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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung der Lage eines transparenten Förderbandes zum Transport von Bedruckstoffen, wobei Lichtstrahlen auf den Bereich einer Kante des Materials gerichtet sind und ein Intensitätssprung des Lichtstrahls infolge der teilweisen Einfügung des Materials in den Strahlengang erfasst und zur Ermittlung der Lage des Materials ausgewertet wird.
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Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, sowie eine Steuervorrichtung für ein bewegtes transparentes Förderband zum Transport von Bedruckstoffen die jeweils eine Lichtquelle besitzen, die den Bereich einer Kante des bewegten Materials mit einem Lichtstrahl beaufschlagt, einen Empfänger, der einen Intensitätssprung des Lichtstrahls infolge der teilweisen Einfügung des Materials in den Strahlengang erfasst, sowie einer Auswerteeinrichtung.
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Verfahren und Vorrichtungen der genannten Art sind beispielsweise aus der
WO 99/00709 A1 bekannt. Bei dieser wird eine Quelle für gepulstes Licht oder ein gescannter oder gepulster Laserstrahl auf der einen Seite eines Bandes und ein Photoempfänger auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet, um die Position des Bandes zu erfassen. Weiterhin beschreibt diese Schrift eine Steuerung, die aufgrund der Erfassung der Lage des Bandes dieses steuert. Bei dieser technischen Lösung wird die Absorption des Lichts durch das Band erfasst und für die Ermittlung der Lage des Bandes ausgewertet. Dies funktioniert jedoch nur dann, wenn die Absorption der Lichtstrahlen durch das Band groß genug ist, um einen Intensitätssprung des Lichtstrahls durch die Einfügung des Bandes zu erzeugen, der klar abgegrenzt und daher für die Lageerfassung ausreichend ist. Dies ist bei vielen Bändern oder anderen Materialien, deren Lage erfasst werden soll, nicht gewährleistet, da diese ganz oder teilweise transparent sind. So bestehen Förderbänder, die Bedruckstoffe für elektrophotografische Bebilderung transportieren, oft aus transparentem Material, da dieses für die genannte Anwendung eine Vielzahl erwünschter Eigenschaften aufweist. Die Anordnung nicht transparenter Streifen auf dem Förderband ist bei vielen Anwendungsfällen nicht möglich oder teuer und oftmals unzuverlässig, insbesondere können sich aufgeklebte Streifen ablösen.
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Aus der
DE 296 21 093 U1 ist eine Vorrichtung zum Messen der Kante eines bahnförmigen Materials bekannt, die einen senkrecht auf eine Kante des Materials gerichteten Lichtsender für polarisiertes Licht verwendet in Kombination mit einem geeigneten Lichtempfänger verwendet. Ferner ist aus der
US 2 904 700 A eine Kantensteuerung für ein transparentes Bandmaterial vorgesehen. Die beschriebene Kantensteuerung verwendet polarisiertes Licht, dass auf einen Kantenbereich des Bandmaterials gerichtet ist in Kombination mit einem Lichtempfänger. Das Bandmaterial ist des Typs, dass die Polarisierung des einfallenden Lichtes verändert, wodurch sich die Kantenlage des Bandmaterials ermitteln lässt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren, sowie die eingangs genannte Vorrichtung und Steuervorrichtung derart weiterzubilden, dass die Lage eines transparenten Transportbandes zum Transport von Bedruckstoffen mit hoher Genauigkeit erfassbar ist und gegebenenfalls entsprechend gesteuert erden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren nach Anspruch 1, eine Vorrichtung nach Anspruch 6, sowie eine Steuervorrichtung nach Anspruch 25 vorgesehen. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Bezüglich des Verfahrens wird polarisiertes Licht derart auf Grenzflächen des Materials gerichtet, dass der Einstrahlwinkel zwischen 40° und 80° liegt, um eine hohe Reflexion zu erreichen und einen dadurch hervorgerufene Intensitätssprung zu erfassen.
