Säulen sollten dieselbe Flußrate haben. Ist dies nicht der Fall, wird die
"langsamere" Säule entsprechend lange geschlossen. Die ideale Flußrate beträgt
0,2-0,5 ml/min.
Ist das Lysat 3× durch die Säule gelaufen, wird von dem Durchlauf, nachdem er
gemischt wurde, ebenfalls 500 µl in ein Eppendorfgefäß pipettiert, damit auch hier
eine Untersuchung erfolgen kann.
Anschließend werden je 10 Säulenvolumina Puffer B und Puffer C über die Säule
geschickt. Danach ist der Waschvorgang abgeschlossen.
Puffer C wird über die Säule geschickt, damit festgestellt werden kann,
ob trotz der Waschprozedur noch Proteine verblieben sind. 500 µl werden in ei
nem Eppendorf-Gefäß aufgefangen (bei 2 Säulen entsprechend 2 × 500 µl).
EDTA komplexiert die Ca- und Mg-Ionen. Dadurch werden die En
dothelzell-Proteine eluiert, die Ca und Mg zur Bindung benötigen. 2 × 4 ml EDTA-
Puffer werden über die Säule (bzw. über beide Säulen) geschickt und in 2 Fraktio
nen (E1 u. E2/BE1 u. BE2) in Falcon-Röhrchen aufgefangen. Dann wird der
Röhrcheninhalt gemischt, und 5000 µl werden in 1 (bzw. 2) Eppendorfgefäß(e)
abpipettiert.
Der eigentliche pH-Wert des Puffers beträgt 3,7. Außerhalb des
neutralen pH-Bereiches (pH 6-8) kann man die Bindung des Rezeptors an sein
Protein hemmen. Auch hier werden wie bei der EDTA-Elution 2 × 4 ml pH-4-Puffer
über die Säule geschickt, in 2 Fraktionen gesammelt und jeweils 500 µl abpipet
tiert (4,1 u. 4,1/B 4,1 und B 4,2).
Anschließend werden 3 Säulenvolumen Puffer A über die Säule gegeben, damit
die Säure herausgewaschen wird. Das letzte Säulenvolumen verbleibt in der
Säule. Die Säule wird geschlossen und im Kühlschrank verwahrt.
Die 500-µl-Fraktionen in den Eppendorfgefäßen werden für mind. 15 Min. bei
-80°C eingefroren und anschließend in einem "Speed vac" gefriergetrocknet.
Die so erhaltenen Fraktionen bzw. Prä-Elutions-Fraktionen wurden mit SDS-PAGE
aufgetrennt und einem Western-Blot unter reduzierenden Bedingungen unterzo
gen.
Fig. 11 zeigt dasselbe Experiment wie in Fig. 10, mit der Ausnahme, daß hier
nicht lysierte Endothelzellen, sondern lysierte Stroma-Zellen verwendet werden. In
dem in Fig. 11 gezeigten Western-Blot zeigen die Spuren 1-3 die Elution von ei
ner Affinitätssäule mit Fn-7-8-9, während die Spuren 4-6 die Elution von einer
Affinitätssäule von Fn-7-B-8-9 zeigen. Spuren 1 und 4 sind Prä-Elutionsfaktoren,
während Spuren 2, 3 bzw. 5, 6 die Fraktionen 1 und 2 des jeweiligen Elutionslau
fes zeigen. Eine prominente Bande mit einem apparenten Molekulargewicht von
120-130 kDa, wie sie in Fig. 10 zu sehen ist, kann bei diesem Zell-Lysat aus
menschlichen Stroma-Zellen nicht festgestellt werden.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie den Zeichnungen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen
Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Aus
führungsformen wesentlich sein.
Claims (45)
1. Protein,
- a) das die Fähigkeit aufweist, spezifisch an die EDb-Fibronektin- Domäne zu binden, wobei die Bindungsregion durch mindestens ei ne Sequenz charakterisiert ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-3 umfaßt;
- b) das spezifisch in Endothelzellen exprimiert oder aktiviert ist;
- c) das spezifisch in stromalen Zellen eines Tumors exprimiert oder akti viert ist;
- d) das spezifisch in Tumorzellen exprimiert oder aktiviert ist;
- e) dessen Bindung an die EDb-Fibronektin-Domäne durch ein Polypep tid inhibiert wird, das eine Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-3 umfaßt, und
- f) das ein apparentes Molekulargewicht von 120-130 kDa, ermittelt durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese, aufweist.
2. Protein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endothelzellen
proliferierende Endothelzellen sind.
3. Protein, dessen spezifische Bindung an die EDb-Fibronektin-Domäne die
Adhäsion von Endothelzellen, Tumor-Stroma-Zellen und Tumorzellen ver
mittelt, wobei die Bindungsregion durch mindestens eine Sequenz charak
terisiert ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-3 umfaßt.
4. Protein, dessen spezifische Bindung an die EDb-Fibronektin-Domäne die
Proliferation von Endothelzellen induziert, wobei die Bindungsregion durch
mindestens eine Sequenz charakterisiert ist, die ausgewählt ist aus der
Gruppe, die SEQ ID NO: 1-3 umfaßt.
