DE10042719A1 - Teilzerlegungsgeschoß mit Penetrator im Geschoßheck - Google Patents
Teilzerlegungsgeschoß mit Penetrator im GeschoßheckInfo
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Abstract
Die Wirkung eines Geschosses, insbesondere für Jagdzwecke, im Zielkörper hängt im wesentlichen ab von seiner Masse, seinen Werkstoffeigenschaften und seinem konstruktiven Aufbau. Bekannte Teilzerlegungsgeschosse enthalten als Mantelgeschosse zwei Kerne, wobei der der Geschoßspitze zugekehrte, sogenannte Bugkern aus einer weicheren und der im Heck befindliche Heckkern, der sogenannte Penetrator, aus einer härteren Bleilegierung besteht. DOLLAR A Blei und seine Legierungen werden als nicht umweltverträglich angesehen. Sowohl die im Tierkörper verbleibenden Splitter als auch die in die Umwelt austretenden Geschoßreste stellen aufgrund ihrer toxischen Eigenschaften eine Belastung dar. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird deshalb vorgeschlagen, daß alle Teile (2, 3, 4, 22, 23) des Geschosses (1) aus bleifreien Werkstoffen bestehen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Teilzerlegungsgeschoß entsprechend dem Oberbegriff des
ersten Anspruchs.
Die Wirkung eines Geschosses, insbesondere für Jagdzwecke, im Zielkörper hängt im
wesentlichen ab von seiner Masse, seinen Werkstoffeigenschaften und seinem
konstruktiven Aufbau. Bekannte Teilzerlegungsgeschosse enthalten als
Mantelgeschosse zwei Kerne, wobei der der Geschoßspitze zugekehrte, sogenannte
Bugkern aus einer weicheren und der im Heck befindliche Heckkern aus einer
härteren Bleilegierung besteht. Beim Auftreffen auf und Eindringen in den Zielkörper
werden überwiegend der Geschoßmantel und der weichere Bugkern in Splitter
zerlegt.
Blei und seine Legierungen werden als nicht umweltverträglich angesehen. Zerlegt
sich ein Geschoß beim Auftreffen auf und beim Eindringen in einen Zielkörper, ein
Tier, verbleibt je nach Geschoßtyp ein bestimmter Anteil von Splittern im Tierkörper,
während der aus dem Tierkörper austretende Restkörper und weitere Splitter in die
Umwelt gelangen. Sowohl im Tierkörper als auch in der Umwelt stellen sie aufgrund
ihrer toxischen Eigenschaften eine Belastung dar.
Der Heckkern verursacht die Tiefenwirkung und soll unter Bildung eines
Ausschußlochs aus dem Zielkörper austreten. Bei sogenannten harten Treffern,
beispielsweise beim Auftreffen des Geschosses auf Knochen, reißt der
Geschoßmantel unter Umständen über die Trennlinie der beiden Bleikerne hinaus
auf. Dies führt in der Regel zu einer totalen Zerlegung des Bugkerns sowie zu einer
starken Zersplitterung des Geschoßmantels. Die Folge sind starke Masseverluste des
Geschosses und nicht unwesentliche Verformungen oder die totale Zerlegung des
Heckkerns. Dadurch kann so viel Energie verloren gehen, daß ein Ausschuß des
Heckkerns aus dem Zielkörper nicht mehr möglich ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Teilzerlegungsgeschoß aus einem
bleifreien Werkstoff vorzustellen, das beim Auftreffen auf den Zielkörper eine schnelle
Zerlegung des Geschoßmantels erfährt und bei dem ein Ausschuß mit einer
definierten Restgröße des Geschosses sichergestellt ist.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit Hilfe der kennzeichnenden Merkmale des ersten
Anspruchs. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den
Unteransprüchen beansprucht.