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Bezüglich der Vorrichtung wird eine Lichtquelle für senkrecht zur Einfallsebene linear polarisiertes Licht eingesetzt, die mit einem Einstrahlwinkel zwischen 40° und 80° derart auf Grenzflächen des Förderbandes gerichtet ist, dass zumindest eine teilweise Reflexion auftritt, und der Empfänger den durch die Reflexion hervorgerufenen Intensitätssprung erfassen und die Auswerteeinrichtung den Intensitätssprung zur Darstellung der Lage des Materials auswerten kann.
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Bezüglich der Steuereinrichtung wird wiederum eine Lichtquelle für senkrecht zur Einfallsebene linear polarisiertes Licht eingesetzt, die mit einem Einstrahlwinkel zwischen 40° und 80° derart auf Grenzflächen des Förderbandes gerichtet ist, dass zumindest eine teilweise Reflexion auftritt, und der Empfänger den durch die Reflexion hervorgerufenen Intensitätssprung erfassen und die Auswerteeinrichtung den Intensitätssprung zur Anzeige der Lage des Materials auswerten kann. Die so angezeigte Lage dient dann der Steuereinrichtung zur Steuerung der Lage des Förderbandes.
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Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass auch ein transparentes Förderband zum Transport von Bedruckstoffen bezüglich seiner Lage sicher erfassbar ist, auch wenn es keine ausreichende Absorption von Licht aufweist. Insbesondere ist eine von den spezifischen Eigenschaften des Materials nahezu unabhängige Erfassbarkeit einer Materialkante möglich ist. Dies resultiert daraus, dass nur die Reflexionseigenschaften des Materials für polarisiertes Licht genutzt werden. Diese sind jedoch nur vom Einstrahlwinkel und dem Brechungsindex des Bandmaterials abhängig. Der für eine Reflexion erforderliche Einstrahlwinkel lässt sich über die Fresnelschen Formeln berechnen. Wesentlich ist dabei die Wahl der Einstrahlwinkels zwischen 40° und 80°, bei dem der Anteil der Reflexion so hoch ist, dass ein ausreichend hoher Intensitätssprung erzielt ist. Dieses Verfahren funktioniert auch bei einer gewissen Verschmutzung des Materials, bei einigen Ausgestaltungen wird der Intensitätssprung durch eine Verschmutzung sogar noch erhöht. Verwendbar sind alle Arten von Licht, also auch Infrarot oder Ultraviolett.
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Die Erfassung des Intensitätssprunges ist auf vielerlei Weise möglich. Es kann das reflektierte Licht erfasst werden oder es ist möglich, das nicht durch eine Grenzfläche des Materials reflektierte Licht zu erfassen. In beiden Fällen wird der Intensitätssprung erfasst, der durch die Reflexion hervorgerufen wurde. Selbstverständlich lässt sich auch beides miteinander kombinieren.
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Zweckmäßigerweise wird der Einstrahlwinkel α des Lichts auf die Grenzfläche derart gewählt, dass eine hohe Reflexion erzielt ist. Ein bevorzugter Arbeitsbereich ist ein Einstrahlwinkel α von mindestens 60°.
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Um einen gut erfassbaren Intensitätssprung zu erzielen, wird vorgeschlagen, linear polarisiertes Licht zu verwenden. Das Licht ist zweckmäßigerweise senkrecht zu Einfallsebene polarisiert, da dieses stärker reflektiert wird als parallel zur Einfallsebene polarisiertes Licht.
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Wir der Strahl so geführt, dass der Intensitätssprung erst nach mehreren Reflexionen an Grenzflächen erfasst wird, wird eine Vervielfachung des Effekts und damit eine wesentliche Verstärkung des Intensitätssprungs erreicht.
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Bezüglich der Vorrichtung sind viele Ausgestaltungen zur Erzielung der vorgenannten Wirkungen möglich. Die nachfolgenden Ausführungsformen dienen dazu, diese und weitere Funktionsprinzipien zu realisieren.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Lichtquelle und der Empfänger auf einer Seite des Materials angeordnet sind. Dabei entspricht die Anordnung des Empfängers dem Ausfallswinkel des reflektierten Lichts, um dieses zu empfangen.
