DE10044950A1 - Auflagevorrichtung für Eindeckungen, insbesondere Dacheindeckungen - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Auflagevorrichtung für Eindeckungen, insbesondere Dacheindeckungen im Trauf- und/oder Firstbereich, mit einem Auflager (3, 16) für eine Eindeckplatte (6) und einer Befestigung (21) zur Anbringung der Vorrichtung an einem Unterbauelement, wobei die Auflagevorrichtung als Hohlprofil (10) ausgestaltet ist, bei welcher die Auflagevorrichtung insgesamt als ein außen umlaufend vollständig aus Kunststoff bestehendes Hohlprofil (10) ausgebildet ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auflagevorrichtung für Eindeckungen, insbesondere Dacheindeckungen im Trauf- und/ oder Firstbereich.

Solche Auflagevorrichtungen werden beispielsweise zur traufseitigen Lagerung von licht­ durchlässigen Dacheindeckungen, insbesondere für Lichtbänder verwendet und sie bilden den Anschluss der Eindeckung, also beispielsweise einer lichtdurchlässigen Platte an den traufseitigen Unterbau.

Der Stand der Technik zeigt mehrere Möglichkeiten, eine solche Auflagevorrichtung auszu­ gestalten. Die einfachste Art und Weise, eine solche Auflagevorrichtung bereitzustellen, wird beispielsweise in der DE 90 18 160 U1 aufgezeigt, wo die Eindeckplatte einfach auf eine Neoprendichtung auf dem Unterbau aufgelegt wird. Diese Auflagevorrichtung ist si­ cherheitstechnisch kritisch und stellt keinerlei Möglichkeit zur Verfügung, weitere Elemente an der Auflagevorrichtung anzubringen.

Man ist deshalb dazu übergegangen, die Auflagevorrichtungen als Profile herzustellen, und um hierbei eine ausreichende Stabilität zur Aufnahme der Gewichtskraft der Eindeckplatten bereitstellen zu können, wurden gemäß dem Stand der Technik Profile verwendet, die voll­ ständig oder zumindest zum größten Teil aus Aluminium bestehen. Aluminium- Auflagevorrichtungen sind beispielsweise aus der DE 86 10 217 U1, der DE 298 09 917 U1, der DE 44 12 321 A1, der DE 94 05 957 U1 und der DE 92 11 243 U1 bekannt. Auch die DE 92 11 241 U1 zeigt ein Aluminium-Auflageprofil, welches innen ein Kunststoff- Hohlprofil aufweist.

Alle genannten Auflagevorrichtungen haben den Nachteil, dass sie thermische Brücken, insbesondere Kältebrücken bilden, und zwar wegen der sehr guten Wärmeleitungseigen­ schaften der Aluminium- bzw. Leichtmetall-Profilteile.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Auflagevorrichtung für Eindeckungen bereitzustellen, welche die oben genannten Nachteile des Standes der Technik überwindet. Insbesondere soll eine sichere, anschlussfähige und hochwärmedämmende Auflagevorrich­ tung bereitgestellt werden.

Bei einer Auflagevorrichtung für Eindeckungen, insbesondere Dacheindeckungen im Trauf- und/oder Firstbereich mit einer Auflage für eine Eindeckplatte und einer Befestigung zur Anbringung der Vorrichtung an einem Unterbauelement, wobei die Auflagevorrichtung als Hohlprofil ausgestaltet ist, wird die obige Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Auflagevorrichtung insgesamt als ein außen umlaufend vollständig aus Kunststoff beste­ hendes Profil ausgebildet ist.