Das Geschoß, das einen Mantel, einen Heckkern als Penetrator und einen Bugkern
sowie gegebenenfalls eine Geschoßhaube oder eine Spitze umfaßt, besteht
erfindungsgemäß aus bleifreien Werkstoffen. Da Blei und seine Legierungen als
toxisch angesehen werden, wird insbesondere das mit Bleisplittern durchsetzte
Gewebe nur eingeschränkt als genießbar erachtet. Werden dagegen
erfindungsgemäß Werkstoffe für das Geschoß verwendet, wie beispielsweise
Kunststoff, und die Metalle Kupfer, Zinn, Zink, Eisen, Wolfram, Titan, Silber,
Aluminium, Tantal, Vanadium sowie mögliche Legierungen der aufgeführten Metalle,
sind die in das Gewebe eindringenden Splitter sowie die in die Natur austretenden
Geschoßreste unbedenklich und verursachen keine toxische Kontamination des
Gewebes beziehungsweise der Umwelt.
Das erfindungsgemäße Geschoß erzielt aufgrund seines konstruktiven Aufbaus
vorteilhaft eine Mehrfachwirkung im Zielkörper. Der heckseitig angeordnete
Penetrator aus einem härteren Werkstoff als der Bugkern bewirkt auch bei erhöhtem
Widerstand im Zielkörper aufgrund seiner geringen Zerlegung und des dadurch
bedingten geringen Masseverlustes einen sicheren Ausschuß. Dadurch, daß die
Formgebung des Bugs des Penetrators und die Formgebung des Hecks des Bugkerns
auf die gewünschten Zerlegungseigenschaften des Bugkerns in Abhängigkeit vom
Kaliber, der Auftreffgeschwindigkeit und der Beschaffenheit des Zielkörpers
abgestimmt sind, wird eine aufeinander abgestimmte Stauch- und Keilwirkung auf den
Bugkern zu seiner Zerlegung ausgeübt. Bereits beim Eindringen in den Zielkörper
erfolgt die Zerlegung des Bugkerns so, daß die Splitterabgabe vorzugsweise im
Nahbereich des Einschußkanals erfolgt. Durch die Verwendung eines leicht
verformbaren Werkstoffs wie beispielsweise Zinn oder Zink oder deren Legierungen
wird die Zerlegungsbereitschaft unterstützt. Dadurch wird die Aufgabe des Bugkerns
erfüllt, durch Abgabe von Splittern in den Zielkörper eine zerstörende Wirkung sowie
eine Schockwirkung zu erzielen.
Die Bugseite des aus einem härteren Werkstoff bestehenden Penetrators ist das
maßgebliche Werkzeug, das den Ablauf der Zerlegung des Bugkerns bestimmt. Aus
diesem Grund ist es mit Deformations- und Zerlegungsmitteln ausgestattet. Der Bug
des Penetrators kann eine kegelförmige Spitze zentrisch zur Mittellinie des
Geschosses aufweisen, wobei der Kegelwinkel des Deformations- und
Zerlegungsmittels und der spitze Winkel der kegelförmigen Vertiefung des Bugkerns,
in die die Spitze des Penetrators eingreift, aufeinander abgestimmt sind. Ein
kegelförmiger Bug des Penetrators wirkt wie ein Keil auf den Bugkern. Der
Kegelwinkel muß auf die Härte des Werkstoffs des Bugkerns und die erwünschte
Wirkung der Zerlegung abgestimmt werden. Je härter der Werkstoff und je größer der
Winkel, desto stärker ist die Bereitschaft zur Zerlegung in kleine Splitter Bei weichem
Werkstoff und spitzem Winkel überwiegt das Aufbrechen in Fahnen, das Aufpilzen
und das Zerlegen in große Splitter. Der Winkel liegt zwischen etwa 30° und 90°,
vorzugsweise bei etwa 60°.
Weist der Bug des Penetrators eine ballige Form auf, wird der Bugkern zunächst einer
starken Verformung unterworfen, bevor er aufgrund der Beanspruchung des
Werkstoffs über die Streckgrenze hinaus in Splitter zerrissen wird.