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Da der Lichtstrahl sowohl an der Materialoberfläche, also der Grenzfläche zwischen Luft und Material, als auch an der unteren Grenzfläche zwischen Material und Luft reflektiert wird, ist es zweckmäßig, dass der Empfänger derart ausgebildet und angeordnet ist, dass er die reflektierten Lichtstrahlen beider Grenzflächen des Materials empfangt. Auf diese Weise wird mehr Licht reflektiert und der Intensitätssprung wird erhöht. Dies ist unabhängig davon, ob der Empfänger das reflektierte Licht erfasst oder ob er derart ausgebildet und angeordnet ist, dass er das nicht durch Grenzflächen reflektierte Licht erfasst.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass an der der Lichtquelle gegenüberliegenden Seite des Materials ein weiterer Empfänger derart angeordnet ist, dass er das durch das Material hindurchgehende Licht empfängt. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass durch einen Empfänger die Reflexion und durch einen anderen Empfänger die Transmission erfasst werden können. Auf diese Weise lässt sich auch eine Verschmutzung des Materials bzw. das Vorhandensein von Kratzern ermitteln. Der Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass bei einer stark erniedrigten Reflektivität des Materials die Lage der Kante auch mit Hilfe des Transmissionsempfängers ermittelt werden kann. Weiterhin eignet sich die Erfassung sowohl der Reflexivität als auch der Transmission dazu, bei zu stark verschmutztem Material ein entsprechendes Signal abzugeben, um eine solche Störung gegebenenfalls beheben zu können.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass der Empfänger auf der gegenüberliegenden Seite des Materials für den Empfang des nicht reflektierten Lichts angeordnet ist. Dabei kann er den Intensitätssprung dadurch erfassen, dass er sowohl das an der Kante des Materials vorbeigehende Licht als auch das durch die Reflexion und gegebenenfalls auch eine zusätzliche Absorption wesentlich schwächere Licht erfasst. Der Intensitätssprung ist selbstverständlich auch bei vollständiger Reflexion, dann sogar noch klarer, erfassbar. Diese Ausgestaltung ist sehr unempfindlich gegen Verschmutzungen des Materials, da diese zwar möglicherweise die Reflexivität des Materials herabsetzt, jedoch auch gleichzeitig die Transmission verringert, so dass nach wie vor ein Intensitätssprung an der Kante des Materials erfassbar ist. Dieser Empfänger kann auch mit einem Empfänger für das reflektierte Licht kombiniert werden.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass an einer Seite des Materials die Lichtquelle angeordnet ist und an der anderen Seite ein Reflektor in den Strahlengang eingefügt ist, wobei ein Empfänger derart angeordnet ist, dass er den durch den Reflektor reflektierten Strahlengang, aber nicht einen durch eine Grenzfläche reflektierten Strahlengang erfasst. Bei einer derartigen Ausgestaltung wird eine wesentliche Erhöhung des Intensitätssprungs dadurch erzielt, dass der Empfänger auf derselben Seite des Materials angeordnet ist wie die Lichtquelle und zwar in der Weise, dass sich der Intensitätssprung durch ein zweimaliges Hindurchgehen des Strahls durch das Material im Bereich der Kante verstärkt. Diese Anordnung kann derart ausgestaltet sein, dass die Lichtquelle und der Empfänger mit dem Reflektor ein Dreieck bilden, das sich durch Einstrahlwinkel und Ausfallswinkel des Lichts am Reflektor ergibt oder es kann vorgesehen sein, dass der Reflektor derart angeordnet ist, dass die durch ihn reflektierten Strahlen parallel zu den einfallenden Strahlen verlaufen. Bei beiden Ausführungsbeispielen muss der Strahl viermal Grenzflächen passieren und jedes mal findet eine Reflexion statt, die den Intensitätssprung verstärkt.