Mit anderen Worten hat die erfindungsgemäße Auflagevorrichtung an keiner Stelle ihrer Außenhaut mehr ein metallisches und gut wärmeleitendes Metall, sondern besteht außen vollständig aus Kunststoff. Dadurch können Kälte- oder Wärmebrücken, wie sie durch me­ tallische Außenbauteile erzeugt werden, vollständig vermieden werden und die Wärmelei­ tung durch die Auflagevorrichtung hindurch sinkt auf ein Minimum herab. Dadurch, dass die Auflagevorrichtung insgesamt als ein solches Kunststoff-Hohlprofil mit geschlossener Kunststoff-Außenhaut ausgebildet ist, sind auch keine zusätzlichen äußeren Metallbauteile mehr vorhanden. Die Ausgestaltung als Hohlprofil bietet Anschlussmöglichkeiten für weite­ re anzubringende Bauteile.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Hohlprofil im Querschnitt geschlossen, insbesondere an seiner Außenhaut vollständig geschlossen. Hier­ durch wir die Stabilität erhöht. Eine weitere Möglichkeit zur Erhöhung der Stabilität des Hohlprofils besteht darin, dieses durch Querschnittsstege in mehrere Kammern zu untertei­ len. Hierbei erhöht sich auch zusätzlich noch die Wärmedämmwirkung.

Um die Stabilität der erfindungsgemäßen Auflagevorrichtung noch weiter zu erhöhen, kann mindestens einer der vorgenannten Stege im Wesentlichen in der Krafteinleitungsrichtung der Gewichtskraft der aufliegenden Eindeckung verlaufen, so dass ein großer Teil der Last direkt aufgenommen wird.

Es besteht die Möglichkeit, im Hohlprofil Aufnahmeprofilierungen vorzusehen, in welchen Verstärkungselemente untergebracht werden können, wobei die Aufnahmeprofilierungen vorzugsweise schienenartige Einfassungen aufweisen, zur Aufnahme von Verstärkungsplat­ ten aus Metall bzw. Hartkunststoff. Solche in Aufnahmeprofilierungen untergebrachten Verstärkungselemente können zusätzlich verwendet werden, um dem Hohlprofil eine höhere Stabilität zu geben; insbesondere wirkt auf diese Weise ein Verstärkungselement, das gemäß einer Ausführungsform an dem Steg angebracht ist, der im Wesentlichen in der Krafteinlei­ tungsrichtung der Gewichtskraft der aufliegenden Eindeckung verläuft. Weiter können diese Verstärkungselemente der Befestigung dienen, und zwar der Befestigung des Hohlprofils selbst an Anbaustellen, beispielsweise an der Unterkonstruktion, aber auch der Befestigung von zusätzlichen Bauteilen, wie z. B. Traufabdeckungen an dem Hohlprofil. An den mit Verstärkungselementen versehenen Stellen (First-Traufabdeckungen) wird eine sichere und dauerhafte Befestigung gewährleistet.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Auflagevorrichtung am Auflager eine Einsetzprofilierung für eine, insbesondere aus abdichtendem Material, bevorzugt EPDM, bestehende Auflagedichtung auf, auf der die Eindeckung randseitig zu liegen kommt.

Wie schon vorher angesprochen, weist das erfindungsgemäße Auflageprofil vorteilhafter­ weise Anschlussbefestigungsmöglichkeiten für weitere Bauelemente, insbesondere Außen­ abdeckungen auf.

Schließlich besteht aufgrund der Hohlprofil-Konstruktion noch die Möglichkeit, durch die Einbringung von Dämmmaterial in die Kammern des Hohlprofils die Wärmedämmung weiter zu steigern.

Die erfindungsgemäße Auflagevorrichtung wird bevorzugt als traufseitige Auflage für Lichtband-Eindeckungen verwendet.

Die Erfindung wird im Weiteren anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Auflagevorrichtung, die als traufseiti­ ge Auflagevorrichtung für Eindeckungsplatten eines Lichtbandes ausgebildet ist.

Die in der Figur dargestellte Auflagevorrichtung weist das Kunststoff-Hohlprofil 10 auf, das bevorzugt aus PVC-Material besteht. Das Hohlprofil 10 ist an seiner Unterseite mit der Schraubverbindung 21 an einem Traufen-Unterbauelement, hier einer gedämmten Zarge befestigt und an seiner Oberseite ist die Traufabdeckung 2 angeschraubt.