Die Zerlegungswirkung des Penetrators wird zusätzlich durch Deformation unterstützt,
wenn die kegelförmige Spitze oder die ballig Form des Deformations- und
Zerlegungsmittels auf dem Bug des Penetrators und spiegelbildlich die jeweilige
Vertiefung auf dem Heck des Bugkerns von einer Kreisringfläche umgeben sind,
wobei diese Flächen senkrecht zur Mittellinie des Geschosses stehen.
Die Form der Geschoßspitze hat einen wesentlichen Einfluß auf die
Flugeigenschaften sowie auf das Eindringverhalten des Geschosses in den Zielkörper
und das Zerlegungsverhalten des Mantels.
Liegt vor dem Bugkern ein vom Mantel des Geschosses umschlossener Raum und ist
die Spitze des Mantels nicht geschlossen, sind die Flugeigenschaften des
Geschosses nicht so günstig, als wenn die Öffnung im Mantel durch eine Spitze
verschlossen ist. Diese Spitze kann eine Geschoßhaube aus einem dünnen, weichen
Blech sein oder eine massive Spitze. Eine geschlossene Spitze verleiht dem Geschoß
einen geringeren Geschwindigkeitsabfall aufgrund des gleichmäßigeren Verlaufs der
Strömungslinien.
Die Form der Geschoßspitze hat weiterhin einen Einfluß auf die Zerlegung des
Mantels. Bei einer offenen Spitze oder einer Geschoßhaube aus einem weichen Blech
liegen Verhältnisse wie bei einem Lochgeschoß vor. Der Mantel wird beim Auftreffen
auf den Zielkörper sofort in Fahnen aufreißen. Bei einer massiven Spitze wird das
Geschoß zunächst in den Zielkörper eindringen und die Zerlegung des Mantels wird
durch seine starke Deformation durch die Spitze und die dadurch bedingte
Überschreitung der Streckgrenze des Werkstoffs eingeleitet.
Die Geschoßspitze besteht, wie der Bugkern, aus einem weichen Werkstoff.
Vorteilhaft ist es, wenn diese Geschoßspitze beispielsweise aus einem biologisch
abbaubaren Kunststoff hergestellt wird. Die Formgebung eines Kunststoffs ist
einfacher und billiger gegenüber einer Herstellung einer massiven Geschoßspitze aus
Metall. Der im Tierkörper verbleibende oder in die Landschaft abgegebene Rest der
Geschoßspitze ist biologisch unbedenklich.
Die Gestalt des Bugs des Bugkerns wiederum hat Einfluß auf den Eindringwiderstand
im Zielkörper. Ist der Bug ein Flachkopf, wird seine Zerlegung mit Deformation
eingeleitet, was den Eindringwiderstand erhöht. Ist der Bug wie eine Hohlspitze
ausgebildet, beispielsweise durch eine trichterförmige Vertiefung, gegebenenfalls mit
einem sich daran anschließenden Hohlraum, wird seine Zerlegung durch
fahnenförmiges Aufreißen eingeleitet, was eine frühzeitige Splitterbildung begünstigt.
Das erfindungsgemäße Geschoß weist einen Scharfrand auf. Ein Scharfrand sorgt für
einen sauberen Einschuß in die Decke des Wildes. Diese wird nicht zerrissen,
sondern beim Einschuß ausgestanzt. Die Einschußöffnung, die etwa kalibergroß ist,
sorgt daher schon beim Einschuß dafür, daß die Wunde Schweiß liefert.
Ein Scharfrand liegt vorzugsweise an der Stelle, ab der der Durchmesser des
Geschosses von der Spitze aus gesehen nicht mehr zunimmt. Beim
erfindungsgemäßen Geschoß sitzt der Scharfrand an der Übergangsstelle zwischen
Penetrator und Bugkern. Der Bugkern umfaßt im wesentlichen den sich verjüngenden
Teil des Geschosses, während der Penetrator den zylindrischen Teil des Geschosses
ausmacht. Der Scharfrand hat bei diesem Geschoßtyp die Funktion einer
Solbruchstelle des Mantels. Wenn die Fahnen des Geschoßmantels spätestens am
Scharfrand abbrechen, wird der Penetrator vom Bugkern getrennt.