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Ein weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, dass der Empfänger sowohl den Teil der Strahlen aufnimmt, die an der Materialkante vorbeigegangen, also auf keine Grenzfläche des Materials aufgetroffen sind, als auch den Teil, der trotz viermaliger Reflexion noch durch das Material hindurchging. Da beide Werte erfasst werden können, ist es auch möglich, eine Verschmutzung oder Kratzer des Materials zu erfassen, da diese die Reflexivität herabsetzen und dadurch der Transmissionsanteil erhöht wird. Außerdem kann durch die Verwendung beider Messwerte eine Korrektur der Einzelwerte, zum Beispiel durch Mittelwertbildung, erreicht werden und es ist auf diese Weise möglich, eine höhere Genauigkeit zu erzielen. Im Ergebnis sind bei dieser Ausgestaltung dieselben Vorteile erzielbar wie bei der Ausführungsform mit zwei Empfängern, einem Reflexions- und einem Transmissionsempfänger. Bei der Ausgestaltung, bei der der Reflektor die reflektierten Strahlen parallel zu den einfallenden Strahlen zurückwirft, ist es möglich, dass Lichtquelle und Empfänger eine Funktionseinheit bilden. Es kann dann zweckmäßigerweise vorgesehen sein, dass sich beide in einem Gehäuse befinden. Der Reflektor kann derart ausgebildet sein, dass er die Polarisationsrichtung des Lichts um 90° dreht.
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Die Lichtquelle kann auf verschiedene Art und Weise ausgebildet sein, beispielsweise kann eine Punktlichtquelle verwendet werden, deren Abstrahlungscharakteristik gegebenenfalls durch Vorschalten von geeigneter Optik, beispielsweise Blenden an die Verhältnisse angepasst wird. Von der Art der Beleuchtung ist die Empfindlichkeit des Meßverfahrens gegenüber einer Abstandsänderung des transparenten Bandes zu Sender und Empfänger abhängig. Zweckmäßigerweise wird jedoch vorgesehen, dass die Lichtquelle parallele Lichtstrahlen aussendet, wobei sich die Lichtstrahlen in einem Bereich quer zur Kante erstrecken. Ein derartiger paralleler Strahlengang hat den Vorteil, dass Abstandsschwankungen der Materialoberfläche zu Sender und Empfänger nicht als Fehler in die Messung eingehen. Selbstverständlich muss gewährleistet sein, dass durch das Licht der Bereich der Kante des Materials auf dem Empfänger abgebildet wird. Dazu sind bei der Bemessung des Bereichs zu erwartende Schwankungen der Lage der Kante einzukalkulieren. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die Lichtquelle einen gescannten Strahl aussendet, der einen Bereich überstreicht, welcher sich derart quer zur Kante erstreckt, dass die Kante bei zu erwartenden Schwankungen ihrer Lage erfasst wird. Auch beim gescannten Strahl ist es möglich, diesen parallel zu bewegen.
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Der Empfänger wird zweckmäßigerweise derart ausgebildet, dass er sich über einen Bereich erstreckt, der den ausgesendeten Lichtstrahlen entspricht. Als Empfänger kann ein Fotoempfänger, beispielsweise eine Diodenzeile vorgesehen sein.
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Um Veränderungen, beispielsweise einer Verschmutzung des Bandes Rechnung zu tragen, kann vorgesehen sein, dass ein Regler für die Regelung der Intensität der durch die Lichtquelle ausgesendeten Lichtstrahlen vorgesehen ist, wobei die Eingangsgrößen die Stärke der empfangenen Lichtstrahlen vor und nach dem Intensitätssprung sind, und das Regelungsziel die Verbesserung des Intensitätssprungs ist. Weiterhin ist es möglich, dass der Regler eine Anzeige aktiviert, die ein Signal gibt, wenn die Reflexion der Lichtstrahlen durch das Material zur exakten Bestimmung der Lage der Kante nicht mehr ausreicht.
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In die Vorrichtung lässt sich eine zusätzliche Funktion integrieren, indem der Empfänger flächenhaft ausgebildet wird und dadurch eine Schräglage der Kante ermittelbar ist oder indem die Lage der Kante an zwei beabstandeten Bereichen erfasst und daraus eine Schräglage der Kante ermittelt wird.
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Ein besonders wichtiges Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Steuerung eines bewegten Materials, beispielsweise eines Förderbandes. Deshalb sieht die Erfindung eine Steuervorrichtung der bereits oben erwähnten Art vor.