5. Protein, dessen spezifische Bindung an die EDb-Fibronektin-Domäne die
Proliferation, Migration und Differenzierung von Endothelzellen in eine Col
lagenmatrix induziert, wobei die Bindungsregion durch mindestens eine Se
quenz charakterisiert ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID
NO: 1-3 umfaßt;
6. Protein, das an die EDb-Fibronektin-Domäne bindet und spezifische
Signaltransduktionswege induziert, wobei mindestens ein Gen induziert
wird, das für ein Protein codiert, das ausgewählt ist aus der Gruppe, die:
- - fokale Adhäsionskinase,
- - CD6-Ligand (ALCAM),
- - die α-Kette des Vitronektin-Rezeptors und einen/den Vorläufer für Follistatin-verwandtes Protein
7. Antikörper, der in der Lage ist, an ein Protein nach einem der Ansprüche 1-6
zu binden.
8. Antikörper, der in der Lage ist, an ein Protein zu binden, das eine Amino
säuresequenz umfaßt, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die SEQ ID NO: 1-4
umfaßt.
9. Antikörper nach einem der Ansprüche 7-8, der in der Lage ist, Effekte zu
inhibieren, die für die EDb-Fibronektin-Domäne spezifisch sind.
10. Antikörper nach einem der Ansprüche 7-9, wobei die Bindung und Inhibie
rung in vitro und/oder in vivo erfolgt.
11. Antikörper, nach einem der Ansprüche 7-10, dadurch gekennzeichnet,
daß er monoklonal oder rekombinant ist.
12. Antikörper, nach einem der Ansprüche 7-10, dadurch gekennzeichnet,
daß er ein scFv-Fragment ist.
13. Zelle, die ein Protein nach einem der Ansprüche 1-6 exprimiert.
14. Zelle, die einen Antikörper nach einem der Ansprüche 7-12 exprimiert.
15. Phage, der einen Antikörper nach einem der Ansprüche 7-12 exprimiert.
16. Verfahren zum Screenen auf Verbindungen, die an einen Rezeptor der
EDb-Fibronektin-Domäne binden, wobei das Verfahren umfaßt:
Vergleich einer Antwort von Zellen in Anwesenheit von einer oder mehrerer dieser Verbindungen mit der Kontrollantwort besagter Zellen in Abwesen heit dieser Verbindungen, wobei die Zellen
ein Protein nach einem der Ansprüche 1-6 exprimieren oder
eine Nukleinsäure, die für dieses Protein codiert, umfassen, und
wobei die Antwort bzw. die Kontrollantwort durch einen Rezeptor der EDb- Fibronektin-Domäne vermittelt wird.
Vergleich einer Antwort von Zellen in Anwesenheit von einer oder mehrerer dieser Verbindungen mit der Kontrollantwort besagter Zellen in Abwesen heit dieser Verbindungen, wobei die Zellen
ein Protein nach einem der Ansprüche 1-6 exprimieren oder
eine Nukleinsäure, die für dieses Protein codiert, umfassen, und
wobei die Antwort bzw. die Kontrollantwort durch einen Rezeptor der EDb- Fibronektin-Domäne vermittelt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei die Antwort bzw. die Kontrollantwort
das Anhaften der Zellen an Oberflächen umfaßt, die mit der EDb-
Fibronektin-Domäne oder Teilen davon beschichtet sind.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 16-17, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Bindungsregion der EDb-Fibronektin-Domäne die Sequenzen
SEQ ID NO: 1-4 umfaßt oder Teile davon.
19. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Antwort
bzw. die Kontrollantwort die Proliferation der Zellen an Oberflächen umfaßt,
die mit der EDb-Fibronektin-Domäne oder Teilen davon beschichtet sind.
20. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Antwort
bzw. die Kontrollantwort die Proliferation, Migration und Differenzierung von
Endothelzellen in einer Collagenmatrix umfaßt, die mit der EDb-Fibronek
tin-Domäne oder Teilen davon versetzt wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 16-20, wobei die Verbindungen
ausgewählt sind aus der Gruppe, die Antikörper, Antikörperfragmente, Pep
tide, niedermolekulare Verbindungen und Aptamere umfaßt.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Antikörper
rekombinante Antikörper sind.
23. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Antikörper
ausgewählt sind aus der Gruppe, die scFv und Fragmente davon umfaßt.