Die Wandstärke des Geschoßmantels beeinflußt das Aufplatzen und den Grad der
Absplitterung. Deshalb nimmt die Wandstärke des Mantels im Bereich des
Penetrators in Richtung des sich verjüngenden Teils des Geschosses ab. Am
Scharfrand erfolgt ein Wandstärkesprung, d. h., daß die Wandstärke im Bereich des
Bugkerns geringer ist als im Bereich des Penetrators. Eine schwächere Wandstärke
begünstigt die Zerlegung des Geschoßmantels in Splitter.
Anhand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Teilzerlegungsgeschoß mit Penetrator im
Geschoßbug, hier mit einem kegelförmigen Bug des Penetrators, wobei
der Kegel als das Deformations- und Zerlegungsmittel und die
kegelförmige Vertiefung im Heck des Bugkerns jeweils von einer
Ringfläche umgeben sind,
Fig. 2 eine Geschoßspitze als Hohlspitze, die von einer Metallkappe
verschlossen wird,
Fig. 3 eine Geschoßspitze als Hohlspitze, die von einer massiven Spitze
verschlossen wird,
Fig. 4 Ausführungsbeispiel für die Bugform des Bugkerns, hier mit einem
flachen Bug,
Fig. 5 mit einer kegelförmigen Vertiefung im Bug und
Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel für die Bugform des Penetrators und der
zugehörigen Heckform des Bugkerns, hier mit einem kegelförmigen Bug
des Penetrators,
Fig. 7 eine Zusammenstellung eines Penetrators mit einem balligen Bug und
einem Bugkern mit einer muldenförmigen Vertiefung im Heck und
Fig. 8 einen Penetrator mit einem Bug mit glockenförmiger Spitze und einen
Bugkern mit entsprechend geformter Ausnehmung im Heck.
In Fig. 1 ist in stark vergrößertem Maßstab ein erfindungsgemäßes
Teilzerlegungsgeschoß 1 im Halbschnitt dargestellt. Von einem Geschoßmantel 2
wird ein Bugkern 3 sowie ein Heckkern 4 umschlossen. Der Heckkern 4 ist der
Penetrator und besteht aus einem Werkstoff, der härter ist als der Bugkern 3. Der
Bugkern besteht erfindungsgemäß statt aus Blei oder einer Bleilegierung aus einem
bleifreien Werkstoff, beispielsweise aus Zinn, Zink oder Legierungen dieser Metalle.
Der Penetrator beispielsweise kann aus einer Kupferlegierung bestehen.
Das Geschoß weist eine Hohlspitze 5 auf. Die Öffnung 6 des Mantels 2 kann durch
eine Geschoßhaube oder eine massive Spitze verschlossen werden, wie es in den
nachfolgenden Fig. 2 und 3 dargestellt ist.
Der Bug 7 des Bugkerns 3 weist eine kegelförmige Vertiefung 8 mit einer sich daran
anschließenden zylindrischen Bohrung 9 auf. Wie bereits zuvor erläutert wurde,
beeinflußt die Bugform des Bugkerns sein Verformungs- und sein
Zerlegungsverhalten beim Auftreffen auf den Zielkörper.
Der Bugkern 3 bildet im wesentlichen den sich verjüngenden Teil 10 des Geschosses
1. Im Übergangsbereich vom sich verjüngendem Teil 10 des Geschosses 1 zu seinem
zylindrischen Teil 12 reicht der Bug 13 des Penetrators 4 mit seinem Deformations-
und Zerlegungsmittel, einer kegelförmigen Spitze 14, in das Heck 11 des Bugkerns 3.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die den Bug 13 des Penetrators 4 bildende
kegelförmige Spitze 14 von einer Ringfläche 15 umschlossen. Diese Ringfläche 15
stützt sich ebenfalls auf eine Ringfläche 16 ab, die die Stirnfläche am Heck 11 des
Bugkerns 3 bildet. Sie umschließt eine kegelförmige Vertiefung 17, die die
kegelförmige Spitze 14 am Bug des Penetrators 4 aufnimmt. Beide Ringflächen 15
und 16 stehen im rechten Winkel 18 auf der Mittellinie 19 des Geschosses 1.