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Auch für die Steuervorrichtung ist eine zusätzliche Funktion möglich, indem mindestens ein Empfänger die Daten über eine Schräglage der Kante des Materials ermittelt und der Steuereinrichtung zuführt, wobei letztere derart ausgebildet ist, dass sie eine Korrektur der Schräglage vornimmt. Steuereinrichtungen zur Korrektur der Lage oder einer Schräglage einer Kante sind aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise als Bahnkantensteuerungen.
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Selbstverständlich lassen sich sämtliche funktionelle Ausgestaltungen des Verfahrens sowohl durch die vorgeschlagenen als auch durch weitere Ausführungsformen sowohl bei der Vorrichtung als auch bei der Steuereinrichtung realisieren.
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Einige prinzipielle Ausgestaltungsmöglichkeiten der Vorrichtung wie der Steuereinrichtung werden anhand der Zeichnung dargestellt. Es zeigen
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1 eine Darstellung zweier Möglichkeiten der Realisierung der Erfindung,
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2 eine Banderfassung in Draufsicht,
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3 eine Ausgestaltung mit einer Erfassung von zwei Reflexionen,
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4 eine Ausgestaltung mit einem zusätzlichen Empfänger,
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5 eine Ausgestaltung mit Reflektor,
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6 den Strahlengang der Ausgestaltung mit Reflektor,
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7 eine Ausgestaltung mit einer Reflexion der Strahlen durch einen Reflektor parallel zu dem einfallenden Licht,
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8 eine Ausführungsform mit Steuervorrichtung und
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9 eine Ausführungsform mit einer Regelung der Lichtquelle.
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1 zeigt eine Darstellung zweier Möglichkeiten der Realisierung der Erfindung. Über einem Material 1, beispielsweise einem Förderband, ist eine Lichtquelle 4 angebracht, die in Richtung des Pfeils 8 Lichtstrahlen 2 auf die Grenzfläche 7 zwischen Luft und Material 1 richtet. Bei den Lichtstrahlen handelt es sich um polarisiertes Licht und der Einstrahlwinkel α ist derart gewählt, daß das polarisierte Licht 2 an der Grenzfläche 7 ganz oder zum großen Teil reflektiert wird. Diese Reflexion findet statt soweit die Lichtstrahlen 2 auf das Material 1 treffen. Soweit die Lichtstrahlen 2 an der Kante 3 des Materials 1 vorbeigehen, werden diese Lichtstrahlen 2 nicht reflektiert. Die an der Oberfläche 7 reflektierten Lichtstrahlen 2' werden von einem auf derselben Seite wie die Lichtquelle 4 angeordneten Empfänger 5 erfaßt, der auf diese Weise dort einen Intensitätssprung des Lichtstrahls 2' ermittelt, wo die Lichtstrahlen 2 nicht mehr reflektiert werden, sondern an der Kante 3 des Materials 1 vorbeigehen. Durch diesen Intensitätssprung läßt sich die genaue Lage der Kante 3 des Materials 1 bestimmen.
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Alternativ zu den reflektierten Lichtstrahlen 2' können auch die Teile des Lichtstrahls 2 ermittelt werden, die nicht durch die Grenzfläche 7 reflektiert wurden. Dazu wird ein Empfänger 5, wie dies gestrichelt dargestellt ist, auf der der Lichtquelle 4 gegenüberliegenden Seite des Materials 1 angeordnet. Dieser Empfänger 5 kann außer dem nicht reflektierten Teil der Lichtstrahlen 2 auch ein durch das Material hindurchgetretenes Licht 12 empfangen, wodurch der Intensitätssprung sichtbar wird. Der Vergleich des durch das Material 1 hindurchgetretenen Lichtes 12 mit dem unmittelbar zum Empfänger 5 gelangenden Licht 2 kann dazu dienen, zusätzlich Veränderungen des Materials 1, zum Beispiel eine Verschmutzung festzustellen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß für den Fall starker Verschmutzung die Absorption von Strahlung ebenfalls einen Intensitätssprung erzeugt und dadurch ein Nachlassen der Reflexion bei transparentem Material 1 zu einem gewissen Grad durch einen Anstieg der Absorption ausgeglichen wird. Auf diese Weise wird eine Beeinträchtigung durch Verschmutzung eines transparenten Bandes weitgehendst vermieden.