24. Verfahren zum Screenen auf Verbindungen, die an die EDb-Fibronektin-
Domäne binden, wobei das Verfahren umfaßt:
- a) In Kontakt-Bringen von Zellen mit einer festgelegten Konzentration eines Proteins, das die EDb-Fibronektin-Domäne oder ein Protein mit einer der in SEQ ID NO: 1-4 dargestellten Sequenzen umfaßt, in der Anwe senheit verschiedener Konzentrationen von einer oder mehrerer Verbin dungen, und
- b) Nachweisen von Unterschieden in der Antwort der Zellen auf das Prote
in, das die EDb-Fibronektin-Domäne oder ein Protein mit einer der in
SEQ ID NO: 1-4 dargestellten Sequenzen umfaßt, in der Anwesenheit
der Verbindungen im Vergleich mit der Kontrollantwort der Zellen auf das
Protein, das die EDb-Fibronektin-Domäne oder ein Protein mit einer der
in SEQ ID NO: 1-4 dargestellten Sequenzen umfaßt, in der Abwesenheit
dieser Verbindungen, wobei
die Zellen ein Protein nach einem der Ansprüche 1-6 exprimieren oder
eine Nukleinsäure, die für dieses Protein codiert, umfassen,
25. Verfahren nach Anspruch 24, wobei die Antwort bzw. die Kontrollantwort
das Anhaften der Zellen an Oberflächen umfaßt, die mit der EDb-Fibronek
tin-Domäne oder Teilen davon beschichtet sind.
26. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Antwort
bzw. die Kontrollantwort die Proliferation der Zellen an Oberflächen umfaßt,
die mit der EDb-Fibronektin-Domäne oder Teilen davon beschichtet sind.
27. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Antwort
bzw. die Kontrollantwort die Proliferation, Migration und Differenzierung von
Endothelzellen in einer Collagenmatrix umfaßt, die mit der EDb-Fibronek
tin-Domäne oder Teilen davon versetzt wird.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 24-27, wobei die Verbindungen
ausgewählt sind aus der Gruppe, die Antikörper, Peptide, niedermolekulare
Substanzen und Aptamere umfaßt.
29. Verwendung einer Nukleinsäure, die für ein Protein codiert, das eine Se
quenz umfaßt, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4
umfaßt, zum Screenen auf Verbindungen, die an einen Rezeptor der EDb-
Fibronektin-Domäne oder die EDb-Fibronektin-Domäne binden.
30. Verwendung eines Proteins nach einem der Ansprüche 1-6 bzw. eines
Antikörpers nach einem der Ansprüche 7-12 zum Screenen auf Verbin
dungen, die an einen Rezeptor der EDb-Fibronektin-Domäne oder die EDb-
Fibronektin-Domäne binden.
31. Verwendung einer Zelle nach einem der Ansprüche 13-14, zum Screenen
auf Verbindungen, die an einen Rezeptor der EDb-Fibronektin-Domäne
oder die EDb-Fibronektin-Domäne binden.
32. Verwendung einer Nukleinsäure, die für ein Protein codiert, das eine Se
quenz umfaßt, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4
umfaßt, zum Entwickeln von Antikörpern oder scFv-Fusionsproteinen für
diagnostische oder therapeutische Zwecke.
33. Verwendung eines Proteins nach einem der Ansprüche 1-6 zum Entwi
ckeln von Antikörpern oder scFv-Fusionsproteinen für diagnostische oder
therapeutische Zwecke.
34. Verwendung einer Zelle nach einem der Ansprüche 13-14 zum Entwickeln
von Antikörpern oder scFv-Fusionsproteinen für diagnostische oder thera
peutische Zwecke.
35. Verwendung eines Phagens nach Anspruch 15 zum Entwickeln von Antikör
pern oder scFv-Fusionsproteinen für diagnostische oder therapeutische
Zwecke.
36. Verwendung eines Proteins, das eine Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4 umfaßt, für eine pro-angiogene The
rapie.
37. Verwendung eines Proteins, das eine Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4 umfaßt, für diagnostische Zwecke.
38. Verwendung eines Proteins, das eine Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4 umfaßt, in der Gentherapie.
39. Verwendung eines Proteins, das eine Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4 umfaßt, zum Beschichten von Ober
flächen, an die Endothelzellen binden.
40. Verwendung nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, daß das Be
schichten in vitro oder in vivo erfolgt.
41. Verwendung eines Proteins, das eine Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4 umfaßt, in Zellkulturen.
42. Verwendung eines Proteins, das eine Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4 umfaßt, zusammen mit mindestens
einem Transplantat.
43. Verwendung nach Anspruch 42, dadurch gekennzeichnet, daß das Trans
plantat ausgewählt ist aus der Gruppe, die Gefäß(e), Haut, Cornea, Nieren,
Leber, Knochenmark, Herz, Lunge, Knochen, Thymus, Dünndarm, Pank
reas, andere innere Organe sowie Teile und Zellen davon umfaßt.
44. Verwendung eines Proteins, das eine Sequenz umfaßt, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, die SEQ ID NO: 1-4 umfaßt, zusammen mit mindestens
einem Implantat.
45. Verwendung nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet, daß das Imp
lantat ausgewählt ist aus der Gruppe, die Lungenimplantate, künstliche
Herzschrittmacher, künstliche Herzklappen, Gefäßimplantate, Endoprothe
sen, Schrauben, Schienen, Platten, Drähte, Nägel, Stäbe, künstliche Ge
lenke, Mammaimplantate, künstliche Schädelplatten, künstliche Zähne,
Zahnfüllungen und Zahnbrücken umfaßt.
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