Beim Aufprall des Geschosses 1 auf einen Zielkörper übt der Penetrator 4 zwei
Wirkungen auf den weicheren Bugkern 3 aus. Die Ringfläche 15 staucht den
Werkstoff des Bugkerns 3, während die Kegelspitze 14 wie ein Keil in den Werkstoff
eindringt und ihn zerreißt. Die Zerlegung des Bugkerns 4 erfolgt zunächst unter
massiver Verformung des Werkstoffs. Der Kegelwinkel 35 muß auf die Härte des
Werkstoffs des Bugkerns 3 und die gewünschte Wirkung der Zerlegung abgestimmt
werden. Je härter der Werkstoff und je größer der Winkel 35, desto stärker ist die
Bereitschaft zur Zerlegung in kleine Splitter. Bei weichem Werkstoff und spitzem
Winkel 35 überwiegt das Aufbrechen in Fahnen, das Aufpilzen und das Zerlegen in
große Splitter. Der Kegelwinkel 35 liegt deshalb etwa zwischen 30° und 90°,
vorzugsweise bei etwa 60°.
Etwa an der Stelle, wo die Spitze des Kegels 14 des Penetrators 4 im Bugkern 3
endet, ist auf dem Umfang des Geschosses 1 ein Scharfrand 27 auf dem Mantel 2
angeordnet. Der Scharfrand 27 kann beispielsweise durch Eindrücken einer Sicke 28
in den Mantel 2 des Geschosses 1 gebildet werden, wodurch der weiche Werkstoff
des Bugkerns 3 zusammengestaucht wird und im Mantel 2 eine scharfe Kante 27
entsteht. Der Scharfrand bewirkt beim Durchtritt durch die Decke des Wildes eine
saubere Einschußöffnung mit scharf abgegrenztem Rand.
Durch die Sicke 28, mit der der Scharfrand 27 gebildet wird, ist die Zerlegung des
Geschosses 1 in den Bugkern 3 sowie den Penetrator 4 vorgegeben. Beim Aufreißen
des Geschoßmantels 2 wirkt der Scharfrand 27 wie eine Sollbruchstelle. Die Fahnen
des sich in Splitter zerlegenden Mantels 2 reißen spätestens an dieser Stelle ab.
Erleichtert wird die Trennung von Bugkern 3 und Penetrator 4 weiterhin dadurch, daß
sich die Wandstärke des Mantels vom Geschoßheck 20 bis zum Scharfrand 27 hin
verringert. Die Wandstärke des Mantels 2, die den sich verjüngenden Teil 10 des
Geschosses 1 umgibt, zieht sich in etwa in der gleichen, verminderten Wandstärke bis
zur Öffnung 6 der Hohlspitze 5 hin.
Die Fig. 2 und 3 zeigen zwei Ausführungsbeispiele für die Ausbildung der
Geschoßspitze 21. In Fig. 2 ist die Öffnung 6 des Mantels 2 zur Hohlspitze 5 durch
eine Geschoßhaube 22 verschlossen. Es ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine Metallkappe mit geringer Wandstärke aus einem wesentlich weicheren Metall als
der Mantel 2. Die Geschoßhaube 22 verschließt die Öffnung 6 und verbessert
dadurch die aerodynamischen Eigenschaften des Geschosses 1. Bei Auftreffen auf
einen Zielkörper wird sich die Geschoßhaube 22 leicht verformen. Sie wird auf dem
Mantel 2 nur unwesentlich einwirken, so daß die Deformation und die Zerlegung des
Mantels 2 erst bei seinem Aufprall eingeleitet wird.