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2 zeigt eine Banderfassung in Draufsicht, wobei das als Band ausgebildete Material 1 sich in Richtung des Pfeils 15 fortbewegt und die Kante 3 erfaßt werden muß. Zu diesem Zweck werden Lichtstrahlen 2 auf einen Bereich 16 gerichtet, der in seiner Größe derart ausgestaltet ist, daß auch bei maximalen Schwankungen die Lage der Kante 3 erfaßt werden kann. Diese Erfassung der Kante innerhalb des Bereichs 16 kann in der bereits dargestellten oder einer weiter unten aufgeführten Art und Weise vorgenommen werden.
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3 zeigt eine Ausgestaltung mit einer Erfassung von zwei Reflexionen 2' und 2'' Das von der Lichtquelle 4 auf das Material 1 gerichtete polarisierte Licht 2 wird nicht nur an der Oberfläche, also der Grenzfläche 7 zwischen Luft und Material 1, sondern auch an der Unterseite, also der Grenzfläche 7' zwischen Material 1 und Luft reflektiert. Auf diese Weise entstehen zwei reflektierte Lichtstrahlen 2' und 2''. Diese Ausführungsform sieht vor, daß der Empfänger 5 derart ausgebildet ist, daß er die beiden reflektierten Lichtstrahlen 2' und 2'' empfangt und dadurch ein noch deutlicherer Intensitätssprung erzeugt wird. Das Funktionsprinzip ist im übrigen das zur ersten Alternative bei der 1 beschriebene.
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4 zeigt eine Ausgestaltung mit einem weiteren Empfänger 11. Dieser wurde zu der zu 3 beschriebenen Ausgestaltung hinzugefügt, um das durch das Material 1 hindurchtretende Licht 12 und das an der Kante 3 vorbeigehende Licht 2 zur Ermittlung des Intensitätssprungs zu empfangen. Ist die Reflektivität des Bandes ausreichend, so können beide Empfänger 5 und 11 zur Bestimmung der Lage der Bandkante 3 herangezogen werden. Durch die Verwendung beider Meßwerte ist eine Korrektur des Einzelmeßwertes, zum Beispiel durch Mittelwertbildung möglich und damit eine höhere Genauigkeit erreichbar. Sinkt die Reflektivität des Bandes 1 durch Verschmutzung und damit auch die Intensitätsdifferenz auf dem Reflexionsempfänger 5, so muß sichergestellt werden, daß sich die Ermittlung der seitlichen Bandkantenlage 3 allein auf den Transmissionsempfänger, also den weiteren Empfänger 11 stützt. Das Signal des Empfängers 5 oder beider Empfänger 5 und 11 kann auch zur Ermittlung von Verschmutzung oder auch von Kratzern des Bandes 1 herangezogen werden.
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5 zeigt eine Ausgestaltung mit einem Reflektor 10. Die Anordnung der Lichtquelle 4 und der Richtung 8 des Strahlengangs 2 entspricht dem oben beschriebenen, jedoch ist auf der gegenüberliegenden Seite des Materials 1 ein Reflektor 10 angeordnet, der das Licht 2 und 12 reflektiert und dadurch nochmals in Richtung des Materials 1 schickt. Das durch den Reflektor 10 reflektierte Licht 2, 12 wird von einem Empfänger 5, der auf der dem Reflektor 10 gegenüberliegenden Seite des Materials 1 angeordnet ist, empfangen. Dabei wird ein sehr deutlicher Intensitätssprung erzeugt, da das nicht durch das Material 1 hindurchgehende Licht 2 nahezu die volle Stärke aufweist und das durch das Material 1 hindurchgehende Licht 12 in seiner Intensität wesentlich vermindert ist. Letzteres wird dadurch erreicht, daß bezüglich des Lichtstrahls 2 bei dem Auftreffen auf die Grenzfläche 7 eine erste Reflexion 2' stattfindet und danach an der Grenzfläche 7' eine zweite Reflexion 2''. Nach dem Reflektieren durch den Reflektor 10 wird wiederum an der Grenzfläche 7' eine dritte Reflexion 2''' und beim Auftreffen auf die Grenzfläche 7 eine vierte Reflexion 2'''' erzeugt. Dadurch kommt von den Strahlen 12, die durch das Material 1 hindurchgehen, nahezu nichts mehr beim Empfänger 5 an und es wird dadurch ein deutlicher Intensitätssprung erzeugt.