In seiner Grundfunktion dient das Hohlprofil 10 aber als Auflage für die Eindeckung, im vorliegenden Fall eine doppelte Verglasung (z. B. Isolierverglasungen aus Silikatglas), de­ ren Platten 5 und 6 durch ein Abstandselement 4 getrennt gehalten werden. Die untere Platte 6 liegt an ihrem Ende auf der Auflagedichtung 3 auf, welche aus EPDM und als Leiste in einem Einsetzprofil 16 an ihrem unteren Ende eingeschoben ist. Das Einsetzprofil 16 bildet zusammen mit der Auflagedichtung 3 den rechten oberen Abschluss der Außen­ haut des Hohlprofils 10. An ihrer Stirnseite stößt die Platte 6 gegen ein ebenfalls in einem Profilierungsausschnitt eingebrachtes Stoßelement 2, welches wiederum auf der anderen Seite direkt an einer Flachseite des Hohlprofils 10 anliegt.

Das Hohlprofil 10 hat eine im dargestellten Querschnitt außen umlaufend vollständig aus Kunststoff bestehende Außenhaut, deren Außenseite mit 11 und deren Dachseite mit 12 be­ zeichnet ist. Somit dämmt das Hohlprofil 10 von der Außenseite 11 zur Dachseite 12 hin völlig durch Kunststoffmaterial, und es sind keine Kältebrücken durch wärmeleitende Me­ tallmaterialien auf diesem Weg vorhanden. Es werden hierbei äußerst niedrige Wärme­ durchgangskoeffizienten von k < 1 von außen nach innen erhalten.

Das Hohlprofil 10 ist durch Stege in mehrere Kammern unterteilt, die in der Zeichnung mit 17, 18 und 19 bezeichnet sind. Durch diese Kammerteilung verbessert sich die Wärmedämmfunktion des Hohlprofils 10 noch, insbesondere dann, wenn sie mit einem Dämmma­ terial aufgefüllt werden, das in der Zeichnung der besseren Übersicht wegen nicht darge­ stellt ist.

Insbesondere ist in der Zeichnung der schrägverlaufende Steg 8 bezeichnet, der im Wesent­ lichen in Richtung der Krafteinleitung durch die Platte 6 verläuft, die eine parallel zu ihrer Ausdehnungsrichtung verlaufende Hangabtriebskraft sowie eine vertikal nach unten wirken­ de Gewichtskraft ausübt. Der Steg 8 liegt im Wesentlichen in der Richtung der Resultieren­ den aus diesen beiden Kräften und kann damit auf direktem Wege einen Großteil der Aufla­ gekraft aufnehmen.

Der weiteren Abstützung dient das Stützelement 20, das sich unterhalb des Auflagers 3, 16 für die Platte 6 befindet und einen großen Teil der vertikal nach unten gerichteten Ge­ wichtskraft auffangen kann. Die Einsetzprofilierung 16 unterhalb der Auflagedichtung 3 ist dabei im Profil so ausgebildet, dass sich das obere Ende der Stütze 20 an sie anschmiegt, so dass ein fester Halt der Stütze 20 gegeben ist.

Die Stabilität des Profils 10 und auch seine Befestigungsmöglichkeiten werden noch durch Verstärkungselemente verbessert, die in der Figur als Verstärkungsplatten 9 an mehreren Stellen zu sehen sind. Was die Stabilität betrifft, ist an dem vorher schon angesprochenen schrägen Steg 8 die Verstärkungsplatte 9 befestigt, und zwar über eine schienenartige Ein­ fassung 15. Durch dieses Verstärkungselement 9 am Steg 8 erhält dieser Steg 8 eine zusätz­ liche Festigkeit zur Aufnahme der Plattenlagerungskräfte.