In der Fig. 3 ist die Öffnung 6 im Mantel 2 durch eine massive Spitze 23
verschlossen, an deren kegelförmigen Körper sich ein Schaft 24 anschließt, der in der
zylindrischen Bohrung 9 des Bugkerns 3 steckt. Beim Aufprall der massiven Spitze 23
wird diese zunächst wenig verformt und deshalb in den Zielkörper eindringen, bevor
der sich aufbauende Druck so groß wird, daß eine Zerlegung des Mantels 2 durch das
Zurückdrängen der Spitze 23 erfolgt und der Bugkern 3 gestaucht wird.
Die Fig. 4 und 5 zeigen weitere Ausführungsbeispiele für die Form des Bugs 7 des
Bugkerns 3. Diese Ausführungsbeispiele eignen sich ebenfalls dazu, um die Öffnung
6 des Mantels 2 entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 mit einer
Geschoßhaube 22 zu verschließen. Beim Auftreffen der flachen Stirnfläche 25 des
Bugkerns 3 nach Fig. 4 auf einen Zielkörper wird eine Stauchung des Werkstoffs
gefördert, während die kegelförmige Vertiefung 26 entsprechend Fig. 5 ein direktes
Aufreißen und damit Aufpilzen begünstigt. Der Kegelwinkel 36 entspricht den bei
Hohlgeschossen üblichen Öffnungswinkel der Spitzenöffnung.
Die Fig. 6, 7 und 8 zeigen weitere Ausführungsbeispiele für die Gestaltung der
Form des Bugs 13 des Penetrators 4 und der zugehörigen Form des Hecks 11
Bugkerns 3. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist der Bug 13 des Penetrators 4
als Deformations- und Zerlegungsmittel eine kegelförmige Spitze 29, die eine starke
Keilwirkung auf den Bugkern 3 ausübt. Diese Spitze 29 wird, wie in Fig. 1, durch
eine entsprechend geformte Vertiefung 30 im Heck 11 des Bugkerns 3 aufgenommen.
Der Kegelwinkel 35 muß auch hier auf die Härte des Werkstoffs des Bugkerns 3 und
die gewünschte Wirkung der Zerlegung abgestimmt werde. Je härter der Werkstoff
und je größer der Winkel 35, desto stärker ist die Bereitschaft zur Zerlegung in kleine
Splitter. Bei weichem Werkstoff und spitzen Winkel 35 überwiegt das Aufbrechen in
Fahnen, das Aufpilzen und das Zerlegen in große Splitter. Der Kegelwinkel 35 liegt
deshalb auch hier etwa zwischen 30° und 90°, vorzugsweise bei etwa 60° (?).
Eine noch stärkere Stauchwirkung auf den Bugkern 3 wird dann erreicht, wenn der
Bug 13 des Penetrators 4 nach Fig. 7 als Deformations- und Zerlegungsmittel eine
ballige Form 31 aufweist. Diese fügt sich in eine muldenförmige Vertiefung 32 des
Bugkerns 3. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel erfolgt zunächst eine starke
Stauchung des Werkstoffs des Bugkerns 3 mit anschließendem Überschreiten der
Streckgrenze des Werkstoffs, die schließlich zu einem Aufreißen und Aufpilzen des
Bugkerns 3 führt.
Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einer glockenförmigen Spitze 33 als Bug 13
des Penetrators 4. Es ist eine Spitze mit kombinierter Stauch- und Spaltwirkung, die in
eine entsprechend geformte Ausnehmung 34 des Bugkerns 3 reicht.
Claims (20)
1. Teilzerlegungsgeschoß mit einem Bugkern, der als Weichkern der sich
zerlegende Teil des Geschosses ist, und einem Hartkern als Penetrator, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Teile (2, 3, 4, 22, 23) des Geschosses (1) aus
bleifreien Werkstoffen bestehen.
2. Teilzerlegungsgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das
Geschoß (1) insbesondere folgende Werkstoffe verwendet werden: Kunststoffe,
insbesondere biologisch abbaubare, Kunstharze und als metallische Werkstoffe
Kupfer, Zinn, Zink, Eisen, Wolfram, Titan, Silber, Aluminium, Tantal, Vanadium
sowie mögliche Legierungen dieser Metalle.
3. Teilzerlegungsgeschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Formgebung des Bugs (13) des Penetrators (4) und die Formgebung des
Hecks (11) des Bugkerns (3) auf die gewünschten Zerlegungseigenschaften des
Bugkerns (3) in Abhängigkeit von Kaliber und Auftreffgeschwindigkeit sowie der
Beschaffenheit des Zielkörpers abgestimmt sind.
4. Teilzerlegungsgeschoß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bug
(13) des Penetrators (4) ein Deformations- und Zerlegungsmittel (14, 29, 31, 33)
aufweist, das zentrisch zur Mittellinie (19) des Geschosses (1) angeordnet ist.
5. Teilzerlegungsgeschoß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Deformations- und Zerlegungsmittel (14, 29, 31, 33) kegelförmig (14, 29), ballig
(31) oder glockenförmig (33) ist.
6. Teilzerlegungsgeschoß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Winkel (35) der kegelförmigen Spitze (14, 29) etwa zwischen 30° und 90°,
vorzugsweise bei etwa 60° liegt.
7. Teilzerlegungsgeschoß nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Deformations- und Zerlegungsmittel (14) von einer
Kreisringfläche (15) umgeben ist und daß diese Kreisringfläche (15) senkrecht
(18) zur Mittellinie (19) des Geschosses (1) steht.
8. Teilzerlegungsgeschoß nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Form des Hecks (11, 30, 32, 34) des Bugkerns (4)
jeweils der Form des Deformations- und Zerlegungsmittels (14, 29, 31, 33) des
Penetrators (4) angepaßt ist.
9. Teilzerlegungsgeschoß nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
dem Bug (13) des Penetrators (4) angepaßte Heck (11) des Bugkerns (3) von
einer Kreisringfläche (16) umgeben ist und daß diese Kreisringfläche (16)
senkrecht (18) zur Mittellinie (19) des Geschosses (1) steht.
10. Teilzerlegungsgeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bug (7) des Bugkerns (3) eine dem gewünschten
Deformations- und Zerlegungsverhalten des Bugkerns (3) beim Eindringen in
den Zielkörper angepaßte Form aufweist.
11. Teilzerlegungsgeschoß nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bug (7) des Bugkerns (3) als Flachkopf (25) oder als Lochspitze (8, 9; 26)
ausgebildet ist.
12. Teilzerlegungsgeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spitze (21) des Geschosses (1) eine den gewünschten
Flugeigenschaften angepaßte Form aufweist.
13. Teilzerlegungsgeschoß nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Geschoß (1) eine Geschoßhaube in Form einer Kappe (22) trägt.
14. Teilzerlegungsgeschoß nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Geschoß (1) eine aufgesetzte massive Spitze (23) trägt.
15. Teilzerlegungsgeschoß nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
massive Spitze (23) heckseitig einen Schaft (24) aufweist, der in den Bugkern (3)
reicht.
16. Teilzerlegungsgeschoß nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschoßspitze (23) aus einem biologisch abbaubaren Kunststoff
besteht.
17. Teilzerlegungsgeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Geschoß (1) einen Scharfrand (27) aufweist.
18. Teilzerlegungsgeschoß nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der
Scharfrand (27) etwa an der Übergangsstelle zwischen Penetrator (4) und dem
Bugkern (3) durch eine Sicke (28) im Mantel (2) des Geschosses (1) gebildet ist.
19. Teilzerlegungsgeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandstärke des Mantels (2) des Geschosses (1) vom
Heck (20) des Geschosses (1) bis zum Scharfrand (27) abnimmt.
20. Teilzerlegungsgeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandstärke des Geschoßmantels (2) in dem sich
verjüngendem Teil (10) des Geschosses (1) geringer ist als im zylindrischen Teil
(12).
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