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6 zeigt den Strahlengang 2 bei der Ausgestaltung gemäß 5. Zusätzlich zu dem zu 5 beschriebenen kommt es an den Grenzflächen 7 und 7' zu Brechungen 17 des Lichtstrahls 2. Da sich durch diese Brechungen 17 die Richtung des Strahls 2 ändert, muß bereits bei der Auswahl des Einstrahlwinkels α berücksichtigt werden, daß der Einstrahlwinkel auch bei dem nachfolgenden Grenzflächen 7' und 7 ausreicht, um eine hohe Reflexion 2'', 2''' und 2'''' zu erzeugen. Außerdem ist diese Tatsache auch bei der Anordnung des Reflektors 10 und des Empfängers 5 zu berücksichtigen.
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7 zeigt eine Ausgestaltung mit einer Reflexion der Strahlen 2 und 12 durch einen Reflektor 10, der die Strahlen 2, 12 parallel zu dem einfallenden Licht 2, 12 reflektiert. Dazu ist der Reflektor 10 der Lichtquelle 4 gegenüberliegend auf der anderen Seite des Materials 1 angeordnet und die Lichtstrahlen 2, 12 treffen senkrecht auf den Reflektor 10. Dadurch ist die Richtung 8 des reflektierten Strahlengangs parallel zur Richtung 8 des am Reflektor 10 eintreffenden Strahlengangs. Auf diese Weise kann ähnlich wie in der 6 an vier Grenzflächen 7, 7' eine Reflexion 2', 2'', 2''' und 2'''' erzeugt werden. Auch bei dieser Ausführungsform erhält man auf diese Weise einen ausgeprägten Intensitätssprung. Ein weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, daß die Lichtquelle 4 und der Empfänger 5 als ein integriertes Bauelement ausgebildet werden können, beispielsweise ist es möglich, daß sie beide im selben Gehäuse angeordnet sind. Auf diese Weise wird der Raumbedarf in der Maschine verringert und der Einbau erleichtert. Auch hier kann der Empfänger 5 derart ausgebildet werden, daß er auch die durch das Material 1 hindurchgetretenen Anteile des Lichts 12 empfängt. Auf diese Weise kann eine Verschmutzung des Bandes ermittelt werden.
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8 zeigt eine Ausführungsform mit einer Steuervorrichtung zur Steuerung der Lage des Materials 1. Das Material 1 ist hier als Band ausgeführt, das sich in Richtung des Pfeils 15 bewegt. Mit einer gemäß 3 ausgestalteten Vorrichtung wird die Lage der Kante 3 des Bandes 1 ermittelt und diese vom Empfänger 5 an eine Auswerteeinrichtung 6 gegeben, welche die Ist-Lage mit der Soll-Lage vergleicht und Signale für eine Korrektur der Lage des Bandes einer Steuereinrichtung 9 weitervermittelt, die als Bandsteuerung die Lage der Kante 3 derart reguliert, daß diese bei Abweichungen zu ihrem Sollwert zurückgeführt wird. Selbstverständlich kann die Vorrichtung zur Erfassung der Lage der Kante 3 beliebig ausgestaltet sein, wobei sämtliche dargestellten Ausführungsformen möglich sind. Statt eines Bandes können auch Platten oder eine andere Ausgestaltung eines Materials 1 erfaßt werden. Entsprechend der Ausgestaltung des Materials 1 muß es sich bei der Steuereinrichtung 9 um eine Bahnkantensteuerung oder um eine Steuerung für die Ausrichtung von Platten oder sonstigem Material 1 handeln.