Weitere schienenartige Einfassungen sind an Befestigungsstellen des Hohlprofils 10 vorge­ sehen und in der Zeichnung mit den Bezugszeichen 13 und 14 angedeutet. Hierbei handelt es sich um Verstärkungen des Hohlprofils, die einer sicheren Befestigung dienen, und hier­ zu werden wiederum in diese schienenartigen Einfassungen 13 und 14 Verstärkungsplatten 9 eingeschoben. Was die Befestigung des Hohlprofils 10 selbst an dem Unterbauelement, hier einer Zarge, betrifft, so wird mittels einer durch die Verstärkungsplatte 9 und die Profilau­ ßenhaut hindurchgehenden Schraube 21 eine haltbare Verschraubung erreicht. Gleiches gilt für die Befestigung der Traufabdeckung 2, wobei die Verstärkungsplatte 9 durch die schie­ nenartige Einfassung 14 gehalten wird und eine Verschraubung ebenfalls durch beide Bau­ elemente hindurch erfolgt. Schließlich ist noch anzumerken, dass diese Art einer Auflage­ vorrichtung mit einem insgesamt außen umlaufend vollständig aus Kunststoff bestehenden Hohlprofil nicht nur im Traufbereich verwendbar ist, sondern beispielsweise auch im First­ bereich, sowie an allen Stellen, wo eine hohe Wärmedämmung erreicht werden soll.

Claims (12)

1. Auflagevorrichtung für Eindeckungen, insbesondere Dacheindeckungen im Trauf- und/oder Firstbereich, mit einem Auflager (3, 16) für eine Eindeckplatte (6) und einer Befestigung (21) zur Anbringung der Vorrichtung an einem Unterbauelement, wobei die Auflagevorrichtung als Hohlprofil (10) ausgestaltet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagevorrichtung insgesamt als ein außen umlaufend vollständig aus Kunst­ stoff bestehendes Hohlprofil (10) ausgebildet ist.

2. Auflagevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlprofil (10) im Querschnitt geschlossen ist.

3. Auflagevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohl­ profil (10) durch Querschnittsstege (9) in mehrere Kammern unterteilt ist.

4. Auflagevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Stege im Wesentlichen in der Krafteinleitungsrichtung der Gewichtskraft der auf­ liegenden Eindeckung verläuft.

5. Auflagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Hohlprofil (10) Aufnahmeprofilierungen (13, 14, 15) vorgesehen sind, in welchen Verbindungs- oder Verstärkungselemente (9) untergebracht werden können.

6. Auflagevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme­ profilierungen (13, 14, 15) schienenartige Einfassungen aufweisen, zur Aufnahme von Verbindungs- oder Verstärkungsplatten (9) aus Metall bzw. Hartkunststoff.

7. Auflagevorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest an dem Steg, der im Wesentlichen in der Krafteinleitungsrichtung der Gewichtskraft der aufliegenden Eindeckung verläuft, ein Verstärkungselement ange­ bracht ist.

8. Auflagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an Befestigungsstellen innen im Hohlprofil (10) Verstärkungselemente (9) angeordnet sind.

9. Auflagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es am Auflager eine Einsetzprofilierung (16) für eine, insbesondere aus abdichtendem Material, bevorzugt EPDM, bestehende Auflagedichtung (3) aufweist, auf der die Eindeckung (6) randseitig zu liegen kommt.

10. Auflagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlprofil (10) Anschlussbefestigungsmöglichkeiten für weitere Bauelemente, insbesondere Außenabdeckungen und Haltemöglichkeiten für Eindeckungen aufweist.

11. Auflagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Hohlprofil (10) und insbesondere in den Kammern (17, 18, 19) des Hohlprofils (10) Dämmaterial eingebracht ist.

12. Verwendung der Auflagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 als traufsei­ tige Auflage für Lichtband-Eindeckungen.