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9 zeigt eine Ausführungsform mit einer Regelung der Lichtquelle 4. Für eine solche Regelung kann zum Beispiel der Anteil der Lichtstrahlen 2, die unmittelbar beim Empfänger 5 eintreten, und die durch das Material 1 hindurchtretenden Teile des Lichts 12 erfaßt werden. Kommt es dabei zu Abweichungen, indem beispielsweise das durch das Material 1 hindurchgetretene Licht 12 zum Beispiel wegen abnehmender Reflektivität stärker oder wegen zunehmender Absorption schwacher wird, so ist dies ein Zeichen dafür, daß das Band 1 verschmutzt. Um trotzdem einen ausreichenden Intensitätssprung zu erzielen, werden die Werte an einen Regler 13 geleitet, der beispielsweise das Licht der Lichtquelle 4 verstärkt, abschwächt oder sonstige Regelungen zur Verbesserung des Intensitätssprungs vornimmt. Selbstverständlich kann auch ein Empfänger 5 oder 11 oder eine Auswerteeinrichtung 6 mit diesem Ziel nachreguliert werden. Statt dem durch das Material 1 hindurchtretenden Licht 12 kann jedoch für eine solche Regelung auch das an der Grenzfläche 7 reflektierte Licht 2' erfaßt werden und eine Verringerung der Reflexion 2' für eine Regelung der Lichtquelle 4 durch den Regler 13 herangezogen werden. Wird die Verschmutzung des Materials 1 zu groß, so kann durch eine Anzeigevorrichtung 14 ein optisches oder akustisches Signal abgegeben werden, das anzeigt, daß die Störung beseitigt werden muß.
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Die Darstellungen und Beschreibungen sind lediglich beispielhaft. Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung lassen sich selbstverständlich auch für nicht transparentes Material 1 einsetzen, da dieses ebenfalls Lichtstrahlen reflektiert. Auch ist es möglich bei schmalen Bändern durch die Lichtstrahlen den Bereich des gesamten Bandes, also beide Kanten 3 zu erfassen. Um die Lage von plattenförmigen Material zu erfassen, kann das erfindungsgemäße Verfahren außer den Außenkanten 3 in Transportrichtung 15 auch die Lage der Vorder- oder der Hinterkante ermitteln, um so eine exakte Zuführung dieser Platten zu einer weiterverarbeitenden Einrichtung zu einem bestimmten Zeitpunkt zu garantieren. Weiterhin kann die Anzeigevorrichtung 14 so ausgestattet sein, daß sie die Lage einer Kante 3, den Grad der Verschmutzung oder sonstige Parameter anzeigt oder Signale abgibt, wie eine Warnung, wenn der Intensitätssprung nicht mehr ermittelt werden kann, die zu ermittelnde Kante 3 nicht mehr im Erfassungsbereich liegt oder eine sonstige Störung eingetreten ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Material (Band)
- 2, 2', 2'', 2''', 2''''
- Lichtstrahlen/Strahlengang
- 2
- ausgesendetes bzw. nicht durch eine Grenzfläche des Materials reflektiertes Licht
- 2'
- erste Reflexion des Lichtstrahls
- 2''
- zweite Reflexion
- 2'''
- dritte Reflexion
- 2''''
- vierte Reflexion
- 3
- Kante des Materials
- 4
- Lichtquelle
- 5
- Empfänger (Reflexionsempfänger)
- 6
- Auswerteeinrichtung
- 7, 7'
- Grenzflächen des Materials
- 7
- Grenzfläche Luft-Material (in Richtung des Strahlengangs)
- 7'
- Grenzfläche Material-Luft (in Richtung des Strahlengangs)
- 8
- Pfeil: Richtung des Strahlengangs
- 9
- Steuereinrichtung
- 10
- Reflektor
- 11
- weiterer Empfänger (Transmissionsempfänger)
- 12
- durch das Material hindurchtretendes Licht
- 13
- Regler
- 14
- Anzeigevorrichtung
- 15
- Pfeil: Laufrichtung des Bandes
- 16
- Bereich, der durch die Messung erfaßt wird
- 17
- Brechung des Lichtstrahls
- α
- Einstrahl- und Ausfallwinkel